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Nr. 8.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

18. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

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Der innere Bülow.

Donnerstag, den 10. Januar 1901.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

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samer Folterung. In dem allgemeinen Ausgleich der Interessen zwar nicht nur bloße sogenannte Fühlungsversuche", sondern der Volksgemeinschaft" hat Graf Bülow eben das Volt selbst ver- Verhandlungen, die thatsächlich zu irgend welcher allgemeinen gessen. Die von einem Teil der Verständigung geführt haben. Graf Bülow hat nun endlich auch über innere Politit ge Freilich auch die reinen Agrarier werden sich den Anschein geben, konservativen und nationalliberalen Presse beliebten Ab­sprochen. Zwar den Reichstag hat er nicht für würdig befunden, als ob sie mit dem von ihren Hofjunkern gezettelten Kompromiß streitungen dienen nur zur Verdeckung des sauberen Kuh­zuerst die Geheimnisse des Innersten seiner schönen Seele zu er nicht zufrieden seien. Sie werden draußen im Lande genugsam handels. Man fürchtet einfach, die vorzeitige Veröffentlichung fahren da mag ihm die Akustik" nicht behagen. Andrerseits ist lärmen und schreien. Ehrlich ist ihr Geschrei insoweit, als sie dem fönnte die Gegner einer Erhöhung der Getreidezölle mobilisieren er auch nicht zum hochedlen Herrenhause zuerst beichten gegangen, Grafen Bülow und der janzen Richtung" des weltpolitischen Kurses und den entworfenen Plan stören. obwohl es doch interessant gewesen wäre, die Meinung des Kanglers mißtrauen. Die Rücksicht auf die Popularität auf dem Lande zwingt Wenn nicht alle Anzeichen trügen- und sie trügen über die Zigeunerplage und ähnliche Probleme zu hören. Graf fie, ihre Scheinopposition fortzuführen und zu verschärfen. Sie schwerlich dann ist in aller Stille ein ähnliches Kompromiß Bülow ist vielmehr wie immer, die goldne Mittelstraße gegangen, wiffen wohl, daß ohne das Schreien bei ihrem aufgeregteren Wahl zu stande gekommen, wie im abgelaufenen Jahr bei der Be­und hat vor dem preußischen Abgeordnetenhause die Fülle seiner anhang leicht der Verdacht entstehen könnte, man habe sich ratung des Fleischeinfuhrverbots im Reichstag. Wie dort Ueberzeugungen ausgeschüttet. Indem er Herrn Miquel, dem bis- von den Hofkonservativen übertölpeln lassen. Um gegen diesen schließlich nach Abschiebung der extremen Agrarier, der Hahn­herigen Alleinherrscher in Preußen, das start zerlesene Textbuch über agrarischen Aufstand im Lande einige Trümpfe ausspielen und zugleich Wangenheimschen Gefolgschaft, eine Koalition derer um die Operette der Sammelpolitik aus der Hand nahm, entwickelte er auch den Händlerkreisen beruhigende Hoffnungen machen zu können, Stlindkomström und Mirbach mit Nationalliberalen und Centrum vor dem bravofrohen Hause der Landräte sein Programm". tokettiert der Graf Bülow a ußerhalb des Landtags etwas auf zu stande tam, die, wenn auch nicht alle früheren Forderungen, Es war wieder eine echte Bülowsche Atrappenrede, es war eine fällig mit denen von der Freisimmigen Vereinigung, die natürlich so doch immerhin bedeutende Erschwerungen der Fleischeinfuhr Art Handelsvertrags- Entwurf ohne Ausfüllung der Zollsätze. Graf leicht zufrieden gestellt und schon entzückt sind, wenn sie ein leib- durchdrückte, so scheint auch jetzt wieder mit Wissen und dem Bülow ist der Mann mit dem allseitigen warmen Herzen. Er läßt haftiger Minister wunderbare Umschwünge nur ahnen läßt. Der Segen der Regierung ein vorläufig noch geheim gehaltenes seine Sonne gleichermaßen über Handel, Industrie und Landwirtschaft Reichskanzler hat, wie man fich erzählt, ganz neuerdings eine Einvernehmen zwischen den agrarischen und den industriellen scheinen, und, wenn er im Landtag gerade spricht, leuchtet sie dem Unterredung mit Herrn Dr. Siemens gehabt und darin so eine Schutzöllnern erzielt worden zu sein, ohne Rücksichtnahme letzteren Erwerbsstand sogar ein bißchen wärmer als dem andren. Art Bedauern durchblicken lassen, daß die mehr freihändlerisch auf den extremen agrarischen Flügel. Und Entrepreneure Den Westen und den Osten liebt er mit gleicher Inbrunst; sofern er gerichteten Kreise nicht stark genug seien, um dem Grafen Bülow des Schacherhandels sind allem Anschein nach wieder, wie vor den Junfern redet, scheint er die Gegend östlich der Elbe sogar eine ausreichende parlamentarische Stüße zur Durchführung für dazumal, auf seiten der Konservativen die notleidenden gräf­noch ein wenig mehr zu lieben. Kurz- um mit dem Reichstanzler eine etwa notwendig werdende antiagrarische Handelspolitit lichen Agrarier Klindowström und Mirbach. Klassisch zu werden in ihm erfüllt sich das Wort: zu sein. ispu

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Bülows ist der Orient

Bülows ist der Occident!

Nord- und füdliches Gelände hoRuht im Frieden seiner Hände.

Wie wir die Parteien kennen, werden die Freisimmigen mit dieser Verheißung eines Eventualglücks ebenso zufrieden sein, wie sich die Agrarier über die darin verborgene Drohung keine grauen Haare wachsen lassen werden. Bei dem allgemeinen Versöhnungs­fest werden die Agrarier sicherlich am allerwenigsten zu fasten brauchen.-

Hinter den Coulissen.

Der Reichskanzler und Ministerpräsident hat in seiner Antritts­rede seine bereits berühmt gewordene politische Lofung variiert: ,, Nur feine inneren Krisen." Er will die Interessen ausgleichen, die Gegensäge versöhnen. Wenn ein Glied des Volts leidet, so frankt der ganze Organismus, wobei übrigens der Graf Bülow an das Proletariat, auf dessen Nücken der Ausgleich" zwischen den Es ist eine für unsre kapitalistischen Zustände außer­tapitalistischen Nichtungen ausgeföchten wird, zufällig nicht gedacht ordentlich charakteristische Intriguen- Poffe, die sich seit einigen hat; das Leiden dieses wichtigsten Gliedes scheint den Bolts- Wochen hinter den bunten Coulissen des politischen Theaters organismus nach Bülows Auffassung nicht zu stören. Mit abspielt.

wirfen wolle.

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Deshalb die neulichen ingrimmigen Angriffe des Organs des Bundes der Landwirte", der Deutschen Tageszeitung", auf den Centralverband deutscher Industrieller", der Organi­fation des industriellen Hochschutzöllnertums. Deshalb auch die wütenden Drohungen gegen jene Konservativen, die aus Geschäftsrücksichten auch mit geringeren Zöllen zufrieden sein wollen, als das Hahn Rösicke- Wangenheimsche Trifolium: Drohungen, die in die Worte ausklangen:

Der Bund der Landwirte" ist nun einmal eine Macht, mit der gerechnet werden muß, und er wird von seiner Machtstellung: Der Versuch, ihn den pflichtmäßigen Gebrauch machen. irgendwie an die Wand zu drüden, würde ledig: lich den gefährden, der ihn unternimmt. Bei feitefchieben und ausschalten läßt er fich nicht. Damit möge und muß gerechnet werden. Er ist sich seiner Verantwortung durchaus betwußt, aber ebenso seiner Machtstellung und seiner Pflicht."

einer wohl gespielten selbsigefälligen Melancholie meint Graf Als vor einiger Zeit eine der gräflichen Kapazitäten der Bülow, daß solche Politit des Ausgleichs allerdings keine tonservativen Fraktion, der Graf Klindowström, in einer Augenblickserfolge verspreche. sondern auf dauernde Wirkungen Rede von stattgefundenen Verhandlungen über eine Er­Und auf der andren Seite das Agrariertums, der ge­abziele. Also Bernhard v. Bülows Geist ist sogar, wenn es nötig höhung landwirtschaftlicher Zölle zu berichten wußte, die mäßigten", da tönt's mit einem Mal so friedlich gegen den ist, bereit, ins Ewige zu schweifen. In Wirklichkeit freilich ist zu einer Verständigung der konservativen Führer mit dem industriellen Gegner, als wäre eine gar feierliche Weihnachts­diese Ausgleichspolitik gerade die allerniedrigste Form der Augenblids. Reichskanzler und den maßgebenden Kreisen der Industrie" Stimmung in die frommen Herzen eingezogen. Freundliche erfolgs- Politit. Während sich der natürliche wirtschaft- geführt hätten, erregte seine Aeußerung zwar allgemeines Ermahnungen, nicht die Zollforderungen zu übertreiben, Ii che Gegensatz zwischen Industrie und Landwirtschaft in ökonomischer Aufsehen, aber zumeist herrschte die Meinung vor, der red- tauchen in den Spalten der von dieser Gruppe abhängigen Notwendigkeit immer mehr zuspißt und nur durch die politische felige und an chronischer Selbstüberschäzung leidende gräfliche Blätter auf, verbunden mit allerlei Versicherungen, daß die Interessengemeinschaft aller tapitalistischen Kliquen abgeschliffen wird, Abgeordnete für den Wahlkreis Rastenburg habe wieder sogenannten, mäßigen" Zollforderungen Berücksichtigung während diese fünftliche Versöhnung entgegenstrebender Tendenzen mal, wie schon oft, seinen Mund etwas zu voll genommen. finden werden. Nur wenige Organe lüften etwas deutlicher Graf v. Klindowström gehört zu jenen Führern des ost- die Maske, voran die konservative Schlesische Ztg.", die nur durch die gesteigerte Belastung des die Friedenskosten zahlenden arbeitenden Bolts erzielt werden kann, während es sich also nur preußischen Junkertums, die den Ehrgeiz besigen, um jeden gelegentliche Ablagerungsstätte Limburg - Stirumscher Gedanken, um die Vertagung eines Konflifts handelt, der früher oder später Preis eine politische Rolle spielen zu wollen, und da ihm die die sich jüngst folgenden schönen Erguß leistete: zum Ausbruch gelangen muß, erzählt uns Graf Bülow, daß geistige Qualifikation hierfür abgeht, ist er manchmal etwas er nicht dem Augenblidserfolg nachjage, sondern für die Ewigkeit vorlaut und sucht sich auch dort zur Geltung zu bringen, wo es schlecht angebracht ist, furz, er hat eine entschiedene So lag denn die Ver­Befähigung zum enfant terrible. suchung nahe, seine Angaben nicht allzu ernst zu nehmen und in ihnen einen Versuch des Herrn Grafen zu sehen, mit seiner Stenntnis geheimer politischer Vorgänge vor seiner Zu­hörerschaft zu paradieren. Thatsächlich fehlte es denn auch nicht an Stimmen, die mit gründlichster Genauigkeit nach­wiesen, daß von einem solchen Uebereinkommen oder auch nur von eigentlichen Verhandlungen gar nicht die Rede sein könne, denn es wäre eine Unflugheit, wenn der Dasselbe Schauspiel bietet die Presse der Großindustrie. Kanzler sich im jezigen Stadium der Vorbereitung des Bolltarifs schon an bestimmte Zusagen binden wollte. Herr Auch hier bricht sich die Ueberzeugung Bahn, daß eine Barth in der Nation" sah sogar in der ganzen Aeußerung, mäßige Erhöhung" der landwirtschaftlichen Zölle in nur ein Erzeugnis agrarischer Phantasie und erklärte: Anbetracht der nicht zu leugnenden Notlage der Landwirt­Die ganze Geschichte ist besonders um deswillen erwähnens- schaft" gerechtfertigt sei. Den Vorstand der nordwestdeutschen wert, weil sie zeigt, welche sonderbaren Blasen die agrarische Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller Phantasie treibt; denn daß der Reichskanzler so leicht hat sein neu erwachtes Mitgefühl für die ostelbischen sinnig gewesen sei dem Grafen Klindowström eine unter gar zu dem Beschluß veranlaßt, die Vertreter der Sypothek auf den neuen Zolltarif in Höhe von 6 oder 7 M. Gruppen zu ersuchen, auf der nächsten Plenarversammlung Getreidezoll einzuräumen, darf doch eigentlich nur der an- des deutschen Handelstags solchen Resolutionen zu wider­nehmen, der den Grafen Bülow für einen unerfahrenen sprechen, die eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle" berurteilen. Und thatsächlich haben denn auch in der naiven Jüngling hält.

Eigentlich muß mun der geschmeidige Kanzler sehr unglüdlich sein, daß ihm gerade allem Anschein nach der Augenblidserfolg sicher ist. Es ist nämlich nach der Antrittsrede des Kanzlers kaum noch ein Zweifel möglich, daß Graf Bülow mit den Konservativen und dem Centrum das Kompromiß zu staude gebracht hat, von dem Herr v. Klindowström in der Freude seines Herzens vorzeitig geplaudert hat. Bülow hat den Junkern mit Erlaubnis der Centralverbands- Industrie einen erhöhten Getreidezoll zugestanden, der vermutlich 6 M. be trägt; mit dieſem bisher unerhörten 8olljazz wollen sich die Konservativen und Klerikalen begnügen" und dafür noch obendrein den Kanal bewilligen, der ja, wie wir von Anfang an die An­gelegenheit beurteilt haben, nur deshalb zuerst abgelehnt wurde, da­mit die Junker für die Handelsverträge ein Kompenſationsobjekt in der Hand behielten. Darum verschleppte man die Eache bis zum Jahre 1901 und jetzt werden sie bereit sein, nach erhaltener Bar zahlung auch den Kanal zu genehmigen.

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Graf Bülow hat heute mit einigem Aufwand von Wärme in feiner Rede den Kanalentwurf vertreten. Er hat nicht gedroht, aber start gehofft". Er hat auch wieder bei dieser Gelegenheit eine feiner Ueberzeugungen geäußert. Er hätte nie und nimmer den Sanalentwurf eingebracht eine Bülowsche Lieblingswendung solche Beteuerung wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, daß die neuen Wasserstraßen gleichmäßig Handel, Industrie und Landwirtschaft nügen. Es ist ein wahres Glüd, daß sich der Graf Bülow so leicht überzeugen läßt, sonst würden wir den Kanal­entwurf und so ziemlich alle übrigen Geseze entbehren müssen, bei denen weniger elastische Köpfe nicht ganz so sicher sind, ob sie alle Interessen gleichmäßig fördern. Dant solcher Fähigkeit wird Graf Bülow weber jemals in die schlimme Lage fommen, ein Geset gegen seine Ueberzeugung zu vertreten, aber auch nicht, fich irgend einem ihm aufgetragenen Plan zu widersetzen. Er wird immer über­zeugt sein. Er ist unverwundbar.

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Man fann mit einer an Sicherheit grenzenden Bestimmtheit annehmen, daß die Einrichtung des Doppeltarifs für diejenigen Warengruppen, für welche die Interessenten ein ent scheidendes Gewicht auf fie legen, auch ein­geführt werden wird... Die Gefahr für eine befriedi­gende Verständigung droht nicht von freihändlerischer, sondern von extrem agrarischer Seite. Man wird faum fehl gehen mit der Annahme, daß Graf Klindowströms Auf­treten in Königsberg gerade gegen diese Gefahr gerichtet war. Zum besseren Verständnis wird man sich die Vorgänge beim Fleischbeschaugesetz ins Gedächtnis rufen müssen. Die Liebhaber extremer Forderungen sollten sich die damals gemachte Erfahrung zur Warnung dienen lassen."

Diese Ansicht fand umsomehr Beistimmung, als die gestrigen Sitzung des Deutschen Handelstags die Vertreter der konservative Presse, voran der Moniteur des Bundes der Saarbrückener und Bochumer Eisenindustrie sich unter lautem Landwirte, solche Vereinbarungen auf das entschiedenste be- Beifall der übrigen Abgesandten des rheinisch- westfälischen ftritt, und der gesprächige Herr Graf sich in einer kurz Schlotjunkertums für einemäßige Erhöhung" der darauf abgehaltenen Königsberger Versammlung in der Pose Getreidezölle erklärt und gegen die Soetbeersche Reso­der getränkten, ländlichen Unschuld in poffierlichster lution, die sich gegen weitere Erhöhungen der Lebensmittel­Schließlich wurde zwar die Weise selbst dementierte, indem er erflärte, es sei selbst- zölle ausspricht, gestimmt. verständlich, daß er feinerlei feste Abmachungen mit dem Soetbeersche Resolution angenommen, aber nur mit 147 Reichskanzler gemeint habe. Wenn er von einem Einigfein gegen 143 Stimmen. Das ist eine Bestätigung der Schachermachei, wie man mit dem Reichskanzler gesprochen habe, so sei damit nur eine Uebereinstimmung in der wirtschaft- fie deutlicher nicht verlangen kann. Doch die Selbstlosigkeit derer um Stumm geht noch weiter. Für die Arbeiterschaft bedeutet dieser Handelspolitische Kom- lichen Gesamtrichtung gemeint. Auch er halte an Wie die Frankfurter 3tg." jüngst berichtete, haben sogar die promiß, der dem Grafen Bülow gelungen scheint, die schwerste Ge- der Forderung eines Doppeltarifs fest usw. Centralverband deutscher Industrieller" in den Inzwischen haben denn aber doch die verschiedenen Vor- vom fahr. Die hadernden Interessen sollen ausgeglichen werden, indem die notwendigsten Lebensmittel mit einem über alle bisherigen kommnisse der letzten Woche bewiesen, daß mehr hinter den Wirtschaftlichen Ausschuß entsandten fünf Mitglieder dort Säße hinausgehenden Zoll maßvoll" belastet werden. Gegen Klincowströmschen Enthüllungen stedt, als angenommen worden geschlossen für den Maximal- und Minimaltarif gestimmt, das Kartell der maßvoll" auf mittlerer Linie" Buchernden hat ist. Immer deutlicher drängt sich dem, der Einzelheiten während zur Beruhigung für die nicht in die Geheim­sich das Proletariat mit aller Macht zu erheben. Diese sanfte zusammenzureihen und auch zwischen den Zeilen zu lesen nisse des Vorstands eingeweihten Mitglieder Herr Bueck ein Politik der goldenen Mitte mag einstweilen golden für die Be- vermag, die Gewißheit auf, daß trotz aller Ableugnungen famoses Scheingefecht gegen den Doppeltarif vollführen mußte. fizenden sein, für das arbeitende Bolt ist es die Politik lang derartige Verhandlungen stattgefunden haben müssen, und Auch Herr Ragozky, Vertreter der Saarbrückener Handels­

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