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Nr. 8. 18. Jahrgang.

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beenden."

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 10. Januar 1901.

Partei- Nachrichten.

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Parteipresse. In die Redaktion der Rheinischen Zeitung" ist als Nachfolger des Genossen Hofrichter mit dem heutigen Tage Genosse Meerfeld eingetreten. 90

Eine Provinzialkonferenz halten die Parteigenossen der Provinz Hannover Sonntag den 24. Februar in Hameln ab.

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Glogauerstraße) gründliche Besserung gebracht. Ein Gegenstück Von den Aeußerungen des Kaisers zu diesem Thema wurde be dazu bildet der benachbarte Osten. Der Uebelstand der fliegenden" fonders die folgende sehr bemerkt: Wenn den Herren der Rock Eine Parteiversammlung in Leipzig beschäftigte sich, wie Klassen hat gegenwärtig eine Höhe erreicht, eine Höhe erreicht, wie vielleicht nicht mehr gefällt, den ich ihnen gebe, so sollen sie ihn ab­man uns berichtet, nach Entgegennahme der Berichte des Agitations- nie zuvor. Auf dem doch gewiß nicht großen Gebiet, das legen, aber dann überhaupt; dagegen habe ich nichts. So lange sie komitees und des Preßkomitees mit dem Konflikt der Ver- im Süden durch Holzmarkt- und Mühlenstraße, im Norden ihn aber behalten, sollen sie ihn immer tragen." Ob die Offiziersuniform den ihr in der Germania " im bands Buchdrucker und der Leipziger Volks durch Landsbergerstraße und Landsberger Allee begrenzt wird, prägnierten Schuß gegen das Laster hinfort ausüben wird, muß die zeitung" und nahm nach sehr reger Debatte, in der mit geringen findet sich fast die Hälfte aller fliegenden" Klassen, 24 Klassen mit Bukunft lehren. In Fällen, die neuerdings das Interesse der Deffent­Ausnahmen die Haltung der Leipziger Verbands- Buchdrucker zur 1298 Kindern, und zwar 1 Klasse in der Markusstraße, 1 in der lichkeit erregt haben, ist von solcher Wirkung verdammt wenig zu Arbeiterschaft im allgemeinen und ihr gegenwärtiges Vorgehen ins besondere verurteilt wurde, gegen einige Stimmen folgende Ne- Krautstraße, 2 in der Andreasstraße, 2 in der Koppenstraße, 3 in der spüren getvesen, und es ist ja eigentlich auch, wenn man das Wesent solution an: Die heute am 8. Januar im Saale des Pantheon Großen Frankfurterstraße, 1 in der Frankfurter Allee , 4 in der liche, die Einwirkung auf den Charakter in Betracht zieht, Jade stattfindende Parteiversammlung bedauert den Konflikt der Ver- Memelerstraße, 1 in der Gubenerstraße, 2 in der Litthauerstraße, 2 in wie Hofe, ob ein Offizier mit oder ohne Uniform im Harmlosen­bands Buchdrucker mit der Leipziger Volkszeitung", fie beauftragt der Tilsiterstraße, 5 in der Petersburgerstraße. Im Nordosten bis hin- lub bie Spargroschen seiner Geschwister vergeudet, eine Dirne aus­die Geschäftsleitung und die Parteileitung alle Mittel anzuwenden, über zur Prenzlauer Allee ist die Zahl der fliegenden" Klassen jegt gering. hält, als Brüsewiß einen Menschen umbringt oder im Salon der um den Streitfall in für die Partei irgend annehmbarer Weise zu Zwischen Prenzlauer- und Schönhauser Allee , wo sie noch im Sommer 1900 Supplerin Hartert eine Rolle spielt. besonders zahlreich waren, sind sie gegenwärtig fast völlig ver- Einen bedauerlichen Unfall erlitt gestern abend der Stadt Die Versammlung, zu der nur mit Parteifarte oder Mitglieds schwunden. Es ist das eine Folge der Vollendung des Doppel- verordneten- Borsteher Dr. Langerhans im Rathause. Nach Schluß buch eines socialdemokratischen Arbeitervereins versehene Genossen schulhauses in der Dunderstraße. Eine große Bahl fliegender" dem Kopf gegen einen Ofen, wodurch er sich eine blutende Ber einer Fraktionsfigung glitt der achtzigjährige Herr aus und fiel mit Zutritt hatten, war sehr stark besucht. Danach zu urteilen, scheint sich doch unter den Leipziger Klassen, zusammen 10, findet sich immer noch zwischen Schönhauser- legung am Kopfe zuzog. Der anwesende Stadtverordnete Geh. Parteigenossen die Einsicht Bahn zu brechen, daß sie die Ver- Allee und Brunnenstraße, während der Gesundbrunnen gänzlich, der Sanitätsrat Dr. Ruge legte ihm einen Verband an und sorgte für pflichtung haben, für Beilegung des unwürdigen Streits zu sorgen. Wedding und die Oranienburger Vorstadt beinahe gänzlich frei die Ueberführung des Verletzten nach seiner Wohnung. Dr. Langer­wir hätten aber gewünscht, daß ihre Einsicht noch einen Schritt davon sind. Moabit hat gegenwärtig 4 fliegende" Klaffen. Auch hans hat den Unfall gut überstanden und befindet sich heute bereits weiter gegangen wäre und sie beschlossen hätten, den Bergleichs- hier hat die Fertigstellung eines neuen Schulgebäudes, des Doppel- außer Bett, muß aber noch einige Tage das Zimmer hüten. vorschlag des Parteivorstands anzunehmen. Das ist die einzige, der schulhauses in der Nostocker Straße bessernd gewirkt. Das Polizeipräsidium macht die an der Invaliden­Partei würdige Lösung des Konflikts. Eine gänzliche Vermeidung des Notbehelfs der versicherung Beteiligten auf folgendes besonders aufmerksam: fliegenden" lassen soll angeblich nicht möglich sein. Daß 1. Nach§ 135 Abs. 1 des am 1. Januar 1900 in Straft getretenen sie es dennoch ist, laffen diejenigen Stadtteile, die gegenwärtig ganz ohne Invalidenversicherungs- Gesezes verlieren sämtliche Quittungskarten, fliegende" Klassen sind, erkennen. Was im Westen geht, sollte im also auch die zur Zeit im Gebrauche befindlichen, ihre Gültigkeit, Osten nicht ebenfalls gehen? Notwendig ist allerdings, daß man wenn sie nicht innerhalb zweier Jahre nach dem auf der Karte auch in den Arbeitervierteln immer rechtzeitig Der bisher auf den vor dem 1. Januar 1900 ausgestellten Karten ver­berzeichneten Ausstellungstage zum Umtausch eingereicht worden sind. an die Beschaffung von Schulräumen denkt. Man merkte Zeitpunkt, bis zu dem zur Vermeidung der Üngültigkeit der Um darf hiermit der Entwicklung der äußeren Stadtteile nicht erst nach- tausch bewirkt werden mußte, ist also durch die neue Bestimmung hinken, sondern muß ihr womöglich vorauseilen. In diesem außer Kraft gefeßt. Die Versicherten müssen daher in ihrem eignen Punkte könnte die Stadtverwaltung den Freunden der Interesse darauf achten, daß ihre Karten rechtzeitig, das ist spätestens Stirchenbauerei lernen, die ihre Kirchen bekanntlich sogar 2 Jahre nach dem Tage der Ausstellung, umgetauscht werden. Die in noch völlig unbebauten Gegenden errichten. Draußen im erst nach Ablauf der zweijährigen Frist zum Umtausch gelangenden Often, gerade in demjenigen demjenigen Stadtteil, und deshalb ungültig gewordenen Karten kann der Vorstand der der gegenwärtig Versicherungsanstalt auf den Antrag des Versicherten für fort die meisten fliegenden" Stlaffen hat und am empfindlichsten dauernd gültig erklären. 2. Zur Vermeidung von Nachteilen wird unter der Schulnot leidet, steht die Samariterkirche. Vor Jahren, ferner darauf aufmerksam gemacht, daß nach§ 146 des Invaliden­als sie erbaut wurde, war da draußen weit und breit noch kein versicherungs- Gesetzes die Verwendung rückständiger Marken Wohnhaus zu sehen, und auch jetzt noch steht sie noch recht einsam höchstens für 2 Jahre nachträglich wirksam erfolgen kann. Alle Ver­da. Wenn die Stadt Berlin es mit der Erbauung von Schulen hier sicherungspflichtigen also, für die fällige Beiträge nicht in genügender nur halb so eilig gehabt hätte, wie Herr von Mirbach mit der Er- Bahl entrichtet sind, müssen zur Vermeidung des Verlustes dafür bauung dieser Kirche, dann stände es heute im Osten Berlins um Sorge tragen, daß die geschuldete Beitragsleistung umgehend nach­geholt wird. Hierauf werden insbesondere die versicherungspflichtigen das Volksschulwesen wahrscheinlich erheblich anders. Hausgewerbetreibenden, nicht ständig beschäftigten Tagelöhner, Wäsche­rinnen, Plätterimen, Schneiderinnen und ähnliche Arbeitnehmer aufmerksam gemacht. Personen, die sich selbst versichern oder nach Ausscheiden aus der Versicherungspflicht die Versicherung freiwillig fortseyen, 3. B. selbständig gewordene Gehilfen, Ge­fellen, Dienstmädchen nach ihrer Verheiratung, dürfen freiwillige freiwillig fortsetzen, z. B. selbständig gewordene Gehilfen, Ge­Umtausch von Quittungskarten erfolgt nur durch die Ausgabestelle Beiträge für eine länger als ein Jahr zurückliegende Zeit nicht mehr entrichten. 8. Die Ausstellung, Berichtigung, Erneuerung und der ( Polizeirevier, Amtsvorstand), in deren Bezirk die Arbeitsstätte des Die Große" glaubte ihre Angestellten wieder vollständig in Versicherten zur Zeit der Stellung feines Antrags liegt. Die Aus­der Tasche zu haben, die Direktion hatte sich aber geirrt, weil gabestelle, in deren Bezirk die Wohnung des Versicherten liegt, sie den Versicherungen der Macher des Ascher- Vereins Glaubens nur dann zuständig, wenn der Versicherte zur Zeit feine Be schäftigung hat. schenkte. Dieser Verein, der zu 90 Proz. nur Muß- Mitglieder be=

Polizeiliches, Gerichtliches usw. -Zwei Parteigenossen in Schweidnitz erhielten je ein Strafmandat in Höhe von 10 M., weil sie während der Stirchzeit am 16. Dezember v. J. Schriften verbreitet haben sollen. Da die Betreffenden mit ihrer Schriftenverteilung aber rechtzeitig auf gehört haben, so werden sie gegen die Strafmandate Widerspruch erheben.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. Die beiden Lokale: Admiral- Hallen, Admiralstr. 38, Louisenhof, Bukowerstr. 9. stehen der Arbeiter schaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung.

Die Lotalfommission. Zur Lokalfrage. Am 19. Januar findet ein Maskenball in der Philharmonie, Bernburgerstraße, statt, arrangiert von einer so genannten Internationalen Karnevals- Gesellschaft. Am 16. Februar veranstaltet der Rauchklub Altdeutscher" einen Maskenball im Ost- Zu dem mikglückten Versuch der Straßenbahn- Direktion, Kasino, Frankfurter Allee 106. Diese Lokale stehen der Arbeiter- ihre Angestellten durch Aufdrängung eines neuen Dienst schaft zu Versammlungen nicht zur Verfügung, boch wird versucht, vertrags um die durch den Streit erworbenen Rechte zu betrügen, Billets in Arbeiterkreisen abzusehen. Die Genossen wollen hiervon bringt das Gewerkschaftsorgan der Straßenbahn- Angestellten, der Die Lokalkommission. Kurier", eine beachtenswerte Meldung. Danach hat die Direktion gerade für gut genug gehalten, sich den fehlgeschlagenen Bemogelungs­den von ihr für die Angestellten gegründeten Bergnügungsverein versuch bestätigen zu lassen. Das Organ der Angestellten schreibt:

Notiz nehmen.

Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 13. Januar, abends 6 Uhr, findet Kolbergerstraße 23 eine Volksversammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Max Kiesel über Edivin Markhams Gedicht:" Der Mann mit der Hacke." 2. Dis­kussion. Nach dem Vortrag: Gemütliches Beisammensein.

Reinickendorf . Heute abend 8 Uhr spricht Stadthagen in einer bei Engel, Eichhornstraße 68, stattfindenden Volks­versammlung über das Thema Her mit dem Recht".

Kommunales.

Die focialdemokratische Fraktion hat in der Stadtverordneten­Versammlung folgenden Antrag eingebracht: Die Versammlung ersucht den Magistrat, mit ihr in gemischter Deputation über Maß­regeln zur Herabminderung der Säuglings­Sterblichkeit in Berlin zu beraten."

Nach der Fraktionsliste" der Stadtverordneten Ver fammlung verteilen sich deren Mitglieder auf die einzelnen Parteien wie folgt: Es gehören zur Fraktion der Linken( Vorsitzender Justiz­rat Meyer) 62 Mitglieder( A. L.), zur neuen Fraktion der Linken ( Vorsitzender Kreitling) 31( N. 2.), zur freien Fraktion( Borfißender bisher Spinola, jetzt Mommsen) 22( F. F.), zur socialdemokratischen Fraktion( Vorsitzender Singer) 22( S. F.) Mitglieder. Als Wilde" werden geführt die Herren Geheimrat Dr. Virchow , Dr. Neumann, Ne lfe und Kalisch, in Summa 4( W.). Hierzu treten noch die beiden Antisemiten Pretzel und Ulrich II. Ein Mandat ist durch den Tod des Stadtverordneten Spinola erledigt, zusammen also 144 Mit­glieder.

Der Oberbürgermeister Kirschner hat den Vorsitz in der städtischen Schuldeputation, den der Oberbürgermeister erst vor einigen Tagen nach dem Ausscheiden des Geh. Rat Professor Dr. Bertram niedergelegt und dem Bürgermeister Brinkmann übertragen hatte, dem Stadtrat Dr. Hirsetorn zugeteilt. Stadt rat Dr. Hirjekorn wird den Vorsitz im Baudecernat II, den er bis­her gehabt hat, niederlegen und Stadtrat Kauffmann den Vorsitz im Baudecernat II übernehmen.

werden.

Lokales.

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fist, maßte sich an, sich der Direktion und noch einflußreicheren Die Mitglieder der verkrachten Kranken Zuschuskaffe Instanzen als die einzig wahre, wirkliche und allein seligmachende fämtlicher Berufs- und Erwerbszweige Deutschlands ( E. H. 131) Vereinigung der Straßenbahner hinzustellen und sich dort als werden darauf aufmerksam gemacht, daß am Freitagabend 7 Uhr Streitbrecherorganisation in wohlwollende Erinnerung zu bringen. bei Hensel, Brummenstr. 173, Ede Invalidenstraße, eine außer Auf diesem Schwimmfand des Ascher- Vereins wollte dann die ordentliche Generalversammlung stattfindet, in der die Liqui Direktion einen neuen Knebelungsvertrag aufbauen. Bekanntlich dation der Kasse auf Tagesordnung steht. ist aber Schwimmsand ein verdammt schlechter Baugrund und Wegen einer wunderlichen Gefährdung eines Eisenbahn­daher mußte auch die Direktion erfahren, daß sich ihre transports werden sich nach den Mitteilungen eines Berichterstatters Techniker doch ein ganz kleines bißchen verkalkuliert hatten der Arbeiter Georg Otto aus der Leibnizstraße 10 und der Pferde­Die Vertreter des Ascher- Vereins gaben ihr Gutachten über scherer Gustav Schöneberg aus der Spreestr. 25 zu Charlottenburg neuen Knebelungsvertrag wohl zu Gunsten der zu verantworten haben. Diese Strafthat hängt mit andern zu­Direttion ab, aber ihr Gutachten ist leider gar nichts wert, sammen. Otto hatte in dem Geschäft von Silberstein in der Wilmers weil die Angestellten diese" teutschen" Chinesen kennen, die immer dorferstr. 19 für 400 m. Möbel auf Abzahlung gekauft und 40 m. dann mit dem Kopf niden, wenn die Direktion am angezahlt. Alsbald versuchte er die Sachen zu verkaufen. Ein Trödler Bopfzieht. Sie nichten wohl, einige zwar nur zum Scheine, wollte sich auf das Geschäft nicht einlaffen, weil er den Silberstein­und diese letzteren waren es, die sich dann an die rechte schen Stempel an den Möbeln sah, benachrichtigte vielmehr das Ge Schmiede wandten. schäft. Dieses ließ mun mehrere Tage und Nächte hindurch Der Verband war es, der ob des brutalen Wortbruchs das Haus, in dem Otto wohnt, bewachen. Am dritten Tage erschien Lärm schlug und die Oeffentlichkeit und sonstige in der sechsten Morgenstunde ein Berliner Trödler mit einem Wagen, maßgebende Faktoren auf die Handlungsweise der um die Möbel aufzuladen. Während das geschah, holte der Wächter Direktion aufmerksam machte. Die Organisation hatte in die Polizei und den Geschäftsführer, und mun mußte der Stutscher aller Stille jene Vorkehrungen getroffen, die notwendig sind, um berartigen fapitalistischen Launen die Spize zu bieten. Wie die Erfahrung gelehrt hat, ist es der Gewerkschaft denn auch geglückt, das standalöse Attentat der Großen abzuwehren. Mit Recht knüpft das Gewerkschaftsblatt an seine Mitteilungen die Mahnung, auch ferner dem Verbande treu zu bleiben, und ihm jeden neuen Arbeitskollegen als Mitglied zu zuführen. Nur dann sind die Angestellten vor den Fußtritten der Direktion sicher, die sich eben nur durch Furcht vor Vergewaltigungen abhalten läßt.

die Sachen statt nach Berlin nach dem Silbersteinschen Geschäft zurückbringen. Mergerlich über das Mißlingen seines Plans, vers band sich Otto mit Schöneberg , um sich zu rächen. Beide drangen in das Geschäft ein, bedrohten den Geschäftsführer und mußten mit Gewalt entfernt werden. Nun ergriffen sie ein an der Thür stehendes Eimerspind und einen Küchentisch und schleuderten beide vor einen in voller Fahrt vom Charlottenburger Bahnhof tommenden elektrischen Straßenbahnwagen. Dieser zertrümmerte Spind und Tisch, blieb aber auf den Schienen. Die Thäter wurden sofort festgestellt.

Die Beerdigung des verstorbenen Bürgermeisters Brink- Auch eine Ordnungsrettung. Ein Gerichtsberichterstatter mann findet nunmehr endgültig nach den Vereinbarungen des teilt folgendes Vorkommnis mit: Eine eigenartige Unterbrechung Die fliegenden" Klaffen in den Gemeindeschulen Magistrats mit der Familie am nächsten Sonnabend, mittags erlitt vorgestern eine Schwurgerichtsverhandlung. Einer der drei Ver­haben sich mit Beginn des laufenden Wintersemesters weiter ver- dem Jerusalemer Kirchhof. Am Tage der Beerdigung werden jämt- Baret, indeffen trug er eine schwarze Kravatte. Der Präsident um 12 Uhr vom Rathause aus statt. Die Beisetzung erfolgt auf teidiger, der Sohn eines jüngst verstorbenen Parteiführers und Barlamentariers( Liebknecht), erschien vorschriftsmäßig mit Robe und mindert. Im vorigen Winter waren 121 fliegende" vorhanden, liche Bureaus des Magistrats geschlossen bleiben. Die Aufbahrung bemerkte dies und zog sich nach einigen leise gewechselten Worten im legten Sommer waren es noch 83, in diesem Winter sind es der Leiche soll am Donnerstagabend nach der Stadtverordneten mit den Beijißern zur Beratung zurück. Als der Gerichtshof in den nur noch 49. Diesen 49 Klassen gehörten am 1. November Sigung im großen Festsaal des Rathauses erfolgen. Mit der Aus- Saal zurückkehrte, verkündete der Präsident:" Der Gerichtshof hat 2783 Rinder an. Wir möchten uns mun nicht gleich der freudigen Hoff- schmückung des Nathauses wird heute begonnen werden. beschlossen, den Herrn Verteidiger zu ersuchen, seine Kleidung nung hingegen, daß die Verminderung der fliegenden" Klassen in dem­zu wechseln! Zu diesem Zweck wurde eine kurze Pause an selben Tempo fortschreiten wird. Im Jahre 1900 ist eine ungewöhnlich Die Offiziersuniform als Tugendschutz. In der Germania " beraumt. Bald kehrte aber der Verteidiger mit einer weißen große Zahl neuer Schulgebäude fertig geworden, so daß zahlreiche lesen wir: Wie gemeldet, hat in jüngster Zeit der Kaiser sich auf Kravatte nach Borschrift zurück, und die Verhandlung konnte wieder fliegende" Klaffen eigne Räume erhalten konnten. Im Jahre 1901 das allerstrengste gegen das Tragen von Civil seitens der aufgenommen werden. Offiziere ausgesprochen bei Gelegenheiten, wo ein solches nicht ist leider nicht eine gleiche Vermehrung der Schulgebäude zu er ausdrücklich genehmigt ist. Das Civiltragen ist den aktiven, wieder Zwei Nepper" wurden vorgestern abend am Schlesischen warten. Unter diesen Umständen darf auch auf eine weitere erhebliche angestellten und zur Dienstleistung einberufenen Offizieren nur Bahnhof festgenommen. Hier sah ein Kriminalbeamter, wie ein als Verminderung der fliegenden" Klassen zunächst wohl nicht gerechnet während der Feldarbeiten bei der Landesaufnahme gestattet, ferner Repper bekannter Bronze- Arbeiter Neumann, der erst vor kurzem auf Urlaub, jedoch sind im letzteren Falle die tommandierenden das Gefängnis verlassen hatte, fich an einen soeben angekommenen Wir haben früher einmal gezeigt, wie der Uebelstand der Generale berechtigt, für die ihnen unmittelbar unterstellten Offiziere Provinzler in liebenswürdiger Weise heranmachte, während sein fliegenden" Klassen sich bald in diesem bald in innerhalb des Corpsbereichs, außer zu Rennen, einschränkende Freund, der Schlächtergeselle Fischer, aus einiger Entfernung auf­Es dauerte auch nicht lange, da jenem Stadtviertel stärker bemerkbar macht, wie Bestimmungen zu erlassen, und endlich im Falle der Erkrankung, paßte, um zur rechten Zeit als der zufällig vorbeikommende Sach verständige einzugreifen. sobald die Genehmigung zum Ausgehen durch den Garnisonsältesten schlug der Provinzler Lärm und an der einen Stelle nachläßt, aber dafür an einer andren erteilt ist. Ein der Veranlassung entsprechendes Civil darf ferner ihn um sein Grid gebracht habe. Nun sprang der Beamte, jammerte, daß zunimmt, und so weiter. Er läßt nach, sobald in dem getragen werden zur Jagd, zu Mastenbällen, mit Genehmigung der den drei unauffällig gefolgt war, hinzu und nahm die Nepper betreffenden Stadtteil endlich ein neues Schulhaus des Garnisonsältesten beim Rudern, Segeln, bei Spielen, welche fertiggestellt worden ist, und er nimmt gleichzeitig in andren Störperfreiheit verlangen, und bei Karnevalsaufzügen, mit am Stragen. Beide wurden dem Polizeipräsidium zugeführt und Stadtteilen zu, wenn hier nicht beizeiten an die Be Genehmigung des Regimentskommandeurs auch bei größeren Rad- von dort gestern nach Moabit in Untersuchungshaft gebracht. Dem schaffung der erforderlichen Schulräume gefahrtouren. Wie weiter gemeldet wird, hat sich der Kaiser besonders Provinzler konnte sein Geld zurückgegeben werden, da man es bei dacht worden ist. Die gegenwärtige Verteilung der fliegenden" gegen das Civiltragen der nach Berlin tommandierten der Verhafteten zeigten sich Spuren, die darauf hinweisen, daß sie Der Kaiser soll hierzu veranlaßt worden Klassen über die Stadt ist in dieser Hinsicht sehr lehrreich. In dem Offiziere gewendet. gesamten Centrum, dem Westen, Südwesten und Süden findet sich sein durch die Mitteilung, daß manche Offiziere zur abendlichen auch Diebstähle an Thürklinken und Bronzegriffen ausgeführt haben. Berstreuung Berliner Vergnügungsstätten aufgesucht Eine Bande von Kupferdrahtdieben, die seit Jahresfrist ihr nicht eine einzige, fliegende" Klasse mehr und im Südosten nur noch 3. hätten, an denen sie sehr leicht nicht ganz standes- Unwesen trieb und es mitunter sehr arg machte, ist von der Schöne­Noch im Sommer 1899 hatten der Süden und Südosten am stärksten gemäße Abenteuer hätten erleben können. Der berger Kriminalpolizei festgenommen worden. Die Spizbuben unter dem Uebel zu leiden. Hier hat die Vollendung von zwei Raiser meinte, daß der Offiziersstand nicht nur gesellschaftliche Rechte suchten namentlich die Straßenbahnen in den Vororten heim, als neuen Doppel- Schulhäusern zum Sommer 1900( Wilms- und gewähren solle, sondern auch Entsagungspflichten auferlege. I dort die Leitungen gelegt wurden, und stahlen oft ganze Rollen

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