gefahr vorlag. Wenn in den frken Frosttagen auch durchschnittlich morgen Cäsar und übermorgen Goethe auf die Beine zu stellen
Profeffor 2. Quide aus München wird am Sonntag, den 13. Januar, mittags 12Uhr, im Saal Buggenhagen am Morigplatz in einer öffentlichen Versammlung über das Thema:" An der Schwelle des neuen Jahrhunderts" eirn Vortrag halten.
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Gerichts- Beifung.
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Die makelhafte Geburt. Vor dem Reichsgericht in täglich 20 Alarmierungen erfolen, so trat die Wehr doch nur in versuchen. Thatsächlich hat er ja bereits Goethe auf die Bühne ge- Leipzig spielten sich gestern in der Revisionsinstanz zwei Breß verhältnismäßig wenig Fällenin Thätigkeit. Namentlich hatte sie bracht. Man denke den Gedanken einmal zu Ende: Goethe! Wicherts prozeffe ab, von denen der eine in einem Sinne beurteilt wurde, nur bei ganz vereinzelten Bräven Wasser zu geben. Freitagmittag Stärke ist, daß er den Gedanken gar nicht erst anfängt und somit der Mühe daß jeder Kirchenbau - Interessent und Heinze- Paragraphen- Schwärmer wurde fie längere Zeit in Anspich genommen, um in der Holzmarkt überhoben ist, ihn zu Ende zu denken. Er schreibt einfach" Goethe" seine Frende daran haben muß. Es handelte sich um den Abdruck Straße Wasser aus Kellern zu umpen, das infolge eines Rohrbruchs auf den Bettel und läßt dann Goethe eine reichsdeutsche patriotische des Dehmelschen Gedichts Die Magd" in einem socialJm eingedrungen war. Vorher atte sie Neue Friedrichstr. 29 einen Rede halten fertig!.3m vorliegenden Stück schreibt er den demokratischen Parteiblatt. Der Antrag des ReichsWohnungsbrand zu beseitiger Fußbodenbrände waren Fruchtstr. 64, großen Kurfürsten auf den Bettel und läßt ihn von der geistigen antvalts, die Oeffentlichkeit auszuschließen, wurde abgelehnt.ir Klödenstr. 3, Kommandanten. 36, Franzstr. 13 und Friedrichstr. 34 Befreiung Deutschlands " reden fertig. Es hat nicht den leisesten dem ersten Falle handelt es sich um ein Urteil des Landgerichts die Bedingungen des Magdeburg vom 18. September v. J., durch welches der abzulöschen. Leipzigerftr. 1 ging der Inhalt eines Schaufensters Bwed, ſich mit diesem Boeten über Haupt, von der Anin Flammen auf. Außerder wurden noch unbedeutende Brände von historischen Dramas zu unterhalten es wäre in den Wind Nedacteur der Volksstimme", Hermann& Prinzenallee 31, Gitschinert. 73, Bandelstr. 18 und Neue König gesprochen. Er genießt das Glück feiner Kindlichkeit und wir gönnen lage der Beschimpfung der christlichen Kirchen freigesprochen ftraße 38 gemeldet. ihm jede Befriedigung, die er auf diese Weise erlangen kann. Das worden ist. Am 5. April v. J. war Haupt wegen derfelben Sache zu Volkstümliche Kunstasstellungen sollen nächstens im Ge- Schauspielhaus aber sollte über seine Pforten schreiben: Laffet die einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Aus einem rein formellen wertschaftshause, ngelufer 15, abgehalten werden. Der Kinder zu mir kommen" dann wären wenigstens die Ausländer Grunde hatte dann das Reichsgericht das Urteil aufgehoben und die Erfolg, den die„ Vollstünlichen Kunstausstellungen" i. 3. gefunden über die Bedeutung dieses Instituts aufgeklärt. Die Einheimischen( vermutlich anders befette) Straffammer hatte dann in der neuen Verhandlung vom 18. September auf Freisprechung erkannt. Das haben, hat eine Fortführung dieses verdienstvollen Unternehmens tennen sie ja zur Genüge. Gedicht handelt von einer Bauermmagd, die ihren Bräutigam ver längst wünschenswert erschinen lassen. Nachdem eine Reihe äußerer loren hat und fühlt, daß sie Mutter werden soll. Beim Nahen des Schwierigkeiten, die dem n Wege standen, nunmehr behoben sind, Weihnachtsfestes stellt sie traumhafte Betrachtungen über die Jungfollen die Volkstümlich Kunstausstellungen" möglichst noch in frau Maria und Jesus Christus an und vergleicht ihre Lage diesem Monat wieder etehen. Die künstlerische Leitung liegt in Der Restaurateur ersten Ranges. und die ihres Kindes mit der von Maria und Christus. den Händen der MalerOtto Feld und Walter Leistitow. es Die Schicksale des vornehmen Dressel'schen Lotals unter der Das Landgericht hält zivar für frivol, eine BauernIm Hörsaal der Unia, Taubenstraße, beginnt Herr Dr. Donath Aegide des Restaurateurs Friz Mertens erfuhren gestern eingehende magd, die einem Kinde außerehelich das Leben geben will, mit Heute( Sonnabend) einen aus zehn Vorträgen bestehenden Kursus über Erörterung vor der dritten Straftammer des Landgerichts 1. Maria auf eine Stufe zu stellen, ist aber der Ansicht, daß die VerElektrotechnik mit dem Betrag„ Der elektrische Spannungszustand". Die Mertens soll das Geschäft in einer Weise geführt haben, daß An achtung in dem Gedichte sich nicht in verlegender, roher Weise zeige, Vorträge finden jedesmalSonnabends 8 Uhr statt. flage wegen Kontursvergehens durch übermäßigen Aufwand und weshalb der§ 166 feine Anwendung finden könne. Die mangelhafte Buchführung gegen ihn erhoben worden ist. Der Angeklagte Revision des Staatsanwalts wurde auf Antrag des Reichsmachte über seine Verhältnisse vor Uebernahme des Dresselschen anwalts vom Reichsgericht verworfen, da nach den Gründen des Restaurants folgende Angaben: Er sei in einer Weinhandlung und Landgerichts angenommen werden müsse, daß der Angeklagte in einem Bankgeschäft thätig gewesen, als sein Vater, der sich als fich die infriminierten Aeußerungen nicht ans Vertreter einer auswärtigen großen Champagnerfirma ein bedeuten geeignet, sondern das Gedicht dahin ausgelegt habe, daß es fich des Vermögen erworben hatte, im Juli 1897 gestorben sei. Bald um eine Frauensperson handle, die in der Fieberphantasie darauf sei auch sein Großvater gestorben, der ihm ein Erbe von gewisse traumhafte Betrachtungen anstelle. Mit dieser AufMit der Fürfoge für verunglückte Arbeiter ist es nament etwa 80 000 m. hinterlassen habe. Nun habe er in der Anhaltstraße fassung, die lediglich thatsächlicher Natur sei, lasse sich wohl vereinbaren. Anders lich in der Umgegen Berlins immer noch schlimm bestellt. In der das Hohenzollern - Restaurant eröffnet, für das er 7500 M. Miete zu die Freisprechung verlief in Dahlwig bei poppegarten belegenen Forst, die dem Ritter zahlen hatte. Das Geschäft habe seinen Erwartungen nicht ent- die Sache Vom zweiten Prozeß. Landgericht gutsbefizer Tres do to gehört, werden zur Zeit 300 Morgen Wal- sprochen, ihm sei ängstlich geworden und er sei auf die alle a. S. ist am 1. September der Redacteur des„ Voltsblatts", dungen für Rechnung einer Gesellschaft abgeholzt, an die der Be- dee gekommen, mit dem damaligen Inhaber des Dresselschen Wilhelm Swienty, von der Antlage aus§ 166 freigesprochen fizer den Bestand brkauft hat. Donnerstagvormittag 11/2 Uhr hatte Restaurants, Herrn Adlon , wegen Ankauf seines Geschäfts in Ver- worden. Er hatte gegen die erste Verhandlung gegen Haupt, die, der Arbeiter Sach aus Mahlsdorf das Unglück, von einem um- bindung zu treten. Seine Mutter sei damit einverstanden gewesen. wie oben erwähnt, mit einer Verurteilung geendet hatte, einen fallenden Baum gtroffen und am Kopf schwer verletzt zu werden. Die Verhandlungen seien zum Abschluß gelangt; am 1. Januar 1899 Bericht veröffentlicht und einige Betrachtungen daran geknüpft. In Verbandszeug wa nicht zur Stelle und so packte man den Verun habe er das Dresselsche Restaurant für den Kaufpreis von 180 000 2. bem freisprechenden Urteil heißt es: Der Angeklagte hat nicht glückten ohne neiteres auf einen Wagen, um ihn nach seiner ohne Vorräte übernommen. Hiervon wurden 100 000 m. fofort an etwa Bezug, genommen auf den ersten Teil des Artikels, Wohnung zu schafen, wo er um 1 Uhr anlangte. Leider war nun- gezahlt, 80 000 m. sollten am 1. Januar 1900 gezahlt werden. Seine er wendet sich vielmehr gerade gegen die Folgerung einer mehr nirgendwo in der Gegend ein Arzt zu haben und so dauerte Wutter habe ihm indessen die ganze Summe von 180 000 m. aus Beschimpfung aus der Gegenüberstellung der Magd und der Maria, es noch einige Stunden, bis dem Arbeiter um 3 Uhr Hilfe gehändigt, so daß ihm ein Betriebskapital von 80 000 m. verblieben die Dehmel vorgenommen hat. Roheit des Gefühls oder verzu teil wurde. Allerdings, ein Arzt war immer noch nicht aufzu- iei. Die Miete für das Dresselsche Restaurant betrug jährlich 26 000 m. legende Form des Ausdrucks liegt nicht vor. Daß die behauptete treiben gewesen, wohl aber kam der Maurer Santte aus Sauls - Seine Hoffnungen auf einen reichen Geschäftsgewinn hätten sich Thatsache( der unehelichen Geburt Chrifti) eine nnwahre, beschimpfende dorf herbei, der in der Fachschule zum Samariter ausgebildet war. nicht erfüllt, er habe wiederholt seine Mutter um Darlehne angehen sei, tann nicht gesagt werden. Auch das Bewußtsein der Beschimpfung Nachdem er aus seiner Wohnung Verbandszeug geholt hatte, ver- müssen und von ihr vom Mai 1898 bis zum November 1899 ins- vermißt das Gericht. Der Angeklagte hat gerade zeigen wollen, daß von band er den Verunglückten und bemühte sich dann weiter um ärzt- gefamt 392 000 m. erhalten. Dann habe er sich nicht länger halten einer Beschimpfung keine Rede sein könne, weil nicht allein das liche Hilfe. Doch auch jetzt konnte kein Arzt herbeigeschafft werden; fönnen. Die Anklage wirft dem Angeschuldigten vor, daß die ihm Empfinden der gläubigen Christen maßgebend sein könne.- Die wie lange Sach in seiner Wohnung ohne die Hilfe eines solchen nach Uebernahme des Restaurants verbleibenden 80 000 m. über- Revision des Staatsanwalts wurde vom Reichsanwalt nicht noch hat liegen müssen, konnte unser Gewährsmann nicht ermitteln. haupt nicht durch die Bücher gegangen sind und die Buchführung befürwortet. Das Reichsgericht hob trozdem das Urteil auf und Bemerkt sei noch, daß der Berunglückte der Orts Krankenkasse zu auch sonst allerlei Mängel aufweist. Er soll außerdem unsinnig verwies die Sache an das Landgericht Raumurg. In Dahlwig als Mitglied angehört. gewirtschaftet haben. Zu den am schwersten Geschädigten gehört die der Begründung hieß es: Die Feststellung des objektiven Das ganze Grauen des Landstraßen Elends tritt in Weinhandlung W. Schlieben u. Co., die die Hauptlieferantin Thatbestands giebt zu Bedenken keinen Anlaß. folgender, einem bürgerlichen Blatt aus Spandau zugehender für beide Restaurants war, und im April 1900 von dem Angeklagten richtig sein, daß die Strafkammer thatsächlich annehmen Meldung zu Tage: Bon zwei auf der Wanderschaft befindlichen 120 000 m. zu fordern hatte. Es kam damals ein Uebereinkommen fonnte, es sei der Ausdruck von der geschlechtlichen PreisFrauenspersonen, sogenannten Tippelschidsen", gab in der zwischen den Parteien zu stande, wonach Mertens eine wöchentliche gabe von dem Angeklagten nicht zu seinem eignen gemacht, sondern vorlegten Nacht die eine auf freiem Felde in der Nähe der Abzahlung von 2000 m. leisten sollte. Bis zum August 1900 kam der An- vielmehr nur als ein Referat zu denken aus der Publikation des Traintaferne einem Kinde das Leben. Ihre Gefährtin tam getlagte dieser Verpflichtung nach, dann hörten die Abzahlungen auf. Die Urteils in dem ersten Magdeburger Prozeß. Andrerseits bleibt beam nächsten Morgen in die Stadt zur Polizei und meldete den Anklage macht dem Angeklagten zum Vorwurf, daß er sich um das stehen auch nach dem Standpunkte der Straffammer, daß der AnBorfall, worauf sich sogleich ein Beamter hinausbegab, um die Geschäft nicht bekümmert und die eingehenden Gelder zu seinen geklagte die Behauptung aufgestellt hat, daß Jesus Christus einer Wöchnerin mit dem Kinde ins Krankenhaus zu schaffen. Als man noblen Passionen verwendet habe. Im Jahre 1899 taufte er unehelichen Geburt entstamme. Die Straftammer meint, daß diese e und 3 aber an der bezeichneten Stelle anlangte, waren Mutter und Kind 2 Rennpferde, 3 Wagenpferde und 3 2uguswagen, Behauptung nicht als eine beschimpfende im Sinne des Gesetzes auf verschwunden. Wohin die Unglückliche mit dem Stinde sich in ihrer wofür er 20 000 W. zahlte, hielt sich einen besonderen Trainer zufaffen sei. Mit dieser Begründung allein ist das Urteil nicht zu Not gewendet hatte, tonnte nicht ermittelt werden! und besuchte nicht nur die Rennen zu Berlin , sondern auch die halten. Es hätte erwogen werden sollen, daß nach der allund Hamburg . Hieraus wird der gemein gültigen, wenigstens nach der germanis Aus Rigdorf Wegen Sittlichkeitsverbrechen verhaftet wurden zu Leipzig , Dresden der unehelich gestern der Arbeiter P. aus der Richardstraße und die Gebrüder K. Schluß gezogen, daß diese Beschäftigung mit den Rennen und ichen Auffassung jeder Mensch, gestern der Arbeite P. aus der Richardstraße und die Gebrüder K. gewissen Matel an fich aus der Berlinerstraße. Die Genannten find beschuldigt, ein fünfzehn andre Paffionen ihm gar keine geit zu einer gewiffen- geboren ist, einen fünfzehnhaften und intelligenten Führung feines Gebaften hat. Von diefem Standpunkt aus hätte die jähriges Mädchen aus der Schöneweiderstraße nach einer Laube am daß tommen können, schäfts gelassen habe. Er soll in dem Geschäft eigentlich Straflammer zu der Auffassung Mittelbuschweg geldt und sich dort an ihm vergangen zu haben. nur erschienen sein, um die eingegangenen Gelder in Empfang zu auch die Behauptung von der unehelichen Geburt Chrifti eine Wegen zahlreicher Messingdiebstähle, die sie in Berlin und Umgegend nehmen. Er fam gewöhnlich um die Mittagszeit in seinem eleganten derartige Roheit des Ausdrucks enthält, wie fie nach der Rechtberübt haben, wurden der Mechaniker Grunow und der Gürtler Schütz in Rigdorf verhaftet. Beide pflegten in die Wohnhäuser ein- Wagen vorgefahren, ließ sich die Losung des vorhergegangenen Tags fprechung verlangt wird zur Feststellung des Thatbestands des zuschleichen und dort alle Messingteile, Thürschilder 2c. zu stehlen, Die Gummen, die er sich auf diese Weise in die Tasche steckte, find Beschimpfung der Chriftusverehrung vorlag, eine Gottesläfterung in aushändigen und suchte so bald als möglich die Rennpläge auf.§ 166. Es hätte auch geprüft werden müssen, ob, wenn nicht eine bie ihnen zu Geficht tamen. Nun hat die Strafnicht durch die Bücher gegangen. Jufolge dieser Art Geschäfts- Sinne des§ 166,1 anzunehmen war. führung geriet er er bald bald in Schwierigkeiten und die Firma fammer givar angenommen, der Angeklagte ohne Diese Schlieben brachte im September 1899 einen allgemeinen Arrest das Bewußtsein der Beschimpfung Bewußtsein der Beschimpfung gehandelt habe. dem giebt aber Bedenken Raum, ob nicht aus. Mitte Oktober bildete sich ein Gläubiger- Ausschuß, der die Feststellung Einnahmen und Ausgaben überwachte. Am 24. November 1899 wurde eine Verwechselung des Rechtsirrtums, Verwechselung des Rechtsirrtums, daß eine Handlung Benn ich nicht irre, war es so etwas wie eine patriotische Feier, der mögen des Angeklagten eröffnet. Nach den Feſtſtellungen der Bücher Bewuster glaubten wir immer, daß Hochgeboren, Hochwohlgeboren, Schauspielhaus. Aus eignem Recht von Bichert.auf Antrag der Firma Wolffenstein der Konturs über das Ver- nicht den Thatbestand einer Gesezesbestimmung enthalte, mit dem vorliege. wir beiwohnten. Ist es patriotisch, sich zu langweilen? Wird die Frage revisoren ist für die Zeit vom November 1897 bis Oktober 1899 für bejab habe ich so gründlich gefeiert, daß ich mich auf lange Zeit von Fest den Haushaltsbedarf des Angeklagten die Summe von 79 000 m. oblgeboren und wie die ähnlichen gierden des deutschen Sprach Jetzt, nachdem lichteiten fernhalten darf, ohne daß mein Patriotismus verdächtigt wird. draufgegangen; dazu kommen 84 000 M., deren Nachweis durch die schazes heißen, nichts als läppische Flosteln wären. Frage werden? Die Langeweile ist ja Bücher nicht möglich ist, die durch die geboren" bereichert worden ahnen wir, genehmen Dingen gehört ja ohne Zweifel zum Patriotismus, wenn er in der Zeit von etwa zwei Jahren die stattliche daß ihnen doch eine höhere Bedeutung beiwohnt. Vielleicht, daß sich auch nicht eben zu jener billigen Sorte, die man auf allen Bierbänten Summe von 163000 Mart für eignen Bedarf ver- nach diesem Wörterkleeblatt die von der Kreuz- Zeitungsritterschaft haben lann- billig und schlecht. Es ist etwas Erhebendes, einige braucht haben. Zur Charakteristik des Angeklagten ist hervor herbeigefehnte ständische Einteilung der Bevölkerung arrangieren läßt. Stunden zu dulden in dem Bewußtsein, daß man mit seinem Leiden zuheben, daß sich unter den zum Konkurse angemeldeten Forderungen Die Stadtverordneten- Versammlung in Salzwedel hat dem Vaterlande dient. Man fühlt sich geläutert und gereinigt 2360 M. an unbezahlten Schneiderrechnungen befinden, und verzeiht fich die oppofitionellen Regungen feiner Seele. Man ferner noch aus dem Jahre 1899, also zur Beit, als der Zufammen gegen den dortigen Magistrat, insbesondere den Bürgermeister, im wird so etwas wie ein tragischer Charakter, ein Held, der zwar nicht bruch bereits bevorstand, 5000 M. für Schmud fachen und Wege des Civilprozesses Regreßansprüche erhoben, weil der Magistrat im Geschäftsjahr 1895/96 angeblich unberechtigterweise den Etat fürs Vaterland stirbt, aber doch für einige Stunden an den Funktionen, Juwelen und daß er noch im August 1899 mit seiner Fran eine überschritten hat. Da der Magistrat seiner gesetzlichen Pflicht, wenigstens des geistigen Lebens, gehindert wird. Wichert befördert 14 tägige Reise nach Helgoland gemacht hat. Als der Gläubiger die Stadtverordneten- Versammlung nach außen zu vertreten, den Patriotismus wie etwa ein nationales Unglück ihn befördert. In ausschuß bereits gebildet war, hat er nach für einen kleineren Freundes in diesem Falle natürlich nicht genügen tonnte, so wurde der diesem Sinne ist er ein patriotischer Dichter von Rang und Gewalt. freis ein Diner gegeben, bei welchem das Kouvert sich auf 17 M. Versammlung in dem Stadtrat Schramm, einem früheren StadtEr fann zwar feinen tragischen Helden schaffen, aber er giebt dem stellte. Die Führung der Bücher soll eine unordentliche und unzu- verordneten, ein Anwalt bestellt. Die Versammlung beschloß, ihm Bublifum Gelegenheit zu einer geradezu heldenhaften Resignation reichende gewesen sein. Nach den Bekundungen des Geschäftsund das ist ja auch ein Verdienst, wenn auch gerade fein dramatisches. personals hat sich der Angeklagte so gut wie gar nicht um das Ge- wei ihrer Mitglieder zur Prüfung der Rechnungen für 1895/96 beiSteht es also durchaus fest, daß die Langeweile den schäft bekümmert; wenn er dort anwesend war, haben ihn die Gäste zuordnen. Vier der neueren Magistratsmitglieder, darunter Stadtrat Schramm, stimmten dem Beschlusse zu, während drei andre MagistratsPatriotismus stärken tann, so ist es um so zweifelhafter, ob das unmöglich als Wirt erkennen können, denn er figurierte dort ge- mitglieder nicht mitstimmten. Diesen Beschluß beanstandete nun der Schauspielhaus nicht am Ende doch besser ein andres Mittel an- wissermaßen auch als Gast, der sich von dem Personal be Bürgermeister Preiß, indem er geltend machte, Schramm gewandt hätte. Wir fürchten gar nicht, daß es etwa seinen fünftles dienen ließ. Sowohl nach der Bekundung des Vorbesizers Herrn als der bestellte Anwalt der Stadtverordneten sei Partei rischen Ruf verlieren fönnte. Davor ist es durch den Adler als auch des Geschäftspersonals war unter der Aegide des An- und hätte deshalb an dem Magistratsbeschlusse nicht mitwirken einfachen Umstand geschützt, daß es nichts mehr zu verlieren hat. geklagten der Flaschenverkauf außer dem Hause nur ein geringer. dürfen. Die Stadtverordneten- Versammlung flagte jetzt gegen den Wir denken gar nicht an fünstlerische Dinge wie sollte das Die Weinfirma Schlieben ist mit einer Forderung von 70 000. Bürgermeister im Berwaltungsstreit auf Vernichtung der Beanstan Schauspielhaus uns auf so abseits liegende Gedanken bringen? an den Angeklagten figen geblieben. Der Geschäftsführer des letzteren bung. Der Bezirksansschuß hob denn auch die Beanstandung auf Wir bezweifeln nur, daß das ganze Parkett jene Gabe im ehemals Dresselschen Lokal ist Leidtragender in Höhe von 8500 M. und das Ober- Verwaltungsgericht verwarf die Berufung des Bürgerder Resignation befize, die wir uns durch fortgesetzten, geblieben: er hatte eine Staution von2500 M. gestellt und dem Angeklagten meisters mit folgender Begründung: Stadtrat Schramm hätte sehr planmäßigen, zielbewußten Besuch des Schauspielhauses an 6000 m. bar geliehen. Die Mutter des Angeklagten bekundete, daß geeignet haben. Dann aber wird die Langeweile ein sehr gefähr- fie die Renn- und Wagenpferde ihrem Sohn geschenkt habe und die Renn: wohl im Magiftrat fich an der fraglichen Beschlußfaffung beteiligen liches Ding und verführt zu durchaus respektlosen Betrachtungen. pferde das, was sie geloftet, wieder eingebracht haben. Für die dürfen, da er nicht deshalb als persönlich beleidigt gelten feines Amts erleichtern solle. Wenn auf der Bühne nichts, aber auch gar nichts geschieht, gewährten Darlehen habe ihr ihr Sohn ginsen gezahlt. Inhaberin önne, weil die Beiordnung zweier Revisoren ihm die Ausführung Sein Auftrag, als Anwalt in wenn die matten Verse daberplätschern wie ein seichtes Wasserlein, bes Restaurants in der Anhaltstraße sei jezt ihre Schwiegertochter. der Regreßfache wider den Magistrat zu fungieren, sei ein dienstverzweifelt schließlich der Mensch und unterhält sich mit seinen eignen Der Kontursverwalter berichtete, daß die Schuldenlaft des Anticher und zur Wahrnehmung öffentlicher Interessen erteilt worden. Gedanten. Man wende nicht ein, daß dazu immerhin Gedanken geklagten 654 000 m. betrage, borläufig sei den Gläubigern eine ich er und zur Wahrnehmung öffentlicher Interessen erteilt worden. gehören. Im Schauspielhaus hat jeder die Leitung aus Abschlagszahlung von 9 Proz. gewährt worden, voraussichtlich würden und der Beschluß der Stadtverordneten, Schramm zwei Revisoren genommen mehr Gedanken als Wichert, der gar keine hat. Der aus der Masse 12 Proz. herauskommen. Die Lage sei dadurch so zur Seite zu stellen, sei selber berechtigt. Er stellte sich dar als artige Selbstgespräche können aber zum mindesten dem Patriotismus ungünstig, weil der Angeklagte teilweise enorm hohe Preise für Weine Ausfluß des den Stadtverordneten Versammlungen nach§ 37 ber Städte- Ordnung zustehenden Kontrollrechts. Im übrigen gefährlich werden, den das Schauspielhaus mit so großem Eifer und bezahlt habe, er habe beispielsweise Schloßabzüge für 50 m. und tönne dahin gestellt bleiben, ob Bürgermeister Preiß als bei dem entsprechender Ungeschicklichkeit fultiviert. Rotweine für 70 m. eingetauft. Die letteren seien von den Sach- Regreßverfahren direkt Beteiligter zu der Beanstandung überhaupt Es läßt sich ja nicht leugnen, daß Wichert vortrefflich in den verständigen auf 5-6 M. Wert geschätzt worden. befugt gewesen sei. Spielplan past. Wo Blumenthal, Kadelburg, L'Arronge zu Hause Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisstrafe von neun find, da mag immerhin auch Wichert sich blicken lassen, Monaten. das geht in einem hin. Nur daß die erst Genannten sich damit bee Der Gerichtshof berurteilte den Angeklagten zu einer Gegnügen, jene gemeinen Theaterstücke" zu schreiben, die nach Hebbel fängnisstrafe von drei Monaten. Es sei nicht anbom Bublifum feinen Glauben verlangen, weil sie selbstverständlich genommen worden, daß er als Kaufmann im Sinne des Gesezes find. Sie find triviale Köpfe und wählen triviale Stoffe, was in anzusehen und deshalb zur Führung von Büchern verpflichtet sei, seiner besondren Art immer noch das gescheiteste ist. Wichert aber durch übermäßigen Aufwand habe er seine Gläubiger ge- wiffer Vorrichtungen aber schreibt mit der ganzen Ahnungslosigkeit des unfähigen schädigt und sich deshalb des Vergehens gegen die Konkursordnung vorschreibt. Dilettanten ein historisches Drama. Er macht den großen Kur- schuldig gemacht. fürsten zu seinem Helden und würde mit derselben Unverfrorenheit
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1978
Theater.
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entschieden etwas unangenehmes und das tapfere Ertragen von unan- Passionen des Angeklagten absorbiert sein dürften. Hiernach würde sübschen Wendungen durch Urteil des Reichsgerichts um das
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Eine mangelhafte und darum ungültige ArbeiterschuhVerordnung. Die Regierung zu Arnsberg hatte vom§ 120e Absatz II Gebrauch gemacht und für ihren Bezirk unter dem 4. Oftober 1894 eine Polizeiverordnung erlassen, die zum Schutze der Gefundheit der beteiligten Arbeiter die Anbringung gebeim Trockenschleifen von Metallwaren Wegen Bergehens gegen diese Verordnung wurden die Colßmann angeflagt Inhaber der Firma Colßmann und zu Geldstrafen verurteilt. Die Beschuldigten legten Be