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unterbringen. Es war aber schon zu lange Zeit verstrichen, so I des Etats- Ausschusses der Wasserwerks-, Kanalisations, der Brenna   Die Anklage wegen Notzucht gegen den Rechtsanivalt daß bei beiden Kindern die entsetzliche Krantheit bereits zum materialien und der Forst- Etat sowie die Etats des Feuerlösch Münzer wurde vor dem Schwurgericht des Landgerichts I   in der Ausbruch gekommen war. Eine Behandlung wird demnach nichts und Straßenbeleuchtungswesens angenommen. Während der Beratung Nacht vom Freitag zum Sonnabend nach 16 stündiger Dauer zu mehr nügen fönnen, so daß die beiden Knaben das von den An- des Schul- Etats entfernte sich ein Stadtverordneter aus der Sigung; Ende geführt. Die Beweisaufnahme hatte schon gegen Mittag ein gehörigen Versäumte mit dem Leben werden bezahlen müssen. dadurch wurde die Versammlung beschlußuufähig und mußte dem Angeklagten ungünstiges Gepräge erhalten imd die Lage des Er legteren verschlechterte sich im Laufe des Tages immer mehr. die weitere Beratung unterbrochen werden. Wegen Sittlichkeitsvergehens ist der 41 Jahre alte Buch- hatte rundweg bestritten, mit dem als Belastungszeugin auftretenden halter Arthur Streblow in Rigdorf verhaftet worden. Es wird ihm Dienstmädchen irgendwie in Berührung gefommen zu sein, aber mehrere andre Dienstmädchen auf, aur Last gelegt, in seiner Jägerstraße 56 belegenen Wohnung mit es in der Familie des Angeklagten früher in Stellung ge­einer Anzahl zehn bis dreizehnjähriger Schulmädchen, die er durch allerlei Versprechungen dorthin gelodt hatte, unzüchtige Handlungen wesen waren und bekundeten, daß er auch bei ihnen Ver suche gemacht habe, sich in unsittlicher Weise ihnen zu nähern. Kurz vorgenommen zu haben. bor 2 Uhr nachts wurde der Spruch der Geschwornen dahin ver­tündet, daß der Angeklagte der Notzucht in einem Falle unter Aus­schluß mildernder Umstände schuldig sei. Als das verhängnisvolle

Bei einer Explosion schwer verletzt wurde am Freitag der 32 Jahr alte Ingenieur Friz Reichenbach aus der Teltowerstraße, der in der Motorfabrik zu Marienfelde   angestellt ist. Bei der Ab­nahme eines Gasmotors wollte der Betrieb der Stälte wegen anfangs nicht flappen; bald darauf aber erfolgte eine Explosion, und eine Stichflamme traf den in unmittelbarer Nähe befindlichen Ingenieur. Er wurde im Gesicht, an den Händen und an der Brust schwer ver­brannt und sofort nach dem Augustahospital in Berlin   übergeführt. Schwer verletzt wurde, wie gestern schon kurz mit­

unter einen elektrischen Straßenbahnwagen und

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Gerichts- Beifung.

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traten

die

Dingen die Brücke gesichert werden mußte. Es dauerte jedoch nicht Streckert, der den Vorfall mit angesehen und der sich als Zeuge Gelegenheit benutzt, um durchzukommen. Dem Schüler Leopold war dabei ein

geteilt, am Freitagabend um 9 Uhr der Arbeiter Sch. ant Ein Zögling der Kaiser Wilhelm- Akademie beschäftigte ama, mit mehr als sieben Stimmen!" ertönte, wurde der Angeklagte Küstriner Platz durch Ueberfahren. Der Hermite geriet Sonnabend das Kriegsgericht der tönigl. Kommandantur hierselbst. leichenblaß und vermochte jich taum mehr aufrecht zu erhalten. Der fonnte. Auf der Anklagebant befand sich der Student der Medizin und Zög- Staatsanwalt beantragte eine 3uchthausstrafebon 12 Jahren weil wieder die von der Aufsichtsbehörde vor- ling der Kaiser Wilhelm- Akademie, der 22jährige Rudolf Gruner, und dreijährigen Ehrverlust und der Gerichtshof erkannte nach diesem geschriebenen Wagenwinden fehlten, trotz der größten der sich wegen Körperverlegung und Mißhandlung sowie wegen Antrage. Bemühungen nicht befreit werden. Der toloffale Wagen war zu thätlichen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu verteidigen hatte. Wegen Hausfriedensbruchs, begangen in seinem eignen schwer und troßte allen Anstrengungen der vielen hilfsbereiten Die Frau des Kellners Dietrich hatte ihren Mann, der in einem Hause in der Wohnung eines Mieters, hatte sich vorgestern Personen. Die Polizei alarmierte deshalb die Feuerwehr, die den Lokal in der Chausseestraße servierte, nach Feierabend abgeholt, und der Eigentümer Franz Ratajewski in Spandau   vor dent Mann befreite und nach der nächsten Rettungswache schaffte, wo das Ehepaar stand gegen 1/23 Uhr morgens mit einem Freunde, dem Schöffengericht zu verantworten. Er war in die betreffende Woh­man den Schwerverletten verband. Kellner Weber, in der Friedrichstraße nahe dem Oranienburger   nung gekommen, um wegen des Trockenbodens eine Anordnung zu Mit einer fürchterlichen Wunde an der rechten Gesichtsseite Thor, vor dem Restaurant Zum norddeutschen Wirtshaus", als plöglich treffen; hierbei benahm er sich aber in solcher ungezogenen Weise. wurde am Freitagmorgen um 81/2 Uhr der 69 Jahre alte Dienst- drei Herren, die sich untergefaßt hatten, auf die genannten Personen zu- daß der Mieter sich veranlaßt sah, ihm die Thür zu weisen. Der mann Karl Boosdorf aus der Wichmannstr. 16 zu Rigdorf vor der tamen und dieselben derartig anrempelten, daß Frau D. an die Wirt leistete der Aufforderung sich zu entfernen aber nicht Folge, Unionsbrauerei in der Hasenhaide aufgefunden. Auf dem Weg nach Mauer des Hauses zurüdtaumelte, während ihre Begleiter nach rechts und der Mieter mußte erst zu energischeren Mitteln greifen, um ihn dem Krankenhaus am Urban starb er in einer Droschte. Wodurch und nach links flogen. Als die junge Frau ganz entrüstet ausrief: hinauszubringen, so daß es zu einem Handgemenge tam. Im die Wunde entstanden ist und ob sie in ursächlichem Zusammenhang Aber, meine Herren, was fällt Ihnen denn ein?" drehte sich Gruner Gerichtstermin berief sich der Angeklagte mit seinem Verteidiger auf mit dem Tod steht, weiß man nicht. um und versette ihr eine Ohrfeige. Während der Kellner D. sich eine Bestimmung des Mietsvertrags, wonach der Wirt in der Woh mit seiner fast der Ohnmacht nahen Frau beschäftigte, verfolgte nung des Mieters verweilen di. fte. Der Gerichthof ließ diesen Großfeuer, das eine Eisenbahnbrüde start gefährdete, fam in Weber das Trio, welches die Friedrichstraße hinabging. Er rief laut Einwand indes nicht gelten und erklärte, daß eine solche Bestimmung der Nacht zum Sonnabend in der Quizowstr. 64 zum Ausbruch. um Hilfe und nun drehte sich Gruner, deffen Begleiter der Student gegen die guten Sitten verstoße und deshalb keinen recht­Auf dem an der Ringbahn belegenen Grundstück des Eisenbahnfiskus der Zahnarzneikunde Wolffund der Student der Medizin Franke waren, lichen Wert habe; der Angeklagte wurde zu 50 M. Geldbuße ver hat die Firma Karl Hanisch eine Dampf- Häckselschneiderei, sowie furz uni und trat dem Kellner gegen den Leib, so daß der Getroffene zu urteilt. eine Getreide- und Fouragehandlung errichtet. Die Futtervorräte Boden stürzte. Jetzt rannte der Thäter nach der Linienstraße. Da lagerten in zwei je etwa 20 Meter langen Schuppen. An einen der ihm aber dorthin das Ehepaar Dietrich gefolgt war und den Weg Ein entseglicher Unglücksfall, der auf die Fahrlässigkeit des felben stößt unmittelbar die noch neue Holzbrücke im Zuge der Salz- abzuschneiden versuchte, so soll er nach der Anklageschrift Frau D. Kutschers Hermann Roth zurüdgeführt wurde, gelangte gestern zur wedelerstraße, die den Aufgang zur Bahnstation Putligstraße ver- hinterrüds einen Stoß versezt haben, so daß dieselbe auf das Erörterung vor der neunten Straftammer des Landgerichts 1. Am mittelt. Bei Anlage dieses Aufgangs hat die Leitung der Feuerwehr Trottoir stürzte und sich das Gesicht blutig schlug. An der Ecke der Morgen des 18. August v. J. überschritt ein Regiment Soldaten, von vergeblich dagegen protestiert, daß die Brüde unmittelbar neben dem Oranienburger  - und Friedrichstraße wurde G. von dem inzwischen der Bärwaldstraße konunend, die Bülowstraße. Der Verkehr wurde Fourageschuppen zu liegen komme, da sie beim Ausbruch eines herbeigerufenen Schußmann Stepple gestellt und da er keine Legiti: dadurch für einige Minuten gehemmt, auf beiden Seiten des Zugs Als die Feuers in größter Gefahr schwebe. Nun wurde die Feuerwehrmationspapiere bei sich führte, als Arrestant erklärt. Auf dem Wege harrte das Publikum, bis die Straße wieder frei wurde. vorüber Freitagnachmittag schon einmal nach der Fouragehandlung gerufen, nach dem in der Johannisstraße belegenen Polizeibureau soll sich G. dritte Kompagnie war, hatte sich zwischen dieser weil hier Stroh auf dem Hof brannte. Die Gefahr konnte noch rechtzeitig mun außerordentlich renitent erwiesen haben. Er hat dem Schutz- und der folgenden vierten Kompagnie ein Zwischenraum von etiva 15 Schritten gebildet. Das Publikum benutzte dies, beseitigt werden, doch gegen Mitternacht erging von dort erneuter Alarm. mann mehrere Male zugerufen: Halten sie Ihre Sch Bei Ankunft der Wehr schlugen die Flammen aus allen Luken und und als der Beamte ihn auf das Ungehörige seiner Redeweise auf- um durch die Lücke hindurch die Straße zu überschreiten. Fenstern des an der Brücke belegenen Speichers, so daß vor allen merksam machte, ihm den Helm vom Kopf geschlagen. Einen Kellner Als die Lücke in dem Militärzuge entstand, hatte der Angeklagte die Das Publikum stob vor lange, so war das Feuer auch auf den zweiten Schuppen über- gemeldet, regalierte G. gleichfalls mit Fußtritten, ja auf der Bache dem Wagen aus einander. gesprungen, so daß es für die Feuerwehr harte Arbeit gab, zumal hat er dem Zeugen einen derartigen Tritt gegen den Leib verjegt, Hund zwischen die Beine gesprungen und hatte ihn zu Falle gebracht. die Berqualmung ein längeres Verweilen des Einzelnen zwischen daß der Getroffene auf eine Pritsche taumelte. Ju der gestrigen Im nächsten Augenblid war das Unglück geschehen. Er wurde über­beiden Brandherden fast unmöglich machte. Stundenlang kämpften Verhandlung wollte der Angeklagte von einem großen Teil der ihm fahren und starb nach kurzer Zeit. Der Gerichtshof verurteilte den die Löschmannschaften mit dem Element. Riesige Waffermengen zur Last gelegten Vergehen nichts wissen. Er sowohl wie die studen- Angeklagten zu 6 Monaten Gefängnis. wurden ununterbrochen in die Flammen gesandt, die jedoch gestern tischen Zeugen behaupteten, daß angesichts der drohenden Haltung der mittag noch nicht ganz erstickt waren, so daß noch zivei Schlauch- Menge eine Abwehr am Plaze gewesen sei. Die Studierenden leitungen in Thätigkeit waren. Die Aufräumungsarbeiten gestalten Franke und Wolf, sowie die später hinzugefonimenen Zöglinge der fich schwierig, da viele hundert Centner Stroh in gepreßten Ballen Kaiser Wilhelm- Akademie Hahn und Stahl sagten unter ihrem Eide in dem Speicher lagern. aus, daß ihr Freund keineswegs eine Beschimpfung gegen den Schutz­Charlottenburg. In der Verlammlung der Charlottenburger  mann ausgestoßen, sondern daß im Gegenteil dieser dem G. bei Gewerkschaftskommission vom 8. Februar wurde zunächst Bericht über die Thätigkeit der Kommission im legten Jahre gegeben. Von feiner Sistierung zugerufen habe: Halten Sie die Sch... Ferner erklärte der Student Wolf, daß nicht sein Vereinsbruder G. Bedeutung war besonders das Resultat der Gewerbegerichts- Wahlen, Frau Dietrich niedergestoßen habe, bei denen für die Kandidaten der Gewerkschaften 2000, für die sondern er selbst die weil ihm dieselbe im Wege gewefen fei. Die fibrigen geugen, Christlich- Socialeu ganze 120 Stimmen abgegeben wurden. In den Streckert, sowie der Zahntechniker von der Gerwertschaftskommission einberufenen Versammlungen Thiemann bekundeten dagegen den Vorfall, wie ihn die Anklageschrift wurde Stellung genommen zu der Konsumvereins- Frage, protestiert schildert; namentlich hoben sie in ihren Aussagen hervor, daß der gegen die Einführung der Streitklausel, das Arbeiterversicherungs­Schuhmann Stepple in humaner, ja in schonender Weise gegen den Gesetz erläutert u. a. m. Sistierten vorgegangen sei. Daraufhin beschloß der Gerichtshof, den burger Arbeiter an der Lokalfrage nahmen, zwang die Lokal­Studiofus Wolf auf Grund des§ 199 des Reichs- Strafgesetzbuchs nicht fommission mit der Geivertschaftskommission in Verbindung zu um so diese Frage zur Zufriedenheit aller regeln zu vereidigen, da der Verdacht der Mitthäterschaft auf ihm liege. Der treten, fönnen. Die Ausarbeitung eines nenen Regulativs Die Berliner   Ortsgruppe des Deutschen Vereins für Volts Staatsanwalt, Kriegsgerichtsrat Hauser hielt es in Anbetracht zu hygiene arrangiert zwei Vortragsturje, von welchen der eine, in zehn der Dabei wurde beschlossen, das sich widersprechenden Aussagen für angezeigt, Sas   fand einstimmige Annahme. Borträgen, gehalten von Herrn Dr. Spitta, vom hiesigen königl. hygienischen schwerste Delikt, das Niederstoßen der Frau D. aus der System der Sammellisten möglichst zu vermeiden und die Ges. Justitut, am 23. Februar beginnen und die wichtigsten Thatsachen und nur eine Bestrafung des werkschaften zu festen Beiträgen heranzuziehen. Gegründet wurde Lehren der Hygiene und der Bolts- Gesundheitspflege behandeln wird. Dieser Anklage auszuscheiden und danach Chtlus ist für die heranwachsende Jugend vom 14. Jahre an aufwärts be- Angeklagten wegen Körperverlegung in den Fällen Weber, der Verein der Plätterinnen. Außerdem beteiligte sich die Gewerk­ſtimmt und wird zunächst versuchsweise mit oder ohne Begleitung Erwachsener Dietrich und Streckert, sowie wegen widerstands gegen die Staats- fchaftskommission noch bei der Gründung einer Zahlstelle der in der Dorotheenſchule in Moabit   durchgeführt werden. Der zweite Rurfus gewalt zu beantragen. Da eine Freiheitsstrafe der Carriere des G. Barbiergehilfen und bei der Lohnbewegung auf den Holzpläßen von Der Kaffen­behandelt die häusliche Strantenpflege und umfaßt gleichfalls zehn Vorträge, schaden könne, so frete er für eine Geldstrafe in Höhe von 120 M. Schramm und Zimmermann u. Sohn. für welche ein Saal int Architektenhause gewonnen ist. Durch diese Bor: ein. Der Gerichtshof schloß sich den Ausführungen des Vertreters bericht ergab eine Einnahme von 1321,89 M., eine Ausgabe von In den Ausschuß träge hofft die Veranstalterin, das Verständnis für die ärztlichen Verord: ber Anklagebehörde an und verurteilte, da dem Angeklagten 1189,51 M., bleibt ein Bestand von 132,38 M. ſelbſt eine zwedmäßigere Fürsorge zu sichern. Die einzelnen Borträge haben mildernde Ümstände wegen seiner bisherigen Uubescholtenheit zu Grig; von diesen wurde Grir als Vertrauensmann gewählt. Als nungen und Leistungen beim großen Bublifum zu heben und dem Kranken werden könnten, கு. zu einer Geldstrafe übernominen die Herren Geheimrat Prof. Dr. E. v. Leyden, Geheimrat Prof. gebilligt Revisoren wurden Richter und Kiekebusch gewählt. Im Dr. Heubner, Prof. Dr. Mendelssohn, Prof. Dr. Lazarus, Regierungs- und 100 0. und zlvar für die Körperverlegungen, begangen weiteren bittet der Vertreter der Barbiere die Delegierten, in ihren Medizinalrat Dr. Dietrich, Oberstabsarzt Dr. Salzwedel, Dr. P. Jacobsohn, an Weber, Dietrich und Streckert, fowie wegen Wider­Dr. E. Birsing, Privatdocent Dr. Stoblant, Dr. George Meyer und stands gegen die Staatsgewalt zu einer Buße von 50 M., im Gewerkschaften und Bekanntenkreisen dahin zu wirken, daß die Dr. K. Beerwald. Ueber beide Kurse erteilt die Geschäftsstelle der genannten unvermögensfalle für je 10 M. zu einem Tage Gefängnis. Der An- Arbeiter den Barbier vor 8 Uhr abends aufsuchen. Die Adresse des Ortsgruppe, Maaßenstraße 23 II, nähere Auskunft und sind dafelbst auch geklagte erklärte, sich bei dieser Strafe beruhigen zu wollen. Vertrauensmanns ist jetzt: W. Grig, Sophie- Charlottenstraße 87. für Unbemittelte Freifarten zu haben.

Feuer in dem chemischen Laboratorium für Thonindustrie von Profeffor Dr. Seger und Cramer in der Kruppstraße machte der Feuerwehr Sonnabend früh viel zu schaffen. In einem Raum der ersten Etage, unmittelbar über dem Thorwege, waren Gas- und Chamotte- Defen zu Versuchszwecken aufgestellt, die den Brand ver­anlaßten. Früh 7 Uhr wurde die Feuerwehr gerufen, die sofort fest­stellen konnte, daß die gesamte Balkenlage vom Feuer ergriffen fei. Sie mußte mühsam freigelegt und teilweise vom Thoreingange aus geftügt werden, da einzelne fußdicke Balfen fast durchgebrannt waren und herabzustürzen drohten. Erst gegen Mittag konnte die Wehr

wieder abrücken.

In einer dem Berliner   Aquarium lezthin zugegangenen Mittel meer- Sendung befanden sich auch zwei echte Doraden oder Goldbrassen, eine zu den mit mächtigen Stieferzähnen ausgerüsteten Meerbraſſen gehörende Art Fische, die für eine wissenschaftliche Schauanstalt in doppelter Hinsicht wertvoll ist. Man nimmt gemeinhin an, daß unter den rotblütigen oder Wirbeltieren nur die Amphibien und Reptilien langlebig feien, wie denn beispielsweise auch ein nordamerikanischer Alligator, der bei der Begründung des Aquariums( 1869) schon dahin kam, einige Riesenschlangen und ein nord amerikanischer Furchenmolch mehrere Jahrzehnte bereits hier gelebt haben; aber daß auch Fische zu den Veteranen zählen, beweist ein seit etwa zwei Jahrzehnten das Aquariumt bewohnender Katzenhai und eine Anzahl jener Goldbraffen, die ihr 25jähriges Jubiläum hier feiern können.

die Kellner Weber und

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Im Publikum würde das Urteil des Kriegsgerichts weit mehr auf Verständnis stoßen, wenn das Gericht die Militärverwaltung von solchen" 3öglingen" befreite. Wir stellen dabei gar nicht die Frage, was mit einem Arbeiter passiert wäre, wenn er sich ähnliche Roheiten zu Schulden kommen ließe.

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Versammlungen.

Das Interesse, welches die Charlotten­

Vereinskalender.

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Samariter Kursus für Arbeiter und Arbeiterinnen. Morgen, Montagabend, 8 Uhr: Mitgliederversammlung bei Neumann, Brunnen­straße 150. Tagesordnung: Wie stellen sich die Mitglieder zur Einführung fürzerer Kurje mit wöchentlich stattfindenden Unterrichtsstunden" und Ber­schiedenes. Mitgliedesbuch Tegitimiert. Die noch restierenden Beiträge sind zu entrichten. Durch die Ausbeutung der Notlage einer armen Witwe Stuccateure. Die regelmäßige Mitgliederversammlung, die am Mons hatte sich der Fuhrherr Hermann Wied struck eine Anklage wegen tag, den 18. d. M., stattfinden sollte, muß Umstände halber ausfallen. Der Vertrauensmann, versuchter Erpreffung zugezogen, die gestern vor der achten Straf­tammer des Landgerichts I   gegen ihn verhandelt wurde. Die Witwe gillbredt zog am 1. Oktober v. J. von der Wollinerstraße nach der Borsigstraße. Frau Willbredt wandte sich an den Angeklagten mit Ceffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Be: der Frage, was er für den Transport der wenigen Sachen nach der Ringkämpfe im Cirkus Schumann. Der Belgier Jeuriffon und Borsigstraße haben wolle. nukung für jedermann. Berlin  , Alexandrinenstr. 26, Gartenhaus. Geöffnet Der Angeklagte verlangte zwei Mark werttäglich von 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 der Berliner   Thonn Cotha boten teinen sehr interessanten Stampf, trobem und ein paar Groschen" für jeden seiner beiden Ziehleute. und 3-6 Uhr. Reichhaltige Bibliothek und 410 3eitungen und Zeitschriften fie 40 Minuten rangen. Eine Entscheidung ist nicht gefallen. Dagegen der neuen Wohnung jeder Art und Richtung. zeichnete sich wieder der Berliner   Strenge sehr aus, dem es gelang feinen Die Frau ging darauf ein. Bor   Was Arbeiter Sängerbund Berlins und der Umgegend. Erster Vor­Gegner nach 2 Minuten auf einen Armfallgriff zu werfen. Jeß Beterjen angekommen, händigte die Frau dem Angeklagten 2 M. ein. fonnte einen leichten Sieg gegen den Danziger Röpel feiern, der zur Ab soll ich damit?" fragte der Angeklagte, ich habe 12 M. zu bekommen sigender: Rich. Thate, Schöneberg  , Grunewaldstr. 99. Erster Kassierer: Fidicinstraße 16. Alle Aenderungen im Vereinsfalender wehr eine Pirouette zu drehen versuchte, wobei er auf beide Schultern zu und meine beiden Leute jeder 1,50 M." Vergebens waren alle Vor- Seifrit, liegen fam. baltungen der Frau, die beiden Ziehleute wollten sich schließlich mit find au richten an Otto Rasche, Reichenbergerstr. 115a. Montag, abends 9-11 Uhr, Ucbungsstunde und Aufnahme neuer Mitglieder. Zukunft I", Der Cirkus Busch bringt seinen heutigen Sonntagsbesuchern die für je 1 2. zufrieden geben, der Angeklagte beharrte aber auf seiner un- Steglit, Kaiserhallen, Albrechtstr. 130. Tonblüte", Hentschel, Lübbener­die Kinderwelt wie für die Erwachsenen so föstliche lokale Wafferpantomime verschämten Forderung und erklärte, sich an dem Küchenfpind pfänden zu straße 18." Riedesfreiheit II", Strausberg  . Magnus, Wilhelmstraße. Berliner   Landpartien" Jeder Erwachsene darf zu dieser Vorstellung auf wollen, bis er die 12 M. erhalten habe. Die Frau raffte alles zusammen, Solidarität I", Meißner, Beuthstr. 10. Berliner   Damenchor Harmonie", allen Plätzen, ausschließlich Galerie, ein Kind frei mit einführen. In der Vorwärts III", Friedrichsfelde  , Haberland, Abendvorstellung wird sich auch der vielbesprochene amerikanische Pferde: was sie in barem Gelde besaß, es waren nur 8 M. Die Zeugin Rojin, Schönholzerfir. 42. Concordia", Lier, Alte Jakubstr. 119. Liedestuft III", bekundete im Termin, daß sie an diesem Tage mit ihren Kindern Wilhelmstraße. bändiger" Norton Smith produzieren. Vorwärts IX", Charlottenburg  , gehungert habe. Der Angeklagte nahm das Geld, aber trotzdem das Alt- Glienice, Saß, Grünauersir. 19 a. Grena I" Küchenspind mit nach seiner Wohnung. Nach einigen Tagen ließ er die Beier, Wallstr. 94. Männerchor Often", Kobus, Rigaerstraße. Alpenblume", Weißensee, Sturm, Loth: Zeugin auffordern, das Spind einzulösen, sonst werde er dasselbe ver-( gem. Chor) Rosenthalerstr. 57. ringenstr. 33. Unverzagt I, Schmidt, Stalizerstr. 51/52. taufen, oder täglich eine Mark Lagergeld beanspruchen. Die bedrängte Arbeiter Raucherbund Berlins und der Umgegend. Aenderungen Frau nahm die Hilfe der Polizei in Anspruch, wodurch das Verhalten des im Vereinskalender find zu richten an Albert Riebetrau, Berlin  , Butbufer­Montag, abds. von 9-11 1hr: Klub Abend und Angeklagten zur Kenntnis der Behörde und zur Anzeige gelangte. ftraße 44, 4 Treppen. Der Angeklagte behauptete in der Verhandlung, daß er von vorn- Aufnahme neuer Mitglieder: Abguß II", Schulz, Höchstestraße 30. herein 12 Mart verlangt und die Zeugin sich verhört habe. Der Fidele Kolonisten", Klinge, stoloniestr. 137. Blaue Schleife", Dembirki, Görlizerstr. 52. Grüne Linde", Koffeda, Drontheimerstr. 1a. Gerichtshof glaubte indeffen der Zeugin und nicht dem Angeklagten, Eintracht II", Dick, Landsberger Allee 76/77. Balmerio", Bagold, der nach dem Antrage des Staatsanwalts zu einer Gefängnisstrafe Brenzlauer Allee 43. Wiedersehn", Weber, Reu- Weißenfee, Friedrich­von 14 Tagen verurteilt wurde. Vorwärts II", Wälisch), Adalbertstr. 4. Gemütlichkeit IV", Fliederduft II" Waclawiad, Brant Eine doppelte Lektion empfing der Student der Tierarznei- Drücker, Lichtenberg  , Dorfstr. 41. schule Brenzel gestern durch Urteil der 130. Abteilung des Schöffen- furter Allee 150. Blaue Wolfe II", Kienast. Zorndorfer- und Löwestraßen­Ede. Freundschaft Vorwärts", Bugge, Staftanienallee 95/96. Meri gerichts. Als der Angeklagte eines Abends in etwas angeheitertem taner", Schnat, Landsberger Allee   36. Central- Rancherbund. Zuschriften an Mar Koch, Hirdorf, Hermann­Die Stadtverordneten- Versammlung in Spandau  , welche Zustand durch die Linienstraße ging, begegnete ihm ein Ehepaar. Montag. Maiglöckchen", Schöneberg  , Lehmann, Gleditschstr. 19. am Donnerstag stattfand, war ganz ungewöhnlich schlecht besucht. Im Vorbeigehen griff der Angeklagte der Frau an den Busen. Der straße 34. Heiterfeit Schöneberg, Lewrenz, Gleditschstr. 2. Blaue Wolfe", Eine dringliche Magistratsvorlage, betreffend Ankauf des Fieliz. Ehemann prügelte ihn weidlich durch und ließ ihn dann zur Wache Fidele Raucher", Potsdam  . Buttre, schen Grundstücks in der Potsdamerstraße, für den Preis von bringen, worauf noch eine Anklage wegen thätlicher Beleidigung er- Botsdam, Küfel, Victoriaftr. 54. 35 000 M. wird nach längerer Diskussion angenommen. Die be folgte. Der Staatsanwalt wollte dem Angeklagten noch einen zweiten Spandauerstr. 25.- Maiglödchen", Potsdam  , Plage, Kommunikation IV  . ,, Kap der guten Hoffnung  ", Moabit  , Sauer, Wilhelmshavenerfir. 57. fanute Angelegenheit mit dem übereifrigen Stadtverordneten Klein- empfindlichen Denkzettel in Gestalt einer Geldstrafe von 300 Mart Greunde", Potsdam  , Wwe. Meier, Schottstr. 4. Arbeiter Turnerbund. Sonntag: Turnv. Fichte", Lichtenberg  , feld soll nun nochmals in einer gemischten Stommiffion beraten geben, der Gerichtshof glaubte aber, daß eine Geldstrafe von werden. In diese wird u. A. auch unser Genosse Scholz gewählt. 100 m. genüge, um den Angeklagten von ähnlichen Ausschreitungen Restaurant zum Fürsten Wolfgang"( Inhaber P. Müller), Weißenseeer Weg; jeden Sonntag von 3 Uhr an voltsthümliches Turnen. Rach unwesentlicher Diskussion wurden hierauf nach dem Vorschlage abzuhalten.

Aus den Nachbarorten.

Die Ausführung des Projekts einer nordöstlichen Vorort: bahn ist gesichert. Die Gemeinden, welche durch die neue Straßenbahn mit einander verbunden werden sollen, haben im Lauf dieser Woche bereits Verträge mit dem Konsortium es ist das selbe, welches seiner Zeit die westliche Vorortbahn baute abgeschlossen. Die neue Bahn soll von Friedrichsfelde   ausgehen und über Lichtenberg  , Wilhelmsberg, Hohen- Schönhausen, Neu- Weißensee, Weißensee  , sowie Pankow   nach Französisch- Buchholz   führen. Es ist geplant, die Bahn später bis nach Tegel   weiter zu führen und dadurch eine Verbindung aller bedeutenderen nördlichen und östlichen Vororte mit einander herzustellen.

straße 35.

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