Verwaltung ist unter die Hezer gegangen! Wenn es nach dem Wunsch der Agrarier geht, sollen zu Bahnbauten nur ausländische,
Arbeiter verwendet werden.
Am Dienstag wird die Beratung fortgesetzt.-
Drohender Zollfrieg.
Auf Bismards Autorität hin ist seit 10 Jahren, vor allem durch den Bund der Landwirte als oberster Schluß aller zollpolitischen Weisheit, verkündet worden, daß man sich vor den Verhandlungen mit dem Auslande daheim mit den Interessenten über den Minimalzo II verständigen müsse, unter dem die Producenten nicht glauben gedeihen zu können. Nach diesem Rezept hatte Caprivi nicht gehandelt. Die jetzige Regierung aber hat ein Muster von einem Tarif mit den heimischen Interessenten fertiggestellt, dessen Mindestfäße die Grenzen der Zugeständnisse an das Ausland bilden sollen. Nun zeigt es sich aber, daß auch bismardsche Rezepte nicht allemal paffen. Die Agrarier haben den Grafen Bülow so lange gepreßt, bis er sich zwar nicht auf einen bestimmten Zollfag, aber doch für einen wesentlich gesteigerten" verpflichtete. Er erscheint n berpflichte als Patron der agrarischen Forderung. Aber eben das Bekanntwerden dieses Bunds zwischen Regierung und Junker hat das glatte Spiel des agrarischen Komplotts gefährdet. Das Stomplott muß erfahren, daß es eben nicht in den heimlichen Abmachungen daheim, sondern in den Verhandlungen mit dem Auslande die Probe zu bestehen hat.
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Man sieht also den Plan deutlich: Witte beabsichtigt mit Nord- Gegen den Brotwuer fanden Sonntag in alle in amerifa zu einem Einvernehmen zu gelangen, um so Deutsch 11 großen und einen Sälen Boltsversammlungen statt, die sehr land zugleich mit der Union zu verheen, wenn wir gut besucht waren. In sämtlichen Bersammlungen wurde die Protestmit Rußland in einen golfrieg geraten. Die Amerikaner würden Resolution angenommen. eifrig zufassen, um unsre Industrie aus Rußland zu verdrängen. Die am stärksten besuchte Versammlung, welche im Hofjäger So ist mit einem Schlage durch die sehr geschickten Schach - abgehalten wurde, nahm einen etwas stürmischen Verlauf, da Professor züge des russischen Finanzministers dem Grafen Bülow zu Gemüte Suchsland als Agent des Bunds der Landwirte den Halleschen geführt, daß es leicht ist, mit Junkern und Hochschutzöllnern un-| Arbeitern durch seine ebenso ungeschickten wie überaus langweiligen geheuerliche Zollerhöhungen zu vereinbaren, daß aber im Interessen- Ausführungen eine ganz unglaubliche Geduldsprobe zumutete. tampfe der Nationen der agrarische Dünkel schnell seine Schranken Eine unverfälschten agrarischen Geist atmende Resolution wurde von findet. dem Herrn Professor eingebracht und von dem Abg. Kunert bekämft! Die socialdemokratische Resolution wurde schließlich mit überwältigender Mehrheit angenommen.
Vielleicht erinnert sich der innere Bülow, der durch KorngollErhöhung zum Bruch mit dem Ausland treibt, der Aufgaben des Bülow der auswärtigen Angelegenheiten.
Auch Italien rührt sich. Die dem italienischen Ministerium nahestehende Turiner„ Stampa" widmet, wie dem„ Berliner Zages blatt" gemeldet wird, der Erneuerung der Handelsverträge einen Leitartikel und schließt mit der Hoffnung, daß es den italienischen Unterhändlern gelingen werde, durch die Drohung auf Repreffalien und durch Konzessionen für die deutsche Industrie- Ausfuhr die agrarischen Anmaßungen einzudämmen. Auch die och offigiöse Tribuna" beschäftigt sich mit den Handelsverträgen und schreibt: Wie Rußland , Oestreich und merita, so beginne auch Italien allmählich die Gefahr zu erkennen und alarmiert zu werden; das Giolittische Organ fragt sodann: Kann Deutschland dem 3olltrieg und der politischen Isolierung.so entschieden entgegensehen? Die Tribuna" verneint diese Frage und schließt: Deutschland wird ein Industriestaat sein,
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Die ganze Mache der Heimlichkeit ist durch die russische Drohnote über den Haufen geworfen. Die Voraussetzung der Möglichkeit langfristiger Handelsverträge, oder es wird überhaupt nicht fein. an der selbst der Centralverband deutscher In dustrieller bei seinem Zugeständnis höherer Getreidezölle fefthalten will, erweist sich als hinfällig.
Beitung", der unmittelbar von Herrn v. Witte inspiriert ist, zeigte Der Warnungsartikel der Petersburger Handels- und Industriein unverhohlener Spötterei das Gefühl der Ueberlegenheit, das man in Petersburg gegenüber dem obersten Beamten des Deutschen Reichs empfindet, der die bisher straflos bethätigte Abenteuerlichkeit der Weltpolitik in die handelspolitischen Beziehungen zu Rußland und andren Staaten einführen zu dürfen sich vermißt. Ja, der Artikel des Petersburger Blatts war noch weit spiziger und selbst gröber gehalten, als es nach der Wiedergabe durch das" Wolfffche Telegr.Bureau" schien.
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Ferner haben verschiedene Protestversammlungen im Kreise Torgau , Würzburg , wo Genosse Südekum referierte, und an andren
Orten stattgefunden.
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Die Diätenfrage erhigt die reaktionäre Bresse ebenso wie fie Arenz- Zeitung"," Berliner Neueste Nachrichten", uns tfühl läßt. Reichsbote", alle Feinde des Reichs- Wahlrechts, fürchten, die Regierung fönne jetzt wirklich geneigt sein, die lang verwehrten Diäten dem Reichstag zuzusagen und damit die Thätigkeit des verhaßten Parlaments zu sichern und zu fordern.
Die Diätenneigung der Regierung sei aber, so verlautet, keinesIn Rewegs ohne Neben- und Kompensations"- Absichten. gierungsfreifen soll die Meinung bestehen, Diäten zu bewilligen, wenn zugleich eine wesentliche Herabsetzung der Präsenzziffer" stattfinde. Wenn wir nicht grundsäßlich das Zustandekommen bon Reichstagsbeschlüssen bei Anwesenheit von nur einer geringen als Anzahl Abgeordneter ablehnen würden, so könnte uns Partei der Plan der Präsenzziffer- Herabfegung ganz will fommen sein. Wird die Präsenzziffer herabgesezt, so wird bei schlecht und Beschlüsse nach ihrem Wunsche zu stande bringen. Bei einer Präsenz von 3. B. 133 Stimmen wird die Socialdemokratie besetztem Hause leicht die Linke des Reichstags die Majorität bilden allein vermutlich schon nach der nächsten Reichstagswahl die Majorität im Reichstage stellen können.
Unterwürfigkeit mit den kleinen Journallenten auf: Gegenüber der Die Hofkatholiken. Das Centrum nimmt es jetzt an höfifcher agrarischen Ruppigkeit benimmt sich die Germania ", das Central organ des Centrums, angesichts der Reise Edwards VU. nach Deutschland mit einer Höflichkeit, die an die Zeit der geschmeidigen Pfaffen am Hofe des Sonnenkönigs erinnert, Würdevoll meint das
" In diesem Falle eines Besuchs, den der englische König seiner schwerkranken Schwester abstattet, tommen familiäre Rücksichten nicht allein für die Bevölkerung Deutschlands in Betracht, auch wenn man nicht außer Acht lassen kann und will, daß es der Bruder der deutschen Kaiserin Friedrich ist, der die erste Fahrt nach seiner Thronbesteigung an das Krankenlager seiner Schwester macht. Als naher Blutsverwandter unfres Kaiserhauses betritt König Edward den deutschen Boden, um an das Krantenlager einer deutschen Kaiserin, seiner Schwester, zu eilen. Und wenn das auch eine rein familiäre" oder, wie die Deutsche Tageszeinumg" ſagt, rein höfische Angelegenheit" ist, so wollen wir doch als Deutsche nicht ver geffen, daß deutsches Gastrecht nach guter deutscher( nicht alldeutscher) Sitte von uns unter allen Umständen zur Ehre des deutschen Namens respektiert werden muß."
Blatt: Im Original hieß es u, a.: daß ernst zu nehmende Staatsmänner", welche eine Bollermäßigung von seiten des betreffenden auswärtigen Staats gufichern und gleichzeitig den Landwirten eine Bollerhöhung auf Rohstoffe aus diesen Staaten in Aussicht stellen, nicht das russische Reich als eventuellen Zahler für die auf diese Art gemachten Zechen im Auge ieſe ruſſiſche Reich haben können. Wenn, so heißt es weiter, der Reichstanzler zum Schutz der gewaltigen produttiven Kräfte seines Landes nichts andres zu finden wiffe, als eine neue Verteuerung des täglichen Brotes, das der deutsche Arbeiter tonfumiere, so folge daraus noch lange nicht, daß Staatsmann irgend jemand glauben machen wolle, daß gerade, Rußland - ein unabhängiger und mächtiger Staat mächtiger Staat auf den Vertrag eingehen werde. Endlich war noch zu lesen, es giebt ein großes Abfaßgebiet für Getreide in den Ländern, deren Staatsmänner fich nicht von der Annahme leiten lassen, daß die Verteuerung des Brots eine ihrer Amtspflichten sei."
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Und der ersten Drohnote folgt eine zweite auf dem Fuße: Petersburg , 24. Februar .( Telegramm der Russ. Telegr.Agentur".) In einem Artikel, welcher im halbamtlichen Finanzbl." erschienen ist, wird auf Grund der in Rußland be stehenden Zuckergejezgebung ausgeführt, daß der aus Rußland ins Ausland exportierte Zucker weder eine öffentliche, noch eine geheime Prämie aus der Staatstaffe genieße. Die Behauptung, daß der Zuder eine Prämie auf Kosten der russischen Konsumenten erhalte, wird nach diesem Artikel vor allem schon durch den Charakter der Normierung des Zuckerpreises in Rußland widerlegt, fraft deren der von Jahr zu Jahr regelmäßig herabgehende Verkaufspreis auf dem inneren Markte bestimmt werde. Die Normierung beabsichtige, auf diese Weise die Intereffen der russischen Konsumenten sicher zu stellen, und feineswegs, den Egport auf deren Rechnung aufzumuntern. Wenn geheime Exportprämien auf Kosten der lokalen Konsumenten überhaupt existieren, so sei dies keinesfalls eine Folge der ruffischen Budernormierung, sondern nur die Schuld der Truste und Syndikate, die sich immer mehr und mehr verschiedener Zweige der Produktion bemächtigten. Diese Organifationen sähen in dem Export wirklich nur ein Mitter, um hohe Preise auf dem inneren Martt erzielen und dieselben Preise auch im Auslande auf Kosten dieses Markts aufrecht zu erhalten. Der Artikel fragt, ob nicht ein gefährliches Präcedenz geschaffen werde durch den Wunsch, um jeden Preis noch vor der Anwendung des Kompensationszolles zu beweisen, daß durch die russische Normierung die angeblich geheimen Prämien gedeckt würden. Kraft dieser Logik, aber mit größerem Rechte, werde Rußland gezwungen, feinerseite Kom pensationszölle auf Gußeisen, Stahl, Kupfer, Stein kohle und andere Produkte zu bestimmen, auf die das nun ins Leben tretende Prinzip mit vollem Recht angewandt werden könnte. Rußland wird vollkominen im Rechte sein, dieses neue Verfahren des Zollschutzes der Industrie nicht nur gegenüber den Vereinigten Staaten , sondern vielmehr auch gegenüber den westeuropäischen Staaten anzuwenden, da die eigentümliche Idee, als ob die russische Zuckernormierung geheime Prämien verdede, teineswegs Amerita angehört; fie wurde durch Europa auf der Brüsseler Zuderkonferenz im Jahre 1898 profla miert, und nur einer solchen aus Europa herstammenden Idee verdankt Rußland diesen ungerechten Akt der ihm befreundeten amerikanischen Staaten, der uns zwingt, auf diese ungerechte Maßregel feindlich zu antworten. Man darf bei allebem nicht vergessen, daß dies ein schlüpfriger Weg ist; wird auf diesem Wege weitergegangen, so werden auch wir unausbleiblich, ohne den Ablauf der Handelsverträge abzuwarten, zu gleichartigen Maßregeln nicht nur gegen über Amerita, sondern auch gegenüber Europa gegen solche Produkte schreiten, welche eine Syndikatsorganisa= tion erhalten haben und im Ausland wohlfeiler verkauft werden als zu Hause. Zu solchen auf den ersten Blid unglaub lichen Folgen kommt man, wenn man von unrichtigen Grundfäßen ausgeht, bei der Lösung internationaler Fragen, welche vor allem die strengste Gerechtigkeit und Berücksichtigung der wechselseitigen Interessen erfordern, um das Einvernehmen der Parteien auf- Am letzten Freitag und Sonnabend sprach der Abgeordnete des rechtzuerhalten."
Der Sinn und die Absicht dieser zweiten Drohnote Rußlands wird klar, wenn wir uns den deutsch - amerikanischen Streit über die amerikanischen Zuschlagszölle auf deutschen 3uder vergegenwärtigen.
Graf Bülow beantwortet jegt in der„ Nordd. Allg. 3tg." die ruffische Drohnote durch die reizvolle Erklärung, daß er ein höflicher Gentleman auch gegenüber diesen russischen Anzüglichkeiten bleiben werde. Die„ Nordd. Allg. 3tg." sagt, es werde in der Presse hervorgehoben,
,, daß der von Wolffs Telegraphischem Bureau" im Auszug verbreitete Artikel der Petersburger Handels- und Industrie- 8tg.", der nach Angabe der„ Russischen Telegraphen- Agentur" aus dem russischen Finanzministerium stammt, verschiedene persön liche Spigen gegen den Reichskanzler Grafen v. Bülow enthalte. Die Thatsache ist bei der Herkunft des Artikels ungewöhnlich, aber richtig. Wir glauben indeffen nicht, daß der deutsche Reichskanzler geneigt ist, dem Verfasser des Artikels auf diesem Wege au folgen und die im Handelsverkehr zwischen Deutschland und Rußland obwaltenden beiderseitigen wichtigen Interessen einer persönlich zugespizten Behandlung zu unterwerfen."
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Graf Bülow bleibt der Mann der weltmännischen Umgangsformen das ist die geistvolle Antwort auf die russische Zollkriegsanfündigung. Eine sachliche Widerlegung der in dem russischen Artikel aufgestellten Anschauungen wird in feiner Weise unternommen.
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Unterdes fährt man in Petersburg fort, schweres Geschütz gegen die deutschen Kornzoll- Erhöhungspläne aufzufahren und den Ernst der Situation allen denen, die nicht in agrarischer Verblendung jede Urteilsfähigkeit verloren haben, begreiflich zu machen.
Gegen den Brotwucher.
Ob so viel zielbewußter Geriffenheit der sich bereits als Hofpartei fühlenden Ultramontanen empfinden die Nachrichten" ein bewunderndes Graufen. Sie empfehlen die Centrumsauslaffung denjenigen Blättern zur Berücksichtigung, die auf dasselbe in der inneren Reichspolitik flagen". über das leberwiegen des Centrums und über die Rücksichtnahme
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Also doch. Das Berliner Tageblatt" meldet über die Ankunft des Königs Edward:
Die Fahrt durch Cronberg nach Schloß Friedrichshof erfolgte unter begeisterten Hochrufen der auf dem Bahnhof und längs der Straßen zusammengeströmten Zuschauermenge." Es giebt doch noch unentwegt monarchisches Gefühl und enorme Begeisterungsfähigkeit im deutschen Bolt- dant dem Telegraphen .-
Eine Kolonialarmee? Das Armee- Verordnungsblatt" ents hält folgende Bekanntmachung über Bekleidung und Ausrüstung des ostasiatischen Expeditionscorps:
Im Einvernehmen mit meinen hohen Ver. bündeten, Ihren Majestäten den Königen von Sachsen und Württemberg und Seiner Königl. Hoheit dem Prinzen Luitpold, Regenten des Königreichs Bayern, bestimme ich, daß bei dem ostasiatischen überall die Expeditioscorps überall Hoheitsabzeichen des Deutschen Reichs an die Stelle derer der Einzelstaaten treten. Auch soll der Ersay an Bekleidungs- und Ausrüstungsstüden für das ganze Expeditionscorps einheitlich nach den von mir bereits genehmigten neuen Proben und den anliegenden Bestimmungen erfolgen. Das Kriegsministerium hat hiernach das Weitere zu veranlassen.
v. d. Höhe, den 9. Februar 1901. Diese Verordnung scheint eine sehr bedenkliche Perspektive gu eröffnen. Während man erwartete, daß das Ostafiencorps bald zurüdberufen werden würde, beweist die Neuuniformierung der Truppen, daß an eine solche gurid berufung noch lange nicht gedacht wird. Außerdem aber dürfte diese einheitliche Neuuniformierung nur ein weiterer Schritt dazu sein, das ostasiatische Expeditionscorps in eine ostasiatische Kolonialarmee umzuwandeln! d
XVII. sächsischen Wahlkreises, Genosse Auer, in Meerane und Hohenstein vor überfüllten Versammlungen über die neuen handelsverträge und den Kornwucher. Beide Versammlungen nahmen einen glänzenden Verlauf; die vorgelegte Proteftrefolution wurde einstimmig angenommen. Zu der Versammlung auf der Zeche in HohenIn den deutschen Handelsbeziehungen zu Nordamerika spielt der stein waren auch die im Kreise wohnenden Anhänger Naumanns, der Zuder eine erhebliche Rolle. Der amerikanische Zudertrust hat, um dort, wie ebenfalls sein Vater, als Pastor gewirkt hat, erschienen. Aus Meiningen . Den lebhaften Debatten im Meininger das System der Zuckerausfuhrprämien europäischer Staaten auszu- Dieselben hatten sich in Herrn Studiosus Schneider aus Leipzig Landtage folgt jetzt das unter den obwaltenden Verhältnissen nicht gleichen, Zuschlagszölle auf Buder durchgesetzt. Seit dem deutscheinen Redner verschrieben, der auch wiederholt in die Debatte unerwartete Finale. Die Wahlprüfungs- Kommission hat nämlich amerikanischen Abkommen drängte der deutsche Gesandte in eingriff. Washington , Herr v. Holleben , auf deren Beseitigung, und In der Rerurteilung des geplanten Brotwuchers trat Herr A. Hofmann- Saalfeld für ungültig zu erklären. Genosse S. als diese nicht zu erreichen war, darauf, daß der Zoll auch Schneider den Ausführungen des Genoffen Auer vollständig bei. In auf russischen Zucker, der dem deutschen in der nordameritanischen Einfuhr Konkurrenz macht, ausgedehnt werde. Zur Begründung wurde angeführt, daß in Rußland der Inlandpreis für Buder unter Autorität der Regierung festgesetzt werde und aus diesem Inlandpreise dem Export Prämien zufließen, die, wenn auch nicht direkt aus Staatsgeldern gezahlt, doch ebenso wirken, wie staatliche Exportprämien. Die Nordamerikaner haben dem deutschen Drängen nachgegeben und Mitte Februar auch russischen 8uder mit einem Zuschlagszoll belegt.
hatte in der Hauptwahl nur 4 Stimmen mehr bekommen als der Bezug auf das taktische Verhalten entwickelte er aber die bekannten nach ihm in der Stimmenzahl folgende Kandidat. Da aber in einigen Orten Ausländer mit in die Wahllisten eingetragen worden waren und Naumannschen Anschauungen: die Arbeiter sollten vertrauensvoll sich diese auch mit an der Wahl teilnahmen, ebenso in einem Orte die Wahl dem Kaiser nähern und für seine Welt- und Flottenpolitik eintreten später begonnen hatte als vorgeschrieben war, so kam die Kommission und ihn dadurch von der Unterstützung der Agrarier unabhängig machen. zu dem erwähnten Beschluß. Völlig umbeachtet ließ die Kommission Genoffe Auer lehnte diese Phantastereien in gebührender Weise ab den eingereichten Gegenprotest, nach welchem in einem Ort die Wahl und die den großen Saal bis zum letzten Platz füllenden Arbeiter unter den schwersten Beeinflussungen vor sich gegangen und den stimmten dem Redner in so unzweideutiger Weise zu, daß die anwesenden Arbeitern einer großen Fabrit angedroht war, sie würden an die Raumannianer sich wohl überzeugt haben werden, daß ihr Plan, Luft gesetzt werden, wenn fie focialdemokratisch wählten. Die Brattiken der Kommission wird sich zweifellos das Plenum zu eigen bei den nächsten Wahlen den Kreis für ihren Führer zu erobern, leichter machen und wir werden wieder vor einer Neuwahl stehen. Aber es Die ruffische Regierung hat, um diesen Schlag tett zu machen, gefaßt, wie ausgeführt werden tann. Für Sonntagnachmittag fann nicht unausgesprochen bleiben, daß mit solcher Auslegung allerdings auch Vergeltungsmaßregeln gegen Nordamerita ins Auge war eine Voltsversammlung im Bergarbeiterdorf Hohndorf des Wahlrechts ein bedentlicher Rechtsweg beschritten ist.- gefaßt. Aber es wird in den obigen Petersburger Kundgebungen ganz anberaumt. Obwohl die Versammlung, mit Rüdsicht auf offen ausgesprochen, daß man die Nordamerikaner nicht verantwortlich die aus dem Schacht kommenden Arbeiter, erst auf 5 Uhr macht, sondern Deutschland , und daß man mit angesetzt war, mußte der große Saal wegen Ueberfüllung München, den 22. Februar 1901. Amerita sich zu vertragen hofft. Die Amerikaner um 4 Uhr schon polizeilich abgesperrt worden. Die Versammlung Die Jahresberichte der bayrischen Fabrit- und Gewerbe- Inspektoren haben den Vorteil alsbald begriffen; sie hatten von vornherein verlief glänzend. Ebenso eine Versammlung an selben Tage abends für das Jahr 1900 haben foeben die Presse verlaffen. Die RegieBorbehalte gemacht, als sie in der Behandlung des russischen Buders 9 Uhr im benachbarten Lichtenstein . In beiden Versammlungen rung versendet einen furzen Auszug, dem wir, vorbehaltlich einer dem deutschen Drängen nachgaben, und sie erklären jezt, es handle sprach ebenfalls Genoffe Auer. Welchen Eindruck auf die eingehenden Besprechung nach Erhalt der kompletten Berichte, folgendes sich nur um eine vorläufige Maßregel. Die russische Regierung fächsischen Tertilarbeiter, die bei der jegigen Krisis mit Wochenlöhnen entnehmen: mit Zuschlagszöllen auf von aber bedroht Deutschland 8 bis 12 Mark abgefunden werden, die bon den Die Berichte find diesmal mit Rücksicht auf den Umstand, daß Eisenwaren, deren Export ebenfalls auf Untoften Agrariern verlangten Zollerhöhungen auf 7,50-10,00 m. auf den die einzelstaatlichen Berichte auch in der sogenannten Reichsausgabe zum Abdruck gelangen, in ihrem Umfange eingeschränkt worden. des heimischen Markts durch die Shnbitate forciert Doppelcentner Korn machen, fann man sich wohl vorstellen und ist angeblich soll dies nur auf Vereinfachung des Tabellenwerks zurüd wird; es werden sogar derartige Maßregeln schon vor Ablauf es wohl begreiflich, wenn der Oberhäuptling im Brotwucher Herr zuführen fein; doch dürfte fich daraus allein kaum eine Verder Handelsverträge angekündigt auf Grund der von Deutschland Dr. Oertel eine Einladung, in der Versammlung in Hohndorf zu minderung um nicht weniger als 280 Drudseiten ergeben. erfundenen Lehre, daß Exportbonifikationen von Synditaten einer erscheinen, vorsichtig ablehnte. staatlichen Prämie gleich zu achten seien.
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Jahresbericht der bayrischen Fabrikinspektion.
Ueber die wirtschaftliche Lage der Arbeiter im Jahre 1900 besagt der Auszug, die im zweiten Halbjahre ein