Die Leipziger Sozialdemokratie ist sehr thätig, die Ar- 1 Wenn sie nun sehen, wie Andere im Ueberfluß leben, wie sollen wir uns gewandt, helft zeigen unsre elende Lage, damit wir ers beiter zur Erwerbung des Bürgerrechts zu veranlaffen. Es haben sie zufrieden sein tönnen? Den meisten Industrie- kennen lernen, wo Hilfe nöthig, und Jedem nachzuweisen vers sich bereits in einigen Vororten Komitees gebildet, welche diese Arbeitern geht es nicht besser. Sie müssen es bei der herr- mögen, wie es um uns bestellt ist. Angelegenheit systematisch betreiben. In der Altstadt wird der schenden Arbeitslosigkeit noch als Glück betrachten, wenn sie das Die Ausgabe und Zurücknahme der Fragebogen findet statt: fehr rührige„ Sozialdemokratische Verein" die Sache in die Hand ganze Jahr in von Staub, Rauch und Gift erfüllten Räumen Jeden Sonnabend Abend von 81/ 2-10%/ 2 Uhr bei: nehmen. Wenn die Agitation fortdauernd eine so fleißige bleibt wie arbeiten dürfen. Die Frau muß mit verdienen helfen, und doch Norbert, Beuthstr. 20-22. Reichert, Friedrichstr. 34. jekt, so ist zu hoffen, daß bei den im Herbst stattfindenden Stadt- reicht das Einkommen selten aus, um eine Familie wirklich an Sperling( Destillation), Oranienplay. Henke, Blumenverordneten- Wahlen der Sozialdemokratie der Sieg zufällt. Das ständig ernähren zu können, gefchweige denn für die Zeit der Straße 38. Marzahn, Weinmeiſterſtr . 19.9 Leipziger Tageblatt " ermahnt bereits die Ordnungs" parteien, Noth einen Sparpfennig zurückzulegen. Wo soll da die Zu Jeden Sonnabend von 7-91/ 2 Uhr bei: Sie sollten so thätig sein wie die Sozialdemokraten, aber diese friedenheit herkommen? Und das ganze arbeitende Volk, welches im Gründel, Dresdenerstr. 116. Alarmrufe werden nicht viel nützen, denn die Ordnungs" parteien Dienste Anderer schafft, sieht seine ohnehin höchst fümmerliche haben schon bei der vorigen Wahl nur infolge des Aufgebots Lebenshaltung noch geschmälert durch die Theurung der Lebensaller ihrer Kräfte und speziell durch den Zusammenschluß der mittel, welche in der Schutzoll- Politit ihre Hauptursache hat. widerstrebendsten Elemente Judenfresser und Juden den Wenn unter solchen Umständen noch behauptet wird, die UnSieg erringen können. zufriedenheit im Volte sei erst durch die Sozialdemokratie hervor gerufen, so ist das der gröbste Unsinn, der sich denken läßt.
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
Endlich in allen Vereinsversammlungen der Vereine der Buchbinder, der Arbeiterinnen, der Freien Vereinigung und der Lederarbeiter. Daß jeder Kollege und jede Kollegin ihre Schuldigkeit thue, erwarteto Die statistische Kommission oder in Buchbindereien und verwandten Betrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins .
Noch recht rückständig scheint die Arbeiterbevölkerung im Distrikte Schönheide ( Sachsen ) zu sein. Gleichgiltigkeit und Furcht vor Maßregelung wird in einem Schreiben, das uns vorliegt,- In Apolda war der Posamentirer Genosse Karl als Grund angeführt, weshalb es bis jetzt nicht möglich gewesen Kästner vom Schöffengericht zu 10 M. Geldstrafe und in die. In den Spandauer Militärwerkstätten sind 100 Arbeiter fei, ein wirkliches Barleileben zu schaffen. Säle zu Versamm- Kosten verurtheilt worden, weil er sich in einer Antisemiten- entlassen und 150 gekündigt worden. lungen stehen nicht zur Verfügung, unfere Presse wird wenig oder Versammlung, in welcher Liebermann von Sonnenberg sprach, nicht gelesen. Lange schwere Arbeit ist vonnöthen, um die Brole angeblich des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht haben sollte. gisches Fachblatt, daß von den 64 822 Boltsschülern Heber Hamburger Arbeiterkinder berichtet ein pädago tarier jenes Rreises, denen es wirthschaftlich übrigens um feine Das Landgericht Weimar erkannte auf Freisprechung. Nuance beffer, sondern eher noch schlechter geht, als ihren Schick-- Das Magdeburger Landgericht sprach am( 35 512 Knaben, 82 310 Mädchen) 6202 zu Erwerbsaweden falsgenoffen anderwärts, zum Anschluß an die moderne Arbeiter- 30. Januar die Genossen Fritsche aus Staßfurt und verwendet werden, und zwar zum Austragen von Zeitungen bewegung mit Erfolg zu veranlassen. Sollen doch die Arbeiter Schönemann, Waldberg und Böhme aus Löderburg zu sonstigen Beschäftigungen bei fremden Leuten 2812 Knaben 980 Knaben und 307 Mädchen, zum Regelauffeßen 304 Knaben, auf Schönheider Hammer ihre Chefs, die Herren v. Querfurth, frei, welche der Uebertretung der vom Regierungspräsidenten zu und 1208 Mädchen, zu Beschäftigungen im elterlichen Haufe 647 noch gnädige Herren" tituliren und die Arbeiter eines Bürsten- Magdeburg am 22. Mai 1890 erlassenen Polizeiverordnung, befabrikanten sich von demselben duzen lassen, während sie natür- treffend das Erheben von Eintrittsgeld bei öffentlichen Bolts- Knaben und 500 Mädchen. Die außerhalb thätigen Rinder verlich mit ihm solche Brüderschaft nicht machen dürfen. napisversammlungen, angeklagt waren. Am 28. September v. 3. stand fie aur Anfertigung der Schularbeiten, dazu tonimen 8 bis 4 J. bringen 5 bis 6 Stunden in der Schule, 1-2 Stunden brauchen der erstgenannte Angeklagte vor demselben Landgericht in Be- fie darüber, daß trotz der Theuerung des Lebensunterhalts die Löhne gleicher Sache gegen ihn auf 10 M. und die Kosten erkannt hatte. bei den Eltern beschäftigten Kinder sind zum Theil ebenso febr Unter den Bergarbeitern herrscht dumpfe Gährung rufung gegen ein Urtheil des Staßfurter Schöffengerichts, das in Stunden Erwerbsthätigkeit, so daß diese Behn- bis vierzehnjährigen einen Arbeitstag von 9-11 Stunden haben. Die 1147 herabgesetzt worden sind. Aus Unna schreibt man uns, die Damals erhöhte das Magdeburger Landgericht die Strafe auf Lohnkürzung mache bei manchen Hauern monatlich 30-40 m. 30 M. In der Verhandlung am 30. Januar beantragten die belastet. Im Ganzen werden 9,5 pet. sämmtlicher Volksschüler aus, trotzdem sei am 15. Januar eine abermalige Herabminde- Angeklagten, man möge ihnen die erwachsenen Kosten aus der auf diese Art verwendet, von den Knaben 18 pct., von der rung des Lohnes insofern erfolgt, als man die Reparaturarbeit Staatskasse zurückerstatten. Das Gericht lehnte jedoch dies Mädchen 6,14 pCt. Aehnliche Berhältnisse werden wohl in allen in der Strecke und das Holz- sowie das Rolllöcher- Aufziehen 2c. Gesuch ab. Drten bestehen. Schon dem Kinde des Armen machen sich die nicht mehr bezahle. Feierschichten und Entlassungen von Berg- Wegen Majestätsbeleidigung, verübt im Zuwirthschaftlichen Uebelstände in brückender Weise fühlbar. ätsbeteibigung, verübt im
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dro100) neilsyn Soziale Mebersicht.
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leuten sind gleichfalls nichts Seltenes, während anderseits einige stande der Trunkenheit, fizen in Quedlinburg zwei Arbeiter schon Gruben Ueberschichten machen lassen. In diesem anarchiſchen seit mehreren Wochen in Haft. 190 macht große Fortschritte. Der Verband der Ebauches-, FiniffagesAus der Schweiz . Die Organisation der Ihren arbeiter Durcheinander scheint Methode zu liegen. Unser Gewährsmann befürchtet, am Ende wollten auf diese Weise die Ringe erstlich und Pignons( Spezialitäten der Uhrenfabrikation)-Arbeiter im den Lohn so tief herabdrücken, wie es überhaupt möglich ist, um Jura( Kantone Bern , Solothurn und Neuenburg) stieg in furzer dadurch die Produktionskosten aufs Niedrigste zu stellen; zweitens Beit von 600 auf 8000 Mitglieder in 15 Sektionen, 21 Ortdie Arbeiter zum Streit treiben, der bei den noch ungenügend schaften umfassend. Man hofft, daß er bald eine Mitgliederzahl organisirten Bergleuten aller Wahrscheinlichkeit nach wieder von 6000 erreicht.- Jn Glarus hat der Regierungsrath ein verloren gehen würde; drittens während des Streits den Kohlentantonales Arbeiterschutzgeses ausgearbeitet, welches An alle in Buchbindereien und verwandten Betrieben preis auf den Gipfel der Dividendenschluckerei steigern, und beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins und schäfte, in welchen mehr als zwei Personen gegen Lohn arbeiten, auf alle dem eidgenössischen Fabritgefeß nicht unterstellten Geviertens durch den abermals verlorenen Streit die Bergleute Umgebung. gänzlich von sich abhängig machen. Diese Befürchtung ist oder in denen, ohne Rücksicht auf die Zahl, Personen unter unferes Erachtens nicht grundlos. Die früheren Bergarbeiter Werthe Kollegen und Kolleginnen! wa 18 Jahren, sei es als Arbeiter, Arbeiterinnen, Lehrlinge oder Der Fachverein der in Buchbindereien und verwandten Be Lehrtöchter, regelmäßig beschäftigt find, Anwendung finden soll. Streits haben den Kohlenbaronen nur Bortheil gebracht, trieben beschäftigten Arbeiter beschloß eine Erhebung zu ver- Gänglich ausgenommen ist der Betrieb der Landwirthschaft. Denn sie schraubten einfach In den Preis der Kohle für anstalten über die Erwerbs- und sonstigen Arbeitsverhältnisse der den meisten Bunkten schließt sich dieser Entwurf dem eidgenöffifchen lange Zeit auf eine fabelhafte Höhe. Sache Zielbewußten unter den Bergleuten ist es daher, ihre Raineraden mit der Ausführung dieses Beschlusses beauftragt. ber in Frage kommenden Personen. Unterzeichnete Kommission ist Fabrikgesetz an. Im Allgemeinen wird der 11stündige Arbeitstag aufzuklären über den wirklichen Stand der Dinge, ihnen immer ( an Vorabenden von Sonn- und Feiertagen 10 Stunden) feſtund immer wieder zu sagen, daß ohne gute, innige Organisation an Euch, damit Ihr uns helft, unserm Auftrag gerecht zu wer- nicht selten noch mehr Stunden gearbeitet wird, ein ziemlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen! Wir wenden uns nun gefeßt, für viele der Kleinen Geschäfte, wo heute noch 18-16, und ohne den Anschluß an die Gesammtarbeiterschaft fie durch den. Wir geben zu diesem Behufe statistische Fragebogen an den großer Fortschritt. Für die Angestellten in Ladengeschäften und ihre Bewegungen höchstens dem Rapital die Kastanien aus dem am Fuße dieses Aufrufs bezeichneten Stellen aus. Feuer holen, wie das bis dato immer der Fall gewesen. Wenn Der wirthschaftliche Druck, dessen sind wir uns wohl bewußt, von mindestens acht Stunden vor. Durch Urabstimmung hat Wirthschaften schreibt das Gesetz eine ununterbrochene Nachtruhe die Geistlichkeit, der noch viele Bergleute anhängen, helfen könnte lastet schwer auf der großen Mehrzahl unserer Arbeitsgenoffen der schweizerische Metallarbeiter Verband respektive helfen wollte, so würde das Loos des Bergmanns und-Genoffinnen, aber die Unternehmer und die in derem Dienste feinen Beitritt zur sozialdemokratischen Partei heutzutage nicht so hart sein, als es thatfächlich ist. Leere Verstehende Presse schildern die herrschenden Zustände in weit befchloffen. fprechungen, Steine statt Brotes- das und nichts anderes bietet rosigerem Lichte, als sie in Wirklichkeit sind, und rathen uns die Geistlichkeit den Hungernden, wo aber hätte sie sich je ge- dann, wir sollten sparen. Sparen, wo unser Arbeitslohn fchloffen gegen das Verhalten der Grubenbefizer und Berwal taum zur Befriedigung der nöthigsten Bedürfnisse ausreicht tagsruhe, die vom 9. bis 11. Februar in Paris einen Rongreß In Frankreich besteht eine Boltsliga für Sonns tungen, noch dazu mit derselben Schärfe, gewendet, wie gegen und die durch zu lange Arbeitszeit des einen abhalten wird, dessen Tagesordnung folgendermaßen lautet: Bergleute, welche im harten Kampfe ums Dasein sich irgend Theils hervorgerufene Arbeitslosigkeit des andern diesen vollends 1. Wohlthaten der Sonntagsruhe, 2. Beschaffenheit der Frage etwas zu Schulden kommen ließen, das man am Armen nicht zum Hungern verdammt! Treten wir deshalb unsern Gegnern in den verschiedenen Ortschaften Frankreichs ; 3. Beschaffenheit fräftig genug verurtheilen kann, während dieselbe Sache, vom gebührend entgegen, indem wir ihnen die Wirklichkeit entgegen der Frage in den hauptsächlichen Beschäftigungen: a) in ben Reichen verübt, mit der größten Nachsicht behandelt wird? Die halten. Für jede Werkstatt, gleich viel ob groß öffentlichen Verwaltungen, b) in der Industrie, c) in der Bandherrschenden Klaffen behandeln die Bergleute nicht besser als die oder klein, ob Buchbinderei, 2uguspapier, wirthschaft; 4. die Thätigkeit der Liga. Diese Liga. ist nichts übrigen Arbeiter; nun, so mag auch der Bergmann endlich zur Leberwaaren, Albums, kartonfabrit, oder weniger als sozialistisch. Es genügt schreibt man uns aus Erkenntniß kommen, daß er die Wege der allgemeinen Arbeiter wo immer Berufsangehörige beschäftigt find, Paris den Namen des Präsidenten zu tennen 2éon Say bewegung wandeln muß, wenn er sein und seiner Kinder mag ein Rollege oder eine Kollegin einen um sich ein Urtheil über diefelbe bilden zu können. Ihre Schicksal zu einem freundlicheren gestalten will. Fragebogen entnehmen und wahrheitsgetreu hervorragendsten Mitglieder zeichnen sich nicht nur durch ihre die gestellten Fragen beantworten. Insbesondere Sozialistenfeindlichkeit aus, sondern auch dadurch, daß sie Vom Schwarzwald wird uns berichtet: Sehr häufig lieft gebe jeder die Länge der Arbeitszeit und die Höhe des Lohnes Reformen, die, wie Maximal- Arbeitstag und Verbot der Nachtman in fapitalistischen Blättern, daß die Unzufriedenheit im richtig an. Namentlich im letzteren Punkt wird viel gefehlt, arbeit der Frauen, selbst schon in dem reaktionären Desterreich Wolfe erst durch die" heherifche Agitation der Sozialdemokraten" indem man den Lohn höher angiebt, als er wirklich ist. Mag eingeführt sind, bei jeder Gelegenheit aufs Heftigste bekämpfen. Ich und noch viele andere können aber mittheilen, Jeder und Jede, auch wenn dies früheren Angaben entgegen- Daß es dem Gros dieser Herren übrigens mehr um die Sonntags daß es hier der Ortschaften genug giebt, wo noch nie ein fozial steht, die ungeschminkte Wahrheit sagen. Laßt alle falsche Scham heiligung als um die Sonntags ruhe zu thun ist das demokratischer Redner aufgetreten ist, viel weniger eine fozial- bei Seite, wir wissen ja, daß die Schuld an den niedrigen beweist das Schreiben, das Herr Say eben an die Bischöfe Frankdemokratische Beitung gehalten wird, und trotzdem ist unter den Löhnen und sonstigen schlechten Verhältnissen nicht an Euch reichs richtete, um deren Zustimmung zum Kongreß zu erbitten. Leuten daselbst nichts von Zufriedenheit zu spüren. Die herr- liegt. Bedenkt, daß Ihr im anderen Fall Guch Die Arbeiter wollen einen vollen Ruhetag in der Woche; wollen, schende Unzufriedenheit hat eben ihre ganz natürliche Ursache. selbst betrügt und nicht werth seid, daß es Euch daß die Gesetzgebung dies bestimmt ausspreche, ohne sich aber Man bedenke, wie der fleine Landwirth und der Taglöhner fich beffer gebe. Noch bemerken wir, daß Niemand Schaden daran zu halten, daß dieser Ruhetag gerade der Sonntag fei, von früh bis spät schinden und plagen müffen. Selten tönnen aus seinen Angaben erwachsen kann, da auf den Fragebogen auf welchen sich die Herren der Liga steifen, um ihre Kirchensie ein Glas Bier trinken, Fleisch ist auch etwas Seltenes für sie. Namen nicht zu verzeichnen sind. Also auf, Ihr Alle, an die freundlichkeit für Arbeiterfreundlichkeit ausgeben zu können.
entstehe.
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Sind fort, alle fort."
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Retail rob solid" zu sein scheint, als daß man ohne einen ansehnlichen haben ist. Die Eine kostet ein Bischen mehr, die Andere Geldaufwand einen Erfolg bei ihr erhoffen könnte."
Und Ihr Monatsgeld, die 500 Thaler?" Sind auch fort."
Aber, junger Herr, 1700 Thaler in sechs Wochen. Sie ruiniren sich ja vollständig!"
„ Geht Sie das vielleicht etwas an, Herr Musselich?" Es geht mich nichts an, aber ich halte es doch für meine Pflicht, Sie..."
"
" Zweitausend Thaler für eine Liebschaft? Herr Find
ein Bischen weniger, aber zu kaufen sind sie alle." So? was toftet denn da Ihre Tochter, Herr Musselich?"
eisen, Sie sind wirklich nicht bei Troste! Bedenten Sie nur, feug der junge Mann mit scharfem Zone und sah den wie schwer es mir das letzte Mal geworden, die Geldmenschen mit seinem höhnischsten Blicke an. 1200 Thaler für Sie aufzubringen; bedenken Sie, daß in Auf eine solche Frage war derselbe nicht gefaßt gewesen, 14 Tagen ein Wechsel über 800 Thaler von Ihnen fällig, er ließ die Pfeife fallen und stotterte in der Verwirrung ohne die Wechsel zu rechnen, die ich nicht kenne. Alles muß einige Worte hin. Schließlich faßte er sich und ging schnell predigten hören will, so gehe ich zu meinem Vater und be- rasend werden wird, wenn er hört, wie Sie " Halten Sie lieber Ihr Maul. Wenn ich Moral- doch gedeckt werden. Bedenken Sie ferner, daß Ihr Vater zu dem eigentlichen Gegenstande der Verhandlung über: tomme dann vollständig genug von dieser Waare." Sie wünschen also Eintausend Thaler?" weitausend, sagte ich. Das erste Tausend bis nächsten Dienstag und das zweite etwa 14 Tage später." Auf wie lange?"
" Ich bitte um Entschuldigung, Herr Findeisen, es Vor allen Dingen bedenken Sie, Herr Muffelich, daß handelt sich bei dieser Angelegenheit nicht blos um die ich jetzt überhaupt nichts bedenken, sondern Gelb haben Moral, sondern um's Geld. Ich muß Ihnen sagen, daß es will. Geld will ich haben, hören Sie? und wenn Sie mir's mit jedem Male schwieriger wird, für Sie Geld aufzutreiben, nicht geben wollen, so gehe ich zu Löbel oder Möbius. da man von immer neuen Schulden hört, die Sie kontrahiri Machen Sie es also kurz und erbaulich." haben."
Ach was, der ganze Bettel wird zusammen nicht mehr als 20 000 Thaler betragen. Die scharrt mein Vater in einem Jahre reichlich zusammen."
„ Aber eine Sicherheit muß ich doch haben," jammerte der Oberschreiber, ich bin ja sonst zeitlebens unglücklich, und meine Kinder müssen betteln gehen. Ich habe mich bei allen Ihren Anleihen persönlich verbürgen müssen, und Das wohl, und wenn Sie Ihr Herr Vater wären, meine sauer verdienten Ersparnisse, meine Existenz, Alles würde auch kein Mensch Bedenken tragen, Ihnen das Zehn steht auf dem Spiele! Eine Bürgschaft von Ihrer Schwester fache der Summe zu leihen. Aber nehmen Sie einmal müssen Sie mir jedenfalls bringen, Herr Findeisen, den Fall an, Ihr Bater fände Veranlassung, Sie zu ent- sonst kann ich es beim besten Willen von der Welt nicht besten von der thun. Nun ja, die sollen Sie haben, damit nur endlich einmal das Gejammer aufhört. Also, es ist abgemacht, Sie werden das Geld beschaffen?"
erben?" Das thut er auf keinen Fall, dazu hält er zu viel auf seine Familie und auf seinen Namen. Außerdem würde meine Schwester, von welcher Sie doch ein schriftliches Versprechen in Händen haben, in solchem Falle für mich ein
treten."
" Es werden faure Gänge werden," feufzte Muffelich, und Sie werden Haare lassen müssen. Zweitausend Thaler, fagten Sie, und auf vier Wochen?" finden."
" Das wird sich noch finden. Ich gebe für den Monat fünf vom Hundert. Das wird wohl genügen?"
" Ich könnte es wirklich nicht unter sechs Prozent monatlich thun."
" Nun dann sechs. Aber seien Sie prompt." Und die Kommission?"
Wie gewöhnlich."
Und die Bürgschaft des gnädigen Fräuleins?"
" Soll inzwischen in Ordnung gebracht werden. Aber verliere meine Zeit mit Ihnen, Gott befohlen, oder vielmehr: der Teufel hole Sie.
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Damit ging der junge Verschwender fort und schlug die Thüre hinter sich zu.
„ Das Geschäft macht sich," murmelte Herr Musselich vergnügt, als er fich wieder allein sah. Der Alte ist gut, sehr gut; die Schwefter bürgt für den Bruder, sie sind die beiden einzigen Erben, und wenn's einmal zur Erbschaft gekommen, werden wir hoffentlich nicht den kleineren Theil einftreichen." Zwei Deputirte der Barth'schen Druckerei machten jetzt Herr Musselich nahm eine ernstere und strengere Haltung und Miene, als gewöhnlich, an und lud die Eintretenden mit einer vornehmen Handbewegung zum Sigen ein.
Sanz gut; aber nun bleibt noch das große Risiko, daß Sie sterben können, bevor Ihr Vater stirbt." " Meinetwegen auf vier Wochen, das weitere wird sich Nun allerdings bleibt dieses Risiko; aber zum Teufel, denken Sie denn, ich würde 60 und 80 pét. bezahlen, wenn Wegen eines Bauernmädchens so viel Geld. Sie, in in ich ohne Risiko für den Darleiher borgen tönnte? Lassen Ihrem Alter, Herr Findeisen, da Sie doch Eroberungen in ihr Erscheinen. Sie mich doch mit Ihren Quängeleien in Ruhe und sagen Hülle und Fülle umsonst machen könnten!" Sie mir furz und bündig, ob ich bis nächsten Dienstag" Die Kleine ist eben tugendhaft, das verstehen Sie nicht, Gintausend Thaler bekommen kann und etwa in 8 bis Herr Musselich."
10 Tage später noch ein Tausend. Ich bin hinter einem Tugendhaft, Herr Findeisen? Hi, ht, ht! Als wenn wunderhübschen Bauernmädchen her, welches mir viel zu man nicht wüßte, daß für Geld heutigen Tages Alles su
( Fortsetzung folgt.)