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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 27.

werden.

Lokales.

Dienstag, den 2. Febrnar 1892.

9. Jahrg.

Als er

frankungen der Athmungsorgane von 56 auf 184. In Malta nach dem Grunde des Ausbleibens a forschen. soll die Influenza unter den britischen Seeleuten große Ver- auf sein wiederholtes Anpochen und Rufen feine Antwort Das veränderliche Wetter in der letzten Woche mit beerungen anrichten. Auch in einzelnen Theilen der Nieder- erhielt, öffnete er die nicht verschlossene Thür des Zimmers zu feinem Entsetzen, daß beide Personen feinem Matsch ist von Niemand mit größerer Genugthuung be- lande, besonders in der Provinz Nord- Brabant , soll sich die und fah nun grüßt worden, als von der Armee der Arbeitslosen, welche gelegenen Staaten des Auslandes scheint sich die Seuche bereits todt, mittelst einer Revolverkugel hatte er seinem Leben Seuche mit besonderer Heftigkeit zeigen. In den mehr östlich blutüberströmt im Bette lagen. Der Sergeant war bereits gegenwärtig in den Mauern Berlins weilt. Jetzt mußten sie ja in der Abnahme zu befinden. Dies gilt besonders von Dester ein gewaltsames Ende bereitet, nachdem er vorher seiner Be für einige Stunden Beschäftigung erhalten, die da schon Monate reich- Ungarn , Polen und Dänemark . In Prag , Krakau , Budapest , gleiterin eine Kugel in die Brust gefeuert. Dieser Schuß hatte lang arbeitslos auf dem Pflaster gelegen hatten. Von Seiten der städtischen Straßenreinigung wurden denn auch viele Schnee- Warschau und Kopenhagen ( bei 57 Todesfällen und 954 Er- jedoch nicht tödtlich gewirkt, die Frauensperson war vielmehr Schipper" eingestellt, ebenso viele aber mußten noch zurückgewiesen Frankungen an Influenza gegen 72 und 1632) hat die Sterblich noch lebend und bei Besinnung. Sie erklärte, daß sie nicht die feit abgenommen. Nur in Wien hat die Influenza bei 532 Er- Ehefrau des Sergeanten, sondern die unverehelichte Martha Leider dauerte die Beschäftigung nur wenige Tage, frantungen gegen 311 noch zugenommen. Von den deutschen Krause, Ackerstr. 109 wohnhaft, sei; mit ihrem Geliebten, der dann begann wieder das alte Glend. Die städtischen Behörden Berichtsorten zeigten Kiel , Magdeburg und Danzig gegenüber thatsächlich der Sergeant Eder sei, aber nicht in Frankfurt a. D., wollen nun einmal nicht anerkennen, daß unter den Arbeitslosen der Borwoche eine erheblichere Abnahme, Dresden und Braun- sondern in Berlin beim II. Garderegiment als Kapitaind'armes ein Nothstand herrscht und so find sie auch nicht zu bewegen gefchweig eine Zunahme der Todesfälle an Influenza. wesen, außergewöhnliche Maßregeln zu treffen, von der Er­gedient habe, hätte sie gemeinsam aus dem Leben scheiden wollen; richtung der paar Wärmehallen abgesehen. Die städtischen Be­er habe auch mit ihrem Einverständniß ihr die Kugel in die Das Uebelriechen der Cchornsteine, durch welches so Brust geschoffen und sich dann selbst getödtet. Als Motiv zu der hörden in verschiedenen Provinzstädten entwickeln auf dieſem häufig in den Berliner Wohnungen die Luft verdorben wird, entsetzlichen That gab die Martha Krause nur kurz Merger" an; Gebiet eine viel größere Rührigkeit. So stand in der letzten ge- ist jüngst im Centrbl. d. Bauv." einer fachmännischen Erörterung nähere Mittheilung machte sie nicht und man glaubte auch, in heimen Sigung der Stadtverordneten in Erfurt u. a. auf der unterzogen worden. Der fgl. Bau- Inspektor Mertins vertritt fie nicht weiter dringen zu sollen, weil sie von dem Blutverlust Tagesordnung: jetzt die Ansicht, daß diese allerdings sehr häufig zu beobachtende in hohem Grade erschöpft war. Die Verwundete wurde nach Bewilligung von Kosten zur Beschäftigung brotlofer Arbeiter. Erscheinung lediglich eine Folge des unvollkommenen bem Städtischen Krankenhause im Friedrichshain überführt, die In Anbetracht des wirklich bestehenden Nothstandes Verbrennens des Heizstoffes ist. Das häufigere Vor- Leiche des Sergeanten Eder nach dem Schauhause. Letzterer hatte bewilligten die Stadtverordneten einmüthiglich gegen 17 000 m., um fommen des Uebelstandes fällt mit der immer mehr Verbreitung am Freitag Abend während seiner Anwesenheit in Gastzimmer der Noth zu steuern. Die Arbeiter nur Erfurter Familien- findenden Anordnung der luft icht schließenden. Heizthüren zu den Mantel bis an den Hals zugeknöpft, so daß seine Uniform nehmen Arbeiten vor, welche im Interesse der Stadt sammen. Sobald diese Thüren zu früh, d. h. vor Beendigung nicht erkennbar war. über kurz oder lang doch hätten vorgenommen werden müssen. der vollständigen Vergasung des Heizstoffes geschlossen werden,

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Bis Montag hatten 170 Mann Beschäftigung. An diesem Tage tritt ein Destillationsprozeß der Kohle ein, wobei eine dick- Ein Pistolen- Duell mit tödtlichem Ausgang fand am beschloß die Nothstands- Kommission, noch weitere 80 Arbeiter an- flüssige, übelriechende Flüssigkeit ausgeschieden wird, die sich an den 19. d. M. in der Nähe von Baulsborn im Grunewald zwischen zunehmen, so daß nunmehr die Zahl derselben auf 250 gewachsen inneren Wänden des Schornsteins abseßt. Sorgfame Beobachtung zwei Berliner Gerichtsreferendarien, dem Dr. jur. Richard Malß ist. Die Leute, welche für die Stunde Arbeitszeit 20 Pf. erhalten, bei Bedienung der Feuerung ist deshalb geboten. Der richtige und dem Referendar Siebert statt. Der Erstgenannte erhielt bei verdienen einen Tagelohn von 1 M. 80 Pf. Wenn die be- Beitpunkt zum Schließen der luftdichten Thüren ist eingetreten, dem ersten Kugelwechsel einen Schuß in die rechte Seite des willigte Summe verbraucht sein wird, so ist unter den Stadt- wenn die Heizmasse sich in der vollen Weißgluth befindet und Unterleibes und wurde schwerverletzt in die Bismarckstraße 108 verordneten Neigung vorhanden, eine weitere Summe zu feine schwarzen Stücke mit leuchtenden Flammen mehr vorhanden zu Charlottenburg belegene Klinik des Dr. Palmier gebracht. bewilligen und somit der Arbeitslosigkeit zu steuern und viele sind. Selbstredend ist auch ein späterer Zeitpunkt zulässig, etwa Daselbst ist er am Freitag Abend um 74 Uhr gestorben. Malß arme Familien die Noth, welche der Winter mit sich bringt, wenn Rothgluth eingetreten ist, dann geht aber eine be- ist im Jahre 1858 geboren, wohnte hier in der Bernburgerstraße weniger fühlen zu lassen." deutende Wärmemenge ungenutzt schon vorher durch den Zug und ist ein Sohn des in Wiesbaden verstorbenen Rechtsanwalts Also die Stadtverordneten in Erfurt haben das als vor- verloren. Malß, wo auch die Mutter noch lebt. Ein Bruder des Ver­handen anerkannt, was die liberale Mehrheit der Berliner Stadt­väter bisher nicht zu entdecken vermochten: einen wirklich be- Versammlung fam folgender Fall zur Sprache: Der Schneider tannt: 3wischen Malß und seinem Freunde, dem Referendar In der letzten öffentlichen Schneider- und Schneiderinnen- storbenen ist Ingenieur hier in Berlin . Ueber die Veranlassung zu dem Duell wird Folgendes be stehenden Nothstand! Der Magistrat in Magdeburg hat sich G. sprach im Juli vorigen Jahres bei der Firma Sachs, Tauben Siebert, waren auf einem Mitte des Monats stattgehabten Phil­ebenfalls veranlaßt gesehen, besondere Maßnahmen zu ergreifen. Die Zahl der Beschäftigungslosen, welche sich bei der dortigen strafe, um Arbeit an. Er bekam zunächst als Probelieferung harmonie- Balle Zwiftigkeiten entstanden. Beide waren stark an­Arbeitsdirektion um zuweisung von Arbeit gemeldet hatten, be- einen Poſtrock zu 3,50 M., und nachdem dieser geliefert, zwei trug über 1700, so daß der Magistrat nicht mehr weiß, womit weitere Stüd in Arbeit. Mittlerweile hatte er seine Wohnung geheitert und dabei soll Siebert sich dem Malß gegenüber in er die fich Meldenden Gegenwart einer Dame eines unpassenden Ausdruckes bedient gewechselt und war erkrankt, wodurch die Ablieferung sich ver­Meldenden beschäftigen soll. Das System der Ausstellung von Arbeitsscheinen ist deshalb zögerte. Wie er nun die fertiggestellten Sachen ablieferte, wurde haben, worauf sich Dr. Malß soweit hinreißen ließ, daß er dem gegeben worden, jett werden nur die Adressen ihm durch den Zuschneider die Mittheilung gemacht, man habe Freunde ins Gesicht schlug. Nun entstand zwischen Beiden eine fich Meldenden notirt, welche dann nach der Reihenfolge Antwort erfolgt wäre, sei gegen ihn ein Strafantrag wegen ben Referendar Malß, der in einem Café faß, fordern, es sind eine Karte nach seiner Wohnung gesandt, und nachdem keine Schlägerei, der aber schnell von anderen Personen ein Ende ge macht wurde. Noch in derselben Nacht ließ der beleidigte Siebert Arbeit zugewiefen erhalten. Die Armenrcrwaltung läßt den Schulkindern, welche von den Eltern kein Frühstück erhalten, Unterschlagung gestellt worden. Die Karte, welche nach seiner Morgens in den Schulen 1/2 Liter Mehlsuppe und 150 Gramm alten Wohnung adressirt war, hatte er nicht bekommen. Es wäre aber in den nächsten Tagen schon Versöhnungsversuche von beider­nun schreibt man uns seitigen Freunden gemacht worden, die bei der erbitterten fräftiges Brot verabreichen, außerdem findet eine regelmäßige doch selbstverständlich gewefen, daß die Firma den Strafantrag Wittwe Frau Bartsch im ersten Stock des Hauses Bernburgers nachdem die Arbeit geliefert war, Stimmung des M. fruchtlos blieben. M. selbst, der bei der Suppen- und Kohlenvertheilung an bedürftige Leute statt. Trotz zurückzog. Dies ist aber nicht geschehen, sondern der Arbeiter Straße 22a als Chambregarnist wohnte, befand sich in den Tagen Trotz- doch dem ist eine Abnahme des Nothstandes noch nicht zu konstatiren wurde am 5. Januar dieses Jahres verhaftet und bis zum nach dem Renkontre in der Philharmonie in der grenzenlofesten gewesen. In den Gebirgsgegenden, wo der Winter seine Macht in 16. Januar in Haft behalten; dann theilte man ihm mit, er ſei noch stärkerer Weise zeigt, sieht es noch viel trauriger aus, weil entlassen. Ohne weitere Information und einer geringfügigen Aufregung und ist die Nächte vor dem Duell fast gar nicht zu Bett gegangen, da er ruhelos Stunden lang die Zimmer durch­die Bewohner an und für sich schon am Hungertuche nagen. Im Sache wegen schädigte man also einen Arbeiter ungefähr 14 Tage wanderte. Namentlich in der Nacht zum 19. Januar, dem Tage sächsischen Voigtland ist ebenfalls der Nothstand ein­in seiner Existenz! gefehrt. Dort wohnen in der Hauptfache Weber und Sticker, 50 jährigen Jubiläum einen Fonds von 10 000 Mart für seine damit beschäftigt, Briefschaften zu ordnen. Um 6 Uhr früh verließ Vor drei Jahren stiftete der Chef derfelben Firma bei seinem noch hat Frau B. ihren Miether am Schreibtisch sigend gefunden, des Duells, hat M. kein Auge geschlossen, und um 4 Uhr Morgens welche für einen sogenannten Faftor" in dem nächsten kleinen Arbeiter. Unterstützung sollten Diejenigen daraus bekommen, M. seine Behausung und ist in dieselbe nicht mehr zurückgekehrt. Städtchen arbeiten, welch' letzterer wieder im Solde eines der welche infolge von Unglück und Arbeitslosigkeit sich in schlechter Am Nachmittag des 19. Januars erschien bei der Wirthin des M. Fabrikanten in Auerbach , Reichenbach , Netschkau, Plauen u. s. w. Lage befinden und ein Bittgesuch an die mit der Verwaltung ein Freund ihres Miethers, gleichfalls ein Jurist, welcher der ftehen. Der Fabrikant bezahlt schon die Handarbeit niedrig genug, dieses Fonds betraute, aus vier Personen bestehende Kommission erschrockenen Frau mittheilte, daß Dr. M. auf der Jagd im der Faktor sieht aud, wo er bleibt und läßt einen Theil des richten, an deren Spize fich Herr Sachs befindet. Diese Kom Grunewald sich selbst durch einen unglücklichen Schuß verlegt Lohnes noch in seiner Tasche fließen, so daß für den Arbeiter richten, an deren Spize sich Herr Sachs befindet. Diese Kom- erschrockenen Frau mittheilte, daß Dr. M. auf der Jagd im Lohues noch in seiner Tasche fließen, so daß für den Arbeiter mission ist dann verpflichtet, zu recherchiren, und wo das Elend babe. Referendar Siebert, welcher in der Bernburgerstr. 15/16 selbst kaum so viel zu trockenem Brot übrig bleibt. Die grün­weißen Sachsen liefern aus den Kreisen ihrer Bourgoisie die nicht äußerst groß, wird die Unterstützung abgelehnt. So wurde habe. Referendar Siebert, welcher in der Bernburgerstr. 15/16 verbittertſten Kartellbrüder und tollsten Sozialistenfresser. Die famose darniederlag und dem es sehr schlecht geht, mit seinem Gesuch wundung seines Freundes im Duell ſehr zu Herzen genommen. sächsische Amtsblattpreffe fiel wie auf Kommando über den Reichs- abgewiesen. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse bei dieser Firma täglich nach Charlottenburg , um sich nach dem Befinden seines erst vor Kurzem ein Arbeiter, dessen Frau acht Wochen frant gleichfalls als Chambregarnist wohnte, hat sich die schwere Ver­fächsische Amtsblattpreffe fiel wie auf Kommando über den Reichs­S. ging in den letzten Tagen wie geistesgestört umher und fuhr feind" her, der die Zustände in den Hungerdistrikten des Voigt find äußerst unbefriedigende. landes so schilderte, wie sie in Wirklichkeit aussehen. Das domi ehemaligen Freundes zu erkundigen, welcher übrigens bis furz nirende Blatt in den bürgerlichen Kreisen des Sachfenlandes find Gehaussucht wurde, wie uns berichtet wird, am Sonntag vor seinem Tode bei Besinnung gewesen ist. Als S. am Freitag die fattsam bekannten Dresdener Nachrichten", welche jetzt aber bei einer größeren Anzahl von Personen nach anarchistisch en die Todesnachricht empfing, entfernte er sich aus seiner Wohnung selbst zugeben müssen, daß es im Voigtland traurig aussieht, Schriften und auch solche, soweit uns bis jetzt bekannt, bei einigen und ist seit dieser Zeit nicht mehr in dieselbe zurückgekehrt; er indem sie schreiben: Augenblicklich haben viele Fabrikanten der Heimgesuchten gefunden. So sollen beim Drechsler Müller, dürfte sich Näheres war darüber bisher nicht zu erfahren- mindestens die Hälfte ihrer Arbeiter entlassen. Mariannenplay wohnhaft, eine Anzahl Exemplare der Autonomie" der Polizei selbst gestellt haben. Ueber das Duell selbst ist von Die in der Arbeit verbliebenen arbeiten zumeist auf Lager". beschlagnahmt worden sein, die ihm erst 5 Minuten früher vom den Betheiligten tiefstes Stillschweigen gewahrt worden, und es Die Noth ist in der That groß und schwer ge- Bostboten überbracht worden waren. Die Behaussuchten sollen würde, wenn nicht der Tod des Malß eingetreten wäre, auch worden; daß sie bald gehoben sein dürfte, ist gegenwärtig fofort verhaftet worden sein. nichts darüber in die Deffentlichkeit gedrungen sein. Es ver­

Im Erzgebirge ist's nicht beffer. Während man aber auf der fächsischen Seite die Hände in den Schoß legt, entwickeln die österreichischen Behörden eine rege Thätigkeit. In die in der Bezirkshauptmannschaft Graslih gelegenen, besonders von dem Nothstand heimgesuchten Ortschaften find Sendungen von Lebens­mitteln, Brot, Mehl u. f. w. abgegangen, damit wenigstens dem Gespenst des Hungers gewehrt werden kann.

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nirgends ersichtlich. Die Leute fangen an, im buchstäblichen Einer derselben, Herr Adolf Großmann, Grüner Weg 87, lautet, daß das Duell Morgens um 8 Uhr in einer kleinen Sinne zu hungern! Was an Hilfe geleistet werden kann, schildert uns seine Erlebnisse folgendermaßen: Vormittags gegen Lichtung des Grunewalds auf 10 Schritt Distanz bei verabredetem reicht bei Weitem nicht aus. Abhilfe und Unterstügung thui 10 Uhr erhielt er in seinem Geschäfte, Koppenstr. 48g, den Besuch dreimaligen Kugelwechsel stattgefunden und daß gleich beim ersten bringend noth!" von drei Herren, die sich als Beamte der politischen Polizei Gange Malß niedergeschossen worden sei. legitimirten. Als Ausbeute ihrer eifrigen Haussuchung schleppten dieselben außer einem stattlichen Packet von Briefschaften ge­Polizeibericht. Am 30. v. M. Mittags wurde im Thier­schäftlicher Natur zwei alte Nummernder Autonomie, ein Ar- garten, in der Nähe der Rousseau- Insel, ein etwa 22 Jahre alter beiter- Liederbuch", Stern: Die" Thesen der Sozialdemokratie", Brust todt aufgefunden. Unzweifelhaft liegt Selbstmord vor.- unbekannter Mann mit Schußwunden in der Stirn und in der einen als höchst staatsgefährlich" betrachteten Prolog zu einem Brust todt aufgefunden. Unzweifelhaft liegt Selbstmord vor. Zu 25jährigen Werkmeisterjubiläum und die Kassenbücher der zu derselben Zeit schoß ein Soldat in einem Logirzimmer eines Gasthofs am Weidenweg, wo er am Abend zuvor mit seiner Agitationskommission der Ost- und Westpreußen " mit sich. Auch Braut eingekehrt war, dieselbe mit einem Revolver in die Brust die Privatwohnung wurde Ueber die Jufluenza berichtet Nr. 4 der Veröffentlichungen unterworfen. Ferner wurde G. zur Wache sistirt und daselbst von und erschoß sich dann selbst. Das Mädchen, welches schwer ver­des kaiserlichen Gesundheitsamts": Nach den im Laufe der legten Bormittags 10 bis Abends 1/28 Uhr festgehalten und nach einer alsdann erſt vorgenommenen verantwortlichen ent­Seuche in England, Fra freich und Italien in weiterer Zunahme laffen. Merkwürdig muß es erscheinen, daß G. eine als un- Bustimmung begangen habe. Der Schieferdecker Joch stürzte begriffen zu fein. In den englischen Berichtsstädten, deren Ge- bestellbar von Elbing zurückgekommene Nummer des" Sozialiſt" vom Dach der Kaserne III in der Rathenowerstraße sundheitszustand in der Vorwoche theilweise erheblich besser ge- mit der Bemerkung vorgelegt wurde, nach der Handschrift zu herab und erlitt einen Bruch des Oberschenkels und worden war, hat die Sterblichkeit während der Berichtswoche wieder zugenommen. In London stieg sie von 32,8 auf je 1000 urtheilen stehe es fest, daß jener dieselbe abgeschickt habe, wie er schwere innere Verlegungen, infolge deren er bald darauf im Krankenhause in Moabit verstarb. Vormittags Einwohner in der Berichtswoche auf 40,0 bei gleichzeitiger Er- überhaupt, was erschwerend ins Gewicht falle, planmäßig wurde eine Fran in ihrer Wohnung in der Liegnitzerstraße er­höhung der Bahl der Todesfälle an Influenza von 95 auf 271, anarchistische Schriften verbreite. berjenigen an akuten Erkrankungen der Athmungsorgane von Adalbertstraße wohnhaft, wurde von vier Polizisten gehaussucht. eines Quergebäudes beschäftigt war, über die Frontmauer auf Auch bei dem Bigarrenarbeiter Herrn Bernhard Müller, hängt vorgefunden. Nachmittags fiel der Maurer Krause auf dem Neubau Brunnenstr. 18/19, woselbst er im fünften Stock 499 auf 725 an, desgleichen in Liverpool von 36,3 auf 42,0, in Hier wurde weiter nichts gefunden als die bekannte Broschüre den Hof hinab und verstarb auf der Stelle. Krause, welcher bei Manchester von 24, auf 26,6, in Dublin von 35,0 auf 43,8 pt. Umgekehrt verhält es sich mit Edinburg , Die Bestrebungen der Sozialdemokratie" beleuchtet vom Jersein 100 der Vorwoche eine Zunahme der Zahl der Todes- Gugen Richter's . Ferner nahmen die Beamten sämmtliche Brief- seiner Arbeit eine gebückte Stellung einnehmen mußte, scheint fälle an Influenza und der Sterblichkeit im Allgemeinen, in schaften Müller's in Beschlag. Drucksachen und Briefschaften durch einen starken Windstoß das Gleichgewicht verloren zu der Berichtswoche eine entsprechende Abnahme( 4 gegen 12 in wurden, nachdem Herr Müller acht Stunden in Haft behalten haben. Nachmittags brachte sich ein Stutscher in seiner Wohnung der Vorwoche und 20,5 gegen 20,4 per Tausend) festgestellt ebenfalls in der Adalbertstraße wohnenden jungen Dame, ge- 31. v. M brachte sich ein Maurer in einem Schanklokal in der war, zurückgegeben. Bu gleicher Zeit wurde bei der Braut, einer in der Prinzenstraße in selbstmörderischer Absicht mit einem Küchenmesser zwei Stiche in die Brust bei. In der Nacht zum wurde. Aus Frankreich wird das Umfichgreifen der Influenza haussucht. Hier verlief die Haussuchung überhaupt resultatlos. Landsberger Alee in selbstmöderischer Absicht einen Schuß in die in verschiedenen Städten, wie in Lille , Nancy , Brest , Nimes u. s. w. Ferner werden noch der Kaufmann Herzberg, ber gemeldet. In Paris ( bei 60 Todesfällen an Influenza gegen 34 Bigarrenhändler Arendt und Gemüsehändler Radau genannt. Bruft bei. Er wurde noch lebend nach dem Krankenhause am der Vorwoche) und Lyen ist die Gesammtsterblichkeit von 31,5 Friedrichshain gebracht. Am 31. v. M. Nachmittags wurde und 24,8 per Tausend in der Vorwoche auf 35,9 und 30,5, bie Mord und Selbstmord. Am Freitag Abend gegen M Uhr auf dem Alexanderplatz ein Schuhmacher von einer Droschke Bahl der Todesfälle an akuten Erkrankungen der Athmungs- tehrte in einem Gasthofe am Weidenweg( nahe dem Zentral- überfahren und erlitt bedeutende Berlegungen am Oberarm und organe von 303 und 52 auf 380 und 67 gestiegen. Auch aus Viehhof) eine in einen Mantel gehüllte Militärperson ein, in am Handgelenk. Am 30. und 81. v. M., sowie in der darauf verschiedenen Orten Italiens , Livorno , Parma , Modena , Padua , dessen Begleitung sich eine etwa 26 Jahre alte Frauensperson folgenden Nacht fanden sieben kleine Brände statt. Vicenza , Spezia, Ferrara , Mantua , Bologna wird eine stärkere befand; das Paar nahm zunächst im Gastzimmer Platz, trank Berbreitung der Seuche gemeldet. In Genua ist die Influenza, dort Bier und zog sich darauf in das Zimmer zurück, das es sich amtlicher Mittheilung aufolge, Witte Dezember sporadisch, vom Wirthe hatte anweisen lassen. In das Fremdenbuch zeichnete Ende des Monats aber in start epidemischer Form auf sich das Paar als Sergeant Eder und Frau aus Frankfurt a. D. getreten. Man beabsichtigt daselbst, ein besonderes Kranten ein. Am Sonnabend Bormittag ließ der Sergeant sich noch ein haus für die Influenzafranten zu eröffnen; die Schließung Glas Grogt auf das Bimmer bringen, wobei er dem servirenden Nachdem das Wallnertheater mit dem neuen Programın der Schulen wurde in Aussicht genommen. In Venedig Kellner mittheilte, daß sie gegen Mittag ins Gastzimmer kommen ein vollständiges Fiasko gemacht hatte, versuchte man es am stieg die Gesammtsterblichkeit von 58,1 pro Mille in der würden. Als das Paar fich aber bis 1 Uhr dort nicht blicken letzten Sonntag noch einmal mit einem Stück aus dem sozialen Borwoche auf 93,2, die Zahl der Todesfälle an akuten Er- ließ, begab sich der Kellner wieder in das Rimmer hinauf, um Leben. Ernst von Bolzogen, der sich als feinfinniger Humorist

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Theater.