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Br. 66. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 19. März 1901.

läuft sich somit die Zahl der organisierten Arbeiter auf 107 058. nicht genehmigt worden ist, haben wir bereits mitgeteilt. Die Bes

Rechenschaftsberichte der Berliner Gewerkschaftskommission Ein recht erfreuliches Ergebnis, das nur getrübt wird durch die That- anstandung gehe indes, so wird jetzt gemeldet, nicht vom Provinzial­

und des Gewerkschaftskartells.

sache, daß die Kräfte zersplittert sind.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

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Schulkollegium als der nächsten Aufsichtsinstanz, sondern vom Stultusminister selber aus; das Provinzial- Schulfollegium habe fich mit dem Plan einverstanden erklärt, aber der Kultusminister In einer kleinen Broschüre, furz zusammengestellt, giebt die habe ihn hinterher verworfen. Die damit notwendig gewordene Gewerkschaftskommission ein Bild der Berliner Gewerkschafts­bewegung und der Thätigkeit der Bureaus der Gewerkschaften im Zur Lokallifte. In Potsdam steht der Arbeiterschaft das erneute Durchsichtundeventuelle Umgestaltung des Jahre 1900. Die Zahl der in Berlin gewerkschaftlich organisierten Lokal von Lindemann, Alte Louisenstraße 32, am Bahnhof Lehrplans soll nun nicht von der städtischen Schuldeputation besorgt Arbeiter erreichte im vorigen Jahre die stattliche Zahl von 94 758 Charlottenhof, zur Verfügung. Die Berliner Genossen werden er werden, sondern der Minister will diese Aufgabe einer Kommission und erhöhte fich gegen das Jahr 1899, wo 70 728 Mitglieder gezählt sucht, bei Ausflügen sich an den Genossen Godglüd, Potsdam , übertragen wissen, die aus Ministerialräten, Räten des Provinzial­wurden, um 24 035. Den größten Anteil an dieser Steigerung nahmen Sanal 45, zu wenden. In Sadowa ist das Lofal von Pflug Schullollegiums, Mitgliedern der Schuldeputation, Schulinspektoren, die Gewerkschaften mit über 1000 Mitgliedern in Anspruch, die allein ebenfalls frei. In Schmargendorf steht das Lokal, Wald- Rektoren und Lehrern zusammengefegt werden soll. Die Schul­16 694 Mitglieder gewonnen haben. Es sind das 18 Gewerkschaften, schloß der Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht mehr zur deputation würde auf diese Weise als Instanz be is die über folgenden Mitgliederstand verfügen: Metallarbeiter 20 000, Verfügung. Die Berliner Genossen wollen hiervon besonders Notiz feite geschoben und hätte fein andres Recht als die übrigen Holzarbeiter 12 000, Handelshilfsarbeiter 8588, Buchdrucker 5500, nehmen. Die Lokalkommission. Mitglieder der Kommission. Sie hat es jedoch überhaupt Maurer 4693, Bauarbeiter 4300, Buchbinder 4055, Zimmerer 2529, Zweiter Wahlkreis. Die Parteigenossen und Genoffinnen abgelehnt, fich an der Kommision zu beteiligen. Es entsteht die Frage, was nun werden soll. Mit der Städtische Arbeiter 2200, Schneider 1500, Sattler 1420, Lithographen werden darauf aufmerksam gemacht, daß am Mittwoch, den bloßen Weigerung, an den Beratungen der Stommission teilzunehmen, 1381, Droichkentutscher 1300, Bildhauer 1250, Schuhmacher 1200, 20. März, abends 8 ühe, in hellenbrands Fest ist doch nichts gebessert. Diese Weigerung wird dem Kultusminister Töpfer 1200, Holzbearbeitungsmaschinen- Arbeiter 1100 und Buzer fälen, Hasenheide, eine Boltsversammlung statifindet wenig imponieren und ihn schwerlich von dem abbringen, was er beab­Zurückgehend auf die Berichte in den Jahren vorher mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstags- Abgeordneten fichtigt. Im Etatsausschuß der Stadtverordneten- Versammlung ist beim ergiebt sich im Jahre 1897 eine Mitgliederzahl von 31 643, das G. ochrankfurt a. M. über Sapitalistische Ein Gemeindeschuletat der neue Stadtschulrat bereits um Auskunft über die ist in den letzten drei Jahren eine Zunahme in der Mitgliederzahl flife im Reichs- Versicherungsamt." 2. Diskussion. Angelegenheit ersucht worden. Nach Angabe des Sigungsprotokolls von 198 Proz. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß in den Zahlen von 3. Ersagwahl eines Mitglieds der Preßkommission. Um recht zahl hat Herr Gerstenberg der mit der Schulaufsichtsbehörde gepflogenen 1897 noch die Lolalorganisationen enthalten find, die fich später von reiches Erscheinen ersuchen Verhandlungen in ausführlicher und zufriedenstellender Weise" ge­der Gewerkschaftskommiffion abzweigten. Ein erfreulicher Fortschritt, Schmargendorf . Dienstag, den 19. März, hält der social- schildert. Was er gesagt hat, steht nicht in dem Protokoll! Da der natürlich auch die Arbeiten des Bureaus bedeutend vermehrt demokratische Wahlverein seine regelmäßige Mitgliederversammlung sonst gerade die von den Magistratsvertretern gegebenen Auskünfte hat, weshalb der Ausschuß in der nächsten Delegiertenversammlung bei Baier, Warnemünderstr. 6, ab. den Antrag stellen wird, einen zweiten Beamten anzustellen. in umständlicher Breite mitgeteilt zu werden pflegen, so müssen be­Eine Beitragserhöhung dürfte für die Gewerkschaften damit Wilmersdorf und Halensee . Am Mittwochabend 814 Uhr fondere Gründe vorliegen, das diesmal nicht zu thun. Warum aber nicht verbunden sein, da schon jetzt die Kosten für eine fast ständig findet im Volksgarten, Berlinerstr. 40, die Versammlung des diese Geheimnisträmerei? Planen die Schuldeputation und beschäftigte Hilfskraft aufgebracht werden mußten. Socialdemokratischen Vereins ſtatt. Tagesordnung: der Magistrat etwas, was die öffentliche Kritik nicht verträgt? Heraus Die Anträge der socialdemokratischen Partei und die Gemeinde mit der Sprache! vertretung.

1000.

Die Erweiterung der Aufgaben der Gewerkschaftskommission, im besonderen die Uebernahme der Vertretung der Returssachen vor dem Reichs- Versicherungsamt für alle in Deutschland bestehenden Arbeiter­fefretariate fonnte nicht zur Durchführung tommen.

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Die Vertrauensleute.

Arbeiterverein von Pankow und Umgegend. Heute, Dienstagabend 81/2 Uhr, Vereinsversammlung bei Großfurt, Berliner straße 26. Wissenschaftlicher Vortrag.

2. Kreis: Freier Diskutier

Die Notwendigkeit einer solchen Institution wurde durchaus an­erfaunt. Der Schwerpunkt war die materielle Seite, die Aufbringung Treptow - Baumschulenweg. Morgen abend 81/2 Uhr hält der Gelder. Man der gab die Höhe der Stoffen auf 10 000. an und Socialdemokratische Wahlverein eine Versammlung im Lokale des zwar sollte ein Drittel von der Generalkommission, ein Drittel von Herrn Michler, Marienthaler- und Ernststraße- Ecke ab. Genosse den Arbeitersekretariaten und das letzte Drittel von den Berliner Paul Jahn wird über die Bedeutung des 18. März referieren. Gewerkschaften aufgebracht werden. Diefer Plan stieß auf Bedenken, Eingegangene Gelder für das Liebknecht- Denkmal v. G. 2. 3, und wie es in dem Bericht heißt, auf berechtigte; einmal werden die Sprenger 1, Wertstatt Ehrlich, Krautitr. 31 4,-. Von den Tapezierern Sekretariate selbst von den Gewerkschaften unterhalten, so daß sie der Firma Flatow u. Priemer 9,70. G.-B. Freier Männerchor Nord: über eigne Mittel nicht verfügen, mithin auch für die Errichtung einer West 4,00. Werkstatt M. Busse 10,50. Gesammelt von den Arbeitern der Centralstelle teine Gelder hergeben können und die Errichtung einer Firma Schulz u. Holbefleiß, Berlin , 33,-. Gesammelt beim Vergnügen Centralstelle für die Vertretung zum Reichs- Versicherungsamt ledig vom Gesangverein Vorwärts, Nauen , 4,55. lich Sache der Generalkommission bleiben muß, dieselbe aber bei den Hub Königsbergerstr. 39 17,50. Von bd. Arb. d. Hofpianofabrit E. Bechstein, jezigen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, die Sache nicht in igel 13,- Kollegen der Firma Schubert u. Wirth 10,15. Bezirk 465-466 Johannisstr. 5/8 26,60. 6. reis: Paul, Rostockerstr. 28 3,-. Buchbruckerei Angriff nehmen kann, vielmehr der nächste Gewerkschaftstongreß erst 4,-. Schmidt, Bäcker, 0,50. Abonnent 1, 7. Bezirk Charlottenburg 3,- die Mittel durch Erhöhung der Beiträge an die Kommission Bustav Hansen 1,-. Von den Genossen der elettrischen Gesellschaft Union die Frage des Arbeiter- Sekretariats für Berlin selbst anbetrifft, so 5,- Rauchtiub Pfeifendeckel" 3,-. Blumengeschäft Königsbergerstr. 22, A. Heise 2,-. Buchdruckerei Winser 5,30. A. M. 1,- Auf dem Schulbau wird dem entgegen gehalten, daß das Bureau der Berliner Gewerk in Schöneberg , Feurigstraße, gesammelt durch Schubert 6,70. Searl Wunder: schafts- Kommission auf diesem Gebiet schon seit Jahren wirke. Hier lich 1, Verein socialdemokratischer Gastwirte Berlins und Umg. 100,- sei es nur nötig, den Namen zu ändern, statt Bureau der Berliner Buchbinderei W. Kämmerer 17,25. Organisierte Hausdiener von A. Wert Gewerkschaftskommission dürfe nur Berliner Arbeitersekretariat gefeßt heim, Oranienstraße 6,60. Lehmanns Geburtstag durch Friedrich 1,35. W. Gaßmann und 5 Kinder 6,-. Buchdruckerei Wilh. Wagner d. Karge 5, Gesammelt von den Stammgästen bei Bartels, Arkonaplaz, 12,- Arbeiter: Radfahrverein Rixdorf 5,-. J. A.: J. Pfarr, Butlizstr. 10.

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be­

Auch die andre Frage, warum die Aufsichtsbehörde den Lehrplan überhaupt beanstandet hat, bedarf noch der Beantwortung. Hält sie, wie von einigen angenommen wird, den Religionsunterricht für nicht genügend berücksichtigt, oder fordert sie, wie von andrer Seite behauptet wird, das Achtilaffen­System? Angeblich kennt die Schuldeputation den Grund der Bes anstandung selber nicht. Wenn thatsächlich das Achtklassen- System den Anlaß der Beanstandung bildet, dann ist für diesen neuesten Eingriff in die Selbstverwaltung Berlins wieder einmal die alb­heit des Berliner Kommunalfreisinns verantwortlich Das System, das der neue Lehrplan vorsicht, ist und zu machen. bleibt nur ein Siebentlassen- System, so lange die Auffezung einer achten, d. H. allerersten Klasse nur fakultativ ist.

schaffen muß. So ist die Frage einstweilen nur vertagt. Was nun d. Sump 36,60 Restaurant 3. Herrmann 1,-. Stattlub Grand Schwarz" entgegengebracht wurde und Vertrauens, das ihm in vielen Fällen

werden.

Der Kassenbericht weist eine Einnahme von 84 756 M. auf. Das bon find regelmäßige Beiträge 8224,80 M. und die übrige Summe 26 531,20 M. freiwillige Beiträge, die für streifende Gewerkschaften gesammelt wurden. Die Gesamteinnahme und Ausgabe balanciert mit 55 969,55 M. und war am 1. Januar ein Bestand von 12407,06 Mark vorhanden.

Tokales.

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Durch einen plöglichen Tod ist ein waderer Parteigenosse, Gruje, der seit dem Beginn der achtziger Jahre in der Partei thätig der Zimmerer August Gruße der Arbeiterschaft entrissen worden. war, genoß mit Recht des vertrat als Krankenkassen- Borfißender, als Beifizer im Unfall- Schiedsgericht, sowie als Gewerkschafts­beamter mit Eifer und Gewissenhaftigkeit die Interessen des Proletariats. Obgleich er feit längerer Zeit an einer Magens frankheit litt, die zuletzt in Krebs ausartete, war er doch bis kurz vor seinem Tode rastlos thätig. Am Sonnabend erlöfte ihn der Tod von seinem Leiden; seine Frau und eine fünfzehnjährige Tochter trauern am Sarge . Die Beerdigung findet Mittwochnachmittag 3 Uhr vom Trauerhause Barnimstr. 41a nach dem Friedhof der Bartholomäuskirche bei Falkenberg statt.

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Maximilian Harden , der Herausgeber der Zukunft", wird am 21. März in Weichselmünde die ihm von der Berliner Straf An den Gräbern der Märzgefallenen. tammer im Oktober v. J. wegen Majestätsbeleidigung auferlegte Von den Lohnbewegungen ragt besonders die der Holz­arbeiter hervor, die eine Ausgabe von 267 196,10 m. verursachte; aus den Märztagen des tollen Jahrs" unter ephenberaukter Scholle Der stille Winkel im Friedrichshain , wo die Freiheitskämpfer fechsmonatliche Festungshaft antreten. Zur Warnung der Schwindel- Krankenkaffen. Der Konkurs von der 230 300 M. der Holzarbeiter- Verband selbst deckte. Der Silfe" ergiebt nach Mitteilung des Kampf endete mit einer Vereinbarung vor dem Gewerbegericht. Ein schlummern, war auch gestern wieder das Ziel, dem Tausende von der Krankentaije ganz eigenartiger Streit entstand im Berkehrsgewerbe, an dem 4828 tein Denkstein die Ruhestätte der Boltstämpfer schmückt und fein der nicht bevorrechtigten Forderungen. Der Konturs erregte feiner Proletariern und Proletarierinnen Berlins zuströmten. Wenn auch Stonkursverwalters eine Verteilung von einem Prozent Angestellte der Straßenbahngesellschaft beteiligt waren und der zur Folge hatte, daß der Straßenbahnbetrieb in Berlin mehrere Tage so Portal den Eingang zum Friedhofe bezeichnet, die Proletarier, welche sich Beit um so mehr allgemeines Auffehen als etwa gut wie gänzlich eingestellt werden mußte. Der Ausstand endete, wie gedrungen fühlen, am Gedenktage des Straßenkampfs eine pietätvolle 50 000 Mitglieder der Kasse beteiligt sind. Die Hilfe, Krankenkasse bekannt, durch Vermittlung des Oberbürgermeisters. Die andren Huldigung denen darzubringen, die für Voltsrecht und Boltsfreiheit ihr für Deutschland , Eingetragene Hilfstaffe 133", zugelassen für ganz Streits find, was die Zahl der beteiligten Arbeiter anbetrifft, un- Blut vergossen haben, sie wissen den verlassenen Winkel da draußen Deutschland , bot nach ihren marttschreierischen Anpreisungen den bedeutender. Beachtenswert ist die Zunahme der Tarifvereinbarungen vor dem Landsberger Thor zu finden, und wer die Stätte nicht Versicherten ungewöhnliche Vorteile. Sie versicherte jeden kennen sollte, dem wird der Weg bezeichnet durch blinkende ohne ärztliche Untersuchung. Das Krankengeld follte zwanzig im vorigen Jahre. Es kamen zu den schon bestehenden Bereinbarungen Schuhmannshelme, deren Träger in großer Bahl aufgestelt find auf Wochen in vollen und sechs Wochen in halbem Betrage, auch die Rabizpuzer, Holzarbeiter, Brauer, Linoleumleger, Parkettboden allen Pfaden und Stegen, die durch den Hain zur Grabstätte führen. für Sonn- und Feiertage, vom dritten Tag der Erkrantung bezahlt Leger, Buchbinder, Gas-, Wasser- und Heizungs- Nohrleger hinzu. Mit wenigen Ausnahmen sind diese Verträge vor dem Gewerbe- Freilich, zu thun giebt es hier nichts für die uniformierten Ordnungs- werden. hüter. Still und ernst kommen die Scharen der Besucher des Nur war die eine Unannehmlichkeit dabei, daß die Kasse vers gericht abgeschlossen, dessen Thätigkeit nach der Nichtung unein­geschränktes Lob verdient. Vor dem Gewerbegericht ist überhaupt Friedhofs: Männer und Frauen jeden Alters, an ihrem Aeußern fagta, wenn jemand frank wurde und für sein schweres Geld Kranken­ohne weiteres als Angehörige der Arbeiterklasse zu erkennen. Die unterstützung haben wollte. Trotz aller Warnungen unsres Blatts bei 11 Lohnkämpfen eine Verständigung versucht, die in 9 Fällen Kommenden schließen sich dem langen Zuge der Harrenden an, lang- finden sich leider auch heute noch viele Leichtgläubige, die den immer mit Erfolg endete, nur in 2 Fällen waren die Bemühungen ergebnis­los. In zwei weiteren Fällen war durch den Gewerkschaftssekretär sam, Schritt für Schritt, schiebt sich die Masse weiter bis der Eingang aufs neue gegründeten Schwindeltassen beitreten. zur Ruhestätte der Toten erreicht ist. eine Schlichtung der Streitigkeiten möglich. Die Arbeiten zur Regulierung der Schönhauser Allee auf der

Zum Schluß ſei auf die Frequenz der Bureaus hingewiesen; es wurde an 736 Personen Nat erteilt, davon waren 583 orga­

nifiert.

angegeben.

Ausschuß des Kartells:

Rings umber starren uns noch die winterlich kahlen Zweige von

Bäumen und Sträuchern entgegen, hier und da nur vom schimmernden außerhalb der Ringbahn liegenden Strede, mit denen noch im Herbst Brann hervorbrechender Knosipen belebt. Hier drinnen aber, über begonnen worden war, find jetzt von neuem aufgenommen worden den Gräbern der Freiheitshelden, vergessen wir die Oede, welche zur und sollen rasch zu Ende geführt werden. Die Strede wird ebenso Zeit noch in der Natur herrscht. Wohin wir das Auge wenden, überall wie der innerhalb der Ringbahn liegende Teil gestaltet, bekommt Das Gewerkschaftskartell bildete sich im Jahre 1899 durch trifft der Blick auf das satte Grün der Kränze von Lorbeer und also eine Mittelpromenade und zwei seitliche Fahrdämme. Erst nach Austritt der Lotalorganisationen aus der Gewerkschaftskommission. Balmenwedeln, überall leuchtet uns das lebhafte Rot von Blumen Beendigung der Regulierungsarbeiten und des gleichzeitig erfolgenden zweigeleifigen Ausbaus der Straßenbahnlinie nach Pankow und Sein Wirkungsfreis ist mithin ein kleinerer und giebt der jegt vor- und Kranzschleifen entgegen. Die Spenden und Widmungen, welche Nieder- Schönhausen wird diese Linie auch außerhalb der Ringbahn liegende erste Bericht über die Zeit von Oftober 1899 bis 81. De- bas Proletariat den Workämpfern des Völkerfrühlings dargebracht, elektrischen Betrieb erhalten. Durch die Regulierung wird auch das zember 1900 über 24 dem Startell angehörige Gewerkschaften Aus- fie bedecken den Boden zu beiden Seiten des Wegs, sie hängen an Gelände zu beiden Seiten dieses Teils der Schönhauser Allee der funft. Die Mitgliederzahl dieser Organisationen wird auf 12 300 Grabsteinen, Bäumen und Sträuchern. Unter den nach Hunderten Bebauung erschlossen. zählenden Kränzen, die wir unmöglich im einzelnen aufzählen können, und Bur Milchversorgung Berlins ist in vier großen Milchhändler­Zur Begründung ihrer secessionistischen Nichtung bemerkt der fällt der des Arbeiter Sängerbunds durch seine Größe Versammlungen einstimmig dahin entschieden worden, daß an den Kostbarkeit ganz besonders auf. Auch von den Genossinnen Auch wir sind Gegner der revolutionären Phrase und ver- Berlins , von den Berliner Parteigenossen und von den Wahl- bisherigen Preisen unbedingt festgehalten werden soll, selbst suchen durch praktische Gegenwartsarbeit das augenblickliche Los ver einen sind besonders bemerkbare Kränze niedergelegt worden. wenn die sog. Milchcentrale der Produzenten am 1. Oftober in aft unsrer Berufs- und Klassengenossen zu erleichtern, wir können uns Außerdem schmücken die Grabstätte zahlreiche, teils einfache, teils treten soll. Ein Aufruf an alle Milchhändler Berlins und der Ums aber nicht dazu verstehen, noch einen Staat im Staate bilden zu funstvolle Kranzspenden von Gewerkschaften und Arbeiter- Vereinen, gegend ist beschlossen worden, worin diese ersucht werden, unter keinen Vereinzelt sieht man auch Umständen Verträge über Milchlieferung nur bis zum 1. Oktober ab. belfen, oder durch Neutralisierung der Gewerkschaftsbewegung die große sowie von Fabriken und Werkstätten. Masse der noch nicht aufgeklärten Arbeiter den Bielen des tranzichleifen, die ganz oder teilweise der Polizeischeere zum Opfer zuschließen, um das Vorhaben des Milchringes nach Möglichkeit zu Natürlich, denn troz Polizisten und Soldaten, durchkreuzen. Außerdem wurden Kommissionen gewählt, die für die Socialismus zu entfremden. Für uns bleibt die gewerkschaftliche gefallen find. Bewegung neben den Versuchen, wirtschaftliche Vorteile zu er tros Flinten und Kanonen hält man die heilige Ordnung noch nicht Beschaffung von Milch für die Händler aus der weiteren Umgebung ringen, immer noch diejenige Stätte, an welcher die Geister für so festgegründet, daß sie nicht durch ein freies Wort, namentlich wenn Berlins mit Ausschluß der im Milchringe vereinigten Produzenten zu revolutioniert und die Bioniere für den proletarischen Selaffen- es in goldenen Lettern auf rotem Bande geschrieben steht, erschüttert forgen haben.s Der Reichskanzler empfängt die Bäckermeister nicht. Der tampf geschult und herangebildet werden. Selbst die dicken Bände werden könnte. Unter dem leuchtenden Rot der Kranzschleifen taucht gescheitelter Profefforen und sonst liebevolle Winte aus leitenden hier und da eine von Anarchisten gestiftete schwarze Schleife Centralvorstand deutscher Bäcker- Junungen, Germania " hatte bekannt­parteigenössischen Streifen können uns von der Ansicht nicht abbringen, auf, vereinzelt macht sich auch das Schwarz Rot Gold fort- lich um eine Audienz beim Grafen v. Bülow nachgesucht, um weil wir, geftigt auf praktische Erfahrung, der festen und ehr- schrittlicher Vereine und Hirsch- Dunckerscher Gewerkschaften be- mündlich die Bedenken der Bäckermeister gegen die geplante Ver­lichen Ueberzeugung sind, daß, soll einmal die Befreiung der merkbar, und eine weiße Schleife trägt ein einfacher Stranz von der ordnung über die Hygiene in den Bäckereien zum Ausdruck zu Bom Reichskanzleramt ist jetzt dem Vorstand die Arbeiterklasse aus den Banden des Kapitalismus erfolgen, Neuen Fraktion der Linken in der Stadtverordneten- Ver- bringen. Mitteilung zugegangen, daß der Kanzler es auch die Gewerkschaftsbewegung socialistisch sein muß und die jammlung. Langjam bewegt sich die Menge der Friedhofsbefucher auf dem lehnt, die Deputation zu empfangen. Der Vorstand demokratischen Grundsäze in derselben nicht über Bord geworfen schmalen Wege, der sich um das Rundteil zieht, vorwärts, lautlos hat daraufhin beschlossen, die in dieser Sache ausgearbeitete Petition werden dürfen." Dem wäre mur entgegen zu halten, daß, ohne hier über die die Zeichen der Anerkennung betrachtend, welche das kämpfende dem Bundesrate sowie den Fraktionsvorständen des Reichstags zu Zweckmäßigkeit der Neutralität zu entscheiden, in den Centralver- Proletariat den unter dem Rasen schlummernden Freiheitshelden übermitteln. Fraglich erscheint, ob der Reichskanzler, nachdem er bänden feineswegs überall die Neutralitätsrichtung innegehalten dargebracht hat. Schweigend entfernen fich die Einen, schweigend den Meistern eine Audienz abgeschlagen hat, bereit sein wird, eine wird und trotzdem neben dem Centralverband Lokalvereine bestehen. kommen die Andern, ein endloser Zug von Proletariern und solche den Gesellen zu gewähren, die ja auch, laut Beschluß der ant Vei der Berichterstattung über die Lohnbewegungen tehren zum Proletarierinnen, die den Ruheplatz der Märzkämpfer besuchen, um Dienstag stattgehabten Bäckerei- Arbeiter- Versammlung persönlich ihre Teil die obigen Ergebnisse wieder. Die Berichterstattung ist sehr ihr Andenken zu ehren, und dann heimzukehren mit dem Bewußt Wünsche hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Maginalarbeitstags knapp und unvollständig gehalten. So sind z. B. die wichtigen Ab- fein, daß die Arbeiterklasse nicht nur die Errungenschaften jener dem Reichstanzler vortragen wollen. machungen der Bäcker und Holzarbeiter vor dem Gewerbegericht Stämpfer zu verteidigen, sondern den vollen Sieg politischer und nicht einmal im Wortlaut wiedergegeben, obwohl sie für die Arbeiter- wirtschaftlicher Freiheit in hartem Ringen zu erkämpfen hat. bewegung doch recht wichtige Dokumente sind. Von dem Streik der Tischler wird berichtet, daß er zu Ungunsten der Arbeiter beendet wurde.(?)

Der Kassenbericht schließt in Einnahme mit 14 578,25 M. und in Ausgabe mit 14 178,87 m. ab. Der Bestand beträgt 404.38 m. Mit der Mitgliederzahl, die die Gewerkschaftskommiffion angiebt, be­

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ab.

Die Brände von Straßenbahuwagen mehren sich in der legten Zeit in geradezu unheimlicher Weise. Gestern geriet der Motorwagen 1483 der Linie Rigdorf- Schönhauser Allee in Brand. Wieder ein Eingriff in die Selbstverwaltung von Berlin . Da beim Einschalten des Stroms die Flammen immer Die Neuorganisation der Berliner Gemeinde wieder emporloderten, so mußte der Zug von einem nachfolgenden ichule scheint der staatlichen Aufsichtsbehörde in der That den Kraftwagen geschoben werden und wurde der erstere später außer erwünschten Anlaß zu einem neuen Eingriff in die Selbstverwaltung Betrieb gefeßt. Die Passagiere konnten in dem verunglückten Wagen der Stadt Berlin geben au sollen. Daß der neue Lehrplan bleiben.