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das Damoklesschwert höherer und in ihrem Betrage auch nicht einmal im voraus 811 berechnender Matrikularumlagen über Preußen schwebt, wird auch der von vollem Vertrauen in die Zulänglichkeit unsrer Mittel für den eignen Staatsaufwand beseelte Abgeordnete die Verantwortung für eine so weitgehende Verminderung der Staatseinnahmen nicht übernehmen wollen, tvie fie die Wasserstraßenpolitik mit ihren Konsequenzen notwendig zur Folge haben muß. Die einzige Aussicht, dieser Gefahr zu entrinnen, bieten zur Zeit die von den in Aussicht ftehenden Zollerhöhungen gut erwartenden Mehr cinnahmen. Aber der Bolltarif steht noch steht noch nicht fest, und es muß auch mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Hauptposten jener Mehreinnahmen, der Mehr ertrag der landwirtschaftlichen Zölle, im voraus für die Er­weiterung der socialpolitischen Aufgaben des Reichs mit Beschlag belegt wird.

Wir dürfen wohl die feste Zuversicht hegen, daß unsre Bes strebungen dazu beitragen werden, den Frieden zwischen Arbeit­gebern und Arbeitnehmern zu fördern, denn die ruhig denkende Arbeiterschaft muß zu der Ueberzeugung gelangen, daß wir ihnen durchaus nicht feindlich gegenüberstehen, daß wir aber auch fest und geschlossen zusammenhalten, wenn es gilt, das gute Recht der Arbeitgeber zu verteidigen. Der Bund will den Ar­beitnehmern in ihren Bestrebungen, ihre Lebenslage zu ver­beffern, durchaus nicht hinderlich sein, im Gegenteil wird er zu einer Mitarbeit hierbei gern bereit sein, jedoch wird er dagegen geschlossen auftreten, wenn man es versuchen sollte, zu Gunsten einer Partei den Arbeitgebern ihre Rechte zu ver­Um die Arbeiterfreundlichkeit zu fennzeichnen, genügt es gerade macher hinzuweisen, die jedenfalls mit auf Betreiben des Bunds

von hohem Werte. Kommit doch beides von einem Erst- 1 Der Bund der Berliner   Arbeitgeber- Verbände veröffent ling unter den deutschen   Städten, von der Stadt, der wir es licht soeben seinen ersten Jahresbericht. Danach gehören danken, daß selbst in den Zeiten tiefster Ohnmacht des alten der Organisation jetzt 14 Verbände mit 2000 Unternehmern an, die Reichs die Stellung Deutschlands   am Weltmeere nie völlig ein- 65 000 Arbeiter beschäftigen. Sechs Verbände find im vergangenen gebüßt worden ist. Mit der weisen Regierung dieser Gewerten schweben Verhandlungen behufs ihrer Organisation und Jahr durch Vermittlung des Bunds gegründet und mit 5 andern Stadt, die als Glied des neuen Reichs den an- Anschluß an den Bund. Seinen Aufgaben weiß der Bund eine über­gestammten Geist tühn ausgreifender Unter- aus arbeiterfreundliche Deutung zu geben, die um so eigentümlicher nehmung daheim, wie in der Ferne mit gewirkt, als sie zu seinem Handeln in recht schroffem Gegensatz steht. hobener Kraft bethätigt, mich einig zu fühlen in Jn dem Bericht heißt es: der Erkenntnis der Bahnen, die wir zum Wohle Deutschlands   gemeinsam zu verfolgen haben, gereicht mir zur lebhaften Genugthuung. Gern versichere ich den Senat und die Bürgerschaft der Fortdauer meiner wohlwollenden Teilnahme an allem, was die Lebensinteressen So lange diese Fragen in der Schwebesind, der freien und Hansestadt Hamburg   berührt." gewinnt daher die namentlich im Centrum vertretene Auffassung, daß Das Datum des nach Hamburg   gegangenen Schreibens ist nicht eine Entschließung über den doch erst nach einer ganzen Reihe von bekannt, das Schreiben nach Bremen   ist vom 11. März datiert; es Jahren in Angriff zu nehmenden Mittelland- Kanal jetzt noch gar zeigt sich, daß der Kaiser trotz des Attentats", das ihn kurz vorher nicht dringlich und daher besser noch auszusehen betraf, den Hansestädten sehr wohl gesinnt ist. Der Senat von fci, ant praftischer Bedeutung. Erwägt man schließlich, Hamburg  , der jeder 8ollerhöhung abhold ist, wird als tvie sehr den zahlreichen agrarisch gesinnten Mitgliedern weise Regierung" gerühmt und den Hansestädten wird eine Teil- fürzen." des Landtags die Zustimmung zu dem Rhein- Elbe- Kanal  , den sie nun einmal als ein fostspieliges Experiment von sehr nahme bezeugt, deren sich die Leute vom Bund der Land- jezt, auf die gänzlich unmotivierte Aussperrung der Berliner   Schuh­zweifelhaftem Werte ansehen, erleichtert werden wirte noch niemals erfreut haben. fönnte, wenn fie eines wirksamen Zollschutes Uns liegt es fern, vielleicht vorübergehende Stimmungen des zurückzuführen ist. Es wäre auch interessant; zu erfahren, wo für die Landwirtschaft sicher wären, so erhellt aufs Kaisers für die Entscheidungen in der Zollfrage in politische und wann der Unternehmer- Bund für eine Besserung der neue, wie eng das Schicksal der wasserwirtschaftlichen Rechnung zu stellen. Doch den Agrariern, die sich des extremsten Lage der Arbeiter eingetreten ist; uns ist nur bekannt, daß Vorlage mit der Gestaltung des neuen Zolltarifs zusammen- Brotwucherzolls sicher wähnten, würde es angesichts solchen Lobs der Bund seit seinem Bestehen sich bemühte, die Bestrebungen der hängt, während umgekehrt eine Rüdwirkung des Ausgangs der verhaßten Handelsstädte schwere Mühe kosten, weiterhin ihr säge zu verschärfen. Haben doch die Metallindustriellen auf ihrer Arbeiter mit allen Mitteln zu bekämpfen und die Gegen­des Kampfs um jene Vorlage auf die Zollpolitik des Reichs monarchisches Bewußtsein" zur Schau zu tragen.- nur dann zu erwarten wäre, wenn man annehmen müßte, daß monarchisches Bewußtsein" zur Schau zu tragen. legten Generalversammlung beschlossen, ihren Mitgliedern die Ver­diese nicht von wohlerwogenen fachlichen Rücksichten, fondern von Stimmungen und Verstimmungen dirigiert wird." Fromme Romantik. Es wird berichtet: pflichtung aufzuerlegen, überall die zehnstündige Arbeitszeit dort Der König verlangt den Kanal. Aber die Konservativen fordern Für das neuerbaute Blindenheim in Königs- einzuführen, wo fürzere Arbeitszeiten bestehen. Es giebt ja über­Wusterhausen bei Berlin   hat Kaiser Wilhelm   das haupt keine Organisation, die so tyrannisch gegen die Arbeiter auf­den Zolltarif. Protektorat übernommen und auch den Bauplatz geschenkt. Im tritt, als es von den Metallindustriellen geschieht. Die Arbeiter­Verwaltungsgebäude des Blindenheims sollen nunmehr die Bild- freundlichkeit in dem Bericht ist mithin nur eine heuchlerische Phrase. nisse des Kaiferpaars zur Aufstellung gelangen. Die widerstrebenden zur Organisation des Bundes heranzuziehen, bemühten Neben den sonst üblichen Mitteln eines sanften Drucks, um die Herstellung der Bildwerke ist vom Kaiser in Glasmosaik befohlen sich die Herren, ein Mitgliederverzeichnis cirkulieren zu laſſen, worden, das allen Einflüssen der Witterung trozt und un vergänglich ist. Der Kaiser, dessen Figur 1,80 Meter welches die Namen derjenigen Lieferanten enthält, mit denen einige hoch, ist als Ritter in reichgestickter Kleidung forderung, in erster Linie die Mitglieder der einzelnen Verbände bei Verbände Lieferungsverträge abgeschlossen haben. In der Auf­dargestellt; den altertümlichen Helm trägt er auf dem Haupte. In der einen Hand hält er das entblößte Bergebung von Arbeiten zu berücksichtigen, glaubt der Verband das Schwert, in der andern als Patron des Blindenheims dessen geeignetste Mittel an die Hand gegeben zu haben, für Ausbreitung Modell. Die Kaiserin zeigt Tracht und des Bunds wirksam eintreten zu können. Die in dem Verzeichnis wandung der heiligen Elisabeth; in ihren Händen enthaltenen Arbeitgeber haben sich verpflichtet, bei etwaiger in einent prangen Rosen, in welche das vor den Augen des gestrengen Ge- Gewerbe eintretender Arbeitseinstellung und dadurch veranlaßte mahls zu verbergende Brot, das sie den Armen zutragen wollte, Verzögerung der Fertigstellung einer übernommenen Arbeit, sich durch ein holdes Wunder verwandelt worden ist." jedes Anspruchs auf Schadenersatz zu enthalten, sowie in jeder Ein Berliner   katholisches Blatt bemerkt hierzu: Weise bei den hierbei hervorgerufenen Störungen die denkbarste Rück­ficht walten zu lassen.

Die Konservativen erflären: Schluckt der König nicht die hohen Schutzölle, die wir verlangen, so bekommt er den Kanal nicht, auch wenn er noch so feierlich die königliche Autorität für ihn ein­gejezt hat. Wenn aber der König erklärt: Erst den Kanal schlucken! so antworten die konservativen Schüßer der Autorität in autoritäts­untergrabendem Hohn: die Regierung lasse sich von Stimmungen und Verstimmungen leiten!

Wer bleibt Sieger in diesem Ringen um die Macht zwischen der Krone und den konservativen Rebellen? Das Eine, das beide schützen wollen, gewinnt sicherlich nicht dabei: die Autorität. ibid

Kaiser und Kanzler.

Ge=

Es heißt, der Kaiser und Graf Bülow verstehen sich vortrefflich mit einander und es bestehe zwischen ihnen geradezu ein Freund- Wir wissen nicht, ob der Gedante, die Staiserin als heilige schafts- Verhältnis. Doch in der Politik scheinen sie oft weit auseinander zu gehen, obschon Graf Bülow bereit ist, nicht nur feine eignen, sondern auch die Anschauungen des Kaisers zu ver antworten.

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Was soll nun Geltung haben? Soll mit Bülow das Schidjal des Kornzolls von der Kanalvorlage nicht abhängig gemacht werden? Oder mit dem Monarchen- erst mal den Kanal schlucken!"?

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Die Dreibunds- Trübung.

Elifabeth" und ihren Gemahl als den gestrengen Landgrafen" dar­zustellen, in protestantischen Streifen als glücklich empfunden wird, in katholischen dürfte es keineswegs der Fall sein."

König Krupp.

Man findet in diesen Mitteln, die der Organisation einen Ant­reiz geben sollen, ein gut Stüd jenes Terrorismus" wieder, der sonst von den Unternehmern so glühend gehaßt wird. Wenn es ihren Zwecken dient, scheinen die Herren aber nicht wählerisch zu fein.

Bundesrat habe auf Grund des§ 120e der Gewerbe- Ordnung das Recht, eine Berordnung zu erlaffen. Das ist richtig, jedoch ist an­zunehmen, daß der Bundesrat nach den Erfahrungen, die mit der Bädereiverordnung gemacht worden sind, die Berantwortung für der­artige Maßnahmen nicht wieder allein wird tragen wollen; den Reichstag bei so tiefeinschneidenden Bestimmungen vollkommen auszuschalten, erscheint durchaus unangebracht.

Weimar  , 3. April.  ( Voff. 8tg.) Der Landtag richtete in der heutigen Schlußsigung das Erinchen an die Regierung, dahin zu wirken, daß das Reich finanziell sich selbst: ständig mache.

Der Kaiser hat den Agrariern gesagt: ,, Erst mal den Kanal schlucken!" Aber vor kurzem verkündete die Norddeutsche Ueber 40 000 Personen hatten im vergangenen Jahre das Recht Die Bestimmungen zum Schutz der Angestellten im Gast­Allgemeine Zeitung" die Anschauungen des Reichskanzlers also: im Schweiße ihres Angesichts für einen Menschen, den Kanonenkönig wirtsgewerbe, die im Entwurf dem Bundesrat unterbreitet worden Nach unsrer zuverlässigen Kenntnis der Dinge können wir Krupp, die Kleinigkeit von 21 000 000 M. zu erarbeiten, un achtet. Allgemein wird die Erwartung ausgesprochen, der Reichstag sind, werden fast von der gesamten Presse als ungenügend er­folche Betrachtungen( Gerüchte, daß maßgebende Kreise für gerechnet der Unsummen, die für Repräsentation und für Lurusbeamte möge den bescheidenen Forderungen der Angestellten zur Anerkennung den Fall der Ablehnung des Mittelland- Kanals im preußischen ausgegeben werden. Und der Mann, der solche horrende Summen verhelfen. Dies veranlaßt die Berliner Politischen Nach Abgeordnetenhause mit dem Gedanken einer Neugestaltung und einnimmt, ist kaum anders als durch diese Thätigkeit bekannt. Anrichten", darauf hinzuweisen, daß die Materie duraus nicht not­Bertagung des Bolltarif- Entwurfs umgingen) mur als blinden allem, was auf der Fabrik geschieht, ist kaum jemand anders weniger wendigerweise legislatorisch geregelt werden müsse, sondern der Lärm bezeichnen: die Voraussetzungen, von denen sie ausgehen, aktib beteiligt als Strupp. Es ist ein offenes Geheimnis, daß find falsch. Der Reichskanzler denkt weder daran, die Er- Excellenz sich wenig oder vielmehr gar nicht um die Verhältnisse ledigung der für die wirtschaftliche Zukunft des Reichs hoch auf der Fabrit kümmert. Ob er in Italien   Krebse fängt, oder sonst wichtigen Zolltariffrage von dem Ausgang der Beratungen irgend eine ähnliche welterschütternde That vollbringt, das ist alles des prenkischen Abgeordnetenhauses über die Kanalvorlage gleich, nichts, gar nichts rettet ihn vor der fürchterlichen Arbeit irgendwie abhängig zu machen, noch ist er geneigt, in dem 20 Millionen und mehr pro Jahr einzuheimſen. Und so wenig Be­ihm unterstellten Reffort folgenschwere Meinungsverschiedenheiten deutung Krupp   als Person beanspruchen kann, sein Gold ist dufkommen zu lassen." allmächtig! Krupp   fommandiert nicht nur durch sein Gold auf der Fabrik als unumschränkter Gebieter, ſeine Macht, die von andern Personen für ihn ausgeübt wird, erstreckt sich auch auf die Kommunalverwaltung in Effen. In der I. Abteilung er Die Bundesstaaten werden ernstlich besorgt, daß Flotten und nannte er die Stadtverordneten, die II. Abtheilung stand ihm Weltpolitik zu den Reichsfinanzen auch ihre eigenen ruinieren wird. durch seine hohen Beamten und sonstigen Einflüsse zu Ge- Die Sorge hätte sich mir einstellen sollen vor der Bewilligung un­sil bote und in der III. Abteilung stellte man auch Kruppsche Be- gemessener Marine- Milliarden und kostspieliger Welt- Feldmarschall­Auf der Reise nach Venedig   traf Graf Bülow in Verona   mit amte auf. Strupp resp. sein Gold beherrscht die ganze Kommunal- Fahrten. dem italienischen Ministerpräsidenten 8anardelli zusammen. verwaltung. Gerade die Verhältnisse in Essen   waren von großem Landwirtschaft und Getreidezölle. Aus Elsaß- Lothringen  Was die beiden Herren im Salonwagen Bülows sich erzählt haben, Einfluß bei der Reform des Kommunalwahlgefezes. Die Anwendung wird uns vom 1. April geschrieben: In Sulz u. W. fand dieser ist nicht bekannt. Sicherlich aber hat Zanardelli dem Vertreter dieses Gesetzes würde nun auch im Königreich Krupp   eine kleine Tage unter dem Vorsitz des dortigen Bürgermeisters eine Ber Deutschlands   Versicherungen gegeben, daß die ihm jüngst in Frank- Aenderung bringen, in der Weise, daß die Zahl der Wähler iammlung von Landwirten statt, die für die in diesen reich und in seiner eiguen Heimat zugeschriebene Abneigung gegen der I. Abteilung von 2 auf 10 und die der II. Abteilung von 401 Streisen herrschenden Anschauungen über die Erhöhung der Getreide­zölle sehr bezeichnend ist. Gutsbesizer Wolf vom Hofe den Dreibund nicht bestehe. Vielleicht aber hat der italienische auf 1274 steigen würde. Dieser Gefahr für den geheiligten Grafersloch referierte vor der zahlreichen, ausschließlich aus Land­Staatsmann dem Grafen Bülow auch gesagt, daß allerdings eine Geldsack mußte vorgebeugt werden, besonders galt es, die II. Ab- wirten bestehenden Zuhörerschaft über das Thema Landwirtschaft agrarische Handelspolitik Deutschlands   in Italien   schwer teilung vor dem Eintritt nicht schwer genug wiegender Geldsäcke frei und Getreidezölle". An der Hand eines großen übersichtlich vor­verstimmen und auf das politische Verhältniß zwischen den beiden zu halten. Das ließ sich ermöglichen durch Einführung eines Orts- geführten Zahlenmaterials suchte er aus der ganzen wirtschaftlichen Berbündeten ungünstig einwirken fönnte. statuts und des Princips der Zwölftelung. Und in der letzten Sonstellation und der thatsächlichen Lage der Landwirtschaft zu be­Sigung der Stadtverordneten stand ein diesbezüglicher Antrag zur weisen, daß auch von seiten der Landwirtschaft eine Fortführung der Debatte. Der Kruppsche Wortführer erklärte rund herans, dem Handelsvertragspolitik zu befürworten sei, daß dagegen in der Befik müffe die vorherrschende Stellung gesichert och chuzzollpolitit eine Gefahr für die Land­bleiben, ohne die Zwölftelung würde man Elemente in erblicken sei. An der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion wirtschaft wie für das ganze Wirtschaftsleben zut die II, Abteilung hineinbekommen, die man nicht beteiligte sich u. a. der Landesausschuß- Abgeordnete Göz- Weißen­darin haben wolle! Und Oberbürgermeister burg  , der in allen Buntten seine Uebereinstimmung mit dem Re­8 weigert, der troß seines Einkommens von 20 000 M. als Ober- ferenten betonte. Zum Schluß nahm die Versammlung einstimmig bürgermeister und 10 000 m. als Aufsichtsrat Mitglied der die folgende Resolution an: Effener Straßenbahn Gesellschaft Wähler der dritten Ab teilung ist und nun auch bleibt, bemerkte, man müsse der Gefahr einer Demokratifierung vorbeugen, das

Nachdem die beiden Herren eine Viertel- oder halbe Stunde hindurch für das Geschick ihrer Völker Sorge getragen, haben sie sich nach herzlicher Verabschiedung", wie die" Nordd. Allg. 3tg." meldet, wieder getrennt. Herr Zanardelli will sich am Gardasee  , Herr b. Bülow in Venedig   von den Regierungsmühsalen erholen.

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Deutsches Reich  .

Der Kaiser

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die Hauptstädte des Freihandels. Zwei Dantschreiben des Kaisers auf Glückwünsche zum Kollegium sei in erster Linie eine Vermögens 200jährigen Preußen- Jubiläum werden jetzt bekannt, die unsre verwaltung. Die Mannen, die sich Bürgervertreter nennen, Agrarier sicherlich sehr interessieren werden. selbst diejenigen der dritten Abteilung, erkannten, daß es Das Schreiben an den Senat von Bremen   lautet nach recht fei, wenn Herr Krupp und fein Anhang allein Turzen Eingangsworten: in der Stadtverwaltung herrsche und sie beschlossen also: die " Durch Thatkraft und fromme Zucht haben dereinst des Kriegs 3wölftelung wird eingeführt. Dagegen stimmten nur die Centrums­und aller Werke des Friedens kundige Männer von Bremen   vertreter und ein liberaler Rechtsanwalt. Das Geld eines Mannes, deutscher   Gesittung Bahn   gebrochen in dem Ordensland, auf den man im politischen Leben, auf industriellem Gebiete, überhaupt dessen Besitz der erste Preußentönig seine neue Würde begründete. persönlich als eine Null betrachtet, das herrscht über tausende Menschen Zerfiel der deutsche Orden auch zulegt, weil ihm jene Tugenden und eine ganze Anzahl Kommunalverwaltungen stehen in seinem verloren gingen, die freie Hansestadt Bremen   hat sie sich in allem Dienst.

Wechsel der Zeiten bewahrt; in ihnen wurzelt die Kraft ihres Sinnenfälliger wie beim Prozent Patrioten Krupp   kann das edlen Bürgertums, ihre Blüte als Welthandelsplay. Das erkennt Unrecht der tapitalistischen Macht und die Ueber mit mir jeder Deutsche   und es erfüllt ihn mit freudigem Stolze. flüssigkeit des Rapitalismus im Produktions Die mir und meinem Hause gewidmeten Wünsche des Senats er- prozeß nicht in Erscheinung treten. Für die Millionen die Krupp widere ich mit herzlichem Dank und mit der Versicherung der einheimst und für die Macht, die sein Gold ausübt, mußt er der Fortdauer meiner wohlwollenden Gesinnungen." Gesellschaft auch nicht für einen Pfennig, er ist vollständig überflüffig. Dabei dehnt sich der Besitz des Mannes immer weiter An den Hamburger Senat   schrieb der Kaiser in Aus- aus. Bis jetzt ist er Eigentümer der Gußstahlfabrik in Essen  ; des drücken noch begeisterteren Lobes: Stahlwerks in Annen  ; des Grusonwerks in Buckau  ; der Hochöfen

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Wilhelm.

Dem Senat der freien und Hansestadt Hamburg   sage ich bei Duisburg  , Neuwied  , Engers   und Rheinhausen  ; der Sayner warmen Dank für die aus Anlaß der Gedenkfeier der Erhebung Hütte; der Zechen Hannover  " und" Hannibal"( teilweise), Sälzer­Breußens zum Königreich mir gewidmeten Glückwünsche, denen Neuad"; von Eisensteingruben im Siegerland  , an der Lahn  , in das mir von dem Herrn Senator Dr. Burchard überreichte Schreiben Lothringen   und bei Bilbao  ( Spanien  ); des Schießplates in Meppen  , so beredten Ausdruck verleiht. Das damit dargebotene Zeugnis von Steinbrüchen. Thon- und Sandgruben, ferner nennt er sein für das wirken meiner Vorfahren zum Besten des großen Vater- 3 Seedampfer, die Schiffs- und Maschinenbau- Aktiengesellschaft lands und der Ausdruck des Vertrauens zu meinen, dem gleichen Germania   in Berlin   und Kiel  . Auf allen diesen Werfen werden Ziel geweihten Bestrebungen sind für mich und mein Haus| insgesamt beschäftigt: 46 679 Personen, davon in Effen allein 26 670.

Von der Erwägung ausgehend, daß die Bindung der Getreide­zölle auf lange Fristen durch Handelsverträge in Interesse der ruhigen Entwicklung der Landwirtschaft wie auch des ganzen Wirt­schaftslebens liegt; von der Notwendigkeit überzeugt, daß zum Schutze der landwirtschaftlichen Produktion vor der Konkurrenz des Auslands etwas gethan werden muß erklärt sich die Versammlung für eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle, soweit dieselbe im Rahmen der Handelsvertragspolitik möglich ist. Dagegen protestiert sie gegen die scharfe Erhöhung der Zölle, wie fie die Agrarier im Osten erstreben, weil dadurch vor allem der Abschluß von Handelsverträgen unmöglich wird, weil dadurch ferner alle Landwirte, die in ihrer Viehzucht auf den Ankauf von Futtermitteln angewiesen sind, weil dadurch alle Getreide zukaufenden Landwirte, in legter Linie die Viehzucht als solche schwer geschädigt werden wird. Da weiter durch ins Maßlose geschraubte Zölle die Staufkraft der großen städtischen Masse, die doch den Haupt­abnehmer bäuerlicher Produkte darstellt, bedeutend erlahmen wird; da die Industrie infolge der schwankenden handelspolitischen Unterlage und der Gefährdung des Exports Krisen ausgesetzt ist, die ihrerseits die Lebenshaltung und Konsumfähigkeit der großen Masse zum Schaden der bäuerlichen Absazmöglichkeit ber= ringern werden müssen wir uns ans rein landwirtschaft­lichen Gründen wie auch in Rücksicht auf das Ge samtwohl gegen die Hochschutzzoll Politik erklären, halten dagegen eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle im Rahmen Langfristiger Handelsverträge im Interesse der Besserung der land­wirtschaftlichen Notlage für durchaus erwünscht und segensreich. Die gouvernementale Straßburger Post", die den junkerlichen Bollforderungen selbst erhebliche Konzessionen zu machen bereit ist, erblickt in der obigen Protestkundgebung der unterelsässischen Bauern gegen die Prätenfionen der ostelbischen Großgrundbefizer ein be­fonders wertvolles Stimmungsbild".

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