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Nr. 82. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 7. April 1901.

Achtstundentag.

Nur kurze Wochen trennen uns von dem 1. Mai, an dem die Arbeiterschaft gegen die kapitalistische Ausbeutung Protest erhebt und für wirksamen Arbeiterschus, vor allem für eine Verkürzung der Arbeitszeit, demonstriert. Die Kapitalistenklasse widerstrebt diesen Forderungen, nicht selten werden sie als Zeugnis für die Begehr lichkeit der arbeitenden Klassen ins Feld geführt und zu den socia­listischen Utopien" geworfen. Da bedeutet die Herbeiführung des Achtstundentags in der optischen Werkstätte von Karl 8eiß in Jena , deren wir schon kurz Erwähnung thaten, eine wertvolle Unterstügung unsrer Forderungen, ein bemerkenswertes Beispiel zur Nachachtung.

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Aus Jena wird uns hierüber berichtet:

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jeder sich hätte sagen müssen: von mun an mußt du dich zusammen. B. Mister-, 50. Bon dem Verband der Töpfer, Filiale Botsdam 10,- nehmen, um dasselbe zu leisten bezw. zu verdienen. Davon fann Kranzüberschuß der Berliner Maschinenbau Attiengesellschaft vormals Kraft hätte vielleicht 14 Tage gedauert und dann jedenfalls wieder 636. Bezirk 12,55. 634. Bezirk 9,- Wahlkreis Niederbarnim . Kral Hasper, aber keine Rede sein. Denn ein solcher Aufwand von Energie und Schwarzkopf( Stammfabrit) 53,90. Arbeiter- Radfahrverein Köpenid 5, 639. Bezirk 1,80. 558. Bezirt 14,05. 622. Bezirk 11,15. 633. Bezirk 6,25. aufgehört. Davon ist aber nichts bemerkt worden. Es hat sich weißensee 1,- Frt. Beise, Weißensee 0,50. O. Boddin, Berlin 0,25. vielmehr an den neuen Zustand bald eine Art automatischer An- 1. rei 8. Schneiderwertstatt Hoffmann 10,-. 2. reis. F. O. 1,-. gewöhnung vollzogen, die dem einzelnen Arbeiter feineswegs als 1.- 3. Kreis. P. H. 2,-. Familie Kößler, Urbanstr. 118, 1, 2. 4. Kreis. Stadtbezirk 155, Rate 6,35. Strapaze fühlbar ist. Dies hängt mit der physiologischen Thatsache Schäride zusammen, daß ein gesunder Mensch, wenn er ausgeschlafen hat und Tischlerwerkstatt von Nizzband und Namlow einen gewissen Grad von Energie befigt, eine bestimmte Summe Butunftsstaatler 13,70. Arbeiter der Maschinenbau- Aktiengesellschaft vormals burch Schoch 5,- von Arbeit innerhalb einer gewissen Zeit, auch in rascherem Tempo, 14,50. Arbeiter der Firma Butte, Ueberschuß der Stranaspende 23,25. Uebers Schwarzkopff, Linotype - Abteilung 3,40. Bauanfchläger, Askanischer Plag 3 leisten kann, ohne das Gefühl der besonderen Anstrengung zu befchuß einer Kranzspende der Firma D. Römer 5,45. Von den Aesthetikern fizzen. 4, Erlös aus dem Stat, R. Schiller 1,50. Von den Brauerei- Hilfs­Im zweiten Teil seiner Rede wandte sich Herr Profeffor Abbe arbeitern Bazenhofer I 11,-, Bazenhofer II 7,60. Vereinsbrauerei Rirdorf den Voraussetzungen zu, unter denen eine Aufrechterhaltung des durch Schüler 8,30. Ueberschuß einer Kranzspende der Tischlerei Gerds 1,50. Achtstundentags denkbar ist. Hierfür machte er zwei Hauptpunkte Militäreffettenfabrik Wunderlich Nachf., Blankenburg b. Berlin 32,30. geltend: erstens das intensivere Arbeitstempo, zweitens die ökonomische 153. Bezirk gesammelt durch Grandejus 17,35. J. M. 1,-. Rauchflub Seit dem 1. April 1900 ist in der optischen Werkstätte von Karl Denn wenn einmal die Gewöhnung vorhanden ist, so geht Thomas 10,-, sondern 10,10 m. Ausnutzung der Zeit. Die erste Bedingung macht ihm keine Sorge. Seegras 3,- 1. Streis. Klosterstr. 101 2,00. Berichtigung. In voriger Nummer soll es nicht heißen Keiling u. Zeiß, in der etwa 1000 erwachsene Arbeiter beschäftigt sind, der das von selbst weiter; es müßte sich denn einer abfichtlich in das Achtstundentag neben 1/ 2stündiger Mittagspause im Winter und langsame Tempo zurückdrängen wollen. Das zweite dagegen ist in J. A.: J. Pfarr, Butligstr. 10. eſtündiger Mittagspause im Sommer durchgeführt. Auf Grund der viel höherem Grade Sache des guten Willens. Die en Groß- Lichterfelde . Die Monatsversammlung des ſocialdemo Da müssen die Ar in diesem Jahre gemachten Erfahrungen ist die Firma gewillt, den beiter beim Glockenschlage an ihrem Blaze stehen und auch nicht kratischen Wahlvereins findet am Mittwoch, den 10. April, abends Achtstuudentag dauernd beizubehalten. eher aufhören, bis die Glocke wiederum das Zeichen gegeben 8 Uhr, bei Bagel, Chausseestraße 104, statt. Tagesordnung: Der Diese Eröffnung machte am 29. März der an der Spitze des hat. In diesem Bunkte tönne Etat der Gemeinde Lichterfelde 1901/1902. Referent man der Firma, Ivenn Unternehmens stehende Professor Abbe bekannt als Begründer fie dieses Verlangen stellt, nicht Pedanterie vorwerfen. Das Genosse Wenzel. Diskussion. Aufnahme neuer Mitglieder. Vereins­der Karl Zeiß- Stiftung, der Jenaer öffentlichen Lesehalle und fei ein strenges Gesez. Es muß auch während der Arbeitszeit angelegenheiten. Den Barteigenossen wird die rege Benutzung der durch sein mannhaftes Eintreten für verfassungsmäßige Rechte und alles unterlassen werden, was die eigne Arbeit oder die des Neben- Bibliothek empfohlen. Ausgabe der Bücher jeden Sonnabend Freiheiten namentlich auf dem Gebiete des Vereins- und Ver- mannes beeinträchtigt. Die Verabreichung alfoholischer Getränke von 8-10 Uhr abends im Vereinslokal. Die Mitglieder des Wahl­famnungswesens gegenüber dem neuweimarischen Reaktionskurs indem er in einer großen Versammlung der Geschäftsangehörigen licher Einsicht drängt der Alkohol die Arbeitsleistung zurüd. während der Arbeitszeit ist zu unterlassen, denn nach wissenschaft vereins, welche am 1. April ihre Wohnung gewechselt haben, werden ersucht, ihre neuen Adressen möglichst bald dem Haupttassierer oder einen Vortrag über den Achtstundentag hielt. Am Eingang feines Vortrags wies Herr Professor Abbe darauf vormittags 5 und nachmittags 3 Stunden gearbeitet wird, ein un­achtstündiger Arbeitszeit kann auch in der heißesten Jahreszeit, wo einem der Hilfstaffierer zu melden.ate, nom tiden mut hin, daß Mitte der 60er Jahre, als er zuerst mit der Werkstätte in bedingtes Bedürfnis danach nicht anerkannt werden. Wilmersdorf . Heute, 1. Osterfeiertag, abends 61/2 Uhr, findet Anders in Witte's Boltsgarten, Berlinerstr. 40, das Osterfest des social­Verbindung trat, noch die damals in Jena allgemein übliche bei zehn- und mehrstündiger Arbeitszeit; da könne man es dem demokratischen Vereins unter Mitwirkung der Gesellschaft Strzelewicz 10/2 stündige Arbeitszeit herrschte. Die Arbeitszeit betrug bis Ende Arbeiter nicht zumuten, so lange ohne eine Erfrischung auszuhalten, statt, worauf wir die Parteigenossen nochmals aufmerksam machen. der 70er Jahre etwas über 10 Stunden. Dann wurde sie in mehr Wenn man aber einsteht, daß dies schließlich eine überflüffige Ge­jährigen Unterbrechungen auf 10, 91/2 und im Jahre 1891 auf wöhnung ist, so wäre es unverantwortlich, diese auch auf die nach­Socialdemokratischer Wahlverein zn Rigdorf. Den Ge­9 Stunden herabgemindert. In den letzten Jahren sind folgende Generation zu verpflanzen. Uebrigens ist die Firma bereit, noffen zur Nachricht, daß die Billets zu der am 2. Osterfeiertag im Arbeiterausschuß mehrfach Anregungen auf eine einen Kaffee- Ausschant einzurichten. mittags 1 Uhr stattfindenden Uraniavorstellung nur noch bei weitere Verkürzung der Arbeitszeit gegeben worden. Gegen Auch muß verlangt werden, daß die anderweite Gr. Breßler, Biethenstr. 69, und 2. Herrmann, Kirchhofstr. 1, zu haben den Uebergang zum Achtstundentag hat sich die Firma niemals werbstbätigkeit in der freien Zeit, welche dieselben Muskeln find. Zur Aufführung gelangt:" Eine Rheinfahrt, von der Quelle grundsätzlich ablehnend verhalten. Bedenklich war nur, daß im all auspannt und die gleiche Aufmerksamkeit erfordert, wie die gewöhn- bis zur Mündung." Garderobe frei. Der Vorstand. gemeinen zum Teil noch erheblich längere Arbeitszeit bestand liche Arbeit, eingestellt wird. verheich we get in als Reinickendorf . Da der Borwärts" vom 1. Mai ab in Parteiregie übernommen werden soll, bitten wir die Genossen und sämtliche Abonnenten des Vorwärts" von Reinickendorf - Ost und West, Schönhola und Wilhelmsruh , ihre genaue Adresse an den Unterzeichneten umgehend einzusenden. Der Bertrauensmann: Baul Gramm, Winterstr. 5.

würde.

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Bei

Da tönne man von einer Gre und die Frage noch nicht gelöst schien, ob nicht die plötzliche Verholung nicht reden; es werde dadurch vielmehr eine direkte Minder türzung der Arbeitszeit von 9 auf 8 Stunden eine wesentliche leistung bedingt. Werminderung der Gesamtleistung zur Folge haben Seine Eröffnungen befchloß Professor Abbe schließlich durch die Erklärung, daß die Firma von jetzt ab am 1. Mai vormittags 11 Uhr die Geschäftsräume schließen und den ganzen Tag bezahlen wird. Daran ist nur die Bedingung geknüpft, daß wenn jemand auf die volle Bezahlung dieses Tags Anspruch erhebt er sich nichts zu Schulden kommen lassen darf, was die Ehre und das Ansehen des Arbeiterstandes schädigt.

nehmen zu milssen?

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Lokales. Sunnentum im Bilde.

Gegen diesen Preis hätte die Firma den Achtstundentag nicht eintauschen können, weil sie dann das bestehende System der Gewinnbeteiligung der Arbeiter in Gefahr gebracht hätte. Ein Arbeitsausfall von nur 4 oder 5 Proz. hätte den Verlust der ganzen Dividende zur Folge gehabt. Deshalb entstand die Frage: wie ist es möglich, eine Verkürzung der Arbeitszeit einzu­führen, ohne eine Verminderung des Arbeitsresultats und ohne eine Auf unsere Scharfmacher, die Herren im eigenen Hause" sein Es ist zwar fein erfreuliches Angebinde, das wir unsern für die Arbeiter schädliche Steigerung der Anstrengung in den Kauf und den Arbeitern nicht das geringste Mitbestimmungsrecht einräumen Lesern am heutigen Tag verehren, aber die Gabe war notwendig. Im Winter 1899 fam die Anregung aus Arbeiterkreisen, doch ein- wollen, werden die hier mitgeteilten Thatsachen, daß in einem Mit vollen Backen werden die Hunnenbriefe zur Zeit als social­mal mit einer Berkürzung der Arbeitszeit um eine weitere halbe Großbetrieb in Deutschland der Achtstundentag in idealer Berfaffung demokratisches Lügenwerk verschrien, und da der Chorus gar so laut Stunde, alio auf 81/2 Stunden, den Versuch zu machen. Als diese An- eine dauernde Einrichtung ist und den Arbeitern bezüglich der Mai- fich vernehmen läßt, bleibt uns kein andres Mittel, als ihn durch regung diskutiert wurde, machte ein Mitglied der Geschäftsleitung, feier Sugeständnisse gemacht sind, wie ein falter Wasserstrahl wirten. ganz unwiderlegliche Thatsachen Lügen zu strafen. So wird denn Herr Dr. Czapki den Vorschlag, doch lieber sofort zum Acht- Mögen sie sich recht bald von ihrem Schrecken erholen und ein- das der heutigen Nummer beigefügte Bild trotz des abschreckenden stundentag überzugehen. Für diesen Vorschlag war die Erwägung maßgebend, daß man mit einem halben Stündchen sehen, daß es ein Unding ist, sich dem socialen Fortschritt in den Borgangs, den es darstellt, von unsren Lesern geschätzt werden als nicht aus den Gepflogenheiten des Zehnstundentags herausläme. Es eg zu stellen. Unfre Freunde und Genoffen aber werden aus Dokument der von den Völkern des Westens in China stabilierten mußten dann immer noch Espausen in die Arbeitszeit eingeschaltet diesem Beispiel die Kraft und den Mut schöpfen, auch fernerhin, wo Kultur! werden, mit den Minuten werde es nicht so genau genommen usw. es gilt, für den Achtstundentag auf die Schanze zu treten. Nach dem Studium der namentlich in England gemachten Erfahrungen war die Firma davon überzeugt, daß der Achtstundentag ohne Produktions­ausfall, ohne Verschlechterimg der materiellen Lage der Arbeiter und ohne ungebührliche Ausnutzung der Kräfte herbeigeführt werden fönne, wenn nur der gute Wille und genügendes Selbstvertrauen bei der Arbeiterschaft vorhanden ist. Man war sich aber ferner be- ist neu herausgegeben und der heutigen Nummer unsres Blatts bei wußt, daß ein solcher Versuch über die nächsten Interessen hinaus gefügt worden. Bei der Wichtigkeit der Lokalfrage erwächst den Bedeutung erlangen würde: ein Mißlingen hätte den schadenfrohen Parteigenossen die dringende Pflicht, die Lokalliste strenge zu Gegnern nicht nur Stoff zum Lachen gegeben, sondern vielleicht auch beachten. Den Saalabtreibereien und Verweigerungen gegen die anderswo auf Berkürzung der Arbeitszeit gerichteten Bestrebungen Tahm gelegt.

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Berliner Partei- Angelegenheiten.

Die Lokalliste für Berlin und Umgegend

Die socialistentötende Blume.

In den siebziger Jahren kam ein damals nicht unbekannter Maler auf den Einfall, einen typischen Socialdemokraten auf die Leinwand zu werfen. Das von Schnaps aufgedunsene Gesicht war von ekelhaft struppigem Bart umrahmt; ein rotes Halstuch schnürte die Kehle ein und den Verbrecherschädel bedeckte ein Hut bedenklichsten Kalibers. Kümmelglas, Knippel und andres Beiwerk eines Socialdemokraten fehlte nicht. An dies Bild, das dem Vor­

über, die in Berlin selber versteckt, in den Vororten dagegen stellungskreise der damaligen Bourgeoisie entsprechen mochte, mußten offen betrieben werden, bleibt uns fein andres Mittel übrig, als wir denken, als wir gestern in der reuz- Zeitung" einen Deshalb sollte zunächst das Botum der Arbeiterschaft durch eine die Lokalsperre; und diese dort, wo nötig, durchzuführen, aus einem Hannoverschen Blatt abgedruckten Artikel lasen, der Abstimmung herbeigeführt werden. Die Abstimmung erfolgte muß das Bestreben aller Parteigenoffen sein. Arbeiter, Parteigenoffen, fich auf den harmlosen Umstand stüßt, daß eine Pariser Dame unter der Fragestellung: er traut sich zu und ist zugleich gewillt, in der besucht daher bei Ausflügen 2c. nur solche Lokalitäten, welche auf den Einfall gekommen ist, Arbeiterinnen mit Topfgewächsen auf 8 Stunden verkürzten Arbeitszeit bei Lohn oder Afford das auf der Liste verzeichnet stehen. Vor allen Dingen zu beschenken. Die brave Frau Chalamet muß zu einem Socialisten­felbe zu leisten wie bei der bisherigen 9 stündigen Arbeitszeit?" erwächst aber den Vorständen von Arbeitervereinen die Pflicht, vernichtungs- Artikel folgenden Inhalts herhalten: Für die Einführung des Achtstundentags wurde eine Drei- beim Abschluß von Festlichkeiten und Partien auf das strengste biertelmajorität zur Bedingung gemacht und vorher be- die neue Lotalliste zu beachten. Die Vorstände wollen in solchen kannt gegeben, daß die bisherigen Frühstücs- und Vesperpausen in Fällen auch darauf achten, daß in den Verträgen mit dem Wirt eine Wegfall tommen und zur Schonung der Kräfte im Winter eine 11/2 ftündige, im Sommer eine 2 stündige Mittagspause ein Bersammlungen später verweigert werden sollte, der Vertrag seine Klausel Plaz findet, wonach für den Fall, daß das Lokal für Arbeiter­gehalten wird. Das Abstimmungs Resultat wurde am 15. März 1900 ermittelt; von den über 18 Jahre alten Geschäfts- Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkommnisse der legten Zeit lassen angehörigen stimmten 614 mit, ja", 105 mit" nein", unbeschriebene eine Bestimmung dieser Art bringend ratsam erscheinen. Ebenso ist Zettel wurden 21 abgegeben, 5 waren ungültig. Mit einer etwa es Pflicht der Vorstände und Komitees, dafür nach Möglichkeit zu Sechssiebentel- Majorität hatte sich also die Arbeiterschaft zu Gunsten forgen, daß bei Mehrbedarf an Bedienungspersonal der Stellen­des Achtstundentags entschieden. Am 1. April 1900 wurde zum nachweis der freien Vereinigung der Gastwirtsgehilfen Berücksichtigung erstenmal 8 Stunden gearbeitet. Nach dieser geschichtlichen Reminiscenz gab Professor Abbe findet. Thue ein jeder seine Pflicht, so kann der Erfolg nicht aus­nähere Auskunft über einzelne Wahrnehmungen während des letzten Jahres.

Art vor.

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bleiben.

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Bu Ostern!

Die Lokalkommission.

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Dafür, daß eine Produktionsminderung nicht eingetreten ist, liegen Anzeichen direkter und indirekter Im zweiten Wahlkreise findet Montagvormittag 11 Uhr Eines dieser Anzeichen ist die vorläufig nur für bei Kliem, Hafenheide 13, eine große Matinee mit vorzüglichem erste Halbjahr vorliegende Lohnstatistik; mach dieser Programm statt. Da der Eintrittspreis nur 20 Pf. beträgt, so ist ift obwohl die Accordsäze trotz verkürzter Arbeitszeit sicher auf zahlreichen Besuch zu rechnen. nicht erhöht worden sind selbst für die Accordarbeiter ein Zum Besten der ausgesperrten Glasarbeiter wird am Montag Lohnausfall nicht eingetreten. Die Beobachtungen bei Arbeiten im 11 Uhr im Böhmischen Brauhause, Landsberger Allee 11, eine Beitlohn haben ergeben, daß dieselbe Quantität ber- Matinee veranstaltet, auf die wir in Anbetracht des gweds besonders gestellt worden ist als früher bei der neunstündigen Arbeitszeit hinweisen. Der vierte Wahlkreis( Südosten) hält am Sonntag 12 Uhr Namentlich das letztere ist anfänglich in Zweifel gezogen worden, weil die Arbeiter ihre Abhängigkeit von den Maschinen betonten. in Sansiouci", Kottbuserstr. 4a eine Matinee ab, in der die Nord­Obwohl die Maschinen in ein schnelleres Tempo nicht versetzt deutschen Sänger auftreten. Der Eintrittspreis beträgt nur 80 f. werden konnten, haben sie dieselbe Arbeit geliefert Sechs große Matineen veranstalten die Parteigenossen des vordem, weil die Zeit zum Vorrichten des von der Maschine au fechften Wahlkreises am 2. Osterfeiertag, mittags 12 Uhr. bearbeitenden Produtts besser ausgenugt wurde. Dafür liegen durch Die Veranstaltungen verteilen fich wie folgt: a p die Aufzeichnungen des Maschinenmeisters ziffernmäßige Nachweise hauser Allee 148, Berliner Brater", Kastanien Allee 7-9. Schönhauser Vorstadt. Buhlmanns Salon" Schön­bezüglich der Abgabe des elektrischen Stroms vor. Rosenthaler Vorstadt. Borussia- Säle", Aderstr. 6-7. wedding und Oranienburger Vorstadt. Eiskeller Gesundbrunnen . Ballschmieders Salon", Babstr. 16. Etablissement"," Chauffeeſtr. 88. Moabit . Kronenbrauerei", Alt- Moabit. Strubiedr Da in allen Lokalen ein vorzügliches Konzertprogramm geboten

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Es machte sich zunächst der pünktlichere Beginn bemerkbar; der Zeiger am Schaltbrett ging rudweise in die Höhe, während früher beim Arbeitsbeginn der Zeiger sich nur langsam vorwärts bewegte. In den ersten vier bis fünf Monaten, solange ein Vergleich möglich war, ist ein um 4-5 Proz. stärkerer Strom abgegeben worden, als vorher bei der neunstündigen Arbeitszeit. Das ist ein äußerst charakteristisches Zeichen für die intensivere Ausnutzung der Maschinen. wird, so ist gewiß auf recht zahlreichen Besuch zu rechnen. Leiber hat der Vergleich durch Neuaufstellung von Maschinen nicht weiter fortgesetzt werden können.

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Wo aus den Fenstern eine Blume winkt, ist es meistens gut bestellt. Wir meinen hiermit nicht die Fenster der Reichen, sondern der sogenannten Enterbten" des Bolts. Geht man durch die Arbeiterviertel einer Stadt, und es leuchtet eine be scheidene lebende Blume aus dem Fenster, so darf man überzeugt fein, einer arbeitssamen, achtbaren, nicht socialistischen Hirngespinsten verfallene Familie zu begegnen. Ebenso ist es auf dem Lande. Schreiber dieser Zeilen hat die Probe auf das Erempel gelegentlich feiner Agitationsreisen bei Neichstagswahlen in ver fchiedenen Teilen des Reichs gemacht und es bestätigt gefunden, daß in Arbeiterfamilien, wo auch nur eine einzige Blume gepflegt wurde, die Zufriedenheit eingefehrt war, jene Harmonie der Stimmungen, welche einzig und allein das Menschenglück bedeuten. Unfre heutige, der Socialdemo tratie anheimgefallene Arbeiterwelt gelangt in der Mehrzahl nicht zu dem inneren Frieden, dessen jeder Mensch zu feinem Glide bedarf. Hierin ist das große, burch Die socialistischen Irrlehren in der Welt entstandene Unglüd zu erkennen, daß Millionen von Menschen, indem sie unerfüllbaren Bhantomen nachjagen, nicht eine Stunde ihres Lebens zu dem Wohlbehagen gelangten, welches die Zufriedenheit dem Gemüt berichafft. Keine politische Partei stellt an die Sergabe materieller, Mittet so große Ansprüche an ihre Anhänger, wie die social­demokratische. 15 bis 20 Broz., bei großen Ausstands­bewegungen noch viel mehr des fauer verdienten Wochen- und Tagelohns, muß an die Streiffaffen abgeführt werden. Für die Behaglichkeit des eignen Heims bleibt fein Groschen übrig und nichts wird gethan, um das Grauen, welches in den öden Fensterhöhlen der Arbeiterviertel wohnt, zu bannen und zu verscheuchen. Kommt aber eine Blume ins Haus, wird es verstanden, den Sinn für deren Pflege zu wecken bei der Ehefrau oder den Kindern des Enterbten", jo wird damit der Boden bereitet für Zufriedenheit und Glück, und barum ist in dem L'oeuvre des fenêtres fleuries eine sociale That zu begrüßen, die, so unscheinbar sie ist, zu einer außer ordentlichen Wirkung ausgestaltet werden kann.

In dieser Weise ergößt die Kreuz- Zeitung " sich noch eine Weile weiter an dem Gedanken, daß ein Topf mit Reseda zuwege bringen fann, was 8uchthaus vorlage und Socialistengeses nicht vermochten, nämlich die Un Eingegangene Gelder für das Liebknecht Denkmal vom 1. bis zufriedenheit der Arbeiterschaft mit den heutigen Zuständen Die andre Frage, ob die erhöhte Arbeitsleistung in fürzerer Zeit 6. April 1901: Es mag unflug genannt werden, wenn wir unser nicht eine erhebliche Anspannung der Kräfte bewirkt hat, Zwei Dreher bei C. Summel 1,-. Märztranz Ueberschuß von den zu bannen. ist ebenso befriedigend zu beantworten. An fich unterliegt es feinem Formstechern der Firma Höppener 4,15. Lotterieverein Glüdauf", Anton- Geheimnis preisgeben, aber der Wahrheit zuliebe wollen wir ein­Zweifel, daß, wenn die Operationen in rascherem Tempo vollzogen firaße bei Schulz 3,85. A. B. 50. Kranzüberschuß der Allgent. Elektr. gestehen, daß das von der Kreuz- Zeitung " citierte Blatt recht hat. Gefellschaft Berlin und Oberschöneweide 687,11... 50. Schöt 1, Wohlgeruch und Farbenpracht sind in der That im stande, dem werden, dadurch eine Mehranspannung der Arbeitskraft bedingt ist. 3. Kluge, Warschauerstr. 13, 25.05. Ueberfchuß der Sammlung vom tarz Die Hauptfrage richtet sich aber auf den Punkt, ob dies be- franz der Arbeiter der Firma Edert Aft.- Gef. 28,10. Meft vom Bierfonfum Hebel abzuhelfen; nur kommt es dabei auf Quantität und Qualität wußter Weise geschah. Die Frage müßte bejaht werden, wenn ber Arbeiter von Bolzani 9,-, Arb.- Radfahrverein Vorwärts" Berlin 5,-an. Zum Refadageruch im Wohnzimmer des Proletariers harmoniert,