Nr. 83. 18. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Volksblatt. Mittwoch, 10. April
Aerzte und Ortskrankenkasse in Leipzig .
Vom Vorstand der Ortskrankenkasse in Leipzig gehen uns einige den Streit der Kasse mit ihren Aerzten betreffende Drucksachen zu mit dem Ersuchen, unsern Artikel in Nr. 81 entsprechend zu berichtigen. Zunächst ist danach richtig zu stellen, daß bei der Kasse 270 Aerzte angestellt sind, von denen 155 ihre Thätigkeit als Stafsenärzte eingestellt haben.
1901.
,, Unterlassen wollen wir daher nicht, die sichere Erschaften zu den Behörden. Der Geseggeber habe entschieden wartung auszusprechen, darauf hinwirken mögen, die von uns für nötig erachtete wollen. Man müsse mit aller Energie die Forderung stellen, daß die Aenderung durch Ihr persönliches Eintreten hierfür Straßenbahner der Gewerbe- Ordnung unterstellt werden. herbeiführen zu helfen. Sie wollen hierbei auch berücksichtigen Möwes Halle berichtet über das Eingreifen der dortigen Bes in Ihrem eigensten Interesse, daß bei Anstellung von hörden, um die Bewegung der Straßenbahner zu unterdrücken. Auch Distriftsärzten ein Teil der seitherigen Aerzte Schichler Köln weiß über Parteinahme des dortigen Oberbürger der Ortstrankenkasse diese ihre specielle Thätigteit meisters Becker gegen die Straßenbahner zu berichten. Simpel. Hamburg führt einen trassen Fall von Spigelei in Straßens
bie selbst of Staffanart bieten bit der Gewerbe- Ordnung nicht ausschließen
berlieren würden.
Verhindert kann dies allein dadurch werden, daß jeder Kassenbahnertreisen in Wandsbek an. Ferner bekundet er, daß das Hamarzt an seinem Teile bestrebt ist, im ökonomischen Interesse der burger Gewerbegericht die im inneren Dienst stehenden StraßenbahnKasse zu handeln, damit die finanzielle Lage derselben sich im angestellten als unter die Gewerbe- Ordnung stehend anerkennt, die laufenden Jahre erheblich bessert, sowie daß unter nachdrü dim äußeren Dienst Beschäftigten hingegen nicht als unter dieses Gesetz licher Mitwirkung unsrer assenärzte die ärzt- fallend betrachtet. liche Vertrauenstommission in einer Weise Zu diesem Punkt wird folgende Resolution einstimmig angewählt und zusammengesezt wird, die auch den genommen: Bestrebungen des Kassenvorstands Rechnung trägt.
Nur so würde sich, auch ohne besondere Schwierigkeiten, bei gegenseitigem Einvernehmen Gelegenheit bieten zu regelmäßigen mündlichen und fruchtbringenden Erörterungen mit der ärztlichen Vertrauenstommission, was seither bedauerlicherweise nicht der Fall sein konnte.
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Das Stenogramm eines Berichts, den das Vorstandsmitglied Herr Apotheker Steinmez im August den Mitgliedern der Generalversammlung über den Streit mit den Aerzten gegeben hat, enthält eine breitere Auseinandersetzung über das, was der Kassenvorstand an der Aerztekommission auszusetzen hat und enthält auch die Bestimmungen, die über die Rechte und Pflichten der Vertrauenstommission und die Art ihres Zustandekommens existieren. Daraus fei nun von vornherein festgestellt, daß von einer vertragsDer Kongreß protestiert mit aller Entschiedenheit gegen die ein widrigen Zusammensetzung der Kommission in ihrem gegen seitigen Eingriffe der preußischen Minister v. Thielen und v. Rheinwärtigen Bestande nicht die Rede sein kann. Der am baben in die Straßenbahuerbewegung zu Gunsten der Unternehmer. 16. Oftober 1890 abgeschlossene Vertrag bestimmt über die Der Kongreß ist der Meinung, daß ein Minister wie Herr v. Thielen, Busammensetzung der Kommission nicht das gedeffen Gehalt aus den Steuergroschen auch der Arbeiter bestritten ringste; fie hat schon vor Abschluß dieses Vertrags bestanden, wird, niemals seine Stellung, wie gelegentlich des Straßenbahnerder Vertrag sett ihr Vorhandensein voraus und bezeichnet Vor allem würde aber, wenn eine anderweitige 8u streits in Hannover , dazu benußen darf, daß er, entgegen den am fte als Kontrahenten als die„ bon den bei dieser fammenfeßung der ärztlichen Vertrauens Orte bestehenden polizeilichen Vorschriften, gestattet, daß ungeübte, Raffe zugelassenen Herren Aerzten bestellte Vertrauens- Kom- tommission, ein andres Verhalten derfelben uns nur von Beamten des beteiligten Unternehmers geprüfte Wagen mission". Dagegen bestehen Bestimmungen über die Obliegen- gegenüber, und eine Revision des Vertrags stattfindet, den führer den Dienst versehen und so nicht nur sich selbst, sondern auch heiten der ärztlichen Vertrauenskommission". Darin lauten die jezigen Herren Kassenärzten der bisherige den gesamten Straßenbahnverkehr und das Leben der §§ 3, 4: Die Vertrauenskommission besteht aus den beiden Vor- Besiz erhalten bleiben." Straßenpassanten aufs höchste gefährden, nur um dem fißenden der ärztlichen Bezirksvereine Leipzig Stadt und Leipzig Also: Entweder verzichtet Ihr auf Eure bisherigen, jahrelang Unternehmen die Aufrechterhaltung des Betriebs Land, ferner aus je drei in jedem Verein zu wählenden ausgeübten Rechte, namentlich auf die Mitwirkung Gurer Berufs - möglichen. Der Kongreß erwartet weiter, daß die Regierung und Mitgliedern. Die Wahl der letzteren erfolgt am Schluffe jeden Jahres organisation an der Vertretung Eurer Interessen, oder der Brotkorb deren Organe in Zukunft sich bei Lohnbewegungen der Straßenin jedem der beiden Vereine nach dem in dem wird denen höher gehängt, die sich nicht willig zeigen! Nur wer den bahner vollständig neutral verhalten, die Koalitionsfreiheit derselben felben üblichen Wahlmodus. Auf dieselbe Weise werden rücksichtslosesten Unternehmerstandpunkt gegenüber Angestellten für in feiner Weise antasten und sich jeder Einmischung zu Gunsten der von jedem Verein zwei Stellvertreter gewählt. Wählbar ist jeder, allein berechtigt hält, tann so verfahren und lann es auch noch als Betriebsleitungen enthalten. Der Kongreß fordert die Stellung der der mindestens zwei Jahre Kaffenarzt gewesen ist." die denkbar stärkste Herausforderung" bezeichnen, daß die Kassen- Straßenbahner unter die Gewerbe- Ordnung und die Anwendung Genauso wie hier vorgeschrieben, ist die komärzte diese Drohungen durch die glatte Wiederwahl derselben Kom- derselben auf die Verkehrsbetriebe aller Art. Dieses hält der Kongreß mission heute zusammengefeßt. Zwar bilden dieſe mission beantworteten. Wir können deshalb nur wiederholt unser für um so notwendiger, als gegenwärtig die Angestellten schußlos Bestimmungen über die Obliegenheiten" feinen Bestandteil des lebhaftestes Bedauern aussprechen, daß die Arbeitervertreter in der der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgeliefert sind und dieser Zustand Vertrags; sie find von den Aerzten einseitig festgestellt worden und Stasse sich so unbedingt auf die Seite des Vorstands stellen und auf die Dauer unhaltbar ist. Ferner verlangt der Kongreß, daß im ihre Verbindlichkeit ist beiderseits schon bestritten worden. Aber zur damit ihren eignen Grundsägen ins Gesicht schlagen. Interesse der Sicherheit des Betriebs sowohl als zur Verhütung von Zeit des Vertragsabschlusses bestanden sie schon längst, nach ihnen Die finanziellen Interessen der Kasse fonnte der Vorstand wahr Unfällen die Funktionsfähigkeit der Wagenbremsen usw. mindestens wurde schon jahrelang verfahren und mindestens noch weitere drei nehmen auch ohne dieses Vorgehen gegen die Interessenvertretung wöchentlich einmal von sachverständigen behördlichen Organen Jahre bis nach dem Vertragsabschlüsse haben sie gleichfalls under Aerzte; auch eine Aenderung des Vertrags mit der Vertrauens geprüft wird. Diese Prüfung ist um so notwendiger, als unter den bestritten bestanden. Erst Ende Februar 1894 hat der Kassen- tommission wäre zu erreichen, eventuell unter Mitwirkung der hierzu gegenwärtigen Verhältnissen die Straßenbahn- Gesellschaften sich borstand die Verbindlichkeit dieser Bestimmungen zum erstenmal be- berufenen Behörden, aber so lange er besteht, durfte die Kasse nicht keineswegs scheuen, Betriebsmaterial zu verwenden, das die Sicherftritten. so mir nichts dir nichts ihn eines Tags als unverbindlich be- heit des Verkehrs eminent gefährdet und geeignet ist, auch die Im Jahre 1897 scheint er sich aber trotzdem wieder auf diese handeln. Sicherheit des Lebens der Straßenpassanten in hohem Maße in Frage Bestimmungen berufen zu haben; da aber hielten ihm die Aerzte In dem Kampfe gegen das jeßige Krankenversicherungs- Gesetz zu stellen. feine Stellung von 1894 vor. Die Aerzte betrachteten auch die Bezirks- spielt die Behauptung, daß die Arbeiter als Verwalter der Kranken- Ebenfalls angenommen wurde folgende Resolution: bereine als berufene Vertreter ihrer Juteressen gegenüber dem Kassen- tassen die Aerzte terrorifietren und ihre Löhne herabzudrücken suchten," In Erwägung, daß sie bisherige Beschränkung der Sonntagsvorstande, dieser aber lehnte die Bezirksvereine ab und wollte eine große Rolle, und sie wird sich bei der Revision des Gesetzes arbeit den Ansprüchen der im Handelsgewerbe thätigen Arbeiter nur die Vertrauenstommission als Vertretung der Kaffenärzte an: sehr lebhaft geltend machen zur Durchdrückung von gefeßlichen feineswegs genügen tann, daß ferner, wie die Erfahrung lehrt, erkennen; als solche wird sie in den Bestimmungen bezeichnet. Es Vorschriften, die in dieser Beziehung die Rechte der Verwaltungen die Einführung der vollständigen Sonntagsruhe ohne Schädigung der ist also mindestens ein sehr zweifelhaftes Rechtsverhältnis. So viel einschränken. Went an der Erhaltung der bisherigen Rechte geschäftlichen Intereffen recht wohl möglich ist, beschließt der Kongreß. steht aber fest, daß die Kaffe hinsichtlich der Zusammensetzung der der Kaffenverwaltung gelegen ist, sollte sich hüten, diesen bis mit aller Macht darauf hinzuarbeiten, daß baldigst von Gesezes Kommission sich auf gar keine Vorschriften berufen kann, daß sich das jetzt noch unbewiesenen und leicht widerlegbaren Behauptungen Bewegen vollständige Sonntagsruhe im Handelsgewerbe eingeführt gegen die Aerzte mindestens auf die jahrelange Uebung berufen gründungen zu schaffen, die vielen Leuten recht willkommen sein wird." tönnen und überdies gegenüber den Arbeitervertretern in der Stasse möchten. Was die Bezahlung der Aerzte betrifft, ſo ſei Damit sind die Arbeiten des Kongresses erledigt. Der Vorauch darauf, daß auch sie von ihren Unternehmern verlangen, daß übrigens konstatiert, daß in den lezten Jahren mehrfache sizende Alboldt- Berlin dankt den Delegierten für ihre Thätigihre Berufsorganisationen bezw. deren Beamte als berufene Vertreter Erhöhungen eingetreten sind, daß die Kassenärzte in Leipzig feit und schließt den Kongreß mit einem dreifachen Hoch auf die der Arbeiterinteressen anerkannt werden. verhältnismäßig hoch bezahlt sind und daß der Vorstand internationale Transportarbeiter- Bewegung. Wenn daher jetzt der Kassenvorstand mit der Kommission nicht weder eine Herabsezung des Honorars betrieben, mehr verkehren mag und ihr ihre vertragsmäßigen Rechte vorenthält, überhaupt die Honorarfrage bis jegt eine irgendwie erkennbare Rolle weil ihre Zusammenfegung feinen Interessen und in dem Streite gespielt hat. Wenn jetzt die Vertreter der Aerzte Wünschen nicht entspricht, so macht er sich allerdings eines zweifel- die Erhöhung des Honorars beantragen, so ist das jedenfalls ein lofen Vertragsbruches schuldig. Der Vertrag vom 16. Oftober 1890 neues Streitobjekt, bei dem zu erwägen wäre, ob die Forderung ist flar und bestimmt. Wenigstens in den Bestimmungen, die die berechtigt ist gegenüber der ärztlichen Honorierung an andern Orten Rechte der Vertrauenskommission festseßen. Danach unterliegen mit gleichen Verhältnissen wie Leipzig und ob die Kaffe finanziell Anstellung und Entlassung von Kassenärzten der Begutachtung der in der Lage ist, darauf einzugehen. Bertrauenskommission. Die Cirkulare des Kassenvorstandes an die Kassenärzte sind vor ihrer Versendung von der Kommission zu be=
gutachten zu prüfen.
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Zweite Generalversammlung des Centralverbands der Handels-, Verkehrs- und Transportarbeiter Deutschlands .
prichten und die Liquidationen der Kaſſenärzte find von ihr au Vierter Kongreß der Handels-, Verkehrs- und Transport- in totaler und centraler Organiſation gerſplitterten Stollegen hinweiſt
Anstatt, wenn ihm der Vertrag und die Zusammensetzung der Kommission nicht mehr gefielen, im Verhandlungswege eine Aenderung anzustreben, hat der Vorstand den Aerzten in einem Cirkular, das er der Kommission nicht vorgelegt hat, also unter Ber legung des Vertrags, schon am 28. Juni 1900 feine Unzufriedenheit mit der Kommission zu erkennen gegeben, und zwar in einer recht merkwürdigen Form.
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Arbeiter.
Nürnberg : 6. April. Schulzte Berlin referiert in der heutigen Sigung über den eunuhr Ladenschluß in Theorie und Pragis. Die legte Novelle zur Gewerbe Ordnung komme nicht nur sehr beschränkten Kreisen der Berufskollegen zu gute, sondern das Gesetz werde von den Unternehmern auch systematisch übertreten. Er schlägt eine Resolution vor, zu der zahlreiche Abänderungsanträge eingebracht werden. Die Resolution wird schließlich in folgender Fassung angenommen:
Der Vorsitzende des Centralverbands, Schumann Berlin , eröffnet die Generalversammlung mit einer Ansprache an die Delein der auf Einigung der bisher und die reichen Erfolge betont, die der Verband in der letzten Berichtsperiode dank dieser Einigung zu verzeichnen hatte. Die Generalversammlung ehrt das Andenken des verstorbenen Genossen iebknecht durch Erheben von den Sißen und beschließt einstimmig, an den Gräbern Grillenbergers und Oertels Stränze niederlegen zu lassen.
kommission Genosse Legien. Anwesend find 56 Delegierte und der Vertreter der Generalversammlung 300 m. Für die streifenden Schuhmacher Berlins bewilligt die GeneralIn seinem Bericht flagt Schumann darüber, daß der Verband bei Gründung neuer Bahlstellen zu geringe Unterstügung bei einigen Gewerkschaftskartellen gefunden habe, was schließlich zur Anstellung von Bezirksagitatoren geführt habe.
Das hängt mit der äußeren Veranlassung zum Ausbruche der jüngsten Differenzen zusammen. Das Jahr 1899 schloß für die sonst sehr günstig stehende Kasse mit einer starken Unterbilanz ab. Jn der pflichtgemäßen Nachforschung nach den Ursachen dieses Ergebniffes fam der Vorstand zu der Ansicht, daß eine Anzahl Aerzte in der Der Kongreß erkennt den gesetzlich eingeführten Neumuhr- LadenBescheinigung der Erwerbsunfähigkeit zu willfährig feien. Er teilte schluß als eine Abschlagszahlung auf die Forderung der Handels das der Vertrauenstommission in einem Schreiben mit und ersuchte arbeiter an, erklärt jedoch, nach wie vor den Achtuhr- Geschäftsschluß fie um ihre Mitwirtung bei der Einwirkung auf die fraglichen Aerzte fordern zu müssen und verpflichtet, die Berufsgenossen allerorts, nicht Ferner sei den Zahlstellen in Städten, wo die Vorbedingungen zur Beseitigung dieses Zustandes. Gleichzeitig hatte er bereits die eher zu ruhen, als bis diese Forderung ohne Ausnahme durchgeführt für eine fräftige Organisation gegeben seien, Beihilfe zur Erbetreffenden Aerzte an Kassenstelle vorgeladen und ihnen Bor - ist. Der Kongreß hält den Achtuhrschluß um so leichter durchführ- richtung eigener Bureaus gewährt worden. Diese Er haltungen gemacht. Die Ansicht des Vorstandes von der Schuld der bar, als die Befürchtungen, die von verschiedenen Seiten gegen eine richtung sei auch der Arbeitsvermittelung zu gute gekommen. Aerzte an dem schlechten Stassenabschluß scheint nach dem bestimmte Geschäftsschlußstunde gehegt wurden, sich als absolut Mehr und mehr im Schwinden begriffen sei die Meinung, daß im uns vorliegenden Material wohl begründet. In dem grundlos herausgestellt haben und die Geschäftsinhaber in Handels- und Transportgewerbe Lohnbewegungen nicht erfolgreich Schreiben an die Kommission ist diese Ansicht jedoch sehr ihrer weitaus größten Mehrheit mit der Beschränkung der durchgeführt werden fönnten. ungenügend begründet worden. Die Vertrauenstommission bestritt Geschäftszeit nicht unzufrieden sind, sondern auch selbst Leb- schaffe auch hier die Vorbedingungen für die Organisation und ihre Die Konzentration der Betriebe die Ansicht des Vorstands nicht unbedingt, wohl aber die Bulänglich haft die Einführung des gesetzlichen Achtuhr- Geschäftsschlusses Erfolge. feit der ihr gegebenen Begründung. Sie lehnte deshalb ein Ein- herbeiwünschen, sowie daß er auf die Engros- und Bank- Ueber die notwendig gewordene Austellung des Kassierers sowie schreiten gegen die namhaft gemachten Aerzte ab. Nicht deshalb, geschäfte ausgedehnt wird. Der Kongreß fonstatiert ferner, daß über den durch die Anstellung des Kollegen Stapler hervorgerufenen weil sie dazu nicht verpflichtet wäre, sondern weil sie die Ansicht des bisher an vielen Orten seitens der Polizeibehörden nicht mit der Konflikt giebt Schumann erschöpfende Auskunft. Die Einigung der Vorstands noch nicht für erwiesen hielt und dann deswegen, weil jenigen Energie gegen die Uebertreter gefeßlicher Bestimmungen vor- bisher in verschiedenen Organisationen, die sich heftig bekämpften, zerder Vorstand angeblich vertragswidrig gehandelt habe, indem er gegangen wurde, die unbedingt notwendig ist, um eine Innehaltung splitterten Kollegen sei herzlich zu begrüßen, Sache der Kollegen sei es, Aerzte an Kaffenstelle vorlud und sie verwarute. Die Kommiffion der Bestimmungen für die Zukunft zu sichern. Der Kongreß fordert bald auch die letzten Nachwirtungen des Bruderzwistes zu beseitigen. behauptet, es sei ihr alleiniges Recht, Aerzte in solchen Fällen weiter, daß wenn in offenen Ladengeschäften die elfstündige un- Nach dem Kassenbericht giebt Richter. Leipzig den Ausschußzu verwarnen. Das steht nun zwar nicht ausdrücklich in dem Ber - unterbrochene Ruhezeit innegehalten werden soll, nach 9 Uhr abends bericht und beschwert sich, daß auch bei wichtigen Verbandstrag vom 16. Oktober 1890, aber es ist möglich, ihn so auszulegen. fein Käufer mehr bedient werden darf und Zuwiderhandlungen angelegenheiten der Ausschuß vom Vorstand nicht zu Rate gezogen Es heißt nämlich darin: bestraft werden. Der Kongreß fordert außerdem die Errichtung worden sei. Das Gehalt des Vorsigenben sei ohne Zustimmung des " Die Vertrauenstommission hat die von den Kassenärzten ein eines Handelsinspektorats zur leberwachung der Unternehmer, damit Ausschusses von 140 auf 160 m. erhöht worden, ebenso sei die gereichten Liquidationen, wie bisher, zu prüfen und in den Fällen, die gefeßlichen Bestimmungen beachtet werden. Der Kongreß fordert Stellung einer Staution von 500 m. für Maßler statutenwidrig.: in welchen ungerechtfertigte Ueberteuerung der Behandlung und die Behörden auf, alles zu thun, was notwendig ist, um den Gräfe Leipzig hält die Folgerungen Richters für zu weitder Arzneiabgabe beobachtet werden, bei dem betreffenden Arzt Zweck des Gesetzes: einen wirksamen Schuß der Handels- gehend. Der Ausschuß dürfe nicht vergessen, welche Stellung er im vorstellig zu werden und auf Abhilfe hinzuwirken Auf arbeiter herbeizuführen. Er verlangt ganz besonders, daß die Polizei- Verbande einnehme. Beschluß der Vertrauenstommission werden behörden mehr als bisher in dieser Beziehung thun und die UeberAerzte, die wiederholt den Mahnungen der Vertreter des Gesetzes unnachsichtlich der Bestrafung zuführen. trauenstommission nicht Folge leisten, der asse Rathmann Berlin referiert über die Stellung der mitgeteilt." Behörden gegenüber den Straßenbahnen. Dieser lezte Saz spricht sehr dafür, daß bei Abschluß des Ver- vielen Unfälle bei den Straßenbahnen seien darauf zurückzuführen, trags die Meinung bestand, es sei allein die Vertrauenskommission daß die Bremsen versagten und im nächsten Augenblic wieder befugt, Aerzte zu verwarnen. Der Vertrag ist nicht günstig funktionierten. Im Interesse der Betriebssicherheit müßten die für die Staffe, aber er besteht und es geht nicht an, ihn dadurch be- Bremsen wöchentlich einmal auf ihre Funktionsfähigkeit durch Sach- Zimmer Breslau ist mit der Inscenierung der Einigungsfeitigen zu wollen, daß der Vorstand ihn einfach nicht mehr erfüllt, verständige geprüft werden. Die Angestellten seien schutzlos der verhandlungen sowie deren Durchführung durchaus nicht zufrieden. indem er sich in sehr anfechtbarer Weise auf eine angeblich vertrags- Willkür des Unternehmertums ausgeliefert, der Kongreß müsse Der Vorstand hätte die Zahlstellen zeitig von den beabsichtigten widrige Zusammensetzung der Kommission beruft. fordern, daß die Straßenbahnen Gewerbe Ordnung Einigungsverhandlungen verständigen sollen. Der Einigungsausschus Eine direkte Folge diefer Differenzen war das erwähnte, der unterstellt werden. Redner weist ebenso wie Schumann und der Vorstand hätten eigenmächtig eine Statutenänderung vorKommission vertragswidrig nicht vorgelegte Circular des Vorstands Berlin an dem Verlauf des Berliner und insbesondere des genommen, der von der Generalversammlung gewählte Borsigende an die Stassenärzte vom 28. Juni 1900. Darin wird das Deficit der Hannoverschen Straßenbahnerstreits die Stellungnahme der Behörden Bes Ausschusses habe einem früheren Lokalorganisierten Blaz machen Kaffe behandelt, dann die eben erwähnten Differenzen mit der Kom- für die Straßenbahn- Gesellschaften gegen die Arbeiter nach. Beide müssen. Durch den Leipziger Einigungskongreß sei der Verband um mission dargelegt und dann heißt es, daß der Vorstand die jetzt be- Redner tritifieren besonders das Verhalten der Minister v. Thielen Tausende geschädigt worden. Der Fonds der Berliner Lokalstehende beschränkte freie Arztwahl aufheben und statt dessen Distriktsärzte und v. Rheinbaben. Namentlich Schumann wendet sich dagegen, organisation sei dem Centralverband nur teilweise übergeben worden. anstellen werde, wenn nicht in Zukunft die Vertrauens- daß man behauptet, die Straßenbahner unterständen nicht der tommission nur von den Kassenärzten gewählt Gewerbe- Ordnung. Man beziehe sich immer auf das Kleinbahnwerde. Auch laufe es den Interessen des Kaffenvorstands zu gefeß von 1838 und auf spätere ministerielle Berfügungen. Das wider, daß in dieser Kommission auch Nichttassenärzte Sig und Kleinbahugesez spreche aber nirgends von der Regelung der VerStimme haben. Dann wörtlich: Ihältnisse der Arbeiter, sondern nur von den Beziehungen der Gesell
...
Die
Kassierer Kaßler tritt verschiedenen Angriffen Richters be züglich seiner( St.'s) Buchführung entgegen. Die Kaution sei ihm nicht geliehen, sondern der Vorstand habe nur Garantie für sie über
nommen.