Einzelbild herunterladen
 

Hr. 83. 18. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 10. april 1901.

Sechster Verbandstag der Maurer Deutschlands .

Mainz , den 8. April.

Um ein Be

Gegen Mittag stach die Sonne schon bedenklich und das Thermo- Bug. Der rechte Arm und das rechte Bein wurden ihm abgequetscht, meter stieg auf 19 Grad über Null. Eine bleigraue Wolle stieg im außerdem erhielt er noch schwere Verlegungen, indem er zwischen die Südwesten herauf, legte fich quer über die Sonne und fandte einige Maschine und die Bordschwelle des Bahnsteigs eingepreßt wurde. Regentropfen herab. Doch das war kein Grund, zu Hause zu Der Verunglückte wurde in ein Krankenhaus gebracht.- Schwer bleiben; in langen, langen Reihen stand die Bevölkerung Berlins verlegt wurde auch ein unbekannter Mann auf dem Bahnhof auf, trotte der dräuenden Autorität von oben und ließ sich in Alexanderplat. Der Mann tam von einem Ausflug gestern einer Unbotmäßigkeit weder im Grunewald noch an der Ober- abend gegen 11 Uhr mit einem Vorortzug zurüd. pree von dem bald ausbrechenden Gewitterregen zu Baaren dürfnis zu verrichten, lief er leichtsinnig über die Geleise hinweg. treiben. Der Frühling war ja angebrochen und den Bevor man ihn zurückholen konnte, tam der Nord- Expreßzug durch galt es zu genießen trotz alledem. Je mehr der Donner gefahren, den der Mann nicht fah. Die Maschine stieß ihn um, rumorte und je heller die Blize in der Ferne zudten, je mehr ward und durch den Stoß, in Verbindung mit dem Luftdruck, wurde der zur Gewißheit, daß das Regiment des Winters gebrochen war; und Unglückliche so heftig gegen die Wand geschleudert, daß er sich schwere ihr natürliches Ende gefunden, schritt Berlin wie nach vollbrachtem noch besinnungslos barnieder. erst im Abenddunkel, nachdem die erste Frühlingsfeier des Jahres Verlegungen zuzog. Im Krankenhaus am Friedrichshain liegt er Tagewerk nach Hause. Tagetvert nach Hause.

Stadtverordneten Neuwahl. 1

Zu Ehren der Delegierten des sechsten Verbandstags der Maurer Deutschlands fand am Montagabend in dem festlich geschmückten Saal der Mainzer Stadthalle eine Begrüßungsfeier statt. Wie auf dem letzten socialdemokratischen Parteitag, so bildete auch auf dem Verbandstage das wohlgelungene, im Besiz der Mainzer Ge­nossen befindliche Bild von Wilhelm Liebknecht den schönsten Schmud des geräumigen Saals. Nachdem der Kreisvertrauensmann Sührer die Delegierten willkommen geheißen hatte, eröffnete Bömelburg Hamburg den Verbandstag. In einer begeistert aufgenommenen Rede betonte er Verbandstag. In einer begeistert aufgenommenen Nede betonte er scharf den Zusammenhang der Maurerorganisation mit der gesamten Arbeiterbewegung, deren Richtschnur die Worte bilden: Arbeiter Schulden haben den 28 Jahre alten Elektrotechniker Paul aller Länder vereinigt Euch!" und" Wissen ist Macht!" Die Stadtverordneten- Versammlung hält in dieser Woche Better, der seit drei Jahren bei der Allgemeinen Elektricitäts- Gesell­Der diesmalige Verbandstag bedeutet ein Jubiläum. Am teine Gigung ab. schaft in Stellung war und in der Elsasserstraße Nr. 68 seit andert­12. Mai 1891 wurde der Centralverband der Maurer und ver halb Monaten ein möbliertes Zimmer bewohnte, in den Tod ge Die Wahlperiode des vertrieben. Seit acht Tagen war er verschwunden. Zwei Tage nach wandten Berufsgenossen Deutschlands begründet. Seit dem Ende des ersten Jahres ist seine Mitgliederzahl von 12 000 auf 85 000, ftorbenen Direktors Prof. Dr. Schwalbe als Stadtverordneter reichte feinem heimlichen Weggange schrieb er seiner Wirtin, der er allein feine Einnahme von rund 100 000 auf 1 200 000 m. gestiegen. Der 2. Gemeinde- Wahlbezirk der 2. Abteilung eine Erfazwahl ausnehmen müsse, weil es nicht weiter mehr gehe, und bat fie um Der noch bis Ende 1905. Der Magistrat wird daher demnächst für den schon 87 M. schuldete, auf einer Postkarte, daß er sich das Leben. Verband hat Leistungen zu verzeichnen, auf die die wir stolz sein dürfen. schreiben. Für viele Taufende hat er in 808 Streifs, Berzeihung. Gestern landete man seine Leiche am Friedrich- Karl­die rund 2 Millionen Mark gekostet haben, die Arbeitszeit Bei der Therese Leßmanuschen Stiftung, welche den gwed Ufer aus der Spree. verkürzt und den Lohn erhöht. hat, in Berlin ortsangehörigen hilflosen Witwen und unverehelichten Ein Sturz durch ein Glasdach hat dem vierjährigen Sohne Er hat die fanitären und Sicherheitszustände verbessert und dem Personen weiblichen Geschlechts, welche keinen Ernährer haben und Hans des Kutschers Struz aus der Liegnizerstr. 44 den Tod ge­Unternehmertum, das sich bei uns wahrlich nicht durch Humanität einen tabelsfreien fittlichen Lebenswandel führen, Unterstützungen zu bracht. und Zugänglichkeit für neue Ideen auszeichnet, die Anerkennung der gewähren, findet am 10. Juli d. J. die Verleihung der für die Zeit seinen Ontel, den Pförtner Siebe, in der Beuthstr. 5. Mit den Der Knabe besuchte am ersten Feiertage nachmittags Organisation abgezwungen. Aber er hat noch mehr gethan. Er hat vom 1. Juli 1901 bis zum 1. Juli 1902 zur Verfügung stehenden Kindern des Onfels, einem Knaben und zwei Mädchen, spielte er das geistige Leben der Maurer gehoben und ihr fittliches Empfinden Unterstüßungen statt. Die einzelnen Unterstützungen betragen auf der Treppe des Vorderhauses, einer Wendeltreppe. Schließlich geläutert. Das Pflichtgefühl gegen Weib und Kind, die Widerstandskraft 180 Mark und werden vierteljährlich prämerando mit 45 Mark stieg er auf einer Leiter vom Boden des Hauses auf das gegen die Verlodungen des Verderbers AI! ohol ist gewachsen und gezahlt. Bewerberinnen haben ihre Gesuche Angabe Glasbach über dem Treppenhause und sprang und tanzte das Bewußtsein der Solidarität ist größer geworden. Möge der Ver- der Vor- und Zunamen, des Tages und Ortes ihrer Geburt bort umher. Dabei brach eine Scheibe, und der Knabe fiel bandstag im gleichen Sinne weiter arbeiten, dem Ziel der Be- an das Kuratorium der Therese Leßmannschen Stiftung, Boftstr. 16, durch die Oeffnung bis auf den Treppenabsatz des dritten Stockwerks freiung der Arbeiterklasse aus Rot und Unterbridung zuschreiten. bis spätestens am 8. April d. J. einzureichen. Mit Rücksicht hinab. Da er sich überstürzte, so schlug er mit dem Kopf auf und Dann werden wir eine Arbeit leisten, an der das Unternehmertum darauf, daß nach Bestimmung der Stifterin die Unterstügungen zur zog sich schwere innere Verlegungen an der Stirn und am Hinter­seine Freude haben soll.( Lebhafter Beifall.) Hälfte der verfügbaren Mittel an christliche, zur andren Hälfte der fopf, sowie eine Gehirnerschütterung zu. Auf das Hilfegeschrei der Der Verbandstag konstituiert sich hierauf und setzte die Tages felben an jüdische Personen zu verleihen find, ist in den Gesuchen Spielgenoffen, die den entfeßlichen Unfall mit ansehen mußten, eilten ordnung wie folgt fest: 1. Berichte des Vorstandes, des Ausschusses, zugleich auch die Religion der Bewerberinnen anzugeben. Unberück- einige Frauen aus dem Hause herbei und hoben den Schwerverletzten, der Revisoren und der Redaktion des Grundstein". 2. Be- fichtigt bleiben Gesuche von denjenigen Personen, welche von der der das Bewußtsein bereits verloren hatte, auf. Der Onkel brachte richt bom Gewerkschaftskongreß in in Frankfurt am Main . Armendirektion, oder anderweitig unterſtügt werden, sowie auch solche ihn sodann mit einer Droschke nach der Unfallstation V in der 3. Lohnbewegung und Streits. 4. Agitation. 5. Bauverträge Gesuche, welche vorstehend erforderte Angaben nicht enthalten. Brüderstraße und von dort nach Anlegung eines Verbands nach dem und Lohnklaufel. 6. Statistik über Arbeitslosigkeit. 7. Unter­stügungs Einrichtungen. Die Generalprobe des Zehupfennig- Tarifs in den Ofter Strankenhaus am Urban. Dort starb der Kleine schon anderthalb 8. Streitfonds Beitrag. 9. Statuten feiertagen ist wenig günstig verlaufen und es haben sich besonders Stunden nach der Aufnahme. beratung. 10. Wahlen. Auf Vorschlag von Bömelburg nahm der Verbandstag einschreibung ipotten, und durch welche die bekannten Stadtbahn- Gffner von seiner früheren Geliebten, der Engländerin Louise. am zweiten Feiertage Scenen abgespielt, die jeder Be Eine Liebestragödie, bei welcher der Kaufmann Richard stimmig eine Protest resolution gegen den Brotwucher Scenen in den Schatten gestellt wurden. Das vorhandene Betriebs- Brown, durch Messerstiche im Gesicht schwer verletzt wurde, an, in welcher unter Hinweis auf die Belastung der Arbeiterklasse material erwies sich als durchaus unzureichend, um dem Massen- spielte sich im Hause Schönhauser- Allee 147a am ersten Osterfeiertag durch die Zölle die Aufhebung aller Zölle auf Lebensmittel ge- ansturm am Ostermontag gerecht zu werden. fordert wird. Es galt dies ganz ab. Der tötlich verwundete Effner wurde alsbald in das Kranken­Die weiteren Verhandlungen wurden auf Dienstag vertagt. besonders von denjenigen Straßenbahnlinien, die den Verkehr nach haus am Friedrichshain gebracht, während die Brown Zeit gewann, bie den Vororten vermitteln, wie nach Tegel , Treptow , Tempelhof usw. Flucht zu ergreifen. Der am 5. Oftober 1870 in Bosen geborene Nach dem ersteren Vorort verkehrten beispielsweise 30 Straßenbahn Richard Effner genoß einen Teil seiner kaufmännischen Ausbildung züge zu je drei Wagen vom Monbijouplak, Oranienburgerthor und in London . Dort hatte er die jetzt im 24. Lebensjahre stehende Weddingplatz, jedoch wurden die Waggons bei ihrem Eintreffen Louise Brown kennen und lieben gelernt. Das intime Berhältnis an den Endstationen von den Hunderten von Personen, die sich dort nahm mit dem Weggange Effners aus London ein Ende. Als der fortwährend ansammelten, unter heftigen Kämpfen buchstäblich ge- junge Mann in Berlin eine Stellung fand, wurde er mit Briefen stürmt, so daß wiederholentlich Schußleute eingreifen mußten. Von einer verlaffenen Geliebten bestürmt, die feine Rückkehr nach Eng­den Zwischen- Haltestellen konnten stundenlang überhaupt keine fand und die dauernde Vereinigung wünschte. Als Effner lange Personen mehr befördert werden, so daß Tausende genötigt waren, Beit nichts von sich hören ließ, tam Fräulein Brown nach Berlin entweder ihren geplanten Ausflug zu unterlassen, oder sich andere und stellte ihn wegen dieses Verhaltens zur Nede. Am ersten Ofter­Verkehrsmittel zu suchen. Aehnlich ging es auf den nach Treptow , feiertag empfing er gegen 11 Uhr vormittags den Besuch der Halensee , Steglitz führenden Linien zu. Noch schlimmer gestalteten sich die Dame in seiner Garçonwohnung, die er bei dem Fabrikanten Lachs Bustände bei der Rückbeförderung mit der Straßenbahn, auf welche inne hat. Anfangs schienen sich beide in ruhigem Tone zu unter­die Mehrzahl der Ausflügler verzichten mußte. Dagegen war die halten, und man erwartete eine friebliche Auseinandersetzung. Stadtbahn, sowie auch ein Teil des Eisenbahn- Vorortverkehrs durch Blöglich aber schrie Effner laut auf und fiel zu Boden. Als die Straßenbahn wesentlich entlastet. Mitglieder der Familie Lachs die Thüre aufrissen, sahen fie ihn blutüberströmt auf dem Boden liegen, während Fräulein Brown Hut und Schirm an fich nahm und das Zimmer verließ. In der ersten Aufregung über das Vorkommnis vergaßen die um Effner besorgten Angehörigen der Familie Lachs die Verhaftung der Flüchtigen zu veranlassen. Man vermutet, daß sie sich wieder nach London gewandt hat. Da der Vorgang erst im Laufe des gestrigen Mittags zur Kenntnis der Kriminalpolizei gelangt ist, so dürfte es Effner wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht, wo er sich heute außer Gefahr befindet, obwohl er noch nicht ver­nehmungsfähig ist.

D

Tokales.

Von der städtischen Armenpflege.

Bei den Beratungen des städtischen Etats tehrt in der Stadt­verordneten- Bersammlung Jahr für Jahr die Klage wieder, daß die Ausgaben für die Armenpflege fortgeset wachsen. Das ist zwar wahr, aber ebenso wahr ist leider auch, daß die Erhöhung des Armen- Etats nicht so sehr auf eine Steigerung Ser Fürsorge für die einzelnen Hilfsbedürftigen, als auf eine unverhältnismäßig starte Bunahme der Bahl der zu unterstützenden Per fonen zurückzuführen ist. Der neueste Verwaltungsbericht der städtischen Armendirektion zeigt das wieder recht deutlich. Der von der Armendirektion ausgeübte Teil der städtischen Armenpflege, das Armenwesen im engeren Sinne, erforderte im Jahre Gegen die geplante Hausschließordnung wollen die Haus­1899/1900 beztv. im Vorjahre 1898/99) eine Ausgabe von befizer beim Polizeipräsidium vorstellig werden. Ihr Protest richtet 8 716 260( 8 244 362). Nur 651 815( 617 084) M. wurden durch sich nicht gegen die Schließordnung im allgemeinen, sondern gegen Einnahmen gedeckt, so daß ein Zuschuß von 8 064 445 einzelne ihrer Bestimmungen, die fie für undurchführbar ( 7 627 278). zu leisten war. Für die durch die Armen erklären. Besonders wenden sie sich gegen die Anordnung, die tommissionen gezahlten unterstügungen wurden Säufer im Sommer bis 5, im Winter fogar bis 6 Uhr allein 6 661 212( 6 817 771) m. verbraucht. Als laufende morgens verschloffen zu halten. Angesichts des Umstands, daß viele monatliche Unterstübungen wurden gezahlt an die Mieter durch ihren Beruf gezwungen sind, zu einer früheren Stunde schwer sein, die Brown noch auf dem Kontinent festzunehmen. Almofenempfänger 5 137 847( 4 859 114) M. in 854 061( 841 514) bas Haus zu verlassen, empfehlen sie, die Beit zum Deffnen der Portionen zu durchschnittlich 14,51( 14,23) M., für die Pflegefinder Hausthore auf 42 bezw. 51/2 Uhr festzusetzen. Abgesehen davon 759 637( 732 929) W. in 116 022( 114 112) Portionen zu durchschnittlich verwahren sich die Hausbefizer dagegen, für das Nichtinnehalten der 6,55( 6,42) M. Als außerordentliche Unterstügungen Schließordnung feitens der Hauswarte, Wächter ufiv. verantwortlich wurden gezahlt an ständige Almosenempfänger 153 994( 188 988) M. gemacht zu werden. in 21 794( 20 048) Portionen zu durchschnittlich 7,06( 6,93) M., an

"

Auf dem Friedhofe beschlagnahmt wurde die Leiche des Schankwirts Robert Bittner vom Luisenplag 10, der im Alter von 71 Jahren starb, nachdem er mehrere Jahre an Rheumatismus und

ständige Pflegegeldempfänger 69 191( 61 658) M. in 8457( 7619) Unzulässige Postkarten. Postkarten mit ausgefochten oder Atemnot gelitten hatte, aber noch bis unmittelbar vor seinem Tode Bortionen zu durchschnittlich 8,18( 8,09) M., an nicht laufend unter- ausgestanzten Oeffnungen sind nach einer Verfügung ber in seinem Geschäft thätig gewesen war. Bei dem Tode des Mannes ſtützte Personen 540 543( 525 082) 2. in 54 969( 54 918) Portionen fais erlichen Ober- Postdirektion als zur Beförderung soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Gegen eine Ver­zu 9,88( 9,56) M. Die Durchschnittsbeträge sind also überall gegen die Postkartentage unzulässig anzusehen. wandte, die den alten Witwer in den letzten drei Monaten in der gegenüber dem Vorjahr gestiegen, aber es handelt sich immer Der Berliner Wollmarkt findet in diesem Jahre in der Wirtschaft und im Geschäft unterstüßte, ist ein schwerer Verdacht laut nur um wenige Pfennige, beispielsweise bei den laufenden Rinderhalle des städtischen Central- Viehhofs( Eldenaerstraße) am geworden. Die Leiche wurde daher auf Veranlassung der Staats­Unterstilgungen um ein Mehr von monatlich 27 Pf. für die Almosen 18., 19. und 20. Juni statt. anwaltschaft eine Stunde vor dem zur Beerdigung angefeßten Termin empfänger und monatlich 13 Bf. für die Pflegefinder. Von der mit so viel Bomp angekündigten Reform" der Berliner Elendsstatistik. Im Männer- Asyl des Asylvereins für Obdach- auf dem Philippus Apostelfriedhof in der Müllerstraße beschlagnahmt Armenpflege ist vor allem zu fordern, daß sie zu einer na chlofe nächtigten im Monat März 21 401 Personen, im Frauen- Asyl und durch einen Gerichtsarzt geöffnet. Einzelne Leichenteile wurden brüdlichen Erhöhung der Unterstügungsbeträge 4767 Personen. Arbeitsnachweis erbittet der Verein: für Männer 3u einer genaueren Untersuchung auf Gift zurüdbehalten. führt, aber bis jezt fieht es noch nicht danach aus. Wiesenstr. 55/59; für Frauen Füfilierstr. 5. Die geehrten Mitbürger Des Schürzenjägers Strafe. Recht herb ist am Abend des Die Erhöhung des Armenetats, fagten wir, ist zu einem werden ferner dringend um gütige Zuwendung von getragenen 1. Feiertags der Kaufmann Stein aus dem Südosten der Stadt für wesentlichen Teil mit auf die unverhältnismäßig starte Sleidungsstüden, wäiche, Schuhe und Stiefeln feine Schürzenjägerei bestraft worden. Er verkehrte viel in einem Zunahme der 8ahl der Hilfsbedürftigen zu- gebeten, da bei der Ueberfüllung der Asyle die Gegenstände vor- Restaurant der Stöpenickerstraße, wo er der Tochter des Wirtes eifrig rüdzuführen. Die Zunahme im legten Jahre zeigen folgende An- treffliche Verwendung finden. Die Sachen werden gern abgeholt, den Hof machte. Da Stein verheiratet und Familienvater ist, gaben des Berichts. Am 31. März 1899 standen in den Listen nur bittet der Verein um kurze Mitteilung auf einer 2 Pf.- Postkarte 29 078 Imojenempfänger und 9870 flegefinder. an vorstehende Adressen. Im Laufe des Jahres 1899/1900 wurden aufgenommen 5185 Almosen­empfänger und 3226 Pflegefinder, es wurden also im ganzen Jahre an seiner Grabstätte auf dem alten Jerusalemer Kirchhof an der Tem verstorbenen Bürgermeister Brinkmaun ist zu Ostern 34 268 verschiedene Almosenempfänger und 13 096 verschiedene Pflege- Barutherstraße von seiner Familie ein Denkmal errichtet worden. tinder in den Listen geführt. Im Laufe des Jahres schieden aber Auf einem Sockel aus weißem Granit erhebt sich ein Obelisk aus 4805 Almosenempfänger und 3074 Pflegefinder aus, es blieben poliertem schwarzen schwedischen Granit. Auf der Vorderseite lieft mithin am 31. März 1900 29 458 Almosenempfänger und man die Worte: Carl Brinkmann , Bürgermeister von Berlin , geb. tommen durchgeschlagen. 10 022 Pflegefinder in den Listen. Im Jahresdurchschnitt waren die 5. 9. September 1854, geft. 7. Januar 1901." laufend unterstützten Personen( Almofenempfänger und Pflegekinder zufammen) gleich 217 bon je 10 000 Civileinwohnern, gegenüber 215, 215, 211, 209, 202, 198, 188 Unterstügten auf je 10 000 Civileinwohner in den Vorjahren. Um so viel ist die Zunahme der Zahl der Silfsbedürftigen über das Wachstum der Bevölkerung hinausgegangen!

wurden seine Werbungen selbstverständlich zurückgewiesen. Am Sonntagabend ging das Mädchen in den Keller hinab, um Bier in den Keller hinab, wo er mit dem Geficht gegen die scharfe Kante heraufzuholen. Stein, der das beobachtet hatte, folgte nach, ver­fehlte aber, da er hochgradig furzsichtig ist, eine Stufe und stürzte einer Kohlensäureflasche schlug. Er ist furchtbar augerichtet worden: das Nasenbein ist zertrümmert, mehrere Zähne sind ausgebrochen und die von einem Vollbart bedeckte linke Gesichtshälfte ist voll­

Wo kommen die Ofterlämmer her? Die Allg. Fleischer - der Baffage Unter den Linden von Kriminalbeamten auf frischer Ein Taschendieb eigner Art wurde am zweiten Feiertag in Beitung" schreibt: Staum 1500 Osterlämmer wurden in der Oster . That betroffen und festgenommen. Es ist ein junger Mann, seiner woche in Berlin im ganzen lebend oder geschlachtet eingeführt. Es giebt andrerseits faum ein Hotel, ein Restaurant oder eine Speiſe haftete, der gestern nach Moabit in Untersuchungshaft gebracht wurde, Angabe nach 18 Jahre alt und Kutscher in Oranienburg . Der Ver­wirtschaft in Berlin , auf deren Speiseutarte während der Osterzeit will nur nach Berlin gekommen sein, um hier die Feiertage zu ver nicht Lämmerbraten zu finden war. Wie ist das wohl erklärlich, da leben. Er wurde ertappt, als er einer jungen Dame in der Baffage Im städtischen Familien- Obdach hat die Frequenz gegen Bielleicht bestand der übrige Lammbraten aus dem Fleisch von wieder zurütdgegeben werden. In den Taschen des Festgenommenen hierzu doch viele tausend Lämmer erforderlich gewesen wären? bas Taschentuch wegnahm. Dieses konnte der Bestohlenen sofort Sonnabend weiter um 87 Personen abgenommen, so daß fich am Schafen, die vor Alter findisch geworden sind.nis) Dienstag 900 Personen dort befanden. Auch im nächtlichen fand man noch zwei Tücher, die ebenfalls Damen gestohlen worden Obdach hat die Frequenz abgenommen. Am 1. Osterfeiertag wurden Ein schweres Unglück ereignete sich am zweiten Osterfeiertage sind. Eins ist A. J. 3, das andre M. S. gezeichnet. Die Eigen­rund 2000 Personen, am 2. Feiertag, an welchen Tag bekanntlich mittags um 12 Uhr in der Brenzlauerstraße. Dortselbst spielten an tümerinnen tönnen sie im Zimmer 97 des Polizeipräsidiums die Polizei im Obdach nicht erscheint, noch 2250 Personen beherbergt der Ede der Linienstraße mehrere Kinder, die auf dem Bürgersteig wieder in Empfang nehmen. Bemerkenswert an diesen Diebstählen, und gestern nur noch 1600 Personen, von denen 22 der Polizei vor und Fahrdamm umherjagten. So lief der dreijährige Sohn der in die in der letzten Beit häufiger vorgekommen sind, ist der Beweg­geführt werden mußten. Diese Ziffern sind immer noch erschreckend der Prenzlauerstraße 6 wohnenden Witwe Felber in dem Augenblick grund. Der Verhaftete giebt zwar an, daß er die Taschentücher groß, indes ist Hoffnung vorhanden, daß fie jetzt bei dem fleinen über den Fahrweg, als der Omnibus Nr. 265 der Linie Danziger- lediglich gestohlen habe, weil es ihm an solchen feble. Der wirkliche Zuzug ständig weiter abnehmen. Weiter aber wollen wir hoffen, straße- Anhalter Bahnhof herantam. Der Kleine lief direkt gegen Beweggrund liegt aber in allen diesen Fällen auf seguellem Gebiete, daß die relativen Besserungen den liberalen Stadtvätern nicht als ben Wagen, wurde zu Boden geriffen und über den Leib gefahren. in gewiffen Neigungen und Verirrungen. willkommene Handhabe dienen, nun Wohnungsfrage Wohnungsfrage Das noch schwache Lebenszeichen von sich gebende Kind wurde nach der Unfallstation in der Alten Schüßenstraße gebracht, verstarb jedoch fein zu laffen! Die hinter uns liegenden Fefttage haben im echten gidgad auf dem Wege dorthin. furs die ganze Witterungsstala des Jahres den Berlinern vorgeführt. Von einem Eisenbahnzug überfahren wurde gestern Morgen Am Karfreitag Februarsturm mit Schneeböen und Graupelschauern; der Stationsarbeiter Hermann Peters vom Bahnhof Reinickendorf. der Sonntag jedoch brachte einen eintönigen, aber befruchtenden Peters, ein Mann von 21 Jahren, rutschte auf einem Geleife aus, Landregen. Montagmorgen vergnügter Sonnenschein wie im Mai. fiel hin und kam unter einen gerade von Tegel her einlaufenden Lichterfelderstr. 6a, wohnhaften Familie in Penfion gegeben worden.

britten Stods herausgesprungen ist im Vorort Südende am Selbstmord im Wahnsinn. Im Wahnsinn zum Fenster des Ostermontag, vormittags, eine ältere Dame aus Berlin , die 52 Jahre alte Witwe Katharine Ernst. Sie war von ihren Angehörigen, nachdem fie längere Zeit wegen einer Gemütskrankheit in einer Heil­anstalt zugebracht hatte, zur völligen Genesung bei einer in Südende,