Nr. 101a.
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Zelegramm- Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Die Maifeier
Donnerstag, den 2. Mai 1901.
Sieger Mai.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
Und von Jahr zu Jahr mehrt sich die Opferfreudigkeit, und tein Tag sprach wohl deutlicher für den Sieg des Maigedankens als der gestrige.
ist, das bewies auch der heurige erste Mai wieder, zu einem Festtag Auf dem Tempelhofer Feld werden die Soldaten gedrillt. Eins, für das internationale Proletariat geworden, dessen Austilgung den zwei, eins zwei. Wir stehen im Zeichen der wirtschaftlichen Depression. ArbeiterEin Zug Artillerie hat bereits sein Pensum erHerrschenden Klassen weder durch Gewaltmaßregeln noch durch lebigt und rückt in die Stadt, jede Kanone mit sechs schweren Pferden entlassungen überall. Straffer und rücksichtsloser als bisher kann das Unternehmertum hämischen Spott gelingen wird. In allen größeren und Kleineren bespannt. Wir steigen zum Kreuzgebirge empor und sehen weiter der widerspenstigen Arbeiterschaft seine Macht fühlbar machen. Und wahrlich, es Städten Deutschlands , wo die Industrie auch nur einigermaßen ver- nach der Hasenheide hinüber ebenfalls Helme in dem Sonnenstrahl spart nicht treten ist, wird dem 1. Mai durch die Demonstration der Arbeiterschaft blinken, der sich im Husch durch den feuchtwarmen Dunstschleier des mit Drohungen und Strafen gegen diejenigen, die wider ein eigenartiges Gepräge aufgedrückt. Nicht zum wenigsten dadurch, ersten Maimorgens hindurchstiehlt. Es wird wieder eine große Parade wie nur je, machte es sein Herrentum, seine Sklavenhalter- Eigenden Stachel zu löcken wagten; aumaßend und übermütig daß die Arbeitsruhe, die vornehmste Art der Demonstration, in Vorbereitung sein, und mancher Schweißtropfen muß noch von der die den 1. Mai erst zum wirklichen Feiertag macht, sich mehr Stirn der Vaterlandsverteidiger rinnen, bis sie dieses im Stampfe fchaft in den letzten Tagen geltend. und mehr einbürgert, trog der schäbigen Intoleranz der Unter für Ordnung, Religion und Sitte jawohl unerläßlichen Schauspiels nehmerverbände, denen die Anmaßung ihrer" Arbeiter, sich nach mündig sind. ihrem Belieben einen Feiertag zu schaffen, ein Greuel und eine sträfliche Unbotmäßigkeit ist.
Es mögen vielleicht Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs kommen, wo die Arbeiter, die noch das Glück haben, in Arbeit zu stehen, sich dem Terrorismus des die Arbeitsruhe am 1. Mai verfemenden Unternehmertums fügen müffen; das ändert jedoch nichts an der Thatsache, daß die Maifeier feste Wurzeln in dem Proletariat geschlagen hat, daß sie zu einer Heerschau geworden ist, an der sich die wachsende Macht und Disciplin der kämpfenden Arbeiterklasse erkennen läßt.
der im war die
Versammlung besuchte, gab es nur eine Stimme darüber, daß die Mit welchem Erfolg? Wo man immer am Vormittag eine Die Riesenstadt liegt uns zu Füßen. Wie immer, wollen die Beteiligung stärker war als je vorher. Maurer, Zimmerer und alle vielen kleinen Kirchtürmtein, mit denen man die um diese Zeichen andren Bauarbeiter feierten den Festtag der Arbeit geschlossen. Auf der Erbauung taum sehr verlegene Bevölkerung beglückt hat, der den Bauten lag der frechen Unternehmerdrohung zum Trotz alles langgestreckten Reichshauptstadt auch heute ganz und gar kein still, kaum daß hier und da ein Scharwerker in der Einsamkeit beim charakteristisches Gepräge geben. Sie gehen verloren unter den Karren zu erblicken war. Andre Handwerkskreise wie Tischler, Maler hunderten Fabrikschornsteinen, die überaus profan ihren dicken, Metallarbeiter, der Buchbinder und aller übrigen Korporationen Töpfer feierten ebenfalls überwiegend. Die Versammlungen der schwarzen Qualm zum Himmel emporsenden. Das sind die modernen gaben Kunde davon, daß der Festtag, den das kämpfende Proletariat Opferstätten. sich selbst beschieden hat, durch keine Macht der Welt mehr aufSoldaten, Kirchtürme und Fabrikschlote wissen von keinem Festtag zu berichten. Ein Tag wie alle Tage; und vergrübe der Mensch gehoben werden kann, daß seine allgemeine Feier nur noch eine Frage Daß die herrschenden Gewalten sich freilich mit der ihnen so sich hier auf der Höhe nicht in dem jungen, feierlich zarten Grün der Der gestrige Tag, der Zeit ist. unangenehmen Thatsache noch immer nicht abfinden können, das be- Bäume und Sträucher, lockte ihn nicht das Lobgezwitscher junger Bögel, Probe auf das Erempel. Der Frühling fiegt, der MenschheitsZeichen wirtschaftlichen Niederganges gefeiert wurde, weisen die mancherlei Schwierigkeiten, die auch speciell bei uns in er wüßte wahrhaftig nicht, daß der Mai gekommen und sich anDeutschland noch der ihr Maifest begehenden Arbeiterschaft bereitet schickte, einen Einzug zu halten von so bezwingender Bracht, daß achtlos an dem Einzug des Siegers vorbeigehen, mag fie gar wüten frühling. Mag auch die Herrschende herrschende Klasse Selaffe heute noch werden. Festliche Umzüge, die man jedem bürgerlichen Kegel- alle militärischen Prozessionen der Welt dagegen zu bettelhafter und toben gegen die, die ihn empfangen das eine fühlen die flub gestattet, erhalten nur an ganz wenigen Orten des Reichs die Armseligkeit verblassen. hohe obrigkeitliche Erlaubnis. Ja vielfach verbietet eine staatsEmpfängt niemand den Mai, den doch unsre Altvordern als den Herrschenden, daß ihre Kraft von Tag zu Tag schwächer wird, daß liche Arrangements, vermutlich um der Maifeier den herben Von den Mächten der heutigen Ordnung sicherlich nicht. Diese haben liegt unsre Stärke. erhaltende Polizeibehörde sogar Gesangsvorträge und sonstige feft- Benzbefreier, den Tyrannenbezwinger alljährlich jauchzend begrüßten? te verteidigen, wo die Arbeiter erobern. Auch in dieser Zuversicht puritanischen Ernst zu bewahren, wie er der Feier einer kämpfenden so viel mit Egerzier- Reglement, Konsistorial- Ordnung und HauptBartei zukommt. buch zu thun, daß ihnen gar nicht der Gedanke kommt, den jungen Daß die Feier in Deutschland auch diesmal den würdigsten Lenz heute eines Blicks zu würdigen. Das Deutschland der hösischen Berlauf genommen hat, braucht nicht erst besonders betont zu Bruntfeste fordert ja an commentmäßigem Aufwand so viel, daß es werden. Die Beteiligung der größeren Orte war fast ausnahmslos zum mindesten überflüssig ist, sich zum Empfange eines mit dem eine noch stärkere als in früheren Jahren, und aus einer Reihe Herrscherhause in teinerlei Beziehung stehenden Usurpators in Unkleiner Orte liegen diesmal Festberichte vor, die von den moralischen fosten zu stürzen. Wer weiß, ob man damit oben nicht gar anEroberungen de: Mai- Jdee Zeugnis ablegen. stoßen würde. Aber auch in Ausland ist die Maifeier in siegreichem Vordringen begriffen.
In Oestreich Ungarn , wo die Feier bereits früher einen imposanten Charakter getragen, machte auch in diesem Jahre die Arbeiterschaft ihrem guten Rufe alle Ehre. In Wien und den Borstädten fanden einige dreißig massenhaft besuchte Vormittagsbersammlungen statt. Am Mittag bewegte sich ein endloser Zug nach dem Prater; es dauerte mehrere Stunden, bis der Part die dichtgereihten Scharen aufgenommen. Trotz der gewaltigen Menschenmassen war die Ordnung eine musterhafte.
In Budapest war die Arbeitsruhe eine fast allgemeine. Die Tagesblätter waren am Erscheinen gehindert.
Aber sieh dorthin! Ein Trupp sonntäglich gekleideter Männer tommt die Straße herauf. Da und dort andre Gruppen lebhaft plaubernd. Sie alle streben einem Ziele zu. Anfangs überschattet sie dort ein Blick der Enttäuschung. Denn der stattliche Versammlungsfaal ist längst gefüllt und die hinzukommenden Gäste müssen mit einem Platz im Garten vorlieb nehmen. Drinnen aber hängt die Menge an den Lippen des Redners, der in flammenden Worten das neue Frühlings- Evangelium verkündet:
Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben, Verschlemmen soll nicht der faule Bauch Was fleißige Hände erwarben.
Es trägt die Erde Brots genug Für alle Menschenfinder
Und Rosen und Myrthen und Schönheit und Luft Und Zudererbsen nicht minder.
Vormittags fanden 20 überfüllte Versammlungen statt, an dem Demonstrationszug beteiligten fich 25 000 Arbeiter. Auch in der Provinz feierten überall zahlreiche Arbeiter, auch Feldarbeiter. In der Schweiz wies die Feier überall starte Beteiligung auf. In Zürich , St. Gallen und andren Orten fand ganztägige Feier statt, in allen übrigen wurde in Mittags- und Abendversammlungen demonstriert. In Zürich waren die größeren Fabriten ge- Ueberall in der Riefenstadt siehst du in den Vormittagsstunden fchloffen. Hier, wie in Bern und Basel fanden Massenumzüge des ersten Mai dasselbe Schauspiel. Wo mur ein Versammlungsstatt. Ueberall wurde scharfer Protest gegen die politische und sociale raum zu finden, da ist er gefüllt von Männern und Frauen, die mit festlichem Ernst der Botschaft lauschen, daß auch der Menschheit Reaktion in der Schweiz erhoben. ein Frühling beschieden ist, der zwar ebenfalls tommt mit der jedem Hindernis spottenden Notwendigkeit der Naturgefeße, der aber doch vorbereitet sein will von der Menschheit selber, vorbereitet im harten Kampf mit den Mächten winterlicher Finsternis und Unterdrückung, vorbereitet in der geschlossenen Phalang der Organisation. Rein einmüthigeres Klagen in den Reihen der Bourgeoisie, als daß der heutigen Zeit jeder ideale Schwung fehle, daß sie nichts andres tenne als selbstgenügsame Nüchternheit, die jedem sittlichen Gefühl zum Efel werde, wenn sie ihre Bahn öden Erwerbs- und Alltagstreibens verlasse und patriotische oder Kirchenfromme Burzelbäume
Auch aus Dänemart, Schweden , Norwegen und den romanischen Ländern liegen erfreuliche Nachrichten über das Begängnis des Weltfeiertags vor. In Christiania fand ein großer Umzug von 5000 Arbeitern statt. Abends vereinigte sich die Arbeiterschaft im Cirkus und mehreren Sälen zu glänzenden Festbersammlungen.
gangen.
Die Maifeier der Berliner Gewerkschaften. Die Versammlungen derjenigen Gewerkschaften, die der Gewerkschaftskommission angeschloffen find, nahmen die bereits von uns bekannt gegebene Resolution an. Ueber den Verlauf der Ver
anstaltungen liegen uns folgende Berichte vor:
Die Metallarbeiter hatten schon um 10 Uhr den großen Saal des Feenpalastes mit seinen beiden Galerien voll besetzt, so daß die Polizei die Absperrung verfügte. Die später Kommenden, die keinen Einlaß mehr fanden, lassen sich der Zahl nach nicht schäßen, da fortwährend neue Gruppen tamen, andre wieder abziehen mußten. Bersammlungsteilnehmer mögen wohl 2500 Kühnemänner hatten sich die Metallarbeiter nicht abhalten lassen, in im Saal Platz gefunden haben. Trotz der Drohungen der so imposanter Zahl ihre Maifeier zu begehen. Nach einem kurzen Referat des Genossen Robert Schmidt über die Bedeutung der Feier fand die Versammlung mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Arbeiterbewegung ihren Abschluß. Langsam entleerte fich der Saal, der Arbeiterstrom wandte sich der inneren Stadt zu, hier und da blieb ein ehrsamer Spießbürger stehen, erstaunt fragend, wo diese fomntäglich gekleideten Arbeiter in so großer Zahl hertommen, hatte ihm doch sein Morgenblatt die beruhigende Verficherung gegeben, daß es mit der Maifeier nichts mehr sei.
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Im Schweizergarten waren ca. 11/2 tausend Schuhmacher trotz des verlorenen Streits versammelt, und viele mußten wegen polizeilicher Absperrung draußen bleiben. Es herrschte Waldet Manasse referierte begeisterungsvolle Stimmung. über die Bedeutung des 1. Mai, unter specieller Gegenüberstellung der kapitalistischen Weltanschauung mit ihren Auswüchsen und der modernen proletarischen Arbeiterbewegung. Gefang leitete die Feier
ein und schloß dieselbe.
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In der Gruppenversammlung für das graphische Ge werbe auf dem Bod"( kleiner Saal) waren ca. 1000 Personen anwesend, 300 mehr als im Vorjahre. Zu Beginn und am Schluß der Versammlung wurden vom Gesangverein einige der Feier des Tages entsprechende Lieder gesungen. Stadtv. Dupont referierte und wurde die Resolution der Gewerkschaftskommission mit Einmütigkeit angenommen.
Die Versammlung der Solzarbeiter war imposant. Der große Saal in der Neuen Welt reichte nicht, die herbeigeströmten Maffen zu faffen, viele fanden keinen Blaz. Unter den Anwesenden waren auch die Frauen stark vertreten. Die Versammlung wurde Bebel, der in fünfviertelstündiger Rede ein Bild entrollte von der mit Gesang eröffnet und geschlossen. Den Vortrag hielt Genosse Arbeiterbewegung und ihren Erfolgen in den letzten zwölf Jahren. Am Schluffe feines mit stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrags erörterte der Redner die internationalen Verhältnisse und die
punkt 10 Uhr begonnen hatte, wurde nach halb zwölf Uhr geschlossen. Die Versammlung der an Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter war von 600 Personen besucht. Genoffe offmann hielt einen mit Begeisterung aufgenommenen Vortrag.
In Spanien wurde der 1. Mai überall wie ein Festtag beAuch in Rußland blieb die Arbeiterschaft selbstverständlich nicht im Hintertreffen. In Warschau nahmen an einem bereits am 28. April veranstalteten Demonstrationszuge 15 000 Personen teil. schlage. Die Maifeier, die Demonstration für das Doppelideal der Blicke auf die Männer und Frauen, die sich am Maitag in Arbeitszeitverkürzung und der Völkerverbrüderung, die beiden höchsten einer der sechzig Berliner Versammlungen zusammendrängen. legten Vorgänge in Rußland . Die Resolution der GewerkschaftsKulturaufgaben, die die Menschheit für die nächste Zufunft zu lösen Reiner bon ihnen hat mehr, als was er in Harter kommission und eine Resolution zu Gunsten der russischen hat, ist der Ausdruck der ernsten Kulturarbeit und der steten Kampf- Altagssorge für sich, für Weib und Kind erarbeitet. Für Revolutionäre fand einstimmige Annahme. Die Versammlung, die bereitschaft des Proletariats. Aufgaben von so ungeheurer Trag- die ganze Woche, für den ganzen Monat muß oft ein Verdienst weite, wie diejenigen, die sich das moderne Proletariat geſtedt reichen, der einer mittleren Ordnungsstüße für die Bedürfnisse eines hat, lassen sich nicht von heute auf morgen dekretieren, fie einzigen Tags ungenügend scheint. müssen in eisernem, hartnäckigem Kampfe errungen werden. Auch die Sie, die Armen, die Enterbten feiern aber ihr Jdeal einer Welt absolute Arbeitsruhe am 1. Mai läßt sich natürlich nicht einfach zum Troßz. Sie wissen, daß sie heimtückisch von verbohrten Unterdekretieren, sie kann nur in dem Maße durchgeführt werden, wie die nehmern gestraft werden, daß die Hungerpeitsche ihrer harrt, weil sie Macht des organisierten Proletariats zunimmt. Diese Macht wächst gewagt haben, aus der langen Reihe der dreihundert Arbeitstage des aber ebenso beständig, wie der Umfang der Arbeitsruhe, die Bes Jahres einen einzigen für fich zu fordern. teiligung an dem Weltfeiertag der Arbeit. Mit bester Siegeszuversicht Und dennoch bleiben sie dem gegebenen Wort treu und dennoch rüsten wir uns in gewohnter Thätigkeit für die nächste Maifeier. feiern sie nach ihrem Willen den Maitag. Mögen die Tintentulis des Unternehmertums auch diesmal geifern oder höhnen: fie wissen es so gut wie wir, daß uns die gutun ft gehört!
Wo ist ein Heldentum auf der Welt, das diesem im Entschluß einfacher Arbeiter gefestigten das Wasser reichte?
Die öffentliche Maiversammlung der Holz, Stein und Gips Bildhauer und Modelleure fand im dicht besetzten Saale des Louisen städtischen Konzerthauses ( Alte Jakobstr. 37) statt. Es waren über 600 Personen anwesend. Genosse Dr. Steiner sprach über die Entstehung der modernen Arbeiterbewegung, über die Bedeutung des Achtstundentags und die notwendigen Forderungen des Proletariats in einer 5/4 stündigen Rede.
Die Maiverfammlung der centralisierten Maurer im großen Saale der Berliner Bodbrauerei wurde schon lange vor 10 Uhr abgesperrt, ca. 4000 Personen füllten den geräumigen Saal, aus dem die meisten Tische entfernt werden. Mehrere Hundert fanden teinen Einlaß. Im Garten hatten verschiedene Hundert Plaz genommen. Reichstags- Abgeordneter R. Fischer hielt das Maireferat, des öfteren von stürmischen Beifallsbezeugungen unterbrochen.
Wo ist ein bourgeoifer Patriot, der für seine Sache ein Opfer brächte, In Belgien entsprach die Feier der Stärke und dem Elan das diesem gleichtäme? Zeugte nicht jeder Augenblick des Kampfs, unferer dortigen Bewegung. In Brüssel hielten morgens jede That der Organisation von einem selbst im tiefsten Elend unVandervelde und van 200 auf dem Markt Ansprachen an die ver- erschütterlichen Jdealismus, der eine Tag des Jahres, den die sammelten Massen. An dem Festzuge nahmen 10 000 Arbeiter teil. Arbeiterschaft aus eignem Recht zu begehen sich unterfängt, würde In Charleroi demonstrierte ein Zug von 8000 Grubenarbeitern Kunde davon geben, daß wohl zu feiner Zeit die Begeisterung mehr Die Mairesolution erfuhr eine einstimmige Annahme. Nachdem be und streikenden Glasarbeitern. in Alost , Lüttich , vermochte, als in unfren Tagen, die der satten Ordnung schal und tannt gegeben, daß sich alle Mai Gemaßregelten am 2., 3. und Verviers usw. fanden imposante Massentundgebungen statt. Inüchtern erscheinen. 14. Mai, vormittags von 8 bis 11 1hr, zum Zwede der Kontrolle in