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Ur. 110. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Reichstag .

94. Sigung vom Sonnabend, den 11. Mai 1901, nachmittags 1 hr.

Thielmann.

Am Bundesratstische: Graf Posadowsky, Freiherr von Auf der Tagesordnung steht zumächst die Beratung des Antrags wegen Vertagung des Reichstags bis zum 26. November 1901. Derselbe wird debattelos angenommen. Desgleichen in erster und zweiter Beratung ein Nachtragsetat 1901( Auf­sichtsamt für Privatversicherung 2c.)

provisoriums bis zum 31. Dezember 1903 vor.

Abgg. Frhr. v. Levehow( tons.) erklärt, daß seine Freunde unter Zurückstellung ihrer Bedenken diesmal ohne weiteres für die Ver­längerung des Handelsprovisoriums stimmen werden. Die Abg. Dr. Bachem( C.), Dr. Pachnicke, v. Tiedemann ( Rp.), Müller- Sagan( fri. Vp.) erklären ebenfalls für ihre Partei der Vorlage zustimmen zu wollen. Präs. Graf Ballestrem: Es liegt mir ein Antrag auf Schluß der Debatte vor.( Große Heiterkeit.) Der Antrag wird angenommen, ebenso die Vorlage in erster und alsdann debattelos in zweiter Lesung. Schließlich stimmt das Haus in erster und zweiter Beratung der faiserlichen Verordnung betreffend die Erhebung eines Zolls auf Blauholz und eines Zollzuschlags auf Kaffee und Stalas aus der Republik Haïti vom 17. April 1901 zu. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Nächste Sigung: Montag 1 Uhr( 8. Lesungen fleinerer Vorlagen. 2. Lesung des Branntweinsteuer Gesetzes. 3. Lesung der Anträge zum Gesetz betr. die Gewerbegerichte). Schluß 13/4 Uhr.

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Sonntag, 12. Mai 1901.

gesellschaft ebenso wie zu Ungunsten der von ihr beschäftigten in der Sigung vom 21. Februar eine Verteidigung. Wie wenig Arbeiter wirkt, so wird es Sache der Krankenkassen - Novelle oder glücklich sie ausfiel, beweist die folgende Erwiderung Bebels: Ist eines Notgefeges sein, zu verhindern, daß in Zukunft eine industrielle die Festung Weichselmünde in dem gesundheitsschädlichen Zustand, Gesellschaft durch Maßnahmen der Verwaltungsbehörden gut in dem er( Biehbahn) sie selbst darstellte, dann scheint es mir im höchsten Arbeiter für Strankheitsfälle schlechter wie zuvor stellt. Ueber den In der Sigung vom 30. März 1898 fam der Abg. Kunert noch­fungierende Krantenkaffen gefährdet und die von ihnen beschäftigten Grad bedenklich, wenn man in dieser Festung Gefangene interniert..." Ausgang des Rechtsstreits werden wir seiner Beit berichten.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Die Lokalliste für Berlin und Umgegend

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mals auf die Angelegenheit zurück und, ohne Widerspruch zu finden, verlas er einen Auszug aus der Erklärung Dr. F. W. Försters, eines der vielen, die in Weichselmünde an ihrer Gesundheit Schaden gelitten. Der betreffende Paffus lautete: Ich habe über die ge­fundheitlichen Verhältnisse der Festung Weichselmünde lebhaft Klage Ferner wird eine Novelle zum Geſetz betreffend das Flaggen ist neu herausgegeben und der heutigen Nummer unfres Blatts bertan zu führen. Ich möchte lieber drei Monate im Ge= als in dem tonzentrierten recht der Kauffahrteischiffe in erster und zweiter Lesung ohne gefügt worden. Bei der Wichtigkeit der Lokalfrage erwächst den Sumpfgestant dieser Festung mit ihren feuchten und Debatte angenommen. Nach debatteloser Erledigung einiger Rechnungssachen folgt die Parteigenoffen die dringende Pflicht, die Lokalliste strenge zu dumpfigen Gefangenenstuben. Noch monatelang nach Verlassen der erste Beratung des Gesetzes betreffend die Handelsbeziehungen zum beachten. Den Saalabtreibereien und Verweigerungen gegen- Festung hatte ich mit Malaria Anfällen zu kämpfen, und britischen Reich. Dasselbe sieht die Verlängerung des Handels- über, die in Berlin selber versteckt, in den Vororten dagegen nervös start heruntergebracht, vor allem durch die schlechte Luft in auch meine fünf Mitgefangenen waren am Ende ihrer Strafzeit offen betrieben werden, bleibt uns kein andres Mittel übrig, als die 2otalsperre; und diese dort, wo nötig, durchzuführen, Nähe des schlecht verschließbaren Klosetts mündeten." den Zimmern, deren Ventilationseinrichtungen" in unmittelbarer muß das Bestreben aller Parteigenossen sein. Arbeiter, Parteigenossen, So sind die Zustände, über die Herr Sigmar Mehring im besucht daher bei Ausflügen zc. nur solche Lokalitäten, welche Wigblatt- Styl berichtet. Seine behagliche Stimmung ist erklärlich. auf der Liste verzeichnet stehen. Vor allen Dingen Er war zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, und zu drei Monaten erwächst aber den Vorständen von Arbeitervereinen die Pflicht, Festung begnadigt worden. Das konnte wenn an der Meinung, beim Abschluß von Fest lichkeiten und Partien auf das strengste die Andere von Begnadigungen haben, ihm nichts gelegen war- die neue Lokalli ste zu beachten. Die Vorstände wollen in solchen für ihn als Glüdsfall gelten. Dazu tam, daß seine Haft in zwei Fällen auch darauf achten, daß in den Verträgen mit dem Wirt eine ungewöhnlich schöne Herbstmonate fiel. So erschien ihm Alles in Klausel Platz findet, wonach für den Fall, daß das Lokal für Arbeiter- wesentlich besserem Licht als es regelmäßigen Verhältnissen entspricht. Nichtsdestoweniger wäre es seine Pflicht getvesen, in seinen Versammlungen später verweigert werden sollte, der Vertrag seine Schilderungen über die bekannte klimatisch schlechte Beschaffenheit Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkommnisse der letzten Beit lassen des Orts, die Feuchtigkeit der Festung und dergleichen mehr, nicht eine Bestimmung dieser Art dringend ratsam erscheinen. Ebenso ist leicht hinwegzugehen. Es verrät wenig politischen Takt, daß er, statt es Pflicht der Vorstände und Komitees, dafür nach Möglichkeit zu die für Viele verhängnisvoll gewordenen Zustände recht zu beleuchten, forgen, daß bei Mehrbedarf an Bedienungspersonal der Stellen den Leser vorwiegend in eine Ult Stimmung zu versezen sucht. nachweis der Freien Vereinigung der Gastwirtsgehilfen Berücksichtigung Vielleicht schlimmer noch als diese politische Taktlosigkeit ist der er­findet. Thue ein jeder seine Pflicht, so kann der Erfolg nicht aus einer menschenfreundlichen oder auch weniger lauteren Gesinnung staunliche Mangel persönlichen Verantwortlichkeitsgefühls. Infolge bleiben. Vor allem ist an den kommenden Festtagen Gelegenheit, haben der Verfasser und seine Mitgefangenen allerlei mit der Ge der Lokalliste Geltung zu verschaffen. Lokale, die keine Säle haben, fängnisordnung nicht zu vereinbarende Erleichterungen genießen sind für den Verkehr frei. Die Lokalkommission. dürfen. Unglaublicherweise bringt es der Verfasser fertig, ohne Rücksicht auf die den betreffenden Beamten und den Gefangenen daraus notwendig entstehenden Folgen diese intimen Dinge zu ver­raten. Wir empfehlen ihm, nachzuforschen, ob solche unsres Er­R. Kulnig, Wilmersdorf , 1,-. Gefangverein Nord Melodia" 5,-. Die neue Maschinenbauer- Krankenkasse zu Berlin wurde am Buchbruckerei Deutsche Warte" 14,90, Gesangverein staiserscher Männer: achtens ganz unvermeidliche Folgen eingetreten find. Für eine 23. Mai 1878 von einer Anzahl der der Invalidenkasse der Maschinenbau- chor" 10,-. Mälzer der Schultheiß - Mälzerei Pankow 8,05. Buchbrucerei eventuelle 2. Auflage ergäbe das ohne Zweifel ein weiteres höchst Arbeiter zu Berlin angehörigen Arbeitgeber errichtet, also längst vor Otto Lange 2,75. Von der Maifeier der Gastwirtsgehilfen, Berwaltungs: amüsantes Kapitel. Einführung des Krankenkassen Zwangs . Das Krankenversicherungsstelle Berlin , 26,05. Markgraff 1,- Lotterieverein Groß Schwein" 3,80. Wir hätten der Schrift des Herrn Sigmar Mehring nicht fo Gesez vom 16. Juni 1883 führte den Kassenzwang ein. Der Vor- J. S. 1,50. Gefangverein Frohe Stunde" 5,-. 4. Streis( Often), Stadt viele Worte gewidmet, wenn wir nicht besorgten, daß dergleichen schlag der Regierung, gemeinsame Krankenkassen für Betriebe zu bezirf, 5,35. 4. Streis, Groschfus' Werkstatt 7, 6,20. Streis Teltow , Plaudereien schädliche Wirkungen hervorrufen können. Sie behandeln errichten, welche mehreren Unternehmern gehören, wurde vom Schmargendorf , 2,10. G. S., Charlottenburg , 1- Von den Alten im ernste Angelegenheiten wizelnd und spielerisch, schwächen die Energie, Reichstag abgelehnt. Jedoch wurde als gemeinsame Ansicht der 15. sächsischen Wahlkreis Mitweida 10,-. W. Ntelebock 3,-. Von d. Arb. Regierungen und des Reichstags konstatiert, daß ältere Kaffent, die der Firma Gebr. Ardt u. Co., Ritterstr. 81, 5,-. Von den Parteigenoffen mit der gegen Zustände, wie sie in Weichselmünde herrschen, an­1. Str.( darunter Schneider: gekämpft werden muß, und verschlimmern noch überdies durch wie die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse für mehrere Betriebe werkstatt Gerson 1,50) 7,50. Von Herrn Silberstein, Babstr. 56, 5,-. Bendiskretionen die ohnehin schwer erträgliche Lage derjenigen, die errichtet waren, fortbestehen sollen. Ein Antrag, dies aussirt 526 7,10. Begirt 180 b und 180 c 9,35. Bezirk 180 a( darunter Piano- zu dem preußischen Cayenne verurteilt sind. drücklich im Gesez hervorzuheben, wurde als entbehrlich erachtet. fabrik Beiser 14,15) 19,35. Bezirk 179 b 8,35. Von einer Genossin den Die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse änderte ihre Statuten dem 1. Mai 1,-. Krankenversicherungs- Gesez entsprechend und wurde als Betriebs- Berichtigung. In voriger Onittung soll es nicht heißen: Weiser Krankenkasse behördlich anerkannt. Durch dieses Statut wurde 0,30, sondern: Meter 0,30. das früher dem einzelnen Arbeitgeber Arbeitgeber zustehende zustehende Recht

Ein schwerer Eingriff in die Selbstverwaltung einer Krankenkasse.

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Eingegangene Gelder für das Liebknecht Denkmal vom 4. Mai

bis 10. Mai 1901:

des Wahlkreises Offenbach Diesburg 100,-

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J. A.: J. Pfarr, Butligstr. 10.

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Bum Apothekenboykott schreibt ein Arzt in der Berliner Aerzte- Sorrespondenz": Warum ist es zum Boykott gekommen? Weil die notleidenden Herren Apothekenbefizer den be­scheidenen Rabatt von 10 Proz. den Strankenkassen nicht gewähren. des einseitigen Austritts nach vorangegangener Kündigung Im vierten Wahlkreise( Often) hält der Wahlverein am wollten, trotzdem der Armendirektion ein Rabatt von beseitigt. Neue Betriebe komunten und können nach dem Gesetz Dienstagabend 8 Uhr, Große Frankfurterstr. 117 seine Versamm 15 Proz. und den Familienmitgliedern der Krankenkasse der königl. der aus 67 Betrieben bestehenden Kasse nicht zutreten. Die Staffelung ab. Genosse 3u beil wird einen Vortrag halten. Ferner Schuhmannschaft ein Rabatt von 25 Proz. seit Jahren selbst fungiert nach allseitigem Zeugnis zu Gunsten der Ar- findet am Himmelfahrtstag eine Fußpartie über Hasel gegeben worden ist, ohne daß der Apothekenpreis gesunken ist. Eine beiter, hat die Karenzzeit beseitigt und eine Reihe weiterer borst nach Tegel statt. Treffpunkt 8 Uhr Bahnhof Jungfernheide, große Zahl der Kaffenärzte, und zwar der wirklichen beschäftigten Leistungen über das gesetzliche Mindestmaß hinaus den Arbeitern Restaurant Bartsch. nicht der sporenklirrenden Amateur Raisenärzte, stehen in gewährleistet. Im Jahre 1899 trat plöglich die Allgemeine Achtung, 5. Wahlkreis! Die Parteigenossen veranstalten am dem jetzt entbrannten Kampf auf Seiten der Kassenvorstände Elettricitätsgesellschaft mit dem Verlangen auf, 16. d. M.( Himmelfahrtstag) einen Ausflug. Abfahrt 7 1hr 40 Min. und der Kaffenmitglieder und werden deren Sache zum Siege aus der Kasse zu scheiden und eine eigne Betriebskasse vom Stettiner Bahnhof nach Hermsdorf, von da zu Fuß nach Tegel . führen. 25 Apothekenbefizer find bereits zur Rapitulation bereit. zu bilden. Diesem statutenwidrigen Verlangen entsprach Für Nachzügler Treffpunkt im Restaurant Richter in Tegel , Berliner Ihre Zahl wird schnell wachsen. Wir Aerzte haben keinen der Oberpräsident durch Verfügung vom 24. Oktober 1899. ftraße 65 bis 11 Uhr vormittags. Von dort zu Fuß nach Tegelort Grund, für die Herren Apothekenbefizer in die Arena zu Er nahm an, daß ungeachtet des Statuts die für die andren Be- und Ueberfahrt nach Wilhelmsruh . Dort Treffpunkt für Nachzügler retten. triebe geltenden gefeßlichen Vorschriften des Krankenversicherungs- bis 3 Uhr nachmittags. Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht Die rasenden Hausbesitzer. Der Grundbesizer Verein des Gesezes auch auf die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse Anivendung Der Vorstand. Frankfurter Thorbezirts hielt gestern eine Versammlung fänden. Er ordnete an, daß die Elektricitätsgesellschaft auf ihren Parteigenossen der Rosenthaler Vorstadt und Gesund ab, in welcher der Ministerialerlaß, der den Gemeinden empfiehlt, Antrag bin mit dem 27. November 1890 tit teen tiger brunnen. Montag, den 27. Mai, ist großes& rüh- Konzert im Sandwerker- und Arbeiter- Bohnhäufen they giffe farg Krantentasse bilde. Diese Kasse leistet erheblich weniger gofale des Herrn Ballschmieder, Badstr . 16, gittiger Mit- banen und zu diesem Zweck billige Bangelder zusichert, als un­als die Neue Maschinenbauer Krankenkasse. Die Arbeiter sind also wirkung des Arbeiter- Gesangvereins Nord", arrangiert von den lautere Konturrenz bezeichnet wurde. Noch erbitterter sprach durch diese neue Kaffe erheblich geschädigt. Eine socialdemokratischen Parteigenossen der Rosenthaler Vorstadt und man sich über die Anträge Mommsen und Singer im Stadt­Reihe Verwaltungsbeamten haben hingegen durch die neue Gesundbrunnen . Im großen Prachtfaal: Früh- Ball bei stark be- verordneten Kollegium aus. Diese bezeichnete man nicht allein als Kasse Anstellung gefunden. Der Oberpräsident ordnete ferner segtem Orchester. Anfang 5 Uhr. Billets 25 Pf. unlautere Konkurrenz" sondern auch als, unlauteren gleichzeitig an, daß die Neue Maschinenbauer- Krankenkasse aus Wettbewerb". ihrem Vermögen über eine Viertelmillion an die Die Parteigenoffen von Lichtenberg beabsichtigen ihre Partei Der Grundbesizer- Verein ist derselben, der auf seinem Stiftungs­neue asse zahlen solle. Diese Anordnung gründete der Spedition( Vertrieb des Vorwärts" und der Parteilitteratur auf Oberpräsident auf die Vorschrift des§ 67a des Krankenkassen- 28 ilhelmsberg auszudehnen und verbreiten zu diesem Zwecke fest im November vorigen Jahres ein Gedicht vortragen ließ, worin Gesetzes. eine Strophe lautete: Diese durch die Novelle vom 10. April 1892 heute von den bekannten Stellen aus eine Agitations­geschaffene Bestimmung ermöglicht ermöglicht es, daß, wenn bon Nummer. Die Genossen werden um rege Beteiligung mehreren Fabriken desselben Unternehmers, Unternehmers, für welche ersucht. eine gemeinsame Krankenkasse besteht, einzelne durch Verkauf in die Hände mehrerer Unternehmer übergehen, die ge- Lokal von Franz, Nieder- Schöneweide, Grünauerstr. 5, besonders Bei Ausflügen nach der Oberfpree wollen die Genoffen das meinsame Kasse bestehen bleiben, auf Antrag eines diefer Unter- berüdsichtigen. Auch ersuchen wir, das Lokal von Haffelwerder Die Wahl eines Syndikus an Stelle von Menbrink hat nehmer des ursprünglich einheitlichen Betriebs jedoch eine Scheidung fowie das Café Sedan mit der Ueberfahrt nach Mörans Blumen nicht, wie wir nach einer magistratsoffiziöfen Korrespondenz mit­unter Verteilung des Kassenvermögens stattfinden könne. Wiewohl garten zu frequentieren, alle fibrigen Zotale dagegen streng au teilten, bereits am legten Donnerstag stattgefunden. Bisher hat die Boraussetzungen diefes§ 67a auf die Neue Maschinenbauer meiden. Durch dies Berhalten wirde der Arbeiterschaft Berlins nur der zur Vorbereitung dieser Wahl eingesetzte Stadtverordneten Krankenkasse nicht zutreffen, meint der Oberpräsident, sei§ 67a doch Rechnung getragen werden. Ausschuß Bericht erstattet und der Versammlung die Wahl des Stadt­analog" anzuwenden. Die von der Neuen Maschinenbauer- Kranken- Rechnung getragen werden. rats Hirsekorn vorgeschlagen.

Die Lokalkommission.

tasse eingelegte Beschwerde wurde im vergangenen Jahre ver- Rigdorf. Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, daß worfen. Nunmehr erhob die Kasse lage auf Bahlung der die nächste Versammlung am Mittwoch, abends 81% Uhr, bei Münzer, Beitrittsgelder gegen die Allgemeine Elektricitäts- Gesenschaft Senesebeckstr. 113, stattfindet. Tagesordnung: Vortrag des Genossen bei den ordentlichen Gerichten; Termin steht am 21. Juni vor dem Dr. Wollheim über:" Die Lebenshaltung als Kulturträger." Reichsgericht an. Wahl der Delegierten zur Generalversammlung. Der Vorstand.

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Mieter, die nicht gern bezahlen Kommen in das schwarze Buch, Die, die viele Kinder haben, Bringen schnell wir auf den 8ug.

istin

Womit ein Dienstmädchen auskommen muß. In der Nord­deutschen Allgemeinen Beitung" lesen wir: Eine für alle Dienst­herrschaften interessante Entscheidung hinsichtlich des Koftgelds der Dienstboten hat das Polizeipräsidium getroffen. Bisher gingen die Ansichten darüber, was den Dienstboten, die während der Reise­

Bor einigen Monaten verlangte nun der Magistratskommissar, Socialdemokratischer Wahlverein Bezirk Pankow . Diens- zeit in Berlin zurückgelassen werden, an Entschädigung für Koſt zu die Neue Maschinenbauer Krankenkasse solle 250 574,41 Mart an die Betriebs- Krankenkasse zahlen. Der Vorstand lehnte das tag, abends 81/2 Uhr, Vereinsversammlung bei Großkurt, Ansuchen ab, da das ordentliche Gericht noch nicht ent- Berlinerstr. 27. Wissenschaftlicher Vortrag.

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Lokales.

Feftungsfreuden in Weichselmünde.

zahlen ist, weit auseinander. Die Beträge schwankten, je nach der Stellung der Herrschaft zwischen 60 Pf. und 1,75 M. pro Tag. An läglich eines Streitfalls hat der Verein für Dienstherrschaften und schieden habe und der Kasse keinerlei Sicherheit dafür Dienstangestellte" eine Entscheidung des Polizeipräsidiums ver­geboten ist, daß die etwa an die Betriebskasse der Allgemeinen anlaßt. Diese geht nun dahin, daß als Mindestsaz 1 M. für Elektricitäts- Gesellschaft gezahlte Summe nach ob siegendem Urteil der Klage gegen die Algemeine Elektricitäts- Gesellschaft zurück­bollständige Koft in Anrechnung gebracht werden muß. In der Ber­gezahlt würde. Der Magistratskommissar verfügte nun Es wird uns geschrieben: Der Vorwärts" hat unlängst mit fammlung des Vereins find 1,35 M. pro Tag als angemessen in Vor­Geldstrafen gegen die Vorstandsmitglieder, um sie echt gerügt, daß unsre Gerichte Breßvergehen sehr verschieden be- fchlag gebracht worden. zur Zahlung der nach ihrem pflichtmäßigen Ermessen zu urteilen, je nachdem es sich um socialdemokratische oder bürgerliche Eine Klage gegen den Magistrat beabsichtigt der Groß­Unrecht verlangten Summe zu veranlassen. Die Beschwerde gegen Schriftsteller handelt. Er exemplificierte dabei auf die Broschüre von destillateur und Weinhändler M. in der Prinzenstraße anzuftrengen. die gegen§ 132 des Landes- Berwaltungsgesezes verstoßende Zwangs- Sigmar Mehring Ein Herbst auf Festung", in der dieser seine Er- Das Geschäftspersonal M.s gehört der Orts Krantentasje verfügung schwebt zur Zeit beim Handelsminister. Trotzdem lebnisse in Weichselmünde schildert. So zutreffend die Bemerkungen für das Gastwirtsgewerbe an. Nachdem M. die Beiträge egetutierte der Magistratstommissar die Geld- des Vorwärts" über die Art des Strafvollzugs in Gefängnissen an die genannte Kasse für den Monat Januar entrichtet hatte, strafe und ichidte am 9. Mai 1901 awei Magistrats- waren, so wenig geben die der Schrift Sigmar Mehrings ent- erschien bei ihm ein Vollziehungsbeamter des Magistrats, uni die fetretäre zur Abholung von 173 M. 42 Pf. und zur nommenen Schilderungen von dem Charakter der Festungsstrafe ein angeblich rückständigen Beiträge für Januar einzuziehen. Herr M. Fortnahme des Depotscheins über die bei der richtiges Bild. Der genannte Schriftsteller glaubte wohl durch seine hatte im Augenblick die Kassenquittung nicht zur Hand, er zahlfe des­Reichsbant sicher angelegten 250 405,99 Mart. Selbst- Broschüre noch einmal den Befähigungsnachiveis als Redacteur des halb unter Vorbehalt die Beitragssumme noch einmal. Bald darauf verständlich ist auch gegen diese Wiaßregel Beschwerde eingelegt. UIt" erbringen zu müssen und entwarf ein launiges", benachrichtigte M. den Magistrat, daß sich die Kaffenquittung wieder Dies Vorgehen illustriert deutlich, welchen Schädigungen schon heute humoristisches" Bild von den Zuständen in Weichselmünde, das mit gefunden habe und ersuchte um Rückzahlung des an den Vollziehungs­die in guter Selbstverwaltung funktionierenden Kassen seitens der als andren zuverlässigen Schilderungen in argem Widerspruch steht und beamten bezahlten Geldes. Statt dessen erhielt M. ein Schreiben vom Kommissar für die Orts- und Betriebskassen, worin er auf­Kommission fungierenden Gemeinde Organe ausgefest in mehr als einem Sinne Schaden stiften kann. sind. Der im Betracht kommende Magistratskommissar ist Die Zustände in Weichselmünde haben die öffentliche Meinung gefordert" wird, die angeblich in seinen Händen befindliche Quittung" Stadtrat Friedel. Selbstverständlich wird die Kasse ihr wiederholt in unliebsamer Weise beschäftigt. Vielfache Beschwerden einzusenden. Als vorsichtiger Geschäftsmann wollte W. jedoch seine gutes Recht die gegen Eingriffe der ,, Aufsichtsbehörde" führten sogar dazu, daß im Jahre 1898 der Reichstag sich in drei Quittung nicht aus der Hand geben, und da er auch den Ton weiter zu wahren suchen. In der an Mannigfaltigkeit bunten Recht- Sizungen mit den Verhältnissen dieser und andrer Festungen befaßte. des Schreibens nicht für angemessen hielt, so schrieb er dem Stom­sprechung existiert fein einziger Fall, in dem in ähnlicher Weise Es waren die Abgeordneten Auer, Bebel und unert, die missar zurück, daß die Quittung jederzeit bei ihm( M.) cingesehen einer Gesegesbestimmung wie hier dem§ 67 a analoge" und gar lebhafte und unwiderlegt gebliebene lagen erhoben. Gegen die werden tönne. Weiter geschah in dieser Angelegenheit einstweilen rückwirkende Kraft zugesprochen wird. Sollte das Reichsgericht Schilderung, die Auer von dem preußischen Cayenne", wie das nichts. Einige Zeit danach erschien wieder der Vollziehungsbeamte nicht im stande sein, derartige Auslegungen zu unterbinden, Fiebernest Weichselmünde genannt wurde, in der Sigung vom des Magistrats bei Herrn M., um die angeblich rückständigen Kaffen­die zu Gunsten einer Gesellschaft wie der Elektricitäts- 131. Januar 1898 entworfen hatte, versuchte General v. Biebahn beiträge für den Monat Februar einzuziehen. Diesmal tonnte M.