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er zu

Badischen Fabritinspektion immer noch eine Fülle interessanten| punkt: das direkte Wahlsystem nur unter den Bedingungen, Kriegerbunds statt. Kriegsminister André hielt dabei eine Rede, Materials zur Beurteilung der socialen und gewerblichen Verhält- daß die Städte mit mehreren Abgeordneten in besondere Bezirks in welcher er ausführte, alle Bürger müßten den Gebrauch Vertreter Wahlkreise für je einen eingeteilt werden und der Waffen lernen und die Dauer des Militärdienstes müßte fit r nisse des Landes. daß die erste Kammer mit mehr Elementen aus der Bourgeoisie ver- alle die gleiche sein; es sei aber unmöglich, diese Dauer in Offiziöse Dauerhaftigkeit. Herr Schweinburg überlebte schnitten wird. Ebenso feig, ift die Saltung zur Gemeindewahl- unbegrenzter Weise herabzusetzen. Die lette Bemerkung des Kriegsministers richtet sich anscheinend schon manchen Minister, der ihn mit seinen Geheimnissen beehrte, reform. Die Gile, mit der Biese nationalliberale Gesellschaft diesmal er überlebt auch seinen wertvollsten Nachrichtenspender Johannes ihre paat launischen Anwandlungen borträgt, macht den Eindruck, gegen die reaktionären Parteien, die durch den Vorschlag ein­b. Miquel. Die, National Beitung" gab legter Tage ihrem daß der engere Ausschuß dieser Partei erst im engeren Lager fähriger Dienstzeit und der Einführung eines längere Jahre bienenden Freiwilligen- Heeresteiles den praktisch durchführbaren Berliner Stimmung zur Einigkeit machen muß. Erstaunen Ausdruck, baß die Offiziofität der Was die socialdemokratische Partei betrifft, so fand Plan der Radikalen und Socialdemokraten auf Einführung zwei­Bolttischen Nachrichten" durch ben Ministerwechsel im April zu Karlsruhe eine Vorbesprechung des Landesvorstandsfähriger Dienstzeit für alle Soldaten zu durchkreuzen wünschen. worden dem Anschein nach nicht beeinträchtigt Aber die National Beitung" mag wissen, daß ein mit den Delegierten einzelner Wahlkreise wegen der Kandida Herr turen ftatt. Schweinburg nicht nur mit einem Minister pflügt. Das Wiederaufleben der Dreyfus- Affaire. Die Amnestie Die Centrumspresse hat für die christliche Arbeiterschaft auch Schweinburg bereichert sich nach wie vor aus der ministeriellen Nachrichtenquelle. Die Nat. Btg." fann sich überzeugen, daß der eine Maifeier angeordnet; am 15. 5. m. verfließt das zehnte hat die Dreyfus- Affaire nicht aus der Welt zu schaffen vermocht. Vielgewandte aus Mähren fast tägliche Morgenbefuche in jenem Jahr seit der Verkündigung der Arbeiterenchflifa des Papstes Leo XIII . Das Intereife an dem furchtbaren Justizdrama ist nicht erloschen. Hause der Wilhelmstraße abstattet, wo Graf Pojadowsty( Rerum novarum.) Gin vorbereitender Festartikel des Badischen Ein Pariser und ein Brüsseler Blatt fachen das Fener dadurch wieder Beobachter" spricht davon, daß mit jenem Tage sich auch wieder an, daß sie die Erklärungen Esterhazys, des wirklichen Ver­seine wohlschmedenden Tränklein braut.- von neuem entfachte der Eifer und die Liebe, helfend umb rettend räters, veröffentlichen, die er gegenüber dem französischen Stouful in Die allerglorreichfte Regierung. Das neue Offiziertafino in zu arbeiten an der Heilung der socialen Gebrechen unsrer Gesellschaft, London abgegeben hat. Esterhazy entwirft in diesen Enthüllungen ein höchst erbauliches Konstanz trug ursprünglich die Inschrift: Imperatore besonders des arbeitenden Volks"; dies geschah in Erfüllung Bild von dem Wesen des großen Generalstabs, der nach ihm nichts Guilelmo II. gloriosissime regnante aedificatum", d. h. erbaut der Worte Chrifti: Mich erbarmt des Volts", die 21 als eine infame Fälscherwerth all das Geſchrei über die unter der allerglorreichsten Regierung Kaiser Wilhelms II." Gunsten der Armen und Notleidenden gesprochen habe. Als als eine infame Fälscherwerkstatt ist. Warum," meint Esterhazy Kürzlich ist diese Inschrift aber weggemeißelt worden. solche Beschützer des erbarmungswürdigen Volts nennt das Centrums A13 ob man im französischen Heere oben bis Vermutlich ist dem Baumeister noch rechtzeitig eingefallen, daß blatt in einem Atemt die Namen Ketteler- Windthorst- Lieber Fälschungen! unten immer und überall die Regierung von Baden eigentlich der Großherzog ist.- und kennzeichnet die Entwicklung unsrer Zeitverhältnisse auf dem bon Der neue Handelsminister und die Bäckermeister. Die socialen Gebiet in eine reinliche Scheidung und Sonderung: hie nicht solche Fälschungen beginge, im Heere, wie Ernennung des Abg. Möller, der sich wiederholt gegen den Maximal Atheismus hie Christentum; in diesem erbitterten Zweikampf übrigens in allen Verwaltungszweigen, wo die Arbeitstag im allgemeinen und die Bädereiverordnung im besonderen werde das fociale Programm des Arbeiterpapstes über das Erfurter Buchführung auffälschungen und Unterschleifen Mich jammert des beruht!... Als Hauptmann und als Major habe ich ausgesprochen hat, zum Handelsminister, wollen die Bäder Programm der Socialdemokratie fiegen.- Mich jammert des die eigentlich vor die Assisen gehört hätten; denn oft wurden meister zu einem erneuten Ansturm gegen die Bundesrats Volkes", müßte heute der Heiland sagen, wenn er die Vertreter des eine ununterbrochene Reihe amtlicher Fälschungen begangen, fingierte Rechnungen von Lieferanten, die darum wußten, beigelegt. verordnung über die Regelung der Arbeitszeit im Bädereigewerbe Arbeiterpapstes im Sündensolde der Brotwucherer sehen könnte.- benußen. Sie wollen den bevorstehenden Verbandstag des Central­Niemand zog darans unmittelbaren Nuzen, aber ganz unregelmäßige verbands deutscher Bäckerinnungen zu einer großen Protestfund­Aus dem Reiche des Herrn b. Köller Ausgaben wurden damit bestritten und die Gelder von ihrem ur­gebung veranlassen und hoffen von dem neuen Handelsminister die wird uns geschrieben: sprünglichen Zwecke abgelenkt, um willkürlich ausgegeben zu werden. Gott Abschaffung oder Abänderung der Verordnung zu erlangen. Gleich­Anfang dieses Monats hielt sich im Hafen von Apenrade weiß, was alles unter der Rubrik: Kartoffeln und andre Eßwaren" für zeitig soll auch gegen die sogenannte neue Bäckerei­verordnung, die geplanten hygienischen Vorschriften für Er- ein größeres Geschwader auf. Unter den Schiffen war auch das Soldetenmenage geht! Ich klage mich hier ausdrücklich der Fälschung und Betrieb bon Bäckereien protestiert werden. Flaggenschiff des Prinzen Heinrich Victoria Louise " mit dem amtlicher Schriftstücke und ihrer Verwendung auf Befehl an. Im mache mich auch anheischig, darzuthun, daß es kein Armeecorps Bezüglich des Streitabwehr- Fonds hat das Reichs- Prinzen an Bord. Die Mannschaften unternahmen an der Küste giebt, wo solche Dinge nicht gang und gäbe sind, wo Schriften­ant des Jumern, entgegen der Vorentscheidung des Berliner Polizei- ein Landungsmanöver gegen einen vom Norden kommenden fälschung nicht tagtäglich in aller Stegelmäßigkeit vorkommt. Na ch präsidiums, die zwangsweise Einziehung von Beiträgen von den markierten Feind, das 2. Bataillon des Infanterie- Regiments Nr. 86. dem russischen Heere ist das französische das einzelnen Inmungen für unzulässig erklärt, sich aber im Princip für Etwa acht Tage verblieben die mit einer Gesamtbesagung von jenige, wo ein solches Vorgehen am häufigsten die Gründung eines solchen Fonds ausgesprochen. Der Central- ca. 2000 Mann belegten Schiffe in der genannten nordschleswigschen ist. Die Entrüstung hierüber ist geradezu drollig verband beschloß daraufhin, eine Kasse zur Unterstützung bezw. Föhrde. Allabendlich wurden die Soldaten in Booten ans Land einem Lande, der Panamafchivindel blühte, Schadloshaltung durch Streits geschädigter Kollegen auf freiwilliger der Freund Reinachs und Eiffels Ministerpräsident ist Bafis, unter Zugrundelegung eines besonderen Nebenstatuts, ein- gebracht, wo sie in der kleinen Stadt an der blauen Ostsee sich nach Banamisten als Gesetzgeber thronen, alle Minister sich bereichern, zurichten. Das Statut soll vom Vorstand ausgearbeitet und dem Seemanusgebrauch vortrefflich unterhielten. nächsten Verbandstage zur endgültigen Beschlußfaffung unterbreitet Die Offiziere taugen mehr; denn obwohl sie alle Fälschungen be­gehen, thun sie es nicht, um zu stehlen; die meisten find ehrliche Schriftenfälscher. Die Fälschung ist ihnen zur zweiten Natur Die Ernennung eines Centralverbändlers zum preußischen geworden, und viele waren höchlich überrascht, wenn man ihnen Minister entfesselt die ausschweifendsten Hoffnungen aller Social fagte, daß sie während ihrer Laufbahn tausendmal das Zuchthaus verdient haben... Die Fälschungen und ihre Benutzung sind im Geheimdienste erst recht geläufig, und dort sind sie notwendig. Aber fie fommen im Kriegsministerium nicht häufiger vor, als in den Ministerien des Innern und des Aeußern."

werden.

reaktionäre.

Der Fußtritt. Die Agrarier haben ihrem Miquel zwar niemals getraut, aber zu seinen Regierungszeiten ihn eifrig gehätschelt. Als gelegentlich der Beamtenmaßregelungen vorübergehend eine Trübung des zärtlichen Verhältnisses eingetreten war, waren dann nach Be hebung der Mißverständnisse" bie agrarischen Lieblofungen ihres" Ministers um so wärmer. Jezt, wo Miquel gestürzt ist, laffen die Agrarier die Larve der wohlberechneten Freundschaft fallen und mit grimmem Sohn schreibt die Deutsche Tageszeitung" gegenüber der Miquel- treuen Staatsbürger- Beitung":

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Glaubt das naive Blatt thatsächlich selbst, daß Herr v. Miquel unfren Forderungen zum Siege verholfen haben würde, und daß er, wenn er die Wahl zwischen seinem Amte und der Durch letzteren entschieden haben würde? Wir glauben's nicht und Herr führung agrarischer Forderungen gehabt hätte, sich für die v. Miquel glaubt es sicher selber nicht." Das ist die Freundschaft der Stüßen der Antorität! Wenn kein Geschäft mehr mit der Lobhudelei zu machen ist erfolgt der Fuß tritt, der wenigstens vor den Freundschaftsbeteuerungen den Vorzug hat, daß er ehrlich gemeint ist.-

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Große Befremdung erregte bei dieser Gelegenheit ein von dem Geschwaderkommando verhängtes Boycotting über ca. ein Dugend socialdemokratische und dänische Geschäftslokale und Wirtschaften. Diese Maßnahme dürfte auf den Einfluß des dortigen Landrats Herrn Baron v. Uslar , der seine größte Berühmtheit durch eine vor ein paar Jahren nach Kamerun unternommene Informations reise erlangt hat, zurückzuführen sein.

Noch sonderbarer war die Thatsache, daß eben dieselben Lokalitäten, zu denen der Zutritt den Marinesoldaten durch Anschlag an Bord der Schiffe verboten war, und die täglich durch Patrouillen revidiert wurden, wohl bei der gleichzeitigen Einquartierung des Stieler Seebataillons in Apenrabe bedacht wurden.

Ein angesehner dänischer Kaufmann bes Städtchens, Hans L. Hansen, über dessen Geschäft ebenfalls die Sperre verhängt war, hat sich daraufhin geweigert, die ihm überwiesenen Mannschaften an­zunehmen, indem er von der Annahme ausging, daß die befürchtete in seinem Geschäftslokal. dänische Beeinfluffung ebenso groß sei in seiner Privatwohnung wie

Die betreffenden Soldaten wurden darauf von der Polizei auf Kosten des genannten Hansen in einem Hotel untergebracht. Die Angelegenheit wird jetzt vor Gericht zum Austrag kommen, da der Kaufmann Hansen sich weigert, die Hotelrechnung der ihm zu gedachten Einquartierung zu bezahlen.

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Das ist denn wohl die besonders feine Ehre des Mili tarismus!

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Der Fall Bruneau. Frankreich wird wieder dur eine Justizmorb Affaire beunruhigt, beren Opfer diesmal aller bings fein jüdischer Offizier, sondern ein verkommener Geistlicher fein soll. Es scheint, als ob der Fall Bruneau eine Wahlparole für die fleritale Partei werden wird, falls er sich nicht schnell in Einsteilen haben die Dreyfusards" den nichts auflösen sollte. Klerikalen die Waffen insofern aus der Hand geschlagen, als sie selbst sich auch des Abbé Bruneau annahmen.

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Abbé Bruneau wurde 1894 von dem Schwurgericht in Laval des Mordes schuldig befunden, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Am 2. Januar 1894 wurde der Pfarrer der kleinen Gemeinde Entrammes, Abbé Fricot, ermordet. Am Abend dieses Tages­wir folgen einer Darstellung der Neuen Freien Presse" war Abbé Fricot in den Garten des Pfarrhauses gegangen, eine fleine Promenade zu unternehmen. Man hat ihn nicht lebend wieder­gefehen. Seine Dienerin Jeannette verbrachte die ganze Nacht ihren Herrn zu suchen. Erst des andren Tages damit, bemerkten die Magd und die Nachbarn, welche sie unter­den Brunnen mit großen Holzscheiten Man zugedeckt. den Rand zog tach Entfernung hervor. Im Wasser fand man bald die Leiche des ermordeten Priesters. Sein Schädel war eingeschlagen, das Gesicht bis zur Unteintlichkeit mit Wunden bedeckt.

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Wofür wir den großen Chinapump gemacht haben, er fahren wir aus einem Artikel des Centralblatts für die Gesamt- Uebrigens soll der Prinz Heinrich die vielgerühmte Köllersche interessen der deutschen Pferde Rennen Der Sporn". Der Artikel Nuhe" beim nordschleswigschen Bürger- und Bauersmann sehr wohl berichtet ausführlich über die Frühjahrs. Rennen in Peling, die verspürt haben. In Hadersleben wurden noch in der elften Stunde am 23. März d. J. dort abgehalten wurden. Es heißt daselbst: vor der Ankunft des Prinzen von der Behörde Fahnenstangen und 3ur Pflege jeder Art von Sport hat sich in Fahnen verteilt, und in Apenrade soll ein einziges Mal ein landrats= diesem Monat hier der Betinger Reiter Verein getreuer Redacteur eines Reptilienorgans einen Anlauf zu einem Hurra der Holzstücke zuerst ein Stück der Soutane mit einer Hakenstange bildet. Derselbe zählt schon jetzt 120 Mitglieder; er ist international und steht unter dem Ehrenvorsik des Herrn genommen haben. Generalfeldmarschall Grafen Walderfee.

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Die Leitung des Vereins liegt in den Händen eines Komitees,

welchem folgende Herren angehören:

General v. Throta, Vorsitzender,

Major v. Kronhelm, stellv. Vorsitzender und Schatzmeister, Hauptmann v. Sandrart, Stellvertreter,

Hauptmann v. Blottniz, Schriftführer,

Hauptmann v. Reizenſtein, Technische Kommission,

Nittmeister Graf v. Magnis, Jagdreit- Kommission,

Hauptmann Schmidt, Schießkommission.

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Ausland. Frankreich .

Die parlamentarische Arbeit wird am Dienstag wieder aufgenommen. Die Minister, die seit einigen Wochen vielfach fern von Paris auf Inspektions- oder Ver­gnügungsreisen waren, sind zurückgekehrt. Die Session soll dann bis zum 14. Juli dauern. Der Senat wird sich sofort mit dem Ge­

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ftigt hatten,

Die Voltsstimme bezeichnete sofort den Abbé Bruneau, welcher Kaplandienste beim Pfarrer Fricot verfah, als den Thäter. Abbé Bruneau stand in schlechtem Nufe. Der Beginn der bereits Verdachtsmomente den gegen unterfuchung ergab Abbé Bruneau. Die Tasten seines Harmoniums wiesen Blut­flecke auf. Eine Nonne, Schwester Bouvier, teilte mit, daß Abbé Bruneau zu ihr geäußert habe: Der Herr Pfarrer liegt im Brunnen, ich sah ihn um 6 Uhr barhäuptig gegen den Brunnen zu

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Die einzelnen Kommissionen sind noch durch eine Anzahl jetz betr. die geistlichen Ordensgesellschaften zu beschäftigen gehen. Ich will nicht, daß sein Andenken durch den Selbstmord be­haben. Obgleich die Regierung die Beratungen möglichst fleckt werde. Man hat Holzscheite auf den Brunnen geworfen, fo Ats Abbé Herren verstärft. Der Verein hält wöchentlich zwei Jagden ab, die zu beschleunigen suchen wird, weil sie das Gesetz unter daß alle Welt glauben wird, er sei ermordet worden." sehr starte Beteiligung finden. Es ist hier aber auch allen Umständen noch in dieser Seffion unter Dach und Bruneau so sprach, war der Körper des Pfarrers noch nicht ge­ein Gelände, das jedes Reiterherz entzückt. Bald Fach haben möchte, so ist es doch keineswegs sicher, daß sie dies funden. Es war ein Raubmord. Dem Pfarrer wurden 1500 Frank weggenommen genau dieselbe Summe fand man bei Abbé Bruneau, wird jedoch diese Freude wohl aufhören, da die Chinesen auch erreichen wird. Die Konmissionsberatungen, der Bericht des welcher deren Erwerb nicht aufklären konnte. Daraufhin wurde Abbé jest anfangen, die selber zu bestellen. Ind ba Referenten, die Sanktion des Berichts zc. werden viel Zeit in An- welcher beren Erwerb nicht aufklären konnte. Daraufhin wurde Abbé da Bruneau verhaftet und angeklagt. wir ja bekanntlich uns nicht im Kriege" befinden, wird es spruch nehmen. Sodann wird der Senat wohl auch diesmal, wie Während des Prozesses wurde festgestellt, daß Abbé Bruneau wohl auch hier bald heißen: Flurschaden darf nicht das gewöhnlich zu geschehen pflegt, einige Abänderungen vornehmen, ein fittenlofes Leben geführt, daß er im geistlichen Kleide verrufene Bruneau wurde gemacht werden!" Dann Ade schönes Reiten. Es ist ja sehr erfreulich, daß dem Weltgeneralissimus in Er- so daß der Entwurf nochmals an die Kammer zurückverwiesen Orte besuchte. Abbé Bruneau gab dies selbst zu. Er antwortete darauf in der Verhandlung aus­mangelung einer andren Thätigkeit das Ehrenpräsidium des Pekinger werden müßte. In der Kammer wird es lebhafte Debatten verschiedener Diebstähle beschuldigt, welche er in Pfarrhäusern be­Reiter- Vereins übertragen worden ist, allein es will uns bedünken, über den Entwurf der Regierung betr. die Schaffung einer Alters- gangen hatte. weichend. Nur den Mord leugnete er mit großer Bähigkeit als ob eine derartige Pflege des edlen Rennsports dem deutschen pensionskasse für Arbeiter geben, dessen Bestimmungen Steuerzahler ein wenig zu kostspielig käme. Und da das zu einer zur Zeit in der Stommission für sociale Wohlfahrt" beraten eigentlich zwei Morde. Denn er war auch angeklagt, eine Blumen­händlerin von Laval ermordet und beraubt zu haben. so idealen Rennbahn zusammengestampfte Ackergelände von den werden.- rücksichtslosen Langzöpfen leider wieder unter den Pflug genommen

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Aus Baden schreibt man uns: Die Organisation des badischen Lehrerstandes ist nun 25 Jahre alt geworden und hat die Er fahrung gemacht, daß mit der Einigkeit und wachsenden Energie auch die Erfolge des Kampfes sich einstellten. Vor furzer Zeit

yon wird gemeldet:

Bruneau

Die Hauptzeugin gegen den so schwer belasteten Angeklagten wird und Flurfchaden nicht gemacht werden darf, ist damit hoffentlich Drüben wie hüben. Die Militaristen führen in allen Militär- war die Dienerin des Abbé Fricot, Jeannette. Ihre Aussagen auch vom Gesichtspunkt unsrer ostasiatischen Sportbeflissenen aus staaten diefelbe Sprache, wie sie diefelbe Rüstungspolitik als höchste wurden vom angeklagten Abbé mit der größten Energie bestritten. endlich der Zeitpunkt herangekommen, den Pekinger Reiter- Verein Weisheit und höchsten Ruhm ihres Landes betrachten, während diese Jezt wird nun behauptet, diefe Jeannette sei selbst die Mörderin ge­aufzulösen und sich wieder nach den heimischen Rennplägen einzu- Rüstungspolitik in Wahrheit die Erschöpfung der Staaten und den wesen; sie habe sich dem Abbé Bruneau in der Beichte anvertraut, und diefer habe, ein Märtyrer des Beichtgeheimniffes, lieber selbst den schiffen. Ruin der Völker bedeutet. Der kriegerische Stolz, der militärische Mord auf sich genommen, als seine Anklägerin unter Bruch des Rundgebungen in Deutschland zu zieren pflegt, ist in Frankreich weichtgeheimnisses als Schuldige zu entlarven. Eine wahre Toll­nicht weniger selbstbewußt und nicht weniger herausfordernd. Aus hausgeschichte! Der Geistliche soll aus dem Beichtſtuhle gewißt Auf dem am Sonntagabend veranstalteten Festmahl des Krieger- haben, daß es die Mörderin war, welche die schwere Auflage gegen ihn erhob, welche ihm den Kopf kosten mußte. verbands hielt der Marineminister zanesian eine Ansprache, fand in dieser Situation fein Wort, um der Belastungszengin ins in welcher er erklärte: Reine Regierung habe auch nur die Hälfte von dem gethan, Gewiffen zu reden, um darauf anzuspielen, was die Zeugin ihm selbst was die Republik in den letzten 30 Jahren für Heer und Marine gebeichtet hatte. Auf diese Aussage und auf das Zeugnis der Nonne Bouvier geleistet. Wir haben die vervollkommnetsten Gewehre und Geschütze; hin wurde das To de surteil gegen den Ab ausgesprochen. unfre Grenzen find geschützt durch Befestigungen, welche nach den Am Tage der Hinrichtung fragte ihn der Prokurator der Republik : neuesten Errungenschaften der Technik angelegt find. Unser Heer Haben Sie noch irgend welche Enthüllungen zu machen?" Darauf ist hinreichend start, um allen Anforderungen, auch des längsten antwortete Bruneau: Keine aber nehmen Sie diesen Brief, wollen Kriegs, zu entsprechen. Wenn Ende des Jahres 1906 unsre See Sie ihn lesen und publizieren er enthält meinen letzten Willen." macht programmgemäß ausgestaltet sein wird, so werden wir im stande sein, kalten Bluts allen Eventualitäten der Zukunft ins n diesem Schreiben erneuert Bruneau die Versicherung, daß er seine Sünden gegen die Keuschheit einsehe und bedauere, aber daß Auge zu blicken. er der Mordthaten nicht schuldig sei, um derentwillen er das Schaffott besteige.

erst am Schlusse der vorjährigen Kammerfession- gelang es der Lehrerschaft, zu erreichen, daß sowohl die Boltsvertretung als auch die Regierung die längst erhobenen Forderungen der Lehrerschaft berechtigt nach Unterstellung unter das Beamtengesch als anerkennen mußten. Mit Recht betont ein Jubiläumsartikel aus Lehrerkreisen, daß vor allem die veränderte politische Sonstellation in der zweiten Kammer, das Erstarken der von Haus aus schul­und lehrerfreundlichen Parteien der Linken( Demokraten und Social­demokraten) das Gewissen der Nationalliberalen geschärft.hat, und daß die Fesseln des Lehrerstandes erst dann fallen werden, wenn die Trennung von Staat und Kirche vollzogen ist; der Badische Lehrer­berein" möge fich den Satz zum Ausgang nehmen: das Wohl des Volkes ist das oberste Gesetz".

Am Schluß seiner Rede führte der Minister aus, Heer und Marine würden, weil die Republik so viel für sie gethan, ihr treu bleiben.

Die nationalliberale Partei, welche diesmal mit der Agitation zu den Landtagswahlen zuerst auf dem Kampfplatz erscheint, räumt in ihrem Pronunziamento den Lehrern eine Gehaltserhöhung Heeresreformpläne. Aus Lyon wird vom 12. Mai ge­ein, ist aber ebenso bereit, durch Erhöhung der Getreidezölle diesen meldet: Vorteil wieder zu beschränken. In der Wahlrechtsfrage steht unser Unter dem Vorfiz des Kriegsministers André und des Nationalliberalismus wieder auf dem verklaufulierenden Stand- Marineministers Laneisan fand heute hier ein Fest des

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Die Frage ist nun: Hat der Abbé vor seinem Tode auch die Dienerin Jeannette beschuldigt, die Mordthat be= gaugen zu haben, welche sie ihm angeblich gebeichtet haben foll? Das ist die Hauptfrage. Der Brief des Abbé Bruneau, welcher sich in den Archiven des Justizministers befindet, wird darüber bald Aufschluß geben.