Tautet:
-
V
wenden.
-
-
Unlängst erklärte bereits die deutsche Regierung gegenüber den Besucht war die Versammlung sehr stark und auch die Führer des Das Heilmittel gegen derartige frankhafte Zustände der englischen Beanstandungen der deuschen Forderung, daß nicht katholischen Volksvereins waren erschienen mit einer großen Anzahl Finanzen ist gegeben." In akademischen Kreisen nennt man's der Arbeiter in der Fabrik spricht vom„ Schuß", einmal alle für den Chinazug gemachten Aufwen- christlicher Arbeiter. Von seiten der Führer des katholischen Volts Bump, vereins wurde nun in der Versammlung ein Flugblatt für den anschließend an die volkswirtschaftliche Bezeichnung„ Vordungen durch die geforderte Kriegsentschädigung Brotwucher verteilt, das dem Referenten Gelegenheit gab, schuß" die zur Existenz der bekannten Kreditvereine gebedt seien. Um so dringendere Verpflichtung hat die deutsche fich gegen das Centrums Flugblatt zu In der führte. Diese Erscheinung soll nun so erzählt sich die Regierung, Waldersee mit seinem Korps ungesäumt zurückzurufen. Diskussion traten der ultramontane Stadtverordnete Hamm " Tribüne", die sich unlängst in einem Kampfverein" gegen das Noch hat sie zwar kein Zeichen einer derartigen Absicht verraten. und der Fabrikant Derksen für eine Bollerhöhung ein. Unternehmertum zusammengethan hat in Preußen zur Würde Wie lange noch?!- Auch machten sie Propaganda für eine in diesem Sinne ein- parlamentarischer Ordnung gediehen sein. Wie öfters, fo ging auch gebrachte Resolution. Nachdem der Referent sich noch einmal energisch zu Beginn des Wonnemonats Mai der gute Genius der Vorschußgegen die Resolution gewandt, wurde sie gegen ein halbes Dußend gewährung in Gestalt eines Hausdieners mit einer VorschußStimmen abgelehnt, sogar die christlichen Arbeiter stimmten dagegen. Einzeichnungsliste durch den Saal des Hohen Hauses, Die Resolution, die der Referent jezt einbrachte und die sich scharf suchend, ob jemand betrübten Herzens den wunderschönen Warum man dem gewesenen Minister Miquel just nachzureden Stimmen der Centrumsführer angenommen. gegen die Erhöhung der Zölle aussprach, wurde gegen ein paar Monat Mai beginne. Dem Manne konnte geholfen werden; Kaplan Hize, der Schuß um Schuß" wurde gelöst und Freude herrschte allüberall. sucht, daß er der Tugend der Treue übermäßig gefröhnt, warum Vertreter des Wahlkreises, wird gut thun, wenn er sich nicht in Aber: ach wie bald, ach wie bald schwindet. Es kam der 5. Mai, die berufsmäßigen Märchenerzähler der Presse gerade die Laune Widerspruch mit seinen Wählern sehen und seinen Kreis gefährden mit ihm Herr v. Bülow, der den Arbeitsvertrag jäh und jach löſte. haben, dem Wandlungsreichen eine wunderbar starke Entwicklung will, ganz fachte einzuschwenken. Die Versammlungen in dem ganzen Unvorbereitet, wie sie waren, verließen die parlamentarischen unwandelbarer Freundschaftsgefühle anzudichten das vermögen Streise beweisen, daß die Bewegung gegen den Brotivucher unter den Arbeiter die liebgewonnene Stätte und, die es anging, nicht ohne nur die Götter zu erklären und vermutlich auch die nicht. Christlichen in startem Steigen begriffen ist. Auf die Dauer werden Rückzahlung des zu viel erhaltenen Vorempfangs... ins Durch die Blätter läuft eine Geschichte, die ein zuverlässiger sie durch die Agitation getrieben, mit den andren ArbeiterGewährsmann" der Barmer Zeitung" zuerst verbreitet hat. Sie organisationen den Kampf gegen die Brotverteuerung aufzunehmen. mitgeteilt, daß im dortigen Regierungsbezirk während des ersten Ausweisung von Ausländern. Aus Breslau wird uns Ferner wird aus Krefeld berichtet: In Kempen a. Rh., der In der focialdemokratischen Parteipresse wird anläßlich des ureigensten Domäne des rheinischen Bauernvereins und des agrarischen Vierteljahrs 1901 nicht weniger als 15 Oestreicher mit Rücktritts Miquels wieder dessen einstiges Verhältnis zu Karl Marx Centrums, fand am Sonntag, den 12. Mai cr., eine zahlreich besuchte der Ausweisung aus Preußen bedacht worden find. in Erinnerung gebracht und unter Bezugnahme auf den 1850 an Protestversammlung gegen den Brotwucher statt. Die Versammlung Ein König. Die Amberger Volkszeitung" meldet zur Krank Mary gerichteten Brief auf die Wandlungen des fich als Schlangen- war veranstaltet von Verband der Weber und verwandten Berufs: heit des Königs Otto, es scheine sicher, daß das Nierenleiden mensch produzierenden, dahingegangenen Finanzministers hin- genossen( Niederrheinischer Weberverband), welcher am Niederrhein des Königs innerhalb eines Beitraums von zwei gewiesen. Es ist wahr, Miquel hat eine feltene Meta- eine rege Agitation gegen den erhöhten Brotzoll entfaltet. Es Jahren zum Tode führen müsse, falls die Diagnose der morphose durchgemacht, trotzdem ist er trotzdem ist er feinem ehemaligen dürfte dies die erste Versammlung in Kempen sein, die sich Aerzte sich nicht täusche. Neu und in dieser Genauigkeit noch nicht Kollegen aus dem Kommunistenbunde gegenüber nicht zum mit einer politischen Materie befaßte und die nicht öffentlich behauptet ist die Mitteilung, daß beim König ein Teil Verräter geworden, ja, er hat sogar und das dürfte vom Centrum einberufen. war. Sie war, wie zu er des Drüsengewebes außer Thätigkeit gesetzt ist und daß dieser nur wenigen bekannt sein seinen früheren Vertrauten warten stand, zur Hälfte von Landwirten( Großbauern) Prozeß start fortschreitet. Man sucht dem König, da man ihn auf Marr der Gefahr entrissen, in die Hände der und zur Hälfte von Arbeitern besucht. Der Referent war Re- andre Weise nicht zur Belebung der Herzthätigkeit bringen kann, Polizei zu fallen. Es war im Sommer des Jahres 1875, dacteur közschke. Redacteur Schreiner von der agrarischen„ Rhein . Medikamente künstlich in kalt genossenen Speisen beizubringen und als Mary die Absicht hatte, von London aus natürlich unter Volksstimme" zu Kempen , der besonders zu dieser Versammlung dadurch eine chronische Entzündung der Arterien und die Wasserfalschem Namen eine Reise nach Deutschland , nach Berlin an eingeladen war, suchte in längeren Ausführungen die Argumente sucht hintanzuhalten. Der König ist jetzt stark beleibt, da ihm die zutreten. Die Reise hatte keinen politischen Zwed, sie galt viel des Referenten zu widerlegen und die Notwendigkeit einer Getreide- Bewegung fehlt. Er schläft und ist sehr unregelmäßig. Oft vermehr einer privaten Angelegenheit. Die Berliner Polizei hatte zoll- Erhöhung darzuthun, fand aber nur bei einem Teil der Land- schlingt er die Speisen mit wahrem Heißhunger, noch ehe der Diener von dem Vorhaben Marr' Wind bekommen, und dieser wäre wirte Beifall. Es war dem Referenten Közschke verhältnismäßig mit dem Servieren fertig ist, oft läßt er sie stundenlang unberührt auch sicherlich in die Falle gelaufen, wäre er nicht noch recht leicht, an der Hand von statistischem Material und unter brausendem stehen. Namentlich in der legten Zeit soll er mehrere Tage fast zeitig gewarni worden. Und wer war es, der Mary Beifall der Versammlung die Schreinerschen Ausführungen auf ihren teine Speise anrühren, weshalb man ihm durch List flüssige Nahrung auf die drohende Gefahr aufmerksam machte? Es war kein wahren Wert zurückzuführen und das Naubsystem der Großagrarier beibringen mußte. Das innere Leiden verursacht dem König viele andrer, als der Exkommunist Miquel, der zu dieser Zeit an zu kennzeichnen. Eine Resolution, die sich mit aller Entschiedenheit Schmerzen, was sich in seiner Erregung offenbart. Die Untersuchungen der Spizze der Diskonto- Gesellschaft in Berlin stand, nachdem er gegen die agrarischen Forderungen beim Abschluß der Handels- der Aerzte sind naturgemäß äußerst schwierig, da der Kranke keine vorher schon Oberbürgermeister von Osnabrück , also mittelbarer verträge aussprach und den Reichstags- Abgeordneten für den Kreis törperliche Berührung dulden will, ein Rest des Gefühls königStaatsbeamter gewesen. Miquel hatte nämlich, wie er Marg mit Kempen , Herrn Frißen, auffordert, gegen jede Erhöhung der Lebens- licher Unnahbarkeit?" teilte, durch Zufall erfahren, daß dessen Reiseplan bekannt gemittelzölle zu stimmen, wurde gegen nur 2 Stimmen angenommen. worden war. Mary, der die geplante Reise infolge der Warnung Ein Teil der Gutsbesitzer enthielt sich der Abstimmung. unterließ( später war er doch noch einmal inkognito in Deutsch land und bei dieser Gelegenheit auch mehrere Tage in Solingen ), hat 1876 dem Gewährsmann, der ihn gelegentlich in London aufEr schloß mit den Worten:" Er hat mich wohl verlassen, aber doch nicht vergessen!" Eine außerordentlich rührende Geschichte, die leider nur den Karl Marx unternahm im Jahre 1874
-
-
-
-
was
der Wochen"
-
Aus Mecklenburg . Ueber eine merkwürdige Art von Leibeigenschaft, der die Lehrer unterworfen sind, berichten kürzlich haben die feudalsten Offiziercorps seine„ Boche" boykottiert, a row bei Schönberg ſiedelte zum Sommerſemeſter bei Arme ,, Woche". August Scherl ist vomollnglüd verfolgt. medlenburgische Blätter in folgender Notiz:" Der Lehrer V. in Rats und Ritters hoher Orden Ernst Wichert erzählt wurde, wie Auf eine Anfrage nach der besonderen Natur dieser„ Abfindungsein Lieutenant die Braut seines Burschen verführt habe fumme lautete die Aufklärung: Während bis zu Ende der 80er Jahre natürlich weder in der Wirklichkeit noch in in Mecklenburg - Strelis für die ersten fünf Jahre nach dem einen Fehler hat, daß sie nicht wahr ist und nicht wahr sein kann. Dichtung jemals geschehen darf. Scherl soll sich allerdings bereit abgang vom Seminar ein öfegeld von 450 m. verlangt Begleitung seiner jüngsten Tochter Eleonore eine Reise nach Deutsch Berichtigungsnovellen aufzunehmen, in deren erster behauptet wird, wanderung in den ersten fünf Jahren nach dem Abgang von in erklärt haben, zwei auf Grund des 11 eingesandte Gegen- und werden konnte, ist die Sache jezt anders geregelt. land. Damals hielt er sich auch einige Tage in Leipzig auf. Daß daß in Wahrheit der Bursche die Braut seines Lieutenants verführt Seminar iſt nicht gestattet bom 6. bis 10. Jahre, erlaubt, nach er damals die Absicht gehabt hätte, Berlin zu besuchen, ist unbekannt. habe, während in der andren dargelegt wird, daß der Lieutenant Bahlung von zunächst 1500 M., welche Summe mit jedem DienstEs hätte ihm aber auch nichts im Wege gestanden, diese Absicht von der Braut seines Burschen verführt und in den Tod getrieben fahre um 300 M. verringert wird. auszuführen; denn die preußische Polizei hätte ihn höchstens aus- worden sei. Troß dieses Entgegenkommens haben die Offiziercorps weisen tönnen. Strafrechtliche Verfolgung dagegen war unmöglich, den Boycott bisher nicht aufgehoben. da Mary durch die Amnestie von 1861 vor einer folchen Gefahr geschütt war.
-
nicht 1875
Miquel hätte also, selbst wenn er gewollt, gar nicht die Gelegen heit gehabt, dem Führer seiner Jugend den behaupteten Freundschaftsdienst zu erweisen.-
Agrarische Besorgnisse. Die Bündler bekunden einige Befürchtung, daß die neu geflicte Regierung sich nicht ganz nach ihrem Gefallen erweisen werde. Im Anschluß an eine längere Zuſchrift, in der die fast stets außerpreußische Laufbahn des neuen Ministers des Innern geschildert wird, erklärt die Deutsche Tageszeitung" mißtrauisch:
"
" Ob eine so furze Dienstzeit genüge, um einen Minister des Innern über preußische Verhältnisse zu informieren, darf als
zweifelhaft gelten."
Mißtrauen erfüllt die„ Deutsche Tageszeitung" gleichfalls gegen über der angekündigten Einberufung des Börsen ausschusses, der die Abänderung einiger als unzwedmäßig erwiesener Bestimmungen des Börsengefezes vorberaten soll. Das
Bündlerblatt aber droht:
Aus
Typhus in Met. Die Korrespondenz Hoffmann" schreibt: Bei dem 2. Bataillon 8. bayrischen Infanterie Regiments in Mezz Jegt fällt ein neuer Schlag auf den Inhaber der Woche" nieder. ist am 1. Mai noch ein Typhusfall zugegangen, seitdem ist keine Der Staiser will sich nicht mehr photographieren lassen. Um Erkrankung mehr vorgekommen. Dagegen befanden sich am 30. April zu verhindern, daß für die Oeffentlichkeit nicht bestimmte Aeußerungen noch 291 Typhustranke in Behandlung, von denen 7 der Krankheit des Kaisers unbefugt weiter verbreitet werden, und um dem Ueber- erlegen find, so daß der Bestand nunmehr 284 beträgt, von denen handnehmen bildlicher Darstellungen vorzubeugen, soll, wie der zur Zeit 248 als Rekonvalescenten zu betrachten sind. Ihre EntKönigsb. Allg. 3tg." aus Berlin gemeldet wird, die Absicht be- lassung aus dem Lazarett ist jedoch erst dann zu erwarten, wenn stehen, in Zukunft bei der Zulassung dienstlich nicht be- auf Grund genauer ärztlicher Kontrolle der Eintritt von Rückfällen teiligter Personen zu Veranstaltungen, an denen der Kaiser und die Weiterverbreitung der Krankheit nicht mehr zu befürchten ist. teilnimmt, eine schärfere Kontrolle zu üben.-
bestreiten.
offenbar die größtmögliche Unklarheit. Die Tägliche Rundschau", Ueber den Begriff des Hunnentums herrscht in Khalikreisen die allerdings in Karl Peters einen intakten Charakter bewundert, läßt sich aus China ein Schreiben schicken, das nach der üblichen Schablone sich gegen die auf die Hunnenbriefe sich stützenden AnSchriftstellerei, daß es ein leeres und langes Hin- und Herflagen richtet. Die Zuschrift ähnelt darin der ganzen Beschönigungsgerede ist, in dem auch nicht der Versuch gemacht wird, irgend einen bestimmten in einem Hunnenbriefe behaupteten Vorgang au Insofern giebt es gewisse Unterschiede in dieser " Das Börsengesetz war eine Forderung der nationalen Arbeit fathioffiziösen Dementierarbeit, daß einmal alle Nationen von dem und gewissermaßen ein Sieg dieser Arbeit über das Jobbertum. Vorwurf des Humnentums befreit werden, während in andren Schrift Wer die Grundlagen des Börsengesezes beseitigen oder verschiebenstücken zugestanden wird, daß die Russen, Franzosen, Japaner usw. will, der stellt sich also in dem Kampf zwischen natio- allerdings schlimm gehaust, dagegen aber die Deutschen allein eine naler Arbeit und Jobbertum auf die Seite des rühmliche Ausnahme gemacht hätten. Der Gewährsmann der„ Täg legteren. Wir hätten es nicht für möglich gehalten, lichen Rundschau" wählt die zweite Form. daß der Reichstanzler dies thun würde. llebrigens sind die der Landwirtschaft nahestehenden Mitglieder des Börsen ausschusses mit einziger Ausnahme des Abgeordneten Gamp unbedingt entschloffen, feine Milderungen und Verwässerungen des Börsengefezes zu empfehlen, sondern feine Grundlagen und Grundfäge unbedingt zu wahren."
Das Bündlerblatt weiß, daß eine Aenderung der„ Grundlagen und Grundsäße" des Börsengesetzes sicherlich nicht von der Regierung beabsichtigt wird. Es weiß aber auch, daß lautes Schreien die Regierung auch von geringstem Widerstand gegen Junkerwünsche zurückschreckt.
-
Das Recht der Kommunen, gegen den Brotwucher zu protestieren, ist bisher nur von dem Bosener Regierungspräsidenten bestritten worden. Trotzdem haben die Posener Stadtverordneten sich ihr Petitionsrecht nicht verkümmern lassen, sondern pflichtgemäß die Interessen der Bürgerschaft wahrgenommen.
-
Neuerdings hat man nun auch im Regierungsbezirk Frank furt a. D. und zwar leider mit Erfolg von Regierungswegen die Beratung einer Petition gegen den Brotwucher untersagt, nach dem bisher in verschiedenen Orten des genannten Regierungsbezirks ohne Schwierigkeiten ähnliche Petitionen verhandelt und beschlossen worden waren. Das„ Niederlaufiger Volksblatt" berichtet aus Finsterwalde :
Fast allen derartigen Versuchen gemeinsam aber ist der merkwürdige Widerspruch, daß nach entristeter Ablehnung des Hummen tums plöglich am Schlusse eine ebenso überzeugtes Bekenntnis zur hunnischen Weltanschauung erscheint. Diefen Sprung vollführt auch in aller Unschuld der Mann der Täglichen Rundschau", der den Schluß seiner langen Betrachtungen wie folgt zusammenfaßt:.
Der Afiate verlangt vom Europäer straffe Behandlung! Beispiele von Meinungsverschiedenheiten unter einzelnen Mächten haben dem Chinesen neues Selbstvertrauen gegeben. Hüten wir uns vor Vertrauensseligkeit. Der Kuli ", welcher heute bereitwillig unsren Willen thut, erhebt sich gegen uns, sobald er ein Zeichen von Schwäche sieht. Weshalb imponiert der Ruffe dem Chinesen am meisten? Weil er ihn so behandelt, wie er es verlangt, als Augehörigen einer dem Europäer weit untergeordneten Rasse. Im Kriege und in der Politik führt nur rücksichtslose Beseitigung jeglichen Widerstandes zu dem beabsichtigten Ziel."
Der Brave bedauert also nur, daß die Deutschen noch nicht ganz das Hunnenideal, das die Russen dar stellen, erreicht haben. Nur getrost! Wir glauben, daß die Deutschen sehr bald das russische Beispiel erreichen werden, wenn sie der Leitung dieser deutschen Khatisten folgen. Es giebt kein Die Ausführung des Beschlusses der hiesigen Stadtverordneten, Verächter schändende Verachtung einer andren Raffe, die noch dazu fichereres Kennzeichen des Hunnentums, als diese elende, nur den betreffend die Absendung einer Petition an den Reichstag gegen über eine hohe einzigartige Kultur verfügt. Vermutlich bekennt sich die geplante Getreidezollerhöhung, ist von dem Regierungs - der Herr, der dergestalt die Grundlagen aller humanen Sittlichkeit präsidenten v. Buttkamer zu Frankfurt a. D. durch Ber- und auch jeder civilisierten Religion vernichtet, zum Christen fügung an den Magistrat untersagt worden. In der letzten tum! Möge er ehrlich sein und sich hinfort dem Khakistentum zuStadtverordneten- Versammlung war der Antrag eingegangen, gegen schreiben. die Verfügung des Regierungspräsidenten den Beschwerdeweg zu
beschreiten, der Antrag wurde aber dadurch gegenstandslos, daß Die diesjährige Generalversammlung der Katholiken die Mehrheit der Versammlung nicht einmal eine Besprechung der Deutschlands wird nach Gutheißung des Bischofs von Osnabrück in Verfügung för nötig hielt. Osnabrück in der Zeit vom 25. bis 29. August tagen.
Die Stadtverordneten von Finsterwalde haben freilich durch ihre demütige Unterwerfung die ihnen zu Teil gewordene Behandlung ber dient. Bemerkenswert aber ist, daß plötzlich der Regierungspräsident berbot, was er bisher ruhig geschehen ließ.
Ausland.
510
Seit
vier
gegenwärtig in der unangenehmen Lage, zu erfahren, wohin die Aus der Schweiz wird uns geschrieben: Das Schweizerbolt ist führt. Seit Jahrzehnten hat der Bundesrat in Bern den monarchischen Schwäche und Nachgiebigkeit der Kleinen gegenüber den Großen Staaten eine Gefälligkeit nach der andern erwiesen und zwar ent weder aus eigener Initiative oder auf deren Wunsch beziehungsder Ausweisung der weise deren Reklamation. Genossen in Hottingen im Jahre 1888 find solche und ähnliche Gefälligkeiten den monarchischen Staaten in zahlJu lezter Zeit bethätigt reichen Fällen erwiesen worden. In der Bundesrat die mit der im Mai 1898 erfolgten Auslieferung der 229 Italiener begonnene Praris, die Ausgewiesenen in ihre Heimat abzuschieben bezw. an ihre Heimatsbehörden abzuliefern. Das sollte anfänglich mit Jaffei geschehen, der dann durch Beschluß des Bundesgerichts ausgeliefert wurde, und das ist jüngst wieder mit einem halben Dugend noch knabenhafter Italiener durch die Genfer Polizei gemacht worden wegen angeblicher Beteiligung an der zweiten Demonstration in Genf.
tommen
Die Promptheit, mit der die Schweizerbehörden gegen Ausländer vorgehen, hat bei den monarchischen Regierungen feineswegs eine Erhöhung des Respeits vor der Schweiz zur Folge gehabt, aber auch keine Anerkennung und Dankbarkeit für die erwiesenen Gefälligkeiten, vielmehr das Gegenteil. Vor Jahren, als Crispi noch am Ruder war, legte talien den Handelsvertrag mit der Schweiz in der illoyalsten und derselben ungünstigsten Weise aus und lehnte jeden Vorschlag auf schiedsgerichtliche Erledigung der Angelegenheit ab; die Grenzberlegungen durch italienische Bollwächter das ganze Jahr hindurch in zahlreichen Fällen vor und schließlich unterhält die italienische Regierung nach der öffentlichen Erklärung der Züricher Kantons polizei ein ganzes Heer von Spizeln in der Schweiz , so daß fie förmlich unter polizeilicher Aufsicht steht. Die deutsche Reichsregierung hat erst jüngst die seit Jahren anhängig gewesene Frage der Fortführung des Rhein - Rhone - Kanals bis Basel trotz der in Berlin sonst herrschenden Kanalbegeisterung durch schroffe Ablehnung jedes Entgegenkommens erledigt und mun machen sich in jüngster Zeit auch noch die Regierungen von Rußland und mationen unangenehm geltend. der Türkei durch unbegründete und bedenklich weitgehende Rekla
das skandalöse Treiben des Polizeispigels Baron v. Richthofen im Der schweizerische Bundesrat hat mit unbegreiflicher Langmut Dienste der türkischen Regierung geduldet; er hat dem neuen türkischen Generalkonsul Haidar Bey in Genf die amtliche Bestätigung gegeben, troz dessen eigner Erklärung, daß er zu polizeilichen leberwachungs- und Spigeldiensten da fei. Der schweizerische Bundesrat läßt sich all dies bieten und reklamiert bei der türkischen Regierung nicht, dafür aber reklamiert diese bei ihm wegen der von den Jungtürken in Genf herausgegebenen Tribünen- Gespräche. Auf der parlamentarischen Journalisten: Beitung für die politische Reform der Türkei , er giebt der Reklamation tribüne, die nunmehr auch der Berödung anheimfällt, liebt man die mit der gewohnten Gefälligkeit sofort Folge und veranlaßt seine boshaften Betrachtungen über die Volksvertreter da unten im Saal, Bundesanwaltschaft zum Einschreiten gegen die dem verlotterten und die naturgemäß die geborenen Feinde der Journalisten sind, die bankrotten türkischen Regime unbequemen liberalen Elemente. ihre Reden nachschreiben müssen. Charakteristisch für diese Spöttereien Die russische Regierung reklamiert gleichzeitig beim Bundesrat ist es, daß der Uneingeweihte niemals weiß, wo die Wahrheit auf- wegen der im Berner Maifestzug mitgeführten Inschriften, weil hört und die phantastische Satire beginnt. Eine hübsche Gestalt dieselben„ Es lebe die russische Revolution! Nieder mit dem haben die schlimmen Journalisten lezthin in der Figur des Vorzaristischen Despotismus!" lauteten. Die russische Regierung wird in schuß Diätariers" aufgebracht. Die Diäten von 15 Mark diesem Falle mit ihrer Reklamation fein Glück haben, denn in der Die christlichen Arbeiter und der Brotwucher. täglich, die der preußische Volksvertreter bezieht, sind für die heutigen Berner Tagwacht" wird erklärt, daß von deren Redacteur und Eine interessante Protestversammlung fand in Viersen , einer Verhältnisse nicht gerade sehr hoch. Kein Wunder deshalb, daß die preußi- Administrator die Inschriften gemacht und daß diese im Zuge von start industriellen Stadt im Kreise München- Gladbach, statt. Diese schen Abgeordneten bisweilen gegen Ultimo eine empfindliche Leere, zwar schweizerischen Arbeitern getragen worden seien. Aber wohin ist es Versammlung war von den Hirsch- Dunderschen einberufen und nicht im stets gut besuchten Hause, aber in der Diäten- Tasche gekommen, wenn in einem freien Lande teine Kritik mehr an den Referent war der Pfarrer a. D. Közschte, Redacteur in Düsseldorf . empfanden. schrecklichen Zuständen und an der Mißwirtschaft in fremden Ländern
Sollte das etwa bereits die Wirkung des Ministerwechsels sein und wollte Herr v. Hammerstein damit seinen Befähigungsnachweis bringen, daß er im stande sei, auch Altdeutschland im Geiste des reichsländischen Diktaturparagraphen zu regieren?
=
"