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Der Magiftrat hat gestern beschlossen, das Einkommen Steuer Regulativ dahin abzuändern, daß das Ergebnis feiner Steuerberanlagung jedem Steuerpflichtigen bei einem Einkommen bon mehr als 900 M. durch eine besondere Zuschrift mitgeteilt wird. Diese soll zugleich eine Belehrung über das Rechtsmittel des Ein­fpruchs enthalten.

Um der Stadtverordneten- Versammlung eine Mitwirkung beim Zustandekommen von Polizei- Verordnungen für Berlin   zu sichern, hat der Stadtverordnete Herr Dr. Friedemann im Verein mit 23 andern Stadtverordneten der Versammlung folgenden Antrag unterbreitet: Die Stadtverordneten- Versammlung ersucht den Magistrat, die ihm zur Genehmigung oder Aeußerung zu gehenden Entwürfe von Polizeiverordnungen für Berlin   vor er­folgender Genehmigung oder Aeußerung der Stadtverordneten- Ver­fammlung zur Kenntnisnahme vorzulegen.

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waren. Zwar hatte der aus dem Geschäft herbeigeeilte Fasolt und ein[ Straffammer des Landgerichts I  . Der Angeflagte gab die ihm zur Bädergeselle versucht, bis zur bedrängten Wohnung vorzubringen, Laft gelegten Strafthaten zu. Er führte zu seiner Entschuldigung doch mußten sie auf der zweiten Treppe wieder umtehren. Brand- an, daß er selbst Verluste gehabt und dadurch in seinen Ver­zurückgekommen sei, inspektor Reinhardt, der die Ablöschung leitete, ließ die beiden fleinen mögensverhältnissen daß ihm den Kopf Kinder und ihre Mutter durch Sappeure herabholen und gleichzeitig die Schulden über gewachsen feien. das Feuer von beiden Fronten mit mehreren Dampfsprizenrohren ersten Fälschung habe er gehofft, den Wechsel selbst vor dem angreifen. Nach 12 stündigem Wassergeben war man Herr des Verfalltage wieder einlösen zu können, da dies aber nicht durchführ= Feuers, so daß ein Teil der Löschzüge wieder abrücken konnte. Die bar gewesen, habe er zu neuen Fälschungen greifen müssen, bis schließlich die Katastrophe unvermeidlich gewesen. Während der Schöneberger Wehr trat überhaupt nicht in Thätigkeit.n Das Polizeipräsidium teilt mit: Einem mehrfach vorbestraften Staatsanwalt gegen den Angeklagten eine Gefängnisstrafe von drei Mann find 20 Holzrollen mit Goldgarn im ungefähren Wert von Jahren beantragte, führte der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. David­sohn aus, daß mur eine einzige fortgesette Handlung 40 M. als mutmaßlich gestohlen abgenommen worden. Das Garn Angeklagte nicht durch eine üppige ist sogenannter Goldcordonet und besteht aus dreifachem Cement- borliege, daß der Lebensweise, sondern durch unglüdliche Geschäftsverhältnije gespinnst auf citronengelbem Baumwollfaden. Die Rollen sind zurückgekommen sei und deshalb wohl ein milderes Urteil 1/4 Rilorollen. Refognoscenten wollen sich in den Vormittagsstunden verdiene. Der Angeklagte selbst betonte noch, daß seine Ehrenämter als Bezirksvorsteher, Der Fall Aschinger" d. h. die Sonntagsbäderei im von 9-1 Uhr auf Zimmer 249 des Polizeipräsidiums melden. Armenkommissions Vor­Aschingerschen Betriebe bildete den Gegenstand einer Feuerbericht. Gestern waren verschiedene fleine Brände ab- ste her usw. ihm viel Zeit geraubt hätten, wodurch er in der Wahr­Audienz, welche die Obermeister der beiden Berliner   Bäcker- zulöschen. Lindowerstr. 25 brannte der Jubalt eines Hängebodens, nehmung seiner eignen Geschäfte erheblich behindert worden wäre. immungen Bernard von der Germania" und Gemeinhardt während gleichzeitig Kastanien- Allee 49 Gardinen und Möbel durch Der Gerichtshof nahm zu Gunsten des Angeklagten an, daß nur von der Konkordia" im Reichsamt des Innern" hatten. Feuer beschädigt wurden. Ein gleicher Brand erfolgte Eisenbahn- drei gegen die verschiedenen Banken begangenen fortgesetzten Hand­Bekanntlich hatte auf die Beschwerde der Bäckerimmungen hin, das straße 10. Ein Alarm nach Münzstr. 23 war durch brennendes Müll lungen der Urkundenfälschung und des Betrugs vorlägen, erkannte Polizeipräsidium die Firma Aschinger wegen wiederholter Verstöße verursacht. Beuffelstr. 72 war ein Schornsteinbrand zu beseitigen. aber doch auf eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und fünf­gegen die Bäckereiverordnung, begangen durch Sonntagsarbeit in Außerdem liefen noch Feuermeldungen von Oranienburgerstr  . 7 und jährigen Ehrverlust. Der Verurteilte erklärte, die Strafe fofort an­ihrem Bäckereibetriebe, mit einem Strafmandate( 10 M. für jeden Rosenthalerstr. 2 ein, die jedoch auf ganz unbedeutende Anlässe zurück- treten zu wollen. Hebertretungsfall) bedacht. Die Firma beantragte gerichtliche zuführen waren. Der Prozeß gegen den Kaufmann Morih, den Inhaber des Entscheidung und wurde sowohl vom Schöffengerichte, als von Freie Volksbühne. Sonntag, 1. Pfingsttag, nachmittag: Schuldeneinziehungs- Bureaus Berolina", der die vierte Straffammer der sechsten Straffammer des Landgerichts I   freigesprochen, mit der 6. Abteilung, Leffing- Theater: Figaros Hochzeit  ". 4. Abteilung, des Landgerichts I   eine Woche hindurch beschäftigt hat, wurde gestern Begründung, daß die Aschingersche Bäckerei nur einen Bestandteil des Carl Weiß- Theater:" Der grüne Kafadu". Am 2. Pfingstfeiertag: zu Ende geführt. Staatsanwalt Reiß schied einige von den vielen Gastwirtsbetriebes der Firma bilde und deshalb nicht von den Be- Leffing- Theater, 7. Abteilung, Figaros Hochzeit  ". Pfingst vorliegenden Betrugsfällen aus, hielt in übrigen den An­schränkungen der Sonntagsarbeit, welche die Bundesrats- Verordnung ausflug der Ordner am 1. Feiertag vormittag nach Schulzen geklagten des wiederholten Betrugs, der Er= festsege, betroffen werde. Jm Polizeipräsidium, wo die Obermeister dorf, Heiligensee  , Treffpunkt bis 10 Uhr in Tegel  , Restaurant Strause, preffung, Bedrohung sowie der versuchten Ver ebenfalls vorsprachen, wie im Reichsamt des Innern, wurde ihnen Berlinerstr. 92. leitung zum Meineide für überführt und bean die Versicherung gegeben, daß die Regierung in dieser so bedeut­tragte Hierfür eine Gesamtstrafe von drei Jahren famen Frage völlig auf dem Standpunkt der Bädermeister stehe. Zuchthaus und fünfjährigen Ehrverlust. Die Verteidiger, Rechts­Der Polizeipräsident hat gegen das freisprechende Urteil der sechsten anwalte Auerbach und Leonh. Friedmann, bemängelfen be Straffammer Revision eingelegt, so daß nunmehr die Entscheidung sonders die Glaubwürdigkeit des Beugen, der vom Angeklagten be­beim Kammergericht ruht. einflußt sein sollte, eine falsche Aussage unter seinem Eide abzugeben. Außer der versuchten Verleitung zum Meineide müßten nach ihrer Ansicht auch noch viele Betrugsfälle ausscheiden und ebenfalls die Strafthat der Bedrohung, die von den Betreffenden gar nicht ernst genommen worden sei. Jedenfalls, sei ein viel geringeres Strafmaß am Plaze, wie vom Staatsanwalt beantragt worden sei. Der Gerichtshof schied noch 22 Betrugsfälle aus und vertagte sechs andre Fälle, die mit der Nachtragsanklage verhandelt werden sollen. Die versuchte Verleitung zum Meineide wurde nicht für erwiesen ers achtet. Es blieben somit 36 vollendete und 6 versuchte Betrugsfälle, Erpressung und Bedrohung übrig. Für diese Strafthaten erfaunte der Gerichtshof auf insgesamt 1/2 Jahre Gefängnis und 500 M. Geldstrafe. Ein Haftentlassungsantrag wurde abgelehnt.

Aus den Nachbarorten.

Der Rigdorfer Magiftrat hat in Aussicht genommen, in die demnächst aufzunehmende Anleihe folgende Beträge einzustellen: Für den Neubau einer Gasanstalt einschließlich eines Zuschusses zum Zur Bernauer Mordaffaire. Die gerichtliche Leichenschau Bau der Straße 1750 000 m., zum Bau des Rigdorfer Stichkanals hat ergeben, daß der Ermordete eine wahrscheinlich von einer und der Uferstraßen 630 000 m., zum Bau der Straßen 88 und 88 a Revolverfugel herrührende Schußwunde in der linken Brust 250 000 M., zum Bau der Straße 87 rund 40 000 M. und 40 000 M. hatte. Die Trennung des Kopfes vom Rumpf scheint durch zum Bau der Straße 19, zum Erwerb von Grundstüden a) für ein ein Beil ausgeführt worden zu sein. Das aufgefundene Krankenhaus 150.000 m., b) für Armen- und Pflege- Anstalten 150 000 M., Jadett ist mit dem Stempel Langenfelde und die Hose mit an Kosten der Separation 2c. zum Zwecke der Hergabe von Gebäuden Bischofswalde gezeichnet. Der Leichnam ist am rechten Arm zum Teltowkanal 50 000 m., lezte Rate zum Amtsgerichtsbau mit den Buchstaben R. C., mit der Jahreszahl 1884 und zwei 100 000 M., Baukosten für ein zweites Armenhaus( wozu noch gefreuzten Schlüsseln tätowiert. Im Laufe des gestrigen Nachmittags 75 000 Mark zur Verfügung stehen) 50 000 Mart. In Summa find auf den umliegenden Ländereien noch ein Hut und ein Paar 3 210 000 Mart. Stiefel gefunden worden. Lettere passen nicht zu den Füßen des Toten und scheinen von dem Thäter umgetauscht worden zu sein. Später wurden noch auf dem Kirchhofe in Ladeburg zwei lang­schäftige Stiefel gefunden. Die Polizei ist in emfiger Thätigkeit. Bisher hat sich aber weder die Persönlichkeit des Opfers noch ein bestimmter Anhalt über den Thäter ermitteln lassen. Die gerichtliche Obduktion findet am Donnerstag in Ladeburg  , wohin die Leiche geschafft worden ist, statt.

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Für nicht in Rigdorf ortsangehörige Kinder, welche sich im Stadtbezirk in entgeltlicher Pflege befinden, will der Magistrat von jezt ab ein Schulgeld von 2,50 M. monatlich erheben. Im Falle der Weigerung des endgültig verpflichteten Armenverbands, dies Schulgeld zu zahlen, soll die Ausweisung solcher Kinder aus dem Stadtbezirk erfolgen.

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Das Urteil im Prozeß Rosenstock gegen Arendt und Ge noffen wurde Dienstag nach achtstündiger Beratung gegen 11 Uhr abends von der zweiten Strafkammer des Landgerichts Potsdam   ge­sprochen. Es lautete gegen den Angeklagten Arendt auf 1200 M. Die Rigdorfer Armendeputation hatte beschlossen, Frauen zur waifenpflege heranzuziehen und es bei der jetzigen Bahr Geldstrafe, gegen den Angeklagten Dr. Leipziger auf 500 m., 200 M. Geldstrafe. Die Verurteilung erfolgte wegen Vergehens gegen Ein Parven, wie er im Steckbrief steht. Ein richtiger der Waisenräte zu belassen. Der Magistrat, dem dieser Beschluß in gegen die Angeklagten Neisser und Schiebellamp auf je Schlächtermeister- Stedbrief ist hinter dem flüchtigen feiner letzten Sigung vorlag, nahm lediglich davon Kenntnis. §186 des St.-G.-B. und§ 20 des Preßgesezes. Die Urteilsgründe wurden Richard Roeder erlassen worden, der, wie gemeldet, wegen wieder­Die Wohnungsnot in Neu Weißenfee. Der in der letzten unter Ausschluß der Oeffentlichkeit von dem Vorfizenden, Land­holten Betrugs und betrügerischen Bankrotts von der hiesigen Gemeindevertreter- Sigung erstattete Bericht der Wohnungs­gerichtsrat Rademacher, mitgeteilt. Der Angeklagte Arendt war Staatsanwaltschaft verfolgt wird. Der 34jährige Roeder, ein ge- Kommission gab einigen aus agrariern Gelegenheit, in erster Instanz zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten ver­borener Berliner  , wird u. a. wie folgt beschrieben: Statur unter ihren Unmut über die nach ihrer Ansicht ganz überflüssigen Maß- urteilt worden. Der Gerichtshof war in dem gestern gefällten Urteil jezt, Haare: rotbraun und furz, Stirn: breit, Bart: rotbrauner nahmen der Gemeinde zur Abstellung der Wohnungsnot zu äußern. der Ansicht, daß eine Gefängnisstrafe nicht am Blaze war, ins­Schnurrbart, Augenbrauen: rotbraun, Nase: did und rot, Ge- Der Berichterstatter betonte, daß bei dem Umzuge im April der besondere weil eine große Anzahl der von dem Angeklagten gegen fichtsfarbe: gefund und aufgedunsen, Sprache: deutsch, Mangel an Wohnungen nicht in besonders frasser Weise zutage geben Nebenkläger Rechtsanwalt Dr. Rosenstod vorgebrachten Thatsachen Berliner   Dialett; besondere Kennzeichen: trägt mehrere treten sei einmal durch das Eingreifen der Wohnungs- Kommission, sich als wahr erwiesen haben, und weil das Verhalten des Brillantringe und Brillant- Busennabel Wohnungslosen in auben usw. unterkunft gesucht bedenkliches anzusehen sei. ein aber dadurch, daß ganz erheblicher Teil der Dr. Rosenstod in den Fällen Cohn, Laut und Bratwolf als ein sehr und gefunden habe. Jezt zur Sommerszeit möge dies wohl angehen, zum Oftober aber werde die Gemeinde vor die Die Revision im Sternberg Prozeß ist verworfen worden. Thatsache gestellt sein, diesen Obdachlosen Unterkunft zu verschaffen. Das Reichsgericht verkündigte im Sternberg Prozeß gestern nach Die Wohnungssuchenden seien zum allergrößten Teil Familien- mittag gegen 1 hr das Ürteil. Die Revisionen der Angeklagten väter mit vielen Kindern und auch solche gewesen, welche Sternberg und Wender wurden verworfen, da sich sämtliche materiellen teine Miete bezahlen wollen. In Fällen, wo einer dieser beiden und prozessualen Beschwerden als unbegründet erwiesen. Umstände vorhanden gewesen sei, hätten die Hausbefizer sich energisch Gestern sollte, wie wir f. 3. mitteilten, vor der Berufungsinstanz Bei der Arbeit vom Tode überrascht. Die 76 Jahre alte dagegen gewehrt, solchen Leuten Wohnungen zu vermieten und in der bekannten Privatbeleidigungsfache gegen unsern Parteigenossen von der Wohnungskommission veranlaßte Paul Jahn entschieden werden. Es tam jedoch nicht zur Ver­Witwe Adelheid Schlegel aus der Holzmarktstr. 50b wurde seit sich auch die Freitag voriger Woche vermißt. Als man gestern ihre Wohnung Buweisung solcher Personen verbeten. Die Debatte, an der sich zu handlung, da der Termin vertagt worden war. öffnen ließ, fand man sie tot neben dem mit Wäsche gefüllten nächst in rein sachlicher Weise unsre Genossen Taubmann und Waschfaß auf dem Fußboden liegen. Der 35jährige Maler Emil Schillert beteiligten, wurde äußerst lebhaft, als der G.-V. Bundé aus der Bernauerstr. 6, der auf den Neubauten in der Swobode die Doktorfrage aufwarf: Weshalb jetzt die Ge­Magazinstr. 3-11 beschäftigt war, tlagte seit vierzehn Tagen über meinde für die Mieter eintreten solle, da doch in früheren Jahren, Atemnot. Gestern nachmittag um 51/2 Uhr brach er auf der Arbeits- als es den Hausbesikern schlecht ergangen sei, niemand daran gedacht stelle plötzlich zusammen, fiel auf einen Sandhaufen und starb nach babe, auch für lettere etwas zu thun." Der Herr wurde aber wenigen Minuten. Bundé hinterläßt seine Frau mit vier Kindern in seinen von blindem Haß gegen die minderbemittelten Schichten im Alter von 3 bis 11 Jahren. der Bevölkerung zeugenden Ausführungen durch die von unsern Ge­nossen gemachten Bemerkungen und Zwischenrufe so verwirrt, daß er plöglich die Schleusen seiner Beredsamkeit verstopft fab und schwieg Die Wohnungskommiffion, deren Thätigkeit Anerkennung fand, foll weiter bestehen bleiben. Vorsitzender der Kommission ist der Kauf­mann Rathmann, König- Chauffee und Lothringenstraßen- Ede.

Der Buchmarder, der in Leipzig   in der Person des früheren Referendars Loth festgenommen wurde, ist auch in Berlin   bekannt. Hier hat sich bei der Kriminalpolizei ein Restaurateur gemeldet, dem er für eine Schuld zwei Bücher zum Pfand ließ, Heimatlaub" und Hohenzollernchronit". Die Bücher sind mit den Nummern 6692 und 3329 versehen und liegen für die Eigentümer im Zimmer Nr. 97 des Polizeipräsidiums.

9.

F

Ein Kind wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt. Eine bemerkenswerte Verhandlung fand vor dem vierten Schöffengericht in Hamburg   statt. Auf der Anklagebank nahm ein 13jähriger Knabe Platz, der sich wegen Widerstands gegen die verantworten jollte. Als Beuge trat ein Staatsgewalt Er sei am Schußmann auf, der folgende Angaben machte: Paffanten April auf dem Groß- Neumarkt von einem benachrichtigt worden, daß Knaben an dem öffentlichen Brunnen die Vorübergehenden mit Wasser besprizten. Er habe daher pflichtgemäß Zwei Unfälle haben den 58 Jahre alten Cigarrenhändler die Knaben fortgejagt. Hierbei habe er auch den damals erst Wilhelm Hentner aus der Trescowstraße 34 in den Tod getrieben. 12jährigen Angeklagten aufgefordert, sich nach Hause zu begeben. Henfner war bis vor fünf Jahren Zimmermann, mußte aber diesen Der Knabe habe jedoch nicht gehen wollen, so daß er ihn am Aermel Beruf aufgeben, nachdem er auf einem Bau verunglückt war und sich gepackt habe, um ihn nach Hause zu bringen. Anfänglich fei auch den rechten Fuß gebrochen hatte. Er bezog eine Unfallrente und habe sich dann aber zu Boden betrieb seit drei Jahren ein Cigarrengeschäft. Friedrichshagen  . Dienstagmorgen entstand in der Brauerei der Junge mitgegangen, Obwohl dieses gut von Wallburg u. Pauli dadurch ein Brand, daß Abfälle glühender geworfen und sei schließlich davon gelaufen. Das ist das Bergehen, ging, hatte der Mann keine Freude daran, weil der Fuß ihm noch immer Schmerzen bereitete. Nun tam am Dienstagabend noch das iche die vor dem Kesselstande lagernden Kohlen entzündeten. Das deffen sich der Knabe schuldig gemacht hat. Der Schußmann hat Unglüd dazu, daß er an der Ede der Nyke- und Trescowstraße fiel feuer griff schnell um sich und bald stand der Dachstuhl des Kessel- seiner Instruktion gemäß von dem Vorfall Anzeige gemacht, hatte hauses in Flammen. Durch die große Masse der brennenden Kohlen aber nicht das Gefühl, daß der Knabe ihm strafbaren Widerstand und sich eine schmerzhafte Verlegung an der rechten Hand zuzog. wurde der unter Dampf stehende Steſſel start erhigt, so daß jeden geleistet hatte. Der Amtsanwalt aber war der Meinung, daß Seitdem war er ganz niedergeschlagen. Als er gestern morgen seinen Augenblid eine Kesselexplosion zu befürchten war. Nur durch das der Knabe das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit Laden nicht aufmachte, schickten die Nachbarn zur Polizei. Diese ließ rechtzeitige Eingreifen und einer 1½stündigen angeftrengten Thätig einer Handlungsweise gehabt hat. Er beantragte durch einen Schloffer öffnen und fand den Mann in seiner feit der freiwilligen Feuerwehr gelang es, ein weiteres Ümfichgreifen deshalb gegen ihn die Strafe eines Verweises. Der Verteidiger be­Junggesellen- Wohnung hinter dem Laden als Leiche an der Thür: des Feuers zu verhindern und eine große Gefahr zu beseitigen. tonte dagegen, daß hier von einem ftrdfbaren Widerstand gegen die Schöneberg  . Unfre Herren Hausagrarier sind aus ihrer so Staatsgewalt teine Rede sein könnte, sondern mir von einer find­Der elektrisch betriebene Zug der Wannseebahn   hat seine beschaulichen Ruhe recht uufanft aufgerittelt worden. Die selbstlichen Ünart. Das Kind kenne kein Strafgesetzbuch und auch nicht Fahrten wieder aufgenommen, fährt aber vorläufig noch leer, da es verständlichen Forderungen der hiesigen Bürger, der Magistrat möchte den Begriff Staatsgewalt"; es betrachte den Schuhmann als schwarzen fich zunächst um eine Erprobung der neuen für den elektrischen Be- neben der Aufnahme einer umfassenden Wohnungsstatistik, bei den der Junge deshalb davongelaufen, weil er fürchtete, von den Eltern Mam", vor dem es fliehen müsse. Im vorliegenden Falle ſei trieb notwendig gewordenen Einrichtung handelt.rs Stadtverordneten die Einſegung einer gemischten Deputation zur In Erstickungsgefahr schwebten mehrere Familien bei einem Untersuchung der Frage, was die Stadt im Augenblid zur Schaffung eine Tracht Prügel zu erhalten, wenn ihn der Schuhmann nach Hause Brande, der Mittwoch früh 2 Uhr in der Schliemannstr. 3 zum fleiner Wohnungen thun kann, befürworten, scheint diese Herren brächte. Dieser Ansicht schloß sich auch das Gericht an, es sprach den Ausbruch fam. In einem auf dem Hofe belegenen Malerfeller ganz aus dem Häuschen gebracht zu haben. Der Grundbefizer- naben frei und legte die Kosten des Verfahrens der Staatskasse hatten Farben, Lack, Firnis u. dgl. auf noch nicht ermittelte Weise Verein hat seinen Mitgliedern Fragekarten zugestellt, in welchen die leer- zur Last. Fener gefangen, und da die zahlreichen Mieter noch im tiefen Schlafe stehenden Wohnungen verzeichnet werden sollen, um so ein un­bei Begründung lagen, hätte großes Unheil entstehen können, da der Treppenaufgang anfechtbares Material herbeizuschaffen, das bis zum Dachboden bereits total verqualmt war, als das Feuer unsres Standpuntis in der Wohnungsfrage Beweizen, durch Zufall bemerkt wurde. Große Aufregung bemächtigte sich der achtung finden muß. Das mag ein schönes Material fein, welches, in dieser Hausbewohner, doch thaten sie das beste, was sie thun fonnten: Sie warteten in den verschlossenen Zimmern die Ankunft der Feuerwehr Weise zusammengetragen, dazu dienen soll, die denkende Mitwelt ab, obgleich die Situation mit jeder Minute bedrohlicher wurde. von dem furchtbar graffierenden Aberglauben des Bestehens einer Die mit Rauchschutzvorrichtungen versehenen Feuermänner verschafften Wohnungsnot so rasch als möglich zu befreien! dann in erster Linie dem erstidenden Rauch im Treppenhause Abzug und beruhigten die Geängstigten. Das Fener wurde dann in kurzer Zeit gedämpft.

flinte hängen.

Gerichts- Beitung.

" 1

Marktpreise von Berlin   am 21..Mai 1901 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. gut D.- Str.| 17,60) 17,56 Startoffeln, neute, D- Str. Nindfleisch), Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelsteisch Butter

14,90 13,90 13,80 12,90 16,20 15,60

Gier Karpfen Aale

7,-

5.­

1,60 1,20

1,30 1-

"

1,60 1,20

"

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1,801;

1,60 1,

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2,60 2,-

60 Stit

3,60 2,20

1kg

2,60 1,20

2,20 1,20

mittel

"

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gering

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++ ioggen, gut

17,52 17,48 17,44 17,40 14,70

"

mittel

"

"

gering

"

* Gerste, gut

16, 15,

"

"

mittel gering

"

* pafer, gut

mittel gering

15,50 14,90

Bander

14,80 14,20

Hechte

2,40 1,20

7,32 6,82

Barsche

1,60 0,80

8,30

5,60

Schleie

2,80

1.20

-

40,- 25,-

Bleie

1,20 0,60

45,

LO,

Strebje

per Sjot 18­

3,-

50.­

25,-

Nichtstroh

Heu

tab Bahn und frei Mühle. frei Bahn. frei Wagen und ab Bahn.

2,60 1,20

Großfeuer wütete Mittwochnachmittag in der Culmstraße 10. Das Verschwinden des Stakermeisters Ernst Maiß erregte Das fünfstöckige Eckhaus, dessen eine Seite an die Göbenstraße stößt, im November vor. Js. in Baukreisen besonderes Aufsehen. Der hat an beiden Straßen je 9 Fenster Front und ein Holzcementdach, Flüchtige hatte das gutgehende Geschäft seines Vaters übernommen, das einen neuen Teerbelag erhalten sollte. Auf unaufgeklärte Weise bejaß ein Haus in der Adalbertstraße, bekleidete mehrere Ehren: Erbfen geriet das Dach in Brand und fast der gesamte Dachstuhl wurde ämter und erfreute sich in Bautreisen eines bedeutenden Kredits. Speisebohnen eingeäschert. 3 wei tleine Kinder mußten durch die Nach seinem Verschwinden stellte sich heraus, daß die Verhältnisse   Linfen Feuerwehr gerettet werden. Als bald nach 2 Uhr der des Maiß völlig zerrüttet waren und daß er sich Wechselfälschungen Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert wurde, schien die Ge- in Höhe von etwa 24 000 M. hatte zu schulden kommen lassen. Die fahr anfänglich nicht groß zu sein. Doch mit rapider Schnelligkeit gefälschten Wechsel waren mit dem Annahmevermerk von wohl­Produktenmarkt vom 22. Mai. Getreide. Der Umstand, griffen die Flammen nach allen Seiten, so daß schleunigst Mittelfeuer fituierten Bauherren versehen worden, mit denen Maiß in Geschäfts. nachgemeldet wurde, worauf die dritte Compagnie in voller Stärke, verbindung gestanden hatte und verschiedene Bankinstitute hatten feinen daß über den preußischen Saatenstandsbericht vom 15. Mai, der heute fällig außerdem aber der Dampfsprißenzug von der Hauptwache, sowie Anstand genommen, diefelben zu disfontieren. Das Haus des Maiß war, noch nichts bekannt war, verhinderte jegliche Unternehmungslust und die Schöneberger Wehr herbeieilten. Bald verbreitete fich tie war über den Wert belastet, die geschädigten Banten haben keine die Tendenz war bei sehr eingeschränktem Handel anfangs abwartend, nach­her fest, da ungünstige Saatenstandsziffern erwartet werden. Stimulier end Meldung, daß die im obersten Stock wohnende Familie des Bureau Aussicht, je befriedigt zu werden. Es wurde hinter dem Flüchtigen wirtten auch die strammen Preisnotierungen aus   Nordamerika. Stommissionäre arbeiters Fasolt in Gefahr schwebe. Das Cementdach hatte nämlich ein Stedbrief erlaffen, der Erfolg hatte, denn Maiß wurde in   Zürich waren eifrige Stäufer für Weizen und hauptsächlich für Roggen. Offerten Gestern stand er vor der dritten waren heute nicht bedeutend, dagegen wurden in zweiter Stunde auf den Rauch derart nach unten gedrückt, daß die Treppen unpassierbar ergriffen und nach   Berlin gebracht.