Der Barent ,, Juftig" entkommen. Ueber die Flucht des In der Berliner Bockbraneret Abteilung 2 wurden am scheinlich in die Hände eines französischen Generals gerussischen Parteigenossen Pilsudzki wird dem Krakauer Partei- 28. Mai 28 Flaschentellerarbeiter gemaßregelt, weil dieselben sich legt werden. Ob Deutschland aus Revanche einen derartigen Vorblatt Naprzód" aus Warschau berichtet: weigerten, ein Schriftstück zu unterzeichnen, das eine Verschlechte schlag gemacht hat? Dem Redacteur des Warschauer Partei- Organs, Robotnit" rung ihrer Lohnverhältnisse bedeutete. Die Löhne wurden Die Hauptschuldigen. ( Arbeiter), dem Genossen Pilsudzki, Mitglied der polnischen socia- am 28. Mai vorigen Jahres mit dem Vorstande der Ringlistischen Partei, ist es gelungen, aus den Händen brauereien und der Lohnkommission festgelegt. Jest bestrebt sich die Waldersee meldet aus Peling: Russische Konsularmeldungen der Gendarmen zu entkommen. Pilsudzki wurde im Februar Direktion der Berliner Bockbrauerei, die Löhne der ungelernten Ar- stimmen darin überein, daß Tungfufiang mit wenig 1900 in feinem Hause in Lodz , wo sich auch die geheime beiter herabzudrücken. Dieses unbillige Anfinnen der Direktion lehnten Truppen in der Provinz Kansu , wo er scharf beobachtet Druckerei befand, verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte damals die gesamten Flaschenkellerarbeiter ab und wurden ob der Arbeiter- wird, Tuan mit zehn Begleitern als Flüchtling in der außer einer Menge Drucksachen und Schriftstücken auch die Auflage freundlichkeit des Herrn Direktor Heine insgesamt 28 Flaschenkeller- Mongolei , wo die Bevölkerung sich ruhig verhält, ist, was mit meinen des soeben fertiggestellten„ Robotnit". Genosse Pilsudzki ist schon arbeiter gemaßregelt. Alle Bestrebungen, diese Angelegenheit beiNachrichten übereinstimmt. früher das Ziel polizeilicher Verfolgung gewesen. zulegen, waren erfolglos.
Nach einem mißlungenen Attentat gegen den Baren Alexander II . In der Mühenfabrik von G. A. Hoffmann find die Diffewurde er verhaftet wegen angeblicher Beteiligung an der Verschwörung. Nach einiger Zeit gelang es ihm, ins Ausland zu fliehen. renzen beigelegt und wird die Arbeit am 29. d. M. wieder auf Der Vertrauensmann der Kürschner . Aber bald darauf kehrte er unter Führung eines falschen Namens genommen. nach seiner Heimat in Russisch- Polen zurück, wo er bald die Seele Charlottenburg . In der Thonwarenfabrik von Ernst Marsch der socialistischen Propaganda wurde. Die socialistische Partei u. Söhne befinden sich die Schleifer im Ausstand. Polens , der er sich angeschlossen hatte, betraute ihn mit der gleich
rühmlichen wie gefährlichen Aufgabe, ein ſocialiſtiſches Parteiblatt
in Russisch- Polen zu begründen, dessen geheime Drucklegung und Redaktion zu übernehmen.
Ausland.is
Das schottische Einigungsamt der Eisenindustrie beschloß.
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Ueber den Rücktransport der deutschen Truppen wird dem Berliner Tageblatt" aus Kiel geschrieben:" Angesichts der bevorstehenden Rückkehr der Hauptmacht unsrer in China weilenden Larstruppen und Seefoldaten werden folgende Angaben interessieren: Nachdem die Dampfer Kiautschou ", Stuttgart " und Wittekind" über 800 kriegsunbrauchbare Offiziere und Mannschaften der Heimat zugeführt haben, stehen im ganzen noch kaum
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22000 Mann auf chinesischem Boden. Die Truppen ſehen sich aus daß die Löhne der Eisenarbeiter sofort abermals um 5 Proz. herab- folgenden Formationen zusammen: 3 Infanteriebrigaden und 1 Reiterregiment Diese Aufgabe wurde vom Genossen Pilsudzki glänzend gelöst. zusetzen seien. Es handelt sich um eine gleitende Lohnstala, die von 3 Seebataillone, im ganzen 15 Bataillone, zu 4 Schwadronen, 8 fahrende, 1 Feldhaubik-, 1 GebirgsSechs Jahre lang hat er es verstanden, den„ Robotnik" heraus- den Arbeitern mit den Unternehmern vereinbart ist. 2 schwere Batterien, im ganzen zugeben, ohne daß die Polizei und die Gendarmerie, denen einzelne In Rom ist ein Streit der Bauarbeiter ausgebrochen. Batterien mit Nummern des Blattes bei Haussuchungen und Verhaftungen öfters Die internationale Bergarbeiter Konferenz in London 68 Geschützen, ein Pionierbataillon, ein Eisenbahnbataillon, in die Hände fielen, trot unermüdlicher und rücksichtslosester Spigelei nahm eine Resolution zu Gunsten des Achtstundentags an. Die dazu Munitions- und Proviantkolonnen, Pferdedepot, Feldden Ort der Druckerei entdeckt und erfahren hätte, wer die Redaktion fremden Delegierten sowie diejenigen Großbritanniens , mit Aus- bäderci, Sanitätscompagnie. Von diesen Truppen bleiben in Nordbesorgt. Es kam so weit, daß die Warschauer Polizei, um sich nicht nahme von Durham , unterstützten den Antrag, Northumberland war china rund 3500 Mann und in Tsingtau das dritte Seebataillon vor dem Minister des Innern zu blamieren, sich demselben nicht vertreten. Auch die Deutschen haben keinen Vertreter entsandt, zurück. Da allen Anzeichen nach im Yangtsegebiet, das noch einer gegenüber äußerte, daß der„ Robotnik" im Auslande er da fie gegen die jährliche Wiederholung des Kongresses sind und scheine und eingeschmuggelt werde. Durch einen unglücklängere Bausen verlangen. lichen Zufall ist bei einer Haussuchung Genosse Pilsudzki mit der geheimen Druckerei zusammen in die Hände der Bolizeischergen gefallen, die anfänglich keine Ahnung davon hatte, welche Beute sie erhascht haben.
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Schon über ein Jahr dauerte die Untersuchung" wegen vieler Verbrechen" unfres tapferen Genossen. Genosse P. wurde bald aus dem Warschauer Polizeigefängnis nach Petersburg über geführt. Dort fimulierte er eine Geistesstörung mit solchem Erfolg, daß man ihn in ein Frrenhaus zu überführen müssen glaubte. Dank der Hilfe eines jungen Arztes ist es dem Genoffen Pilsudzki gelungen, diese Anstalt zu verlassen. Der betreffende Arzt hat ihn angeblich zu Beobachtungszwecken auf sein Zimmer befohlen und beide entkamen. Erst nach 12 Stunden bemerkte man, daß Arzt und Patient spurlos verschwunden waren. In Warschau cirkuliert das Gerücht, es wäre P. bereits gelungen, über die Grenze zu entkommen.
Sociales.
Zum Waldenburger Grubenunglück.
scharfen Ueberwachung bedarf, außer den Kriegsschiffen ein starkes Detachement Infanterie auch fernerhin stationiert wird- seit der Ankunft des zweiten Expeditions corps lagen ständig in Shanghai 400 Mann- so ergiebt sich für China ein künftiger Truppenbestand von 5400 Mann. Die dauernd im Marinedienst befindlichen Dampfer„ Palatia" und
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Die Ursache des furchtbaren Unglücks auf der dem Fürsten von" Strefeld" können 3000 Mann befördern. Demnach ist noch Naum Bleß gehörenden Kreuz Grube im Waldenburger Revier wird wohl für reichlich 18 000 Mann erforderlich. Die Beförderung der unaufgeklärt bleiben. Man vermutet, daß die Fahrlässigkeit eines drei Ereditionscorps im Sommer 1900 beanspruchte die Ervon 20 Dampfern. Für die Heimsendung von Borgarbeiters den Brand verursachte, da ungefähr eine Stunde vor mietung Entdeckung desselben eine Belegschaft durch den Luftschacht zum 13 000 Mann müssen mindestens 12 Dampfer gechartert werden. Schichtwechsel einfuhr. Durch ein achtlos fortgeworfenes brennendes Es befindet sich auf dem Wege nach Ostasien beziehungsweise in Streichhölzchen kann die sog. Kaue, das einfache Holzhäuschen, das den ostasiatischen Gewässern eine stattliche Anzahl Hamburger den Eingang zum Schacht deckte, in Brand geraten sein. An ein und Bremer Dampfer, die sich zum Teil für den Truppentransport baldiges Ablöschen war nicht zu denken, da die nächstgelegene Waffer verwenden lassen. In japanischen Häfen antern Segovia", leitung mehr wie 700 Meter entfernt lag und es zunächst an Arcadia"," Ambria"," Hamburg " und" Preußen". Die Dampfer Schläuchen fehlte. Auch stürzte die brennende Kaue bald in den Toteulifte der Partei. Genosse Heinrich Schröder, ein Schacht hinein auf eine zwanzig Meter tiefer liegende Holz- Rhein"," Sachfen"," Silefia", Würzburg "." Bayern "," Kiautschou ", alter Vortämpfer des Proletariats, ist am 5. Mai in olyole in bühne und setzte diese und die Bimmerung des Schachts fowie Straßburg " haben die Fahrt nach Ostaften angetreten. AußerMassachusetts verstorben. Schröder ist als Mitglied des noch ein Kohlenflöt in Brand. Der starke Luftzug trieb die Brand- dem weilen in Australien oder sind auf dem Wege dorthin die als Transportschiffe herangezogen Deutschen Arbeitervereins schon von den sechziger Jahren an in gase nach unten und schnell waren die vielen Gänge und Baue von zwei Lloyddampfer, Das erste Expeditionscorps unter General Altona thätig gewesen. Er ging 1873 nach Amerita, wo er in erstickendem Rauch und Qualm gefüllt, so daß es den plöglich werden können. Holyoke ein kleines Cigarrengeschäft eröffnete. Durch besondere betäubten Bergarbeitern, die instinktiv der Auffahrt zustrebten, statt major v. Höpfner, 2500 Seefoldaten, verließ mit„ Wittekind" Ausdauer und Fleiß brachte er sein Geschäft auf eine solche Höhe, entfernte, nicht von den Brandgasen erfüllte Seitengänge aufzusuchen, und" Frankfurt " am 3. Juli Wilhelmshaven , das zweite Expeditionsnicht gelang, den todbringenden Gasen zu entgehen. Auch die daß es ihm eine sichere Existenz bot. Unter den dortigen Deutschen 11000 war Heinrich Schröder hervorragend thätig. Er gründete eine Seftion Rettungsmannschaften, die mit todesmutiger Kühnheit eindrangen, corps unter Generallieutenant v. Leffel, 11 000 Mann folgte in den der socialdemokratischen Partei und ist bis zu seinem Tode Mitglied mußten immer wieder zurückweichen, obwohl jeder einzelne Mann Tagen vom 28. Juli bis 4. August, und das dritte und letzte Corps mit einer Handflasche, gefüllt mit flüssigem Sauerstoff, ausgerüstet unter Generalmajor v. Trotha, 7000 Mann, ging in der Zeit vom derselben gewesen. Seit dem war. Befimmungslos stürzten die Braven zusammen und konnten 31. August bis 8. September von Bremerhaven ab. nur mit größter Mühe wieder an das Tageslicht gebracht werden. 5. Mai befindet sich ein Dampfer mit 1800 Mann Ablösungs- Zu 80 Mark Geldstrafe wurde Genosse Albert, Redacteur Zwei der Helden, Steiger Rösner und Hauer Fuhrmann, truppen für das Kreuzergeschwader auf der Fahrt nach dem Osten. des Sächsischen Wochenblatts" in 8 wickau verurteilt, weil er die fanden bei den Rettungsarbeiten den Erstickungstod, während Die amtliche Verluftliste& bi Direktoren der dortigen Wilhelm- Schächte beleidigt haben sollte. Der ein dritter Mann sich eine schwere Gehirnerschütterung dadurch Anklage lag ein Artikel zu Grunde, in welchem einer der üblichen zuzog, daß er mit dem Stopfe gegen ein stählernes Gruben- aus Ostasten Nr. 13 weist 68 Mann auf. Es werden gemeldet: Bei Man setzte die lufteinsaugenden Ventilatoren der der Explosion in Homu- tschen am 22. April 1 Toter und 2 LeichtAnschläge, die den Arbeitern allerlei Strafen androhen, besprochen feil rannte. worden und im Anschluß daran behauptet war, daß es den Arbeitern andern Schächte außer Thätigkeit, zündete auf Drahtrosten über den gar nicht möglich sei, die sogenannte" Hunte" zur Zufriedenheit des Schächten große Feuer an, um durch die sich entwickelnde Wärme verwundete; bei dem Gefecht an der großen Mauer am 23. April: Werks zu füllen, da der Füllort usw., vor allem aber die und den so entstehenden Luftzug die Gase und den Rauch nach oben 4 Tote, 13 Schwerverwundete, von denen einer inzwischen verstorben Bauerei, die oft sehr vernachlässigt sei, das nicht zulaffe. Ferner zu ziehen, auch gelang es, den Brand selbst nach einigen Stunden zu ist, und 39 Leichtverwundete. Außerdem werden als gestorben gewürden den Arbeitern sehr häufig ungerechtfertigte 2ohn- löschen. Alle opfermutigen Anstrengungen aber waren vergeblich, meldet 7 und als vermißt 2 Mann. abzüge gemacht, und zwar fäme das so häufig vor, daß die niemand konnte gerettet werden und so fanden mit den beiden bei Arbeiter schließlich aus Mißmut alles das erduldeten. Schuld daran den Rettungsarbeiten Verunglückten 21 im besten Mannesalter stehende Arbeiter und Beamte ihren Tod. Sechzehn der Erstickten sei das getrennte Gedinge.
Polizeilidhjes, Gerichtliches usw.
Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.
Snout An die Arbeiterschaft Berlins !
Die Barbier- und Friseurgehilfen sehen ihren Streik fort. Von den Meistertorporationen find bis heute feine Einigungsvorschläge gemacht. Viele Meister, die am Sonnabend vor Pfingsten den Lohntarif anerkannt hatten, find wortbrüchig geworden. Infolge dessen legten gestern viele Gehilfen die Arbeit nieder und traten in die Reihen der Streifenden. Es ist dadurch die Erbitterung der Gehilfen gestiegen, und eine Zusammenkunft der Streikenden beschloß einstimmig, die organisierten Kollegen, welche noch in Arbeit find, aufzufordern, ebenfalls die Arbeit niederzulegen. Der Gehilfenmangel ist zur Zeit ein großer, da in der Sommersaison die Nachfrage eine größere ist.
Ueber die Einrichtungen, die wir zur Unterstützung des Streiks getroffen haben, find Beschwerden eingelaufen, in einigen Lokalen waren feine oder zu wenig Gehilfen vorhanden. Die Schuld trifft uns nicht, da am Sonnabend noch so viele Meister bewilligten, daß die Reihen der Streitenden stark gelichtet wurden. Die Gehilfen ersuchen daher um eine gerechte Beurteilung der Sachlage seitens der Arbeiterschaft. Man hatte auch beschloffen, im Norden von der Errichtung zahlreicher Barbierstuben Abstand zu nehmen, weil die freie Meistervereinigung hauptsächlich dort ihren Siz hat. Jedoch muß, nachdem die Meistervereinigung sich noch keiner Verhandlung zugänglich gezeigt hat, die Rücksicht fallen. Besonders bitten wir die Arbeiterschaft im Osten nach Kontrollkarte zu fragen, weil dort die Innung mitten in der Hochburg der Arbeiterschaft ihren Sie hat und am schwersten zur Anerkennung unfrer Forderungen zu bewegen ist. Außerdem werden hier die schlechtesten Löhne gezahlt und ist die längste Arbeitszeit fiblich. Ein weiterer Umstand, weshalb wir nicht so pünkt. lich und zahlreich die Lokale besetzen konnten, ist der, daß die Polizei vor unsrem Centralbureau die Streifenden nach allen Windrichtungen bertrieb und das Wiederzusammentreffen damit erschwerte. In verschiedenen Geschäften bekamen auch die Kollegen ihr Handwerkszeug vom Meister nicht heraus, so daß sie eine Arbeit nicht übernehmen konnten. Im großen und ganzen hatte sich die Taktik bewährt und sie wird noch besser ausgestaltet werden.
Die Streiffommission hat beschlossen, von jezt ab, Mittwoch, den 29. Mai, morgens 8 Uhr bis 8 Uhr abends ununterbrochen an Wochentagen, an Sonntagen von morgens 7 Uhr bis nachmittags 1 Uhr die streifenden Gehilfen der Arbeiterschaft zur freien Verfügung zu stellen. Diese Kampfesweise wird so lange beibehalten, bis endlich die drei Meisterforporationen zu Verhandlungen vor dem Gewerbericht erscheinen.
Die bisher ausgegebenen Kontrollfarten haben keine Gültigkeit, bon heute ab werden grüne berausgabt, andre und wöchentlich nicht gestempelte haben keine Gültigkeit. Wir ersuchen, möglichst viel nach der Kontrollkarte zu fragen. Haben bis Donners tag, den 30. Mai, feine Vereinigungsvorschläge stattgefunden, so proflamieren die Gehilfen den allgemeinen Generalstreit für Berlin eventuell auch für die Vororte Berlins . Wir ersuchen die Arbeiterschaft, die streifenden Gehilfen zu beschäftigen.
Die Streiffommission befindet sich im Restaurant Bauer, Rosenthalerstr. 57, und iverden von dort aus alle Beschwerden über das Verhalten der Kollegen angenommen und geregelt.
Arbeiter, unterstüßt uns in diesem Kampfe, nicht allein um Lohn- und Arbeitszeit handelt es sich, nein, auch um die An erkennung unsrer Organisation müssen wir fämpfen. Wenn die Arbeiterschaft hinter uns steht, wird unfre Forderung auf Jahre hinaus befestigt werden.
Die Lohntommission. J. A.: Paul Liere.
hinterlassen Frauen mit zusammen 25 Kindern. Unter den Opfern Tehte Nachrichten und Depeliten.
des neuesten Grubenunglücks sind auch brave Parteigenossen. Am dritten Pfingstfeiertag wurden die auf dem Schlachtfelde der Arbeit Gefallenen gemeinsam bestattet unter stärkster Beteiligung aller Schichten der Bevölkerung des Waldenburger Bergreviers.
Frankfurt a. M., 28. Mai. ( B. H. ) Die„ Frankfurter Zeitung " meldet aus New York : Der vollständige Text der 30 000 Worte umfaffenden Entscheidung des Bundes Obergerichts in betreff Portoricos läßt diefelbe als durchaus imperialistisch er= scheinen. Danach findet die Verfassung nur auf die wirke lichen Staaten, deren es gegenwärtig 45 giebt, Alt= wendung, während alle Territorien, wie auch Portorico und die Philippinen, vom Kongreß nach Gutdünken verwaltet werden fönnen. Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schuße der Judeffen genießen die Bewohner doch gewisse, durch die Verfassung Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden viel- festgelegte Rechte, wie Religionsfreiheit und Preßfreiheit, da dem fach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Kongres ja ausdrücklich in der Verfassung verboten ist, folche FreiArbeiterinnen werden oft gekürzt. heiten anzutasten.
Wohl hat man dem Drängen der Arbeiterschaft auf Anstellung weiblicher Gewerbe- Inspektoren insoweit Rechnung getragen, daß man für Berlin eine weibliche Assistentin anstellte.
Damit allein sind unsre Forderungen jedoch nicht erfüllt. Auch dürfen wir uns nicht der Hoffnung hingeben, daß durch diese Anstellung die Aufnahme von Beschwerden in einer solchen Weise vor sich gehen wird, wie es notwendig wäre.
Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Personen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne Nachteile für ihre Existenz auf Beseitigung der Mißstände in den Arbeitsstätten hinzuwirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu tragen.
Die Namen der Beschwerdeführer werden streng geheim gehalten!
Frl. Baader, Großgörschenstraße 88, zweiter of II. Frau Bauschte, Rostockerstr. 47, of II. Frau Dr. Wehl, Lothringer ftraße 67, I. Frau Jung, Fichtestraße 25, of IL Frau& u, Waterloo- Ufer 9, im Laden. Frau Mesch, Lhchenerstr. 8, lints, Aufg. IV. Frau Ties, Blumenstr. 63, I rechts. Frau Sprung Engel- Ufer 4a, 2. Hof II.
Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. Gewerkschaftsbureau, im Gewerkschaftshause, EngelUfer 15, II. Flureingang. Vormittags 9-1 und nachmittags 6 bis 8 Uhr.
Die Gewerbe Inspektorin Fräulein Reichert, Georgenkirchplatz 21, ist jeden Donnerstag von 7-8 Uhr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von 9-10 Uhr vormittags zu sprechen.
Die Entschädigungsfrage.
Frankfurt a. M., 28. Mai. Heute nachmittag furz vor 5 Uhr schlug in der Nähe der Haltestelle Forsthaus" im Frankfurter Stadtwald der Bliz in einen an der Straße stehenden Baum, unter welchem sechs Personen Schutz gesucht hatten. Drei Frauen, ein Mann und zwei Kinder wurden verletzt; zwei davon sind dauernd gelähmt, während sich die anderen nach der ihnen bald zu teil gewordenen Hilfe seitens der Rettungsgesellschaft wieder erholten.
Budapest , 28. Mai. ( W. T. B.) Der Ausstand in den Reschizaer Eisenwerken der östreichisch- ungarischen StaatsbahnGesellschaft dauert fort. Die Behörde intervenierte, ohne ein Resultat zu erzielen. Auf Anraten des Komitats- Vicegespans begab fich ein höherer Beamter der Gesellschaft nach Budapest , um die Direktion zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Die Ruhe wurde bisher nicht gestört. Die Arbeiterschaft beschloß in einer heutigen Ver sammlung, an der Forderung des zehnstündigen Arbeitstags festzuhalten.
Korrefp.- Bureaus.) Infolge Ausbruchs der Beft im Sandschak Ajir
Konstantinopel, 28. Mai. ( Meldung des Wiener t. 1. Telegr. ( Vilahet Jemen) ordnete der oberste Sanitätsrat eine zehntägige Quarantäne für alle Provenienzen aus Asir an.
London , 28. Mai. ( W. T. B.) Der amtliche Bericht über die Hungersnot in Indien besagt, daß 445 000 Personen Unterstützungen erhalten.
Brüffel, 28. Mai. ( W. T. B.) Nach einer Depesche des„ Petit bleu" aus Haag von 8 Uhr abends ist dort eine amtliche Depesche eingegangen, welche einen bedeutenden Sieg meldet, den die Boeren am 2. d. Mts. bei Kaltheuvel in der Nähe von Pretoria errungen haben. Die Boeren standen unter dem Oberbefehl von Beyers, Unterbefehlshaber Delareys, und unter dem Befehl Breitenbachs. Die Times" melden vom Montag aus Peking : Die Ent- Die Engländer verloren 49 Tote, 159 Verwundete, 600 Gefangene und 6 Geschütze. schädigungsfrage wird voraussichtlich im Sinne des englischen Pretoria , 27. Mai. ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Borschlags, der mit wachsendem Wohlwollen betrachtet wird, zu als der Boerenkommandant Schöman mit seiner Familie und einem befriedigenden Abschluß gebracht werden. Die verbündeten Mächte Freunden gestern in seinem Hause eine als Kuriosität zurückwerden den Grlaß eines faiserlichen Edifts fordern, in welchem die Berbehaltene Zyddit- Granate besichtigte, zersprang das Geschoß. pflichtung Chinas , den Mächten 450 000 000 Zaels, zuzüglich der Schöman wurde sofort getötet, feine Tochter tödlich, Frau Zinsen, zu zahlen, zugestanden wird. Dann werden die Mächte mit Schöman und zwei andre Personen schwer verwundet. der Räumung beginnen. China wird bereit sein, nachzugeben. Graf Schöman hatte fich in der legten Zeit im Interesse des er sich bei der Waldersee hat, den Wünschen aller Verbündeten nachgebend, Friedens verwendet, und wurde, nachdem bereits das Gebiet der fremden militärischen Besetzung Pretorias durch die Engländer ergeben hatte, von den Ottupation beschränkt. Den Chinesen wird gestattet, wieder Boeren gefangen, jedoch bei der Besetzung von Pietersburg von den Engländern befreit. Seit dieser Zeit wohnte Schöman in Pretoria . die Gerichtsbarkeit auszuüben.
Das Oberkommando