r. 122. 18. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die italienische   Parteipresse.

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Im Mouvement Socialist" giebt der italienische   Genosse Schiavi, Redacteur am Avanti", eine Schilderung über die Preßverhältnisse der Partei. Wir entnehmen diesem Artikel folgende interessante Einzelheiten:

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Mittwoch, 29. Mai 1901.

einem unver

Ich soll ihn gründlich mißverstanden und ihm bitter unrecht säge von der größten praktischen Bedeutung. So lange wir gethan haben. Ich sehe jedoch, nach Durchlejung seiner Berichtigung, der Ansicht sind, daß der Gegensatz zwischen Proletariat und nicht den mindesten Grund, von dem, was ich gesagt, etwas zurüd Stapitalistentlasse sich immer mehr zuspißt, und der Einfluß der zunehmen. Kapitalistenklasse im Staate immer mehr steigt, so daß es für die Die Grundlage seiner Schrift bildet die Kritik der Ansichten Arbeiterklasse immer notwendiger wird, die Staatsgewalt zu erobern, eines Zusammenbruchs- Theoretikers, den Kampffmeyer, wie ich ihm und so lange wir auf so lange wir auf dem Standpunkt stehen, daß erst vorwarf, nicht näher bezeichnet und der thatsächlich nie existiert hat. durch die Eroberung der Staatsgewalt die wesentlichste Vor­Darauf berichtigt er, er weise deutlich auf Marg und die Genossin bedingung jeder fruchtbaren socialen Umgestaltung gewonnen werden Der Parteifongreß in Florenz   im Jahre 1896 beauftragte Luxemburg   hin. Es ist richtig, er spricht von den beiden, aber sein fann, wird die focialdemokratische Partei in die Parteileitung, unverzüglich die Gründung eines der Partei ge- Busammenbruchstheoretiker" ist weder Mary noch Luxemburg  . So föhnlichen Gegensaße zu allen bürgerlichen Parteien bleiben und hörigen Centralorgans in die Wege zu leiten, da die in Privatbesig fagt er einmal von ihm:" Der Zusammenbruchstheoretiker muß dem fortfahren, den Mittelpunkt der gesamten Arbeiterbewegung zu hörigen Centralorgans in die Wege zu leiten, da die in Privatbejiz großen Propheten des Alten Testaments wieder arg ins Handwerk bilden, das gewerkschaftliche und das genossenschaftliche Leben sowie befindlichen Organe keinen Erfolg zu verzeichnen hatten. Die Lotta pfuschen, wenn er mit unumstößlicher Gewißheit das die Thätigkeit der Arbeitervertreter in Staat und Gemeinde mit befindlichen Organe keinen Erfolg zu verzeichnen hatten. Die„ Lotta di classe", damals das Centralorgan( Wochenblatt) erließ einen Auf- Anbrechen einer Aera des schrankenlosesten kredits ihrem Geiste zu erfüllen. Alle Kräfte des Proletariats werden in ruf, in welchem um Beiträge zum Preßfonds ersucht wurde. Genoffe verkündet". innigem Vereine zusammenwirken, und dieses die höchste Summe Ferri unternahm eine Agitationstour zu Gunsten der geplanten Wo ist dieser schaurige Zusammenbruchstheoretiker zu finden? von Macht entfalten, die es unter den gegebenen Verhältnissen auf­Gründung und bald waren 100 000 Fr. teils wirklich aufgebracht, Ich beharre dabei, daß es Kampffmeyer schwer fallen dürfte, ihn bieten kann. teils garantiert, und außerdem zeichneten zwei Parteigenoffen lebend oder ausgestopft zu präsentieren, und solange er dies nicht Sind wir dagegen der Ansicht, daß die socialen Gegenfäße sich 40 000 Fr. thut, beweist seine" Berichtigung" mur, daß er selbst nicht weiß, was mildern, daß das Proletariat vor feine großen, entscheidenden revolutionären Kämpfe um den Besitz der ganzen Staatsmacht er geschrieben. Mein zweites Verbrechen besteht darin, daß ich Kampffmeyer mehr gestellt wird, daß es die Grundlagen zur Eniividlung der eine Operation vorwerfe, deren ich mich selbst schuldig mache. Er socialistischen Gesellschaft bereits errungen hat und nichts mehr fchreibt: Denten wir uns die Gewerkschaften föderiert, so haben braucht, als schrittweise auf diesen Grundlagen im einzelnen weiter wir den industriellen Staat im Staate"; ich bin dagegen der bos  - zubauen, dann wird der bei fortschreitender Arbeitsteilung in der haften Ansicht, daß der industrielle Staat dadurch, daß wir Arbeiterbewegung ohnehin zunehmende Drang nach ihrer Zersplitterung ihn denten, noch lange nicht verwirklicht ist. Darauf hin belehrt in Teilbewegungen übermächtig. Dann erhalten wir isolierte Gewert nich Kampffmeyer, daß wir von der Zukunft nichts wissen, und schafts- und Genossenschaftsbewegungen, die wieder nach beruflichen und daher über sie nur" Hypothesen, Denkmöglichkeiten" vortragen lokalen Interessen auseinanderfallen, eine Reihe einzelner Kommunal­fönnen. Auch ich mache von solchen Gebrauch, wie meine Annahme bewegungen, die nicht nach großen politischen Gesichtspunkten sondern zeige, daß die ökonomische Entwicklung die Tendenz habe, die nur nach Augenblidserwägungen für Augenblicserfolge organisiert gesamten Produktionsmittel eines Landes, ja aller kapitalistischen werden, und ein Streben nach Sondervorteilen in der staatlichen Länder in einer Hand, einer Firma zu vereinigen. Politik, wonach die Stimmen der Arbeiter der jeweilig am meisten Bietenden unter den regierungsfähigen Parteien zufallen.

Nuumehr wurde eine fiftive Cooperativgenossenschaft gegründet, um zu verhindern, daß die Polizei die Maschinen usw. beschlag­nahmen kann. Genoffe Bissolati wurde als Direktor( Ber­Teger), Morgari als Geschäftsführer bestellt; die Anstellung des Redaktions- und Expeditionspersonals ist diefen beiden überlassen. Am 25. Dezember 1897 erschien die erste Nummer des„ Avanti". Das Abonnement beträgt pro Jahr 15 Fr., Ueberschüsse hat das Blatt bisher noch nicht abgeworfen. Die Auflage stieg int ersten Jahr bis 14 000, wovon aber nur 3500 feste Abonnenten; 10 500 Exemplare werden durch Straßenverkauf abgefeht. Heute beträgt die Auflage 20 000 und der„ Avanti" nimmt unter den Tagesblättern in Rom   die dritte Stelle ein.

Seit seinem Bestehen hat das Blatt einen unaufhörlichen Kampf gegen Polizei und Gerichte zu kämpfen gehabt. Durch die Censur ist die Presse it Italien   auf Guade und Ungnade der Willkür des Staatsanwalts verfallen; gegen die socialistische Presse läßt die Staatsanwaltschaft selbstverständlich ihrer Verfolgungssucht die Zügel schießen. Der„ Avanti" wurde oft 5, 6, 8, einmal sogar 14 Tage hintereinander konfisciert. Zweimal haben Bissolati und Morgari felbst die Zeitungen auf der Straße ausgerufen, weil die Polizei alle andern Verkäufer daran hinderte. Gegen diese beiden war die Polizei machtlos, sie waren geschützt durch ihr Abgeordnetenmandat. In den vier Jahren drei Monaten hat der„ Avanti" insgesamt 150 Konfistationen zu erleiden und 30 000 Fr. Strafe zu zahlen gehabt.

Nach dem Attentat des Acciarito gegen den König stürmte d.r aufgewiegelte Pöbel die Geschäftsräume des Blatts, zerbrach die Fensterscheiben und verlegte den Genossen Morgari; die Polizei ließ ruhig gewähren. In den Maitagen des Jahrs 1898 wurden fämtliche Redacteure verhaftet. Aber der„ Avanti ist trotzdem jeden Tag, wenn auch nicht immer in dem üblichen Umfange, erschienen; Ferri und andre sprangen in die Lücke. Einen bündigen Beweis feiner Lebenskraft gab das Unternehmen, indem es nun die Maschinen und die Typen, die es bisher nur gemietet hatte, in Eigenbesitz übernahm.

Sicher kann man auch bei dieser Politik, deren Typus die englische Arbeiterpolitik ist, eine Zeitlang ziemlich weit kommen, aber die Arbeiterklasse verurteilt sich dadurch zur Ohnmacht bei jeder großen staatlichen Aktion, bei der es mehr gilt, als kleine Augenblicks­erfolge. In gewaltigen Katastrophen, die keinem Staate erspart bleiben, in denen es gilt, alle Machtmittel anzuspannen, um sich zu behaupten und zu bewähren, muß die nach englischen Muster zer­splitterte Arbeiterbewegung völlig versagen.

Dieser Belehrung muß ich die andre entgegensetzen, daß Sypothesen nicht bloße Dentmöglichkeiten" find, sondern Annahmen, deren Wahrscheinlichkeit aus bekannten feststehenden That fachen gefolgert wird. Die Konzentration des Kapitals ist eine solche Thatsache, und in den Tagen, da der Morgansche Trust die wichtigsten Eisenerzbergwerke und Eisenhütten, einen großen Teil der Stohlengruben und Eisenbahnen der Vereinigten Staaten  , sowie eine ganze Oceanflotte in seiner Hand vereinigt, liegt diese Ent­wicklungstendenz flarer als je zu Tage. Uebrigens, nebenbei be­merkt, daß wir es hier nur mit einer Tendenz zu thun haben, die Ob Kampffmeyer und Genossen es wollen oder nicht, die von ihr Endziel nie erreichen wird, darauf habe ich in meiner Schrift ihnen propagierte Richtung bildet ein Element, der Bersehung der über das Erfurter Programm selbst hingewiesen. Geht also meine Socialdemokratie. Diese ist zu stark, als daß sie durch äußern noch gefährdet werden fönnte. Nur die innere Annahme von einem thatsächlich vor unsren Augen sich vollziehenden Druc tönnte ihr gefährlich werden. Man würde Vorgang aus, so glaube ich dagegen gezeigt zu haben, daß die von Bersetzung Kampffmeyer vorgebrachte, Dentmöglichfeit" höchst unwahrscheinlich ist. freilich mit diesen mit diesen Elementen der Bersetzung leicht fertig Auf diese Seite der Frage, die wichtige und entscheidende, geht werden, wenn ste es vermöchten, die Konsequenzen ihrer Rampffmeyer jedoch nicht ein. eigenen Anschauungen zu ziehen und zu vertreten. Und darum ist es für sie allerdings am vorteilhaftesten, wenn sie alle Versuche ihrer Kritiker, die Konsequenzen ihrer Richtung flarzulegen, als mehr oder weniger böswillige Mißverständnisse empfinden.

Ich werfe ihm vor, er halte es für möglich, daß die Gewert schaften in der kapitalistischen   Gesellschaft dahin tämen, ihren An­gehörigen ein anständiges Einkommen, eine gesunde Werkstatt, eine geregelte Arbeitszeit zu garantieren". Er berichtigt, daß auch ich mit„ Denkmöglichkeiten" operiere.

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Gelbst wenn sie berechtigt wären, was feineswegs der Fall, würden Und denselben Charakter tragen alle seine Berichtigungen". Selbst wenn sie berechtigt wären, was feineswegs der Fall, würden sie nur Nebensächliches berichtigen und an dem Kern der Sache

vorbeihuschen.

Es wäre eine zu große Zumutung an die Geduld meiner Leser, wollte ich dies im einzelnen nachweisen. Nur auf eine von Kampff­meyers Berichtigungen" fei hier noch hingewiesen.

Ich hatte bemerkt, daß Kampffineyer bloß den Socialisten kritisch gegenüberstehe, die der heutigen Gesellschaftsordnung fritisch gegen überstehen, dagegen fritillos von den bürgerlichen Oekonomen alle ihre Erwartungen von der Verbesserung der Lage des Proletariats übernehme. Darauf berichtigt er, daß er in seiner Schrift einen einzigen bürgerlichen Dekonomen über die Lage der englischen Ar­beiter citiere, daneben aber über denselben Gegenstand zwei Socialisten reden lasse, Engels und Sidney Webb  .

Zwölfte Generalversammlung

K. K.

des deutschen Berg- und Hüttenarbeiter- Berbands.

Kaffel, 26. Mai.

Die Sigung wurde gegen 81/2 Uhr morgens von dem Verbands vorsitzenden Heinrich Möller- Bochum   mit einem herzlichen Glück auf" eröffnet. Der Vorsitzende machte den Delegierten zu Beginn der Versammlung die traurige Mitteilung, daß am Freitagnachmittag in Waldenburg   in den Fürst Pleßschen Gruben ein größeres Gruben unglück vorgekommen ist, bei welchem leider 20 brave Snappen ums Leben gekommen find. Zu Ehren der Verunglückten erhoben sich die Delegierten von ihren Plägen. Als Leiter der Versammlung wurden gewählt Reichstags- Abgeordneter Sachse­Zwickau, Möller Bochum und Schröder- Dortmund. Der Ber­bands- Vorsitzende giebt jodann den Jahresbericht über die Bewegung der Berg- und Hüttenarbeiter und den Stand des Verbandes. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir bereits besprochen. Hauptsächlich läßt Redner sich über die Thätigkeit der Unternehmer- Synditate aus und bemerkt dazu, daß dieselben es vollauf verstanden, ihren Profit zu erhöhen, dagegen haben sie den Aufgaben im wirtschaftlichen Leben nicht gerecht werden können, dem nichts ist von den Syndikaten geschehen, um bei der Krisis die Produktion zu regeln. Redner bedauert lebhaft das Verhalten des Bergarbeiterführers August Brust, seine Arbeit sei für die Bergarbeiterbewegung feine mußbringende gewesen. Unser Verband wird auch ferner den streng neutralen Standpunkt einnehmen.

Die Leiden waren damit freilich noch nicht beendet, eine Reihe Prozesse folgten, von denen teilweise heute noch die Kosten zu zahlen sind. Einmal sind aus dem Bureau der Verwaltung auch 5000 Fr. gestohlen worden. Alles dies hat aber nicht verhindern können, daß das Blatt schöne moralische Erfolge errungen hat. In dem Obstruktionskampf wider das reaktionäre Ministerium und die Kammermehrheit hatte der„ Avanti" mit der socialdemokratischen Partei die Führung; die Brutalitäten der Polizei hat das Blatt mit rücksichtsloser Schärfe ans Licht gezogen, namentlich im Fall Frezzi. Der Genosse Frezzi, der verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden war, hatte sich Die Berufung auf Engels sollte er gerade nicht besonders her­dort angeblich das Leben genommen; der„ Avanti" stellte fest, daß vorheben. Es gehört zu den schlechten Manieren der neuen kritischen ihn die Gendarmen dort zu Tode mißhandelt hatten. Socialisten, daß sie Marg und Engels grundsäglich bekämpfen, gelegent Das Blatt deckt sich heute vollkommen, jedoch werden die Sammlich aber anrufen, um aus vereinzelten Säßen das Gegenteil deffen zu schließen, was diese beiden beweisen wollten. Kampffmeyer will uns Lungen zum Preßfonds noch immer fortgesetzt und haben diese bis- glauben machen, Engels habe von der Hebung der Lage der englischen Arbeiter ebenso günstig gedacht, wie der Schönfärber Nostig und er, Rampffmeyer, selbst. Aber in der von Kampffmeyer angezogenen Vorrede tam Engels zu folgendem Ergebnis: Wenn selbst unter der unerhörten Ausdehnung des Handels und der Industrie von 1848 bis 1868 die Arbeiterklasse solches Elend durchzumachen hatte, wenn selbst damals ihre große Masse im besten Fall nur eine vorüber gehende Verbesserung ihrer Lage erfuhr, während nur eine leine, privilegierte, geschüßte Minorität dauernden Vorteil hatte, wie wird es sein wenn diese blinkende Periode endgültig zum Abschluß fommt, wenn die gegenwärtige drückende Stagnation fich nicht nur noch steigert, sondern wenn dieser gesteigerte Zustand ertötenden Drucks der dauernde, der Normalzustand der englischen knüpfte sich eine lebhafte Diskussion. Im Verlaufe derselben Industrie wird?"

her schon über 65 000 Fr. gebracht.

leber die Verhältnisse der Redaktion wird folgendes gesagt: Der Redaktionsstab besteht aus dem Direktor, einem Chefredacteur und 4 Redacteuren. Die Arbeitszeit ist auf 5-8 Stunden täglich festgesetzt, je nach Lage der zu bewältigenden Arbeit. Jeder Re­dacteur erhält einen Monat Ferien. Als Redacteure werden nur

Socialdemokraten eingestellt. Für bürgerliche Blätter zu schreiben fühlen diese kein Bedürfnis.( Es möge hier eingefügt werden, daß der Artikel zu dem Zweck geschrieben ist, den französischen   Partei­genossen die italienischen Preßverhältnisse zu schildern; die socia­listischen Schriftsteller Frankreichs   lassen sich dagegen vielfach auch herbei, für bürgerliche Blätter zu schreiben. Red. d.„ Borw."). So­weit geit übrig bleibt, schreiben die Redacteure des„ Avanti" Artikel nur für socialistische Revuen oder für ausländische Parteiblätter, um die Genossen des Auslands über die Bewegung in Italien   zu unter­

richten.

Als ausländische Korrespondenten für den„ Avanti" funktionieren Parteigenossen, die sich in den Hauptstädten der verschiedenen Länder aufhalten.

Der Vertrieb der Zeitung in der Provinz erfolgt durch ge­eignete Parteigenoffen und auch Berufsverkäufer; ihre Ueberwachung geschieht durch die Genossen am Orte.

Im Anschluß an das Referat Möller erstattete der Kassierer Johann Meyer- Bochum   den Kaffenbericht, und die Kontrollkommiſſion stellte der Führung der Bücher das denkbar günstigste Beugnis ans. Der Ausschuß hält eine Bermehrung der Rechtsschutz- Bureaus für durchaus wünschenswert. An diesen vorerwähnten drei Referaten führt Schwarz Eickel aus: Das Zusammengehen mit dem christ­Aus einer Abhandlung, die zu diesem Resultat tommt, reißt lichen Geivertverein hat der Bergarbeiter- Bewegung im allgemeinen Kampffmeyer einige Säße heraus, um daraus wie aus teinen Vorteil gebracht, man mag dem christlichen Gewerkverein nur ostiz und Webb zu schließen: Alle diese Thatsachen scheinen ruhig allein machen lassen, wozu er Luft hat, dem Vorstande kann uns eine fröhliche, herzerquidende Aussicht auf ein allmähliches Auf- ich die Devise mit auf den Weg geben: einen Schritt mehr nach steigen der gesamten Arbeiterklasse zu eröffnen."( S. 29.) links.( Der Redner erhält Widerspruch aus der Versammlung.) Zur Wirklich, sehr fröhlich und herzerquickend, diese Methode, Engels Rechtsschutzfrage war Sachse- Zwickau der Meinung, daß nur den das Gegenteil dessen beweisen zu lassen, was er beweisen will. Wo organisierten Arbeitern, oder höchstens den Invaliden und Witwen aber Kampffmeyer aus Engels nicht das Gegenteil seiner wirklichen der Rechtsschutz erteilt werden solle, in keinem Falle aber den­Anschauungen herauslieft, tritt er ihm ablehnend, fritisch gegenüber. jenigen, die die monatlichen Ausgaben der Mitgliederbeiträge scheuen. Ebenso gilt seine Kritik Rosa Luxemburg  , dem Zusammenbruchs Ebert Laer beschwert sich darüber, daß die Kameraden, welche auf Theoretiker", dem Erfurter Programm und Karl Marg. Auf der dem Verbandsbureau in Bochum   im Jnteresse des Verbands zu andern Seite hält er es für möglich, daß die Gewerkschaften der thun haben, von dem Vorstande rücksichtslos behandelt werden. Die Annoncen unterstanden früher der Verwaltung selbst, Arbeiterklasse ein anständiges Einkommen garantieren, daß die Arbeits- Man läßt die Leute einfach eine Zeit stehen, ohne sich um ihr Au­jetzt ist aber die letzte Seite des Blatts an ein Inseratenbureau verzeit im heutigen Staate schon allgemein und rasch genug verkürzt wird, liegen zu fümmern, das muß für die Folge geändert werden. pachtet; jedoch hat sich die Verwaltung das Recht vorbehalten, um eme Beseitigung der Arbeitslosigkeit zu ermöglichen, daß die Schröder Dortmund nimmt den Vorſtand insbesondere den Inseraten, die gegen die guten Sitten verstoßen, die Aufnahme zu bloße Ausdehming der fapitalistischen Wirtschaft zu einer erheblichen Vorsitzenden Möller gegen den erhobenen Vorwurf in Schuß und verweigern. Das Blatt steht unter der Kontrolle der Gesamtpartei, Einschränkung der Arbeitslosigkeit und zur Hebung des Proletariats meint, wenn so wie Vorredner schildert verfahren werde, so liegt welche diese durch die Kongresse ausübt. Nach den gleichen Grund- führt. Das find Illusionen, welche die socialistische Oekonomie stets das an dem Naturell des Vorsitzenden und an seiner Arbeits­sätzen wird demnächst in Turin   der Guido del Popolo" befämpft hat und deren Haltlosigkeit so flar zu Tage liegt, daß überbürdung. Nach Erledigung einiger persönlichen Bemerkungen völlige Kritiflosigkeit gegenüber der bürgerlichen Oekonomie und eine wurden folgende Anträge zum Vorstandsbericht beraten beziv. an­gegründet werden. I. Dem Gesamtvorstande ist Decharge zu erteilen. starke Hinneigung zu ihr vorhanden sein muß, soll man sie über genommen. II. Jedes Jahr findet in allen größeren Revieren, wo das Wie kommit Kampffmeyer also dazu, meine Behauptung zu be- Bedürfnis vorhanden ist, eine Vertrauensmänner- Versammlung statt richtigen, daß er bloß den der kapitalistischen   Produktionsweise feind zwecks Ausbau des Verbands und Erörterung gewerblicher Fragen. lidhen Socialisten kritisch gegenüberstehe, dagegen von den bürger- Der Vorstand besorgt die Einladung. III. Es soll auf dem Verbands= lichen Dekonomen ihre Erwartungen fritiklos übernehme? bureau so eingerichtet werden, daß ein jeder mit seinem Anliegen sofort befriedigt wird.

Außer dem„ Avanti" existieren noch 62 Wochenblätter, die den Lokal bezw. Provinzialverbänden unterstehen. Einige von diesen haben eine Auflage von je 10 000 Exemplaren; insgesamt werden auf diese Weise wöchentlich noch etwa 300 000 socialdemokratische Blätter verbreitet.

nehmen und vertreten.

Sind

Wo sind nieine Mißverständnisse und Irrtümer? Es ist doch Ferner erscheint in Turin   der Germinal" als Halb­Nach Annahme dieser Anträge wurde die von uns schon bekannt monatsschrift für kommunale Angelegenheiten, und in Mailand   eine unnüße Verschwendung unsrer Zeit und der unfrer Leser, wenn die„ Critica Sociale  ". Diese beiden, sowie der„ Sempre Stampffmeter den ihm zur Abwehr zu Gebote stehenden Raum statt gegebene Resolution zu den Lebensmittelzöllen einstimmig aii­avanti"( Jmmer vorwärts), ein Agitationsblatt, und„ L'Asino" mit einer fachlichen Verfechtung seiner Grundsäße mit einer Jagd genommen. Ueber den Punkt der Tagesordnung: Die Presse und ( Der Esel), ein satirisch- humoristisches Blatt, befinden sich im Privat- nach Mißverständnissen ausfüllt, die gar keine Mißverständnisse sind, Ist aber nicht die gesamte Diskussion überflüssig? Wollen ihre Entwicklung, referierte Redacteur Otto Hué- Essen. besitz von Parteigenossen. Ihre Auflage geht von 4000 bis wir nicht praktisch dasselbe, bei allen theoretischen Differenzen, und Redner führte aus: Wir stehen vor einem kritischen Zeitpunkt, die ift nicht die Bragis das Entscheidende? wir nicht Leiter des christlichen Gewerkvereins werden voraussichtlich nach den 14 000 Egemplare. alle einig in der Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Gewert- letzten Vorgängen schwerlich mit uns zusammengehen, trotzdem schaften und Genossenschaften, der politischen Aktion in Staat jund find wir verpflichtet, mit den Mitgliedern des Getverfa Gemeinde zur Herbeiführung socialer Reformen? Sind wir nicht vereins treue Kameradschaft zu pflegen, denn sie sind auch alle in gleicher Weise davon überzeugt, daß wir jede Gelegenheit unfre Klaffengenossen. Unser Verband muß aber fest auf benutzen müssen, heute schon die ökonomische und politische Macht neutralem Boden bleiben, trotzdem einige Personen im andren Lager des Proletariats zu vermehren, es physisch, intellektuell, moralisch zu den Einflüssen der Drahtzieher Gehör schenken. In der darauf­heben? Sollte es da nicht von verhältnismäßig untergeordneter Be- folgenden Debatte bemerkt Redacteur Langhorst in Bezug auf deutung sein, von welchen Voraussetzungen wir dabei ausgehen und feinen Kollegen Hué, daß man die Neutralität nicht allzu fehr auf welche Erwartungen wir daran knüpfen? die Spize treiben soll. Was würde Hué wohl gethan haben, went beispielsweise in Waldenburg   neben Kamerad Sachse auch noch

Mißverständnisse über Mißverständnisse.

Wenn die kritischen Socialisten uns Margisten kritisieren, ent decken sie, und mit Recht, eine Reihe sehr erheblicher grundfäßlicher Differenzen. lebt aber unsereiner an ihnen Kritik, dann ver­schwinden plößlich die grundsäglichen Verschiedenheiten und an ihrer Stelle tauchen eine Reihe von Mißverständnissen auf.

So verfährt nach berühmten Mustern auch Kampffmeher.

So scheint es. Thatsächlich sind unsre theoretischen Gegen