Westen: Humboldt- Apotheke, Potsdamerstr. 29. BarbarossaPallas- Apotheke, Golzstr. 23. Wittes Apotheke, Potsdamerstr. 84a. Engel- Apotheke, Kanonierstr. 44.
Süd Westen: Johanniter- Apotheke, Plan- Ufer 11. Kreuz berg - Apotheke, Belle Alliancestr. 75. Auguste Victoria Apotheke, Königgrägerstr. 52. Apotheke zum goldenen Einhorn, Gueisenaustraße 92. Anhalter- Apotheke, Yorkstr. 18. Süden: Apotheke zur Sonne, Bringenstr. 102. Apotheke zum Schwan, Oranienſtr. 148. Urban- Apotheke, Urbanstr. 118. Sohenstaufen- Apotheke, Boechstr. 30. Süd- Osten: Neander Apotheke, Neanderstr. 29. Görliger Apotheke, Görligerstr. 48. Adalbert Apotheke, Adalbertstraße 16. Emmaus Apothefe, Reichenbergerstraße 150. Springers Apotheke, Manteuffelstraße 105. Apotheke am Schlesischen Thor, Staliger straße 72. Often: Gradts Apotheke, Stralauer Platz 20. Krugs Apotheke, Borndorferstr. 58. Reichsadler- Apotheke, Große Frankfurterstr. 134. Blumen- Apotheke, Blumenstr. 73. Stern- Apotheke, Bosenerstr. 7. Nord- Osten: Kaiser Wilhelm- Apotheke, Landsbergerstr. 3. Apotheke zum schwarzen Adler, Neue Königstr. 50. Apotheke zu den Frankfurter Linden, Gr. Frankfurterstr. 108. Siegfried Apotheke, Greifswalderstr. 10. Deutsche Apotheke, Büschingstr. 15.
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Zunächst wurde ein Fahnenschmied als der That verdächtig ein- wähnten Uebel in den alten Bade- Anstalten könnte dadurch ab gezogen. Der mit den Ermittelungen betraute Berliner Kriminal- geholfen werden, daß an Stelle der Roste, deren Oberfläche durch kommissar v. Bä& mann stellte aber alsbald fest, daß diefer langen Gebrauch rauh geworden ist und deshalb den Schmutz festDie unterzeichnete Kommission richtet an die Bevölkerung das Mann der einzige war, der überhaupt einige Wahrnehmungen gemacht hält, neue und etwas fleinere angeschafft werden. Ersuchen, die Krankenkassen in dem Kampfe gegen den Arzneiwucher hatte. Dagegen lenkte sich nunmehr der Verdacht auf den Unteroffizier Nun noch ein Wort über die Wannenbäder. Als feiner dadurch zu unterstützen, daß sie ihren Bedarf an Arzneien während Marten. Derselbe sollte sich schon bei den nachträglichen Feststellungen, Beit in den städtischen Volksbädern die erste Klasse der Wannenbäder der Dauer des Kampfes nur aus den nachstehend verzeichneten welche Leute bei Abgabe des Schusses in der Reitbahn gewesen aufgehoben wurde eine Maßregel, gegen die durchaus nichts einApotheken bezieht: waren, sehr verdächtig benommen haben. Dazu kommt, daß der zuwenden ist da beeilte sich die Verwaltung, alles, was Centrum: Apotheke zum schwarzen Adler, Königstr. 51. Bater des Marten, der bis vor kurzem Wachtmeister in der die Belleu der ersten vor denen der zweiten Klasse voraus hatten, Fortuna- Apotheke, Dragonerstr. 6a. Löwen- Apotheke, Jerusalemer- v. Krosigtschen Schwadron gewesen war, fortgesetzt mit Ritt zu entfernen, oder soweit das nicht anging, wenigstens gebrauchsstraße 30. Kommandanten- Apotheke, Seydelstr. 16. meister von Kroftgt 8wistigkeiten gehabt hatte und von letzterem unfähig zu machen. Die Douche in den Wannenbädern erster Klasse sehr oft scharf abgekanzelt worden war, so daß Marten hatte Zufluß von warmem und faltem Wasser, so daß man nach andre Schwadron versetzt wurde. Die dem Bade eine temperierte Douche, nehmen konnte. Der Warm Antlage nimmt an, daß der junge Marten wegen dieser Maßregelung wasserhahn wurde nach Aufhebung der Klassenunterschiede beseitigt, seines Vaters, eines alten Soldaten, der auf eine dreißigjährige, und es konnte nun, wie in der zweiten Klasse, nur mit ganz faltem bisher tadellose Dienstzeit zurüdbliden konnte, dem Urheber derselben, Wasser gedoucht werden. Im Interesse der Badegäste würde es dem Rittmeister v. Strofigt, tödliche Nache geschworen hatte. Bur liegen, wenn man, austatt die Einrichtungen der ersten Klasse zu Ausführung seiner Rachepläne wurde er bestimmt durch einen Zu verschlechtern, den Unterschied dadurch aufgehoben hätte, daß man die sammenstoß mit v. Krosigt unmittelbar vor dem Morde. Während zweite Klasse insofern verbefferte, als man den Douchen einen der erwähnten Reitübung war Marten von Rittmeister v. Strofigt bie Temperierung ermöglichenden Zufluß von warmem Wasser geheftig gerüffelt worden. Herr v. Krosigk hatte ihn vom Pferde absteigen geben hätte, denn eine talte Douche nach einem warmen Bade kann lassen und erklärt: wenn er( Marten) sein Pferd nicht in die Bahn nicht jeder vertragen, während die Anwendung einer fühlen Douche zu bringen verstehe, werde er es ihm von einem Gemeinen zeigen den meisten Badenden ein Bedürfnis und auch aus hygienischent laffen. Es mußte darauf ein Dragoner das Pferd reiten, während Gründen sehr angebracht ist. Unteroffizier Marten daneben stand. Der Angetlagte be In dieser Hinsicht hat die neue Anstalt in der Bärwaldstraße streitet jede Schuld. Sehr zu seinen Ungunsten spricht auch ebenfalls einen Fortschritt gemacht. Das Wasser der Douche ist nicht ein Fluchtversuch, den er aus dem Militärarresthaus unternommen ganz falt, sondern angemessen temperiert. Es wäre zu wünschen, hatte. Als ihm eines Tages der Sergeant Tollfühn mit einem daß man die Mängel, welche den alten Bade- Anstalten anhaften, beBurschen das Essen in die gelle brachte, sagte er: Herr feitigte und dem Fortschritt der Zeit durch bessere Einrichtungen Schließer, am Ofen sind in die Wand allerlei Figuren ein Rechnung trüge. gefragt. Wollen Sie sich davon überzeugen, sonst heißt es später, ich habe es gethan." Als der Schließer nun mit dem Burschen in die Ecke schaute, gab ihnen Marten einen Stoß, eilte hinaus und sperrte Serr Lic. theol. St. Mumm, der Generalsekretär der freien beide in der Belle ein. Nachdem er die Korridorthür aufgebrochen firchlich- socialen Konferenz hatte die Freundlichkeit, uns eine in Norden: Prinzen- Apothete, Prinzen- Allee 69. Nord- Apotheke, hatte, gelangte er unangefochten ins Freie. Er wurde eine Nacht von Ver- Nr. 114 unires Blattes abgedruckte Berichtigung" zuzusenden, in der Schulstr. 1. Prinzessin Victoria Louise - Apotheke, Boltastraße 44. wandten in der Nähe von Stallupönen aufgenommen und wollte dann über er bestritt, daß der am Himmelfahrtstage von uns abgedruckte Vers Apotheke zum gekrönten schwarzen Adler, Auguststr. 60. Bions- Schirwindt über die russische Grenze gehen. Unterwegs überlegte er" Ich bin ein wahres Rabenaas" aus einem Gesangbuch stamme. Apotheke, Anklamerstr. 39. Gustav Adolf Apotheke, Roloniestr. 1. fich dann aber die Sache und lehrte nochmals zurück. Die Ver- Wielmehr sei das Gedicht zur Berhöhnung der evangelischen Glaubens Nordhafen Apotheke, Fennstr. 31. Borussia- Apotheke, Schönhauser wandten weigerten sich jedoch, ihm Kleider und Geld zu geben, lieder von dem Litteraten F. W. 2oIff 1840 in hämischer Absicht Allee 56. Lessing- Apotheke, Pantstr. 45c. Adler- Apotheke, Reiniden- ebenso erging es ihm bei einem befreundeten Gutsbesizer. Von veröffentlicht worden. dorferstr. 1. Marien Apotheke, Wörtherstr. 40. Grüne Apotheke, einem befreundeten Knecht erhielt er zwar Civilkleider, da er aber Diese Richtigstellung des Herrn Licentiaten hat unter unfren Chausseestr. 19. völlig mittellos war, zog er es schließlich vor, freiwillig Lesern augenscheinlich lebhaftes Intereffe erweckt, denn es sind uns Nordwesten: Roland Apotheke, Turmstr. 16. Diana um zu tehren und sich zu stellen. von verschiedenen Seiten Zuschriften zugegangen, worin die BeApothefe, Turmstr. 28. Moabiter Apotheke, Alt- Moabit 18. Fellers Der zweite Angeklagte, der Unteroffizier ädel, ist der Hauptung des Herrn N. Mumm für eine durchaus irrige erflärt wird. Apotheke, Lübeckerstr. 32. Schiller Apotheke, Alt Moabit 35. Schwager des Angeklagten Marten und der Schwiegersohn des alten Eine dieser Zuschriften kommt aus dem fernen Rumänien von Kronprinzen- Apotheke, Hindersinstr. 1. Stephan- Apotheke, Stendaler- Wachtmeisters Marten. Er wird der Beihilfe am Morde beschuldigt. einem Herrn, der dort in einer kleineren Stadt als Fabrikleiter straße 11. Polnische Apotheke, Mittelstr. 56. Phönig Apotheke, Die Anklage nimmt an, daß er wegen der Kränkung seines Schwieger angestellt ist. Dieser Herr schreibt uns: Birkenstr. 6. Beussel- Apotheke, Beusselstr. 55. vaters von dem gleichen haß, wie der junge Marten gegen den Leibniz- Rittmeister v. Krosigk beseelt war, und daß er bei der Ausübung der Uhland- That den Aufpasser spielte und seinem Schwager Beichen gab. Falken Fallen- Der dritte Angeklagte, der Unteroffizier Domnig ist wegen Begünstigung angeflagt; er soll über den Thäter geflissentlich faliche Ballas- Angaben gemacht haben. Alle drei Angeklagte leugnen und ihre Schuld. Der 24jährige Hauptangeklagte Marten ist außer wegen Mordes noch wegen Fahnenflucht, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung angeklagt.
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Charlottenburg : Friedrich Wilhelm Apotheke, straße 89. Bestalozzi Apotheke, Kaiser Friedrichstr. 61 B. Apotheke. Kantstr. 151. Hof- Apotheke, Berlinerstr. 71. Apotheke, Potsdamerstr. 31.
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Schöneberg : Borussia Apotheke, Hauptstr. 141. Apotheke, Golgstr. 23. Sedan- Apotheke, Sedanstr. 3. Rigdorf: Reichsadler- Apotheke, Bergstr. 13. Berg- Apotheke, Hermannstr. 146.
Lichtenberg : Lichtenberger Apotheke, Dorfstr. 41c. Groß- Lichterfelde : Adler- Apotheke, Drakestr. 56. Stegliz : Apotheke von Nay, Albrechtstr. 19. Weißensee : Flora- Apotheke, König- Chaussee 9. Neu Weißenfee: Sonnen- Apotheke, Langhansstr. 82. In Ortschaften, welche nur eine einzige Apotheke besigen, fann diese nach wie vor benutzt werden.
Wir hoffen, daß die Berliner Bevölkerung in dieser Weise das Vorgehen der Krankenkassen thatkräftig unterstügt; dann kann ein schueller Sieg nicht zweifelhaft sein.
Wir bemerken zugleich für die Kassenvorstände, daß die Druckfehler, die sich leider in das Verzeichnis der zugelaffenen Apotheken eingeschlichen hatten, in vorstehender Liste berichtigt sind. asida Centralkommission der Krankenkassen Berlins .
Marten wird von dem Rechtsanwalt Horn Insterburg, Häckel durch Rechtsanwalt Burchard- Justerburg und Domnig durch einen Rittmeister verteidigt. Die Auflage wird Kriegsgerichtsrat Lüdede- Insterburg vertreten. Die Verhandlungen finden in der hiesigen Kaserne des 11. Dragoner Regiments( v. Wedel ) statt. Dem Vernehmen nach ist beabsichtigt, die Verhandlungen soweit als möglich öffentlich zu führen, d. h., soweit nicht dienstliche Interessen in Frage kommen. Es sind 96 8eugen geladen.
Der ermordete Rittmeister v. Krosigk hat eine Frau mit zwei Kindern im zartesten Alter hinterlassen. Es war ein Sohn des Generals der Kavallerie v. Krosigt, ehemaligen Kommandeurs des Leib- Garde- Husaren- Regiments und späteren Chefs des MilitärReit- Instituts, Ritter des Schwarzen Adler- Ordens.
Der Gerichtshof fezt sich aus folgenden Herren zusammen: Vorsigender: Rangältester Major von der Gröben, Beisiger:
Die Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk vor dem Hauptmann von Sydow und Oberlieutenant von heiligen
( Telegramm.
Sriegsgericht.
Unber. Nachdr. verb.)
H. u. C. Gumbinnen, 28. Mai. Am Mittwoch beginnt vor dem Kriegsgericht der 2. Division der Prozeß gegen die drei Unteroffiziere Marten, Häckel und Domnig, welche angeklagt sind, ihren Vorgesetzten, den Rittmeister
und Estabronchef v. Strojigt vom Dragonerregiment v. Webel
( 11. Bommerfches), erschossen bezw. bei der That Beihilfe geleistet zu haben.
Der Fall hat bekanntlich das größte Aufsehen erregt und die Oeffentlichkeit fortgesezt auf das Höchste beschäftigt. Auch der Kaiser hat sehr großes Interesse an dem Vorfall genommen und sich wieder Holt von dem Kriegsherrn der 2. Division, Generallieutenant v. Alten, Bericht erstatten lassen.
stedt, sämtlich vom Infanterieregiment Nr. 38. Ferner gehören dem Gerichtshof zwei Kriegsgerichtsräte von der 2. Division in Insterburg an Wegen Mangel an Raum wird jedoch nur eine beschränkte Zahl von Karten zur Ausgabe gelangen.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Das diesjährige Volksfest des sechsten Reichstags- WahlFreifes wird am Sonntag, 14. Juli, in Weißensee bei Sterneder abgehalten. Weiteres wird durch Inserat bekannt gegeben.
Die Vertrauensleute.
Die Parteigenossen von Lichtenberg halten am Sonntag, Der ermordete Rittmeister v. Krosigk war bei seinen Mann 9. Juni, in der Seeterrasse zu Lichtenberg ein Voltsfest ab. schaften sehr wenig beliebt. Er war im Dienst außer Man wolle diese Festlichkeit nicht mit den Vergnügen verwechseln, gewöhnlich hart und unnachlässig und bestrafte das am selben Tage in den Gartenlokalen des Orts gefeiert und Die geringsten Vergeben auf das Strengst e. von der Gemeinde mit 2000 m. unterstützt wird. Die Parteigenossen Dazu neigte er noch noch start start zum Jähzorn. Er war sind selbstverständlich auf sich allein angewiefen und hoffen darauf, deshalb Don feinen Leuten nicht nur gefürchtet, sondern daß die Arbeiterschaft Berlins ihr Fest zahlreich besuchen werde. vielfach tödlich gebaßt. Das war schon vor Jahr und Ferner sei noch mitgeteilt, daß Bezirksführer August Hoke( elfter Tag in dem früheren Garnisonsorte feiner Bezirt) seines Amts enthoben wurde und daß Bezirksführer Elias Eskadron Stallupönen zum Ausdrud gelangt, sein Amt niedergelegt hat. wo bereits einmal ein Attentatsversuch gegen ihn ver
übt worden war.
Lokales.
Städtische Volksbäder.
Noch einmal das Rabenaas.
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Am Ostersonntag 1870 war ich in der Stadtkirche zu Biberach in Württemberg . Auf einer Bank lag ein Gesangbuch, in welchem ich aus Langerweile herumblätterte. Ich stieß auf ein Lied, das damals merkwürdigeriveise einen so tiefreligiösen Eindruck auf mich machte, daß der Text mir im Gedächtnis haften blieb; und heute noch weiß ich die wirksamsten Strophen so sicher auswendig, daß ich sie Ihnen hier mitteilen fann:
Ich bin, o Herr, vor Dir ein Aas, Ein Bestgestant, ein Rabenfraß, Ein Schinderloch der Sünden.
Ich war im Mutterleib schon schlecht, Bertritt mich Herr, so g'schicht mir recht Für alle meine Sünden.
Dennoch, wähn' ich,
Wundertönig,
Hast Du gnädig mich entledigt
Von dem Krebs, der mich beschädigt.
Immerhin fann auch dieser aus dem Gedächtnis nieder geschriebene Text von firchlicher Seite angezweifelt werden, doch da kommt uns eine Zuschrift aus Stuttgart zu Hilfe, die das Lied in einer Fügung bringt, welche dem von Wolff veröffentlichten Wortlaut außerordentlich nahe kommt. Unser schwäbischer Parteigenosse schreibt uns:
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In Nr. 114 des Vorwärts" bringen Sie eine Ihnen vom Generalsekretariat der kirchlich socialen Konferenz zugestellte Berichtigung über das bekannte Kirchenlied:" Ich bin ein rechtes Rabenaas".
Gestatten Sie mir als Genossen und Leser Ihnen das ganze Lied in seinem Urtert zu übersenden. Das Lied lautet: Ich bin ein rechtes Rabenaas,
Ein wahrer Sünden krüppel, Der feine Sünden in sich fraß
Als wie ein Ruff' die Zwibbel!
Herr Jesu nimm mich Hund beim Ohr, Wirf mir den Gnadenknochen vor,
Und wirf mich Sündenlümmel
Ju Deinen Gnadenhimmel!
O Salemsjäger hetz von unten Mich Sündenjau mit Gnadenhunden. Zieh mir Dein Gnadentvammes an So bin ich köstlich angethan.
O Herr wir sind vor Dir ein Aas Gin Bestgestant, ein Stabenfraß Ein Schinderloch der Sünden.
Das ist der richtige und ganze Tegt. Sie haben recht, wenn Sie die Annahme des Herrn Lic, theol. 9t. Mumm zurückweisen, daß F. W. Wolff dies Lied gedichtet habe, um im allgemeinen die evangelischen Glaubenslieder zu verhöhnen. Ich behaupte sogar, daß Wolff dies Lied nicht einmal zuerst ans Licht gebracht hat. Bielmehr dürfte dies von einem ehemaligen Theologen, späteren Professor N., der in den vierziger Jahren in Basel lebte, ge= schehen sein. Ich fand das Lied in einem Wert, das seiner Beit biel Aufsehen erregte, doch leider in zu wenigen Exemplaren unter das Volk gelangte. Unter dem Titel Kirchenglaube und Ere fahrung" hatte der genannte Theologe es in Stuttgart in der ehemaligen Kreuserschen Buchdruckerei herausgeben lassen.
Nach alledem scheint sicher zu sein, daß wir es in dem Liede nicht mit einer Unterschiebung, sondern mit einem durchaus echten Ausbruch religiöfer Berworrenheit zu thun haben. Wir sind allerdings weit entfernt davon, dies wunderliche Geistesprodukt den heutigen Vortretern der Religion zur Last zu legen, aber zum Ableugnen haben diese Herren allerdings auch keine Ursache.
Am 22. Januar d. J. war Nittmeister v. Krosigk mit der vierten Eskadron früh morgens zum Scharfschießen nach dem Scheibenstand in ausgerückt. Nach der Rückkehr ließ er die Schwadron in Abteilungen in der Reitbahn schwierigere Reitübungen, wie Nehmen von Die vor einigen Tagen eröffnete neue städtische Volls- BadeHürden und dergl. ausführen. Die Karabiner hatten die Mann anstalt in der Bärwaldstraße unterscheidet sich schon durch die schaften in dem Vorraum der Reitbahn abgelegt. Um die Pferde Fassade des Gebäudes vorteilhaft von den älteren nach der Schließlich sei noch eine an uns gerichtete Mitteilung wiederan das Schießen zu gewöhnen, feuerte Rittmeister v. Krofigt aus Blantensteinschen Schablone errichteten Anstalten. Was die innere gegeben, wonach das Lied in dem alten Cuvryschen Gesangbuch cinem Revolver Blazpatronen ab. Es war gegen 5 Uhr nach Einrichtung der neuen Badeanstalt betrifft, so ist zunächst zu bestehen soll, das nicht weniger als 1726 Lieder enthalte. Dies aus mittags, und die Abteilung, welche gerade geritten hatte, sollte die merken, daß man hier die Raumverhältnisse nicht gar so inapp be dem 18. Jahrhundert stammende Buch sei noch hier und da in alt= Reitbahn verlassen, um einer andren Platz zu machen. Rittmeister messen hat, wie in den alten. Die Auftalt in der Bärwaldstraße hat lutherischen Gemeinden in Gebrauch. v. Strofigt gab dem Wachtmeister den Revolver und während dieser eine geräumige Vorhalle, so daß hier ein solches Gedränge, wie es fich bückte, um die Waffe in den Sand niederzulegen, ertönte in bent äußerst fleinen Vorraum der Badeanstalt an der Schillings plöglich ein Schuß. Niemand ahute den Zusammenhang. Herr brücke an Tagen mit startem Besuch regelmäßig zu beobachten ist. v. Strojigt rief erschreckt aus:" Wachtmeister, haben Sie geschoffen?" nicht vorkommen wird. Die Aukleidezellen der Brausebäder sind in Auch Lieutenant Hoffmann, der sich in der Nähe v. Krofigts be- der neuen Anstalt ein wenig größer als in den alten, und man fand, rief: Was ist denn los, wer hat da geschoffen?" In diesem braucht hier deshalb nicht, wie bisher in den engen Bellen, die Augenblid bemerkte er auch, wie Rittmeister v. Krosigk wantte und Gewandheit eines Schlangenmenschen zu besitzen, um sich an und umftel. Er sprang zu, um ihn aufzufangen, Herr v. Strofigt auszuziehen. Dieser Mangel an Staum in den Brausebädern der Gemeindeschulkinder bei der Bismarck- Feier. Der von uns war aber bereits tot. Eine Kugel war ihm durch das Herz alten Anstalten hat noch einen anderen Uebelstand zur Folge. Um die bereits gewürdigte Plan, tausend Berliner Gemeinde. gegangen. Inzwischen hatte sich der Mannschaft eine allgemeine nackten Füße des Badenden vor der Berührung mit dem falten Steinfuß- fchultinder zu der bevorstehenden Enthüllung Banit bemächtigt. Der Karabiner wurde zwar noch rauchend im boden zu schüßen, liegt auf dem Boden ein aus flachen Holzstäben herge- des Bismard Dentmals zuzuziehen und einige Lieder Vorraum gefunden, der Thäter hatte aber hinreichend Zeit gefunden, stellter Rost. Der äußerst kleine Raum der Belle bedingt es, daß der Ein- oon ihnen vortragen zu laffen, hat auch in der„ Pädagog. Ztg." sich unter die Menge zu mischen. Um die Reitbahn zieht sich ein tretende gar nicht anders fann, als mit den Stiefeln, an deren eine Diskussion hervorgerufen. Ein Lehrer, der ausdrücklich erklärt, dunkler Gang hin, in den Thüren und Wänden befinden sich zahl Sohlen der Straßenschmug haftet, auf den beständig feuchten Roft fein Gegner der Bismard- Feier an sich zu sein, der im Princip reiche Gudlöcher und es pflegten bei interessanten Seitübungen, zu treten, wodurch dieser mit einer Schmutzschicht behaftet wird, in auch gegen die Anwesenheit von Schultindern bei dieser Feier namentlich bei denen des Rittmeisters v. Strofigt, immer die man nach dem Bade mit den bloßen Füßen wieder hineintreten nichts einzuwenden hat, warnt aus tünstlerischen wie Soldaten durch die Löcher zuzuschauen. Mit Bestimmtheit muß. Was bleibt da anders übrig, als daß man die beschmuzten erziehlichen und schließlich auch aus aus gesundheit hat sich bisher nicht feststellen lassen, von wo der Füße mit dem Handtuch reinigt, ein für die Wäsche sicher nicht lichen Gründen nicht bloß vor der für die EnthüllungsSchuß abgefeuert worden ist; man nimmt aber an, daß dienliches Verfahren. So racht fich die Knauferei mit dem feier geplanten Gesangsaufführung, sondern überhaupt vor den seit der Thäter von dem dunklen Vorraum aus eines dieser Gucklöcher Grund und Boden durch eine stärkere Abnutzung der Badewäsche. bem vorigen Jahre in Berlin versuchsweise eingeführten Waffenbeugt hat. Der fragliche Karabiner gehörte einem Dragoner, der In der Bärwaldstraße sind die Bellen um so biel größer, daß man tongerten von Schultindern. Er behauptet, daß die Kinder in Massensich zu seinem Glück in der Reitbahn befunden hatte. nicht nötig hat, geftiefelt auf besagten Rost zu treten. Dem er- Itonzerten nichts Teisten können, und daß sie durch solche Schau