Nr. 132.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
18. Jahrg.
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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Kommunal- Socialismus.
Sonntag, den 9. Juni 1901.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
Lösung er sich zum Ziel gesteckt hat, nach jeder Richtung hin gerecht zu werden. Und wenn wir zum Schluß einen Wunsch hinzusetzen dürfen, so ist es der, daß die beiden, noch in Aussicht gestellten Bände des Werks die übrigen Aufgaben fommunaler Socialpolitik in ebenso flarer und erschöpfender Weise behandelt, wie der vorliegende Band.
Politische Neberlicht.
Die ministerielle
tommt vor allem die Organisation der öffentlichen Gesundheitspflege in Betracht, die ersprießlich nur dann wirken kann, wenn die Gesundheitspolizei von der allgemeinen Ortspolizei getrennt ist und Mit dem wachsenden Interesse, das namentlich die Arbeiterschaft alle Beamte gründlich, speciell technisch für ihren Beruf ausgebildet allen Fragen auf dem Gebiete der kommunalen Socialpolitik ent- werden. Die Aufgaben, die ihrer Erfüllung durch die Sanitätsgegenbringt, hat die Litteratur über diesen Zweig der Arbeiter tommissionen harren, find zahlreich; sie haben zu sorgen für eine bewegung nicht gleichen Schritt gehalten. Gemeindevertreter, die von richtigen Gesichtspunkten ausgehende Städtereinigung, für welche sich über die Aufgaben unterrichten wollen, zu deren Durchführung u. a. die Fragen der Fäkalienabfuhr, der Ableitung der Abwässer, sie berufen sind, sind, wenn man von gelegentlichen, diese oder jene der Errichtung von Bedürfnisanstalten, der Straßenreinigung und Frage behandelnden Artikeln oder von den Protokollen über Kon- Müllabfuhr, der Anlegung von Abdeckereien in Betracht kommen. ferenzen socialdemokratischer Gemeindevertreter absicht, auf die Ausschlaggebend darf hier einzig und allein das hygienische InterPublikationen bürgerlicher Autoren angewiesen, die, so wertvolles esse sein, und deshalb ist es durchaus berechtigt, ivenn Material fie teilweise enthalten, doch gerade die für die Arbeiter Hugo als Vorbedingung einer genügenden Gesundheitspflege flärung: schaft wichtigsten Fragen entweder mit Stillschweigen übergehen die Uebertragung der Wohlfahrtspflege an die Selbstverwaltungsoder in einer Weise behandeln, die eher irreführend als aufklärend törper zu eigner Verwaltung, nicht zur Verwaltung im Auftrag, wirkt. und den Erlaß eines Gesundheitsgesetzes fordert, das die SelbstDiese Lücke in der Litteratur füllt der durch sein 1897 er- verwaltungstörper zur Grundlage der Organisation macht. Heute schienenes Buch„ Städteverwaltung und Munizipalsocialismus in müssen zwar auch in allen Städten mit mehr als 5000 Einwohnern England" in weiten Kreisen rühmlichst bekannt gewordene Genosse Sanitätskommissionen vorhanden sein, aber von ihrer Thätigkeit C. Hugo geradezu mustergiltig aus. Sein neues umfassendes hört man nur in Zeiten der Cholera, Best und besonders gefährlichen Wert,*) das eine Darstellung der Aufgaben der deutschen Gemeinde- epidemischen Krankheiten. bezw. Städteverwaltung auf den großen und wichtigen Gebieten der Boltshygiene, des Städtebaues und der Hausung des Volts giebt, bietet eine solche Fülle übersichtlich geordneten Materials, daß es twohl kaum jemand unbefriedigt aus der Hand legt. Allerdings genügt es nicht, das Werk zu lesen, man muß es studieren, wenn man wirklich Nußen daraus ziehen will.
Eingehend beschäftigt sich Hugo mit der Fürsorge der Städte für die Ernährung. Mit Rücksicht auf die große Säuglingssterblichkeit weist er den Gemeinden u. a. die Beschaffung gesunder Kuhmilch für Säuglinge zu einem Preise zu, der für die Angehörigen der ärmeren Klassen nicht unerschwinglich ist. Auch die Fleisch- und Wasserversorgung der Städte, die bekanntlich von hoher hygienischer Bedeutung ist, unterzieht der Verfasser einer sorgiamen Kritik und tommt dabei zu Schlüssen, die von bürgerlichen Intereffentenkreisen wahrscheinlich heftig bekämpft werden, die aber jeder, dem das Wohl der Gesamtheit am Herzen liegt, vor allem jeder Socialdemokrat, unterschreiben muß.
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P. H.
Berlin , den 8. Juni. Der Fall Krosigk. Berliner Korrespondenz" bringt folgende Er
Jn Nr. 131 des, Vorwärts", ansgegeben am 8. 6. 01, sind über den verstorbenen Rittmeister v. Krosigk Behauptungen aufgestellt, die der Wahrheit nicht entsprechen. Es ist nicht wahr, daß Rittmeister v. Krosigt einen Untergebenen erschlagen hat und deshalb zu zwei Jahren Festung verurteilt und nach Verbüßung von neun Monaten der Strafe begnadigt worden ist. Auch ist er weder im Avancement zurückgesezt noch find ihm die Strafbefugnisse entzogen worden. Zurückversehung im Avancement und Entziehung der Strafbefugnisse sehen die militärischen Dieustvorschriften nicht vor, und ist daher die Festsetzung derartiger Maßregeln als Strafe nicht möglich.
Rittmeister v. Krosigk ist allerdings wegen Mißhandlung bezw. vorschriftswidriger Behandlung Untergebener im Jahre 1882 und 1896 friegsgerichtlich mit 14 Tagen Stubenarrest und mit vier Monaten Festungshaft bestraft worden. In beiden Fällen waren die Mißhandlungen geringfügiger Natur und hatten Schädigungen an der Gesundheit der Untergebenen nicht zur Folge."
Von Anfang bis zu Ende fesselnd geschrieben, streng wissenschaftlich gehalten, vermeidet das Hugosche Wert jene Art der Agitation, die sich in hohlem Pathos und einigen abgedroschenen Phrasen gefällt. Und doch ist es gerade wegen seines wissenschaftlichen Charakters von hohem agitatorischem Werte. An der Hand So dankenswert es ist, daß die Berliner Korrespondenz" mit unanfechtbaren Materials zeigt uns der Verfasser, wie schwer sich Was die Bekämpfung der Krankheiten betrifft, so solcher Beschleunigung eine irrige Nachricht richtig stellt, so bedauerder Gedanke des Verantwortlichkeitsgefühls bei den Gemeinde- kann es sich hierbei naturgemäß nur um Palliativmittel handeln. lich ist es, daß das Organ den Wert seiner Erklärung seinerseits bertretern durchringt, welche harten Kämpfe es tostet, bts auch nur Wirklich erfolgreich wird der Kampf erst dann aufgenommen werden durch einen groben Irrtum abschwächt. Wie konnte es der die geringste Reform ins Werk gesetzt wird, wie sich überall die können, wenn die ganze Lebenshaltung der Arbeiterklasse eine bessere ministeriellen Storrespondenz entgehen, daß die Behauptungen nicht häßlichen Züge des niedrigsten, erbärmlichsten, fleinlichsten Geld geworden, wenn vor allem das Wohnungselend beseitigt ist. Aber vom Vorwärts", sondern von dem durchaus militärfromment bentelinteresses hinter den Schleiern schöner Worte versteden, wie auch heute schon läßt sich manches erreichen, wenn die Gemeinden Berliner Tageblatt" aufgestellt worden sind? Sie hatte man sich nicht scheut,„ auf allen Gebieten des gesellschaftlichen die von Hugo aufgestellten Forderungen erfüllen und neben allen ihre Berichtigung also an die Adresse des von uns genau citierten Lebens dem ungezügelten Egoismus der Gruppen und Klassen Anforderungen der Wissenschaft entsprechenden Krankenhäusern auch Blattes richten müssen, das ja nun wohl sich verpflichtet fühlen wird, feine verwüstende Thätigkeit üben zu lassen", wie man auf Rekonvaleszentenanstalten errichten, wenn sie die Gebühren für für die Zuverlässigkeit der von ihm gebrachten Nachricht einzustehen Kosten der Zukunft die lebende Generation ausbeuten, nieder- Desinfektion aufheben, Heilstätten für Lungenkranke und Heimstätten oder sie preiszugeben. drücken, bis aufs Lebensmart aussaugen läßt. Der Geldsack, der in für Wöchnerinnen schaffen, die Sanitätswachen und Unfallstationen Auch sonst trägt die ministerielle Erflärung leider kaum etwas den Gemeindevertretungen herrscht, vor allem aber das gemein- reformieren, den Uebergang des Apothekenwesens aus den Händen dazu bei, die durch den Fall Krosigk hervorgerufene Erregung zu begefährliche Element der Hausbesizer, dem eine vom der Privatbefizer in die der Komnumen anbahnen, das Begräbnis- schwichtigen. Im Ernst wird das Organ doch niemand einreden Klaffengeist dittierte Gesetzgebung die Herrschaft in den Kommninen wesen übernehmen und die Beerdigung kostenlos gestalten würden. wollen, daß ein Offizier wegen Mißhandlungen geringfügiger fichert, läßt eine vernünftige Socialpolitik nicht aufkommen. Das Daß diese sowie einige andre von ihm gemachten Vorschläge mit Natur au vier Monaten Festungshaft verurteilt worden ist, sehen Element der Hausbesitzer versteht es nicht nur, die Boden- und leichter Mühe durchzuführen sind, dafür bringt Hugo zahlreiche Be- wir doch täglich, mit wie leichten Strafen selbst Gefreite und UnterWohnungspolitik zum Schaden der Gesamtheit zu durchtreuzen, es weise. offiziere davon kommen, die sehr schwere Mißhandlungen verübt zieht auch sonst allüberall Vorteile aus seiner bevorrechtigten Der zweite Teil des Werkes, der den Städtebau und das haben. Ein Offizier, der mit vier Monaten Festungshaft bestraft Stellung. Dieselben Leute, die den Agrariern mit vollem Rechte wird, muß sich schon ganz außergewöhnliche Mißhandlungen zu voriverfen, daß fie die staatliche Gesetzgebung in ihren Dienst zu Schulden kommen lassen. Warum veröffentlicht die„ Berl. Korresp." stellen suchen, übersehen, daß sie es in den Städten genau ebenso nicht das Attenmaterial? machen. So stellt sich z. B. die Kanalbenügungsgebühr oft als ein Kompromiß dar, zwischen den Interessen der Hausbesitzer, die natürlich die Kosten der Entwässerungsanlage am liebsten auf die Gemeinde abwälzen, und den Anforderungen der Regierungen, die häufig ihre Zustimmung von der Einführung einer solchen Gebühr abhängig machen; es wird zwar eine Kanalgebühr eingeführt, aber ihre Säge werden vorsorglich so getroffen, daß sie den Hausbesizern nicht wehe thun und nicht einmal die Höhe der früher von ihnen gezahlten Abfuhrgebühren erreichen. Andrerseits sehen wir, daß da, wo sich das mächtige finanzielle Intereffe der in den städtischen Kollegien vorherrschenden Hausbesitzer mit den Anforderungen der Hygiene und des Verkehrs dedt, z. B. bei der Straßenreinigung, der richtige Gedanke, von dem der Straßenreinigungsdienst beherrscht wird, sich schnell Bahn bricht.
23ohnungswesen behandelt, ist nicht nur wegen des wertvollen Materials von höherem Intereffe, sondern auch deshalb, weil hier in unanfechtbarer Weise die Verkehrtheit der Bestrebungen der heutigen Bodenbefizreformer nachgewiesen wird, deren Anschauungen Unfre gestrigen Schlußfolgerungen bleiben natürlich im wesentleider auch ein nicht unbeträchtlicher Teil unfrer eignen Partei- lichen davon unberührt, ob der v. Krofigt im Jähzorn einen Burschen genossen huldigt. Zwar halten wir es für falsch, wenn Hugo von erschlagen oder ob er seine Untergebenen wiederholt schwer gemißder Bauplatzsteuer eine Verteuerung der Grundstücke und damit eine handelt hat. Auch was jetzt offiziell zugestanden wird, genügt, um Es ist Berschärfung der Wohnungsnot erivartet, aber andrerseits müssen die verantwortliche Heeresleitung start zu belasten. wir ihm in seiner Kritik der Steuerwirkungen im allgemeinen bei- fchlechterdings unverzeihlich, daß man einem wegen seiner Auspflichten. Es ist eben ein Unding, das ganze Wohnungselend, wie schreitungen wiederholt bestraften Offizier aufs neue eine militärische es so vielfach geschieht, von einem einzigen Punkte, der Einführung Kommandogewalt anvertraute. aller möglichen und unmöglichen Steuern, aus kurieren zu wollen. Daß man es bei Krosigk mit einem Schneidigen schlimmster Erstens verbilligen derartige Steuern keineswegs mit zwingender Sorte zu thun hatte, dafür zeugen die zahlreichen Soldatenbriefe, Notwendigkeit den Grund und Boden, und zweitens braucht, wie die feit der Ermordung des Rittmeisters an Redaktionen und AbMan braucht nicht alles wörtlich Hugo nachweist, selbst eine Verbilligung des Grund und Bodens geordnete gesandt worden sind. gar nicht zu einer Verbilligung der Wohnungen zu führen, und zu nehmen und buchstäblich zu glauben, was in ihnen steht, und wird dies bei den kleinen Wohnungen in den wenigsten doch bleibt unter allen Umständen genug des Wahren übrig, um Ein zweites Moment, das in vielen Fällen eine verständige Fällen thun, so lange der Wohnungsbau in der Hauptsache sich einen Begriff davon zu bilden, wie begründet und wie tief der tommunale Socialpolitik zu durchkreuzen vermag und deshalb den durch die private Bauthätigkeit erfolgt. Die Grundlage jeder Haß war, den der Mann erregte. Die„ Leipziger Volkszeitung" teilt Gemeinden zum Schaden gereicht, ist der übergroße Einflußstädtischen Grundpolitik muß nach Hugo darauf gerichtet sein, daß zum Fall Krosigk das Folgende mit: der Polizei. Mit Recht betont Hugo an den verschiedensten die Stadt den gesamten Grundretenzuwachs für sich im Interesse der Stellen seines Buchs den Widerfinn, der darin liegt, Polizei- Gemeinschaft abfängt. Das aber kann fie mur, wenn sie selbst baut beamte, denen es an jeder Vorbildung fehlt, mit Ber- und so alle Spekulationen mit der Grundrente von vornherein unordnungs- und Exekutivbefugnissen für das Gebiet des öffent- möglich macht. Ob es richtig ist, daß auch durch das Grbbaurecht ⚫lichen Gesundheitswesens auszustatten; scharf kritisiert er die Grundrenten Spekulation nicht abgeschnitten wird, bleibe dahindas wenig rühmliche Sparsamkeitsbestreben der Städte, die Polizei- gestellt. Auf diesem Gebiete fehlt es an Erfahrungen, die ein abbeamte, Feuertvehrleute, ja sogar Mannschaften der Straßen schließendes Urteil ermöglichen. Für falsch halten wir es, wenn reinigungs- Kolonne zu Samaritern ausbilden, aber davor zurück- Hugo den Anschauungen entgegentritt, daß durch eine Beschränkung schrecken, aus öffentlichen Mitteln Sanitätswachen im wahren Sinne der Ausnutzung des Grund- und Bodens zu Bauzwecken der Preis des Worts einzurichten, d. H. Anstalten, auf denen zu jeder Tages desselben herabgedrückt werden kann. Die Thatsachen lehren, daß und Nachtzeit sachverständige ärztliche Hilfe anzutreffen ist; mit Bauordnungen sehr wohl in dieser Richtung wirken, und daß z. B. bitterer Jronie zeigt er, wie der Schutzmann, dieser Proteus der nicht zum wenigsten jene Bauordnungen, die das Mietskasernentum Im erzeugt haben, die Bodenpreise in die Höhe treiben. deutschen Verwaltung", den Retter aus aller Not bildet. Jm einzelnen auf das überaus reichhaltige Material Hugos ein übrigen aber können wir die Anschauungen des Verfassers das zugehen, würde zu weit führen. Wir begnügen uns mit einer furzen über Wohnungswesen Wort für Wort unterschreiben, Schilderung der von ihm berührten Fragen unter Hervorhebung namentlich auch insofern, als er die Wohnfrage zum Teil als Lohneiniger besonders bemerkenswerter Punkte. Das Werk zerfällt frage bezeichnet eine Ansicht, die dadurch nicht an Richtigkeit einin zwei Abschnitte, von denen der erste die volkshygienischen büßt, daß Bodenreformer und Nationalsociale sie geschmackvoll als Aufgaben der Städte, der zweite den Städtebau und das Wohnungs- puren Blödsinn zu benennen pflegen.
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wesen behandelt. Die voltshygienischen Aufgaben teilt Für diejenigen unsrer Gemeindevertreter, die sich praktisch mit der Verfasser in solche, die sich auf die Erhaltung und Pflege der der Beseitigung des Wohmungselends zu befassen haben, dürfte die Gesund geit, und in solche, die sich auf die Bekämpfung der Krant- Auregung des Baues von Häusern in eigne Regie, aber deren Verheiten beziehen. Für die Erhaltung der Gesundheit mietung an Mietergenossenschaften, von besonderer Bedeutung sein, weil dadurch die meisten Gründe der Gegner des Regiebaues zerstreut werden.
*) C. Hugo: Die deutsche Städteverwaltung. Ihre Aufgaben auf den Gebieten der Volkshygiene, des Städtebaus und des Wohnungswesens." Stuttgart . J. H. W. Diez Nachf.
" In unsrer Mappe findet sich der Brief eines alten Soldaten, den wir vor einigen Monaten erhielten. Um eine etwa uns gerechte Beleidigung eines Toten zu vermeiden, haben wir ihn vorerst zurückgehalten. Nach allem andren aber, was bisher über den getöteten Rittmeister v. Krosigk bekannt geworden ist, tragen wir kein Bedenken mehr, den Brief zu veröffentlichen. Er
Tautet:
Im Jahre 1886 biente beim Magdeburgischen Husarenber Regiment Nr. 10 bei Eskadron I Setondelieutenant v. Krosigk I, 26 Jahre alt, Sohn eines Generals v. Krofigt, ein Soldatenschinder, der mit wahrer Wollust seine Untergebenen quälte.
Beim Voltigieren ließ er Pferdebünger auf den Bock werfen, oder einen Eimer Wasser darauf stellen, damit die Springenden mit dem Gesicht darauf fielen. Er ließ Schwingen voll Sand aus der Reitbahn holen und die Retruten bei strenger Kälte am Brunnen damit abreiben. Mit Sandfeßen warf er in der Reitbahn nach seinen Leuten. Er machte die Sporen los und schlug fie den Leuten auf die steifgefrorenen Knie. Einen gewissen Weisel hat er derartig thätlich gemißhandelt, daß sich dieser in der Mannschaftsstube erhängte. Auf diesen Fall erhielt v. Krosigk 8 Wochen Festung, die er in Magdeburg verbüßte, kam dann nicht mehr zum Regiment zurüd, sondern wurde verseßt."
Hält man die Anklagen dieses Briefs zit dem, was Genosse Wir können unser Urteil über das Werk dahin zusammenfassen, Kunert im Reichstag ausführte, ohne daß der Vertreter der Militärdaß es dem Autor gelungen ist, der schwierigen Aufgabe, deren verwaltung irgend eine Behauptung bestreiten konnte, so wird man