Märkische Räuberromantik.
gereift
Luft ab. Nun gab der Angeklagte, den die Zeugen mit aller Bestimmtheit wiedererkennen, einen Schuß auf Lehmann ab. Die Kugel verfehlte ihr Ziel, fegte dem Herrn Lehmann aber am Stopf vorbei.
Der Angeflagte bestreitet auch in diesem Fall die Thäterschaft, wenn er feinen Revolver abgeschossen haben würde, so müßte den so betonte Bengen die Stärke des Knalls aufgefallen sein, denn fleine Kanone". Am folgenden Tage tauchte der Angeklagte in der ,, mein Revolver knallt wie eine er mit einem gewissen Stolz Gegend der Woltersdorfer Schleuse
freitag, 28. Juni 1901.
,, Da lieg' ich heßliches Höllen- Maß in meinem Sünden- Kothe, Davon ich vor den Narren fraß als wie an Zucker- Brodte; Da lieg' ich rasend toller Hund,
an Seel' und Leibe frant und wund und fann nichts mehr als heulen."
„ Märkischer Hiesel", so nennt man im Volksmund den Gärtner Franz Pfuhl, deffen Strafthaten heute und folgende Tage Gegenstand der Schwurgerivchtserhandlung vor dem Landgericht II bilden sollen. Pfuhl soll nach Art des bayrischen Näubers Kneist gehaust, ein echtes Räuberleben, das einer gewissen Romantik nicht Man wird uns zugeben, daß sich das, Höllenaas", das der entbehrte, geführt und die Umgegend Berlins lange Zeit hindurch in Herr Oberpfarrer da aufgestöbert hat, getrost neben dem„ Rabenaas" Furcht und Schreden versetzt haben. Er soll früher ein geschickter sehen lassen darf. Dabei hat es den Vorzug, daß man ihm die Gärtner gewesen und als solcher von vielen Villenbefizern geschäßt worden sein. Sein unumschränktes Walten auf den Grundstücken, auf. Die unverehelichte Pauline Scholz befand sich auf dem Wege, Echtheit nicht abstreiten kann. Der wadere Grunwald, der 1716 als sowie seine dadurch erlangte Kenntnis von von den örtlichen der von Alt- Buchholz nach der Woltersdorfer Schleuse führt. In Archidiakonus in Zittau starb, war ein eifriger Vertreter der sächsischen Verhältnissen in mag ihm den haben, ihrer Begleitung befanden sich ein 12jähriges Kind und ein Hündchen. Orthodorie und hat außer dem Liede vom„ Höllenaas" eine ganze in den zumeist nur spärlich bewachten Villen nächtliche Ein- An einer einsamen Stelle blieb die Scholz einige Minuten stehen, Reihe andrer Lieder gedichtet, die in Fachkreisen als wirklich erbruchsdiebstähle zu begehen. Jedenfalls betrieb er in den letzten um durch eine Waldesecke einem in der Ferne dahinziehenden baulich" gelten. Sollte die Rabenaas". Strophe thatsächlich eine Jahren die Gärtnerei nur zum Schein und wurde gewerbsmäßiger Dampfer zuzusehen. Plötzlich brach ein Mann aus dem Gebüsch Dieb. Pfuhl besaß eine besondere Fertigkeit im Radfahren und dies hervor, stellte sich dicht vor das Mädchen und herrschte es unter Fälschung sein, so findet sie in der Höllenaas" Strophe einen volltam ihm bei seinen Raubzügen besonders zu statten. Wie ein Pfeil drohenden Blicken mit den Worten an:" Gelb will ich haben!" Die wertigen Ersatz. Allerdings wird Grunwalds Bußfertiger Sünder" flog er während der Nacht auf der Chaussee dahin, vor sich auf dem vor Schrecken fast Fassungslose griff in die Tasche und händigte dem nicht als Gesangbuch, sondern als Beichte und Stommunionbuch be Rabe die geraubte Beute haltend, im Gürtel den geladenen Revolver Räuber ihr Portemonnaie aus. Dieser schüttelte den Inhalt in zeichnet. Dem Laien wird nicht ganz klar sein, was durch diese und geschliffenen Dolch. Innerhalb weniger Stunden hatte er eine seine Hand und warf das Portemonnaie fort. Frl. Scholz fiel Unterscheidung an dem Wesen der Sache geändert wird. Herr weite Strecke zwischen sich und dem Thatort vollbracht, niemand ver- jetzt in Ohnmacht und wurde dadurch vielleicht vor Schlimmerem Mumm aber samt seinen Helfern darf, auf diesen äußerlichen mutete, daß der Mann, der anscheinend mit größter Gemütsruhe bewahrt. Als sie wieder zu sich tam, war der Unhold verschwunden. Unterschied gestützt, behaupten, daß auch nie eine Strophe, die der beim Anbruch des Tags seine friedliche Beschäftigung aufnahm, während Es wiederholte sich die alte Geschichte, der Angeklagte erklärte der verflossenen Nacht einer 4 bis 6 Meilen entfernt liegenden Villa einen gleichmütig:" Ich bin es nicht gewesen." In einem weiteren Rabenaas" Strophe ähnlich ist, in einem Gesangbuch, gestanden räuberischen Besuch abgestattet hatte. Pfuhl hatte bereits wegen ver- Falle handelt es sich um einen Einbruchsdiebstahl, den der Angeklagte schiedener Strafthaten schwerster Art eine fiebenjährige Buchthaus- in der Nacht zum 17. August v. J. bei dem Gasthofsbesizer strafe hinter sich, als er fein gemeingefährliches Gewerbe in der vers Boigt Zum Aussichtsturm" begangen haben sollte. Der Dieb hatte wegenſten Weise wieder aufnahm. Daß es ihm nicht darauf anfam, nur ein Fahrrad mitgenommen. Auch in diesem Falle schien der im Fall einer lleberraschung von dem Revolver Gebrauch zu machen, Angeklagte trot seines Leugnens überführt. bewies der Fall, bei dem endlich seine Ergreifung erfolgte. Jmi November v. J. fehrte Pfuhl in dem etwas abseits von der Heerstraße gelegenen Schüßenbaus" in Now awes ein. Der
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Schüßenwirt Sigmund
Frauen und Mädchen
Von dem Verteidiger wird darauf hingewiefen, daß dem Angeklagten ursprünglich noch ein Notzuchtsfall zur Last gelegt wurde, von dem er indeffen mangels Beweises freigesprochen worden sei. Nachdem noch ein früherer Arbeitgeber des Angeklagten ver: nommen worden, der ihm ein gutes Beuguis ausstellt, wurde die Verhandlung auf Freitagvormittag 10 Uhr vertagt.
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Lokales.
Auf der Jagd nach dem Nabenans.
habe.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung. Die gestrige Sigung, die letzte vor den Sommerferien, bot wenig Bemerkenswertes. Die Brücke im Zuge der verlängerten Manteuffelstraße fann zunächst nicht zu stande kommen, weil der Erwerb des für die Zufahrtstraßen erforderlichen Landes zu teuer werden würde. Die Bevölkerung des Stadtteils hat sich dafür bei einem der in Betracht kommenden Grundbefizer zu bedanken, der bei der Sache ein zu gutes Geschäft machen wollte. Die Versammlung lehnte die Vorlage über den Erwerb des Straßenlandes ab.- Etwas lange wurde über die Mißstände geredet, die in der Straße Siegmundshof durch den Bau der Spreebrücke herbeigeführt worden sind. Die Bewohner dieser Straße beklagen ich unter andrem darüber, daß sie in ihrer idyllischen Ruhe gestört find. Besonders peinlich empfinden sie es, daß sie sich sogar den Anblick der Arbeiter, die auf einer benachbarten Schuttabladestelle beschäftigt sind, gefallen lassen müssen. In ihrer Petition haben sich die Herrschaften eine dreiste Beschimpfung dieser Arbeiter geleistet, die selbst vom Magistratsvertreter getadelt und nachher noch von unsrem Genossen Wurm gebührend zurückgewiesen wurde.
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ließ eine Aeußerung fallen, daß er nach Schluß des Geschäfts einer benachbarten befreundeten Familie noch einen Besuch abstatten wollte. Pfuhl horchte auf; es bot sich ihm wiederum eine Gelegenheit zum Stehlen. Kurz vor Feierabend entfernte Pfuhl sich anscheinend, schlich sich aber sofort wieder ins Haus und hielt sich versteckt, bis er hörte, daß Sigmund das Haus verließ. Nach einiger Zeit begab Der fünfte Reichstags Wahlkreis hält am Sonnabend, er sich an die Arbeit. Er plünderte im Schantlokale mit großem 6. Juli, in der Brauerei Friedrichshain sein Sommerfest ab, Eifer, als er von dem heimkehrenden Sigmund, der wider Erwarten das diesmal ein ganz besonders reichhaltiges Programm aufweist. die zu besuchenden Nachbarn nicht angetroffen hatte, überrascht Es wirken mit das Berliner Konzert- Orchester unter Leitung des wurde. Als Sigmund Miene machte, sich auf den Dieb zu stürzen, Musikdirektors Graß , der Gesangverein" Myrtenblätter" und die tam Pfuhl ihm zuvor. Er feuerte aus seinem Revolver Gesellschaft Strezelewicz. Außerdem findet Ball statt; für die Kinder drei Schüsse ab, welche sämtlich in den Unter- find ebenfalls passende Vergnügungen vorgesehen. Da das Billet leib des Sigmund draugen. Dieser brach 811= mur 30 Pf. fostet, so wird eine rege Beteiligung zu erwarten sein. sammen. Nun wollte der Einbrecher das Weite suchen, Bei ungünstiger Witterung findet das Fest im Saale statt. die Schüsse waren aber in der Nachbarschaft gehört worden, der Die Wohnungsuot hat auch jetzt zum Quartals ersten die Die Parteigenoffen der Schönhauser Vorstadt( VI. Wahl Hansbefizer veranlaßt, gegen die kleineren Mieter mit Kündigungen Nachtwächter und zwei Gendarmen eilten herbei und holten den über freis) werden hiermit auf die am Sonntag bei Wernau , Schwedter- und rücksichtslosen Steigerungen vorzugehen. Von der Kündigung das Feld Flüchtenden ein. Es tam zu einem harten Kampfe, denn straße 23, vormittags 10 Uhr, stattfindende Volksversamm- sind selbstverständlich vor allen die mit zahlreichen Stindern Pfuhl, der über Riesenträfte verfügte, segte sich verzweifelt zur Wehre, ung aufmerksam gemacht. Der Referent Genosse Abgeordneter gefegneten Familien betroffen worden, die in den Arbeitervierteln, und es währte geraume Zeit, bis die drei Beamten ihn bewältigt G. Rosenow wird über das Thema:" Die wirtschaftliche Krise, der wie es scheint, grundsätzlich an die Luft befördert werden hatten. Sigmund wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht, er Rückzug der Junker und die Lage der Arbeiterklasse" referieren. Um sollen. ist noch nicht genesen und wird voraussichtlich zeitlebens ein fiecher rege Beteiligung ersucht Jedoch auch über wucherische Mietssteigerungen laufen Der Vertrauensmann. zahlreiche die Mitteilungen ein, darauf schließen laffen, Mann bleiben. Mit der Verhaftung des Angeklagten kehrte das daß der Grundbesig weiter mit rüdjichtslofer Gewalt seine Gefühl der Sicherheit bei den Willenbewohnern zurück, die Umgegend Tyrannei über die Bevölkerung auszuüben gedenkt. Wie arg Berlins wurde gleichsam von einem Bann erlöst. Es stellte sich nach und nach heraus, daß Pfuhl in der furchtbarsten Weise gehaust die Mietssteigerungen diesmal find, möge unter anderm ein Beispiel aus Charlottenburg zeigen, wo ein Regierungsbaumeister H. hatte. Er hatte nicht nur mit bewaffneter Hand geplündert, was eine seiner aus zwei Stuben bestehenden Wohnungen in der er erreichen konnte, er überfiel auf einsamer Landstraße auch Der Streit um die Echtheit oder Unechtheit der„ Nabenaas". straße, die vor zwei Jahren 330 M. tostete Strophe geht weiter. Herr Licentiat Mumm hat behauptet, nie habe und voriges Jahr auf 380 M. gesteigert wurde, jetzt und vergewaltigte sie. Es soll ihm manche einsame Spaziergängerin ein solcher oder ähnlicher Vers in einem Gesangbuch gestanden. gleich mit einem Schlag auf 492 m. hin jaufgetrieben hat. zum Opfer gefallen sein. Ein Teil dieser Sittlichkeits- und Eigen- Hinterher hat er sich aber erboten, demjenigen 100 M. zu zahlen, In den östlichen Stadtteilen, wo nach einem Bericht des Magistrats tums- Verbrechen ist bereits am 23. April d. J. vor dem Land der ihm ein Gesangbuch einer evangelischen Gemeinde mit einer die Zahl der leerstehenden Wohnungen besonders klein ist, find ebengericht II zur Aburteilung gelangt. Pfuhl wurde damals zu„ Stabenaas"-Strophe vorlegen kann. Selbstverständlich hat er damit falls ganz enorme Mietssteigerungen von 10-25 Proz. erfolgt. Die fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Jetzt stehen der Einbruch bei dem Schüßenwirt Sigmund und der damit nur vor aller Welt bekunden wollen, wie sicher er seiner Sache sei; geforderten Mieten find so hoch, daß eine große Zahl der Mieter nicht in der Lage ist, den gestellten Anforderungen Rechnung zu verbundene Mordanschlag auf denselben, einige andre Einbruchs- denn für ihn steht ja im voraus fest, daß ein solches Gesangbuch tragen, und so wird am 1. Oktober in diesen Stadtteilen außer diebstähle, mehrere räuberische Erpressungen auf offener gar nicht vorgelegt werden kann, daß er also auch nicht in die Ver- ordentlich stark gezogen werden. Von 14 Parteien in einem Hause Landstraße und ein Sittlichkeitsverbrechen zur Anklage. Es sind zwei legenheit komunen fann, die 100 M. auszahlen zu müssen. Wir ver- in der Gollnowstraße haben nicht weniger als 12 die Kündigung anTage für die Verhandlung angesetzt. Der Zuhörerraum ist über muten indes, daß die Berechtigung dieser Zuversicht von der Mehr- genommen. füllt, besonders die Landbewohner wollen den märkischen Siesel", zahl derjenigen, die von seinem Preisausschreiben Kenntnis erhalten, Aehnliche Beispiele ließen sich weiter in langer Neihe anführen. der sie so lange in Furcht und Schrecken verjetzt hat, sehen und doch sehr stark angezweifelt werden wird. Die„ Rabenaas"-Strophe Dabei werden, wie bekannt, faft gar keine Häuser, wenigstens feine hören. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Dr. v. Hangsdorf, die Anklagebehörde vertritt Staatsanwalt Wildering, dem Beſt ſeit langer Zeit in weitesten Kreisen bekannt und wird solche mit kleinen Wohnungen errichtet; im weiten Nordosten Berlins , wo die Habgier der Hausbesizer die Bevölkerung besonders arg schuldigten ist Rechtsanwalt Dr. Reinhardt als Official- Verteidiger fast allgemein für echt gehalten, auch von sehr frommen Leuten. drückt, sieht man faft nie einen Neubau. Dieſem krassen Notstand, zugewiesen. Pfuhl ist ein intelligent aussehender Mensch, dessen Auch die bisher beigebrachten„ Beweise" für ihre Unechtheit haben der sich aller Wahrscheinlichkeit nach zum Oktober besonders hart Oberlippe von einem Kleinen gutgepflegten Schnurbart beschattet diese Ansicht nur bei wenigen zu erschüttern vermocht. Jedenfalls fühlbar machen wird, steht die Kommunalvertretung phlegmatisch wird. Er hat nur Mittelgröße und sein Körperbau läßt mehr auf dürfte das Preisausschreiben unter Frommen wie Unfrommen eine mit Beschlüssen und Untersuchungen gegenüber, die bis jetzt noch Gewandtheit als auf besondre Kraft schließen. Seine Vernehmung eifrige Jagd nach dem„ Rabenaas" zur Folge haben, und die Be- keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt haben und auch wahr macht dem Präsidenten erhebliche Schwierigkeiten, denn der Angeklagte teiligung an diesem Vergnügen wird recht vielen noch keineswegs scheinlich in Zukunft ohne Wirkung bleiben werden. Wozu auch? ist so schwerhörig, daß er aus dem Anklageraum heraus und unmittelbar als von vornherein aussichtslos erscheinen. Manches alte, abgegriffene Die Hausbefizer- Mehrheit in der Stadtverordneten- Versammlung vor den Richtertisch treten muß, um die an ihn gerichteten Fragen verstehen zu können. Er giebt an, daß er im Jahre 1867 zu Greifenberg in Gesangbuch wird da noch einmal hervorgeholt werden solche, die zieht ja gleichfalls ihren Nugen aus der krassen Not. Warum sich da Pommern als Sohn eines Handelsmanns geboren sei. Er ist sieben als liebes Andenken an Großvater und Großmutter, fein säuberlich besonders beeilen? Ueber die Frequenz der Berliner Gemeindeschulen am mal wegen der verschiedensten Verbrechen vorbestraft, insgesamt mit in ein Taschentuch eingewickelt, im sicheren Stasten verwahrt werden, 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und 12 Jahren 3 Monaten Zuchthaus . und auch solche, die, als wertlofe Scharteten beijeite geworfen, 1. Mai 1901 macht der Magistrat der Stadtverordneten- Versammlung u. a. folgende bemerkenswerte Mitteilungen: Es bestehen Seiner früheren Gepflogenheit gemäß leugnet der Angeklagte auch unbeachtet in der Rumpelkammer verstauben und verschimmeln. jetzt sämtliche ihm zur Last gelegten Strafthaten. Auch wenn es keinem der durch Herru Mumm mobil gemachten 134 fiebenklaifige. Die Gesamtzahl der verfügbaren Klassenzimmer 248 Gemeindeschulen mit 4324 Stlassen, darunter 114 achtklassige und Zunächst wird der Fall Sigmund erörtert, dessen kommissarische Jäger gelingt, das„ Rabenaas" zur Strecke zu bringen, so braucht ist 4295, davon sind 48 unbesetzt. Von den Klassenzimmern beAussage sich mit den mitgeteilten Thatbestand deckte. Auch die Familienmitglieder Sigmunde befundeten mit aller die Jagd deshalb doch nicht völlig ohne Ertrag zu sein. Es kann finden sich 426 in gemieteten Räumen. In den GemeindeBestimmtheit, daß der Angeklagte derselbe Mann sei, der ihr Lokal da statt des" Rabenaases" ein andres Stück Wild aufgespürt werden, schulen waren eingeschult am 1. Mai 1901: 105 199 Knaben und Die Zahl der besucht und dort Billard gespielt habe. Wenn er ein Glas Bier be- das auch nicht zu verachten ist. Dem Laien wird hinterher vielleicht 106 611 Mädchen, zusammen 211 810 Kinder. zahlt habe, habe er stets ein größeres Geldstück genommen, so daß schon das als ein ganz annehmbarer Lohn für seine Mühe erscheinen, fliegenden Klaffen ist von 49 auf 72 Klaffen gefstiegen, weil er gesehen habe, wenn es an der Stasse gewechselt wurde. Sämtliche daß er bei dieser Gelegenheit die saftigen Kernlieder, an denen sich die im Bau befindlichen Schulhäuser erst nach dem 1. Mai fertigZeugen meinen, daß der Angeklagte damals nicht so schwerhörig ge- unfre Vorfahren gläubigen Herzens erbaut haben, auch auf sich eine gestellt werden konnten. Von den 4324 bestehenden Klassen sind 59 wesen sei wie heute. Wahrscheinlich verstellte er sich. Der Angeklagte mal wirken laffen durfte. Das ist ein Genuß für Gläubige und für Snaben und 55 Mädchen- Oberklaffen. ließ alle diese belastenden Aussagen ruhig und ohne Spur von Ge- Ungläubige, für jeden natürlich nach seiner Art. Aber auch der Fachmütsbewegung über sich ergehen. Er erklärte stets, daß er möglicher- mann kann, wie die Erfahrung gezeigt hat, von einer Jagd nach weise im Schüßenhause Billard gespielt haben könne, aber von dem den„ Nabenaas", wenn es ihm auch nicht geglückt ist, das Diebstahl wisse er nichts. dennoch zu erlegen, Die Aerzte, welche den verletzten Sigmund behandelt haben, bezeichnen es als ein Wunder, daß er mit dem Leben davongekommen hübschen Jagdbeute heimkehren. Eine solche Jagd wurde ist, er werde Beitlebens ein fiecher Mann bleiben. z. B. im Jahre 1885 veranstaltet. Nach dem Gutachten des Waffen- Sachverständigen passen die Kugeln, die dem Körper des Geschossenen entnommen wurden, zu dem Revolver, der dem Angeklagten bei seiner Verhaftung fort genommen wurde.
Dieser Fall ist somit erledigt.
Der Lithograph Lehmann
„ Rabenaas" selber
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mit cine
Unter anderm traten
Gesuchte Steuerpflichtige.
Die städtische Deputation für die Kranken- Anstalten und die öffentliche Gesundheitspflege hat beschlossen, in den städtischen Krankenhäusern mit Zustimmung des Magistrats entsprechend große Warteräume für die Krankenbesucher bereit zu stellen, wo solche recht noch nicht vorhanden sind. Nahezu tausend unbestellbare da zwei Geistliche, der Archidiakonus D. Linke in Alten- Aufforderungs- bezw. Veranlagungsschreiben der Staatssteuerbehörde burg und der Oberpfarrer Böhme in Reichenau bei Zittau , mit hängen im Sorridor der Stadthauptkaffe des Rathauses öffentlich der Behauptung auf, als Primaner des Gymnafiums zu Zittau die reist find, ohne ihre Adresse zu hinterlassen, und so muß, nach§ 53 aus. Sie find an Leute gerichtet, die unbekannt verzogen oder verRabenans" Strophe in einem Gefangbuch( schmales Duodez, dreimal des Einkommensteuer- Gefeßes vom 24. Juni 1891( das eben erit so hoch als breit) gelesen zu haben, das ihnen ein Mitschüler Auguft sein zehnjähriges Jubiläum feierte!) das betreffende Schreiben un Vetter, der Sohn eines Colporteurs Herrnhutischer Schriften und eröffnet zwei Wochen öffentlich aushängen, wonach es als ist Eigentümer eines allein liegenden Grundstücks in der Nähe des zugleich eifrigen Sammlers von Seltenheiten, als eins der ältesten 8 ugestellt" gilt. Die Leutchen, welche nun nicht wissen, daß Rahnsdorfer Bahnhofs an der Köpenicker Forst. Am 15. Auguſt v. J. Herrnhuter Liederbücher vorgelegt habe. Das Buch soll später an fie eine Steuererklärung einfenden oder so und so viel Mart Steuer war die Ehefrau Lehmann allein zu Hause. Als ihr Ehemann am den Fabrikanten Gocht in Ebersbach gelangt sein, konnte aber nicht da ist der kgl. Oberlieutenant a . D. Herr Knorr v. N. neben den Frhrn. zahlen sollen, rekrutieren sich aus allen Klassen der Bevölkerung: Abende heim fam, erzählte sie ihm, daß ein fremder Mann während der Mittagszeit ein Fahrrad aus dem Keller mehr aufgefunden werden. Der Schriftsteller Carel Morawet in Egon v. E. und Karl R. v. R., der praft. Arzt Dr. med. Heinr. Sch. stohlen habe. Obgleich mit wenig Hoffnung auf Erfolg Bittau, eine Autorität für laufizische, böhmische und schlesische neben den Assistenzärzten Dr. L. und M. Da finden wir Doktoren der steckte Lehmann seinen Revolver zu sich, um die Umgegend Antiquitäten, wollte das Lied in einem Görlitzer Gesangbuch Philosophie, Zahnärzte, Gerichts Assessoren, einen Referendar nach dem Diebe abzustreifen. Seine Ehefrau und ein von 1601 oder 1602 gelesen haben. Von andrer Seite wurde( Dr. Hansen), Regierungs- Bauführer, Architekten und Ingenieure, Sommergast begleiteten ihn. Ein Zufall wollte es, daß ein Mann die Ansicht vertreten, daß die„ Nabenaas"-Strophe mur eine Parodie legtere besonders zahlreich, einen Dolmetscher, mehrere Schauspieler, ihnen begegnete, bei dessen Anblick Frau Lehmann sagte:" Das ist auf die ältere Kirchenlieder- Dichtung set. Der Oberpfarrer Fischer Kaufleute, Maler, Bildhauer 2c. und selbst ein Seemann ist verer!" Lehmann fragte den Bezeichneten: Sind Sie in meinem in Groß- Ottersleben entdeckte dann auch eine Strophe, von der er treten wo mag der jetzt schwimmen? Bei den weiblichen Seller gewesen?" Was wollen Sie von mir?" lautete die in Steuerpflichtigen beginnt die Hauptmannewitwe Frau M. den barschem Tone gegebene Erwiderung. Als Lehmann den Weiter annehmen zu dürfen glaubte, daß sie das Modell der„ Rabenaas"- Reigen und ihr schließen sich die Privatieren und Sentieren gehenden folgte, drehte dieser sich um und rief, einen Revolver Her Strophe gewesen sei. Sie steht in dem 1702 erschienenen Beicht- ant, die fast immer auf Reifen Reisen find und sich den vorziehend:" Unterstehen Sie sich nicht, mir nachzukommen!" und Kommunionbuch„ Der bußfertige Sünder" von Martin Grun Teufel um Steuerangelegenheiten bekümmern; dann folgen Lehmann erwiderte:" Darauf sind wir vorbereitet!", Holte seinerseits wald und ist auf die Melodie Aus tiefer Not schrei ich zu Dir" ein- die weiblichen Angestellten aller Branchen. Bahlreich vertreten auch einen Revolver hervor und gab einen Schuß in die gerichtet. Die Strophe lautet: ist endlich auch das Nomadenvöllchen der leichtgeschürzten Muse: die
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