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Nr. 154.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

18. Jahrg.

Die Insertions- Gebaye beträgt für die fechsgespaltene Sotonel zeile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins­und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jebes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für bie nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in berExpedition abgegeben werden. Dle Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

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Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 20 Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

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Die Bewegung in Rußland

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und qui Rußland durchlebt jetzt eine sehr bewegte geit. Aus den ent Tegensten Gegenden des geknechteten Barenreiches kommt die Kunde von Protestbewegungen; die Erbitterung gegen den Barismus wächst und die oppositionelle Bewegung nimmt immer drohendere Formen an. Wir wollen hier kurz die letzten Ereignisse auf dem Boden des politischen Kampfes schildern.

Freitag, den 5. Juli 1901.

Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

euch, polnische, jüdische und deutsche   Arbeiter, um mit vereinten vertrag und seine Wirkungen nach der heutigen kapitalistisch- groß­Kräften gegen die Orgien der Polizeiherrschaft zu protestieren. betrieblichen Entwicklung keineswegs nur eine Frage des privaten, Ist denn jeder von uns, ob Jude, Pole oder Deutscher, nicht sondern eine solche des öffentlichen Rechts ist." jeden Augenblick in Gefahr, von dem ersten besten Lumpen angezeigt Es entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie, daß solche und zu Tode gepeinigt zu werden? Vereinigen wir uns, Arbeiter verständige Ansichten, die an sich durchaus Selbstverständliches brüder, im Namen unsrer menschlichen Würde, um in fest- enthalten, von einem Beamten geäußert werden, dessen Amt geschlossenen Reihen unserm gemeinsamen Feinde Widerstand zu von Herrn von Thielen ressortiert, und daß sie in einer leisten. Durch offene Straßendemonstrationen und eine gefräftigte Schrift veröffentlicht werden, die vom Ministerium des Innern Organisation können wir unfern Feinden nicht ressortiert. Es wäre noch interessant zu wissen, wie sich der unsre Kräfte zeigen, sondern durch fortwährende sondern durch fortwährende Ver- in Berlin   stationierte Beamte in der Praxis zu den Koalitions­breitung unfrer hohen Ziele tönnen wir allmählich bestrebungen der Eisenbahner verhält. auch jenen Moment vorbereiten, da wir als freie Bürger, als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen, die sich selbst und keiner despotischen Regierung angehören. Nieder mit der Selbst­herrschaft! Es lebe die Solidarität und die Vereinigung aller Arbeiter!"

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mit roter Fahne ziehen werde. Das Ende ist selbstverständlich: die In Mitau   erfolgten in den letzten Tagen mehrere Ber­Polizei stürzte sich auf die Demonstranten; es wurden mehrere haftungen, u. a. wurden auf der Straße Ziehrul und Linga ver­verhaftet, von denen sieben bis jetzt noch im Gefängnis gehalten haftet.

werden.

Auch in Sew a stopol hat die Demonstration 20 Verhaftungen nach sich gezogen.

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Zunächst müssen wir noch über einige Maidemonstrationen berichten. Außer den im Vorwärts" erwähnten, haben noch mehr oder minder gelungene Maidemonstrationen in Petersburg  , Kiew  , Chartow, Jekaterinoslaw, Tiflis  , Brjanst, Der erfte Socialdemokrat im Landtage. Simferopol   und Sew a stopol stattgefunden. Die Stadt Aus Wien  , 3. Juli, wird uns geschrieben: Simferopol   kann in ihren Annalen die erste Straßen­Die gestrige Landtagswahl im zehnten Wiener Gemeindebezirk demonstration verzeichnen. Für die Ortspolizei war dieses Er­( Favoriten) hat ein für die Socialdemokratie hocherfreuliches Er gebnis so unerwartet und unverständlich, daß sie nicht wußte, was Auch im ferneen Sibirien  , im Lande der Verbannung, in gebnis gehabt: ihr Kandidat, Genosse Dr. Victor Adler, ist mit hier anzufangen sei; die Schußmänner ließen aufangs die der Stadt Krasnojarst, wehte diesmal zum 1. Mai ein 4298 Stimmen unt Abgeordneten des nieder­Demonstranten ruhig weiter marschieren und wandten sich frischer Zug politischer Bewegung durch die Arbeitermassen. In östreichischen Landtags gewählt worden. Der Sieg nur an den Polizeichef mit der Anfrage, weshalb ihnen der Stadt wurde eine Maiproklamation verbreitet, die allgemeines ist um so bedeutsamer, als er im Gebiet des Census- Wahlrechts er nicht mitgeteilt wurde, daß durch die Straßen eine Prozession Aufsehen erregte. rungen wurde und weil er die erste Bresche ist, die damit in die abgeschlossene Burg der Landtagsprivilegien gelegt worden ist. Genosse Adler ist der erste socialdemokratische Landtags- Abgeordnete in Destreich; die Landtage, bisher ein Besitztum der Privilegierten, sind mit der gestrigen Wahl für die Socialdemokratie erschlossen worden. Die letzte Wahl fand in dem Bezirk im Jahre 1896 statt; damals hatte die Socialdemokratie überhaupt keinen Kandidaten aufgestellt. Und gestern ist das Mandat, gleich im ersten Anlauf, erobert worden! Die Sieges­nachricht hat in der ganzen östreichischen Arbeiterschaft den hellsten Jubel erweckt und erfüllt die kampfgewohnte Wiener   Socialdemokratie mit frischem Mut. Zu der Freude über den politischen Erfolg gesellt sich auch ein rein persönliches Gefühl: Jeder Arbeiter ist erfüllt von der Genugthung darüber, daß es endlich gelungen ist, dem Genossen Adler, dem tapfern unverzagten, unermüdlichen Workämpfer der öftreichischen Partei, die Pforten der gesetzgebenden Körperschaften zu erschließen. Daß es bei den zwei Reichsratswahlen mißlang, ist ein Leid für die gesamte Arbeiterschaft; um so lebhafter ist die Freude, daß diesmal die große Arbeit auch den unmittelbaren Er­ratswahl die besten Hoffnungen; das lebergewicht Favoritens  wird sich in dem Reichsratswahlkreise immer stärker geltend machen und den Kleinbürgerlichen Ballast, den der Industriebezirk von den andern Gemeindebezirken schleppt, auch überwinden.

Unmittelbar durch die Märzereignisse hervorgerufen sind die Unruhen in den Petersburger Fabriten. Die Arbeiter, die am 4. und 11. März gewaltsam zu ihren Fabrikstasernen zurück­gedrängt wurden und sich den Demonstranten nicht anschließen

Politische Nebericht.

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Berlin  , den 4. Jult.

Das Koalitionsrecht der Arbeiter. Es ist noch in frischer Erinnerung, welche vorsündflut fonnten, wollten ihren 1. Mai nicht freigeben und hatten sich lange lichen Ansichten über das Koalitionsrecht der Arbeiter der darauf vorbereitet. Am 1. Mai alten Stils wurde auf fast allen vermutlich bald zu den verflossenen zu zählende preußische im Wyborgschen Stadtteil gelegenen Fabriken die Arbeit niedergelegt. Eisenbahnminister v. Thielen vor einigen Monaten im Am 4./17. Mai zogen mehrere Tausend Arbeiter von dort nach dem preußischen Abgeordnetenhause äußerte. Desselbigen Geistes sind Innern der Stadt, um dort eine Kundgebung zu veranst, Iten. seine Berufskollegen, die Herren Rheinbaben, Möller, Doch die tachfame Polizei stellte sie an der Sampsoniewsky- Brücke Hammerstein 2c. Ueberhaupt giebt die preußische Ge­und ließ sie nicht weiter gehen. Es begann zwischen beiden Seiten ein samtregierung in ihrer Feindschaft gegen das Koalitionsrecht heftiger Kampf, der mehrere Stunden dauerte. Die Polizisten hieben mit dem Verbande der Scharfmacher nicht das geringste nach. folg gefunden hat. Der gestrige Sieg eröffnet auch für die Reichs­blanker Waffe, die Arbeiter warfen mit Steinen und stürzten lic In Rücksicht darauf ist es beachtenswert, von preußisch auf einzelne Polizisten mit Messern. Es wurden auf beiden, enamtlicher Stelle einmal ein verständiges Wort über das mehrere getötet und 70 Mann schwer verwundet; mehrere Subert Soalitionsrecht zu hören. In der Zeitschrift des Arbeiter wurden verhaftet. Bald darauf begannen ge wine öniglich preußischen statistischen Bureaus" Arbeiterunruhen auf den Obuchowschen Fabrid En, IV. Vierteljahrsheft 1900), einer amtlichen Veröffentlichung, die Favoriten ist der Sitz der Wiener   Großindustrie; hier ist die bis jetzt noch nicht aufgehört haben. Die Unruhen wubba vom Vorstande der genannten Staatsbehörde herausgegeben wird, das Proletariat überwiegend und wenn die politische Entwicklung in durch hervorgerufen, daß die Arbeiter einer Obuchowscheit gagit beröffentlicht ein preußischer Staatsbeamter, der fgl. Eisen- Oestreich mit der ökonomischen gleichen Schritt hält: beim allgemeinen die ant der Maifeier d. h. Maischlacht teilgenonden bahn- Bau- und Betriebsinspektor Ernst Biedermann und gleichen Wahlrecht zählte Favoriten zu den sichersten social­hatten, von der Fabriksverwaltung entlassen eine umfangreiche Studie unter dem Titel: Die deutsche   demokratischen Machtposten. Aber vom allgemeinen Wahlrecht ist wurden Als dieses den Arbeitern bekannt wurde, entstand eine große Erbitterung Bolts wirtschaft und ihre Hauptprobleme." bei dem Landtag nicht die Rede; der niedrigste Census ist da noch unter ihnen, und sie beschlossen sämtlich, die Arbeit niederzulegen. In dem Kapitel" Arbeiterpolitik" verbreitet er sich auch in immer 7 Stronen 20 Kreuzer bei dreijähriger ununterbrochener Seß­Am 7./20. Mai traten sie in den Ausstand und eine Menge von Am 7./20. Mai traten fie in den Ausstand und eine Menge von einem besonderen Abschnitte über das Koalitionsrecht der haftigkeit. Gegenüber dem allgemeinen Wahlrecht bedeutet das eine 3600 Arbeitern versammelte sich demonstrierend vor den Fabrit. Arbeiter. Wir geben den Hauptinhalt dieser Ausführungen Berringerung der Wählerzahl auf die Hälfte; daß die Arbeiterschaft gebäuden. Als der Fabrikdirektor sich an sie wandte mit der Frage, mit einigen Unterstreichungen hier wieder: was sie eigentlich wollten, antworteten sie, daß sie mur dann zurüc Aus der fapitalistisch wirtschaftlichen Uebermacht der Unter- perfonal- Einkommensteuer, die allmählich die privi an die Arbeit gehen würden, wenn ihre entlassenen Kollegen wieder nehmer folgt für die Arbeiter, soweit sie nach dem Worte Jeder legierten Kurien bis auf den Grund erschüttern wird. ist seines Glückes Schmied" hinsichtlich der Hebung ihrer wirt­aufgenommen würden. schaftlich socialen Stellung auf Selbsthilfe verwiesen werden, die politische Bedeutung dieses Sieges ist deshalb so groß, Notwendigkeit und Berechtigung des Zusammenschlusses und der weil der Landtag knapp vor den Neuwahlen steht, diese Forderung des vollen freien Koalitionsrechts, vollends in einer Erfaßwahl also vorbildlich ist für die kommenden allgemeinen Zeit, in der die Trust- und Kartellbildungen, die Kapital- Wahlen. Es ist kein Zweifel, daß der Socialdemokratie noch einige vereinigung der Unternehmer, eine für die Allgemeinheit des Ab- ernste Erfolge in Aussicht stehen, und nicht minder ist es sicher, daß nehmertums bedrohliche Entwidlung angenommen haben. Es ist die ausschlaggebende Stellung der Christlichsocialen bei den nächsten das nicht nur eine Forderung der Gerechtigkeit, sondern, wie die Wahlen erschüttert werden wird. In Wien   stehen sie der social bösen Folgeerscheinungen jener Stapitalvereinigungspolitik für das gesunde sociale Gefüge des Staates gezeigt haben, zugleich in demokratischen Front gegenüber, und auf dem flachen Lande werden erster Linie eine solche der wirtschaftlichen Not, fie von den immer mehr erstarkenden Deutschnationalen bedrängt. wendigkeit und der politischen8wed mäßigteit... Gin Mandat weniger bedeutet für die Luegerei noch nicht viel; aber Da die wirtschaftliche Ueberlegenheit des Arbeitgebers über die Einbuße an Ansehen, die ihr die sich unaufhörlich den Arbeiter nicht mehr zu bestreiten ist, folgt weiter, daß auch wiederholenden Schlappen zufügen, ist von unermeßlicher Bedeutung. dem legteren dasselbe private Mittel, das von seinem überlegenen So groß also die Freude im socialdemokratischen Lager ist, so groß Gegner beim Abschinß des Arbeitsvertrags uneingeschränkt an- ist die Wut bei den Christlichsocialen. Nur Lueger fühlt, daß ihm gewendet wird, unverkürzt freigegeben werden muß; die unlieb- der Boden unter den Füßen wankt. famen Erscheinungen für unsre Wirtschaft, welche die Ausführung von Massenentschlüssen( Streits) zu begleiten pflegen, dürfen nicht dazu führen, die als richtig erkannte Gleichberechtigung beider Teile unbeachtet zu lassen, also das Recht zu beugen.

Der Direktor ließ Militär holen.

Als die Kosaken und Gendarmen ankamen, entstand eine förm­liche Schlacht. Ein Teil der Arbeiter verbarrikadierte sich hinter die Zäune und Manern der Fabrikgebäude und warf von dort aus mit Steinen auf das Militär; ein andrer Teil kämpfte auf offner Straße. Alle Nachbarhöfe waren von den Arbeitern belagert; sie schlugen sich wahrhaft heldenhaft, sodaß drei Angriffe des Militärs zurückgewiesen wurden. Schließlich wurde auf die Arbeiter Feuer gegeben. Zehn Arbeiter wurden getötet; Verwundete ohne Zahl. Als sich die Masse zerstreute, wurde noch immer geschossen; manche wurden in den Rücken getroffen. Auch von der Seite der Arbeiter sollen einige Schüsse gefallen sein; einem Gendarmen- Oberst wurde mit einem Ziegelstein der Kopf zerschmettert.

Auch in Lodz  , wo es nach den großen Kämpfen des Jahres 1892 unter der Arbeiterschaft still war, beginnt es jetzt zu gähren. Viel hat dazu der leyte furchtbare Fall beigetragen, die Ermordung des Bäckergesellen Ballin durch die Polizei. Aus Anlaß dieser Grenel that erschienen in Lodz   zwei Proklamationen an die Arbeiter. Eine vom Lodzer Komitee des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbunds   in jüdischer Sprache, worin die Arbeiterschaft zum Stampf für politische Freiheit gegen den niederträchtigen wilden russischen Despotismus auf­gefordert werden, die andere in deutscher Sprache von der Social­demokratischen Partei Polens   und Litauens   und vom Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbunde gezeichnet. Diese Proklamation schließt folgendermaßen:

den Bezirk erobern fonnte, ist wesentlich eine Folge der

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Deutsches Reich  .

Die

Nachdem durch die Gewerbe- Ordnung von 1869 alle früheren Die Staatsbürger vierter Klaffe. Berbote und Strafbestimmungen gegen Vereinigungen von Das preußische Eisenbahnministerium legt Wert darauf, durch Gewerbetreibenden zum Zwecke der Erlangung günstigerer Lohn- seine Tarifpolitik zu beweisen, daß sie die vier Stände der Bes arbeits- Bedingungen, insbesondere durch Einstellung der Arbeit völkerung ihrerseits separat befördert. Während in Amerika   es im oder Entlassung der Arbeiter, aufgehoben sind, ist der Arbeiter Wesentlichen nur eine Fahrklasse giebt, wird das Reifen in Preußen zivar bereits im Besiz des Koalitionsrechts, dessen Aussorgfältig nach dem" Stand" strafverschärft. Der Proletarier darf nüßung und Ausübung aber die Bestimmungen es auch auf der Reise nicht vergessen, daß sein Dafein zum Leiden über politisches Vereins- und Versammlungsbestimmt ist. Darum bekommt der vierte Stand seine vierte Stlasse, recht in den meisten Bundesstaaten und in verderen Einrichtung offenbar von der Absicht geleitet ist, von dem schiedener Schärfe prattisch entgegenstehen, Gebrauch der verfassungsmäßig gewährleisteten Freizügigkeit a bau­indem Stritifen und Bemängelungen politischer Einrichtungen, ich re dent.

Die Kunde von dieser Greuelthat wird in die Arbeitermassen bringen und einen träftigen Wiederhall finden. Steht denn diese wie zum Beispiel der Gewerbe- und Handels Gesetz- Die Thielensche Tarifreform der 45tägigen Rückfahrkarten ist That vereinzelt da, oder erscheint sie nicht vielmehr als der würdige gebung, die handhabe bieten, eine solche Ver- unter dem Gesichtspunkt der Vereinfachung allgemein als ein wenn Schluß einer ganzen Reihe von Verfolgungen und Erniedrigungen, fammlung als politische 8wede verfolgend zu auch sehr bescheidener Fortschritt begrüßt worden. Nur verrät leider denen wir von seiten der Polizei ausgesetzt waren? Wie frisch tennzeichnen und im Verwaltungswege aufzu auch diese Reform den Geist der heute üblichen Socialreform. Die lösen. Proletarierklasse, die vierte Klasse, ist vollständig übergangen worden. find noch in unfrer Erinnerung die Verhaftungen friedlicher Wir fassen unsre Darlegungen dahin zusammen, daß unter hier giebt es feine Rückfahrkarten und deshalb ist fortan die Hins Arbeiter, ihre massenweise Ausweisung per Etappe, die Kofalenstrenger Burückweisung jeglicher außergefeßlichen Schritte und und Rückfahrt für die Befizlosen nicht viel billiger als für das hiebe mit den Nagaitas usw. usw. Und wer trägt Schuld ans au Handlungen unter voller Wahrung der berechtigten Interessen Publikum dritter Klasse, das außerdem noch die Schnellzüge be­diesen scheußlichen Ausschreitungen? Nicht etiva die Regierung dritter der Arbeitnehmerschaft das uneingeschränkte nugen fan. die der Roheit und Willkür der Polizei freien Raum Soalitionsrecht offen zu halten ist, das dem Arbeit­Sie selbst, die blut- und mordgierige Regierung ist es, die uns gebertum zur Seite steht und von dem dieses den uneingeschränk­in die Hände ihrer elenden Knechte liefert. testen Gebrauch gemacht hat, daß sich, kurz gesagt, eine der Doch giebt es geue Arbeitnehmer- Vereins- und Verbandsbildung( Gewerkvereine, teine Rettung aus diesem Elend! Trade Unions  ) freundliche und förderliche staatliche Politik und behördliche Haltung empfiehlt, welche dem Arbeitgeber gegenüber jeden 8weifel darüber zerstreut, daß der Arbeits­

Gewiß! Laßt jeden fleinlichen nationalen Haß, der euch den gemeinschaftlichen Feinde gegenüber ohnmächtig macht, vereinigt

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Die Berliner Neuesten Nachrichten" des Kanonen tönigs Krupp   verraten den Grund, warum man die vierte Selasse übergangen hat. Der Eisenbahnminister hätte sonst die Todfeindschaft der Agrarier auf sich gezogen. Das Blatt schreibt:

Eine gründliche Reform, wie eine solche vor einem Jahr­zehnt in Frage stand, bedeutet allerdings die große Verlängerung der Dauer der Rückfahrtkarten nicht; aber es ist eine wesentliche