Nr. 164. 18. Jahrgang. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Juni.
"
Inkerm neueffen Kurs.
Mittwody, 17. Juli 1901.
es frägt sich nur, gegen wen dieses Einschreiten gerichtet werden kamen. Die Einbrecher hatten aus einer Gastwirtschaft in der Heide soll. Während sich die Krankenkassen bemühen, ihren An- straße einen eisernen Geldkasten entwendet und in ein benachbartes gehörigen die Erreichung von Arzneien feit dem Ausbruch des Gebüsch geschleppt, um ihn hier zu zertrümmern und sich den mehrere Boykotts und der Kreditverweigerung der Apotheker in jeder Weise zu hundert Mark betragenden Inhalt anzucignen. Der Bauwächter wurde 3. Zeit. 7 Genossen wegen Vergehens gegen die Verordnung erleichtern, wie selbst von Organen der Aufsicht anerkannt werden durch das Geräusch aufmerksam, das die Diebe bei ihrer Arbeit verder Sonntagsheilighaltung je 30 M. Geldstrafe. mußte, ist bei verschiedenen zugelassenen Apothekenbesigern seitdem ursachten, ging dem Schall nach und näherte sich dem Ge Dortmund . Genosse Lebius wegen Beleidigung 10 M. ein wahres Tohuwabohu eingetreten. Sie wissen gar nicht mehr, büsch, als zwei Männer heraussprangen und entflohen. Geldstrafe. was sie für die eingelaufenen Rezepte berechnen sollen. Nicht nur Der Wächter hatte bald den Kasten entdeckt und machte 4. Breslau . In der Revisionsinstanz Genosse inter für den einfachsten Handverkaufsartifel werden doppelte Preise ge- der Polizei Anzeige, sodaß der Gastwirt dadurch in den Besig Beuthen 30 M. Geldstrafe wegen Verstoßes gegen§ 35 der nommen, wenn ein Arzt deutsch für 10 Pf. Fliederthee oder für seines Eigentums zurücgelangte. Für diese Hilfeleistung lehnte der Gewerbe- Ordnung. 10 Pf. Bittersalz verschreibt, wird ein nach der Arzneitage be- Gastwirt auf eine Anregung jede Anerkennung mit den Worten ab, 6. Zwickau . 14 Tage Gefängnis Genosse Keil wegen Berechnetes Quantum Thee und Bittersalz gegeben und dabei der Bauwvächter würde sich dann etwas einbilden. leidigung des Wilkauer Gemeinderats. für jedes einzelne noch 10 Pf. für die Düte angerechnet. Einen erbitterten Kampf gegen die Polizeibehörde führen Die unverschämtesten Preise werden für solche Handverkaufsartikel verlangt, für die in der amtlichen Tare gar keine Preise aus zur Zeit die Straßenhändler des südwestlichen Stadtviertels, die Halle. Wegen Boykotterklärung Genosse Swienty 12 Tage geworfen find. Einnehmeoblaten, von denen das Tausend beim sich namentlich in der Belle Alliancestraße zahlreich einfinden. Haft. Grossisten 1 M. bis 1,50 m. fostet, und für die bisher für 12 Stück Da dieselben zumeist mit Obst und Gemüsen handeln und Erfurt . Genosse Schirmer wegen Beleidigur 3 bayrischer 10 Bf. berechnet wurden, hat jetzt ein Apotheker in der Turmstraße billigere Preise fordern als die Ladenhändler, so ist der Einkauf bei Offiziere 150 M. Geldstrafe. 5 Stück mit 25 Pf. berechnet. Aehnlich werden Verbandstoffe ver- ihnen vielen Hausfrauen bequem und vorteilhaft. Vor furzem Dessau . 50 M. Geldstrafe Genosse Günther wegen Besteuert. Burückgebrachte Gläser, die bei Neuverordnungen die haben nun die hierdurch geschädigten Kaufleute in einer Eingabe au Apotheker laut Tage verpflichtet sind, in Abzug zu bringen, werden die Polizei um Abstellung dieser Verhältnisse gebeten und die Bes 7. Leipzig. In der Revisionsinstanz Genosse Fleißner von einzelnen Apothekern fonsequent, auch wenn der Arzt ausdrücklich hörde hat dem, wie es scheint, stattgegebent. Seit einigen Tagen Dresden wegen Beleidigung eines Staatsanwalts 1000 m. auf dem Rezept die Rückgabe bemerkt, nicht mehr in Abzug gebracht. nämlich find die Schutzmanns- Patrouillen beauftragt, die Verord Geldstrafe. Rezepte, auf denen der Arzt Tabletten mit der Bemerkung:" fabrik- nungen für die Straßenhändler scharf durchzuführen. Infolgedessen 8. Dresden . Der Maurer Friedrich wegen Hausfriedens- mäßig hergestellt" verschrieben hat, wurden von feinigen Apothekern erhalten die Straßenhändler täglich Strafmandate, die aber ohne bruchs 7 Tage Gefängnis. wiederholt zurückgewiesen. Andre rechnen dafür die verschiedensten jebe Wirkung bleiben, denn der Kampf um ihre Existenz führt die Preise. Für 20 Antipyrintabletten a 1 Granım berechnet ein Händler immer wieder dazu, das Verbot zu übertreten, wie Apotheker einmal 1 M., ein andres Mal 1,10 M. und ein andrer denn auch die Befolgung der polizeilichen Anordnung für den Apotheker 1,60 M., streicht die Bemerfung des Arztes fabrikmäßig Straßenhandel ganz unmöglich ist.
"
"
ˊ
"
leidigung eines Gutsinspektors.
Elbing . Die Genossen Tibor und Robinson je 10 M. Geldstrafe wegen unerlaubten Verbreitens von Druckschriften an öffentlichen Orten.
-
10. Effen. 40 M. Geldstrafe Genosse Wessels wegen vorhergestellt" ingeniert aus und schreibt darunter in eigner Fabri- Eine unerwartete Aufklärung hat eine Angelegenheit gea zeitiger Veröffentlichung von Auszügen einer Anklageschrift. fation hergestellt". Während die Tage für„ fabrikmäßig hergestellte funden, die seit längerer Zeit die Berliner Frauenivelt in Aufregung Emmerich. Je 5 W. Geldstrafe 6 Genoffen wegen uner- Arzneizubereitungen" laut Biffer 10 der allgemeinen Tarbestimmungen und Empörung versetzte. In den Straßenbahnwagen wurden laubten Verbreitens von Druckschriften an öffentlichen Orten. ausdrücklich nicht die für Einzelbereitungen festgestellten Preise Frauen und Mädchen auf unerklärliche Weise die Kleider durch EinWerdau. 6 Arbeiter je 6 m. Geldstrafe wegen Tragens berechnet haben will, sondern die von der Fabrik oder den schnitte unbrauchbar gemacht, ohne daß die Ermittelung des Thäters republikanischer Abzeichen rote Rosen. Grossisten berechneten mit einem Aufschlage von 100 Proz., gelingen wollte. Jetzt wurde der Unhold in einem solchen Wageir Salle. 3 bis 8 Tage Haft mehrere Bauarbeiter wegen sind diese Apotheker selbst mit einem solchen Gewinn nicht zufrieden. abgefaßt. Es handelt sich um einen im Westen der Stadt aufäffigent Offenbare Schreibfehler von Aerzten werden ausgenutzt, um unge- Baumeister Str., der verheiratet und Vater zweier Kinder ist. Streitpostenstehens. Liebenstein. Wegen Beleidigung eines Streifbrechers ein heitere Preise in Rechnung stellen zu können. Verschreibt unlängst hat nicht nur den vorliegenden, sondern auch die früheren Fälle, vow Fabritarbeiter 21 M. Geldstrafe. ein Arzt einem Mädchen zum Einreiben: 20 Gramm Veratrin und Sachbeschädigungen eingeräumt, die er in einem frankhaften Zustand 17. Krimmitschau. Die Genossen Müller und Wiede 10 Gramm Chloroform. Jeder Sachkenner sagt sich sofort, daß hier begangen hat. Wenn er in der Straßenbahn neben weiblichen Bera mann 75 bezw. 20 M. Geldstrafe wegen Beleidigung eines ein Schreibfehler des Arztes vorliegt, der 20 Gramm Beratrinjalbe sonen saß, bemeisterte sich seiner eine plögliche Erregung, in dereit Streitbrechers. hat verschreiben wollen, und daß der Apotheker verpflichtet war, den Höhepunkt er die Kleider mit einer Scheere zerschnitt. Arzt auf diesen Schreibfehler aufmerksam zu machen, zumal ein solches Gemisch, wenn es anzuwenden versucht würde, die schlimmsten Folgen hervorrufen könnte. Was gegeben worden ist, ist nicht ermittelt, aber der würdige Herr Apothekenbefizer setzte für dieses Rezept 8,55 M. in Rechnung. Man wird zugeben, daß hier ein Eingreifen der Aufsichtsbehörde 24. Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Lesniewski - wohl geboten wäre, aber nicht gegen die Kasie, die sich weigert, Berlin 300 M. Geldstrafe wegen Beleidigung des früheren dieses Rezept zu bezahlen, sondern gegen die Rechnungsaussteller. Sie sollte sich die Rechnungen und Rezepte von den Kassen zur Durchsicht zustellen lassen, sie würde dann einen Begriff davon bekommen, wie von manchen Apothekern das ihnen vom Staate gewährte Monopol ausgenugt wird. Wir sagen, von manchen, denn es soll nicht verschwiegen sein, daß es auch anständige Apotheker giebt, die solche wucherische Manipulationen über die Tare hinaus möglichst unterlassen.
19. Kiel . 20 m. Geldstrafe ein Genoffe wegen unerlaubten Verbreitens von Druckschriften an öffentlichen Orten.
20. Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Lütjens Kiel 6 Wochen Gefängnis wegen Beleidigung eines Oberst. 21. Magdeburg . Genosse Voigt Gommern wegen Beleidigung eines Wachtmeisters 60 M. Geldstrafe.
"
U
Oberpräsidenten von Posen.
B
Gräfeuroda. Ein Porzellanarbeiter 7 Tage, ein anderer 3 Wochen und 3 Tage Gefängnis und zwei je 21 M. GeldStrafe wegen Beleidigung von Streifbrechern. Königsberg . 40 W. Geldstrafe Genosse Noste wegen Beleidigung eines Lehrers.
-
Halle. Die Genossen Reiwand und Groß je 3 Tage Ein Haft wegen Bergehens gegen das Vereinsgcjet. Maurer 6 Wochen Gefängnis wegen Beleidigung eines Streitbrechers.
26. Bochum . Wegen Beleidigung eines Schiedsgerichts Genosse Bredenbeck Dortmund 200 M. Geldstrafe. 27. Harburg . 8 Arbeiter je 6 M. Geldstrafe wegen unerlaubten
"
Sammelns.
Krefeld . 50 M. Geldstrafe der Bandwirker Winterberg wegen Beleidigung von Streifbrechern.
29. Stettin . Wegen versuchter Nötigung der Arbeiter Schwede 1 Monat Gefängnis. Insgesamt wurde erkannt auf 4 Monat, 10 Wochen und 5 Tage Gefängnis und 2472 M. Geldstrafe. Berlin , den 6. Juli 1901.
Der Parteivorstand.
Berliner Partei- Angelegenheiten. Aus Parteikreifen wird uns mitgeteilt, daß in der Anzeige, die den Tod Frau Bertha Jfarndt bekannt giebt, ein grober Druck fehler enthalten ist. Die Verstorbene heißt Bertha Harudt, sie ist die Frau des Kassierers Karl Handt, der im Wahlverein des Dritten Wahlkreises diesem Amt vorsteht. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 17. Juli, nachmittags 5 Uhr, von der Zeichenhalle des Central- Friedhofs in Friedrichsfelde aus statt.
Dritter Wahlkreis. Heute abend 81/2 Uhr: General versammlung des Wahlvereins im Apollosaal, Sebastianstr. 39. Tagesordnung: Abrechnung vom letzten Quartal; Ergänzungswahl des Vorstands; Vortrag des Genossen Dr. L. Arons. reiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand.
Um zahl=
Auflösung der anarchistischen Konsumgenossenschaft. Während die von unsren Parteigenossen begründeten Konjumgenossenschaften sich immer mehr ausbreiten, scheint die von den Anarchisten gebildete Genossenschaft nicht lebensfähig zu sein. Es ist eine außerordentliche Generalversammlung der Mitglieder mit der Tagesordnung: Antrag der Verwaltung auf Auflösung der Genossenschaft und Wahl von Liquidatoren einberufen worden. Der Hauptsiz der anarchistischen Genossenschaft war bisher Berlin . In Rixdorf und Adlershof befanden sich Filialen.
Auf dem ungrischen Konsulat gestellt hat sich hier ein Beamter der ungrischen Botschaft zu Nisch in Bosnien . Er führte dort den Titel eines Kanglers, hatte 2000 Stronen amtlicher Gelder unters schlagen, die er in Verwahrung hatte, und war damit nach Berlin durchgegangen. Er heißt Peter Maginowitsch und ist 33 Jahre al Das Geld hat er hier innerhalb einer Woche verjubelt und stand mut mittellos und ratlos da. Es blieb ihm kein andrer Ausweg, als sich setuft auf dem Konsulat zu melden, das ihm dann der Polizei überantwortete. Seine Zurückbeförderung in die Heimat wird im Wege des Auslieferungsverfahrens bewerkstelligt werden.
Nach seiner Rettung vom Schlage gerührt wurde am Montagvormittag der 49 Jahre alte Schuhmachermeister August Apitz aus der Weinmeisterstr. 8. Seit einem halben Jahre litt er an teilweiser Unzurechnungsfähigkeit. Montagmorgen ließ er seinen Laden Weinmeisterstr . 13 ohne Aufsicht, rannte nach Stralau und stürzte fich ins Wasser. Ein Schiffer hatte sein auffallendes Bes nehmen bemerkt und konnte ihn noch lebend herausholen. Kaun hatte er ihn an das Land gebracht, als der Gerettete vom Schlage getötet wurde.
Zwei große Berliner Vergnügungsdampfer vom Gerichte vollzieher gepfändet. Der„ Berliner Anschläger- Berein" hatte mit seinen Familienangehörigen, etwa 450 Personen, einen Ausflug nach Nedlitz unternommen und zu dem Zweck zwei dem Dampfschiffs Besizer Schulz in Berlin gehörige Dampfer gechartert. Als abct Im Humboldthain sind auf der großen Rasenfläche neben der die Dampfer in Nedlitz im Restaurant Schweizerhaus" anlangten, Grenzstraße drei Gruppen aus baumartigen Liliengewächsen gebildet, erichien bei dem Vereinsvorstand ein Gerichtsvollzieher und erklärte, von denen mehrere ihre sensationellen Blüthenstände: über 1 Meter daß er die Dampfermiete für einen Gläubiger beschlagnahmen wolle. hohe Rispen aus milchweißen lilienförmigen Blumen gebildet und Der Vereinsvorstand lehnte es aber entschieden ob, dem Gerichtsan blattloser Spindel stehend, entwidelt haben. Die Spaziergänger vollzieher die Dampfermiete auszuhändigen, weil er befürchtete, daß er verweilen staunend am Wege und bedauern, daß nicht eine Tafel möglicherweise dann das Geld noch einmal bezahlen müsse. Num Erklärung über die Prachtgewächie giebt. Es sind Jukkas, Palm- mehr pfändete der Gerichtsvollzieher die beiden Dampfer und ges lilien, Mondblumen, zu den schönsten Bierpflanzen unsrer Gewächshäuser stattete nicht, daß die Schiffsführer die Teilnehmer an dem Ausflug gehörend und Nordamerika entstammend. Auf dem holzigen Stamm nach Berlin zurückfahren durften. Dieselben tamen dadurch in recht erscheint ein Busch dunkelgrüner, steifer, Lanzettlicher Blätter, aus arge Berlegenheit, da sie nun gezwungen waren, dem die Riefenrispe milchweißer Blumen herausragt. Die Juffas 11/ 2stündigen Weg bis nach dem Bahnhof in Potsdam in später zählen zu den Aloegewächsen, unter denen J. gloriosa die Pracht Abendstunde zu Fuß zurückzulegen und viele kleine Kinder bei der Aloe" ist. Mondblumen heißen sie, weil die Blüten im Mondlicht Gesellschaft waren. Unter Vorantritt der Mufit erfolgte der Marjan wie Silber glänzen. Das Pracht und Renommiergewächs unsrer nach Potsdam , von wo mit der Eisenbahn nach Berlin zurückgekehrt Gärtner hat aber auch praktische Bedeutung; denn aus dem Holz wurde. Ein Teil der Ausflügler benutzte einen Sterndampfer, der der Stämme wird wie aus dem der Papier - Maulbeerbäume im von der Gesellschaft bereitwilligst von Potsdam zur Hilfe geschickt Rosengarten des Hains zahlreicher vorhanden Papier fabriziert, war, aber erst spät in Nedlig eintraf. das besonders Kalifornien als Juffapier maffig in den Handel bringt.
den etwa
Zweistündige Wiederbelebungsversuche wurden am Montags nachmittag von 4 Uhr ab auf der Rettungswache I in der Frank furter Allee leider ohne Erfolg vorgenommen. Sie galten dent 13/4 Jahre alten Sohn Erich der Mechaniker Brühlschen Eheleute aus der Pallisadenstraße 46. Während die Mutter im 4. Stock des Quergebäudes der Mäntelnäherei oblag, wollte die 4 Jahre alte Tochter Gertrud mit dem kleinen Erich zu ciner
solcher Lage thun konnte: fie ramute mit dem Knaben sofort nach
der Rettungswache I, ohne erst die Mutter zu benachrichtigen. Dort wurden zwei Stunden lang an dem scheintoten Kind ärztliche Wiederbelebungsversuche angestellt. Der Knabe erlangte aber die Besinnung gewichen. Die Leiche wurde nach dem Schauhaus gebracht. nicht wieder, und nach 2/2 Stunden war das Leben aus dem Körper gewichen. Die Leiche wurde nach dem Schauhaus gebracht.
" Wahrsagekunst" in den Kucipen. Ein Leser schreibt uns: Der Vorwärts" hat das Treiben der Wahrsagerinnen und die Dummheit der Berliner , die auf den plumpen Schwindel hineinfallen, schon Die Parteigenoffen von Charlottenburg werden darauf auf- oft gegeißelt. Aber Berlin , die Stadt der Intelligenz, bleibt nichts merksam gemacht, daß die Liste der stimmfähigen Bürger destoweniger ein ergiebiges Erntefeld dieser Beutelschneiderinnen. in der Zeit vom 15.- 30. Juli, wochentags von 8-3, Sonntags von Neuerdings beginnen sie ihr Gewerbe in den Kneipen zu betreiben Nachbarin gehen. Die Kinder blieben oben an dem offenen Flur8-12 Uhr im Statiſtiſchen Amt, Rosinenſtr. 12, öffentlich ausliegt. und nicht nur in solchen, die vom sogen. feinen Publikum besucht fenster stehen, und der Knabe fletterte auf das nur einen halben Mit Rücksicht auf die bevorstehenden Stadtverordneten- Wahlen er werden, sondern vor allem auch in Lofalen, in denen Arbeiter ver- Meter über dem Fußboden liegende Fenster hinauf, ohne daß die suchen wir die Genossen. von dem Recht der Einsichtnahme möglichst tehren. Es sind drei oder vier weife Frauen", die ihr Geschäft Schwester die Gefahr zu erkennen vermochte. Alsbald war der viel Gebrauch zu machen. Nach dem 30. Juli werden Einwendungen gemeinsam derart zu betreiben scheinen, daß sie in den ersten kleine auf den asphaltierten Hof aus der Höhe hinabgestürzt und gegen die Richtigkeit der Liste nicht mehr berücksichtigt. Die nach Tagen der Woche und am Sonnabend auf den Gimpel bewußtlos liegen geblieben. Eine Frau that das Beste, was sic in ftehenden Genoffen sind bereit, für solche Genossen, denen es an Beit fang ausgehen. Es macht einen traurigen Eindruck, die mangelt, die Listen mit einzusehen: Leute am Tische herum sizzen zu sehen, wie sie gespannt Ferd. Paasche, Potsdamerstr. 43, Albert eder, Bismarck schweigend den blödsinnigen Startenerklärungen folgen, nachher allerstraße 74, B. Gimpel, Osnabrückerstr. 4, E. Dörre, Wallstr. 90, Hand Bemerkungen machen, daß die Albernheiten wahr wären oder 2. Eberhardt, Wilmersdorferstr. 38a, Karl Wilte, Bismard wahr sein könnten. Geradezu beschämend war eine solche Vor28. 23 ſtraße 35, W. ernide, Bismarckfir. 33, A. Sellin, Wilmers- stellung, der unser Gewährsmann in einem Lokal der Ritterstraße dorferstraße 115/116, M. Prill, Goethestr, 78, 2. Röttger. beiwohnte. Hier verkehrten Mitglieder der größten und besten Leibnizftr. 3, Wilh. Bredlow, Ansbacherstr. 31, Gustav Scharrn Arbeiterorganisation Deutschlands , deren Arbeitsnachweis sich im Ertrunken ist in der Nacht zum Dienstag der Wächter des berg, Sefenheimerstr. 1, H. Henschke, Goethestr. 13, P. Solbo, Nachbarhaus befindet. Die vortrefflichen Vorträge und der Auf- Neuen Theaters, Namens Landwehr. Bei Tagesaubruch wollte er Grünstr. 16. Der Vorstand des Wahlvereins. Klärung dienenden Veranstaltungen in diesem Vereine hatten bei von einem am Schiffbauerdamm verankerten Brahm aus seinen Hund Aus Zehlendorf wird uns geschrieben: Hier sollte am Sonn- einer ganzen Zahl seiner Mitglieder nicht soviel genügt, die Alfanzereien baden. Während 2. den Bewegungen des an der Leine gehaltenen tag im Lokal des Herrn Hellenbrandt, Juhaber des Waldschlößchens einer Wahrsagerin als das zu erkennen, was sie sind: als puren Tieres folgte, ist er wohl über den Rand des Prahms gestürzt und an der Krummen Lante, eine Versammlung des Wahlvereins statt- Schwindel! Es war kein UIt, der hier getrieben wurde, man zahlte ins Wasser gefallen. Schiffersleute ruderten alsbald herbei, verfinden. Die Genossen waren aber nicht wenig erstaunt, als sie die mehr als einmal die geforderten 20 Pf. und unterhielt sich über mochten aber nur noch den Hund zu retten, während sein Herr bes Räumlichkeiten zu Beginn der Versammlung verschlossen fanden. das Gehörte! Man sollte es nicht für möglich halten! Vorgänge reits untergetaucht und untergegangen war. Später ist dann 2. als Auf Nüdsprache mit dem Wirt bekam man als Grund des Ver- dieser Art zeigen aber deutlich, daß noch eine Menge Aufklärungs- Leiche aus dem Wasser gefischt und nach dem Schauhause gebracht haltens die Aufklärung, daß der geschäftliche Gewinn dem Wirt zu arbeit auch in den Kreisen der Arbeiter zu verrichten ist, und daß es worden. Landwehr bekleidete seinen Bosten am genannten Theater gering war, den er aus der Freigabe des Lokals zog. Denn zu dem nicht immer der Aberglauben der Frauen ist, der jenen„ klugen" schon seit mehreren Jahren. Der 32 Jahre alte Mann hinterläßt eine Frau, mit der er seit fünf Jahren in glücklicher, kinderloser Che Bwed, so erklärte er, habe er das Lokal nur hergegeben. Zudem Weibern eine behagliche Existenz verschafft. tomme die Chikane mit der Polizei, der er aus dem Wege gehen wolle. Da der Herr vor Aufstellung der Lokalliste von seinem Vorhaben ihrem Hauptquartier auf dem Blücherpiatz ein Socialbureau Sociale Arbeit der Heilsarmee. Die Heilsarmee hat in gelebt hat. Der Beginn eines nenen Lehrkursus an der Hufbeschlagsfeine Meldung machte, so wurde das Lokal wieder auf die Liste ge: etabliert, von dem aus die verschiedenen Heimstätten und Wohl- Lehrschmiede zu Charlottenburg ist auf Montag, deur setzt. Wir bitten munmehr die Genossen, den Herrn in seinem thätigkeits- Einrichtungen, welche die Heilsarmee geschaffen hat, ge- 5. Auguſt d. Js., morgens 8 Uhr festgesezt. Meldungen zur TeilFrieden mit der Polizei nicht zu stören und sein Lokal künftig zu leitet werden. Neben dem Heim für gefallene Mädchen in Friedenau , nahme find an den Vorsteher, Ober- Roßarzt a. D. Herrn Brand, zu
meiden.
Lokales. Arzneiwucherer.
Die Apothekenbefizer schreien nach einem Einschreiten des Staats gegen die fie boykottierenden Strankenkassen, weil diese sich erdreisten, laut und öffentlich" von Arzneiwucher zu sprechen. Ja, ein Eingreifen der Aufsichtsbehörde wäre in diesem Streit wohl geboten;
dem Samariterheim in Schöneberg und dem Wöchnerinnenheint ist Charlottenburg . Spreestr. 42, au richten. Zur Aufnahme sind neuerdings auch ein Kinderheim ins Leben gerufen worden. Dort erforderlich: 1. der Nachweis über Erlernung des Schmiedewerden Waisen und uneheliche Kinder in Pflege genommen. handwerks, 2, ein polizeiliches Führungsattest. Unbemittelte erhalten Während von Privatlenten in Berlin für die Aufnahme von Pflege- freie Ausbildung und haben teinerlei Prüfungsgebühren zu ente Tindern mindestens 18 Mart monatlich gefordert werden, begnügt sich richten. Cine für Berlin nene Art von Straßenpflaster wird jetzt die Heilsarmee mit 15 Mart. Außerdem sind schon zehn Freistellen geschaffen. im Tiergarten auf einer furzen Strecke des Großen Weges, nahe der Undank ist der Welt Lohn! Das mußte auch ein Bauwächter Tiergartenstraße, verlegt. Es ist ein Cementpflaster, das aus einer erfahren, durch dessen Aufmerksamkeit Einbrecher um ihre Beute Mischung, von Cement und gemahlenem schwedischen Granit besteht.