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Gläubigerversammlung der Leipziger Bank.

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Aus Leipzig  , 22. Juli, wird uns geschrieben: Vom Leipziger   Amtsgericht war für heute vormittag nach dem großen Saale des Zoologischen Gartens eine Versammlung der Gläubiger der Leipziger Bank einberufen.

Der Boeren- Krieg.

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Wie aus Kapstadt   telegraphiert wird, hatte die Kolonne des seruizinger in der Nähe von Cradock. Die Boeren zogen fich Obersten Krabbe ein Gefecht mit dem Kommando zurück; ihre Verluste sind noch unbekannt; die Engländer hatten zurück; ihre Verluste sind noch unbekannt; die Engländer hatten mehrere Verwundete.

Nach einer Meldung aus Bloemfontein   beträgt die Zahl der Gefangenen, welche die Erlaubnis erhalten, in die Heimat zurückzukehren, 1500; mur fünf find entflohen, um sich einem Kommando anzuschließen. Die gefangene Leibgarde Steijns ist gestern hier eingetroffen.

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Die Gattin Ohm Krügers gestorben.

die Ablehnung des Budgets war von dem Wolffschen Telegraphen- Gegen den Doppeltarif haben sich die Vertreter der bayrischen bureau nur mangelhaft wiedergegeben, wir tragen deshalb den ge- Landwirtschaft bei den Verhandlungen mit dem Ministerium des nauen   Wortlaut nach: Jnnern in München   ausgesprochen. Ebenso lehnten die Sach­Ohm Krüger über die Kriegslage. In dem zur Verabschiedung gelangten Etat haben zahlreiche verständigen jede Erhöhung des Zolls auf Vieh sowie Gerste Präsident Krüger mißt dem bekamten BriefwechseY Positionen in Einnahme und Ausgabe unsre volle Zustimmung und Hopfen ab. Mehl folle dem dreifachen Zoll des Getreides zwischen Steijn und Reis teinerlei wert bei und beharrt gefunden. Derselbe enthält aber auch eine Reihe von Positionen unterliegen. Einhellig sprach man fich für langjährige dabei, daß die Lage der Boeren nach ihm zugegangenen Mel­sowohl unter den Einnahmen wie unter den Ausgaben, welche nicht handelsverträge aus. Ein Bertreter der bayrischen Re- bungen äußerst günstig sei. Bon einer unterwerfung den Juteressen des ganzen Boltes dienen, sondern lassenstaat- gierung betonte bei den Verhandlungen, daß sowohl der Reichs- könne keine Rede sein, der Krieg werde noch sehr lichen Charakter tragen und daher unsre Zustimmung nicht finden anzler als die Bundesregierungen sich auf eine lange dauern. fonnten. mäßige" Erhöhung der Getreidezölle bereits fest Die englische Jingo Preffe berichtet natürlich anders. Den Unser Staatswesen ist weit davon entfernt, den in der Ver- gelegt hätten. „ Times" wird aus Bloemfontein   vom 19. Juli gemeldet: faffung ausgesprochenen Grundsatz des gleichen Rechts für alle Die fürzlich stattgehabte Gefangennahme der Mit­Staatsbürger anzuerkennen, wie das während der Beratung des Die Einholung des Weltmarschalls. Die Hamburgische Etats in den Aeußerungen der Vertreter der Regierung wiederholt Börsenhalle" meldet: Ueber den Empfang des Grafen Waldersee glieder der Regierung des Oranje- Freistaats hat auf die Boerenbevölkerung in Bloemfontein   seine Wirkung nicht deutlich zu Tage trat. durch den Kaiser in Hamburg   ist folgendes bestimmt worden: Der Die Wünsche des Volte auf eine zeitgemäße Verfassungs- Kaiser wird mit der„ Hohenzollern  " von Emden   nach Hamburg   Bapiere der Regierung erbeutet worden sind, großen Eindruck ge­berfehlt. Auf die Boeren hat besonders die Thatsache, daß die und eine gerechte Steuerreform haben ihre Erfüllung immer noch Landungsbrüde eintreffen. Der Norddeutsche Lloyddampfer Gera", hergestellt werde. Bon bestunterrichteter Seite wird angenommen, und eine gerechte Steuerreform haben ihre Erfüllung immer noch fahren und am 10. August mittags 1 Uhr an der St. Pauli Papiere der Regierung erbeutet worden sind, großen Eindruck ge­macht. Sie sind alle von dem Wunsche erfüllt, daß die Ruhe wieder­nicht gefunden. Wir sind daher nicht in der Lage, unsre Zustimmung zu dem mit dem Grafen Waldersee an Bord, wird bei Brunshausen vor daß die Einwohnerzahl des Oranje- Freistaats vor dem Kriege ganzen Etat zu geben und damit auch der Politik der Regierung Anker gehen; dort wird der Kaiser den Feldmarschall begrüßen. 75 000 betrug. Davon befinden sich jetzt 35 000 in den Flüchtlings­Graf Waldersee begiebt sich dann auf die" Hohenzollern  " und fährt lagern, ungefähr 10 000 find gefangen genommen, 17 000 leben in im ganzen zuzustimmen." mit dem Kaiser nach Hamburg  , wo an der St. Pauli- Landungs- den von den Engländern befeyten Städten; 13 000 Männer, Der entfagende Freifinn. Ein, flammendes Menetetel brücke die Landung erfolgt.- Weiber und Kinder gehen noch frei umber, doch für die Brotwucherer" nannte die Boss. 3tg." im ersten Affekt über die Wahlziffern der Memel Heydekruger Ersawah I Die Ermordung eines Unteroffiziers. In Sablon bei weiß man nicht, wie viele von den Männern noch im Felde stehen. den Wahlausfall, der die Socialdemokratie in die Stichwahl mit den Metz wurde in der Nacht zum Montag ein Unteroffizier des 131. Infanterie- Regiments erstochen aufgefunden. Der konservativ- litauischen Kandidaten Mattschull brachte. Ein Mene- Stich, war mit dem Seitengewehr des Unteroffiziers ausgeführt tetel, ein Gottesgericht war die Wahl, des Volkes Stimme war hier worden und hatte die Halsschlagader getroffen. Ueber den Thäter Gottes   Stimme. Und es schien ganz selbstverständlich, daß der Freifinn hat man bestimmte Vermutungen, eine Verhaftung ist jedoch noch dieser flammenden Volkskundgebung gemäß bei der Stichwahl den nicht erfolgt. so oft perhorrescierten Brotwucherer niederstimmen helfen würde. Davon ist aber in dem Montags- Leitartikel der„ Voss. 8tg.", der sich des Langen und Breiten mit der Wahl beschäftigt, nicht mit einer Silbe die Rede. An die Stelle des Triumphgefühls, das sich in biblischen Bildern entlud, ist die triste Nüchternheit des greinenden Dritten, die graue Montagsstimmung des Katzen jammers getreten. Kein Ton Der Saal und die Galerien waren dicht gefüllt. Ein Gerichts­des Frohlockens mehr, daß sekretär verliest die Namen nach Abteilungen. Daraus geht hervor, die Brotwucherer eine schwere Schlappe erlitten, die Die Gemahlin des Präsidenten Krüger ist am Sonnabends nun zur vernichtenden Niederlage zu vollenden gilt, sondern daß zu den" Leidtragenden" gehören Rentner, Kaufleute. Aerzte, nachmittag nach dreitägiger Krankheit im Alter von 67 Jahren an Rechtsanwälte, Gastwirte, Handwerker, Witwen und der Leiter der Lungenentzündung gestorben. uur trübselige Wehklage darüber, daß die Wähler sich statt Südamerikanischen Kolonialgesellschaft. dem altersschwachen Freifinn der jungstarken Sozialdemokratie in die Einige Leute heften an den Fuß des Podiums drei große bunte Arme geworfen haben: Bettel, auf denen zu lesen ist: Die Treber- Trocknungs- Aktien- Gejea- Generalversammlung des Centralvereins der Formstecher " Zum dritten sehen wir aus dem Wahlergebnisse, daß die schaft ist 1891 mit 150 000 m. Attien- Stapital begründet worden, dies und Hilfsarbeiter Deutschlands  . bürgerlichen Parteien zwischen den rauhen Mühl- betrug am 28. Februar 1901 bereits 1912 Millionen Mart. Es steinen der und lasseninteressen find in Summa 245 Prozent Dividende verteilt worden. Ferner Am 14. und 15. Juli tagte in Einbeck  ( Provinz Hannover  ) die ist auf diesen Betteln erbarmungslos zerrieben werden, und daß es aber nicht untergebracht." Im weiteren werden die 31 Tochter war von 18 Delegierten beschickt; außerdem waren der Central­zu lesen:„ Das Aktien- Kapital ist Generalversammlung des Centralvereins der Formftecher. Dieselbe diesmal mit dem Freisinn geschehen ist, schmerzt uns Gesellschaften der Staffeler Gesellschaft, die in den verschiedensten vorfigende, Kaffterer und Arbeitsnachweisführer anwesend. Von der um so tiefer." Teilen Deutschlands   sowie in Rußland  , Belgien  , Ungarn  , Böhmen  , Generalfommission war Genosse Legien erschienen. Aus dem Be Skroatien, der Bukowina usw. sich befinden, mit ihrem Bermögens- richt des Vorsitzenden Zeit ist zu entnehmen, daß die bestand, ihrer Leistungsfähigkeit usw. aufgeführt. Unter der Organisation fich ziemlich gut gehalten hat. Von den in ganz Ziffer 245 Broz. Dividende ist zu lesen: meine Leipziger Deutschland üherhaupt beschäftigten 580 Formstechern find 380 organis Million" und„ Alles überschuldet und ausgesaugt von dem jiert, also ca. 65 roz. Durch die 16 wöchentliche Aussperrung Blutegel, Generaldirektor Schmidt( Staffel), welcher flüchtig ist." 1899-1900 waren nicht nur alle Barmittel erschöpft, sondern Es nimmt das Wort Rechtsanwalt Freytag: Als am auch noch eine verhältnismäßig hohe Schuldenlast zu decken. 25. Juni das Gerücht in hiesiger Stadt verbreitet wurde, die Die „ Wie die Memeler Kaufmannschaft, die Holz Leipziger Bant fei zusammengestürzt, da wollte dies niemand und hat bereits wieder einen Staffenbestand von 5045 M. zu ver Organisation ist ihren Verpflichtungen nachgekommen händler in Ruß   und die jung- Iitauische Ritterschaft glauben. War doch die Bant stets die angesehenfte in Leipzig  . zeichnen. Im allgemeinen ist man mit der Leitung zufrieden, und fich für die Stichwahl entscheiden werden, steht allerdings Die Leipziger Bank war echt aristokratisch. Aber auch die wurde auf Antrag dem Kaffierer Decharge erteift. bahin. Bielleicht vermag auch die Social- meisten" tleinen Leute" Leipzigs   und der weiteren Umgegend Der Central Arbeitsnachweisführer Gesper demokratie aus eigner Kraft au fiegen. Kraft zu fiegen. Denn brachten ihre Spargroschen vertrauensvoll in die Leipziger   Bant. giebt seinen Bericht, aus dem hervorgeht, daß die Einrichtung des mittlerweile sind die landwirtschaftlichen 3oIlsäge Deshalb wollte und konnte man es nicht glauben, daß eine solche Arbeitsnachweises eine recht vorteilhafte für die Mitglieder ist. Der des neuen Tarifs durch den Stuttgarter  „ Beobachter" bekannt Vant stürzen könne. Es war dies in der Geschichte des deutschen   Nachweis hat Verbindungen mit Frankreich  , Oestreich und dem Nach­geworden, und die Socialdemokratie wird nicht säumen, diese war. Und trotzdem bestätigte sich das furchtbare Gerücht, die Bantwesens ein so unerhörter Vorgang, wie er noch niemals da weis in Brüssel  . Bahlen in flammenden Agitationsreden auszunußen. Wenn aber Leipziger Bank war zusammengebrochen. Lediglich der Umstand, die Nachricht kommen sollte, der Wahlkreis Memel   sei an die daß die Leiter der Leipziger Bank das ganze Unternehmen der Bank Socialdemokratie verloren gegangen, so wird auch Graf Bülow auf der Staffeler Treber- Trocknungs- Aktien Gesellschaft aufgebaut vollends wissen, welche Bahnen er mit der Wirtschaftspolitik hatten, hat den Zusammenbruch verschuldet. Am 26. Juni 1901 des Grafen Posadowsky we belt." betrug die Schuld der Kasseler Gesellschaft an die Leipziger Bank Die„ Voff. 8tg." fühlt also ganz genau, welche aufreizende über 87 Millionen Mark.( Hört, hört!) Es wurde die Frage auf- Zumi Puntt Unterstützungswesen befürwortete be­irkung die Zollfäße des eben bekannt gewordenen neuen Tarifs geworfen konnte die Bank nicht gehalten werden?" Wir konnten sonders der zweite Borfigende Ges per die Cinführung der Ar­auf die Bevölkerung hervorbringen müssen, sie ermißt durchaus die die Bank jedenfalls nicht halten. Und daß weder die anderen Leip- beitslosen- Unterstügung, sowie Verbesserungen der bereits bestehen­ziger noch die Berliner   Banken helfend eingriffen, ist aus dem Um den Unterstützungseinrichtungen. Dieselben sollen nicht Selbstzwed, unerhörte Bollbelastung, die durch denselben auf die stande erklärlich, daß sich eine Bank mit einem Aktienkapital von sondern Mittel zum Zweck sein, um die Mitglieder besser noch als Schultern des werkthätigen Volkes, nicht nur des Proletariats, sondern 48 Millionen mit über 87 Millionen Mark bei der Kasseler Treber  - bisher an den Centralverein zu fesseln. Die Entwürfe der auch des Mittelstandes, gewälzt werden, würde und verzichtet gleich Trocknungs- Attien- Gesellschaft engagiert hatte. Das ist in der Statutenkommission wurden gutgeheißen und die Reise- und Umzugs­wohl auf die geringste Stampfesermunterung. Im Gegenteil, sie Geschichte des deutschen   Bankwesens geradezu unerhört. Die Bank Unterstützung weiter auszudehnen beschlossen. Ferner wurde die Ein­erklärt in schlecht verblümter Weise, daß die Socialdemokratie, wenn hatte Depositen von weit über eine Milliarde Mart. Die am führung der Arbeitslosenmterstügung beschlossen, jedoch soll hierzu sie das Attentat der Brotwucher abschlagen und der 30. Juni aufgestellte Robbilang betrug an Aktiven 45 Millionen auch noch eine Urabstimmung stattfinden. Wirtschaftspolitik des Grafen Bülow eine drohende Mart, die Passiva 85 Millionen Mark. Dies feien allerdings mur Bei Sterbefällen der Frau eines Mitglieds oder bei Sterbefall Warnung zu teil werden lassen will, aus eigener Kraft fiegen Leipziger Bank eine große Anzahl andrer Gesellschaften in Zahlungs- Verbandskasse gezahlt werden. Warnung zu teil werden lassen will, aus eigener Kraft fiegen Schägungen. Selbstverständlich sei durch den Zusammenbruch der eines Mitglieds soll an dessen Hinterbliebene eine Beihilfe aus der muß. Das ist die Politik der Resignation, der Blamage, schwierigkeiten geraten. Von der Thonwarenfabrik befigt die Leipziger Bei Punkt Vorstandswahl wurde beschlossen, den Centralsig der politische Banktrach hoffnungslosester Art. Bank 1 Million Mark Aktien, die faum 10 000 m. wert sind. Die von Hildesheim   nach Berlin   zu verlegen. Zum 1. Vorsigenden Berliner   Maschinenfabrik dürfte 50 Proz. geben. Von einer Spinnerei- wurde E. Rudolph Berlin gewählt. Der Ausschuß ver­und er verlange, daß ein Offizier zu ihm käme und den Schaden Gesellschaft hat die Bank eine Million Wart erststellige Hypotheken, bleibt in Leipzig  . Als Vorfigender desselben wurde Unger wieder deren Wert trotzdem zweifelhaft ist. Die Konkursverwaltung hat die gewählt. beaugenscheinige. Das Regiment hatte aber nichts Giligeres zu Aufsichtsratsmitglieder bezüglich ihres Vermögens in Anspruch ge­thun, als keinen Offizier zu senden. Nach Jahresfrist fiel dem Baron Legien führt aus, daß er durch Beiwohnen der General­der Schaden von neuem ein und er verlangte abermals die Sendung Aufsichtsratsmitglieder haben sich auch bereit erklärt, Ich habe die Aufsichtsratsmitglieder verklagt. Die versammlung über manches aufgeklärt sei, besonders darüber, daß eines Offiziers. Darauf schrieb der Oberst, um der Geschichte ein man von einer Sonderorganisation der Formstecher rede. Er müsse Ende zu machen, an den Bürgermeister, er solle doch einen Hand- verwaltung zur Verfügung zu stellen. ste im Prozeß unterliegen, ihr Vermögen der Konkurs gestehen, daß die Eigenart des Berufs eine solche Organisation, wie werker als Sachverständigen aufs Schloß schicken und den Schaden Frage aufgeworfen worden, was die Aktionäre bekommen werden. weise herrschende andre Ansicht bald schwinden möge. die dieselbe besteht, bedinge und er hoffe, daß auch nun die noch stellen­feststellen. Der Bürgermeister konnte sich dieses Auftrags nicht es ist selbstverständlich, daß zunächst soweit als möglich die entledigen, weil sich in der ganzen Umgegend ein Gläubiger befriedigt werden müssen. Ich glaube, es wird möglich Stuttgart   wird der neue Vorsitzende bestimmt. Zum Delegierten für den nächsten Gewerkschaftskongreß in Handwerksmeister fand, der den Gang nach Ober weiler gewagt hätte, aus Furcht vor der Stieten   fein, im Januar eine Abschlagsdividende zu verteilen. cron'schen Flinte!!

Der Schmerz ist ja begreiflich und wir würden es der schwach­nervigen alten Tante gern nachsehen, wenn sie einige Zähren der Wehmut zerdrücken würde, aber sie müßte sich dann doch wieder zu einem Kernspruche gegen den erst halb besiegten Brotwucherer aufraffen. Aber sie vermag sich nicht zum leisesten Appell an die freifinnigen Wähler aufzuschwingen!

So unglaublich diese Thatsache erscheint, beruht sie dennoch auf berbürgter Wahrheit. Dem Bürgermeister blieb schließlich nichts übrig, so schwer ihm der Gang auch wurde, als selber in Begleitung des Lehrers in die Höhle des Löwen von Niederweiler zu steigen. Doch wagten die beiden nicht, an die Schloßthüre zu pochen, son­dern sie gingen„ hart sprechend"( laut sprechend) durch die Stall­thüre, um bescheiden genug nach dem Herrn Baron   zu fragen. Als der vorgebliche Schaden wurden beiden einige zerbrochene Fenster­scheiben und mehrere Tintenkleckse an der Wand gewiesen. Die Höhe des Schadens vermochte Baron   v. Stietencron nicht anzugeben; er beharrte noch immer auf seinem Offizier.

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Auf Befragen eines Gläubigers. teilte Rechtsanwalt Freytag mit, daß das Vermögen der verklagten Aufsichtsratsmitglieder im ganzen etwa 10 Millionen Mark betragen dürfte. Es wurde hierauf der Gläubiger- Ausschuß gewählt.

Ausland. Frankreich  .

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Roubaix   ernste Zwischenfälle ereignet. Manifestanten durchzogen Gelegentlich der Generalrats Wahlen haben sich in die Straßen, zertrümmerten die Fensterscheiben mehrerer Läden und beamte wurden verwundet. Fünf Personen wurden verhaftet. richteten in einem Kaffeehause Verwüstungen an. Mehrere Polizei­Italien.

Baron v. Stietencron ist Besizer eines unermeßlichen Gutes, welches bis vor einigen Jahren zu den blühendsten in Elsaß- Lothringen  zählte. Durch dieses Gut führen verschiedene Fahr- und Feldwege. So lange man denken kann, wurden diese Wege von den Einwohnern Neapel  , 22. Juli. Crispi ist neuerdings ertranft Niederweilers, Bruderdorfs, Hochwalschs usw. benutzt; den früheren unter Anzeichen von großer Herzschwäche. Heute war fein Bes Besitzern ist nie eingefallen, Fuhrwerken und Fußgängern finden besser, doch ist sein Zustand immer noch beunruhigend. Die die Benutzung der Wege zu verbieten. Mit der Stieteneronschen Aerzte   haben absolute Stuhe angeordnet. Herrschaft ist das anders geworden. Der Baron verbietet jegliche Passage durch sein Gut und unterstreicht dieses Verbot nachdrücklich mit der Flinte. Die Bewohner der umliegenden Gemeinden sind dadurch gezwungen, Umwege von 2 Kilometer Länge zu unters nehmen. Ob Baron v. Stietencron überhaupt berechtigt ist, diese Wege zu berbieten, bleibt eine offene Frage.

Da diefer gemeingefährliche Baron sich immer noch auf freiem Fuß befindet, so scheint es, als ob man sich an ihn nicht recht heran­traut. Sollte sich für den Notfall das Verfahren nicht empfehlen, das dem Räuber Kueißl gegenüber angewandt worden ist?

Türkei  .

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Konftantinopel, 21. Juli. Infolge der Beschlagnahme amtlicher serbischer an die serbischen Konsulate in Macedonieu gerichteter Bost sendungen durch die türkischen   Behörden in Bibeftsche an der serbisch  - türkischen Grenze unternahm der ferbische Gesandte Grnitsch bei der Pforte entsprechende Schritte. Der türkische  Minister des Aeußern, Tewfit Bascha, erklärte, er habe bereits Befehl gegeben, die betreffenden Pestsendungen unbehelligt zu lassen, da es sich um ein Mißverständnis handle.

Und was denkt der Gumbinner über diesen Fall? In, Türkische Briganten griffen in diebischer Absicht das Gumbinnen   wird ein Sergeant in Haft behalten, obwohl er griechische Konsulat in Brussa an, flohen aber unter durch das Militärgericht freigesprochen worden ist. In Lothringen   Burücklaffung der gestohlenen Sachen, als die Kawaffen des Konsulats wird ein erwiesenermaßen des Mordes schuldiger Offizier a. D. fener gaben. Der griechische Konful erhob beim Vali in Brussa freiem Fuß belassen? Einspruch und verlangte Garantie für die Sicherheit feiner Person und die Bestrafung der Schuldigen. Der griechische Gesandte in Sonstantinopel, Fürst Maurocordato, unternimmt entsprechende Schritte bei der Pforte.-

Welch ein Unterschied in der militärischen Rechtspraxis zwischen dem äußersten Osten und äußersten Westen des einen Deutschen Reichs!

gewählt.

Zur Statutenberatung wurde eine 5gliedrige Kommission Bei Punkt Presse wurde beschlossen, das bisherige Publikations­organ die„ Buchdrucker- Wacht" vom 1. Oftober ab zu beseitigen und ant deren Stelle wurde beschlossen, die Zeitschrift für Graveure und Eiseleure zu beziehen.

Hiermit waren die Verhandlungen erschöpft. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die moderne Arbeiter­bewegung.

Partei- Nachrichten.

Der Landesvorstand der socialdemokratischen Partei Badens erläßt den Aufruf zu den Landtagswahlen. Nach Dar­legung der gegenwärtigen politischen Situation in Baden, die sich als eine Annäherung des nationalliberalen Systems an das Centrum charakterisiert, heißt es:

Wir treten nach wie vor für die volle Weltlichkeit der Schule und die völlige Trennung der Kirche vom Staat ein. Dagegen ver­werfen wir alle auf Zwang gerichteten Bestimmungen der so­genannten Stulturkampf- Gesetzgebung und verlangen die völlige ge­jegliche Gleichberechtigung aller Staatsbürger in politischer und reli­giöser Beziehung.

Wir kämpfen nach wie vor für das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht( ohne Kautelen") und für eine Revision der Gemeinde- und Städte- Ordnung, durch welche die Rechte der Ge­meinde und innerhalb derselben die des Bürgerausschusses erweitert werden, und wir kämpfen für die Erhaltung der Selbständigkeit unsrer Eisenbahnen, so lange nicht eine eventuelle Reichseisenbahn­gemeinschaft uns sichere Gewähr bietet, daß wir durch Aufgabe der Selbständigkeit der Eisenbahnen entsprechende Vorteile in finanzieller und verkehrstechnischer Beziehung erzielen.

Unter diesen Gesichtspunkten treten wir in die Wahl ein. Kampf auf allen Flanten! Nirgends Gewehr bei Fuß!" fei unser Losungswort. Wo wir begründete Aussicht oder auch nur Hoffing haben, socialdemokratische Wahlmänner durchzubringen, stellen wir selbständige Wahlmännervorschläge auf und stellen den mit Bureaukratie und Klerikalismus verbündeten Kapitalismus   die umgestaltende Macht der vorwärtsstrebenden Arbeiterklasse, der national, flerital- oder frei­ig- schiffernden Reaktion die grundsägliche Demokratie des volks­befreienden und völkervereinenden Socialismus entgegen!

Eine Freistatt  . Bei der gegenwärtig vorgenommenen Reno­vierung der Gotthardtstapelle in Mainz   am Dom fanden die Maurer ein verschlossenes Kistchen, worin sie Dokumente oder