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Nr. 175. 18. Jahrgang.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Arbeiter, Parteigenossen! Heute ist der letzte Tag, an dem die Wählerlisten zur Stadtverordnetenwahl aus liegen. Die Listen sind in der Zeit von 9 bis 3 Uhr im städtischen Wahlbureau, Poststr. 16, Zimmer 57, einzusehen. Wer es bis jetzt versäumt hat, sich sein Wahlrecht zu sichern, dem bietet sich heute noch Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen!
Fünfter Wahlkreis. Heute, Dienstagabend, 81/2 Uhr, findet im Alten Schüzenhause, Linienstr. 5, die Generalversammlung des Wahlvereins im 5. Kreise statt. Neben den Quartalsberichten steht ein Vortrag des Genossen Robert Schmidt über die wirtschaftliche Krisis auf der Tagesordnung.
erwartet
Gäste sehr willkommen. Vollzähliges Erscheinen der Mitglieder Der Vorstand. Weißensee . Heute Dienstag, den 30. Juli, abends 81/2 Uhr, findet im Lokal Langhansstr. 106 eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen statt. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Herrn Dr. Joel über„ Moderne Naturanschauung". Bahlreiche Beteiligung, auch der Frauen, sehr erwünscht.
Lokales.
Das Erbrecht, das der Stadtgemeinde gegen die aus Mitteln der öffentlichen Armenpflege unterſtügten Personen zusteht, hat der Stadt- Hauptkaffe im Geschäftsjahr 1900/01 eine Einnahme von 27 829,78 m.( im vorhergehenden Jahre 34 032,54 M.) gebracht. 24 108,99 M.( im vorhergehenden Jahre 28 810,14 M.) rührten aus den sachlässen der mit Geld unterstützten Personen her, der Rest aus den Nachlässen der in den Anstalten verpflegten Personen. Mit einbegriffen ist in diesen Beträgen der Erlös für die hinterlassenen Möbel, Kleidung, Wäsche usw., bei den Anstaltsinsassen auch die auf ihren Namen ausgezahlten Sterbefassengelder.
Die Saison des Drachensteigens hat begonnen, was stets um die Zeit zu geschehen pflegt, wenn auf den Feldern der Wind über die Stoppeln weht. Bei Berlin war es am letzten Sonntag besonders das Tempelhofer Feld, auf dem die Knaben, oft unter Beihilfe ihrer Väter, die papiernen Drachen in die Lüfte steigen ließen. Da sei denn darauf hingewiesen, daß dies niemals in der Nähe von Telegraphen- oder Telephondrähten geschehen darf, da sich hierin leicht der Bindfaden oder auch der geschwänzte Drache selbst verwickeln und dadurch eine Störung des Betriebes herbeigeführt werden kann. Zuwiderhandelnde werden bestraft und können zu den Kosten für den Ersatz der gestörten Leitungen herangezogen werden. Strafe muß sein. Jedenfalls auf eine Denunziation ist ein Strafmandat zurückzuführen, das in diesen Tagen der Vorsitzende der Centralkommission der Krankenkassen Berlins erhalten hat. Das Schriftstück lautet:
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" Auf den Antrag der königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen Sie wegen der Beschuldigung wie umstehend Uebertretung gegen§§ 1, 12 des Gesetzes vom 11. März 1850, wofür als Beweismittel bezeichnet ist: der Ausschnitt aus Nr. 117 der Beitung Vorwärts" vom 22. Mai 1901 eine Geldstrafe von 15- fünfzehn Mark, und für den Fall, daß dieselbe nicht beigetrieben werden kann, eine Haftstrafe von 3- drei Tagen fest
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dort.
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Ein Wagen 2. Klasse mit zertrümmertem Untergestell liegt noch heute bunden. Der Kopf des Mannes war völlig zermalmt oder zerquetscht, Der Verkehr wurde unterdessen über den Lehrter Bahnhof der rechte Arm war gebrochen und der rechte Unterschenkel fehlte geleitet, wie auch von Charlottenburg am Nachmittag Sonderzüge gänzlich. Die Persönlichkeit ist noch nicht bekannt. Der Mann ist abgelassen wurden. Bezüglich des Grundes der Entgleisung liegen 1,70 Meter groß. hat braune Augen und einen dunkelblonden Vollzwei Möglichkeiten vor: entweder war eine Achse lose und der bart. Besondre Merkmale sind, daß der Nagel am linken Zeigefinger Wage sprang deswegen aus dem Geleise oder die Vermietung der verkrüppelt ist, und daß sich zwischen den Augen eine Warze be= Weiche war nicht fest genug, so daß die Zunge herumgedrückt und findet. Ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht, muß erst die nähere ein Teil der Wagen auf ein falsches Geleise geführt wurde. Untersuchung ergeben.
Eine Fahrt auf der„ Großen". Ein Leser schreibt uns: Am Sonntagnachmittag fuhr ich auf der Elektrischen nach Charlottenburg , woselbst turz vor meiner Ankunft ein Zusammenstoß mit einem Fuhrwerk stattgefunden hatte, wodurch ein Pferd tot, ob Menschen verlegt, fonnte ich nicht erfahren.
Auf der Rückfahrt abends 1112 Uhr in der Leipzigerstraße vor Wertheim Feuerwehr und riesige Menschenansammlung; Grund Drahtbruch. Als ich nach der Gertraudtenbrücke kam, hatte ich noch das Vergnügen, einen alten Anhängewagen auf den Schienen liegen zu sehen. Ein Sonntagsausflug auf der Großen Berliner " ist ein Vergnügen!
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Das Opfer einer Spiritusexplosion ist der 15 Jahre alte Knabe Ottomar Bombe, an Ostbahnhof 17, geworden. Er hatte in einen im Ausgehen begriffenen Spiritustocher neu aufgegossen, ohne die Flamme vorher zu löschen. Das Gefäß explodierte, und die Flamme verbrannte den Knaben derart am Körper, daß der Tod eingetreten ist.
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Die alte Geschichte. Vor zwei Jahren siedelte das 18 Jahre alte Dienstmädchen Auguste Köhn aus Mecklenburg- Strelitz nach Berlin über, weil es in der Reichshauptstadt sein Glück zu finden hoffte. Das junge Mädchen nahm den ersten Dienst in der Versuchsund Lehrbrauerei in der Seestraße und konnte sich nicht genug seinen des Verkehrs mit Der Kapitän Wilson resp. der Agent Adolf Kühne ist nach Landsmänninnen gegenüber wegen den bisherigen Feststellungen ein Opfer des Direktors Luppa Studenten rühmen, die es dort kennen gelernt hatte. Bor wenigen geworden. S. war früher bei Sternberg als Buchhalter angestellt Monaten wechselte die K. den Dienst und zog zu einem Kaufmann gewesen und wirkte später für ihn als Brauerei- Reisender. Nach der nach der Golzstraße zu Schöneberg . Am Donnerstagmorgen um 3 Uhr Verhaftung seines früheren Chefs besuchte Kühne den Luppa und sprang am Reichstagsufer ein junges Mädchen mit einer weißen, erklärte sich bereit, für Sternberg im günstigen Simme thätig zu sein gestickten Schürze in die Spree und ertrant, obgleich anwesende und im Interesse der Entlassung notwendige Recherchen vorzunehmen. Droschkentutscher und Schußmänner sie zu retten versuchten. In der S. will ursprünglich durchaus ehrliche Absichten gehabt haben. Erst später gelandeten Leiche wurde die junge Köhn erkannt, die am später sei er angeblich von Luppa veranlaßt worden, auf die Mittwochabend einholen sollte, die gekaufte Ware aber in einem Bengen einzuwirken, wobei er sich einerseits zu seiner Sicherheit Korbe in dem Laden stehen ließ und davoneilte. Die Nacht über andrerseits, um mehr Einfluß zu gewinnen, den Namen Kapitän scheint sie unschlüssig und im Kampf mit sich selbst umhergeirrt zu Wilson beilegte. Kühne ist über seine Thätigkeit in der Sternbergschen sein, bis der grauende Morgen die Entscheidung brachte. Das junge Affaire in vollem Umfange geständig, so daß die gegen ihn schwebende Mädchen hatte Grund, wegen der Bekanntschaften aus der VersuchsUntersuchung wohl schnell zum Abschluß gelangen dürfte. Er hatte brauerei um die Zukunft besorgt zu sein. sich sofort, nachdem Luppa entfloben, ins Ausland begeben und ver- Tötlich verunglückt ist auf einer Landpartie nach Schönholz fuchte, aller Geldmittel bar, den Direktor L. in London zu treffen, der 13 Jahre alte Sohn Max des Möbelpolierers Wegener aus der was ihm jedoch nicht gelang. Schließlich wurde er durch Wörtherstraße 15. Er befand sich in Gesellschaft eines Mitschülers petuniäre Sorgen gezwungen, jetzt wieder nach Deutschland zurück Horst aus der Dunderstraße und erkletterte nach Knabenart einen zukehren. Auffällig erscheint es übrigens, daß verschiedene Zeugen Baum. Aus Unvorsichtigkeit stürzte er herunter und zog sich eine den angeblichen Kapitän Wilson als einen Mann bezeichneten, welcher einige Aehnlichkeit mit dem Kriminalkommiſſar Thiel haben joffte. Gehirnerschütterung und einen Armbruch zit. Die erstere führte am sollte. Sonnabend in einem Krankenhause seinen Tod herbei. Kühne ist etwa einen Kopf kleiner als der frühere Kriminalkommissar und trägt einen grauen Vollbart. Er war nach feiner Nichtung hin mit Thiel zu identifizieren. Die in der Wohnung Kühnes abgehaltene Haussuchung hatte übrigens feinerlei Resultat, welches auf das Verfahren von Einfluß sein könnte, gehabt.
Sein schlechtes Gedächtnis ist einem Provisionsschwindler, der seit längerer Zeit in Berlin fein Wesen trieb, verhängnisvoll geworden. Der stellenlose Barbier Karl Bauer meldete sich bei den Subdirektionen oder Generalvertretungen bon Bersicherungsgesellschaften als Agent und wurde auf Grund seiner vielversprechen den Worte angenommen. Bald brachte er auch eine Menge von Versicherungsanträgen und steckte die im Vertrauen auf seine Ehrlich feit gezahlte Provision ein. Nach einiger Zeit blieb Bauer fern, und man fonnte feststellen, daß die Unterschriften auf den Anträgen gefälscht waren. Vor 2/2 Jahren brachte ihm seine Betrügerei eine zweijährige Gefängnisstrafe ein. Jezt hatte er wieder eine Vertretung nachgesucht und auch bereits erhalten, als demi Direktor die Erinnerung an einen von derselben Person vor etwa zwei Jahren bei ihm verübten Schwindel aufstieg. Er ging dem Betrüger nach und ließ ihn auf der Straße festnehmen. Bauer war im Besitz von Papieren, die auf verschiedene Namen lauten und bei den ver
Eine eigenartige Ueberraschung wurde am Sonntagnach mittag einer Gesellschaft zu teil, welche einen Ausflug nach Lehnik unternommen hatte und gegen 5 Uhr sich an dem inmitten des Waldes belegenen Lehnißer See lagerte. Plötzlich ertönte ein auffälliges Knacken und Brechen von Zweigen und im nächsten Augenblick stürzte von einem Baum, der nahe an der Lagerstelle der Ausflügler stand, ein schwerer Körper in die Tiefe. Es war dies ein junger Mann, der eine Schlinge um den Hals hatte und Selbstmord verüben wollte. Der Ast, an welchem er sich zu erhängen versuchte, war aber zu schwach, brach unter der Last des Selbstmord- Kandidaten ab und so fiel dieser etwa drei Meter tief auf den Waldboden. Der Lebensmüde, der, wie er erzählt, sterben wollte, weil ihn seine Braut versetzt" habe, hatte bei dem jähen Sturz leichte Stontufionen an beiden Füßen erlitten, jedoch weiter feinen Schaden davongetragen. Durch eine gehörige Tracht Prügel versuchte man dem Lebensmüden seine Todesgelüfte auszutreiben.
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Von einem Baum erschlagen. Der Arbeiter Vittasch, wohnhaft Stromstr. 6, Hof I, ging am Sonntag mit seiner Frau und seinen vier Kindern im Tiergarten spazieren. Das jüngste Kind, ein zweijähriger Junge, wurde in einem Sportwagen gefahren. Als die er in
gejezt. Zugleich werden ihnen die Kosten des Verfahrens auferlegt. fich Frig König. Die Kriminalpolizei ließ sich aber nicht düpieren war, brach plöglich ein mächtiger Baum von rund 1 Meter Durch
( Letztere betragen specialisiert 1,50 M.)
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Da die Centralkommission der Krankenkassen sich nur mit internen Angelegenheiten, der Krantentassen Verwaltung beschäftigt, so wird fie gegen das Strafmandat richterliche Entscheidung beantragen und voraussichtlich mit Erfolg die Strafverfügung anfechten. Uebrigens wäre es interessant zu erfahren, ob die Herren Apothekenbefizer, die Gegner der bezeichneten Kommission, sich auch einer so peinlichen gewissenhaften Aufsicht der Staatsanwaltschaft erfreuen.
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messer um und schlug den Sportwagen nieder. Vorübergehende Herren zogen das schwerverletzte Kind hervor und brachten es auf die Unfallstation an der Charlottenburger Chauffee. Hier aber war kein Arzt zur Stelle, so daß die Herren nach der Charité fahren mußten, wo die Verlegungen des Kindes als mehrfacher Schädelbruch festgestellt wurden. An seinem Aufkommen ist zu zweifeln. Es flingt doch recht sonderbar bei diesem Vorfall, daß auf der Unfallstation keine ärztliche Hilfe zu erhalten war.
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An schweren Brandwunden gestorben ist im Krankenhaus Moabit die Schneiderfrau Emilie Söhne aus der Neuen Hochstr. 28. während ihr Ehemann auf dem Schneidertisch arbeitete, wollte sie einen eisernen Ofen anheizen und warf das brennende Streichholz, mit dem sie eben einen Kienspan entzündet hatte, achtlos beiseite. Beide Eheleute bemerkten auch nicht gleich, daß das Streichholz die Kleider der Frau in Brand setzte, wurden vielmehr erst aufmerksam, als die Flammen am Rüden emporloderten. Auf das Geschrei der Frau H. eilten Nachbarn herbei, die das Feuer löschten. Frau H. hatte aber derartige Brandwunden erlitten, daß jede ärztliche Kunst ohne Erfolg bleiben mußte.
In der Beschuldigung heißt es dann umstehend: Sie und führte ihn unter seinem richtigen Namen in Untersuchung ab. haben zu Berlin am 20. März 1901 in der Berliner Ein vielseitiger Verbrecher, der zuletzt 31/2 Jahre Zuchthaus Ressource, Kommandantenstraße, eine Versammlung der Ber verbüßt hat und von verschiedenen Behörden Magdeburg , Braunliner Krankenkassen- Vorstände, Verwaltungs- Beamten und schweig usw. wegen Urkundenfälschung, Betruges und Unter Aerzte, in welcher öffentliche Angelegenheiten erörtert und beraten schlagung steckbrieflich verfolgt wird, tonnte hier am Sonntagnach wurden, einberufen, ohne 24 Stunden vorher der Polizeibehörde mittag verhaftet werden. Es ist der Maler Karl Kruschte, nach dem Anzeige gemacht zu haben. die Kriminal- Polizei eine Streife durch die Verbrecherlokale vornahm. Er ist auf allen Gebieten zu Hause und hatte sich in der letzten Zeit dem Einbrecherhandwerk entzogen, um in Verbindung mit einer Frauens person auf Jahrmärkten beliebige Betrügereien zu verüben und dann schleunigst zu verschwinden. In Leipzig hatte er die Summe von 6000 M. gestohlen und war damit nach Berlin entflohen, wo ihn das Schicksal ereilte. Nach seiner eignen Angabe besigt seine Braut" eine Schwester, die in Köln ein öffentliches Haus deffen Die Kennzeichen der Hundswnt. Aus Anlaß der jetzt unterhielt und vor kurzem verkaufte. Von dem Erlös Herrschenden Gefahr der Tollwutkrankheiten bei Hunden bringt größeren Teil sie auf einer Bank ficherstellte, behielt sie 7000 m. das Polizeipräsidium die Merkmale der Hundswut zur all- für den vorläufigen Unterhalt und begab sich dann auf Reisen. gemeinen Kenntnis, wie sie von der Tierärztlichen Hochschule auf- struschte traf mit ihr zusammen und reiste mit ihr und seiner Braut gestellt worden sind. Danach sind als hervorstechende Merk- nach Leipzig . Der Reichtum seiner Schwägerin lockte ihn bald, er male der Hundswut Krankheit zu betrachten: Die Hunde begann auch mit ihr eine Liebelei, bestahl sie um 6000 m. und ließ Aus fchiedsmännischen Bergleichen sind der städtischen Hauptzeigen zuerst eine Veränderung in ihremt gewohnten Be- die beiden Schwestern in Leipzig fizen. Diese aber erstatteten An- Stiftungstaffe in Geschäftsjahr 1900/01 mur 5237,85 m.( im vornehmen. Biele wutkranke Hunde verlassen in den ersten zeige; von Leipzig ging die Meldung nach Berlin , und Kurschte saß hergehenden Jahre 5721,93 M.) überwiesen worden. Dieser Eins Tagen der Krankheit das Haus ihres Herrn und laufen alsbald fest. Von dem Gelde befanden sich noch rund 5600 m. innahmeposten ist schon seit längerer Zeit im Rückgange. Bei Streitig mehr oder weniger weit davon. Die meisten dieser Hunde seinem Bejizz. teiten, die vor dem Schiedsmann geschlichtet werden, fällt jetzt mehr verlieren schon in den ersten zwei Tagen der Krankheit den Appetit Die Gehilfin Bobbes. Die Voruntersuchung gegen die Witive als früher auch den Wohlthätigkeitsvereinen die Rolle des fich zu dem gewöhnlichen Futter, aber sie verschlucken von Zeit zu Zeit Marie Steger ist nunmehr abgeschlossen. Die Anklage gegen die freuenden Dritten" zu. andre Dinge, welche nicht als Nahrung dienen. Alle tollen Hunde Steger wegen Beihilfe zum dreifachen Mord, der im Mai von Bobbe zeigen eine andre Art des Bellens und äußern eine größere Beiß an den beiden Kindern der St. und an der Frau Hemling in Marienfucht als im gefunden Zustande. Alle tollen Hunde magern in kurzer dorf verübt wurde, wird erhoben. Die Verhandlung vor dem Beit fehr ab, sie bekommen trübe Augen und ftruppige Haare; Schivurgericht des Landgerichts II ist Ende des nächsten Monats zu spätestens nach acht bis neun Tagen erfolgt der Tod. erwarten. Viele Zeugen sagen aus, daß die Steger, während sie mit Bobbe zusammen wohnte, den Bau der Menschenfalle bemerkt haben müsse.
Eine internationale wissenschaftliche Ballonfahrt findet am 1. August statt. Es steigen bemannte und unbemannte Ballons auf in Trappes , Paris , Straßburg i. E., München , Wahrscheinlich am Sitzschlag gestorben ist der 46 Jahre Wien , Kratau, Bath , Berlin , St. Petersburg , Mostau.
alte Direttor Mag Gelb aus Budapest . Auf der Rückkehr aus einem Seebad stieg er am Sonnabend in einem Berliner Hotel ab, wurde bald darauf von Univohljein befallen und starb nach kurzer Zeit.
Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine BeYohnung, sofern er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß Aus einem höchst sonderbaren Grund versuchte der 30 Jahre den Ballon und die Instrumente sorgfältig, birgt und an die analte Monteur Otto Benting fich am Sonnabendabend um 8 Uhr zu gegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. Auf eine erschießen. Bon seiner gleichaltrigen Frau, mit der er ſeit brei vorsichtige Behandlung des Ballons und der Instrumente wird be- Jahren in kinderloser Ehe lebte, trennte er sich vor drei Monaten, sonders aufmerksam gemacht. weil er sich in eine Schneiderin verliebt hatte. Mit dieser war er Eine Entgleisung im Eisenbahnverkehr brachte am Sonntag nach der Waldstr. 18 gezogen, konnte sie aber nicht heiraten, weil er morgen auf dem Bahnhof Charlottenburg große Aufregung hervor. feinen Grund hatte zur Scheidung von seiner Ehefrau, diese aber Der vom Schlesischen Bahnhof um 917 Uhr in Charlottenburg fällige fich auf nichts einlassen wollte, ihn vielmehr aufforderte, zu ihr Zug, der von Personen start befegt war, hatte sich dem Weichen zurückzukehren. In dieser verzweifelten Lage schoß er sich eine turm o. t. w. auf etwa 200 Meter genähert. Da er noch keine Revolverkugel in den Kopf. Er scheint nicht lebensgefährlich verlegt Einfahrt hatte, fuhr er ganz langsam über die Weiche. Die Maschine zu sein und wurde in einem Koppschen Rettungswagen nach dem und die ersten drei Wagen waren bereits hinüber, als der vierte Krankenhause in Moabit gebracht.
Bohlen, Buffer,
plöglich unter unheimlichem Krachen aus der Weiche sprang, die Beim Spielen totgefahren wurde am Sonnabendmittag die nächsten drei hinterdrein und quer über die Geleise geworfen wurden. 3 Jahre alte Tochter Erna der Arbeiter Kazmareckschen Eheleute aus und Berkuppelungen zerrissen zerbrachen, der Cubrystraße 13. Während die Mutter in der Wohnung nähte, aber die Wagen schlugen nicht um, so daß das zahlreiche hatten Gespielen ihrer einzigen Tochter diese von dem Hofe aus Publikum nur start durcheinander geworfen wurde. Als nach der Wrangelstraße mitgenommen, wo vor Nr. 57 ein Sandendlich ein Stillstand eingetreten war, stürzten die Leute aus den Wagen heraus, mußten aber noch zurückgehalten werden, bis der in haufen lag. Während des Spielens glitt Erna K. von dem Sandhaufen auf die Straße vor das Pferd eines vorüberfahrenden BierDer Ausfahrt begriffene Fürstenwalder Zug zum Stehen gebracht war. Nun konnten die Reisenden den Zug verlassen und auf dem wagens. Der Kutscher riß es zurück, doch wurde es durch den plößBahnhof Charlottenburg untergebracht werben. Wie sich hier ergab, lichen Aufschrei mehrerer Frauen, die dem Vorgang beiwohnten, find ernste Verlegungen nicht zu verzeichnen; nur fleine Abschürfungen unruhig und zog wieder mit einem so starken Rud an, daß zwei Räder dem Kind über Brust und Kopf gingen. Der Tod trat nach und Ohnmachtsanfälle wurden durch das Herausspringen der Wagen einigen Minuten ein. zulvege gebracht. Später brachte dann ein ändrer Zug die Leute nach dem Zielpunkt Potsdam . Die aus den In einem furchtbar verstümmelten Zustand befindet sich die Schienen gesprungenen Wagen hatten sich tief in den Boden ein- Leiche eines Mannes in den vierziger Jahren, die am Sonntag gebohrt, die Aren waren zum Teil gebrochen. Erst um 4 Uhr nach- nachmittag nahe bei der Oberbaumbrücke aus dem Wasser gelandet mittags konnte die Sperrung der Vorortgeleise gehoben werden. ivurde. Um den völlig nackten Körper war ein lebener Riemen ge
Arbeiter- Bildungsschule. Die so beliebten und sich immer größerer Beteiligung erfreuenden Familien Ausflüge haben für den nächsten derselben insofern eine Aenderung erfahren, indem am 11. Angust eine Dampfer Partie mit Musit nach dem herrlich am Dämeritsee gelegenen Hessenwinkel stattfindet. Abfahrt früh 7 Uhr an der Stralauer Brücke 5. Billet a Person 1,25, Kinder unter 14 Jahren frei. Für Nachzügler: Schles. Bahnhof- NeuRahnsdorf, durch den Wald nach Hessenwinkel( Botal: Rapmund). Billets find Donnerstag abends 8-9 Uhr in der Bibliothet, EngelUfer 15, sowie täglich bei Horich, Engel- Ufer 15, Schulz, am Kottbufer Play, Reul, Barnimstr. 42, Strause, Müllerstr. 7a ind bei den Vorstandsmitgliedern zu haben. Es ist alles aufgeboten, um die Teilnehmer in jeder Weise zu befriedigen, und wird gebeten, sich frühzeitig mit Billets zu versehen.
Der Vorstand.
den
Freie Volksbühne. Generalversammlung Mittwoch, 31. Juli 1901, abends 8 Uhr, in Cohus Festsälen. Geschäftsund Kassenbericht. Bericht der Revisoren. Antrag auf Statutenänderung. Erhöhung des Eintritts geldes. Verschiedenes. Eintritt nur gegen Vorzeigung der Mitgliedstarte. Um zahlreichen Besuch bittet
Der Vorstand. J. A.: G. Winkler. Beim Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, den 31. Juli, mittags 12 Uhr, wirten mit: Herr Musikdirektor Otto Dienel, Fräulein Marie Wagner, Frau Valerte Bienert, Herr Aler. Curth, Herr Felix Lederer - Priva, Herr Edm. Schäffer, Violinist, und Herr Gustav Müller. Der Eintritt ist frei. Straßensperrung. Die Chaussee vom Artillerielaboratorium bis zur Charlottenburger Brücke über den Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal ist zwecks Ausbesserung vom 29. d. M. ab gesperrt worden.
In Berlin wird die Manteuffelstraße, von Muskauerstraße bis
Waldemarstraße behufs Asphaltierung vom 1. August d. I. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.
Feuerbericht. In der Nacht zum Montag hatte Potsdamerstraße 117 auf einem Balkon ein Vorhang Feuer gefangen. Vorher waren Luisenufer 48, Frankfurterstr. 130, Danzigerstr. 9 und Invalidenstr. 139 fleine Zimmerbrände abzulöschen, die in der Hauptfache Kleider und Wäsche einäscherten. Brunnenstr. 156 hatten sich Breßkohlen entzündet. Ein größerer Dachstuhlbrand beschäftigte die