Schweizerische Parteiverhältnisse.
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Gemeinde errichtet Wohnungen in genügender Zahl zur Vermietung Arbeitgeber die Gehilfen einzuschüchtern und von dem Besuche der Der Streit der Steinarbeiter in Striegau und Häslicht 1 Unbemittelte zu möglichst billigen Preisen. 3. Krankenpflege Versammlungen fernzuhalten. Unfre Forderungen sind derart, daß in Schlesien wird mit Ausdauer und Energie weitergeführt. Es ist auf Gemeindekosten. 4. Die kommunalen Arbeiten werden von uns dieselben bewilligt werden können, wenn die Arbeitgeber nur jest seit Ausbruch des Streits die neunte Woche verflossen und noch der Gemeinde selbst ausgeführt, ohne Hinzuziehung eines Unter- wollten. ist kein Ende abzusehen. Fünf Mann von den Streifenden haben nehmers. 5. Eine effektive Fabrikaufsicht, wozu die Arbeiter- Wir fordern: Minimallohn 10,50 M. wöchentlich bei ganzer Kost bei einem andern Unternehmer in Striegau vor 14 Tagen Arbeit organisationen ihre Vertreter ernennen. 6. Einführung des acht- und Logis, 13,50 W. bei halber Soft und Logis, 20 m. wöchentlich erhalten, sind aber nach Ablauf der 14tägigen Kündigungsfrist wieder ständigen Arbeitstages für die kommunalen Arbeiter in Verbindung ohne Kost und Logis, 22 M. für Aushilfe pro Woche ohne Kost und entlassen worden. Der betreffende Unternehmer motivierte die Entmit einem garantierten Mindestlohn. Logis, 13 M. für Aushilfe pro Woche mit Kost und Logis. Lasiung damit, daß er vom Centralverband der Unters In allen Gemeinden, wo fir unsre Parteigenossen Aussicht vor- 7,00 m. für Aushilfe am Sonnabend und Comitag, mit szoſt. nehmer dazu gezwungen wurde, ſonſt müſſe er Strafe bezahlen. handen ist, daß sie sich Geltung verschaffen können, muß die Vor- Arbeitszeit Sonnabends von 2 Uhr mittags bis 10 Uhr abends; Die in der letzten Woche nochmals angebahnten Unterhandlungen arbeit zu den Kommunalwahlen sobald wie möglich begonnen werden. Sonntags von 7 Uhr morgens bis 2 Uhr mittags. 4,00 M. für scheiterten wieder an den Starrfinn der Unternehmer. Sie erklärten, In keiner solchen Gemeinde soll die Socialdemokratie es unterlassen, Aushilfe an einem Wochentage ohne Soft; 3 M. für Aushilfe an nur unter dem von ihnen vorgelegten Lohntarif kann die Arbeit aufmit einer eigenen Liste an den Wahlen teilzunehmen." einem Wochentage mit Soft; 2,00 M. für Aushilfe an einem halben genommen werden. Wochentage. Gewährung einer einstündigen Mittagspause. Ein Das Organ des Verbandes deutscher Steimmeßgeschäfte sucht es führung einer geregelten Arbeitszeit- Betrozdem so hinzustellen, als ob die Arbeiter schuld daran wären, ginn derselben im Sommer 11 117 7 Uhr Die Reorganisation der socialdemokratischen Partei beschäftigt inter um 8 Uhr- Schluß des Geschäfts 9 Uhr im daß bisher keine Einigung erzielt werden konnte. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Die Ausständigen sind zu jeder Zeit bereit, nach wie vor unsre schweizerischen Genossen und in den nächsten Sonnabends 10 Uhr. Abschaffung der gesundheitsschädlichen in Unterhandlungen zu treten. Wenn die Unternehmer die Hand Monaten soll ein entscheidender Schritt geschehen. Das in dazu bieten, dann ist auch eine Einigung zu erzielen. Dies kann Luzern domizilierte Centralfomitee des schweizerischen Grütli- Schlafstellen. Anerkennung der Organisation. vereins beruft auf den 21. und 22. September die Delegierten- Arbeiter, Parteigenossen! Wir ersuchen Euch dringend, uns zu nur im Interesse beider Teile liegen. bersammlung nach Solothurn , um hier außer den regelmäßigen unterstügen, da es infolge unsrer schwachen Organisation unmöglich Organisation der Steinarbeiter Deutschlands . Geschäften auch noch die Stellungnahme des Grütlivereins zur Man kann oft die Worte der Arbeitgeber hören: ist, diesen Kampf ohne Eure Unterstüßung fiegreich zu Ende zu führen. Das Eisenhüttenwerk Thale in Thale am Harz sucht durch Reorganisation der socialdemokratischen Partei zu behandeln. Die Man kann oft die Worte der Arbeitgeber hören: Es frägt ja doch Arbeiter, wir bitten Euch Beitungsinserate in Leipzig und anderen Orten Arbeiter, denen guter Grundlage der bezüglichen Beratung bildet ein vom Parteikomitee fein Arbeiter nach den Kontrollkarten." bezw. vom Genoffen Wullschleger in Basel ausgearbeiteter Statuten- nochmals, stets die grüne Kontrollkarte zu verlangen, und diejenigen Berdienst und dauernde Beschäftigung zugesichert wird. Arbeiter, die entwurf. Gleichzeitig findet auch der socialdemokratische Parteitag Geschäfte zu meiden, wo dieselbe nicht vorhanden ist oder nicht daraufhin nach Thale gereist sind, wurden nicht eingestellt und sind, entwurf. Gleichzeitig findet auch der socialdemokratische Parteitag ordnungsgemäß abgestempelt ist.( 31. Woche muß jezt abgestempelt da sie ihr letztes Geld für die Reise ausgaben, und teine Mittel zur bezw. ein allgemeiner Kongreß der schweizerischen Da die Jujerate, Socialdemokratie statt zur abschließenden Beratung der sein.) Die grüne Kontrollkarte ist der Ausweis dafür, daß der be- Rückfahrt hatten, in große Verlegenheit geraten. Barteireorganisation und zur Behandlung einiger weiterer An- treffende Gehilfe Mitglied der Organisation ist und daß der wie die Leipziger Volksztg." sagt, immer noch erscheinen, so seien Arbeitgeber die Forderung schriftlich anerkannt hat. Folgende Arbeit die Arbeiter hierdurch gewarnt, nach Thale zu gehen, ehe sie sich die Eine Konferenz für den Monat September schlägt auch der in geber haben die Forderungen der Gehilfen schriftlich anerkannt: fchriftliche Zusicherung vom Eisenhütteniverk verschafft haben, daß sie Zürich domizilierte Landesausschuß der deutschen und Johann Rohde, Gothenstr. 33; Walter Brennecke, Gothen- eingestellt werden. ostreichisch ungrischen Socialdemokratie in der Straße 5; Mar Dannert, Brunhildstr. 12; Franz Schwell, Schweiz den beteiligten Sektionen vor, die voraussichtlich zu Belzigerstr. 54. stimmen werden. Die Konferenz foll am 14. und 15. September in Anfragen an die Schöneberger Lohnkommission bitte nach KlubBasel abgehalten werden, also 8 Tage früher als die Zusammen- haus, Schöneberg , Hauptstr. 5/6 zu senden. Unterschriften der Arbeitkunft der schweizerischen Genossen in Solothurn . Als hauptsächlichste geber werden daselbst am Dienstag, den 6. August, entgegengenommen. Verhandlungsgegenstände werden vorgeschlagen: Agitation, ReiseDie Schöneberger Lohukommission. Unterstützung und Schriftenvertrieb( Kolportage der Parteischriften). Erwähnenswert ist sodann noch, daß der Landesausschuß im vorigen Herbste den Sektionen acht Diskussionsfragen unterbreitete zum An die organisierten Arbeiter Rixdorfs. Arbeiter, ParteiZwecke geistiger Anregung und daß ca. 30 Antworten darauf ein- genossen! Fragt nach der Kontroll- Karte, denn nur hierdurch gingen. Das aus den Genossen Greulich, Merk und Erismann find wir in der Lage, die berechtigten Forderungen der Barbier in Zürich bestellte Preisgericht prämiierte 8 Arbeiten mit Preisen von 6 bis 25 Fr., fiir welche Beträge Bücher zu Händen der betreffenden Vereinsbibliotheken geliefert werden. Die 8 prämiierten Arbeiten find von den Genossen in Zürich und Winterthur verfaßt und den ersten Preis erhielt eine Arbeit von Winterthur über die Frage: „ Welche Ursachen sind vorhanden, daß die Arbeiterbewegung in der Schweiz so langsam vorwärts schreitet und durch welche Mittel fann hier Besserung erzielt werden?" Die prämiierten Arbeiten werden veröffentlicht werden.
gelegenheiten.
Einigung der amerikanischen Socialdemokratic. Aus Indianapolis meldet uns eine Kabeldepesche vom 1. August: Nach mehrtägigen Verhandlungen fand heute die organische Bereinigung der beiden Flügel der„ Social Democratic Party", Spring fielder und Chilagper Richtung, zu einer politischen Partei statt. Die Konvention, eine nationale, alle Staaten umfassende, war schr gut besucht und voller Enthusiasmus. Das Hauptquartier der Partei mit dem Siz der Nationalexekutive wird sich fortan in St. Louis befinden. Als nationaler Name wurde ge wählt die Bezeichnung Socialist Party", doch werden für die Wahlcampagne in gewissen Einzelstaaten andre Namen benugt werden müssen, um sich den Wahlgesehen dieser Staaten anzupassen und die schon vielfach erkämpfte Anerkennung als offizielle Partei, welche auf dem offiziellen Stimmzettel erscheint, nicht zu gefährden. Die angenommene Plattform ist ihrer Tendenz nach genau die der internationalen Socialdemokratie.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Ausland. Steinarbeiterstreik in Nabrefina( Oestreich). Am 25. Juli find in Nabresina und Santa Croce 500 Steinmeze in den Ausstand getreten. Veranlaßt durch fortgesetzte Lohndrückerei verlangen sie die Festlegung eines Accordtarifs, Junehaltung der zehn stündigen Arbeitszeit und Bewilligung einiger Nebenforderungen. Auf Einladung der Bezirkshauptmannschaft von Sessana haben schon mehrere Konferenzen stattgefunden, aber die Mehr heit der Unternehmer verharrt auf dem Standpunkt starrer Unnachgiebigkeit. Am 30. Juli sind auch 400 Steinbrucharbeiter von Nabresina in den Streif getreten. Sie verlangen gehilfen auf die Dauer hochzuhalten. Es ist Pflicht eines jeden Abschaffung der Accordarbeit, neunstündige Ar Arbeiters, nur die Geschäfte zu besuchen, wo Gehilfen mit Kontroll- beitszeit im Sommer und a cht stündige im Winter. Die Karten arbeiten. Streiffommission der Steinmetzen und der Steinbrecher haben sich vereinigt. Neuerdings stattgehabte Verhandlungen mit den Unters nehmern sind gescheitert, weil die letzteren mir sehr geringe Zu geständnisse machen. Die Unternehmer versuchen, unbearbeitete Steine in Wien und Budapest bearbeiten zu lassen.
Die Lohnkommission
J. A.: Otto Vogel.
An die organisierten Arbeiter Charlottenburgs . Arbeiter, Parteigenossen! Fragt in den Geschäften, wo Ihr Euch bedienen laßt. nach der Kontrollkarte. Auf derselben muß das dritte Feld abgestempelt sein. Wo keine Kontrollkarte vorhanden ist, da verlaẞt das Geschäft, ohne Euch bedienen zu lassen.
Folgende Geschäfte haben den Tarif bewilligt: Frizz Böhm, Kirchstr 26; Emil Schäfer, Osnabrüderstr. 8 u. Wilmersdorferstr. 16; Mittelstädt, Osnabrückerstraße 27; Carl Emerich, Bismarckstraße 74; Frau Schneider, Pestalozzistr. 71; Heinrich Heuß. Wilmersdorfer straße 20 ; May Mutschte, Krummestr. 57; August Müller, Grünstraße 30; Jakob Stanz, Pestalozzistr. 83; Julius Nietsch, Kantstr. 60; Adolf Stade, Wilmersdorferstr . 57; H. Wolfe, Dankelmannstr. 51; Rudolf Baselt, Sophie- Charlottenstr. 99; Karl Kiesel, Wilmers dorferstraße 125. Die Lohnkommission. J. A.: Bruno Schobert.
Generalftreik der Flaschenmacher.
Die Dresdener Arbeiterschaft hat am Mittwoch eine imposante Sympathiekundgebung zu Gunsten der streikenden Glasmacher veranstaltet. Eine von mehr als 1000 Personen besuchte Volksversamm lung, in der unter andrem auch die bekannten polizeilichen Maßnahmen eine wohlverdiente scharfe Kritik fanden, nahm einstimmig folgende Resolution an:
Aus der Schweiz . Der Streit der Tabatarbeiter bei Frossard u. Co. in Payerne hat nach mehrwöchiger Dauer auf folgender Grundlage seine Beendigung gefunden: Die Fabrikkommision( Arbeiterausschuß) wird wird nicht anerkannt. Siergegen hat die Geschäftsleitung gegen die Existenz einer Gewertschaft nichts einzuwenden. Wegen der Beanstandung der Gewerkschaft durch die Fabrikanten war der Streit entstanden; es ist sehr gnädig" von den Herren, daß sie nun, weil sie müssen, den Arbeitern das Recht der Organisation zugestehen. Ferner wurde erflärt, daß wegen des Streits kein Arbeiter gemaßregelt werden soll, aber im gleichen Augenblick wurden 5 von den 16 entlassenen Arbeitern zurückgewiesen, was doch nichts andres als eine Maßregelung ist. Also selbst in der Schweiz müssen die Arbeiter erst noch einmal das Koalitionsrecht erkämpfen.
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Zum amerikanischen Stahlarbeiterstreit berichtet einer Meldung des W. T. B." zufolge die" Commercial Gazette", daß der Vorstandschaft der„ Bereinigten Stahlarbeiter" von Pierpont Morgan auf den Vorschlag, die Besprechungen über die Lohnfrage da wieder aufzunehmen, wo sie vor drei Wochen abgebrochen wurden, eine glatte Ablehnung zu teil geworden sei. Als Antwort darauf werden die Arbeiterführer ihre Pläne für die Fortsetzung des Stampfes aufstellen.
- Gegen den Genossen Haase in Königshütte, der, wie wir Die Versammlung erklärt den infolge Ausbeuterwillkür zum feiner Zeit berichteten, vor mehreren 2ochen dort verhaftet wurde, schwersten Kampf gezwungenen Flaschenarbeitern ihre vollste Sympathie. foll ein Meineidsverfahren eingeleitet worden sein. Es handelt sich Die Versammlung erhebt Protest gegen alle Maßnahmen, die geum ein im Mai d. J. in ganz Oberschlesien verbreitetes polnisch- eignet sind, einseitig den Stampf zu Ungunsten der kämpfenden ſocialiſtiſches Manifest, deſſen Ursprung Haase nicht kennen will. Es Arbeiter zu beeinfluſſen. Die Versammlung fordert für die Flaschen- Lehte Machrichten und Depeschen. find in der Angelegenheit bereits eine Anzahl Zeugen gehört worden, macher unbeschränktes Koalitionsrecht, damit der Sieg der kämpfenden doch wird es bis zur Hauptverhandlung der Ferien wegen immer Arbeiter gesichert werde. noch recht lange dauern.
werden.
Gewerkschaftliches.
An die Gewerkschaften Berlins !
Wir ersuchen die Gewerkschaften, sich recht rege an den Sammlungen für die streitenden Glasarbeiter zu beteiligen. Beiträge für die Streikenden werden jederzeit auf unserm Bureau Engel- Ufer 15 II. Flureingang entgegengenommen. Daselbst können Sammellisten in Empfang genommen Alle Geldsendungen richte man an A. Körsten, Engel- Ufer 15. Der Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Kommission. Buchbinder, Galanterie- und Lederarbeiter! Es wird nochmals darauf anfmerksam gemacht, daß infolge Maßregelung des Bertrauensmanns sämtliche Kollegen der Galanteriewaren- Fabrit von Rau, Ritterstraße, die Arbeit niedergelegt haben. Zuzug ist strengstens fernzuhalten!
Der Vertrauensmann.
Der christlich- katholische Brotwucher. Es verspricht jeder Teilnehmer, nach besten Kräften zum Siege Köln a. Rh., 2. August. Zur Stellungnahme des Centrums der Streifenden beizutragen. Einen bezeichnenden Vorfall berichtet die„ Sächsische Arbeiter- gegenüber dem Zolltarif schreibt die„ Köln . Volksztg.", das Centrum Zeitung" unter der Ueberschrift: Wie ein konsul die Inter - werde für die Erhöhung der landwirtschaftlichen Zölle eintreten, die essen seiner Landslente wahrt. Einer der ausgewiesenen kaum unter den jetzt vorgeschlagenen Sätzen bleiben könne. Glasarbeiter, ein Holländer, wandte sich an den holländischen Das Centrum werde sich nicht gerade an diese Säge binden; viel Konsul, um dessen Hilfe bezüglich der Ausweisungsverfügung in An- leicht würden sie noch geändert oder gar erhöht. Im großen und spruch zu nehmen. Zunächst vertröstete der Konsul den Arbeiter auf ganzen bewegten sie sich, nach Ansicht der Köln . Volksztg.", auf der eine spätere Zeit. Als der Ausgewiesene aber nach einigen Tagen Höhe, die man hätte erwarten dürfen. Dem Centrum werde den Konsul wieder aufsuchte, da ließ dieser ihn durch ein Dienst- diese Beschlußfassung keine großen Schwierigkeiten bereiten; wenn es mädchen sagen: Der Herr Konsul wolle mit dem Arbeiter für den neuen Zolltarif teine größeren gebe, werde er ziemlich glatt nichts zu thun haben! Ein sonderbarer Vertreter der in den Hafen einlaufen. Interessen seiner Landsleute.
Es giebt aber größere!
Jufolge des Streiks dürfte sich bald ein recht empfindlicher Mangel an Flaschen bemerkbar machen. Wie verschiedene Zeitungen melden, hat eine Gräger Bierbrauerei bereits angekündigt, daß sie Duisburg , 2. August. ( B. H. ) Bis abends 81/2 Uhr wurden wegen Mangel an Flaschen ihren Betrieb ein- in der Neichstags- Stichwahl gezählt für Beumer( natl.) 33 500, ich ränten müsse. Eine der größten Brauereien Berline soll für Nintelen( E.) 27 727, ungültig sind 1905 Stimmen. Somit ist ihren Kunden mitgeteilt haben, daß sie den Verkauf von Flaschenbier einstellen müsse, wenn der Streit länger also der Landtags- Abgeordnete Beumer gewählt. als 14 Tage dauert. Diese Meldung klingt sogar sehr wahrscheinlich,( Bei der Stichwahl im Jahre 1898 siegte der jezige Handelsminifter Möller mit 29 476 Stimmen gegen 27 831 Stimmen des Centrums.)
Die Töpfergesellen Potsdams sind in den Generalstreik ein es ist sogar anzunehmen, daß sich der Mangel an Bierflaschen in getreten und ersuchen den Zuzug fernzuhalten. Berlin schon früher bemerkbar macht, denn wie bekannt, geben die Berliner Brauereien ihre Flaschen ohne Pfand an ihre Kunden ab, Lohnbewegung der Barbiere. In Nr. 177 des„ Vorwärts" ebenso auch die Kleinhändler an ihre Abnehmer. Mit der Zurückbemüht sich Herr Friseur Schimming nachzuweisen, daß er nur aus lieferung der leeren Flaschen haben die Konsumenten des Biers, wie Versehen in die Liste der gesperrten Geschäfte gekommen sei. Dies man weiß, keine besondere Eile, und, sofern die Biertrinker mit den ist durchaus nicht der Fall. Unter unjren Forderungen befindet streifenden Glasmachern sympathifteren, was in weiten Kreisen der sich auch das Verlangen nach Regelung der Arbeitszeit( 9 Uhr Fall ist, werden sie sicherlich nicht dazu beitragen, durch Ladenschluß), Beseitigung schlechter Schlafstellen, 2c. Diese schnellere Ablieferung der Flaschen der Salamität der Forderungen find hauptsächlich der Lehrlinge wegen gestellt. internehmer in letzter Linie der Glasfabrikanten- ein Bei Herrn Schimming dauert die Arbeitszeit täglich von morgens 6 Ende zu machen und dadurch die Aussichten der Streifenden bis abends 101/2 Uhr, Sonnabends bis 12 Uhr! Also täglich zu verschlechtern. 17 Stunden! Herr Sch. beschäftigt nur Lehrlinge und glaubt
fort.
Paris , 2. Auguft.( B. H. ) Wie aus dem Auswärtigen Amt berichtet wird, hat die reichsländische Regierung bei der französischen Regierung um Aufklärung über den Vorfall in Neuves- Maisons ersucht. Wie es heißt, hat die französische Regierung bereits ihr Bedauern über dieses Vorkommnis ausgesprochen und die Bestrafung der Schuldigen in Aussicht gestellt.
London , 2. August. ( W. T. B.) Unterhaus. Sassoon fragt, ob die von dem deutschen Botschafter im Mai 1898 für die Anerkennung der besonderen Lage Englands im Yangtie- Thale durch Deutschland gestellte Bedingung noch in Straft sei. Unterstaatssekretär Cranborne erwidert, die Anfrage beziehe sich augenscheinlich auf eine am 13. Mai 1898 an den englischen Botschafter in Berlin gerichtete Depesche. Aus dieser Depesche gehe aber hervor, daß die englische Regierung daß die englische Regierung einer Bedingung der gedachten Art nicht zugestimmt habe. Sassoon fragt darauf, ob hierin nicht durch das deutsch - englische Abkommen eine Aenderung eingetreten fein, Cranborne behält sich die Beantwortung dieser Faage por.
deswegen den Forderungen nicht nachkommen zu brauchen. Wenn Die Aussperrung der Tabakarbeiter in Nordhausen dauert auch hier kein Lohn gezahlt wird, so ist doch die Arbeitszeit Die um das Recht der Organisation fämpfenden Arbeiter zu regeln und zwar nach dem zum großen Teil durchgeführten Tarif haben alles versucht, um eine Einigung herbeizuführen. Die acht Her Gehilfen. Die Veröffentlichung ist durchaus kein Versehen gewesen. im Unternehmerring vereinigten Fabrikanten lehnen jede weitere Die Lohntommisson. Unterhandlung ab. Weshalb? Weil die ausgesperrten Arbeiter ihre An die Arbeiterschaft Berlins . Wir ersuchen die Arbeiter- Organisation, ihr Koalitionsrecht sich nicht vernichten lassen wollen. schaft, bei Inanspruchnahme von Barbiergeschäften streng nach der Die Fabrikanten erstreben mit allen Mitteln der Gewalt die BeKontrollfarte zu fragen.( 31. Woche muß abgestempelt sein.) Nur ſeitigung desselben. Die Unternehmer haben die Stirn zu erklären, In Beantwortung einer andern Frage erklärt Cranborne, dort, wo dieselbe vorhanden und vorschriftsmäßig abgestempelt ist, daß man den Nevers zurückgezogen habe. Dabei soll aber das alte das Handelsamt beschäftige sich jetzt mit dem deutschen Zolltariffind unsere Forderungen bewilligt. System der fortgesetten Maßregelungen und somit der Vernichtungs- Entwurf und, wenn nötig, würden die Handelskammern um ihre Unbedingt zu meiden sind folgende Geschäfte: Göttel, Pappel- tampf gegen die Organisation ferner bestehen. Die Herren möchten Busicht bezüglich der einzelnen Bestimmungen des Entwurfs befragt allee 114; Henning, Invalidenstr. 140; Späth, Gubenerstr. 1; Behrens, gar zu gern sich die Sympathie der Oeffentlichkeit wieder erringen. werden. Schließlich erklärt Cranborne noch, die Räumung Pekings Graudenzerstr. 14; Mende, Schulstraße Ece Marstr.; Friz, Kolberger Die Fabrikanten erflären offen, von einer Anerkennung der sei amtlich auf den 15. August festgesetzt. straße 3; Schnorr, Badstr . 67; Schmidt, Badstr . 18; Bohm, Georgen- Organisation kann keine Rede sein, die Herren haben nichts anzu- Rom , 2. August. ( B. H. ) Das Befinden Crispis ist un tirchstr 10; Ludwaldt, Küstriner Blaz 5; Stachowsti, Marfiliusstr. 9; erkennen. Der Kampf dauert also fort. Der Boykott muß nunmehr Glasow, Hussitenstr. 29; Sommerkorn, Hussitenstr. 38; Perplus, über die acht Firmen intensiv wirken. Die Herren sollen nicht unWollinerstr. 31; Mori, Bionstirchstr. 45; Otsdorf, Strelitzerstr. 11; gestraft eine Tattit des Aushungerns ihrer ausständigen Arbeiter Schimming, Strelitzerstr. 36; Wobschul, Streligerstr. 29. Nachträglich einschlagen. bewilligt Becker, Streligerstr. 8. Das Komitee der ausgesperrten Tabatarbeiter Die Lohnkommission für Berlin . Von andrer Seite wird berichtet, daß der Leiter der letzten Einigungsverhandlungen, Herr Syndikus Schloßmacher in Frant An die organisierte Arbeiterschaft Schönebergs! furt a. M., joeben ein Schreiben an die Vertretung der AusDer Kampf der Barbier, Friseur- und Berrückenmacher- Gehilfen ständigen gerichtet hat, welches besagt, daß sich die Fabrikanten dauert fort. Durch Versprechungen und Maßregelungen suchen die lauf teine Unterhandlungen mehr einlassen. lihren Stellungen eintreffen. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .
verändert.
Trient , 2. August. ( B. H. ) Die Polizei verhaftete einen fremben, anscheinend italienischen Artillerie- Offizier, bei welchem photographische Aufnahmen der Befestigungen von Trentino gefunden wurden.
Peking , 1. August. ( W. T. B.) Das diplomatische Korps ge nehmigte, daß eine Abteilung von 3000 Mann regulärer chinesischer Truppen in einer Entfernung von 20 2i von Beling Quartier nimmt. Diese Truppen werden zwischen dem 4. und 6. August in Hierzu 2 Beilagen.