daß Waldersee Mitte Die 8ollwuchergefahr freilich wird hierdurch liege vor, da bei der Charakter- und Willensstärke Stietencrons[ und fluger Selbstbeschränkung, nicht vermindert. Denn zu den wucherischen Zolljäzen an sich ausgeschlossen sei, daß es sich bei ihm um Furcht oder Bestürzung Februar 1901 nichts Geringeres als eine Expedition nach bekennt sich die Vertretung der Großindustrie in Uebereinstimmung gehandelt hätte. Er beantrage, den Angeklagten wegen Tot- Singaufu, nach dem Herzen Chinas plante, ein unbesonnenes schlags auf Grund des§ 213 des St.-G.-B. zu drei Jahren Abenteuer, dessen Ausführung nur der Widerstand der Mächte vermit der Vertretung des Großgrundbesitzes.- Gefängnis und zum Verlust des Tragens der Uniform zu verhinderte. Als Walderfees Autorität als Weltmarschall hier aber
Notwehr.
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Ueber den weiteren Verlauf des Prozesses gegen den Baron", dessen schließliche Freisprechung wir bereis teilten, wird berichtet: Saarburg i. 2., 9. Auguft.
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urteilen.
Verteidiger Rechtsanwalt Videnz: In den Zeitungen seien maligen Schiffbruch erlitt, beeilte sich freilich das Offiziösentum, das tollen eine Reihe von unrichtigen Darstellungen über die Affaire veröffent höchst ernsthaft beabsichtigte Feldzugsprojeft zu einem angeblichen mit- licht worden. Auch gegen das Gericht hat man unberechtigte Vor- diplomatischen Einschüchterungsmanöver umzuwürfe erhoben. Stietencron habe aus Notwehr gehandelt. lügen. Eine so tindische„ Diplomatie", daß selbst der„ Lokal Fazzi habe vor dem zweiten Schuß 7 Hiebe auf Baron v. Stietencron Anzeiger" sich der kräftigsten Verulkung derselben nicht enthalten geführt. Es sei nicht die Absicht Stietencrons gewesen, Fazzi fonnte. zu erwehren. Eine Ueberzu töten, sondern sich des Angriffs z Nicht minder„ diplomatisch" war dann der Operettenfeldzug der schreitung der Notwehr liege nicht vor; er beantrage deshalb Shansi - Expedition. Freisprechung.
Der Zeuge Gemeindeförster Ludwig bekundet, etwa 40 Centimeter von dem erschossenen Fazzi habe die Schaufel geTegen, an der damals deutlich die Abdrücke mehrerer Finger zu sehen gewesen seien, um die rund herum Blut flebte. Man habe den Eindruck gehabt, als sei die Schaufel mit blutigen Händen angegriffen worden.- Amtsrichter Minetti 3abern hat die Schaufel an Ort und Stelle zu sich genommen; die Arbeitskollegen versicherten ihm, dieser habe nicht geschlagen; er habe wohl die Schaufel in der Hand gehalten, wie man das thue, wenn man einen Augenblick von der Arbeit ausruhe, habe sie jedoch nicht gegen St. erhoben. Der Gendarm Kempf fand den Baron nach der That im Schloß auf dem Sofa liegend, den linken Arm auf eine Tischplatte mit Unterlage geſtützt, Rock und Hemd waren hochgestreift, auf dem Arm lag ein Eisbeutel. Die etwa 6 Centimeter lange Wunde sei quer über den Unterarm gegangen, fie war ganz frisch, die umgebenden Fleischteile etwas angeschwollen. Die Blutspuren an der Schaufel hätten den Eindruck gemacht, als sei mit blutiger Hand nach Berselben gegriffen worden.
Mit einem Wort: das, was man jetzt als Geschick der WalderseeBaron v. Stietencron hebt noch hervor, daß zur Zeit des Schusses Fazzi auf ihn losschlug. Er habe Fazzi nicht in den Rücken, Diplomatic preist: die Mischung des Wassers in den Wein der deutschen Chinapolitik, das ständige Zurückweichen, das sondern vorn in den Hals geschossen. Er sei unschuldig. Das Urteil lautet, wie bereits gemeldet, auf Frei- Aufgeben eben erst aufgestellter Forderungen und pre chung. Zur Begründung wird ausgeführt, die Aussagen der geplanter Projekte, ist nicht der weisen Besonnenheit des italienischen Arbeiter verdienen nicht mubedingten Glauben, weil sie Weltmarschalls, sondern dem träftigen Bremsen der an inneren Unwahrscheinlichkeiten leiden. Der erste Schuß Stietencrons fei auf den Schlag Fazzis losgegangen. Das Gericht nahm weiter andren Mächte zu danken. Wäre es nach den Absichten Bülows und Waldersees gegangen, so säßen wir höchstan, daß die Kugel Stietencrons nicht in den Rücken, sondern vorn wahrscheinlich jetzt noch bis über die Ohren im chinesischen Moraſte.- in den Hals abgegeben wurde.
IMII
Der heutige Bericht bestätigt unsre gestrige Auffassung über dieses höchst befremdliche Urteil des Kriegsgerichts. Das Gericht fonnte zur Deutsches Reich . Freisprechung nur gelangen, indem es sich über die übereinstimmenden medizinischen Gutachten hinwegjezte, die bezeugten, daß Verein der Saalbefizer Berlins und Umgegend Stellung zur Landes Die Landestrauer. Nach dem„ Berl. Tageb." nahm am Freitag der der italienische Arbeiter dem Baron bereits den Rücken zukehrte, trauer. Der Syndikus des Vereins besprach diese Order vom jezigen zu entflichen, als der Schuß ihu traf. Nach den rechtlichen Standpunkt aus und bemerkte, daß diefelbe, wenn sie im Gutachten der Aerzte erscheint es ausgeschlossen, daß Baron v. Stieten - Prozeßwege angefochten würde, in den höheren Gerichtsinstanzen cron in Notwehr gehandelt hat, als er den zweiten Schuß abgab wahrscheinlich als nicht mehr zu Recht bestehend erklärt werden und mindestens mußte ihn nach dem Antrage der Anklagebehörde dürfte. Der Verein beschloß hierauf, durch eine Enquete die Schädigungen festzustellen, welche den Saalbesitzern durch die angeordnete und von der Polizei streng durchgeführte Landestrauer erwachsen sind, und demnach das weitere zu beschließen. Die Fragebogen sollen unverzüglich in Umlauf gesetzt werden.
Der italienische Arbeiter Pasini bekundet aufs bestimmteste, von Notwehr könne bei St. keine Rede sein; dieser habe Fazzi zum Einstellen der Arbeit aufgefordert, worauf letterer erwiderte, St. möge sich dieserhalb an das Bürgermeisteramt Niederweiler richten, das den Italienern Auftrag zur Aushebung der Leitung gegeben habe. Aber noch bevor Fazzi ausgesprochen gehabt, sei bereits der erste Schuß und kurz nach diesem der zweite Strafe treffen. gefallen, der Fazzi, der nach dem ersten Schuß fliehen wollte, Wenn das Urteil nicht durch die höhere Instanz korrigiert wird, tot niederstreckte. In Uebereinstimmung damit befundet der Zenge so wird die Neigung des Herrn Barons zu weiterem reichlichen GeMinighelli, der erste Schuß sei gefallen, während brauch des Gewehrs, das er stets mit sich führt, noch gefährlich gefich F. noch im Graben befand; dann habe F. Anstalten gemacht, aus dem Graben heraus zu kommen und zu fliehen. steigert werden.. Da fei der zweite Schuß gefallen und F. tot umgefunken. Der Vorarbeiter Cordi bestätigt, daß ihm die beiden legtgenannten Zeugen den Vorfall sofort nach der That so erzählten, wie sie ihn Darstellten; ebenso hätten sie auch vor dem Amtsrichter und einer Reihe Privatpersonen die Sache dargestellt.
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Der Bruder der beiden
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Waldersee als Diplomat.
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Der
Den Gedanken, über die Rechtsgültigkeit der Kabinettsorder eine gerichtliche Entscheidung herbeizuführen, haben wir selbst angeregt. Wir haben aber auch zugleich auf die Schwierigkeit hingewiesen, daß die preußische Verfassung keine behördliche, also auch teine gerichtliche Welche Hochfliegenden Hoffnungen die Brust des Weltmarschalls Prüfung der materiellen Rechtsgültigkeit einer Stabinettsorder zuläßt, schivellten, als er die China- Neise antrat, haben wir in unsren sondern nur den Rekurs an den Landtag. Heute stehen die Dinge vorletzten beiden Nummern ausgiebig genug nachgewiesen. Bis zum in der That so, daß nach der preußischen Verfassung der Sieben weitere Staliener befunden, nachdem sie bitteren Ende" sollte der„ Kulturkampf" zwischen Asien und Europa König jede beliebige Kabinettsorder, möge fie enthalten, was nochmals auf die Bedeutung des Eides aufmerksam gemacht worden, zum Austrag gebracht werden, der Befehl zum Rückzug follte nie- fie wolle, erlaffen kann, ohne daß eine gerichtliche Entscheidung jämtlich mit übereinstimmender Nachdrücklichkeit, mals über des Oberkommandierenden Lippe kommen, ein Wort über ihre Rechtsgültigkeit herbeigeführt werden darf. Indessen, dieſe daß Fazzi weder nach St. geschlagen, noch einen eiserner Entschlossenheit, das gesprochen wurde, troydem Beling wäre schon deshalb sehr wünschenswert, weil dadurch die Gerichte staatsrechtliche Frage ist strittig und die Anstrengung eines Prozesses Angriff gegen ihn unternommen habe. Sie werden bereits genommen, der Widerstand Chinas bereits gebrochen war, einmal Gelegenheit haben, über ihre Zuständigkeit einen Beschluß wie die vorhergehenden nach ihren Aussagen vereidigt. Eine als Entlastungszeugin geladene Fabrifarbeiterin Ereignisse, die Waldersee ebensogut wie allen andren Europäern herbeizuführen. Fuchs, die Schwester eines bei St. bediensteten Burschen, weiß bekannt geworden waren. Die internationale Armee sollte zu Bei der Zusammensetzung des preußischen Landtags hat natürlich nicht anzugeben, ob F. etwas in der Hand hatte, als St. nach ihm einer schneidigen Waffe zusammengeschweißt werden, und kein auch die Beschwerde an das Abgeordnetenhaus wenig Nuzen. schoß. Dagegen will ihre Schwester Marie, die bei St. taglöhnert, ge- andrer als der Weltmarschall sollte. darüber zu befinden haben, ob einzige sicher gangbare Weg, der Kalamität abzuhelfen, besteht darin, fehen haben, wie ein Arbeiter die Schippe gegen den Baron erhob. Als und wann den zerschmetterten Gegner der Eintritt in Friedens- durch eine Abänderung der Gewerbe- Ordnung im Reichstag den Eingriff Der erste Schuß gefallen sei, habe der Betreffende 3 bis 4 mal nach dem unterhandlungen zugestanden werden sollte. in die Gewerbefreiheit unmöglich zu machen. Die Angelegenheit hat Baron geschlagen; dann sei der zweite Schuß gefolgt. Die Frage, auch deshalb ein größeres Jutereffe, weil eine unfres Wissens nicht All diese Hoffnungen, namentlich die kriegerischen, er aufgehobene Kabinettsorder Friedrich Wilhelms III. vom 30. Mai ob jemand wegen ihrer Aussagen auf sie eingewirkt habe, beaut- wiefen sich als llusionen. Die Schläge des Feldzuges waren 1820 auch den standesherrlichen Familien, wie den Aremberg, worfen die Zeuginnen verneinend. Mädchen, Stallbursche Fuchs bei St., will den Baron im Hand- bereits geführt, die Bogerjagden ihrem Charakter nach nichts Bentheim, Sayn- Wittgenstein , Solms- Braunfels usw. das Recht gemenge mit dem Staliener gesehen haben, worauf ein Schuß andres als Bürschen auf harmlosestes Menschenwild dienten nur einräumt, bei Todesfällen in der Familie über ihr Gebiet öffentliche fiel, dem bald ein zweiter folgte. Kurz darauf sei der der Verbreitung des für nötig befundenen Khakischrecks und als Trauer zu verhängen. Baron ins Schloß gekommen und habe ihm und habe ihm gesagt, ein Manöver( vgl. Walderfees Hamburger Rede) namentlich für die Eine offiziöse Kundgebung fucht in seltsamer Weise zu verArbeiter habe ihm mit der Schippe aufs Gewehr geschlagen, deutschen Mannschaften. Von einer wirklichen deutschen teidigen, warum eine Aufhebung der Verfügung von den zuständigen sodaß ein Schuß losgegangen sei. Seither habe er den Baron nicht Oberleitung der internationalen Truppen war nicht die Rede. Behörden nicht verfügt werden kann. Die Auslassung lautet: mehr gesprochen. Die Eingabe der Theaterdirektoren um Dispens von der LandesAuch der Taglöhner Seidel bei Et. will ge- Franzosen, Russen, Amerikaner entzogen sich vollständig der Autorität traner dürfte, wie wir unterrichteter Stelle erfahren, einen Erfolg sehen haben, wie F. auf St. einschlug. Aus Angst vor der Bevölkerung, die gegen den Baron gewaltig entrüstet sei, gehe er seit des Weltmarschalls und die übrigen Mächte schlossen sich den Er- leider nicht haben. De zuständigen Behörden verkennen nicht die dem Vorfall nicht mehr aus dem Schloß. peditionen nur an, sobald sie Lust dazu verspürten. üble Lage, in welche die Besizer von Theater- und KonzertDer als medizinischer Sachverständiger vernommene Das sind Thatsachen, die selbst von dem enragiertesten etablissements durch eine so einschneidende Bestimmung geraten find, Sanitätsrat und Bürgermeister von Saarburg Dr. Brand bekundet, Khatiblatt nicht geleugnet werden können. Man glaubte deshalb indes sehen sie sich außer stande, die Gesuche um Aufhebung daß der Tod des Fazzi durch Zerreißen der großen Halsschlagader besonders pfiffig zu handeln, wenn man die Tattik änderte, den auch nur befürwortend weiter geben zu können. Die und der Schuß sei aller Wahrscheinlichkeit am Rüden ein unter den Tisch fallen ließ, die sich an die eigentliche Welt- Ausnahmen könnte mir der Landesherr gestatten, wie dies seiner eingetreten sei. Der Schußkanal laufe durch den ganzen Oberkörper Generalissimus und Schlachten tenker Waldersee völlig Anordnung der Landestrauer beruht auf dem Trauerreglement vom 7. Oftober 1797, sie fußt also(!) durchaus auf gesetzlichem Boden; getreten und am Halse ausgetreten. Striegsgerichtsrat mari challschaft fnüpfenden Illusionen, einfach leugnete Zeit zum Beispiel von seiten des Kaisers Friedrich geschehen Dr. Diehl hat die Untersuchung gegen v. Stietencron geführt. Der Schuß müſſe aus nächster Nähe abgegeben worden sein, da und Baldersee info begeisterter wegen der angeblich bewiesenen ist. Sun vorliegenden Falle, so nimmt man an, würde ein Wunsch der verewigten Kaiserin genügt haben; das Hemd angesengt war. Auch er sei der Meinung, daß die genialen Kleinkunst Diplomatie feierte. Kugel nicht Der am Halse, sondern am Rüden Waldersee als Diplomat ist aber kein geringerer Popanz ein solcher ist aber leider nicht ausgesprochen worden. ein= Sohn der Verblichenen, so sagt man, dürfte sich nicht getreten fei. Stabsarzt Dr. Reps Saarburg hat die Leiche wie Waldersee der Weltmarschall! ebenfalls geschen und obduziert. Ans drei Gründen sei es Wie der Artikel der Köln . 3tg." vom 7. August vorigen Jahres für befugt erachten, zumal es sich um eine Angelegen für ihn zweifellos, daß der Schuß in den Rücken abgegeben verrät, mag der Weltmarschall allerdings auch von einer einzig mäßig(?) gewährleisteten Ehrungen der Toten zu schmälern. Da heit des englischen Königshauses handelt, die gefeßworden sei. Erstens, weil die Austrittsöffnung am Halje voll artigen" diplomatischen Mission geträumt haben. Leider mur dementsprechend in der bekannten Kabinettsorder der Wille des ftändig unterminiert gewesen sei, was bei einer Einschußstelle nicht ist sein Einfluß auf den Gang der diplomatischen Entwickelung noch Königs noch ausdrücklich kundgegeben worden ist, so nimmt man möglich sei. Zweitens habe das Patronenblättchen an der Rückenwunde gesessen, das unmöglich durch den ganzen Körper unversehrt ein ungleich minimalerer geblieben, als auf die internationalen an, daß auch die direkte Vorstellung der Interessenten, die ja wunde gesessen, das unmöglich durch den ganzen Körper unversehrt militärischen Aktionen. Erstens war gar nicht Waldersee der diplomatische auf derartige Eventualitäten vorbereitet sind und diese meist in ihren mit der Stugel hindurchgegangen sein würde, weil ihm die Rippen und Wirbelknochen im Wege standen. Drittens, weil die Querfort- Geschäftsträger der Bülow- Politit, sondern der deutsche Gesandte Mumm Verträgen berücffchtigt haben, keinen Erfolg haben wird." fäße der Halswirbel teilweise noch festhafteten und zwar so, daß von Schwarzenstein, zweitens und vor allen Dingen aber kümmerte fie in der Richtung von dem Rücken nach dem Halse zu ragten. fich die internationale Diplomatie verteufelt wenig um die Der Angeklagte v. Stietencron behauptet demgegenüber, daß Bülow- Politik und ihre asiatischen Handlanger. er den Fazzi nicht in den Rücken, sondern in den Hals geschossen habe. Das Patronenblättchen könne sehr wohl unversehrt durch den ganzen Körper gegangen sein. Nach einigen weiteren Zeugenvernehmungen wurde die weitere Berhandlung um 6 Uhr abends vertagt.
Daß Bülow selbst gar nicht daran dachte, Waldersee die verantwortliche Leitung der Ostasien - Politik zu übertragen, beweist die famose Bülow- Note vom 19. November, die als pomphaftes Cirkular an die Kabinette gesandt wurde, als Waldersee gerade in den, ostasiatischen. Gewässern angelangt war, den Boden des Festlandes aber noch gar nicht betreten hatte.
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Bau- Inspektor Berger- Saargemünd ist der Ansicht, daß der Weg, welcher zur Anlegung der Wasserleitung benügt wurde, ein Gemeindeweg und nicht Privateigentum Stietencrons sei. Der Diese Bülow Note war jene erste berüchtigte Fanfare, Weg sei von jeher als Fahrweg von Hochwalsch nach Niederweiler aus der später eine klägliche Chamade wurde. Sie erklärte für die benutzt worden. Er, der Zeuge, habe auch aus diesen Gründen nicht vorbedingung eines diplomatischen Verkehrs mit China , daß die für nötig erachtet, Stictencron von den Wasserleitungsarbeiten zu ersten und eigentlichen Auftifter der Borerbewegung in China benachrichtigen. Bürgermeister Bichet von Niederweiler fagt aus den Mächten zur Bestrafung ausgeliefert würden. Die Humanität der Weg, an dem die Wasserleitung angelegt wurde, sei feit undenklicher Zeit öffentlich. Die Baronin Stietencron verbiete es, die Nache an den ausführenden Werkzeugen der habe ihm am Sonntag vor der Schießaffaire gefagt, ihr Rebellion zu fühlen, deshalb wolle man keine Massenegetution, Gatte und sie selbst hätten gegen die Fortführung der Wasser- sondern die Auslieferung der Hauptschuldigen. Leitungsarbeiten nichts einzuwenden. Bei der ersten Vernehmung Diese originelle Forderung, die am Tag vorher die schlecht unterdurch den Kriegsgerichtsrat Oden habe der Entlastungszeuge Tage- richtete Münchener Allg. 8tg." für unerreichbar erklärt hatte, Löhner Seidel im Gegensaß zu feiner jegigen Aussage stieß auf einen derartigen Widerstand der Mächte befundet, er habe von dem Vorgange bei der Erschießung Fazzis namentlich Japans und Amerikas daß Bülow schon nichts gesehen und nichts gehört, er habe nur das Aufschlagen einer Schaufel gehört. Zeuge Seidel erklärte darauf, daß seine wenige Tage später durch die" Post" erklären lassen mußte, der gestrige Aussage sich mit der Schilderung decke, die er bei der ersten hochdramatisch angekündigte Entschluß Deutschlands wolle nur den Vernehmung gegeben habe. Bürgermeister Lauter von Bruder speciellen Standpunkt Deutschlands " darlegen, doch beabsichtige dorf bestätigt, Seidel habe bei der ersten Vernehmung vor Kriegsrat man feineswegs, diesen Standipunkt den andern Mächten auf Oden bemerkt, er habe von dem Hergang nichts gesehen und nichts zudringen! gehört, sondern nur das Aufschlagen einer Schaufel vernommen. An diesem Erfolg" der Bülow- Politik trug Baldersee ebensoKriegsgerichtsrat Oden, der Vertreter der Anklage, konstatiert, wenig Echuld, wie an allen übrigen. daß die gestrige Aussage Seidels sich völlig mit derjenigen decke, So z. B. an der berüchtigten décision irrévocable, welche Seidel vor ihm bei der ersten Vernehmung gemacht die abermals die„ allerstrengste Bestrafung" immerhin freilich habe. eine refignierte Milderung der ersten Bülow- Forderung der HauptDer Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Oden, An dieser unwiderruflichen Entscheidung überläßt es dem Gerichtshof, die Glaubwürdigkeit der italienischuldigen verlangte. Arbeiter schen ermessen. er hat man dann abermals einiges abgelassen und sich damit zufrieden Es sei der Beweis bracht, daß Fazzi mit der Schaufel nach Stieteneron geschlagen und gegeben, daß die Hauptanstifter Prinz Tuan und General ihm auch den Arm durchgeschlagen habe. Dagegen sei aber der Tungfubjiang in die Verbannung," geschickt wurden. Nachweis nicht erbracht, daß Stietencron in Notwehr gehandelt habe. Daß Waldersee für dies fortwährende Abhandelulassen urEs sei befremdend, daß die Gemeinden sich mit Stietencron nicht sprünglich so heroisch formulierter Forderungen besondere Verdienste vorher einigten, ehe die Wasserleitungsarbeiten begonnen würden. in Anspruch nehmen könnte, ist un so weniger anzunehmen, als Stietencron habe das Recht gehabt, das Weiterarbeiten an der Walderfee seine Bogerstreifen mit allem Eifer fort= Wasserleitung zu untersagen. Der erste Schuß sei nicht abgegeben worden, um Fazzi zu treffen. Jedermann, dem ein Arm durchgeschagen werde, fete, trogdem bereits im Dezember vorigen Jahres China und der eine Flinte hat, wird schießen. Daß Fazzi einen Schuß in erklärt hatte, die nach schlimmen Geburtswehen zu stande gekommene den Rücken erhalten habe, spreche dafür, daß Stietencron nicht in Note Notwehr gehandelt habe; eine Ueberschreitung in der Notwehr aber
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Aus dem Offiziösen ins Deutsche übersetzt heißt das: Die Behörden nehmen an, daß die Landestrauer gerade diesmal so rigoros gehandhabt würde, damit nicht der Verdacht entstehen könnte, der Kaiserin Friedrich würde die Ehrung gemindert, weil sie eine Engländerin sei. Der sehr naive Offiziöse behandelt mithin die Landestrauer unter dem Gesichtspunkt einer Ovation für England. Diese ungeschickte Ausplauderei kennzeichnet nicht übel gewisse Stimmungen.
Im übrigen ist nicht abzusehen, warum die Behörden von der Ausübung ihrer Pflicht abschen, ihre Kenntnis der üblen Wirkungen an maßgebendem Orte vorzubringen. Die Vermutung der Aussichtslosigkeit kann doch niemals ein Grund sein, eine pflichtgemäße Handlung zu unterlassen. ―
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Tout
In der„ Saarbrüder- Zeitung" vom 9. August findet sich folgende China - Trophäen. Mitteilung aus dem Orte Quierschied :
Aus China zurück. Ein Sohn unfrer Gemeinde, der Bahlmeister- Aspirant Persch, wird in der nächsten Zeit aus China , woselbst er mitgekämpft, zurückerwartet, um feinen Urlaub im Elternhause zu verbringen. Herr Bersch sen. befizt schon eine fehenswerte chinesische Sammlung, worunter namentlich ein hochzeitskleid chinesischer Jungfrauen, aus bunter Seide gefertigt, von Interesse ist auch Münzen aller Gattungen, Schuhwerk und filbernes Eßgerät hat der Sohn feinem Vater aus dem himmlischen Reiche" zum Ge schenk übersandt. Das amtliche Kreisblatt für den Unterlahnkreis in Diez berichtet aus Gms:
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Eine unverhoffte, aber deshalb um so größere Freude erlebte hente Herr Hospitalverwalter Fischer. Bekanntlich beteiligte sich dessen ältester Sohn Karl als Freiwilliger an der China - Expedition, tam vor etlichen Wochen als Rekonvalescent zurück und wartete in Berlin seine Er hatte sich infolge der großen Fußleiden Strapazen Genejung ab. zugezogen. Heute Morgen fam er int die Heimat zurück. Wir hatten Gelegenheit, seine Kriegstrophäen zu sehen. Obenan steht ein Bronce, chinesischer Gott aus dann ein einem Borer eigenhändig abgenommenes Riefenfchwert, ein Zopf, mit Blumen vergiftete(?) Pfeile, mehrere tost bare Gewänder, eine Schlachtmaste, kunstvolle Bilder und ein ebensolcher Fächer. Sehenswert sind vor allem ein Paar chinesische Damenschuhe. Herr Fischer jr. weiß seine Erlebnisse Lebendig darzustellen."
Die Herren China- Freiwilligen haben offenbar ziemlich viel überflüssiges Geld besessen, das sie zum Ankauf kostbarer chinesischer zu wollen. Namentlich Gewänder u. Jdergl. verwendeten. Denn geplündert wurde bes zeugt es von allem eher als bon Diplomatie tanntlich nicht.-
der Mächte annehmen