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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner   Volksblatt.

ber

r. 42.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

Freitag, den 19. Februar 1892.

Abg. von Frege( dk.) ist der Militärverwaltung für die Verminderung der Zahl der Dekonomiehandwerker dankbar, tritt aber dem Wunsche einer weiteren Verminderung entgegen. Redner regt die vermehrte Beschäftigung von Gefangenen in der Land­wirthschaft an, um nicht durch künstliche Schaffung von Schneidern und Schuhmachern die Konkurrenz für die freien Gewerbe­treibenden dieser Art noch mächtiger zu machen. Ein Stamm zuverlässiger Arbeiter müsse aber im Kriege bei der Truppe bleiben.

9. Jahrg.

Generalmajor v. Funk: Die Strafanstalten sind für Zwecke fernungen zeigt es fürchterliche Wirkungen, weil es fast explosibel der militärischen Dekonomie in letzter Zeit in verstärktem Maße wirkt, auf weitere Entfernungen aber wirkt es weniger schlimm herangezogen worden. Eine gewiffe Schwierigkeit liegt noch in als die früheren Geschosse. Es werden mehr Verwundete, aber den Preisverhältnissen, die Strafanstalten können nicht immer nicht mehr Schwerverwundete sein, wie auch die Erfahrungen in 176. Sigung vom 18. Februar. 2 Uhr. mit unseren Etatspreisen auskommen. Ueber eine Aenderung in Chile   bereits gezeigt haben. Die Frage des Vorredners, wie die Am Bundesrathstische: von Goßler und Kommissarien. Diesem Punkte schweben noch Verhandlungen. Der angeregte Fortschaffung der Verwundeten aus der Feuerlinie auf den Ver­Un Stelle des ausgeschiedenen Abg. Kochann wird auf Einzelfall beschränkt sich auf eine Anregung eines Armeekorps, bandplay besorgt werden soll, fann ich dahin beantworten, daß Borschlag des Abg. Graf Ballestrem der Abg. Prinz von dem die Erlaubniß zu einem derartigen Versuch gegeben schon jest jeder Mann, jeder Offizier mit einem antiseptischen Arenberg durch Zuruf zum Mitglied der Reichsschulden worden ist. Verband ausgerüstet ist, daß schon jetzt bei jeder Truppe einige Rommission gewählt. Abg. Biehl( 3entr.) bringt einen Fall zur Sprache, wo Mannschaften als Krantenträger ausgebildet worden sind, daß Darauf wird die Berathung des Militäretats fortgesetzt und durch die Dekonomie- Handwerker eines Regiments große Unter- jedes Armeekorps drei Sanitätsdetachements hat, jedes zu die Ausgabenkapitel: höhere Truppenbefehlshaber, Gouverneure, schleife begangen worden sind, und bittet dringend, den 8 Wagen und 120 Tragen mit der nöthigen Mannschaft und Kommandanten, Plazmajore, Adjudanturoffiziere und Offiziere in Dekonomiehandwerkern nicht zu gestatten, für dritte, mit der ärztlichem, wie Lazarethgehilfen- Personal. Jedes Detachement besonderen Stellungen, Generalstab und Landesvermessungswesen, Armee in feiner Beziehung stehende Personen Arbeiten an- fann auch getheilt werden. Ist die Truppe ins Gefecht getreten, Ingenieur- und Pioniertorps ohne Debatte bewilligt. zufertigen. so tann schon, bevor ein Detachement da ist, die erste Hilfe Bei Kapitel 24, Geldverpflegung der Truppen, findet sich Generalmajor von Fund: Wir haben die Zahl der von den Mannschaften selbst geleistet werden; die Massen, eine Mehrforderung von 556 343 M., welche die Mittel bieten Dekonomiehandwerker bereits bedeutend reduzirt, sie noch weiter zu die ins Gefecht eintreten, nehmen ihre Detachements mit. foll, sämmtliche Mannschaften des Beurlaubtenstandes zu einer vermindern, ist nicht möglich, denn ein Stamm gut ausgebildeter Der Verbandsplay muß je nach dem Gang des Gefechtes weiter Uebung von 14tägiger Dauer heranziehen zu können. Handwerker ist für den Krieg erforderlich. Die Verwaltung nach vorn und weiter nach hinten gelegt werden können. Die Referent Abg. Kendell bemerkt, daß diese Forderung in der glaubt auch, daß die Dekonomiehandwerker nicht zu privatem Ausbildung unserer Sanitätsoffiziere muß schon im Frieden Rommiffion mehrfach beanstandet sei und für die Bewilligung Vortheil beschäftigt werden sollen. darauf gerichtet sein, daß sie im gegebenen Falle dies schnell be ganzen Summe von 24 nur 8 Mitglieder gestimmt hätten. Abg. Richter: Auch ich stehe auf diesem Boden, wie ich wirken lernen. Die dritte Staffel in unserer Fürsorge sind die Die Mehrheit habe einen Abstrich von 55 377 M. vorgenommen. mich seit Jahren bemüht habe, auf die Verminderung dieser Militärlazarethe, deren jedes Armeekorps 12 à 200 Betten sofort Abg. Richter: In diesem Etat tritt zum ersten Male für Kategorie hinzuwirken. In dieser Einrichtung liegt eine besondere aufstellen kann. Mit allen unseren Vorbereitungen bafiren wir Diese Zwecke eine ganz erhebliche Mehrforderung hervor. Es Belastung der Schneider und Schuhmacher, die in den Militär- jekt auf einem durchschnittlichen Verlust an Mannschaften von handelt sich um eine Ausdehnung der Uebungen gegen den bis dienst treten; denn sie werden als Dekonomiehandwerker ein- 20 pet. Ein Armeekorps würde danach 7000 Mann an Todten herigen Umfang um 83 pet. 53 pet. mehr Mannschaften sollen gestellt auf volle drei Jahre, auch wenn sie sonst für den Militär- und Verwundeten haben; davon 1/6 Todte, verwundet pro Korps herangezogen werden und die durchschnittliche Uebungsdauer soll dienst nicht tauglich find. In ihrer Spezialausbildung gehen fte 5800, 1/3 schwer, 2/3 leicht verwundet. Daraufhin würden wir fich ebenfalls um drei Tage erhöhen. Eine so starke Erweiterung dabei während dieser Zeit eher zurück als vorwärts. Die heutige zu Hilfe haben an Personal 150 Aerzte, auf jeden 13 schwer und der Uebungen finden wir nicht gerechtfertigt. Man verlangt Aeußerung des Vertreters der Militärverwaltung deutet schon auf 26 leicht Verwundete. Zur Assistenz sind rund 400 geschulte diese Ausdehnung der Uebungen als dauernde, organische Gin- einen Fortschritt, aber muß man denn diese Dekonomiewertstätten Personen vorhanden, das erscheint ausreichend. Verbandmaterial richtung neben allen Uebungen der besonderen Klasse der Einjährig durchaus im Frieden beibehalten für den Krieg? Stiefel und ist für mehr als 30 pet. der ganzen Kopfstärke vorhanden. Hilfs Freiwilligen und der sonstigen besonderen Uebungsklassen. Man Röcke machen lernt man doch nicht blos beim Militär. tranfenträger find zusammen 12078 Mann vorhanden, welche die hat früher immer gegen die Forderung der Verkürzung der Dienst- Man sollte sich lieber daran gewöhnen, im Frieden mehr Liefe 1900 Verwundeten in 6-7 Stunden fortschaffen könnten, wenn man zeit geltend gemacht, daß sie eine Verlängerung der Dienstzeit der rungen fertiger Gegenstände zu vergeben, dann würden auch im eine mittlere Entfernung des Berbandplates von 1600 m annimmt Reserve und Landwehr zur Folge haben müßte. Jezt werden Kriege die Einrichtungen sich sehr einschränken lassen. An Tragen und Trägern ist weit mehr vorhanden, als Professor Die Uebungen ausgedehnt, ohne daß von einer Verkürzung der Billroth selbst für nothwendig bezeichnet hat. Für alle Fälle zu Dienstzeit auch nur die Rede wäre. Eine solche Belastung scheint sorgen ist ja auch bei aller Gründlichkeit ausgeschloffen, aber uns gerade in diesem Augenblicke nicht angezeigt, wo eine Vor­soweit es in der Möglichkeit liegt, ist auch auf diesem Gebiet lage von organischer Bedeutung vom Reichskanzler für die nächste die Militärverwaltung bestrebt, nach Kräften ihrer Aufgabe zu Seffion angekündigt ist. Selbst wenn vierzehntägige lebungen entsprechen.( Beifall.) weckentsprechend sind, ist nicht abzusehen, warum gerade in Abg. Virchow: Immerhin werden wir selbst bei günstigen diesem Jahre diese Ausdehnung stattfinden soll; denn erst 1890 Schlachten damit rechnen müssen, daß sie sich länger als bisher find die Mittel bewilligt worden, mit welchen sämmtliche He binziehen, hin- und hergehen und auch dadurch die Zahl der fervisten und Landwehrleute zu einer zwölftägigen Uebung Verwundeten erheblich steigern werden; es wird dann auch vor mit dem neuen Gewehr herangezogen wurden, die legten Abg. Hinze( dfr.): Die Dekonomiehandwerker bleiben im tommen, daß es an den nöthigen Kräften fehlt, denn allen Even erst in diesen Tagen. Alle diese würden jetzt sofort Kriege gar nicht bei der Truppe, sondern in den Werkstätten tualitäten läßt sich eben nicht vorbeugen. Vielleicht wäre nach wieder eine neue allgemeine Uebung zu machen haben. zurück, im Felde hat man von ihnen noch niemals etwas gesehen. Diesen Richtungen die Genfer Konvention   etwas zu erweitern. Hierzu treten die hohen Naturalpreise als weiteres Bedenken, Biel   besser wäre es, man beschritte den Weg, den Desterreich Vor allem kommt es doch darauf an, daß die beiderseitigen sowie die schwierigen Erwerbsverhältnisse überhaupt, welche in feit einiger Zeit beschritten hat, indem die Armee- Verwaltung Truppen die Genfer   Konvention respektiren; das letzte Mal war vielen Fällen den eingezogenen Reservisten aus seiner Stellung fich mit großen Lieferungsverbänden in Verbindung setzt, welche das nicht der Fall. Die Einrichtungen für den Verwundeten bringen würden. Deshalb beantragen wir die Streichung der auch die nöthige Sicherheit für die rechtzeitige Ergänzung des transport und den Verwundetenverband müssen eben auch geschüßt Besammten Mehrforderung für diese Uebungen. Kriegsbedaris bieten. und nicht bei dem Hin und Her der Kämpfenden der Wegnahme Bundeskommissar Major Gäde: Der bisherige Etatsansah Abg. Ofanu( natt.) muß feinerseits dabei stehen bleiben, daß ausgesetzt sein. Auch die Verwendung zerlegbarer Baraden ift feit 1877-78 derfelbe geblieben. Inzwischen haben die Ver- die Dekonomiehandwerfer auch nach ihrer Verminderung dem sollte in Erwägung gezogen werden. Mit dem Rechnen mehrungen der Armee stattgefunden; bei allen Waffengattungen freien Handwerferstande, namentlich den Schuhmachern, Schneidern allein ist es in diesen Dingen eine sehr mißliche Sache. find Bermehrungen eingetreten, welche die bessere Ausbildung und Sattlern, eine unerträgliche Konkurrenz machen. Es sei Die Art der Verwundung wird ja wohl günftiger fein, aber die es Beurlaubtenstandes zur dringenden Pflicht machen, der das auch in der Militärverwaltung ein sehr wunder Punkt, Bahl der tödtlichen Verwundungen wird sehr viel größer werden. Renderung der Wehrpflicht durch das Gefeß von 1888 gar nicht denn die für die Werkstätten bestehenden einschränkenden Vor- Die hilfreiche Theilnahme des ganzen Wolfes wird man nicht ent­zu gedenken. Diese Momente lassen den alten Anfaz schon längst schriften bezüglich der Benutzung der freien Kräfte der Mann- behren fönnen, wenn auch die Verwaltung dieser Theilnahme nicht mehr als ausreichend erscheinen. Die Erhöhung wird erst schaft, der Benugung des Werkstätten- Inventars, der Lieferung ein gewiffes Widerstreben entgegenseßt. Man soll diese Mit­jezt erbeten, weil in den letzten Jahren viele Uebungen besonderer von Arbeiten für Privatpersonen würden vielfach nicht befolgt. wirkung nicht in zu bureaukratische Formen zwängen. Art stattgefunden haben, auf welche Herr Richter Bezug Inahm, Generalmajor v. Funck: Ich wiederhole, daß eine weitere welche aber nur auf Infanterie und Jäger fich beziehen, nicht Verminderung der Dekonomiehandwerker bei dem gegenwärtigen 12, sondern nur 10 Tage gedauert haben, den Landwehrleuten Stande der Korps- Bekleidungsämter zur Zeit nicht angängig ist. also nur eine äußere Kenntnißnahme von dem neuen Gewehr Mit der Vergebung von größeren Lieferungen an große Liefe­beigebracht habe. Wie es im Felde gebraucht werden ranten hat es seine Schwierigkeiten, namentlich wegen der Zu­die Mannschaften in diesen 10 Tagen verlässigkeit. Die Einschränkung des Betriebes für Private ist nicht kennen gelernt. Die Uebungen zu vermehren ist früher im Reichstag sehr gründlich verhandelt worden, es ist als ein dringendes Bedürfniß von uns angesehen worden. Damals allseitig zugestanden worden, daß die freiwillige Her Der Mangel der erforderlichen Uebungen hat bei den Landwehr- ftellung von Kleidungsstücken für Angehörige des Heeres feinem Leuten eine gewiffe Schwerfälligkeit hervortreten lassen, welche die Bedenken unterliege. Ueberzeugung bestärkt, daß es Zeit ist, einen neuen Modus zu wählen, um in die Uebungen des Beurlaubtenstandes diejenige Dronung zu bringen, welche den erhöhten Anforderungen ent­17. Sigung vom 18. Februar, 11 Uhr. pricht. Die Forderung ist begründet durch die Vergangenheit Am Ministertische: Thielen und zahlreiche Kommiffarien und die Entwickelung der ganzen Angelegenheit. Die außer Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung des Staats­ordentlichen Nebungen reichen dazu nicht aus; auch hier sind, haushalts- Etats für 1892-93 und zwar die Berathung bes ote schon bemerft, bei den legten derartigen Uebungen nur Abg. v. Frege giebt dem Abg. Hinze zu, daß er sich geirrt Etats der Eisenbahn- Berwaltung. Die Diskussion Infanterie und Jäger betheiligt gewesen, die übrigen Mann habe, wenn er glaubte, die Dekonomiehandwerker würden mit findet in derselben Weise statt wie in der Kommission; es wird schaften, also ein Drittel aller, nicht. Auch ist die Wirkung der auf den Kriegsschauplatz genommen, und räth auch seinerseits beim ersten Titel: Einnahmen aus dem Personenverkehr, zunächst Maßregel nicht eine fo einschneidende, wie der Abg. Richter fie dringend ab, die Lieferungen großen Lieferanten zu übergeben, eine allgemeine Debatte stattfinden, dann eine besondere Debatte schildert. Die Leute werden unmittelbar aus der Werkstatt, vom die sich in Desterreich der ärgsten Bedrückung der kleinen Hand- speziell über den Personenverkehr. Pfluge zur Truppe gerufen, damit sie event. in fürzester Zeit auf werker schuldig gemacht hätten. Es liegt folgender Antrag des Abg. Brömel vor: Die dem Felde ihre Schuldigkeit thun. Dazu müssen sie in jeder Abg. Schmidt( Elberfeld  ): Jch perhorreszire ganz allgemein, Staatsregierung zu ersuchen, mit der Reform der Personentarife Beziehung schlagfertig gemacht werden. nicht blos für die Landarbeiter, das System. der künstlichen Aus- auf den preußischen Staatsbahnen auf Grund des im Jahre 1891 bildung von Leuten, die das Handwerk nicht regelrecht gelernt aufgestellten Planes, jedoch unter Ausschluß von Tarijerhöhungen haben, zu Schneidern und Schuhmachern. Im Uebrigen fann baldmöglichst vorzugehen. ich nur wünschen, daß die Verwaltung mit der vermehrten Be- Referent Abg. v. Tiedemann führt aus, daß in der Kom schäftigung der Strasanstalten fortfährt. Die Verwaltung der mission ein schriftlicher Bericht angeregt worden sei; derfelbe preußischen Strafanstalten, welche unter dem Minister des Junern habe aber mit Rücksicht auf die Geschäftslage des Hauses unter­stehen, kommt den betr. Unternehmern sogar durch die Aufstellung bleiben müssen. Referent berichtet darauf eingehend über die in von Motoren entgegen. Warum soll es nicht möglich sein, daß der Kommission berührten Ginzelfragen. diese Anstalten im Intereffe vermehrter Leistungen für die Militär- Während der Rede des Referenten geht folgender weiterer verwaltung einige Nähmaschinen aufstellen? Antrag der Abgg. Hize und Lieber ein: Die Staatsregie­Abg. Hinze bemerkt, daß die kleinen Handwerker in Defter- rung zu ersuchen: Maßnahmen und Einrichtungen zu treffen,

Abg. Biehl verweist auf eine Stelle, wo ein Regiments schneider direkt in der Kaserne eine Privatwerkstatt errichtet hatte, und einige Regimentschefs wollen noch heute nicht daran glauben, daß in den Militärwerkstätten Privatarbeit nicht her­gestellt werden dürfe. Mit den Armeelieferanten habe Desterreich sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Annahme.

Generalmajor v. Goßler: Die Genfer Konvention   wird in unferer Armee bekannt gemacht. Gegen die Mitwirkung der frei willigen Krankenpflege ist die Verwaltung keineswegs abgeneigt; die militärische Krankenpflege beschränkt sich überhaupt wesentlich auf den Kriegsschauplay.

Damit schließt die Diskussion. Das Kapitel wird bewilligt, ebenso der Rest des Ordinariums des Militäretats. Schluß Uhr. Nächste Sigung Freitag 2 Uhr.( Fort.

sehung.)

Abgeordnetenhand.

Abg. v. Schöning( dk.) bittet die Verwaltung, die Ein­iehung der Erfahreserve zweiter Klasse zu einer zehnwöchentlichen Debung in diesem Sommer nicht Mitte August, sondern mit Rücksicht auf die Ernte etwas später stattfinden zu lassen. Generalmajor v. Goßler sagt Erwägung dieser Angelegen­heit 811. Abg. Richter: Wenn die Argumentation des Herrn Majors Gäde   wahr wäre, so würde sie auch für eine vierwöchentliche, mehrmonatliche oder jährliche Dauer der Uebungen ausschlag gebend sein. Damit tommen wir nicht weiter. Es wird über­fehen, daß das Extra Ordinarium dieses Gtats ungemein hohe reich 25 pet. Der Lieferungen übertragen bekommen hätten. um die Sonntagsruhe den im Eisenbahn Dienst beschäftigten Mittel für militärische Zwede verlangt. Wenn Sie zwei Das Kapitel wird bewilligt, ebenso finden die Kapitel Beamten und Arbeitern in weiterem Maße, insbesondere durch lebungen auf mehrere Jahre vertheilen, so ist das viel besser Garnison, Verwaltungs- und Serviswesen, Garnisonbauwesen möglichste Einschränkung des Güterverkehrs an Sonntagen zu für die Betroffenen, als wenn sie zwei Jahre hintereinander aus fichern. ihren bürgerlichen Verhältnissen herausgeriffen werden. Die Beim Kapitel Militär- Medizinalweseu bemerkt Minister Thielen: Wir befinden uns in einer Periode der Uebungszeit mit dem neuen Gewehr ist so turz bemessen gewesen, Abg. Endemann( ntl.): Die Frage, wie bei einem fünftigen Verminderung der Betriebsüberschüsse, in welcher wir sparsam weil der Wiechanismus dieses Gewehrs einfacher, faßlicher ist Kriege die Verwundeten aus der Feuerlinie in Sicherheit gebracht wirthschaften müssen. Ich bitte Sie, mein Streben nach als der des früheren. Wir müssen dabei stehen bleiben, daß den werden sollen, beschäftigt die weitesten Kreise, seitdem der Vortrag Sparsamkeit, wodurch die Sicherheit des Verkehrs und steigendeu Lasten gegenüber auch endlich an die Entlastung durch unseres berühmten Landsmannes Billroth über die Wirkung der des Betriebes nicht gestört werden soll, zu unterstützen. Verkürzung der Dienstzeit ernsthaft herangetreten wird. Schießwaffen stattgefunden hat. Das Militär- Sanitätswesen Der Abschluß, wie er für das laufende Jahr jetzt vorliegt, ist Tas Kapitel wird nach dem Antrage der Kommission an- findet hier eine schwere Aufgabe. Die Vermehrung der Erkrankten fein günstiger. Für Januar ergiebt sich ein Ausfall an Ein­genommen. Die Abseßung der 55 377 M. hat eine entsprechende ist ungefähr proportional zur Vermehrung des Heeres, aber die nahmen für den Güterverkehr, der nur durch andere Einnahmen Derabfegung bei 11 weiteren Titeln zur Folge. Im Uebrigen Bahl der Verwundeten wird steigen infolge der Vervollkommnung sich in ein kleines plus verwandelt. Die Ursache liegt in dem wird Kapitel 25, Naturalverpflegung der Truppen", ohne Debatte der Schußwaffen und der Verwendung des rauchlosen Pulvers. milden Winter, welcher die Schifffahrt fast während des ganzen bewilligt. Nach Billroth find 80 pCt. der Verwundung durch Gewehrkugeln, Winters gestattete; dazu haben die Handelsverträge bie fragt Bei Kapitel 26 Bekleidung und Ausrüstung der Truppen" 15 durch Geschosse der Artillerie, 5 durch Hieb und Stich ver- Transporte für Januar etwas zurückgehalten. In den beiden anlaßt. Jm zufünftigen Kriege wird die erstere Zahl noch steigen. noch fehlenden Monaten des laufenden Etatsjahres wird der Abg. Schmidt( Elberfeld  ) an, ob weitere Versuche gemacht Hier wird die freiwillige Krankenpflege, für deren Entwicklung Verkehr sich nicht besonders heben. worden sind, die Bekleidung der Truppen in den Gefängnissen die verewigte Kaiserin Augusta so viel gethan hat, sehr viel Abg. v. Puttkamer- Plauth( fonf.): Wir werden den Minister herzustellen. Die Frage sei eine der allerwichtigsten für das freie wirken fönnen. Gewerbe. Wenn die Gefängnißarbeiten auch auf diesem Gebiete in seinem Streben nach Sparsamkeit unterstüßen; wir halten ea Major Gäde: Der Vortrag Billroth's in der österreichischen gar nicht für nothwendig, daß ein großer Theil der Bevölkerung Delegation ist von uns mit der größten Gewissenhaftigkeit immerzu auf der Eisenbahn liegt. Die Ermäßigung der Personen Beweis erbracht, daß die billige und schlechte Arbeit aus den erörtert worden. Professor Billroth hat ja darin ganz recht, tarife würde nur dazu führen, die Verhältnisse der östlichen Gefängnissen thren Weg in das Bublifum nimmt. Neuerdings daß die Wirkung der Waffen ganz außerordentlich in den Provinzen vollständig zu verschieben. Von großer Bedeutung olle die Militärverwaltung beabsichtigen, die Fabrikation von letzten Jahren gesteigert worden ist. Am meisten wird das flein   find für die Landwirthschaft der östlichen Provinzen die Staffel­Stiefeleifen, die in Remscheid   und Solingen   start betrieben wird, talibrige Gewehr eine Steigerung seiner Wirkung erfahren, da es tarife. Früher konnten wir leicht die Seehäfen und über See den Welt­ſelvständig in die Hand zu nehmen. Das würde die betreffende auf mittlere Entfernungen noch einen Baumitamm on 30 Centi- martt erreichen, jest müssen wir den Inlandsmarkt aussuchen Industrie, die viele kleine deute ernährt, schwer schädigen. Die meter durchschlägt. Die Zahl der Verwundeten nard steigen, und dazu müssen wir große Eisenbahnstrecken überwinden. Berwaltung sollte doch auf ihrem eigensten Gebiete verbleiben aber die Art der Verwundung wir wenn man so sagen darf, Für uns giebt es nur zwei Mittel: Herabseßung der Tarife bo diese Fabrikation der Brivatindustrie, dem freien Gewerbe eine humanere sein. Das Geschoß it sehr flein, sehr hart und oder die Aufhebung des Identitätsnachweises. Der Bersuch nach wird mit großer Geschwindigkeit vorgetrieben. Auf nabe Ent- legterer Michtuna hin ift gefcheitert an dem Widerspruch bes

überlaffen.

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