er sich vom Neuen Palais   nach der Matrosenstation an der Schwanen­brücke begiebt.

Sociales. änderung der Bestandteile des letteren nicht wahrscheinlich sein kann. Wären in dem Nebel Stoffe, die mit Bestandteilen des glühenden Der Stand des englischen Arbeitsmarktes im Juli. Die Sternförpers eine chemische Verbindung eingehen konnten, so ist Von Hofhunden zerfleischt und getötet. Der bodenlose und Besserung der Lage des Arbeitsmarktes, von der im allgemeinen im auch anzunehmen, daß die bezügliche Reaktion sich beim ersten Zu­oft gerügte Leichtsinn, Hunde, die auf Holzplägen zur Nachtwache vorigen Monat berichtet werden konnte, hielt auch im Juli an, jedoch sammentreffen in ausgiebiger Weise vollzog. Die hieraus resultieren­ausgesetzt sind, au necken, hat, wie der Bolts- Beitung" geschrieben war die Arbeitsgelegenheit nicht eine so günstige, wie in dem den hohen Temperaturen erreichen nicht die Temperatur selbst­wird, wieder einmal einen bedauerlichen Unglücksfall herbeigeführt, gleichen Monat des Vorjahres. Lohnherabfegungen wurden aus leuchtender Himmelstörper, sie waren also schwerlich die Ursache des bei dem leider ein Menschenleben zu beklagen ist. Gestern abend in mehreren Kohlendistrikten gemeldet. Jn 142 Gewerkschaften mit periodischen Aufleuchtens. Können wir sie aber hierin erbliden, so der elften Stunde kam der 28 jährige Kaufmann Hugo Rettig aus einer Mitgliedschaft von 539422, welche dem englischen Arbeitsamt Be- tann weiter angenommen werden, daß der Nebel infolge jener Rummelsburg   in Begleitung des 26 jährigen Buchdruckers richte einsandten, wurden 18 164 oder 3,4 Proz. Arbeitslose gezählt, Reaktion nun eine derartige Veränderung erfahren hat, daß die ents Schmidt von Köpenick in animierter Stimmung die Treptower Land- verglichen mit 3,5 Proz. im Juni und mit 2,7 Proz. im Juli 1900. standenen neuen Körper ein dichteres und desto weniger lichtdurch­straße entlang. An dem an der Wilhelminenhofener Brücke belegenen Von einer Veränderung der Lohnhöhe wurden lässiges Medium darstellen, in welchem der Stern schließlich ganz Frankeschen Holzplatz kamen die beiden jungen Leute auf die unglückliche 272 768 Personen betroffen. Von diesen erlangten mir 2352 eine untergehen wird. Idee, die auf dem Blaze befindlichen, sehr bissigen vier Hunde zu necken. Erhöhung des Lohnes von im Durchschnitt 1 sh. 73/4 d. pro Woche, Sie fletterten auf den Baun und schlugen nach den Tieren; hierbei 270 416 dagegen mußten sich eine Lohnreduzierung von durchschnitt­Ueber einen Mord und Selbstmord wird aus Leipzig  berloren fie aber das Gleichgewicht und stürzten hinab. Der Kauflich 1 sh. 1, d. pro Woche gefallen lassen. Die schlechtere Lage gemeldet: Freitagmittag fand man in dem in der Bayrischenſtr. 87 mann Rettig wurde derartig von den Hunden bearbeitet, daß er auf des Arbeitsmarktes gegenüber dem Vorjahre tritt deutlich in die Er- gelegenen Schuhgeschäft von Wernicke den 69 jährigen Juhaber des der Stelle verstarb, während der andre junge Mann so schwer ver- scheinung, wenn der Monat Juli 1900 zum Vergleich herangezogen liegt Word und Selbstmord vor. Die Ehegatten sind heute früh selben und dessen 27 jährige Ehefrau erschossen vor. Anscheinend letzt wurde, daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain   geschafft wird. In diesem Monat( Juli 1900) hatten 393 471 Personen eine liegt Word und Selbstmord vor. Die Ehegatten sind heute früh ohnerhöhung von durchschnittlich 2 sh. 14 d. pro Woche erlangt. Bum letzten Male gesehen worden. Von der Lohnreduzierung im Juli d. J. wurden namentlich die Bergleute von Süd- Wales, Monmouthshire  , Northumberland   und Durham  betroffen.

werden mußte.

und

Ein gewaltiges Schadenfeuer hat am Mittwoch in der alten Kreisstadt Belzig   fieben Wohngebäude in Afche gelegt. Morgens 1/25 Uhr wurden die Bewohner durch das Läuten der Sturmglocken aus dem Schlaf gewedt. Es brannte das Hannemannsche Haus in der Kirchstraße. Da die Gebäude dieser Straße alt und aus Fach wert hergestellt sind, auch eng beieinanderstehen, griff das Feuer, begünstigt durch den starten Wind, schnell um sich, so daß bald die nächsten vier Gehöfte in Flammen aufgingen. Dann sprang der Wind plötzlich um und das Feuer ergriff das Wohnhaus des Kanim­machers Thiede. Hier fand es an dem Horn- und Celluloidlager reiche Nahrung und dehnte sich auch noch auf das anstoßende Gehöft aus. Da man diese Gebäude nicht für gefährdet gehalten hatte, waren sie nicht ausgeräumt worden, so daß die meisten Möbel ver­brannten. In dem einen Hause wohnten viele Kleine Leute, die nicht versichert waren und alles verloren haben. An den Lösch- und Rettungsarbeiten beteiligte sich persönlich der Landrat von Tschirschky, der beinahe durch die einstürzende Decke eines brennenden Hauses verschüttet worden wäre.

Von einer Fenersbrunst heimgesucht wurde in der Nacht zum Freitag die Kunstwolle Fabrik von Charles Blackburn in der Linden ſtraße 10 zu Köpenid. Der Brand kam gegen 3 Uhr morgens aus, zerstörte einen Teil der Gebäude mit den Reißmaschinen und war erst um 8 Uhr vollständig abgelöscht. Der Betrieb der Fabrik ist nur zum Teil gestört. Wie das Feuer ausgekommen ist, steht noch nicht fest.

Unter dem Verdachte, mehrere Sittlichkeitsverbrechen verübt zu haben, ist ein Arbeiter aus Rahnsdorfer   Mühle vorgestern, Donnerstagabend, berhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis zu Köpenid gebracht werden. Er wird beschuldigt, sich gegen mehrere Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren vergangen zu haben.

Gerichts- Beifung.

Ueber einen Raubmord wird aus Ulm   berichtet: m

benachbarten Ort Pfuhl wurde gestern abend eine Gastwirtin von zwei Handwerksburschen erschlagen. Die Thäter, die sodann etwa fünfzig Mart raubten, entkamen.

stande durch Schiedsspruch oder Einigungsverfahren, oder sie traten Die meisten der Veränderungen in der Lohnhöhe tamen zu ein auf Grund der gleitenden Lohnscala; nur bei 1877 Personen Arbeiter Frizz Wintermann dadurch auf schreckliche Weise zu Tode, Auf der westfälischen Stahlindustrie in Bochum   kam der ging ein Konflikt, der zu einer Arbeitsunterbrechung führte, voraus. daß ihm eine glühende Eisenstange tief in den Leib drang. 6086 Personen umfaßten und von welchen das definitive Resultat Von den 31 neuen und alten Konflitten, welche insgesamt Der bei Brüsterort gesunkene Dampfer Libau Badet" bekannt ist, endeten 8 mit 2887 Personen günstig für die Arbeiter; gehört der Reederei E. Haubuß- Stettin. Die aus 16 Mann be­12 mit 870 Personen günstig für die Unternehmer, und 10 mit stehende Besatzung wurde durch zwei Boote gerettet. Eins der 2179 Personen endeten durch Kompromiß. In dem einen Fall wurde Boote mit 8 Mann landete bei Cranz  , das andre bei Sakau an der die Arbeit wieder aufgenommen, während das Schiedsverfahren noch Nehrung. Laut eingegangenen Mitteilungen befindet sich die gesamte Mannschaft wohl.

schwebte.

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Auf dem Küstenflusse Tréguier, an dem die gleichnamige bretonische Stadt, der Geburtsort Renaus liegt, verunglückten, wie schon gemeldet, am 20. August 18 Personen. Zehn derselben gehören der Familie des Schriftstellers Anatole Le Braz   an, der sich als Mitarbeiter der Débats" und der" Revue de Paris" einen Namen gemacht hat. Eine fröhliche Gesellschaft, die im Wagen von Tréquier nach Bort Béni gefahren war, beschloß des Abends in einem Kahne Heinzukehren, den ein Matrose und ein junger Freund der Familie e Braz lenkten. Unterwegs schlug das Fahrzeug um, sei es infolge eines falschen Manövers, sei es durch die stürmisch steigende Flut, und von den Insassen des Bootes tamen nur vier mit dem Leben davon. Anatole Le Braz verlor bei dem Unglück seinen Sohn und dessen Frau mit ihren vier Töchtern, zwei Schwiegersöhne und Enkel.

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Aus der Frauenbewegung. Ein Urteil der Lübecker   Fabrikinspektion über die Frauen­arbeit. Die ehemals reichsfreie Stadt, die ihre Selbständigkeit auch in das neue Deutsche Reich   herübergerettet hat, wird bald den socialdemokratischen Parteitag in ihren Mauern begrüßen fönnen. Wohl jedes der Mitglieder wird dort des Aufsehens denten, welches im vorigen Jahre das Verbot des Streifpoftenstehens seitens des Lübecker   Senats überall hervorrief. Das Reichsgericht hat mit an­erkennenswerter Objektivität sowohl das ungefeßliche der Verordnung flargestellt, als auch den Weg vorgezeichnet, auf welchem der näm liche Erfolg in unanfechtbarer Weise zu erreichen sei. Aus derselben Zeit des Verbots stammt der Bericht der Fabrikinspektion von 1899, welcher offenbar einen Hauch desselben Geistes verspürt hat. Die Kleinheit des Bezirkes könnte es rechtfertigen, wenn in findet sich folgendes Idyll von der Kleinbahn. Ort der Handlung: Auf der schwäbischen Eisenbahn." Im Bad. Museum" manchem eine breitere Anlage, eine ausführlichere Darstellung fiber Bahnhof Medesheim. mancherlei Wissenswertes Aufschluß gäbe, was sonst nicht leicht in 1. Schaffner: Medeffe!" 2. Schaffner: Meceffe." 3. Schaffner: Der Zug von Heidelberg   fährt ein. den Berichten Naum findet. Aber weit davon entfernt, kann„ Meckesse!" sich die knappe Darstellung getrost neben andern, offenbar gekürzten, bleie." 1. Schaffner: Wer nach Heilbronn   zu will, fige 2. Schaffner:„ Nach Aglasterhause- Neckerez, aussteige." sehen lassen. Nur weil die Rundfrage wegen der eheweib- 3. Schaffner: Zwei Minuten Aufenthalt."( les stürzt in die lichen Fabritarbeit darin zur Beantwortung gelangt, finden Der Redacteur und Verleger der Berliner   Seirats- sich über die Frauenarbeit einige Randbemerkungen, welche Restauration.) 1. Schaffner:" Ei'steige!" 2. Schaffner:" Is alles Beitung", riz Podszus, hatte sich gestern vor der Potsdamer ein Licht auf die Voraussetzungen Ferien- Straffammer wegen Beleidigung des Amtsrichters eine laffen, von denen der Bericht ausgeht. Es ist der Mühe wert, zu Luckenwalde   zu verantworten. Podszus trat vor Gericht fie näher zu beleuchten. sehr selbstbewußt auf. Er trug verschiedene Reklamenummern seiner Weit mehr als andre spricht sich dieser Bericht umumwunden im großen Format erscheinenden, auf rosa Papier gedruckten Heirats- für die Arbeit der Ehefrauen aus. Dabei fallen manche richtige Beitung bei sich und überreichte sie an Schutzmänner, Gerichts- Bemerkungen, wie z. B. Eine verheiratete schwangere Frau hat Diener 2c. Die vordere Seite zeigt Abbildungen des deutschen und noch nie einen sittlichen Anstoß bei erwachsenen Arbeitern oder russischen Staiserpaares, ferner ein Brautpaac im Hochzeitsstaat und Arbeiterinnen erregt." in der Mitte den Angeklagten selber als Heiratsvermittler. Gewiß, das arbeitende Volk nimmt das Natürliche als selbst Er erklärte dem Gerichtshof, trozdem der Juhalt der verständlich hin und verlangt nicht eine Verschleierung durch Toiletten Zeitung fast ausschließlich aus Heiratsannoncen besteht, daß fünfte, welche eine lächerliche Schamhaftigkeit am ganz unrechten Play das Blatt gut tonservativ sei. Podszus ist bereits entfalten. Wohl aber wird es einen sehr berechtigten sitt wegen Beleidigung mit sechs Wochen Gefängnis vorbestraft. Er lichen Anstoß, freilich in anderer Bedeutung, unter den Mitarbeitern hatte der Witwe eines Landgerichtsrats in Leipzig   seine Heirats- erregen, wenn diese Frauen schwere und anstrengende Arbeit leisten Beitung zugefchickt und feine Vermittelung zur Wiederverheiratung sollen, welche geeignet ist, die Gesundheit von Mutter und Kind zu angeboten, trogdem deren Mann erst zwei Tage verstorben und noch schädigen. nicht beerdigt war. Anfang April d. J. war der Angeklagte nach Weiter: Wöchnerinnenschutz wird von den meisten Frauen nicht Luckenwalde   gekommen und hatte dort erfahren, daß der Amtsrichter in Anspruch genommen, da es unbekannt bleibt, wie lange die Heine noch unverheiratet sei. Er begab sich in den Zuhörer- Frau Wöchnerin ist; wenn sie aber in dieser Lage fich befindet, wird sie schon Schöffengerichts, der durch die Pflege des Kindes auf längere Zeit von der Arbeit zurückgehalten." einer Sigung Amitsrichter Heine den Vorsitz führte, lim sich dort den Wer hätte gedacht, daß es im vorigen Jahrhundert in Lübeck   un­für seine Zwecke in Aussicht genommenen Heiratskandidaten bekannt blieb, wann ein Kind geboren wurde? An andren deutschen  anzusehen. Dann erkundigte sich Podszus in dem Hotel, wo Orten weiß man noch weit schivierigeren Geheimnissen auf die Spur der Amtsrichter verkehrte, nach dessen weiteren Verhältnissen und zu kommen.

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3. Schaffner: Fertig!" Gepäckträger: Obacht gewwe!" Zugführer:„ Abfahre!" Die Frau: alt! Nemmt mich noch mit." Zugführer: Halt! Die Fraa kann noch mit." 1. Schaffner: Die Frau: Kumme Se. Fertig!" Zugführer:" Abfahrt!" " Salt! Halt! Halt! Met Dichle!" Baffagiere im Chor: Halt! Dere ere Frau ihr Dichle!" Zugführer:" Salt! Was is denn mit feller Fraa ihrem Dichte?" Die Frau:„ Mei Dichle! Mei Dichle!" All­gemeiner Chor der Passagiere und Schaffner: Seller Fraa ihr Dichle! Seller Fraa ihr Dichle! Seller Fraa ihr Dichle!" Stations­Vorsteher:" Himmel Sakrament! Was is denn mit seller Fraa ihrem Dichte?" Zugführer:" Wo is fellerer Fraa ihr Dichle?" 1. Schaffner:" Wo hawe Se denn Ihr Dichle?" Chor der Baffa­Die Frau: giere:" Fraa! Wo hat se denn Ihr Dichte?" Dichte, mei schens Dichle!"( heult!). " In der Reschdauration licht's hinnerem Ofe! Ach, mei nei's Chor der Passagiere: Seller Fraa ihr Dichle licht hinnerm Ofe." 2. Schaffner: " In der Neschdauration lichts hinnerem Ofe." Zugführer:" Das Dichle muß noch in der Restauration liegen. Stations- Borsteher: Dichle muß noch in der Restauration liegen." " Gepäckträger! Sehn Se mol nach, ob seller Fraa ihr Dichle in der Restauration hinter dem Ofen liegt." Gepäckträger:" Da lichts ja!" Die Frau( sieht es):„ Er hots: Mei Dichle, mei liebs Dichle!" Allgemeiner Chor:„ Er hots! Er hots! Er hots! Seller Fraa ihr Dichle!" Stations- Vorsteher:„ Gewe Se feller Fraa ihr Dichle!" Zugführer, Schaffner und Passagiere: Da hawe Se Ihr Dichle!" Die Frau:" Ach, mei Dichle, mei Dichle!" 1. Schaffner:„ Fertig!" Bugführer:„ Abfahre!"

Marktpreise von Berlin   am 22. August 1901 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. D.- Str. Kartoffeln, neue, D- Str.

Welzen, gut

"

mittel gering

"

"

+ loggen, gut

"

"

mittel gering

"

* Gerste, gut

mittel

"

gering

afer, gut

"

mittel gering trob

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14,15 14,14 14,13 14,12 14,11 14,10 15,15,30 14,20 13,60 13,50 12,90 16,20 15,50 15,40 14,80 14,70 14,10 7,16 7,-

Nindfleisch, Keule 1 kg

do. Bauch" Schweinefleisch Kalbfleisch

Hammelsleisch Butter Gier

9,

-

5- 1,70 1,20

1,30 1-

1,60 1,20

"

1,60 1,10

"

1,60 1,10

2,60 2,-

60 St

4,-

1 kg

2,80 1,40

Bander

2,80 1,40

"

"

2,40 1,20

1,80 0,80

"

2,40 1,20

1,40 0,80

Karpfen

Mate

Hechte Barsche 8,20 5,60 Schicie 40, 25,- Blete 45, 25, Krebse 65,- 30,-

2,40

2,40 2,-

per Shot 18,- 2,50

ließ ihm alsdann seine Heiratszeitung" mit der Post zugehen. Freilich, wenn jede Frau in dieser Lage ohnehin längere Zeit" Gleichzeitig mußte aber auch sein Buchhalter an den Amtsrichter sich der Pflege ihres Kindes widmen kann, ist es nicht notwendig, Heine einen Brief schreiben, in welchem der Angeklagte mitteilte, den Schleier zu lüften, welcher den Zeitpunkt verhüllt, da der junge daß sich an ihn ein Herr gewendet habe, der seine mit einem be- Weltbürger zum erstenmale in die Welt hinausschreit. Die Arbeit deutenden Vermögen ausgestattete Tochter gern an einen Amtsrichter geber, auf deren Mitteilungen der Bericht beruht, glauben freilich verheiraten möchte. Podszus bot dazu alsdann seine Vermittelungs- leider zum Teil, daß viele Arbeiterinnen sich vom Arzte die Er­dienste an. Amtsrichter Heine fühlte sich durch dieses Angebot laubnis zum Aufnehmen der Arbeit nach vier Wochen holen, weil sie verlegt und stellte gegen Podszus Strafantrag wegen Beleidigung. nicht länger auf den Lohn verzichten können. Es ist also leider nichts Dieser versicherte, er habe den Amtsrichter nicht beleidigen wollen, mit der schönen längeren Zeit" der Kinderpflege. denn er sei seit 16 Jahren als Heiratsvermittler„ fonzessioniert", er- Die kürzere Arbeitszeit der Frau wird energisch abgelehnt, zu­halte viele Offerten aus den feinsten Familien und glaube nächst weil die längere Arbeitszeit des Mannes und der Un­im Interesse des Staates zu handeln, wenn er Eheschließungen be- verheirateten die Ehefrau aus der Fabrit entfernen würde, dann fördere. Zu dem Zweck reise er überall umher und wolle nach auch, weil für weniger Arbeit nicht gleicher Lohn gezahlt werden Schluß der Verhandlung noch   nach Brandenburg a. H., wo er eine kann. Es heißt dann weiter:" Für Konservenfabriken wäre die Bermittelung habe. Der Staatsanwalt war der Ansicht, daß der Arbeit in der Küche oder beim Gemüsepuzen nicht durch Männer­artige aufdringliche Offerten für feinfühlige Menschen entschieden bearbeit zu ersetzen, weil sie naturgemäß den Frauen besser leidigend sind und beantragte einen Monat Gefängnis gegen Podszus. ansteht. Unverheiratete Arbeiterinnen sind hierorts nicht gehen Der Gerichtshof fand zwar vom moralischen Standpunkt aus das nügend vorhanden und es würden auch bei höheren Fabrik- Erbfen Treiben des Angeklagten nicht einwandsfrei, aber der Angeklagte sei löhnen die weiblichen Dienstboten den Familien Speifebohnen gewerbsmäßiger Heiratsvermittler, der bei seiner Thätigkeit nicht das entzogen werden, was was andere wirtschaftliche Schäden insen Bewußtsein habe, daß er feinfühlende Menschen dadurch beleidigen nach sich ziehen würde." Es ist ein Stück Socialpolitit, †) Ab   Bahn.*) Frei Wagen und ab Bahn. könne, deshalb sei er freizusprechen. welches hier verkündigt, anderswo in aller Stille ausgeführt wird. der Schutz der Neichen und Starken gegenüber den Armen und Verwickelte Verhältnisse durch Angabe falscher Namen famen Schwachen. in einer Verhandlung zur Sprache, die gestern vor der 1. Ferienstraf­Um aber nicht mit so trüben Eindrücken   von Lübeck zu scheiden, kammer des   Landgerichts I stattfand. Die unverehelichte Helene Senoll, wollen wir mit einem erfreulichen Citat schließen:„ Empfehlenswert ein unter fittenpolizeilicher Stontrolle stehendes Mädchen, war am erscheint es, daß die Zulassung verheirateter Frauen zu schwerer 15. August v. J. mit ihrem damaligen Bräutigam, dem Kellner Arbeit von der Beibringung eines ärztlichen Attestes abhängig Offerten eine Preissteigerung verhinderten. Käufer beider Brotfrüchte gingen Franz Lood, auf der Straße in Streit geraten. Lood ver- gemacht wird; für leichtere Arbeit sollte ein solches Attest nicht ge- auf die festen Forderungen nicht ein, infolgedessen blieben die Umsäße be setzte ihr mehrere Ohrfeigen. Um sich zu rächen, wandte fordert werden, denn man würde mancher Frau dadurch einen Verschränft. Wehl notierte bei minimalem Geschäft nominell wie gestern. Auch die Knoll sich an einen vorübergehenden Schutzmann und sagte dem- dienst entziehen, welchen sie nicht entbehren tann; im hiesigen Bezirk am Markte für Futterartikel machte sich luftloſe Stimmung breit. Hafer felben, daß Loock sich der Verbüßung einer Gefängnisstrafe von sucht sich schon die Frau die Arbeit nach ihrem Geschmack aus." war beinahe umsaglos, mittlere Ware ist nach wie vor vom Julande reich­drei Monaten entzogen habe und von der Polizei gesucht werde.   Glückliches Lübeck des vorigen Jahrhunderts! Es war wohl mais war loco behauptet, Lieferungen eher schwächer. Nüböl bei über­lich zugeführt, feinere Sorten bleiben knapp und etwas mehr gefragt. Der Schußmann sistierte darauf den Bezichtigten zur Wache. Hier das einzige Eldorado in der civilisierten Welt, in welchem die wiegendem Angebot flan. stellte sich heraus, daß gegen Loock nichts vorlag, er wurde deshalb Frauen ihre Arbeit mit so schöner Freiheit wählen konnten. Hoffen Spiritus ohne Notiz. nach etwa einstündigem Aufenthalt auf der Wache wieder ent- wir, daß dieser Vorzug sich auch in dem zwanzigsten Jahrhundert Lassen. Gegen die Knoll wurde darauf Anklage wegen lebendig erhalten habe und daß das gute Beispiel möglichst an Freiheitsberaubung erhoben. Bei ihrer polizeilichen Vernehmung steckend in weiten Streifen wirke! legte sie sich den Namen ihrer in gutem Rufe stehenden Schwester bei. Auch dies wurde entdeckt. Die Knoll wurde am 3. Septbr. v. J. wegen Freiheitsberaubung und Angabe eines falschen Namens

zu 4 Monaten Gefängnis und 14 Tagen Haft verurteilt. Die von

Vermischkes.

Produktenmarkt vom 23. August. Der Getreidemarkt war heute wesentlich stiller als gestern, ohne daß jedoch die festere Grundstimmung dadurch beeinträchtigt wurde. Das Angebot von inländischem Weizen war nach wie vor knapp und da außerdem von den ausländischen Börsen leicht erhöhte Notierungen gemeldet wurden, so setzten auch bei uns die Abgeber von Weizenlieferungen ihre Preisforderungen um 1/4 bis 2 M. Herauf. Roggen fonnte sich nur behaupten, da in diesem Artikel die russischen Ware­

Briefkasten der Redaktion.

18 Genoffent. Der Unterschriftensammler hat ganz torrekt gehandelt, wenn er darauf hinwies, nunmehr keine andre Petition zu unterschreiben. Es muß unter allen Umständen vermieden werden, daß etwa doppelt unters schrieben wird. Uns ist auch nicht bekannt, daß Petitionen für den Brot­

wucher in Umlauf sind, noch daß eine solche Absicht besteht. Die Betreffenden würden wohl auch schlechte Geschäfte machen. A. J. 1. Sie fragen an, ob es zulässig ist, wenn ein Familienmitglied

dem Verteidiger, Rechtsanwalt Stock, eingelegte Revision hatte Der neue Stern   im Perseus, über deffen Schicksal man lange keinen Erfolg. Dann erfuhr der Verteidiger, daß Loock thatsächlich nichts gehört hat, scheint sich in Rebel aufzulösen. Das zur Zeit, als der Termin gegen die Knoll stattfand, eine dreimonatige ist die neueste Entdeckung, welche Direktor Archen hold auf Grund die Namen der übrigen Mitglieder unter den Betitionsbogen setzt. Besser Gefängnisstrafe verbüßt. Er erwirkte darauf, daß seinem Antrage feiner Beobachtungen gemacht hat. Es ist bekannt, daß das Spektrum und richtiger ist es jedenfalls, wenn dies jedes Mitglied ſelbſt thut. 2. Wir auf Erhebung des Wiederaufnahmeverfahrens stattgegeben wurde. des neuen Sterns besonders Wasserstoff zeigt, was bisher zu den haben im Augenblid fein Exemplar dieses Aufrufs zur Hand, um feststellen Im gestrigen Termine wurde festgestellt, daß auch der   Zeuge Lood verschiedensten Mutmaßungen hinsichtlich seiner Entstehung geführt zu können, ob Sie auch richtig citiert haben. einen falschen Namen, den seines unbescholtenen Bruders, bei seiner hat. Die wachsende Lichtstärke des Sterns gab Anlaß zu der An- 5. H. 100. In der Fachschule für Maurer und Zimmerer, Stall: Siſtierung angegeben und dadurch seine Festhaltung vereitelt hatte.nahme, daß derselbe zeitweise durch eine Art von Dunstmaffe gehe, schreiberstr. 54a, wird zum Oftober ein neuer Kursus beginnen. Herr Rektor Unter diesen Umständen mußte die Knoll von der Anklage der die infolge der großen Reibung ins Glühen und damit Horst dortselbst wird Ihnen nähere Auskunft geben. Freiheitsberaubung freigesprochen werden, fie behielt nur die 14tägige zum Leuchten gebracht werde. An eine chemische Reaktion, C. 5. 40. Die Adrose des Volksheilstätten- Vereins vom Roten Kreuz Haftstrafe wegen Angabe falschen Namens. Der   Zeuge Lood wird also Berbindung in bon dieser Dunſtmasse ist Wilhelmstr. 74. enthaltenen sich demnächst wegen der gleichen Uebertretung zu verantworten mit einzelnen Elementen Stoffen des Sterns konnte Dr. K. W. Der von jhnen erwähnte Herr gilt als eine Autorität auf von seinem Gebiete. haben. vornherein nicht gedacht werden; gerade dadurch aber fehlte die Er­100. Derartige Freistellen" giebt es nicht. Auch ist der Beruf über: flärung für das Sichtbarwerden des Nebels, die ohne chemische Vers füllt. Die Vorbereitung ist langwierig und ziemlich kostspielig. Verantwortlicher Redacteur:   Carl Leid   in Berlin. Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke   in Berlin. Drud und Verlag von May Bading   in Berlin.