r. 216. 18. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 15. September 1901.

Tokales.

Mit dem Unfug des Gesundbetens beschäftigt sich auch die Königsberger Hart. 3tg.", der von einem Reichstags- Abgeordneten aus Berlin   geschrieben wird:

befehl, und in solchen Fällen erheben die Frauen meistens feinen Die Hirschgehege des Zoologischen Gartens find augens Widerspruch, da sie ein mehr oder weniger schlechtes Gewissen haben; blicklich so gut besetzt, wie faum irgendwo anders und erregten all­einen recht angenehmen Verdienst. sie zahlen vielmehr die geforderte Summe und geben dem Gauner gemeines Erstaunen bei den Mitgliedern des 5. Internationalen Eine Masseuse hat es aber Boologenfongresses, welcher jüngst hier getagt hat. Unlängst sind darauf ankommen lassen, wobei der ganze Schwindel zu Tage trat, wieder Vertreter zweier sehr wertvoller und in Europa   selten ge= der nun noch das Gericht beschäftigen wird. zeigter Arten hier eingetroffen, des Barasingahirsches und gewiffe Gebiete der Gangesländer charakteristisch sind; er heißt bei des Sumpfhirsches. Der erstere, Cervus duvauceli, lebt den Engländern swampdeer"( Sumpfhirsch), trägt also denselben südlich vom Himalaya   in den fumpfigen Röhrichten, welche für Boltsnamen, ivie die zweite, jegt hier ausgestellte Art, der süd­amerikanische Sumpfhirsch, Cervus paludosus. Dieser ist ein merf­würdiges Beispiel für den gleichmäßigen Einfluß des Klimas und der Nahrung auf die Färbung von Angehörigen sehr verschiedener Gattungen. Im oberen Paraguay  - Gebiet lebt der sogenannte Mähnenwolf, ein roter, sehr hochbeiniger Wolf mit spiger Schnauze und schwarzen Beinen. An ihn erinnert der Sumpfhirsch in der Färbung und Gestalt auffallend.

" Schon vor einigen Wochen haben wir auf den Aberglauben hingewiesen, der seit einiger Zeit in den Kreisen der Berliner   und interessierten Händler fräftig Stellung. Sie veranstalten am Montag Gegen die Vernichtung des Straßenhandels nehmen die Boisdamer Geburtsaristokratie herrscht, sich in Krankheitsfällen abend im„ Englischen Garten  ", Alexanderstr. 27 c, eine Versammlung, nicht mehr gesund heilen, sondern gesund beten zu lassen. Dieser in der Reichstags- Abgeordneter 3 u beil über den Stampf ums Aberglaube hat sich auch schon auf die Kreise der Finanz- Dasein und den heutigen Handel sprechen wird. aristokratie übertragen, so daß das Gesundbeten bereits zum guten Ton gehört. Wer es nicht selber sieht und hört, der kann sich kaum einen Begriff davon machen, welcher Unfug heute in derselben Reichshauptstadt, die sich ihrer Aufklärung und Ge­jittung rühmt, mit dem Gesundbeten getrieben wird; nicht nur in den exklusiven Konventikeln der Hellseher, Tischrücker usw., nein, auch in weiten Streifen. Stranfe, welche an schweren Leiden dahin­fiechen, verschmähen die Hilfe des Arztes und vertrauen der an geblich christlichen Wissenschaft, welche erklärt, daß jede Krankheit des Leibes durch eine Krankheit der Seele bedingt und demzufolge durch Beten zu heilen sei. Zum Zwecke des Gesundbetens haben fich die Bertreter dieser Heilweise besondere Gebete geschaffen, welche sie auf Bestellung gegen bestimmten Stundenlohn ableiern." Wir glauben doch, daß der Herr Reichstags  - Abgeordnete im Irrtum ist, wenn er meint, daß die von ihm besonders bervor gehobenen Damen und Herren die Albernheit aus einer wenn auch falschen leberzeugung, sozusagen in frommen Wahn übten. stelle sich doch die Berliner   Finanzaristokraten vor, jene geriffenen, Man mit allen Hunden gehetzten Tiergartenchristen, die jeden„ Chutzpe" nennen würden, der ihnen unter vier Augen etwas von der Gottlosigkeit ihres Halsabschneidermetiers borredete. Wenn diese glaubens- und skrupellose Gesellschaft zur Zeit sich mit Gesundbeten beschäftigt, wie sie ja auch zeitweilig Stirchenfenster stiftet, so thut sie es aus keinem andern Grunde, als weil sie überzeugt ist, damit oben gut angeschrieben zu stehen. Denn es steht wohl kaum eine Straßenprostituierte so niedrig, daß sie nicht mehr von Jdealismus erfüllt wäre, als die Damen und Herren aus der gesundbetenden Finanzaristokratie!

Gegen die dreijährige Dienstzeit. Die„ Berl. 8tg." schreibt: Die Disciplinarabteilung des Gardecorps, die bekanntlich im Fort Hahneberg   bei Spandau   interniert ist, weist seit einiger Zeit einen während Bestehens der zweijährigen Dienstzeit noch nie da­gewefenen hohen Mannschaftsbestand auf; sie war früher durch­schnittlich 90 Mann start; nach Einführung der zweijährigen Dienst. zeit bei den Fußtruppen wurde die Zahl bald geringer und betrug feitdem durchgängig ungefähr 50. Jetzt besteht die Abteilung aber umfassenden Bundes der Kaninchenzüchter der Provinz Brandenburg  Die erste große Kaninchen- Ausstellung des sechs Vereine wieder aus 70 Mann. Bemerkenswert ist dabei, daß die Kavallerie, ist gestern im Saale von Buggenhagen( Morigplatz) eröffnet worden. bei der noch die dreijährige Dienstzeit besteht, verhältnismäßig die Schon Freitag hatten die Preisrichter ihres Amtes gewaltet und die meisten Disciplinarsoldaten stellt. Daß die Bestrafungen haupt- von 71 Ausstellern in 216 Nummern zur Prämiierung vorgeführten sächlich im dritten Dienstjahr vorkommen, ist erwiesen; bei der 450 Tiere einer fachgemäßen Beurteilung unterzogen. Sie hatten Infanterie haben sie infolge der zweijährigen Dienstzeit in der That 23 erste, 29 zweite, 42 britte und 51 vierte Preise austeilen können merklich abgenommen. und einer Anzahl renommierter Züchter die vom Staat und der Von der Kriminalpolizei ergriffen wurde der 28 Jahre alte Landwirtschaftskammer zur Verfügung gestellten Medaillen zuerkannt. burgerstraße mit 2300 M., die er auf die Bost bringen sollte, durch die beiden filbernen Medaillen der Landwirtschaftskammer A. Wie­Buchhalter Schünemann, der einer Holzhandlung in der Oranien- Die filberne Staatsmedaille erhielt H. Mihlis, Neu- Weißensee, die bronzene Staatsmedaille Schuhmachermeister Schichold, Lichtenberg  , gegangen war. Der Sohn achtbarer Eltern, war Schünemann ein ordentlicher Mensch, als er eine Plätterin Siebert kennen lernte und land, Berlin  , und Gottlob Lehmann, Luckenwalde  , und die drei mit ihr ein Liebesverhältnis einging. Die Siebert verleitete den bronzenen Medaillen der Kammer Kutscher G. Bittner, Charlotten­ungen Mann zu Ausgaben, die über sein Einkommen hinausgingen, bam. Im allgemeinen giebt die Ausstellung ein recht erfreuliches burg, Hans Hille, Potsdam  , und Karl Schent, Nowawes   bei Pots­und überredete ihn, das Geld zu unterschlagen und mit ihr zu fliehen. Sie gingen nach Greifswald  , wo sie entdeckt wurden. Das Bild von dem Aufschwung der Kaninchen- Raffezucht in unsrer Pärchen, bei dem man von der veruntreuten Summe noch 1200 M. vorfand, wurde festgenommen, nach Berlin   übergeführt und dort in Untersuchungshaft gesetzt.

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Provinz.

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Aus den Nachbarorten.

Groß Lichterfelde  . Morgen, Montagabend 6 Uhr Der Talmi- Herzog. Ein Leser schreibt uns: Zur Charakteristit findet im Rathaussaale eine öffentliche Sigung der Ge­des Prinzen Antonio, Herzog von Siano" noch einen kleinen Beitrag. meindevertretung statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. Der Tod der Kaiserin Friedrich   im Wintergarten. Die Ich selbst hatte als Angestellter der Leihbibliothet von B. in der die früher infolge einer unvorhergesehenen„ Reise" des Referenten Direktion diejes Specialitäten- Theaters hat den Redaktionen hiesiger Bülowstraße die Ehre, mit Seiner Hoheit bekannt zu werden. Nach vertagte Angelegenheit betr. die Bildung von Wähler- Abteilungen Zeitungen eine Mitteilung zugehen lassen, die das Zeitalter des dem ersten Anblick stieg in mir die Gewißheit auf, daß sich nur die bei den Gemeindewahlen. Zu diesem Punkt liegen Anträge der neuesten Kurses so glanzvoll illustriert, daß jede Bemerkung und Begabtesten jener Klaffe, die nach dem bekannten Sprichwort nicht alle Grundbefizervereine auf Wahlentrechtung der Arbeiter­Erläuterung unsrerseits dem Effekt nur schaden könnte. Hier ist die wird, von ihm düpieren laffen konnten. Seine ganze Herzogherrlichkeit" klasse vor, die dem Geiste des Gesezes zuwiderlaufen und dem Meldung: machte überhaupt mehr den Eindruck einer Aufschneiderei, als den elementarsten Gerechtigkeitsgefühl Hohn sprechen. Auch die Resolution Auf allerhöchsten Befehl ist durch den Biographen der Hochstapelei. Die geistige Nahrung, die er von uns bezog, bestand in einer seiner Beit bei Bagel stattgefundenen Protestversamm feiner Zeit der Trauerkondukt Ihrer Majestät weiland Kaiserin Schinderhannes", Rinaldo Rinaldini und ähnlichen Iung gegen eine Verschlechterung des Wahlrechts liegt der Gemeinde Friedrich aufgenommen worden. Nachdem Ihren kaiserlichen Geistesprodukten; nur einmal gab er sich einen höheren Schwung: vertretung vor. Bei der Wichtigkeit dieser Frage für die wahl­Majestäten diese Aufnahme in einer Sondervorstellung im er verlangte ein italienisches Wörterbuch( jedenfalls zur Auffrischung berechtigten Arbeiter am Ort wird den Parteigenossen empfohlen, hiesigen föniglichen Schloß am 28. August d. J. vorgeführt worden, seiner Muttersprache") und einen italienischen Hofkalender, aus dem dieser Sigung der Gemeindevertretung möglichst zahlreich bei­ist dieselbe durch allerhöchsten Befehl nunmehr der Deffent- er wohl seine blaublütige Verwandtschaft kennen lernen wollte. zuwohnen. lichkeit übergeben und wird von Sonntag, den 15. d. M. ab all- Schließlich war er gelegentlich einer Bestellung sogar im Zweifel,

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wieviel Zaden er habe( natürlich in seiner Krone), bezw. ob er einen Fürstenhut zur Zierde seiner Briefbogen verwenden solle. Kurz und gut, bei der flüchtigsten Bekanntschaft mußte man über den Charakter des Herzogs" im flaren sein.

Vermischtes.

abendlich im Wintergarten zur Darstellung gebracht. Wir erwähnen nur, daß verschiedene in jeder Beziehung staats­erhaltende Blätter diese Mitteilung ebenso anstandslos und gelassen Eine große Explosion wird aus Frankfurt   a. M. vom bringen, wie etwa einen Bericht über die Erfolge des Komiters 14. September gemeldet: Jn dem auf der Großen Friedbergerstraße Meier und der berühmten Serpentintänzerin Eulalia Lehmaim. Verhaftet worden sind jetzt die Diebe, die vor längerer Beit Glocke u. Tscharnte erfolgte heute morgen eine Benzin- Explosion, gelegenen Haufe der Droguen- und Materialien Handlung von Ein großer Wettbewerb" soll nach dem geschmackvollen im Ruhstall, der altbekannten Gastwirtschaft in der Invalidenstraße, wodurch das Haus start beschädigt wurde. Bis gegen 93/4 Uhr find Ausdruck eines hiesigen Blattes unter den evangelischen einen Einbruch verübten. Die Spizbuben waren von der Invaliden- 4 Tote und 1 Verwundeter aus dem Hause befördert worden. Ein Geistlichen im Gange sein. Es handelt sich bei diesem Bett- straße über die Mauer gestiegen, vom Garten aus in die Räume Borübergehender wurde durch die Explosion über die Straße geſchleudert bewerb nicht etwa darum, wie die Lehre des Nazareners, der nicht von großem Werte weggeschleppt. Obwohl einer von ihnen gesehen Schmoller u. Co. wurden durch die Explosion fast sämtliche Fenster­der Wirtin eingedrungen und hatten daraus Geld und Silberzeug und sofort getötet. Im gegenüberliegenden Geschäftshause von Hermann hatte, wo er sein Haupt hinlegen sollte, am reinsten gepredigt und am worden war, wollte die Ermittlung doch nicht gelingen. Das lag scheiben zertrümmert. Feuerwehr und Rettungsgesellschaft waren besten befolgt werden könnte, sondern um die dritte Predigerstelle an der daran, daß die Einbrecher ihre Thätigkeit nach Fürstenberg in der fofort zur Stelle. Nach weiteren nnd genaueren Mitteilungen über hiesigen Petrifirche. Diese Stelle wird von der sehr vermögenden Kirche Mart verlegt hatten. Dort war der eine, ein Hausdiener Martin, die Explosion in der Droguerie von Glocke u. Tscharnte wurden der mit 12 000 m. Jahresgehalt und 1500 M. Wohnungsgeld- Entschädigung früher in Stellung gewesen, so daß er die ganze Gegend genau Ausläufer der Firma Franz Ehrmann und der Sohn des Brief­bezahlt. Wir nehmen es den Geistlichen in keiner Weise übel, wenn fannte. Nun ging er als Sommergast hinaus und nahm einen trägers Faber, der zufällig bei dem Hause vorüberging, getötet. sie sich nach dieser gutbezahlten Stelle drängen. Aber die Herren, für harmlose Sommerfrischler und ehrbare Leute hielt, hauften fie Commis Hermann Reinicke wird noch vermißt, wahrscheinlich befindet Freund, den ehemaligen Koch Bolle mit. Während man die beiden Lebensgefährlich verletzt wurde der Lehrling Karl Einschüß, der die so verständnisvoll den Wert und das Behagen einer guten in der Gegend ähnlich wie seiner Zeit die Spreepiraten an der Ober- er sich unter den Trümmern. Leicht verlegt wurde einer der Befizer, materiellen Situation zu schätzen wissen, handeln recht inkonsequent, spree und brachen wie diese vorzugsweise bei Gastwirten ein. Sie Herr Tscharnte. Ein Oberfeuerwehrmann wurde durch die Explosions= wenn sie es dem Proletarier verdenken, daß er sich zur Aufbesserung waren schon zum Schrecken der ganzen Gegend geworden, als man gase betäubt und konnte nur mit Mühe ins Bewußtsein zurückgebracht seiner elenden Lage gewerkschaftlich organisiert, wenn sie gerade ihm sie endlich erwischte. Nun sah man sich die seltsamen Sommergäste jene angebliche Tugend der Zufriedenheit empfehlen, die von allen etwas genauer an und fand, daß die Beschreibung des einen genau an der Erhaltung der heutigen Ordnung der Dinge interessierten auf einen der Einbrecher vom" Kuhstall" paßte. Und in der That Bevölkerungsschichten wie scharfes Gift verabscheut wird. hatte man die richtigen gefaßt. Bolle war ehemals im„ Kuhstall" Wohnungsnot und Vorortgemeinde. Von welchen Gesichts- und Martin als Helfershelfer herangeholt. als Stoch beschäftigt gewesen, hatte den Einbruch dort ausbaldowert" punkten aus die hiesigen Vorortsgemeinden die Maßnahmen zur Abhilfe der Wohnungsnot betrachten, lehrt ein Fall, der gegen- Unter der Knute der Hausbesitzer. Die General- Schuglifte, in Beuel  , Siegburg  , Denz, Ehrenfeld  , Nippes, Solingen  , Remscheid  wärtig von dem Berliner   Spar- und Bauverein mit der d. h. schwarze Liste des Bundes der Berliner   Grundbesigervereine und Ohligs  , wo Freiwald in den letzten 20 Jahren wohnte. 40 Zeugen Gemeinde Tempelhof   ausgefämpft wird. Der Verein, der an enthält schon 4493 Namen nicht empfehlenswerter find bisher aufgeboten. Elf Kinder aus dem verbrecherischen Umgang der Dorfstraße zu Tempelhof   ein großes Terrain zum Bau von 250 Berliner   Mieter, von denen die Mehrzahl trop Klagen mit mit den Schwestern sollen durch Eintreiben von Nadeln in die Wohnungen angekauft hat, beabsichtigt, in nächster Zeit Häuser den Mieten im Rückstand geblieben sind. Diese Schußliste machten Schädeldecke getötet sein. Infolge der langen Zeit bis zur Auf­mit 100 Wohnungen herzustellen. Nun liegt das Terrain außer es vielen Mietern fast unmöglich eine geeignete Wohnung zu deckung des Verbrechens konnten strikte Beweise hierfür aber nicht Die finden.

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an der Dorfstraße noch an einer nicht regulierten Straße. Genossenschaft erklärte sich mit den Vorschriften des Ortsstatuts ein- Unter dem Namen Kafino Theater wird heute abend verstanden und will die Kosten für die Kanalisation aufbringen, 7/2 Uhr im Hause Lothringerstr. 37 ein neues Theater eröffnet. Land für den Bürgersteig abtreten und die Pflasterkosten tragen. Ja, sogar die Pflasterkosten für die ganze Straße zu tragen erklärt Cirkus   Albert Schumann trifft nach dreimonatigem Gastspiel fich der Verein bereit, wenn die Kirchengemeinde, deren Ländereien in Paris   über Scheveningen   in den nächsten Tagen in Berlin   ein, auf der andren Seite der Straße liegen, feinen Beitrag leisten will. um hier seine dritte Saison zu eröffnen.

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Wochen:

Spielplan.

Sonntag 15.

Der Freischütz Königl. Weh' dem, der Schauspielh. lügt

Der Gemeinde erwachsen also feinerlei Unkosten und man hätte denken sollen, daß dem gemeinnüßigen Werk nichts in den Weg gelegt würde. Aber die Sache fam anders, das Anerbieten des Vereins und das Gesuch bauen zu dürfen, wurde abgelehnt. Der Gemeinde­vertreter BaumeisterOpig meinte, wenn 100 Wohnungen errichtet Opernhaus  wären, so würden binnen Jahresfrist etwa 200 Kinder die Wohlthat" der Kommunalschule in Anspruch nehmen, worauf die Gemeinde mindestens 8000 m. für Schulzwecke ausgeben müsse. Auch wurde den zu bauenden Häusern der Titel Arbeiterhäuser und Miets­tasernen beigelegt. Die angeführten Argumente sind natürlich hinfällig, denn durch Mehreinnahmen an Steuern werden die Aus­gaben auch wieder gedeckt und durch den Zuzug von Arbeitern können die Geschäftsleute ebenfalls profitieren. Die Wohnungsnot foll aber bestehen bleiben.

Man darf gespannt sein, ob die Regierung, an die der Spar und Bauverein sich wenden will, an ihren Wohnungserlaß denken und den Grundbesizeru, die wie überall in den preußischen Gemeinden, so auch in Tempelhof   das Heft in den Händen haben, einen Strich durch die Rechnung machen wird.

Neues

Dienstag 17.

werden.

Rh. Westf. Ztg." weiter: Schon 1894 hatte die Kölner Polizei Ueber das schenkliche Verbrechen in Vonn berichtet die Nachforschung gegen die Geschwister Freiwald angestellt, es fehlte ihr aber an Beweisen. Diese hat nunmehr, anf Grund von Andeuteugen der zweiten Frau, die Kriminalpolizei gesammelt durch Nachforschungen

erbracht werden.

Unfre Marine ist gestern von einem neuen Unglück heim­gesucht worden. Wie uns ein Privattelegramm aus Kiel   meldet, platzte bei der Probefahrt des auf der kaiserlichen Werft reparierten Torpedobootes W 5" das Kesselrohr. Hierbei wurde ein Heizer getötet und der Fenermeister verletzt. Donnerstag 19.

Mittwoch 18.

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Der Ring des Nibelungen Das Rheingold

Montag 16.

Tannhäuser

Der Prophet

Carmen

Wallensteins Lager

Wallensteins Tod

Weh' dem der lügt

Der Revisor

Die Piccolomini

Die Verlobung

Freitag 20.

Der Ring des Nibelungen  Die Walküre Weh' dem, der lügt

Sonnabend

21.

Das goldene Kreuz Aschenbrödel Torquato Tasso

Sonntag 22.

Samson und Dalila  

Der Revisor

Königliches Mamfell Angot Die Fledermaus Die Fledermaus bei der Laterne Die Fledermaus Mamsell Angot Mamsell Angot Die Fledermans

Opern Th.

Deutsches Theater

Berliner  Theater.

Die Zwillings fchwester

Nora

Arria und Meffalina ( Ag. Barfescu) Die Zwillings: schwester

Rosenmontag Ueber  

unsre Kraft I Flachsmann als Erzieher

Johannes

Des Meeres und der Liebe Wellen

Hans Rosenhagen

Der Mikado

Chrano

Nora

Rosenmontag

Johannes

Laboremus

von Bergerac Ueber unfre Straft I

Othello

Leffing Theater

Die Zwillings schwester

Flachsmann als Erzieher

Ueber unire Kraft II Johannisfeuer

Heimat

Heimat

Heimat

Die Kron prätendenten

Der Bettelstudent

Undine

Der Bettelstubent

Fatiniza

Der Mann im Monde Aus dem Tagebuch der

Erde

Die Leibrente Aus dem Tagebuch der Erde

Der Mann im Monde

Der Mann

Othello

im Monde

Der Hüttenbesitzer

Der Mann im Monde

Aus dem Tagebuch der Erde

Maler. Wander. durch die Mart Brandenburg II

Mittelmeer fahrten

Mittelmeers fahrten

Mittelmeer­

Schiller: Theater Theater des Westens

Luisen Theater Urania: Theater

Heimat

Heimat

Der Freischütz Die Debutantin

Die Kron prätendenten

Undine

Rosenmontag Nm.: Die ver funkene Glocke Ueber unsre Straft II

Hans Rosenhagen

Heimat Nachm.: Das Gefängnis

Die Debutantin Nachm.: Der Freischütz Der Mann tur Monde. Nachm.: Maria Stuart  

Die klugen Frauen" und Masseusen werden seit einiger Zeit von einem Judustrieritter schlimmster Art gebrandschatt und ausgeplündert und zwar lediglich auf Kosten ihres schlechten Ge­wissens. Jezt ist es indessen durch eine couragierte Frau gelungen, den Schwindler in der Person des Bäckermeisters Franz Hnieda zu entlarven. In Hause Heidestr. 34 betreibt H. in Gemeinschaft mit einer Wirtschafterin eine Bäckerei- Niederlage. Die Wirtschafterin schickt er nun zu den sich in den Zeitungen anbietenden flugen Frauen und Masseusen, um angeblich Rat und Hilfe in gewissen Angelegenheiten einzuholen. Ist dies geschehen, so erscheint. selbst bei der betreffenden Ratgeberin und erklärt, daß ein Dienstmädchen von ihm durch die Behandlung der„ klugen Frau" schwer erkrankt sei und daß er dem zu Rate gezogenen Arzt 30 M. und mehr habe zahlen müssen. Das Ständiges Repertoire: Neues Königl. Opern Theater( Kroll).( Im Trianon Theater): Alle Abende: Lebende Lieder.- Residenz Geld verlangt er nun zurück. Obgleich fich manche Frauen nichts Theater. Sonntag bis Donnerstag: Leontinens Ehemänner. Vorher: Jephtas Tochter. Freitag: Tragödien der Seele. Sonnabend: Sein Doppel­Metropol. Neues Theater. Sonntagabend und folgende Tage: Das ewig Weibliche. Nur Freitag: Gespenster. bewußt sind, zahlen sie dennoch die„ Kurtosten", um mit der Be- gänger.( Le coup de fouet.) Theater. Alle Abende: Schön war's doch! hörde nicht in Konflikt zu geraten und sich aus einer für sie viel Die Fledermaus. Montag bis inkl. Mittwoch: Die Fledermaus. Donnerstag und folgende Tage: Die Landstreicher. Apollo Theater. Frau Luna. Specialitäten. Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Abends: Thalia Theater. Alle Abende: leicht unangenehmen Lage zu befreien. Wer sich aber vor der Ein tolles Geschäft. Central Theater. Alle Abende: Die Geisha. Sezessionsbühne. Alle Abende: Detlev von Liliencrons Buntes Hand zur Zahlung weigert, erhält einen Postauftrag oder Zahlungs- Brettl. Carl Weiß- Theater. Alle Abende: Berliner   Rangen. Belle Alliance- Theater. Alle Abende: Münchener Ueberbrettl.

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