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Unabhängigkeitspartei zeigt, daß auch die Bewegung zur Losreißung von Oestreich wächst, und so rütteln an dem staatlichen Bau immer neue Kräfte bis er unter ihnen zusammenbrechen wird.

Budapest  , 11. Oktober. Das Wahlergebnis aus sämtlichen 413 Wahlbezirken ist nunmehr bekannt.. Es sind gewählt: 263 Liberale 20 Mitglieder der Volkspartei, 75 Mitglieder der Kossuthfraktion, 11 von der Fraktion Ugron, 13 Parteilose, 5 von der Nationalitäten­partei und 1 Demokrat; 25 Stichwahlen sind erforderlich.

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Frankreich  .

Ein Nachspiel zum Zarenbesuch. Einem Blatt wird aus Baris gemeldet:" Der bekannte revolutionäre Schrift­steller Laurent Tailha de erschien heute vor der Straf tammer unter der Anklage der Anklage der Aufreizung zum Morde. Tailhade hatte in dem Anarchistenblatte Libertaire" aus Anlaß des Zarenbesuches Artikel veröffentlicht, worin unter anderm die Frage vorkam: Unter all' diesen widerrechtlich gezwungenen Soldaten, unter den wandernden Arbeitslosen und Bettlern, unter denen, die vor Kälte sterben, follte sich nicht ein Einziger finden, der seine Flinte oder einen Schürhaken schweigend der triumphierenden Kanaille, dem Zaren, dem Präsidenten, den Ministern, den Offizieren und dem infamen Klerus ins Gesicht ichlüge?" Während der Verhandlung war der Zuschauerraum von Freunden des persönlich hochgeachteten Tailhade gefüllt. Tailhade erklärte, daß er als Schriftsteller, Philosoph und Historiker das Recht habe, zu schreiben, was er denke. Die Verteidigung hatte eine große Anzahl Zeugen geladen, die sich über Talent und Charakter des Angeklagten äußern sollten. Anatole France   und der Akademiker hérédia hatten sich mit Krankheit entschuldigt, aber schriftlich ihre Sympathie für Tailhade tundgegeben. Emile 3ola erschien persönlich und erklärte, er hege große Freundschaft für Tailhade, der als Schriftsteller der franzöfifchen Litteratur hohe Ehre mache. Der Artikel sei gewiß zu heftig, aber Tailhade sei vor allem Poet, der in flammenden Bildern schwelge. Mehrere andre Zeugen äußerten fich ähnlich. Der Gerichtshof verurteilte Tailhade zu einem Jahr Gefängnis und 1000 Frank Geldbuße und den verantwortlichen Redacteur des Blattes zu 6 Monaten Gefängnis. Tailhade stieg nach der Verkündigung des Urteils auf eine Bank und rief: Die Saat wird aufgehen, es lebe die Revolution!" Das Publikum rief: Hoch Tailhade! Nieder die Tyrannen!" Der Präsident mußte den Saal räumen lassen. Zola wurde auf der Straße mit Hochrufen empfangen."

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13. Krefeld  . Wegen gemeinschaftlicher Mißhandlung eines Meisters| 3 Weber 9, 6 beziv. 5 Monate Gefängnis. Leipzig  . Genoffe Seifert, 30 M. Geldstrafe wegen Auf­forderung zu einer unerlaubten Handlung.

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14. Braunschweig  . 6 Wochen Gefängnis Genoffe Heymann wegen Beleidigung des Gemeinderats in Braunlage  . Bichoppau. Je 10 W. Geldstrafe zwei Genossen wegen Störung der Sonntagsruhe.

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17. Wandsbek. Ein Steinfeger wegen Beleidigung eines Werbe­agenten 50 M. Geldstrafe.

Der Brotwucher: Proteft fand in Hamburg   196 000 Unterschriften, das sind weit als doppelt so viel, als 1898 Wähler­stimmen bekommen haben. In Niederplanik in Sachsen  ivurden von den etwa 10 000 Einwohnern 4277 Unterschriften ab­gegeben, während während das wesentlich kleinere Oberplani 2497 Unterschriften gab. Auch aus kleineren Orten Württem bergs werden ähnliche Resultate gemeldet, die den Schluß zulassen über den gewaltigen Umfang, den die Protestbewegung an genommen hat.

Bei der Gemeinderatswahl in Breßenheim in Hessen  18. Schwerin  . In der Berufungsinstanz der Arbeiter Dahl 3 Monate Gefängnis wegen Vergehens gegen§ 153 der Ge- wurde neben drei gegnerischen Kandidaten auch ein Barteigenosse gewählt. werbe- Ordnung. Leipzig  . Drei Holzarbeiter wegen Beleidigung von Streif- Totenliste der Partei. In Nürnberg   verstarb der Schuh brechern 50, 30 beziv. 20 M. Geldstrafe. macher August Keynast, Verbandssekretär des Vereins deutscher

19. Dresden  . Je 100 M. Geldstrafe die Genossen Walter Schuhmacher. Partei und Gewerkschaft verlieren in ihm einen be­und Schreinert wegen Teilnahme an dem nicht erlaubten gabten und thätigen Kämpfer, der in vielen Ehrenamtern seine Maifestzug. Kräfte im Dienste der Arbeiterinteressen erproben durfte. Er wird 24. Kiel  . Wegen Beleidigung der. Stadtverordneten in Elmshorn   stets in gutem Andenken gehalten werden. Genosse Lütjens 450 M. Geldstrafe.

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Frankfurt   a. D. 2 Jahre Gefängnis Genosse Fischbach

in Ketschendorf wegen Majestätsbeleidigung.

Polizeiliches, Gerichtliches ufi.

- Die ,, Gazeta Robotnicza" hat seit ihrer Berlegung nach Leipzig  . In der Revisionsinstanz Genosse Bredenbed- Oberfchlesien schon verschiedene Strafverfolgungen über sich ergehen Dortmund 3 Monate Gefängnis wegen Beleidigung von lassen müssen. Ihr verantwortlicher Redacteur wurde zu 30 Mark Polizeibeamten. Geldstrafe verurteilt, weil neben seinem Namen nicht auch seine Adresse angegeben war. Am 1. Oktober wurde die Nr. 31 des Blattes Tonfisciert wegen angeblichen Religionsvergehens.

Zwickau  . Wegen Beleidigung eines Rechtsanwalts Genosse Albert 8 Tage Gefängnis."

Leipzig  . In der Revisionsinstanz Genofie König- Bochum  100 M. Geldstrafe wegen Offiziersbeleidigung. 26. Posen. Genossin Luxemburg  = Berlin   und Genoffe Kasprzak Posen 100 m. beztv. 30 M. Geldstrafe wegen Beleidigung des preußischen Kultusministers. Dortmund  . 3 Monate Gefängnis Genosse Bredenbec wegen Beleidigung der Polizeibehörde.

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27. Hamburg  . Wegen Vergehens gegen das Presgesetz Genosse Regien 100 Mark Geldstrafe.

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Rudolstadt  . 30 Mart Geldstrafe Genosse Zietsch- Saal­feld wegen Beleidigung des meiningischen Staatsministeriums. 28. Elbing  . 5 Genoffen je 20 M. Geldstrafe wegen Verbreitung von Flugblättern während der Kirchzeit. Insgesamt wurde erkannt auf 4 Jahre, 7 Monate, 10 Wochen einen Tag Gefängnis und 2410 M. Geldstrafe. Berlin  , den 7. Oftober 1901." Der Parteivorstand.

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Ein deutscher   Schriftsteller in der gleichen Lage würde schwer­lich ebenso glimpflich davon gekommen sein. Umsomehr, als die Gefängnisstrafe für Preßsünder in Frankreich   bekanntlich nur eine Art Partei- Nachrichten. Erholungstur darstellt. Recht eigenartig muß deutsche Leser auch die freimütige Wärme berühren, mit der die angesehensten Schriftsteller Berichterstattung über den Parteitag. Die Parteigenossen für den anarchistischen Kollegen eine Lanze brechen. Ob unsre des Distrikts Barmbek im dritten Hamburger   Wahlkreise nahmen Litteraturgrößen nicht davor zurückschrecken würden, sich durch die nach kurzer Diskussion folgende Resolution an: warme Verteidigung eines solchen Verbrechers zu kompromittieren? So wenig es uns einfallen kann, die Handlungsweise des Ver­urteilten zu billigen, so sehr müssen wir doch dem moralischen Mut der zu seinen Gunsten zeugenden Schriftsteller unsre Anerkennung zolci.

Belgien  .

Ein Maulforb- Gesetz gegen die Kammer- Oppofition. Der Reaktion war es nicht gelungen, am Schlusse der vorigen Session die sogenannte Militärreform durchzudrücken; die vereinigte Linte hatte es durch Obstruktion verhindert. Der Wiederholung eines solchen Obstruktionsfeldzuges möchten die Klerikalen gern vorbeugen und so versuchen sie denn, die Geschäftsordnung der Kammer abzu­ändern, sie haben Anträge eingebracht, welche dem Kammer­präsidenten eine fast unumschränkte Gewalt geben würden. Danach soll der Präsident ohne die Kammer fragen zu brauchen, das Recht haben, Abgeordnete, welche lärmen" oder die Autorität des Präsidenten nicht genügend würdigen, auszuweisen. Aber es scheint selbst bei der Regierung nicht viel Reigung vorhanden zu sein, diese Sinebelungsverjuche zu unterstügen.-

Italien  .

Die Versammlung des Distrikts Barmbek   erklärt sich mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden. Sie bedauert indessen, daß den Berufsjournalisten zu ihren für den Fortschritt der Arbeiter­beivegung ziemlich wertlojen, wissenschaftelnden Haarspaltereien und persönlichem Gezänke die kostbare Zeit des Parteitages in einem Maße überlassen wurde, die für die. die Arbeiterschaft als solche interessierenden Fragen nur die letzten Stunden des Parteitages übrig ließen, indem von neun Bunkten der Tagesordnung sechs am letten Sonnabend erledigt wurden, darunter Zolltarif, Maifeier und Wohnungsfrage."

Ju Magdeburg entwidelte sich nach den Vorträgen der beiden Delegierten eine sehr lebhafte Diskussion. Dabei wurde auch getadelt, daß man auf dem Parteitage den Ausführungen des mecklenburgischen Landarbeiter- Delegierten nicht die genügende Auf­merksamkeit geschenkt habe. Es wurde schließlich gegen 2 Stimmen folgende Resolution angenommen:

Die Versammlung erklärt sich mit den Beschlüssen des Lübecker  Parteitags einverstanden und sie verspricht, mit allen Kräften für die Durchführung dieser Beschlüsse wirken zu wollen.

Die Versammlung billigt aber ausdrücklich das Votum der beiden Magdeburger   Delegierten in der Bernsteinfrage( Ablehnung Die Arbeitskammern in Italien  . Die in fast allen größeren der Resolution Bebel), da die Magdeburger   Genossen noch am Städten Italiens   errichteten Arbeitskammern sind für die italienischen 16. September in einer Versammlung Gelegenheit hatten, sich davon Arbeiter sehr wichtige Institutionen. Sie bilden nicht allein den zu überzeugen, daß Genosse Bernstein   die Kritik der bürgerlichen Rückhalt und die Centrale für die Gewerkschaften, Unterstützungs- Gesellschaft nicht außer acht läßt, also nicht durchaus einseitig" vereine und Genossenschaften, sondern fie beschäftigen sich auch mit kritisiert. Arbeiterstatistik, geben juristische Ratschläge, suchen bei Lohnstreitig- Ferner ist sich die Versammlung einig in dem Wunsche, daß feiten zu vermitteln, errichten Schulen für gewerbliche Fortbildung auf zukünftigen Parteitagen die Erörterung persönlicher Gegenfäße für Analphabeten( deren es in Italien   unter den Arbeitern leider zu Gunsten einer ausgiebigeren Behandlung der fachlichen An­fehr viele giebt), fümmern sich um die Auswanderung, wobei sie die gelegenheiten in den Hintergrund treten möge. Arbeiter vor Ausbeutung durch die Agenten usw. zu bewahren suchen. In 3 widau, im 6. sächsischen Wahlkreise und im Dieser Tage fand in Genua   ein Kongreß der Ligurischen Wahlkreise Ludwigshafen   wurden nach kurzer Debatte Reso­Arbeitskammern statt. Auf demselben waren 70 Stammern, Intionen angenommen, die das einfache Einverständnis mit den Be­Gewerkschaften usw. vertreten; es wurde u. a. beschlossen, eine schlüssen des Parteitages und der Haltung ihrer Delegierten aus Föderation sämtlicher italienischer Arbeitskammern herbeizuführen. sprechen. Mit der Centralisation der Arbeitskammern würde zu gleicher Zeit auch ein engerer Zusammenschluß der Gewerkschaften eintreten.

England.

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In Nürnberg   und in Braunschweig   wurde der Bericht ohne Diskussion entgegengenommen, in Osnabrück   begnügte man fich mit einer kurzen Diskussion ohne Beschlußfassung und in Frank­ furt   a. M. wurde nach dem Referate Quards die Versammlung

Parlament8nachwahl in Dewsbury. Wie Daily News" vertagt. mitteilen, soll in Dewsbury der Sekretär des Parlamentarischen Gewerkschaftsstimmen zu dem Beschlusse des Parteitages in Komitees, Mr. Sam. Woods, als Kandidat der Liberalen aufgestellt der Angelegenheit der Accordmaurer liegen jetzt noch einige vor, die werden. Nimmt derselbe an, so würde sich das Schauspiel ergeben, noch nachgeholt seien. daß der liberale Gewerkschaftsführer dem socialistischen Kandidaten Quelch gegenüber stünde.-

Rußland.

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Auch zwei Kolporteure des Blattes wurden mit Strafen belegt, und zwar andziora mit 18 M. wegen Verbreitung eines Flug­blattes und Dylong aus gleichem Grunde mit 40 m. und mit weiteren 40 M. deswegen, weil er Maifestzeichen verkauft haben soll.

Aus Industrie und Handel.

Der Verein Berliner   Getreide- und Produktenhändler übermittelt uns folgende Zuschrift:

In der in Ihrem geschätzten Blatte vom 9. d. M. unter: Getreidespekulationen" erfolgten Besprechung unsrer Veröffentlichung stellen Sie die Frage, wie weit die seitens der Deutschen   Tages­bestehen bleiben. zeitung" gegen zwei Firmen erhobenen Beschuldigungen zu Recht

Wir gestatten uns, Ihnen nach nochmaliger sorgfältiger Prüfung des Materials mitzuteilen, daß die in Betracht kommenden Firmen Speicherräume weder über ihren Bedarf hinaus gemietet batter, noch dieselben einer andren Firma in illoyaler Weise vorenthalten haben.

Der Thatbestand ist folgender:

In beiden Fällen handelt es sich darum, daß die quest. Firmen ihr auf einem hiesigen Speicher lagerndes und bereits ver­fauftes Getreide abliefern wollten, um diese selben Räume für neue Sendungen, welche bereits per Kahn hier eingetroffen waren, zu benutzen. Das gesamte, hierbei in Betracht kommende Quantum war 1200 Tonnen, eine Menge, die ohne jede Bedeutung für den hiesigen Markt ist. Die Deutsche Tageszeitung" aber gefiel fich darin, die unbedeutende Angelegenheit ins Ungeheuerliche aufgu­bauschen, um der ihr verhaßten Produktenbörse etwas am Zeuge zu flicken.

Erfolglose Bemühungen. Den Aftionären der Leipziger Bant wird jetzt mitgeteilt, daß aus dem Konkurse. nichts für sie herausspringt. Es ist weder gelungen, die Aktionäre zu einer Hilfe­leistung heranzuziehen, um das Unternehmen wieder in Gang zu bringen, noch ist Aussicht vorhanden, ein großes Finanzinstitut für die Sanierung der Bank zu gewinnen.

Nicht viel besser scheint die Sache bei der Heilbronner  Gewerbebant abzulaufen. Es hat sich herausgestellt, daß der Vorstand der Bank unerlaubte Spekulationen betrieben hat und daß für diese Verbindung die Deutsche Bank und die Deutsche  Genossenschaftsbant 1200 000 Mart beztv. 800 000 Mark Forde rungen geltend machen. Wird hiergegen der Differenzeinwand erhoben, so fallen die Forderungen aus, weshalb sich die Banken bemühen, den Konkurs abzuwenden. Die interessierten Banken bestreiten übrigens, daß der Differenzeinwand bei den eingegangenen Geschäften geltend gemacht werden kann. Unter diesen Umständen schlägt Herr R.-A. Kielmeyer folgendes Abkommen vor: Unter der Voraussetzung, daß die Gewerbebant in Liquidation tritt, und daß die buchmäßigen Forderungen der beiden Banken von 1 200 000 Mt. und 800 000 m. anerkannt werden, wird der Gewerbebaut ein Vor schuß von 1/2 Millionen gewährt. Die beiden Hauptgläubiger würden ferner mit ihren Forderungen zunächst hinter die andren Gläubiger zurücktreten. Beide Banken wollen die sämtlichen bei ihnen hinterlegten Wertpapiere herausgeben, soweit sie nicht Eigentum der Gewerbebaut, sondern der Kunden waren. Gegenüber diesen Leistungen( Barvorschuß, Herausgabe der fremden Depots und Zurück­treten bei der Liquidation) verlangen beide Banken, daß ihnen dafür bis zur Höhe von 500 000 m. für ihre Forderungen Garantie ge­leistet wird.

In der Versammlung der Aktionäre muß.gegen diesen Vorschlag cin wohl nicht unberechtigtes Mißtrauen bestanden haben, denn die age der Bank soll nochmals von einem Ausschuß geprüft werden. Wahrscheinlich werden die Banken nicht so leichten Kaufes davon

tommen. Der Töpfer" meint, die Situation sei mun viel klarer und giebt der Hoffnung Ausdruck, daß nun nach den aufgeregten Wochen Ruhe einlehren werde.

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Die Glaser- Beitung" hofft, daß die beschlossenen Refo­Die Hungersnot. Stückweise alle givei Wochen ein Stückchen­nach dem seit dem 1. September für die Veröffentlichungen der Ne- Intionen ausreichend find, ähnliche Fälle für die Zukunft unmöglich gierung über die Hungersnot eingeführten Modus- erweitert sich au machen. zu immer mehr das zuerst angeblich auf zwölf Provinzen beschränkte umstrittene Frage einen Abschluß gefunden, wie wir ihn erwartet Die Buchbinder Beitung" fagt: So hat diese heiß­Mißernte" Gebiet. Es werden jegt offiziell schon zwanzig Provinzen als von der Mißernte" getroffen. Die acht neugenannten haben... Wir müssen erklären, wir sind nicht vollauf befriedigt Provinzen find Tambow  , Orel und das Land der Donschen Kosaken von dem Abschluß, aber die Achtung vor dem Beschluß einer fo im europäischen   und Tobolst, Tomst, Eniffeist, Almolinst( Omst) überwältigenden Majorität verpflichtet uns, diesen Beschluß zu respektieren und die Sache als erledigt zu betrachten." und Siemipalatinst im asiatischen   Rußland  . Etwas dunkel sagt die Fachzeitung der Schneider":

In der russischen Preise wird kein Wort, außer dent, was aus den Regierungsberichten entnommen wird, über die Mißernte" und Hungersnot gebracht. Die Censur hat offenbar alle selbständigen Berichte verboten, wie sie es auch 1898 gethan hat.

September.

Unterm neuesten Kurs.

2. Hof. Genosse Liebold wegen Beleidigung zweier Aerzte 25 M. Geldfirafe. 3. Gelle. In der Revisionsinstanz ein Metallarbeiter 10 M. Geldstrafe wegen Verübung groben Unfugs.

5. Hamburg  . Ein Stupferschmied wegen Mißhandlung von Streitbredjern 40 M. Geldstrafe.

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Bochum  . 100 M. Geldstrafe Genosse Langhorst wegen Beleidigung eines Hausverwalters. Halle. Zwei Monate Gefängnis ein Maurer wegen Bedrohung von Streitbrechern. Wegen Beleidigung von Streitbrechern der Maurer Kruhm eine Woche Gefängnis. 9. Bremen  . Wegen des gleichen Vergehens der Maler Malike 2 Wochen Gefängnis. 10. Dortmund  . Genosse Scheibe wegen Beleidigung des Herrn Lensing 50 M. Geldstrafe. Lennep  . 4 Genossen je 3 M. Geldstrafe wegen Störung der Sonntagsruhe. Dresden  . 800 M. Geldstrafe Genosse Fleißner wegen Beleidigung eines Diakonus in Planen.

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Leipzig  . In der Berufungsinstanz Genosse Wölfel 10 M. Goldstrafe wegen Vergebens gegen das sächsische Vereinsgefeg. 12. Altenburg  . 40 M. Geldstrafe Genosse Kühn wegen Be­leidigung eines Schußmanns.

13. Hamburg  . 2 Steffelschmiede wegen Hausfriedensbruchs 3 bezw. 10 M. Geldstrafe.

Die Mecklenburg  : Strelitzsche Sypothekenbank hat in der Generalversammlung der Pfandbrief- Besizer dem Antrage zugestimint, auf zwei Drittel der Zinsen Verzicht zu leisten. Die Ueberschüsse find für Zinsrückstände auzusammeln. Bis 1909 foll die Hälfte der Sypothekenregister lediglich Hypotheken auf bedaute Grundstücke ein­Pfandbriefe, 16 450 000 m., zurüdgekauft sein. Die verbleibenden 8 225 000 m. Pfandbriefe werden fällig. sofern dafür nicht im getragen find, welche den Anforderungen des Reichs- Hypotheken­Bankgesezes entsprechen. Die Aktionäre haben sich dem an= gefchloffen und beauftragten die Verwaltung mit der Geltend­machung bon Regreßansprüchen gegen die frühere und Ob wir damit zufrieden sind, möchten unsre Leser wissen? Nun, Sodann beschloß man die Herabsetzung des Grundkapitals durch Ver­jeßige Direktion und die früheren Aufsichtsrats- Mitglieder. ein Barteitag ist eben fein Gewerkschaftstongreß; ein solcher würde nichtung von 6 175 000 m. Aktien, von denen 6174 000 M. durch den Schiesspruch und namentlich dessen Begründung jedenfalls ver- den Vertrag mit der Immobilienverkehrsbank zur Verfügung gestelt 6174.000 Die Deutsche Metallarbeiter Beitung" sagt: Herabjegung des Grundkapitals durch Zusammenlegung der übrigen sind und eine Attie von 1000 M. zugekauft werden soll; ferner Dieser nahezu einstimmig gefaßte Beschluß stellt eine Einigung dar, Aktien im Berhältnis von 5: 1 auf 1165 000 M. Der hiernach nach wie sie besser nicht erzielt werden konnte." Beseitigung der Unterbilanz sich ergebende Ueberschuß im Betrage ruhigem und angemessenem Tone. Die genannten Blätter behandeln die Angelegenheit jämtlich in von 835 000 m. soll einem nur zur Sicherung der Pfandbriefgläubiger dienenden Reservefonds zugeführt werden.

worfen haben."

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In einer Polenversammlung in Feuersteins Festsälen in Berlin   berichtete am Sonntag Biniszkiewicz über den Lübecker  Parteitag, worauf cine Resolution angenommen wurde, die in der uns zugegangenen llebersetzung lautet:

Die Wiener Straßenbahn dürfte in nächster Zeit in den Besitz der Stadt übergehen. Wie berichtet wird, schweben Verhandlungen zwischen der Wiener   Kommune und der Bau- und Betriebs- Gesell­" Die am 6. Oktober in Berlin   versammelten polnischen Socialisten schaft. Als Vermittler bemüht sich Direktor Gwinner von der erklären sich mit den Ausführungen des Genossen Biniszkiewicz auf Deutschen Bank. Zum Ankauf des Unternehmens müßte eine dem Parteitage der deutschen   Socialdemokratie in bed ein Stommunalanleihe von ungefähr 100 Millionen Kronen aufgenommen verstanden und äußern gleichzeitig dem Genossen Ledebour für werden, zu deren Uebernahme sich die interessierten Banken bereit seine wirklich internationalen socialistischen Ansichten auf dem ge- erklärt haben. Das Haupthindernis liegt vorläufig in den Diffe nannten Parteitag ihre tiefgefühlteste Hochachtung, hoffend, daß mit renzen, welche zwischen dem Kaufsangebote der Kommune und den der Zeit auch diejenigen deutschen   Genoffen, welche heute noch der Forderungen der Verwaltung der Bau- und Betriebsgesellschaft be­polnisch- socialistischen Partei feindlich gesinut find, dem polnischen stehen. Im Gemeinderat wird die Verstadtlichung des Straßenbahn­Proletariat und der polnisch- socialistischen Partei ihre Hand reichen neges kaum auf Opposition stoßen, weil die Majorität bereits bei verden  . Da Hunderttausende polnischer Proletarier sich in früheren Debatten über die Tramwaygesellschaft wiederholt den Deutschlands   Grenzen befinden, und diese als internatio- Wunsch geäußert hat, das ganze Straßenbahnnetz in den städtischen nale Socialisten verpflichtet sind, Hand in Hand mit Betrieb überzuführen. den deutschen   Genossen zu gehen. erklären die polnischen

Socialisten die auf dem Parteitage in Lübeck   beschlossenen, allgemeine Der Außenhandel Frankreichs   weist in den ersten acht wirtschaftliche Fragen betreffenden Anträge als für sie bindend und Monaten dieses Jahres eine Zunahme auf. Die Einfuhr stieg von hoffen, daß die deutschen   Genossen zu der Ueberzeugung gelangen 3 198 789 000 Frts. im Vorjahre auf 3 213 899 000 Frts. in diesem werden, daß die polnisch- socialistische Partei ihnen nicht feindlich Jahre. Die Ausfuhr erhöhte sich in demselben Zeitraum von entgegensteht, sondern nur eine moralische Unterstützung von der 2.672 258 000 Frts. auf 2 745 128 000 Frts. in diesem Jahre. deutschen   Bruderpartei verlangt."