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In seinen Motiven berührt der Regierungsrat auch die Frage der Einführung des Proportionalwahl Ber= fahrens. Die Mehrheit der Minister habe aber davon nichts wissen wollen, da der Kantonsrat schon wiederholt seine ablehnende Stellung in der Angelegenheit bekundet habe. Das ist richtig, aber in andern Dingen beobachtet man gelegentlich eine andre Tattik. Das Volk hat wiederholt Steuervorlagen verworfen, aber dessen ungeachtet wurden ihm doch immer wieder neue vorgelegt.

Leider steht zu befürchten, daß die große Zahl der ländlichen Abgeordneten, vozu sich dann immer noch zahlreiche Reaktionäre aus den Städten gesellen, den Vorschlag der Regierung annehmen und ihn auch in der folgenden Voltsabstimmung durchdrücken werden, was einen Rückschritt, einen Erfolg der Reaktion bedeuten

würde,

Dänemark .

Der Boeren- Krieg.

Ein neues Opfer des afrikanischen Schlächters. Wir berichteten gestern, daß das Todesurteil, das gegen wolfaardt, einen der Offiziere des gestandrechtelten Komman banten Lotter, gefällt worden sei, von Kitchener bestätigt worden sei und jedenfalls baldigst vollzogen werde. Zur Zeit, als wir das fchrieben, weilte Wolfaardt bereits nicht mehr unter den Lebenden: am Dienstag streďte ihn bereits das englische Mordblei nieder. Scheepers,

Darmstadt , wurde der Bericht des Delegierten Friedrich ohne Debatte entgegengenommen, während in My I a u ( Sachsen ) nach längerer Debatte eine Zustimmungs- Resolution au­genommen wurde.

Parteipreffe. Das Aachener Voltsblatt", das bisher mir Kopfblatt war, hat jegt eine eigne Redaktion erhalten. Redacteur ist der Genoffe Fr. Langhorst. Bugleich ist das Blatt in Parteibesiz übergegangen.

Ein Arbeiterfekretariat haben die Genossen in Würzburg am 1. Oftober wieder errichtet. Das Bureau befindet sich Textor

der schwer frant auf einer Farm bei Ropietraal lag straße 12. und dort von einer englischen Husarenpatrouille aufgefunden wurde, ist erst 24 Jahre alt. Er hat den Engländern viel zu schaffen ge­macht und wird vermutlich ebenso wie die Kommandanten Lotter und

Als Antwort auf die Thronrede beschloß das Folkething lein- choemann als Rebell erſchoffen werden. Wenigstens behaupten die stimmig( mit 93 Stimmen) dem König eine von der Linken vor- Engländer, daß Scheepers in der Kolonie geboren sei. geschlagene Adresse zu übermitteln, worin das Folkething dem König Botha in Gefahr?

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Polizeiliches, Gerichtliches usw.

Grober Unfug. In der Erfurter Tribüne" war - gelegentlich des Halleschen Zimmerer Ausstandes ein Aufruf der ein Agitationstommiffion der Zimmerer veröffentlicht worden, worin der Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß sich die Zimmerer nicht als feine Freude über die Ernennung des neuen Ministeriums zumi Wie aus Lourenço, Marques berichtet wird, soll die Streifbrecher benußen lassen würden. Dann hieß es wörtlich: Wir glauben, daß dieser Hinweis genügt, die Halleschen Kollegen Ausdruck bringt, seine Zustimmung zur Thronrede und seinen Willen Lage der Truppen Bothas eine sehr kritische sein. Die Gefangen durch entsprechendes Verhalten zu unterstützen." tundgiebt, die Regierung in ihren Bestrebungen für ein frucht- nahme des Generals mit seinen Leuten soll unmittelbar bevorstehen. Dadurch soll der verantwortliche Redacteur des Blattes, Genosse bares Zusammenarbeiten mit dem Reichstag zu unterſtügen. Hoffentlich bestätigt sich diese Siobspost nicht, denn die Gefangen- Hennig, groben Unfug verübt haben. Er wurde vom Schöffen­Seitens der Socialdemokratie erklärte Genosie K. M. Klausen nahme Bothas würde zweifellos ein schwerer Schlag für die Boeren in eingehender Rede, daß auch seine Fraktion für die Adresse stimmen sein. Wie übrigens die Times" vom 13. d. M. aus Dundee melden, gericht zu 30 M. Geldstrafe verurteilt und das von ihm angerufene Landgericht bestätigte die Strafe. fönne. Die Antragsteller hätten es ja diesmal vermieden, dem König gelang es einer Anzahl Boeren, nach dem Westen und Norden über Wir sind auch der Meinung, daß hier grober Unfug verübt zu danken" und Freude hätte die Ernennung des neuen Ministeriums bie Linie Baderstroom- Pietretief zu entkommen. Sie hatten wurde; es fragt sich nur von wem. auch bei den Socialdemokraten im ganzen Lande erweckt. Der einige Karren, aber feine Kanonen, wahrscheinlich auch keine Wagen Thromrede könne er auch zustimmen, vorausgesetzt, daß die darin bei sich. gegebenen Versprechen in demokratischem Sinne aufgefaßt würden, und stützen werde seine Partei die Regierung auch, wenn sie ernst­

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Einen Boykott Englands

Aus Industrie und Handel.

Die Lage des rheinisch- westfälischen Kohlen- und Eisen­marktes ist auch im dritten Quartal fortgefeßt eine ungünstige ge­blieben, in einigen Branchen machte sich sogar unangenehm eine Verschlechterung bemerkbar. Einer zusammenfassenden Schilderung der Zeitschrift Stahl und Eifen" entnehmen wir folgendes:

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haft an der Durchführung der angekündigten Reformen: Ver- wollen die niederländischen Hafenarbeiter und Seeleute ins Werk besserung der Rechtspflege, ein den Berhältnissen angepaßtes Ver- fegen, um dadurch die Beendigung des Boerenkrieges zu erzwingen. teidigungswesen, Steuerreformen, Förderung des Erwerbslebens, Die Vorstände der verschiedenen niederländischen Hafenarbeiter und Kirchenreform und Kommunalreform, arbeiten werde. Auf manchen Seemans- Verbände haben einen Aufruf erlassen, worin auf Gebieten würde die Socialdemokratie dagegen mit der Regierung gefordert wird, vom 31. Dezember ab kein Schiff, das unter eng­in Stampf geraten. Die Socialdemokratie sei eine selbständige Partei lischer Flagge fährt, mehr zu löschen noch zu laden und keine Waren, Wenn schon im vorigen Berichts Vierteljahr die allgemeine und nicht etwa der Kopf oder der Schwanz der Linken, wie die die mit englischen Schiffen angekommen sind, zu liefern oder weiter Lage infolge der vorgekommenen Zusammenbrüche von Banken und Konservativen abwechselnd zu sagen pflegten. Auch der konservative zubefördern, so lange, bis England Frieden mit den Boeren Industriewerken eine sehr unsichere gewesen war, so ist dies Wortführer erklärte sich für die Adresse. Er suchte natürlich die alle geschlossen hat. An sämtliche Hafenarbeiter Organisationen in in den Monaten Juli, August und September infolge der weiter gemein gehaltenen Wendungen der Thronrede im Sinne seiner Europa ist die Aufforderung gerichtet worden, sich diesem Boykott vorgekommenen Stonkurse nicht besser geworden. Das Mißtrauen Bartei auszulegen. anzuichließen. England foll also über ganz Europa von dem Teil gegen die Geschäftslage hielt an, die Verluste vermehrten sich, und Es ist dieses das dritte Mal in einem Menschenalter, daß sich der Arbeiterschaft boykottiert werden, den es zur Versendung seiner auch der im Durchschnitt günstige Ernte- Ausfall vermochte es nicht, das Folkething in einer Adresse an den König wendet. 1873 ver- Schäße unumgänglich nötig hat. der herrschenden Tendenz nach unten Einhalt zu gebieten. Vielfach langte es von ihm nachdem im September 1872 die Linke die Unser Amsterdamer Bruderorgan hegt große Sympathie für wurde mit Einkäufen über Gebühr zurückgehalten und nur das Aller­Mehrheit im Folkething erreichte in Erfüllung der not- diese kühne Idee, daß die Arbeiter durch einen Boykott der notwendigste angeschafft, und wenn die Werke fich namentlich für wendigen Bedingungen einer konftitutionellen Monarchie ein der englischen Regierung, gegen die keine Weltmacht aufzutreten den Export Arbeit verschafften, so geschah dies doch nur zu Mehrheit entsprechendes Ministerium. Der König, erklärte das für wagt, den Friedensschluß diktieren wollen, äußert aber äußerst gedrückten, die Selbstkosten bei weitem nicht deckenden ein Mißverständnis" und eine Verkennung der Verdoch Zweifel an der Ausfürbarkeit und weist besonders darauf hin, Breifen. Viele Werke mußten, um ihre Verluste nicht zu hoch an­fassung", das Ministerium blieb und der 30jährige Verfassungs daß nicht allein der englische Handel und das englische Stapital, wachsen zu laffen, bereits dazu übergehen, ihre Betriebe auf das tampf begann. Als dieser Kampf im Jahre 1885 seinen Höhepunkt sondern auch Handel und Kapital in den Ländern, von denen der Notwendigste zu beschränken und Feierschichten einzulegen. erreichte und der Minister Estrup, nachdem das Folkething beständig Boykott ausgehen foll, darunter zu leiden hätten. Von der Kapi die Annahme des Budgets verweigerte, sein erstes großes Provisorium taliſtentlaffe", schreibt het Boll"," wird man, so fürchten wir, auch vorbereitete, überreichte das Folkething dem König die zweite in dieser Sache eher heftigen Widerstand als Unterstüßung zu er Adresse, worin es darauf hinwies, daß num ein neuer Abwarten haben; ja, wir glauben sogar annehmen zu müssen, daß schnitt des Kampfes, leidenschaftlicher und gefähr- unire eigne chriftliche Regierung mit Kriegsschiffen und Militär ein­licher als je zuvor, ein verheerender Bruderkrieg beginnen greifen wird, um die Streifbrecher, die auch dann von allen Seiten werde und es in des Königs Macht liege, das zu verhindern. Der herbeigeholt werden, zu beschirmen und dem englischen( und nieder gab aber nicht nach und Breßverfolgungen, Polizeiwillkür einerseits, ländischen) Kapital beizustehen. Steuerverweigerung usw. andrerseits und ein mächtiges Anwachsen

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der Opposition bis zu ihrem endlichen Siege waren die Folgen.-

Frankreich .

Partei- Marhrichten.

Berichterstattung vom Parteitage. Im socialdemokratischen Verein für Breslau wurde am Montag die Debatte über den Parteitag fortgesetzt und schließlich folgende Resolution angenommen: " Der Socialdemokratische Verein für Breslau und Umgegend hat den Bericht seines Delegierten zum Lübecker Parteitag zur Senntnis genommen.

Er bedauert, daß die Zeit des Parteitages wieder durch Debatten aufgefogen worden ist, die nicht unbedingt zur Stärkung der Partei als Stampforganisation erforderlich waren.

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Entsprechend der allgemeinen ungünstigen Lage gestalteten sich auch die Absatzverhältnisse für Stohlen und Coals in der Berichtszeit nicht so befriedigend, wie im verflossenen Halbjahr. Der weitere starte Rückgang der Beschäftigung in fast allen Industrien- be­fonders aber in der Eisen- und Stahlindustrie machte es den Werken unmöglich, die gekauften Mengen Industrie- Kohlen und Coats voll abzunehmen. Es mußte daher die früher beschlossene Einschränkung von 15 Proz. der Kohlenförderung aufrecht erhalten bleiben und diejenige der Coatserzeugung fogar auf 331/3 Broz. erhöht werden. In den abgestebten und gewaschenen besseren Kohlenforten war die Nachfrage.lebhafter und der Absatz befriedigender. Eine Veränderung der Breise fand nicht statt. Auf dem Siegener und Naffauer Eisensteinmarkt blieb die Lage ziemlich unverändert. Der sich nach dem Verbrauch richtende Versand war ein schwächerer und die Gruben schränkten dementsprechend ihre Förderung ein, so daß eine Vermehrung der Vorräte vermieden wurde. Die Preise wurden nicht herabgesezt; jedoch konnten dieselben nur als nominell gelten, da Abschlüsse nicht gethätigt wurden. Der Roheijenmarkt war infolge der überall eingetretenen Betriebsein­schränkungen sehr gedrückt und die Abnahme der gekauften Mengen ging nur sehr langsam von statten. Sowohl an den Hoch­öfen wie auf den Verbrauchsstätten haben daher die Vorräte eine weitere Zunahme erfahren und mehrere Hochöfen sind bereits still­gelegt worden. Die auf dem Stabeisen- Markt erwartete Belebung der Nachfrage trat ebenfalls nicht ein. Zwar fehlte es nicht an eiligen Aufträgen, denn bei der geschilderten Lage fielen und

Die franzöfifchen Mönche in Italien . Wie wir schon mehr fach mitgeteilt, hatten sich in allen größeren italienischen Städten Komitees gebildet, welche eine starke Agitation gegen die Religions­gesellschaften entfalteten. Die Regierung wurde aufgefordert, die aus Frankreich ausziehenden Mönche nicht nach Italien zu lassen. Besondere Anstrengungen machte das Komitee in Rom . Daß man einer weiteren Vermehrung der Klöster und der Nonnen und Mönche mit großem Mißbehagen entgegensteht, braucht nicht wunder zu nehmen, wenn man bedenkt, wie Rom schon heute von dem klerikalen Element überflutet ist. Im Jahre 1870 gab es in Rom 206 Klöster Insbesondere hält er bezüglich der Polenfrage fest an der für Männer und Frauen; im Jahre 1873 wurde durch Gesetz die Meinung, daß eine nationale Sonderorganisation innerhalb der Schließung bon 93 Männer und 41 Frauentlöstern ans- Socialdemokratie nicht erforderlich ist, daß vielmehr die besondere gesprochen. Der Rest entging der Aufhebung. Gegenwärtig giebt Organisation der polnischen Socialisten nur geeignet ist, in die es in Rom aber 500 Klöfter. Die meisten derselben sind auf inter - Reihen der polnisch sprechenden Arbeiter Zwietracht zum Schaden nationaler Basis errichtet worden, so daß das Gesetz ihnen in der des socialistischen Gedankens zu tragen. jezigen Form nicht beifommen tann. Die Religionsgesellschaften Der Verein giebt auch seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß fallen noch heute Aufträge und eilige Abrufe zusammen; Auf­bilden eine Macht, deren Vergrößerung von der weltlichen Geistlich- die sogenannte Bernstein - Frage abermals zu großen Debatten Anträge auf Zeit aber famen und kommen kaum noch vor. Diese feit, besonders von den Bischöfen, nur ungern gesehen wird, denn laß gegeben hat, so daß für die Erledigung andrer wichtiger Tages- Folge des auf dem gesamten Eisenmarkte lastenden Druces ist die Mönche unterstehen nicht der Jurisdiktion der Bischöfe, sondern ordnungspunkte nur wenig Beit übrig blieb. Er hätte gewünscht, für die Walzwerke um so beklagenswerter, als die Selbst­direkt der des Papstes. Aber selbst der Papst scheint nicht eine Ver- daß der Parteitag die Alkoholfrage, die Bollfrage, die Wohnungs- toften, die durch die großen Mengen noch zu hohen Preisen zu be­mehrung der Klöster in Rom zu wünschen, und Leo XIII . hat schon frage und wichtige vorliegende Anträge der Presse eingehender be- ziehenden Rohmaterialien schon sehr hoch find, noch wesentlich da­Surch verteuert werden, daß die Grundbedingung zu einem sparsamen bor Jahren ein dahingehendes Verbot erlassen. Die aus Frankreich handelt hätte, als dies thatsächlich geschehen ist. einwandernden Ordensbrüder werden sich also anderweit Unter­Betriebe, d. h. das Arbeiten nach einem geregelten Plan, unmöglich tommen suchen müssen.- gemacht ist.

Belgien .

Das Ergebnis der geschlossenen Sigung des Parteitags hat den Verein in der Ansicht bestärkt, daß diese geschlossenen Sigungen" für unsre Partei nicht nur überflüssig, sondern auch als den Tra ditionen der Partei widersprechend principiell zu verwerfen sind. Es wird deshalb erwartet, daß die späteren Parteitage von dieser Neuerung wieder zurüdfommen mögen.

gierten erklärt sich der Verein einverstanden." Mit den Beschlüssen des Parteitags und der Haltung des Dele­gierten erklärt sich der Verein einverstanden."

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Aus den übrigen Specialberichten ist zu entnehmen, daß nur für Eisenbahnmaterial genügende Aufträge vorliegen, alle andren Fabrikate aber mit schwierigem Absatz zu kämpfen haben.

Die Militärdebatte in der Kammer. Man schreibt uns aus Brüssel : Die Kammer hat diese Woche mit der Besprechung der Die staatlichen Steinkohlengruben im Saarrevier haben im Militärvorlage der Regierung angefangen. Die Socialdemokratie hat bewiesen, daß die vorgeschlagene Reform mindestens 20 Millionen September in 25 Arbeitstagen 743 960 Tonnen gefördert und ein­schließlich des Selbstverbrauches 761 430 Tonnen. Im Auguft betrug Frank tosten wird, statt 4 600 000 Frant, wie die Regierung meinte; Sie hat ferner nachgewiesen, daß die Söldnerarmee vor allem ge- Stimmen, im übrigen die Resolution einstimmig angenommen. Der Absatz über die geschlossenen Sigungen wurde gegen zwölf in 27 Arbeitstagen die Förderung 830 822 Tonnen, der Absatz, ein­schließlich des Selbstverbrauchs, 831 866 Tonnen. Im September richtet ist gegen den inneren Feind" und daß die heutige Organi In München , wo die Berichterstattung in gut besuchter öffent des Vorjahres belief sich bei 25 Arbeitstagen die Förderung auf fation des Heeres unzureichend ist, um das Land zu verteidigen gegen licher Parteiversammlung vorgenommen wurde, entwickelte sich nach 774 111 Tonnen, der Absatz auf 772 679 Tonnen. einen eventuellen Feind, daß man also etwas schaffte, das Geld den Vorträgen der Delegierten Knieriem und Raith eine sehr kostet und zu nichts dient. Die Liberalen behandelten hauptsächlich Vollmar sprach sich tadelnd über den Ton der Oberschlesisches Roheisensyndikat. Die in Gleiwitz ab­die politische Seite der Frage und erinnerten daran, daß die Klerifalen rege Diskussion. stets gegen die Bermehrung der Militärlasten aufgetreten find, als Parteitags- Debatten aus, mißbilligte den Ausgang der Bernstein - gehaltene Hauptversammlung des Oberschlesischen Roheisensyndikats sie in der Minderheit waren, und stets für diese Lasten eintraten, Angelegenheit und verbreitete sich dann über den Rückgang der beschloß, das Syndikat bis zum 31. Dezember 1902 zu verlängern. Neuen Zeit". Den Beschluß über die Budgetabstimmung bezeichnet er Gleichzeitig wurde versichert, daß die Roheisenbestände in der Ab­als sie die Majorität besaßen. Herr Woeste, der Hauptmann der Klerikalen, hat eine lange als völlig unnötig. Die Frage habe mit dem Programm gar nichtsnahme begriffen seien. an thun, sondern sei lediglich eine taktische Frage; man sollte sie als Die Intereffenten des öftreichischen Eisenkartells faßten Rede gehalten, um die Auslosung und Stellvertretung zu ver- folche belassen. Auch nach den gefaßten Beschliffen werden nach wie folgenden, von der Alpinen Montangesellschaft angeregten Beschluß teidigen. Alle Bürger, sagte er, sind nicht nötig, um das Land zuvor die Abgeordneten der einzelnen Landtage zu prüfen haben, was betreffs der Bedingungen, unter welchen die Kartellerneuerung er­beschüßen. Darum die Auslosung. Und da nicht alle Lotterie- Opfer sie zu thun haben, sie haben auch die Verantwortung zu tragen. folgen foll; 1. müssen alle bisherigen Mitglieder bindend erklären, die militärische Befähigung befizen, ist die Stellvertretung gegen Es wurde schließlich eine Resolution angenommen, in der man sich keinerlei Mehransprüche zu erheben; 2. müssen alle bisher außerhalb des 1000 Fr. ein ausgezeichnetes Mittel, um die Reichen zu entlasten mit der Haltung der Delegierten auf dem Parteitage einverstanden Startells gestandenen kleineren Werke dem Kartell beitreten; 3. darf und die Armen zu bereichern.... Die Absichten der Klerikalen darf erflärt. tein Wert neue Produktionszweige einführen und 4. muß eine Ver man wie folgt zusammenfassen:" Wir wollen teine Armee von In Elberfeld berichtete arm in öffentlicher Partei- einbarung mit dem ungrischen Kartell vorausgehen. Da vorläufig freien Bürgern, um das Land zu verteidigen. Wir wollen ein Heer versammlung. Auch hier sprach man sich mißbilligend über den Ton nur die erfte dieser Bedingungen erfüllt ist, wird das Kartell sich am von Söldnern, um die klerikale kapitalistische Herrschaft wenn nötig aus. Mit den Beschlüssen war man einverstanden. 1. Januar nächsten Jahres auflösen. Ein neuer Zusammenschluß mit den Waffen zu unterstügen.- findet keine günstigen Verhältnisse vor, da das ungrische Kartell taum zu stande kommen dürfte. Ohne diese Organisation ist die öftreichische ausgeschlossen. Durch die Auflösung des Verkaufsbureaus werden eine Anzahl Beamte brotlos; das Kartell beschloß diese mit einem Jahresgehalt abzufinden.

Spanien .

Ebenfalls in öffentlicher Parteiversammlung berichtete Breil Hagen in Schwelm . Er erklärte, es habe noch kein Parteitag so Die Unruhen in Sevilla sollen einen ziemlich ernstlichen deprimierend auf ihn gewirkt wie der Lübecker. Wenn das so weiter Charakter angenommen haben. Am Dienstag wurden mehrere gehe, würden unsre Parteitage für die Arbeiterschaft bald jede Be­Bädereien geplündert, mehrere Fabriken, ein Kloster und die Univer- deutung verloren haben. Dieselben würden sich dann zu Akademiker­fität mit Steinen beworfen. Zwei Studenten und ein Kirchendiener Parteitagen herausbilden. Es sei bedauerlich, daß so wichtige, die erlitten Verlegungen. Die Stadt ist von Militär besezt; aus Arbeiterschaft in erster Linie intereffierende Fragen, wie die Zoll­Cordoba ist Kavallerie eingetroffen, um die hiesige Garnison zu politik und die Wohnungsfrage, in legter Stunde abgehaspelt und Daß die Akademiker eine verstärken. Die Zahl der Ausständigen soll nicht weniger als übers Stnie gebrochen worden seien. 40 000 betragen. so große Rolle in der Partei spielten, daran wären die Arbeiter In Oviedo kam es anläßlich der Jubiläumsprozession zu selbst schuld; das entspringe der Sucht, einen Kandidaten mit einem heftigen Straßentrawall, wobei die Seminaristen möglichst hochklingendem Titel für die Wahlen zu besitzen. bas Nieder mit dem Kleritalismus!" rufende Publikum mit Jedenfalls wäre wäre zu wünschen, daß sich die Barteigenossen städtischen Gaswerte die Bitte um Lohnaufbefferung gerichtet. Als Revolvern und Messern angriffen. Sie wurden zu in den verschiedenen Kreisen ihre Kandidaten usw. erst gründlich an­Paaren getrieben, haben aber eine neue Prozession angesagt.

Asien .

Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.

Die städtischen Laternenwärter haben an die Direktion der Anfangslohn wird für Reservelente 66 M. pro Monat verlangt, steigend auf 70 m., fo bald dem Arbeiter ein ständiges Revier über­wiesen wird. Das Gehalt foll dann von 3 zu 3 Jahren um 5 M. pro Monat steigen bis zur Höhe von 90 M. nach 12 Dienstjahren. Begründend wird neben den größeren Anforderungen für Mieten und gestiegenen Lebensmittelpreisen auf den Umstand hingewiesen, Kana

sehen und vor einem Doktortitel oder dergleichen nicht sofort in Berzüdung geraten. An den Vortrag knüpfte sich eine rege Dis­fussion, in der das volle Einverständnis der Versammlung mit den Die Lage auf den Philippinen. Das Kriegsdepartement ist Ausführungen des Berichterstatters ausgedrückt wurde. hinsichtlich der Lage auf den Philippinen nicht so optimistisch als vor In Eisen berichteten die Delegierten Bühler und Düwell einigen Monaten. Man bezweifelt sehr, daß eine Verminderung der im socialdemokratischen Berein über den Parteitag. In der Dis- daß feit geraumer Zeit einige Berliner städtische Betriebe dort befindlichen Truppen stattfinden werde, zumal die jüngsten Be- tuffion sprach man sich scharf gegen den Genossen Sué aus wegen lifation und Wasserwerke gleichfalls Lohnaufbefferungen eintreten richte von General Chaffee nicht zu Gunsten einer solchen Maßnahme seiner Artikel in der Bergarbeiter- Zeitung". Hué, der Mitglied des ließen. sprechen. In Gemäßheit der Werbebedingungen läuft die Dienst. Effener Bartelvereins ist, aber nicht anwesend war, soll aufgefordert pflicht von fast der Hälfte der auf den Philippinen stehenden Armee, werden, sich in der nächsten Versammlung zu rechtfertigen. Ein b. 5. 20 000 Mann von 43 000, zwischen jezt und Juni nächsten stimmig wurde dann eine Resolution angenommen, die sich mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden erklärt. Jahres ab.

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Achtung, Feilenhauer und Feileuschleifer! In der Feilen­hauerei von Robert Soffmann, Stromstraße, haben die Feilen­hauer wegen Lohnreduktion die Arbeit niedergelegt. Der Betrieb ist bis auf weiteres zu meiden. Außerdem ersuchen wir die Feilen