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Das Gericht erkannte den Beklagten der Verleumdung schuldig und verurteilte denselben zu vier Monaten Gefängnis. Und was geschieht mit dem andren?

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Geschäftsberichte der Aktiengesellschaften. lift gewaltet. Die Behauptungen des Beklagten seien nicht nur Schluß, daß nur die Socialdemokratie im stande ist, hier Die Königin Marienhütte" in Cainsdorf   ver- nicht erweislich wahr, sondern positiv unwahr. Er beantragte sechs eine gründliche Aenderung herbeizuführen und mit allem, was rüd­zeichnet in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres Monate Gefängnis. ständig ist, aufzuräumen. In der Diskussion, die sich an den mit einen Verlust von 95 222 M.; zur Konsolidierung der Gesellschaft lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte, sprachen im werden von den Aktionären Zuschüsse verlangt. Wie verlautet, soll Sinne des Referenten die Genossen Basner, Stadtv. Heimann und die finanzielle Schwierigkeit dadurch gesteigert sein, daß zwei Banken Penn. Sie forderten zu energischem Eintreten für den socialdemo der Gesellschaft den Kredit entzogen haben. Das Façon eisen= fratischen Kandidaten auf. Auf den leidigen Alkohol war wieder ein von traurigen die Wahlhandlung für die Stadtbezirte 152, 154 und 155 in der Der Vorsitzende gab noch bekannt, daß Walawert B. Mannstaedt in Ralf berichtet, daß bei dem Rück Folgen begleiteter Erceß zurückzuführen, der gestern die achte Straf- Strausbergerstr. 9, für die Stadtbezirke 153, 156, 158 und 159 in gang der Stabeifenpreise und der Zurückhaltung des Konsums nur fammer hiesigen Landgerichts I beschäftigte. Vor derselben hatte der Gr. Frankfurterstr. 23 von morgens 9 bis abends 8 Uhr statt­die Hälfte des Werkes Beschäftigung hat. An das Halbzeugsyndikat sich der Fuhrherr Weidemann und der Gärtner Greiffen findet, und fordert die Genossen auf, möglichst frühzeitig zur Wahl mußte die Gesellschaft allein 417 000 m. Reugeld zahlen. Troßdem dorff wegen schwerer Körperverlegung, Bedrohung, Beleidigung werden auch jetzt noch die Bezugspreise für Rohmaterialien als zu und Hausfriedensbruchs zu verantworten. Ihnen standen Justizrat zu erſcheinen. hoch bezeichnet und für die Gesellschaft nicht gewinnbringend.

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Achtung Schleifer! Der Streit der Schleifer bei der Firma:" Neue Berliner   Metallwerte"( Juh. P. Simon) dauert unverändert fort. Zuzug ist streng fern zu halten. Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin  . Deutsches Reich  .

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Die Zustände in der Orts- Krankenkasse für Wäsche­

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Wronker und R.-A. Dr. Werthauer als Verteidiger zur Seite. In der Nacht vom 23. zum 24.Juni restaurierte sich der Nachtwächter Rösner in dem-Schmitzschen Schanklokale in der Soldinerstraße, wo sich auch der erste Angeklagte befand. Um eine recht gemütliche fabrikation wurden am Dienstag in einer nach der Brauerei Stimmung zu verbreiten, hatte sich der Wirt ans Klavier gesetzt, die Friedrichshain   einberufenen, von etwa 500 Personen besuchten Ver­Nach den daselbst ge­Macht der Musik machte sich auch bald dadurch geltend, daß sich fammlung einer lebhaften Kritik unterzogen. Weidemann an den Tisch des Wächters sezte und einige Getränke machten Ausführungen wird diese Kasse auf Grund eines reaktio­zum besten gab. Die gemütliche Stimmung hielt aber nären Statuts vollständig nach den Wünschen der Unternehmer nicht lange bor. Auf Weidemanns Vorschlag wurde zwischen verwaltet, die Interessen der Mitglieder aber nicht berücksichtigt. ihm, dem Wirt und dem Wächter eine Lage aus- Wenn auch im Vorstand und in der Generalversammlung getrudelt und als Weidemann hierbei berlor, wurde die Mitglieder zwei Drittel, die Unternehmer nur ein Drittel sehr ausfallend und verstieg sich zu der beleidigenden Aeußerung: der Vertreter stellen, so befinden sich die Mitglieder trozdem im Schuhmacher- Ausstand in Pirmasens  . In der Schuhfabrik Es ist ja bekannt, daß Nachtwächter und Schuyleute gern umsonst Nachteil, weil infolge des sonderbaren Wahlsystems, wonach die bon Gaubat u. Urban wurden sämtliche Zwicker, neun an der Zahl, faufen!" Als sich der Wächter dies verbat, antwortete W. mit Delegierten in den Fabriten zu wählen sind, die Unternehmer weil sie sich eine Lohureduktion von rund 20 Broz. nicht ganz ge- weiteren Beleidigungen und sagte zu ihm:" Sie sind ja nichts, als bei den Wahlen einen erheblichen Einfluß ausüben und außerdem, kam, find diefelben nach Ablauf der Kündigungszeit am 26. b. Mts. Sie mir ja mein gaus aufschließen!" Run Taner Borsigende der Rasse ein Unternehmer fein muß. in den Ausstand getreten. Die Zwicker verlangen Zurücknahme der Wirt ins Mittel und gebot dem Weidemann, fofort U. a. wurde angeführt, daß für die Kasse, die ca. 20 000 Mitglieder Lohnreduzierung und Wiedereinstellung der Entlassenen. Am das Lokal zu verlassen. Dieser kam der Aufforderung nicht zählt und 13 Wochen Krankenunterstützung zahlt, Dienstag hat die Firma sämtliche übrigen Arbeiter bis nach, drohte wiederholt, den Wirt totschlagen zu wollen, und mußte bis 20 Aerzte neben einigen Specialärzten angestellt sind. auf weitere Order entlassen und das Geschäft geschlossen. schließlich gewaltsam entfernt werden. Auf der Straße spann sich Früher seien die Aerzte vom Borsitzenden fast selbständig und zu­Maßregelung organisierter Bergarbeiter. Die Gruben- der Streit zwischen dem Angeklagten und dem Wächter fort und meist nur solche angestellt worden, die von den Unternehmern verwaltung des Salzwertes zu Salzdetfurth   in Hannover   entließ verstärkte sich noch dadurch, daß plötzlich der zweite Angeklagte fich empfohlen und teilweise sogar im verwandtschaftlichen Verhältnis zu einmischte und den Wächter thätlich angriff. Dieser war ge- demselben standen. Vom Referenten wurde die Einführung der freien 36 Arbeiter, welche seit kurzem dem deutschen Bergarbeiter- Verband an­um sich damit des Arztwahl gefordert und von Vertretern der freigewählten Kaffen­gehören. Diese Maßregelung verfehlte die beabsichtigte Wirkung auf nötigt, das Seitengewehr zu ziehen, Die übrigen Arbeiter nicht. Aus Furcht, ihre Stellung zu verlieren, dann schwer verwundet worden. Angreifers zu erwehren, er kam jedoch zu Falle und ist ärzte, die zu dieser Versammlung eingeladen waren, wurden die Vors Nach den Wahrnehmungen von teile der freien Arztwahl erläutert. Hierauf wurde der vom Vor­meldeten sich auch die noch in Beschäftigung verbliebenen 35 Ber- Augenzeugen hat Greiffendorf das am Boden liegende Seitengewehr stande beschloffene Ausschluß der in Alt- Blättereien und Wäschereien bandsmitglieder bei der Organisation ab. Die Grubenverwaltung hat also ihre Absicht erreicht und die Arbeiterorganisation aus ihrem ergriffen und damit dem unten liegenden Wächter zwei wuchtige beschäftigten Mitglieder kritisiert und mitgeteilt, daß auf Verfügung Siebe über den Kopf versetzt. Blutüberströmt mußte der des Magistratskommissars der Beschluß nicht ausgeführt werden Betriebe verbannt, fie hat sich aber dadurch bei rechtlich denkenden schwer Verletzte nach der Unfallstation gebracht werden und von dort foll, bis eine diesbezügliche Entscheidung des Oberpräsidenten vor­in die Prof. v. Oppenheimersche Klinik übersiedeln. Nach der Be- liegt. Es gelangte sodann eine Resolution zur Annahme, in der Die Nache der Fuhrherren. Die Droschkentutscher in Dresden   fundung des behandelnden Arztes Dr. George war die Verlegung gegen den Ausschluß der Alt- Plätterinnen und Wäscherinnen protestiert berbreiteten fürzlich unter ihren Berufsgenossen ein der Agitation für eine äußerst schwere, sie ging über den größten Teil des Schädels, und verlangt wird, daß, falls die Aufsichtsbehörde den Beschluß des ihre Gewerkschaft dienendes Flugblatt. In demselben sind unter der vollständig durchschlagen war. Ein Teil der inneren Schädeldecke Vorstandes gut heißt, ein Teil des Reservefonds, procentual der aus­anderem die Einkommensverhältnisse der Droschken kutscher denen war angesplittert, ein Splitter war in das Gehirn gedrungen und geschlossenen Mitgliederzahl entsprechend, derjenigen Kasse überwiesen der Droschken besiger gegenübergestellt. Den letzteren mag es ja mußte daraus entfernt werden. Obgleich die Heilung besonders wird, bei der die Ausgeschlossenen in Zukunft versicherungspflichtig recht unbequem sein, wenn die Kutscher   über den Grad glücklich verlief, befindet sich der Verletzte noch heute in ärztlicher sind. Außerdem wurde eine Resolution beschlossen, nach der bei den ihrer Ausbeutung durch durch die Fuhrherren aufgeklärt werden. Behandlung; es ist eine Lähmung der linken Hand zurückgeblieben, bevorstehenden Delegiertenwahlen zur Generalversammlung nur solche Sie fühlten sich durch die Angaben Angaben des Flugblattes Rösner erleidet öfter Ohnmachtsanfälle und es ist nicht ausgeschlossen, Delegierte gewählt werden sollen, die für eine Statutenänderung getroffen. Anstatt aber die angeblich unzutreffenden Behauptungen daß sich später epileptische Zufälle einstellen können. Mit Rücksicht im Sinne der Versicherten wirken, dem Einfluß der Unternehmer desselben zu widerlegen, beschlossen sie, die se ch s Unterzeichner auf diese traurigen Folgen verurteilte der Gerichtshof den Angeklagten fräftigen Widerstand leisten und für die Einführung der freien Arzts des Flugblattes für sechs Monate auszusperren Greiffendorf zu 1/2 Jahren Gefängnis bei sofortiger wahl eintreten. Es ist ja für die Fuhrherren sehr bequem, wenn sie Anfläger, Verhaftung. Weidemann tam mit 50 M. Geldstrafe davon. In einer von den Nixdorfer Parteigenossen zum Dienstag­Nichter und Strafvollstrecker in einer Person spielen, ob aber die Der Ritualmord vor Gericht. Ein Schöffe jüdischen abend in die Apollosälen, Hermannstraße 49, einberufenen öffentlichen Glaubens wurde gestern von einem Privatkläger als befangen ab- Bersammlung, die leider nur schwach besucht war, sprach Schubert­abgelehnt. Privatkläger war Dr. Giese, Angeklagter der Redacteur Schöneberg über die Verhandlungen des Lübecker   Parteitages. Ohne der Israelit. Wochenschrift", M. A. Klausner. Die Staats- Diskussion erklärten sich die Anwesenden in einer entsprechenden Re­bürger- Zeitung" hatte eine Enquete über den Ritualmord ver- oslution mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden. anstaltet und für das Bestehen eines solchen hatte sich auch der Verein abstinenter Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins  . Privatkläger ausgesprochen. Der Beklagte hatte dagegen den Stand- Seute, 8 Uhr, Mitgliederversammlung im Gewerkschaftshause, Engel puntt vertreten, daß diejenigen, die an solchen Mord glauben, Ber- Ufer 15. Tagesordnung: 1. Vereinsangelegenheiten. 2. Geschäftliches und brecher oder Narren" seien. Da vor Beginn der Verhandlung der Aufnahme neuer Mitglieder. Gesellige Unterhaltung. jüdische Schöffe als befangen abgelehnt wurde, wird das Landgericht Donnerstag, den 31. b. M., abends 10 Uhr, bei Fischer, Waldstr. 8, Bezirks­sich erst hierüber zu äußern haben.

Leuten gerade keinen guten Ruf erworben.

Angaben des Flugblattes wirklich unwahr sind, das wird durch ein

solches Verfahren nicht bewiesen.

Die Weber in Gera   haben betreffs der Lohnbewegung der Textilarbeiter beschloffen, daß in allen Fabriken Ausschüsse zu bilden seien, welche die Löhne in den einzelnen Betrieben festzustellen haben. Dann soll in gemeinschaftlicher Beratung ein Lohntarif ausgearbeitet werden, der dem Fabrikanten vorgelegt werden soll, um dann auf dieser Grundlage mit den Fabrikanten weiter zu verhandeln. Es wurde ausdrücklich betont, daß ein Streit nicht beabsichtigt sei, sondern die Erzielung einheitlicher Löhne auf friedlichem Wege an­gestrebt werden soll.

Ach, was wollen Sie vor dieser alten Frau Principien Arbeitsniederlegungen wegen Lohnkürzung. In Breslau   reiten! Diese Worte richtete gestern ein Amtsrichter an den haben die Tischler der Firma Lehmanns Nachfolger die Arbeit Polizeilieutenant Valois, gegen den eine alte Witwe, die niedergelegt, weil sie sich mit den ihnen zugemuteten Lohnkürzungen 50 jährige Aufwartefrau Rudolph, wegen einer Lohnforderung nicht einverstanden erklären konnten. In Anbetracht der schlechten von 9 M. klagte. Der Herr Lieutenant hat der Frau dieses Lage des Gewerbes erklärten sich die Arbeiter bereit, in eine fünf- schwer verdiente Geld einbehalten, weil sie das Malheur ge­prozentige Lohnreduzierung einzuwvilligen, das genügte jedoch dem habt hatte, nicht allein eine Parfümflasche zu beschädigen, sondern Unternehmer nicht, infolgedessen fam es zum Ausstand. auch eine Holzbank dadurch zu verunzieren, daß von ihr ein heißer

Die Stuccateure der Firma Holzmann u. Co. in Frank- Topf darauf gestellt worden war. Außerdem spielte als Streitobjekt furt a. M. find in den Streit eingetreten, nachdem die Firma den ein zurückbehaltener Schlüssel eine Rolle. Den Bemühungen des bor zwei Jahren getroffenen Abmachungen zuwider den seither ge- amtierenden Richters, einen Vergleich herbeizuführen, erivies fich zahlten Lohn für Verpuzarbeiter von 65 auf 50 Pf. reduzierte. Die der Herr Lieutenant ganz unzugänglich:" Die Frau habe angestellten Vergleichsversuche blieben bisher resultatlos. In Celle   haben die Maurer auf einem Neubau des Unter: nehmers Dewiß aus Hannover   die Arbeit eingestellt, weil sie seit zwei Wochen überhaupt keinen Lohn bekommen haben.

Bociales.

ihn chifaniert und sich bei jeder Gelegenheit auffässig gezeigt. Dieses Verhalten habe er sich nicht länger gefallen lassen können. Die Person stand im Dienstverhältnis, hatte deshalb sich unter­zuordnen und einfach zu gehorchen. Es könne jeinetwegen der Prozeß 100 M. tosten, es fomme nicht darauf an. Er zahle diesmal aus Princip nicht, lasse sich auch auf keinen Vergleich ein!"

Mit Thränen in den Augen bestritt die arme Frau, vor Die deutschen Mäßigkeitsvereine sind jetzt in Breslau   zu fäßlich etwas beschädigt zu haben; mit Angst und Bangen habe einer Jahresversammlung zusammengetreten. Dabei wurde eine Er- fie tagtäglich ihren Dienst bei dem Herrn Lieutenant angetreten, derfelbe flärung angenommen, daß die Landesversicherungsanstalten allgemein habe ihr zugesetzt bis aufs Blut. Daß die erhaltenen Schlüssel zurück­die Trunksucht ebenso in den Bereich ihrer Fürsorge ziehen sollen, gegeben seien, wolle sie beschwören." Da fortgesette Vergleichsversuche wie die Lungenschwindsucht. Die der Trunksucht Verfallenen seien des Richters an der Principienfestigkeit des beklagten Polizeilieutenants ebensogut Stranke wie die Schwindsüchtigen und als invalide zu bescheiterten, wurde ein neuer Termin auf den 22. Novbr. anberaumt. Ein handeln. gerichtlicher Sachverständiger soll dann den Wert der beschädigten Flasche und die Höhe der Reparaturkosten der ramponierten Holz­bank feststellen. Den Abzug der solcherweise festgestellten Ents schädigungsansprüche von ihrem verdienten Lohne   muß sich die Frau sodann gefallen lassen von Rechts wegen!

Gerichts- Beitung.

Versammlungen.

Zu den Stadtverordneten- Wahlen.

Verband deutscher Barbiere, Friseure zc.( 3weigverein Berlin  ). bersammlung für Nordwest. Vortrag über: Genossenschaftswesen im Barbier gewerbe. Arbeiter- Samariterkolonne. Hente abend 9 Uhr im Dresdener  

Garten, Dresdenerstr. 45, Versammlung und Uebungsstunde. Verbands­ahead, deutscher Verband deutscher Barbiere, Friseure und Perrückenmacher ( 3weigverein Charlottenburg). Sizung heute abend 10 Uhr, Bismard­ftraße 34 bei 2Bernice. Gäste willkommen.

Aus der Frauenbewegung.

Eine Frauenversammlung für den Kreis Teltow- Beeskow  tagte am 29. Oktober cr. in Charlottenburg  . Zuerst gab die Kreis- Vertrauensperson Frau Thiel ihren Jahresbericht. Ihre Thätigkeit war eine sehr regsame. Es gelang, nachdem vorher an den Orten Versammlungen abgehalten wurden, örtliche weibliche Vertrauenspersonen neu zu wählen in Nieder- Schöneweide, Steglitz  , Baumschulenweg  , während Wilmersdorf  , Schöneberg  , Rigdorf, Charlottenburg   schon mehrere Jahre ihre Vertreterinnen haben. Als Streis- Vertrauensperson wurde dann Genoffin Thiel wieder gewählt.

Sodann erstattete die örtliche Vertrauensperson für Charlotten­ burg  , Genossin Gradnauer, ihren Thätigkeitsbericht. Neu­

gewählt wurde Genossin Liedke. Genosse Dr. Borchardt hielt dann einen Vortrag:" Welches

Interesse haben die Frauen an den Stadtverordneten- Wahlen", und fetzte in flaren, mit großem Beifall aufgenommenen Worten den Frauen den Wert der Wahlen auseinander und forderte auf, wenn auch die Frauen noch kein Wahlrecht befäßen, so doch in der Agita­tion für die Wahlen mitzuwirken und am Tage der Wahl den Genossen helfend zur Seite zu stehen. Im gleichen Sinne sprachen in der Diskussion die Genossen Hirsch, Spörer, Vogel.

Ein vom Genossen Spörer eingebrachter Antrag, an den Magistrat die Anforderung zu stellen, den städtischen Arbeitsnachweis auch auf von der Versammlung angenommen. fämtliche Angehörigen des dienenden Standes auszudehnen, wurde

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Als die Arbeiter sich anschickten, an dem

Die Mecklenburgische Lebensversicherungsbank vor Gericht. Der frühere Inspektor dieser Bant, von Sojecki, hatte gegen den früher ebenfalls für genannte Gesellschaft thätigen Agenten Sutt mann, einen schon mit 3 Jahren Zuchthaus und 14 Tagen Ge­fängnis vorbestraften Mann, vor dem Schöffengericht zu Köpenic die Privatklage wegen Beleidigung angestrengt. Durch die Beweis- In einer Versammlung für den 10. Kommunal- Wahlbezirk, aufnahme wurde festgestellt, daß der Beklagte nur ein Werkzeug in die am Dienstag bei Rautenberg, Hafenheide 53, tagte, sprach der den Händen des Generaldirektors dieser Bank, Schneider, Kandidat des Bezirks, Reichstags- Abgeordneter Fri 3ubeil, gewesen ist. Durch die Machenschaften dieser beiden Per über die bevorstehenden Stadtverordneten- Wahlen. Redner verwies fonen ist der Kläger um feine Existenz gekommen und darauf, daß der Konflikt zwischen der Strone und der städtischen Ver­ist dessen Ehre, wie der Vertreter des Klägers betonte, in geradezu waltung den diesmaligen Wahlen eine besondere Bedeutung Letzte Nachrichten und Depelihen. teuflischer Weise in den Kot gezerrt worden. Um mit Erfolg gegen verleihe und unterzog im Anschluß hieran die freie" Ge­v. S. vorgehen zu können, wurde von dem Beklagten im Auftrage finnung der Berliner   liberalen Stadtvätermehrheit einer kritischen Eingestürzt. Schneiders eine Rundreise unternommen, um an allen den Orten, Beleuchtung. Man fühle sich in das Reich der Byzantiner versezt, wo der Kläger   sich während seiner fünfjährigen Thätigkeit für die denn die Herren erniedrigten sich in einer Weise, von der das Ver- fälischen Zeitung" wird aus a gen gemeldet: Beim Abbruch eines Effen a. R., 30. Oftober.( W. T. B.) Der Rheinisch- West­Gesellschaft aufgehalten hatte, Material gegen den Kläger zu sammeln. balten des chinesischen Sühneprinzen vorteilhaft abfteche. Redner Gewölbebogens der Eisenbahn Ueberführung bei Edefey strate Es gelang denn auch, wenn auch mit wenig einwandsfreien ging dann auf eine Anzahl kommunaler Aufgaben näher ein, be- in der vergangenen Nacht beim zweiten Schuß der größte Teil Mitteln, int Trebbin   auszufundschaften, daß der Kläger  handelte unter anderm das Schulwesen, die sanitären Einrichtungen, des Bogens ein. einmal den Besuch einer Dame erhalten hatte. Aus dieser an die Wohnungsfrage und zeigte, daß die bürgerlichen Vertreter im stehengebliebenen Teil weiter zu bohren, stürzte die Steinmasse fich harmlofen Sache wurde unter den kundigen Händen diefer beiden Stadtparlament fich hauptsächlich von Geldfacsintereffen leiten ließen, plöglich zusammen und begrub mehrere Arbeiter. Ein Verbündeten ein Vernachlässigen der Geschäfte und tagelanger Berkehr während für eine wirksame sociale Fürsorge nur die Socialdemokratie italienischer Arbeiter wurde bei den Aufräumungsarbeiten alé mit Frauenzimmern konstruiert. Ueber diese Dinge wurden Brotokolle mit Frauenzimmern konstruiert. Ueber diese Dinge wurden Protokolle angefertigt und der Bank zugestellt, die sodann die Entlassung des eintrete. Ihre 22 Vertreter im Roten Hause bildeten das Gewissen der Leiche hervorgezogen. Zwei Arbeiter starben turz nach ihrer Klägers verfügte. Durch verschiedene Prozesse wurde jedoch die Stadtverordneten- Versammlung. Ohne sie und die durch sie wach- Anfunft im Krankenhause, zwei andre wurden schwer verletzt. Auch Gesellschaft gezwungen, dem Kläger ein einigermaßen günstiges Zeugnis gerufene öffentliche Meinung gäbe es nicht einmal den schrittweisen der Bauunternehmer wurde schwer verlegt. Fortschritt, der zu verzeichnen sei. Dem zweistündigen Vortrage auszustellen, doch ist es ihm durch diese Vorfälle unmöglich geworden, folgte lebhafter Beifall. Der Vorsitzende Rautmann feuerte die Ver­feit ca. 18 Monaten eine andre Stellung zu erhalten. Eine zu allem sammelten an, sich mit Eifer an der Agitationsarbeit zu beteiligen versität fam es gestern und heute zu lärmenden Kund. Junsbruck, 30. Oktober.  ( W. T. B.) An der hiesigen Uni Ueberfluß bei der Staatsanwaltschaft eingereichte Denunziation wegen und am 6. November den Sieg des Genossen Zubeil zu sichern. gebungen der deutsch   nationalen Studenten gegen den neu­Betruges hatte, weil dieselbe aus der Luft gegriffen war, ebenfalls teinen Erfolg. Die Bant in ihrer Menschenfreundlichkeit richtete Für den 22. Bezirk fand am Dienstag bei Walter in der berufenen Prof. Menestrina. Derselbe wurde bei Beginn der heutigen munmehr an die Braut des Klägers ein für denselben sehr un- Großen Frankfurterstraße 117 eine gut besuchte Versammlung statt. Borlesung mit Bereat- und Pfuirufen empfangen, die sich fortsetten, günstiges Schreiben, die von Suttmann und Schneider verfertigten Der Kandidat dieses Bezirks, Dr. R. Friedeberg, hielt einen bis Menestrina den Saal verließ. Sofia  , 30. Oftober.( B. H.  ) Das bulgarische Kloster Protokolle enthaltend; hierdurch kam das ganze Treiben des Be- Vortrag über den Klassenkampf der Arbeiter und die Kommunal­flagten und seines Hintermannes an die Oeffentlichkeit. wahlen  . Er wies in seinen treffenden Ausführungen darauf hin, Rilo wurde behördlich durchsucht, weil die Mönche Der Vertreter des Klägers kennzeichnete das Vorgehen des Be- daß die Wahlen zur Gemeindevertretung immer mehr beeinflußt mit den Briganten, welche die amerikanische Missionarin Mis flag en als ein Beichen ungemein niedriger, feindseliger Gesinnung werden durch den Klaffenkampf und daß nur ein fester Zusammen- Stone entführten, sich im Einverständnisse befanden. 3 wel gegent den Kläger. Die infernalische Gehässigkeit des Schneider sowie schluß den Arbeitern Einfluß verschaffen kann. Nachdem der Redner Mönche wurden verhaftet. des Beklagten gehe aus der Abfassung der Protokolle hervor. Die auf den überall 31 Tage tretenden Mangel an socialem Liverpool, 30. Oftober.( W. T. B.) Infolge des Auftretend beiden hätten schlimmer gehandelt als wenn sie jemand mit Knüppeln Empfinden und Denken im Bürgertum, auf dessen Rück der Pest in Liverpool befinden sich gegenwärtig 10 Personen in totgeschlagen hätten; dazu gehöre Mut, hier aber habe feige Hinter- ständigkeit und Rückgratlosigkeit hingewiesen, tam er zu dem folierung.

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Berantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin  .

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Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.