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r. 260. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwos, 6. November 1901.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Zur Stadtverordnetenwahl.

Barteigenossen, die heute, am Tage der Wahl helfen wollen, mögen sich früh 8 Uhr in folgenden Lokalen einfinden: 2. Kreis.

4. Rommunal- Wahlbezirt: Restauration von Homuth, Lützowstraße, Ede Dörnbergstraße. 9. Sommunal- ahlbezirk: Restauration von Borgfeld  , Arndtstr. 35. 10. Kommunalwahlbezirt: Reftauration von Küßner, Hasenheide 89.

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Legitimation zugegangen. Diese Legitimation möge man zur Schulnot in Moabit  . Die städtische Schul deputation schnelleren Abfertigung ins Wahllofal mitbringen. Wer seine fucht, laut Bekanntmachung im Gemeindeblatt", in der Gegend der Wohnung inzwischen gewechselt hat, muß dort wählen, wo er zur Rathenower- und Perlebergerstraße Räume zur Unterbringung von Zeit der Auslegung der Wählerlisten gewohnt hat. Das wolle man find zwar auch in Moabit   feit langem bekannt und verbreitet, aber 12-15 Gemeinde Schulklassen zu mieten. Die Mietsschulen ganz besonders beachten. Diejenigen Wähler, welche keine Wahl- sie waren hier doch in der letzten Zeit etwas weniger zahlreich ge­legitimation vom Magistrat erhalten haben, thun gut, ihre legte worden, so daß man vergleichsweise von einer Besserung sprechen Steuerquittung als solche mitzubringen. Die Wahlzeit dauert für die konnte. Es scheint aber, als ob diefer Mißstand nun auch hier am Mittwoch wählende dritte Abteilung von vormittags 9 Uhr bis wieder mehr um sich greifen soll. abends 8 Uhr. Wer es irgendwie einrichten kann, möge bereits vor­Abend diejenigen Wähler, die tagsüber feine Beit haben, ihr Wahl­mittags oder in den Mittagsstunden zur Wahl gehen, damit am 813

recht ausüben tönnen. 4. Kreis- Ciboft. 1: Centr

Seit dem 1. November wird der Schüler Erich Lehmann Wohnung in Charlottenburg   entfernt und ist bis heute noch nicht vermint. Er hat sich an gedachtem Tage aus der elterlichen zurückgekehrt. Der Knabe ist elf Jahre alt, von schlanker, kräftiger 11. und 12. Kommunal- Wahlbezirk: Central- Wahl­Statur, hat rundes, volles Gesicht, blondes, furzgeschnittenes Haar. lokal bei Fr. Felgentreff, Oranienstr. 183. An die Wahlfaulen. Bekleidet war er mit dunkelblauer Schirmmütze, brannem Cheviot Auf zur Wah! Wenn diese Mahnung hente, am Tage der jackett, graublau gestreiften furzen Hosen, schwarzen Strümpfen und 22. Kommuna 22. Kommunal- Wahlbezirt: Otto Franke  , Ballisaden- Stadtverordneten Wahlen der dritten Abteilung. Leder- Schnürschuhen. Er hatte bei seinem Weggange 27,50 W. Schul­22. Kommunal- Wahlbezirk: Otto Franke  , Pallisaden- auf Behntausende ihre aufmunternde Wirkung ausübt, Behntausende geld bei sich. Besondere Kennzeichen: Zwei Narben an der linken straße 9. 23. Kommunal- Wahlbezirk: Robert Lerche, Rüders- an die Wahltische treibt und mannhaft für ihre Ueberzeugung ein- Halsseite, an jedem Mundwinkel ein kleiner Leberfleck. Es wird um dorferstraße 3. treten läßt, so verhallt sie leider für andre Zehntausende, ohne sie etwaige Nachricht über den Vermißten an die Charlottenburger  Kriminalpolizei gebeten. zur Erfüllung ihrer Bürgerpflicht zu bewegen.

4. Kreis

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Often.

6. Kreis.

Für den 34. Bezirk bei Gröbner, Dunderstr. 83.

Für den 35. Bezirk bei Ramlow, Schönhauser Allee   135, und bei Otto Bachgänger, Swinemünderstr. 34, Telephon Amt 3 Nr. 6167. 1 Für den 32. Bezirk bei Rosin, Ruppinerstr. 42.

Amit 3 Nr. 5590.

Für den 36. Bezirk bei Franz Schmidt  , Ramlerstr. 28, Telephon Für den 44. und 45. Bezirk bei Johann Pfarr, Butligstr. 10, Telephon Amt 2 Nr. 476. Für den 48. Bezirk bei Löhrich, Banfstr. 32, Telephon Amt 2 Nr. 1515.

Der Gang nach dem Wahllokal und die Abgabe der Stimme Bei der Arbeit vom Tode überrascht wurde der 52 Jahre sind meist mit einem mehr oder weniger großen Zeitverlust alte Former Robert Wieprecht, der seit 27 Jahren in der Eisen­verbunden, den der wirtschaftlich Unabhängige leichter auf sich nehmen gießerei- Aktiengesellschaft( vormals Keyling u. Thomas) in der Ackerstr. 129 beschäftigt war. Stimmabgabe, die in der unbemittelten, zur dritten Ab- starb in den Armen seiner Arbeitsgenossen, die ihm beisprangen. Als er kurz vor 5 Uhr ein Modell fann. Noch mehr aber ist es die Oeffentlichkeit der von seinem Stand aufheben wollte, brach er plöglich zufammen und kami. Soch mehr aber ist ber zur on wollteit fen, die teilung gehörenden Bevölkerungsschicht viele davon abhält, sich an Zwei Aerzte, die alsbald erschienen, konnten nur noch feststellen, der Wahl zu beteiligen. Wäre die Wahl geheim, so würde die Be- daß der Tod bereits eingetreten war, vermutlich infolge eines teiligung zweifellos auch hier erheblich größer sein. Dann wäre Herzschlages. aber auch der Freifinn, dessen Herrschaft im roten Hause sich lediglich auf das Dreiklassen- Wahlsystem samt der Deffentlichkeit der Stimm­abgabe stützt, wenigstens aus der dritten Abteilung längst völlig ver­

Achtung, Parteigenossen! Heute abend finden in den nach stehend benannten Wahlkreisen resp. Lokalen Versammlungen zweds Berkündigung des Resultats der Stadtverordnetenwahlen statt: drängt. II. Kreis: Bockbrauerei, Tempelhofer Berg. IV. Kreis S.0.: Graumann, Naunynstr. 27.

Schönhauser Allee   148.

münderstr. 42.

VI. Kreis: Schönhauser Vorstadt: Puhlmanns Baudeville- Theater, Rosentharer Vorstadt: Swinemünder   Gesellschaftshaus, Swine­Gesundbrunnen: Weimanns Volksgarten, Bandstr. 56, und Dietrich, Brunnenstr. 34. Moabit  : Ahrends Brauerei, Turmistr. 25/26. Regen Besuch erwarten

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Die Vertrauensleute.

Sechs Einbrecher sind von der Kriminalpolizei unschädlich gemacht worden. Es sind alles gewerbsmäßige Wohnungseinbrecher, Die zwei Banden zu drei Mann bildeten. Die ersten drei, namens Schipke, August und Noltke, wurden bei einem Einbruch in der Der Zeitverlust und die Oeffentlichkeit der Stimmabgabe reichen Alexandrinenstraße überrascht. Während Schiple festgenommen aber nicht aus, um die bedauerliche Erscheinung zu erklären, daß ein wurde, entkamen die beiden andren, bis man sie bei einem gemein­so hoher Prozentsaz der Wähler den Wahlen fern bleibt. Mauchen   schaftlichen Einbruch in der Gneisenaustraße erwischte. Die Bande Wählern dient das thatsächlich nur als ein Vorwand, mit dem fiebat außer den beiden letzten auch bereits mehrere andre Einbrüche eingeräumt. Die zweite Gesellschaft Die zweite Gesellschaft bildeten die ehemaligen ihre Wahlfaulheit zu bemänteln suchen. An solchen Wahlfaulen Handwerksgesellen Karl Schieber, Friedrich Engel und Gustav fehlt es in feiner Bevölkerungsschicht und keiner Partei, leider auch Natuschel. Diese hatten ausbaldowert, daß ein Staufmann Richter nicht in der Arbeiterbevölkerung. Auch mancher, der durchaus weiß, in der Alexandrinenstraße am Montagabend mit seinen An­um was es sich bei den Kommunalwahlen handelt, bleibt weg und gehörigen nicht zu Hause sein werde. Sie ließen sich daher auf überläßt das wählen andren, obwohl weder der Zeitverlust dem Grundstück einschließen und begannen mit der Arbeit, sobald Bald wurden sie jedoch gestört für ihn zu sehr ins Gewicht fällt, noch die Oeffentlichkeit der sich im Hause nichts mehr rührte. Bierter Wahlkreis, Often. Versehentlich ist gestern bekannt- Stimmabgabe von ihm gefürchtet zu werden braucht. Lieber will und mußten fliehen. Hausbewohner und Polizeibeamte verfolgten gegeben worden, daß heute bei Franke und Lerche Versammlungen er zu jenen unaufgetiärten, benen überhaupt das fest. Natuschel entkam einstweilen. Als er jedoch gestern, Dienstag­die Spitzbuben und nahmen Schieber und Engel in der Wallstraße stattfinden. Es werden in den genannten Lokalen keine Versamm Interesse und verständnis für kommunale Anmorgen, einen Teil feiner Beute zu Geld machen wollte, ereilte auch lungen abgehalten. Das Wahlresultat erfahren die Partei­genoffen jedoch auf jeden Fall sowohl in den Central- Wahlbureausgelegenheiten abgeht, gezählt werden, als daß er sich in ihn sein Geschic. Der Einbrecher hatte nämlich bei Richter ein bei Franke, Ballisadenstr. 9 und Lerche, Rüdersdorferstr. 3, sowie feiner Bequemlichkeit stören läßt. Boden so viel von Sparkassenbuch gefunden und wollte nun in aller Früh den Betrag Es ist in den letzten Monaten und Wochen so viel von der abheben, damit die Kriminalpolizei ihm nicht mit der Meldung zu­$ 10.0 10. Wahlbezirk, II. Teil. Auf der amtlichen Wahlfarte Wahrung der städtischen Selbstverwaltung die vorkomme. Darin hatte er sich aber doch verrechnet. Obgleich er ist durch ein Versehen als Wahllokal das Restaurant Bumm Holz- Rede gewesen, und auch in der Agitation zu den Stadt: schon bei Thoresöffnung da war, wurde er doch sofort am Sragen wurm" bezeichnet. Das Wahllokal ist, wie auch der Magistrat den verordnetenwahlen hat die Erörterung dieses Themas einen genommen, als er das gestohlene Buch vorzeigte. Wählern durch besondere Benachrichtigung mitteilt, die Berliner   breiten Raum eingenommen. Wir möchten allen denen, Straßensperrung. Das Elisabeth- Ufer vom Kreuzdamm des­Unions Brauerei, Hasenheide 22-81( Saisersaal). Die amtliche die nur zu bequem find, sich der Wahl z11 be selben und der Brizerstraße ist bis auf weiteres für Fuhrwerke und Wahlkarte behält ihre Gültigkeit als Wahllegitimation. teiligen, den Nat geben, fich einmal recht gründlich zu über- Seiter gesperrt. ll pred Erster Wahlkreis. Die Generalversammlung findet am legen, was man eigentlich unter städtischer Selbstverwaltung ver- Genosse Dr. R. Wlassak aus Wien  , der im Verein mit Mittwoch im Lokale des Herrn Trieschmann, Jüdenstr. 55, statt mit steht. Etwa mur die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten den Genossen Dr. V. Adler und Fröhlich.den Wiener  der Tagesordnung: Bericht und Neuwahl des gesamten Vorstandes, durch Stadtverordnete und ein von ihnen gewähltes Magistra  . Abstinentenverein in einigen Jahren auf 400 Mitglieder Berkündigung des Wahlresultates der Stadtverordneten- Wahlen, kollegium? Nein, wirklich nicht! Die Gemeindemitglieder, brachte und mit den Genannten den großen internationalen Alkohol­Broschürenverteilung. Die Genossen werden ersucht, recht zahlreich die Wähler find es, in deren Händen die Selbst- Regner- Kongreß 1901 in Wien   arrangierte, wird auf seiner Durch zu erscheinen. reise von Stockholm   hier am Donnerstag im Moabiter Ge Dritter Wahlkreis. Heute abend 81/2 Uhr ist im Gewerkschafts­Das Mittel, durch das sie sie ausüben, sellschaftshaus, Alt- Moabit 80, einen Vortrag über die Hause( großer Saal) Versammlung des Wahlvereins. Tages- sind die Wahlen. Von den Wählern allein hängt es ab, durch Frage:" Brauchen wir den Alkohol?" halten. ordnung: Verkündung der Resultate von den heute stattfindenden wen und wie die Gemeinde- Angelegenheiten verwaltet werden. Wer Stadtverordneten   Wahlen. Vortrag des Genossen den Wahlen fern bleibt, der schließt sich aus von der ihm zustehenden Eduard Bernstein   über" Die englischen Gewerkschaften und das Urteil des Hauses der Lords".

auch in den Lokalen der übrigen Bezirke.

Der Vorstand.

Charlottenburg  . Heute finden auch hier die Stadt verordneten Wahlen in allen acht Bezirken statt. Um der Socialdemokratie den gebührenden Erfolg zu sichern, es ist erforder lich, daß die Parteigenossen und Genossinnen aus Charlottenburg   und Umgegend sich an diesem Tage der Partei zur Verfügung stellen. Möge jeder, dem es Zeit und Umstände irgendwie erlauben, an diesem Tage helfend eingreifen; nur dann ist uns der Sieg sicher. Alle, die gewillt find, heute mitzuhelfen, werden ersucht, sich in folgenden Lokalen früh 81/2 Uhr einzufinden:

1. Bezirk: Pafche, Botsdamerstr. 44. Baade, Nehringstr. 25.

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8.

Kant, Charlottenburger Ufer 2. Eberhardt, Spreeftr. 15.

Betrid, Goethestr. 33( Ede Sesenheimerstraße). Fischer, Pestalozzistr. 84.

Brill, Goethestr. 78( Ecke Grolmannstraße). Bredlow, Ansbacherstr. 31.

Alle Anfragen und Zuschriften in Lokalangelegenheiten find jetzt an den Genossen Wilhelm Hinz, Berlin   S. 14, Brinzen­straße 66, zu richten.

Die Obmänner der Kreise Nieder- Barnim, Teltow Beeskow, Posdam Osthavelland sowie von den andren Orten werden ersucht, umgehend an Hinz ihre Adresse ein zusenden.

verwaltung liegt.

an

Teilnahme an der Selbstverwaltung. Er schließt sich auch aus von der Möglichkeit, das ihm durch die Städte- Ordnung gewährleistete Recht der Selbstverwaltung gegen die Feinde dieses Rechtes zu ver teidigen; denn auch das ist nur dadurch möglich, daß man sich an den Wahlen beteiligt und die geeigneten Männer in die Gemeinde­vertretung wählt. Der Gedanke der Selbstverwaltung wird um so vollkommener verwirklicht, je größer die Beteiligung der Gemeinde­Das sollte sich besonders die mitglieder an den Wahlen ist. Arbeiterbebölterung gefagt sein lassen!

Nun giebt es allerdings eine ganze Reihe von Kommunalwahl bezirken, in denen der Sieg der Arbeiterpartei von vornherein sicher ist. Aber auch hier darf kein aufgeklärter Arbeiter am Wahltage seine Pflicht versäumen. Es gilt, den Sieg au einem möglichst imposanten zu machen. Bei jeder Wahl wiederholt sich das Schauspiel, daß die bürgerlichen Parteien die Ge­samtheit der ausgebliebenen Wähler ausschließlich sich aufs Konto schreiben. Die Socialdemokraten", sagen fie, sind bis auf den letzten Mann zur Wahl gegangen, die Wahlfaulen sind lediglich in unfren Reihen zu suchen." Kein Socialdemokrat darf es dahin tommen lassen, daß ihn die bürgerlichen Parteien als ihren An­hänger reklamieren. Darum rufen wir den Wahlfaulen doppelt eindringlich zu: Auf zur Wahl! Auf zur Verteidigung der städtischen Selbstverwaltung, auf zum Stampf für den socialen Fort­schritt in der Kommune!

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Aus den Nachbarorten,

Ein Roheitsverbrechen ist in der Kirche zu Mariendorf  verübt worden. Rohe Burschen haben die Fenster der Kirche ein­geschlagen und sind in das Innere eingedrungen. Ein großer Teil der Sitzbänke sowie der Altar find umgeworfen und stark beschädigt worden. Den Engelsgestalten, die unter dem Orgelchor angebracht find, haben die Vandalen die Gliedmaßen abgeschlagen und auch das Orgelwerk bei ihrer Zerstörungsarbeit nicht verschont. Außerdem ist das Junere der Kirche in hier nicht wiederzugebender Weise vera unreinigt worden. Von den ruchlosen Thätern fehlt bis jetzt jede Spur.

Eine Aufsehen erregende Verhaftung bildet in Steglit das Tagesgespräch. Bei der Regierungsrätin Borchert, Albrecht­straße 13 I bortselbst, war, wie wir seiner Zeit gemeldet haben, am Vormittag des 8. Oktober d. J. eingebrochen worden. Dem Diebe Schmucksachen und kostbare Tafel­fiel eine überaus reiche Beute in die Hände. Die geräte im Werte von mehreren tausend Mark Recherchen der Polizei nach dem Thäter gestalteten sich recht schwierig. Verschiedene Unschuldige gerieten in Berdacht. Inzwischen hatte muut die Stegliger Bolizei Wind davon bekommen, daß die 39 Jahre alte Gattin des angesehenen Geschäftsmannes B., der in demselben Hause einen Laden inne hat, mehrere fommunale Ehrenämter bekleidet und soviel man mußte, in recht günstigen Vermögensverhältnissen lebte, start verdächtig erschien, in verschiedenen Stegliger Verkaufsgeschäften adendiebereien verübt zu haben. Es wurden wiederholt Haus­suchungen bei der Frau abgehalten, die eine beträchtliche Zahl offenbar auberben erfucht, um Die gofaltommiilion aus Ladendiebstählen herrührender Gegenstände zu Tage förderten. Durch Eine Heerschau der Berliner   Hansagrarier. Eine verläßliche Zeugenaussagen wurde dann der Verdacht geweckt und Wahlverein für den 6. Berliner   Reichstags- Wahlkrets. Protest versammlung gegen die staatliche und genährt, daß dieselbe Dame auch am 8. Oktober den Diebstahl bei Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß in den nächsten Zahlabenden die kommunale Unterstügung der Baugenossen der Frau Regierungsrätin Borchert verübt haben müsse. Schließlich Protokolle von Lübecker   Parteitag gegen ein Entgelt von 10 Pf an fchaften veranstaltete Dienstag der Bund der Berliner   fanden sich ganz bestimmte Belastungsmomente hierfür und gestern Siejenigen anitalieber zur Ausgabe gelangen, die mit ihren Beiträgen Grund befizer Vereine". Der Bundesvorsitzende Bar- critte die Siebin ihr Schicksal, zum Schrecken ihres völlig abugs­auf dem Laufenden sind. Vorstand. towski wie die Referenten Schriftsteller Grävell= Dresden losen Mannes. Frau B. wurde verhaftet und alsbald dem Rechtsanwalt Morris Berlin bestritten bas Adlershof  . Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Kenntnis, und Bor- Moabiter Untersuchungsgefängnis zugeführt. daß Protokolle vom Parteitage in. Lübeck   durch den Vorstand handensein einer Wohnungsnot. Wohnungen seien genug da, ten Ber Schöneberg  . Die letzte Stadtverordneten Ver zum Preise von 30 Pf. das Stüd bezogen werden können; jedoch es fehle bloß an zahlungsfähigen, guten Mietern. Die Leute, sammlung hatte ihre Tagesordnung in kaum zehn Minuten er­müssen Bestellungen beim Vorstande oder dem Silfstaffierer bis die über Wohnungsuot klagen, seien teils völlig mittellos und ge- ledigt. Es dürfte dies wohl die fürzeste Sitzung gewesen sein, die Sonntag, den 10. d. M. erfolgen. Wir machen noch darauf aufhörten ins Armenhaus, teils wollten sie nicht Miete zahlen, trotzdem bisher stattgefunden hat. Wiederum wurden aber einige Sub­mertiam, daß jeden Sonntagvormittag von 10 bis 11 Uhr Bücher- fie es wohl könnten. Und diese Stategorie sei nicht klein, wie die missionssachen in geheimer Beratung behandelt. Zunächst bewilligte wechsel bei Lehmann, Bismarckstr. 28, stattfindet. Der Vorstand. Potsdam. liege feine und Ausbesserung verschiedener Straßen die Summe von 5000 m., Iung im Bictoriagarten statt, in welcher Walded Manasse Berlin nachdem zu bemfelben 8ived bereits 10 000 m. verbraucht wordent über das Thema:" Allerlei städtische Sünden" sprechen wird. Die find. Troydem befinden sich nach unsrer Kenntnis eine Anzahl ver­Parteigenossen werden ersucht, für recht regen Besuch Sorge zu tehrsreicher Straßen, man denke mur an die Sedan  - und an die Torgauerstraße, in einem recht reparaturbedürftigen Zustande. Hier tragen. könnte durch Bewilligung von Mitteln der Herrschenden Arbeits­Tofig teit wenigstens in etwas gesteuert werden. Zu uns befoldeten Stadträten an Stelle der aus dem Magistrats­tollegium ausgeschiedenen Herren Rudloff und Jaffé wurden dann noch gewählt die Herren Bankier Eckelberg und Stadtverordneter Nordhausen  .

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Am Donnerstag findet eine Wolksveriam 4000 Namen umfassende schwarze Liste" der Hausbesizer man durch eine Ueberschreitung des Bau- Etats für die Pflastering

Tokales.

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Zur Stadtverordneten  - Wahl. Eine genaue Aufstellung über sämtliche für die diesjährigen Stadtverordneten- Wahlen in Betracht kommenden Wahlbezirke haben wir bekanntlich in der Sonntagsnummer veröffentlicht. In allen Zweifelsfällen giebt dies Tableau Auskunft; bemerkt sei jedoch aus­drücklich, daß das Wahllokal des 10. Wahlbezirks 2. Teil die Unions­Brauerei, Hasenheide 22-81, ist. 9

Staat und Gemeinde

vereine beweise. Beranlassung vor, die Baugenossenschaften zu unterſtügen, die dem seßhaften Grundbefiz Konkurrenz machen und nur wirtschaftlich minderwertige Elemente heranlocken. Schließlich kam eine eso lution zur Annahme, die für die Hausagrarier die Fortdauer un beschränkter Ausbeutungsfreiheit fordert.

Die Arbeiterbevölkerung möge hieraus ersehen, weisen sie sich zu gewärtigen hat, wenn das Hausagrariertum im toten Hause noch eine weitere Verstärkung erfährt.

Der Stadtverordneten- Ausschuß zur Vorberatung der Neu­wahl eines besoldeten Stadtrats au Stelle des zum Syndikus In Marienfelde   soll jetzt. die Pflasterung der Großbeerenstraße gewählten Stadtrate Hirseforn hat sich in seiner gestrigen Sigung mit Stimmenmehrheit dahin entschieden, der Stadtverordneten und die Beseitigung der Chauffeegräben vorgenommen werden. Zu Bersammlung für den vakanten Posten den unbefoldeten Stadtrat den Kosten von 27 000 W. steuert der Streis 9000 M. bei. Ebenfalls Dr. Münsterberg vorzuschlagen. Unter den Kandidaten, mit will sich der Ort an die Charlottenburger   Wasserwerke anschließen. denen sich der Ausschuß beschäftigt hatte, befanden sich auch der

Für die Wahlen am heutigen Mittwoch kommt noch folgendes in bekannte, wegen seiner Zugehörigkeit zum Goethe- Bunde gemaß- Wetter: Prognose für Mittwoch, den 6. November 1901. Betracht: Denjenigen Wählern, die fett Aufstellung der Wählerlisten, regelte Stonsistorialrat Dr. Reide und der unbefoldete Stadtrat Beitweise aufflarend bet mäßigen füdwestlichen Winden, etwas tälterer also seit dem 1. Juli dieses Jahres, ihre Wohnung nicht gewechseltisch beck, der schließlich aber auf seine Kandidatur verzichtet nacht und langsam steigender Tagestemperatur; feine wesentlichen Nieder­schläge. haben, ist vom Magistrat eine Aufforderung zur Wahl als hatte.

Berliner   Wetterbureau.