Eröffnet wurde die Sitzung durch ein kurzes Begrüßungs- I denselben Arbeitern den Bolltribut, damit die Grundbesitzer ihrer) tort, das Graf Ballestrem an die Erschienenen richtete. anspruchsvollen Verwöhntheit und Vergnügungssucht nach HerzensDann hielt er auf die Kaiserin Friedrich eine lange Ge- lust fröhnen tönnten.
dächtnisrede, die vom Hause stehend angehört wurde. Die Arbeiter freilich find bereits allzu sehr zur Kultur erwacht, Statt im Anschluß daran sofort der Toten des Hauses als daß sie diesem barbarischen Junkergesindel noch die Mittel aufzu gedenken, schob Graf Ballestrem eine geschäfts- bringen werden, um ihre standesgemäße Herrschaft fortsetzen und ordnungsmäßige Bemerkung über das Protokoll der vorigen mehren zu können.- Sigung ein, die, nüchtern wie sie war, in solchem Gegensatz
zu dem geschraubten Stil der Einleitung stand, daß fie fast! Heiterkeit erweckte. So biel Graf Ballestrem über die
Die focialdemokratische Reichstagsfraktion Kaiserin Friedrich zu sagen gehabt hatte, so wenig hatte er hielt am Dienstag nach Beendigung der Plenarberatung eine über den Tod des Präsidenten MacKinley, des Reichs Frattionsfigung ab, in der die nächstliegenden parlamentarischen fanzlers Hohenlohe und der in der Zwischenzeit ber- Angelegenheiten beraten wurden. storbenen Mitglieder des Hauses zu sagen. Hier beschränkte Angelegenheiten beraten wurden. er sich auf die unerläßlichen Formeln.
Nun hatte das Haus noch die betrübende Mitteilung entgegen zu nehmen, daß Herr von Frege wegen schwerer Krankheit sein Amt als Vicepräsident niedergelegt habe, dann Die Strandungsordnung war rasch erledigt. Ohne Debatte wurde sie nach den Beschlüssen der Kommission
konnte mit den Arbeiten begonnen werden. ind
angenommen.
Kaiserrede. Nach einem Bericht des„ Lokal- Anzeiger" sagte der Kaiser bei der Vereidigung der Marinerekruten n. a.: Es find Eurer heute so viele, wie nie zubor, aber es sind viele neue gute Schiffe zu besetzen und Ihr seid berufen, an deren Bord auszuziehen, sei es in Krieg oder Frieden. Ich wünsche den Krieg ebenso wenig wie mein feliger Herr Großvater, der aber, als ihm der Krieg aufgedrungen worden, hinauszog an der Spiße seines Heeres und Gefahren und Stras pazen mit ihm teilte. Ich erwarte von Euch, daß Ihr, getreu Eurem foeben geleisteten Eide, Euch Eurer Väter von 1870/71 würdig zeigt, wenn ich Euch in den Krieg führen müßte. Ihr dürft nicht denten, der Kaiser habe gut befehlen; die Soldaten müssen oft schweren Dienst ausführen, aber auch ich habe meinen Soldateneid geschworen, so gut wie Ihr, und muß meinen Dienst versehen, so gut wie Ihr, jeder an seiner Stelle.
Zunächst beschloß die Fraktion, bei der am Mittwoch statt. Nach dem Berichte der Köln . 8tg." forderte der Kaiser in seiner findenden Wahl eines ersten Vicepräsidenten an Stelle des abg. v. Frege nicht den von den Konservativen präsentierten Ansprache die Rekruten zur genauen Beachtung des Treneides auf, ba er für die Thaten jedes einzelnen dem Bolle abg. v. Stolberg , dessen Wahl das Centrum zustimmen will, da er für die Thaten jedes einzelnen dem Bolle zu wählen, sondern den Abg. Ginger als ersten Bicepräsidenten gegenüber verantwortlich sei.-
in Vorschlag zu bringen. Die Fraktion widerstrebt gleichfalls dem Vorschlag des Präsidenten v. Ballestrem , die Wahl durch Acclamation vornehmen zu lassen, sondern fordert Bettelwahl.
Für die Besprechung der Duellinterpellation, die gleichfalls am Mittwoch auf der Tagesordnung steht, wurden die Genossen Haase und Bebel als Redner bestimmt.
Die preußische Universitätsregierung. Wenn es nach den Wünschen der Offiziösen des Reiches Althoff ginge, so kommt aus dem Freiheitsfeldzug des Professor Mommsen nichts heraus vie eine Entrüftungskampagne gegen den Künder der Wahrheit, Herrit michaelis.
Wir glauben schon, daß diese Erwartungen in Erfüllung gehen werden. Warum sollten die Universitäten, die gewohnheitsmäßig ihren ministeriellen Unterdrückern die höchsten akademischen Ehren verleihen, nicht auch geneigt sein, mannhaft zu erklären, daß die Ergüsse des Prof. Michaelis auf die preußische Universitätsverwaltung ebenso tattloß wie unbegründet feien.
Centralorgan der Partei, die principiell jede Freiheit der Inzwischen hat Herrn Althoff das gerechte Schicksal ereilt. Das Wissenschaft bekämpft, die katholische" Germania " rühmt die Ge rechtigkeit und Toleranz Althoffs. Sie versichert ihn,„ daß ihm bei Verfolgung seiner auf wahre Toleranz und ausgleichende Gerechtigteit gerichteten Bestrebungen die Sympathien aller maßvoll und tolerant deutenden Kreise zur Seite stehen werden." Der Leiter der preußischen Universitäten als Centrumsheiliger
Die Seemanns - Ordnung, die mit den dazu gehörigen Gesezen nun an die Reihe kam, wird den Reichstag um fo längere Zeit kosten. Die Interessen der Reeder und so Sodann berhannte die Fraktion über den Vorschlag des der Seeleute stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die Arbeiten internationalen socialistischen Bureaus in Brüffel, der Kommission stellen ein ungenügendes Kompromiß dar, der die socialistischen Fraktionen der verschiedenen Parlamente auf das weder die eine noch die andre Seite befriedigt. Unfre fordert, daß sie die Regierungen ihres Landes interpellieren mögen Genossen haben die selbstverständliche Pflicht, auch im Plenum über ihre Stellung zu den Völkerrechtswidrigkeiten Englands alles daran zu setzen, um der Neuordnung der socialen und im Boerenkriege, insbesondere zu der Hinmordung von Frauen Rechtsverhältnisse der Seeleute eine befriedigendere Gestalt zu und Kindern in den Konzentrationslagern. Nach ein geben. Schon jetzt haben sie eine große Anzahl von gehender Beratung und in allseitig zustimmender Würdigung des Anträgen vorbereitet. Aber auch die Gegenseite, die Vorschlags erachtet es die Fraktion, gemäß den besonderen parlamentari Semler und Paasche, sind nicht müßig, und so find schen Verhältnissen des deutschen Reichstages, für geeigneter, sehr umfangreiche Debatten zu gewärtigen. den Brüsseler Vorschlag in gewärtigen. den Brüsseler Vorschlag in der Art zu verwirklichen, daß Der heutige Tag gab die erste Probe davon. Bei den§§ 3a fie jene Frage bei der Specialberatung des Etats umfassend und 4 unternahmen unsre Genossen Schwarz, Megger erörtern wird. und Herzfeld den Versuch, günstigere Bedingungen für Freifinnige Hundedemut. Ferner beschließt die Fraktion mit Einstimmigkeit, den Reichsdie Seeleute an der Hand unsrer Anträge herauszuschlagen. tangler wegen der herrschenden Arbeitslosigkeit zu interblatt" bringt es fertig, obwohl die Rechtsauffassung der StadtZahl der Kapitaine und Offiziere, die der Bundesrat erlassen Sommission von fünf Mitgliedern eingesetzt. Beim§ 3a handelt es sich um Vorschriften über Art und pellieren. Es wurde zur Vorbereitung dieser Interpellation eine verordneten- Versammlung in Sachen der Bürgermeisterwahl zweifellos soll. Wir verlangten, daß ähnliche Bestimmungen auch für In der nächsten Fraktionsfigung, die am Mittwochabend stattdie Mannschaften getroffen würden, damit dem Sparsystem, finden wird, wird die Fraktion ihre Stellungnahme zum 3011das die großen Schiffahrts- Gesellschaften mit den Mannschaften tarif und dessen parlamentarischer Behandlung erörtern.- und besonders mit den Heizern treiben, ein Riegel vorgeschoben würde. Unfre Anträge wurden leider abgelehnt.
Der Seniorenkonvent hat Dienstag unter Vorsiz des Präfi§ 4 handelt von der Zusammensetzung der See- Aemter; denten über die Reihenfolge der Beratungsgegenstände verhandelt. die lebhafte Debatte darüber tam noch nicht zum Abschluß. Der Präsident entwickelte seinen Geschäftsplan dahin, daß er bis Mittwoch steht die Interpellation der Nationalliberalen zur Weihnachtspause die Erledigung der ersten Beratungen des wegen des Insterburger Duells auf der Tages. Bolttarifgefeges nebst Tarif und des Etats für 1902 in ordnung. Vorher ist die Wahl des ersten Vicepräsidenten Aussicht nehme. borzunehmen. Am Mittwoch soll die zweite Beratung der Seemanns ordnung durch die Wahl des ersten Bicepräsidenten und die Beratung der von den Nationalliberalen eingebrachten Duellinterpella tion unterbrochen werden.
Marine- Etat.
Michaelis.- anerkannt. Das ist schlimmer als selbst der Artikel des Herrn
richtig ist, doch dafür einzutreten, daß die Kommune sich der Krone abermals unterwerfe, damit der Regierung aus ihrer Sadgaffe herausgeholfen würde. Herr Kauffmann solle nunmehr die Kandibatur ablehnen.
Die Streuz- Zeitung" ist natürlich sehr zufrieden mit der Haltung des Berliner Tageblatts". Wird der eben bei den Wahlen von der Berliner Bevölkerung gebührend gestrafte Freifinn wirklich auch in diesem Fall dem Kampf ums Recht feig ausweichen?
Herr Kauffmann ist rechtsverbindlich gewählt, eine rechtsgültige Nichtbestätigung liegt bisher nicht vor. Also kann eine Neuwahl überhaupt nicht stattfinden. Würde die Regierung an ihre eigne Rechtsauffaffung glauben, so müßte fie unverzüglich das Verwaltungsstreitverfahren gegen die Stadt einleiten. Sie unterläßt das aber, weil sie weiß, daß sie nicht recht bekommen wird. Berlin hat, meinen wir, teinen Anlaß, in der Sache irgend etwas zu thun. Es fann warten selbst auf den erschröcklichen schwarzen Mann, den Staatskommissar.
-
Der Marine- Etat für 1902 beträgt 209 Millionen Mart. Er bleibt, wie die Nordd. Allg. 8tg." rühmend hervorhebt, finanziell Am 2. Dezember soll nach Vorschlag des Präsidenten mit Das Brotwucher: Centrum. In einer gestern in Köln abnicht nur im Rahmen des Geldbedarfs zum Flottengeſetz, wie er der ersten Lesung des 8olltarifs begonnen werden. gehaltenen von ca. 3000 Landwirten Rheinlands besuchten Verseiner Zeit in der Budetkommission festgestellt ist, sondern noch um Von konservativer Seite wurde mitgeteilt, daß die Fraktion an fammlung, c.. welcher die Centrums Abgeordneten Das3,4 Millionen Mark gegen den Anschlag für 1902 zurüid. Auch be- Stelle des Abg. v. Frege den Abg. Grafen v. Stolberg- bach, Grandh. Am Behnhoff, Mooren 2c. teilnahmen, hielt Professor züglich der einzelnen Forderungen deckt sich der Etat mit der Be- Wernigerode zum ersten Vicepräsidenten vorschlägt. Die Ver- Dr. Wagner einen Vortrag über die Forderungen der Landwirtschaft gründung zum Flottengesetz. treter der Konservativen verlangten, daß die vor der Vertagung abgebrochene Verhandlung über das Branntweingefeß auf die Tagesordnung einer der ersten Sitzungen gestellt werde.
Der Abschluß des Marine- Etats für 1901 werde voraussichtlich nennenswerte Ueberschreitungen nicht ergeben, insbesondere werde das Rechnungsjahr 1901 Ueberschreitungen bei den Schiffsbauten und Armierungen nicht aufweisen.
Diese beschwichtigende Notiz könnte den Auschein erwecken, als ob der diesjährige Etat niedriger ist als der vorjährige. Das ist aber nicht der Fall. Die" Norddeutsche Allg. 3tg." beruft sich immer auf den unverbindlichen Ueberschlag der Budgetkommission. Für den Etat 1901/02 tourden 207 484 172 m. verlangt, der Anschlag für 1902/08 übertrifft also noch trotz der inzwischen gänzlich veränderten Finanzlage um 12 Millionen.
bezüglich der Getreidezölle. Nach ihm sprach noch Frhr. v. SchorlemerAllst. Schließlich wurde eine Ste solution angenommen, worin folgende Forderungen aufgestellt wurden: Für Weizen und Roggen ein Zoll von 7 M. 50 f., für Hafer und Gerste 6 M., für Vieh Von verschiedenen Seiten wurde auf die Schwierigkeiten hin 17 W., für frisches Fleisch 35 M., Milch 3 M., Butter und Käse gewiesen, die diesem Vorschlag dadurch entgegenstehen, daß das 85 W., für Wein 30 und für Quebrachoholz 10 M. Die Säße des Brennsteuer- Gesetz am 1. Oktober d. J. außer Straft getreten ist. Generaltarifs sollen um 20 Proz. höher als die des MinimalDer Präsident erklärte noch auf eine Anfrage, daß er die Absicht tarifs fein. habe, mit der Beratung des Bolltarifs am 2. Dezember auch dann beginnen, wenn die zweite Beratung der Seemannsordnung bis dahin nicht zu Ende geführt ist.
zu
Der Seniorenkonvent stimmte den Vorschlägen des Präsidenten mit der Maßgabe zu, daß der Versuch gemacht werden sollte, Eine solche Marineforderung hält sich nicht innerhalb der Be das Branntwein Gesetz noch vor Weihnachten nach Beendidingungen und Voraussetzungen des Marinegesetzes, das auf der Annahme gung der ersten Lesung des Zolltarifs und vor der der Fortdauer der aufsteigenden finanziellen Entwicklung ersten Beratung des Stats zur Erledigung zu bringen. Hiernach beruhte. Nachdem diese Voraussetzung gefallen, versteht es sich von besteht die Absicht, vor der Weihnachtspause, deren Beginn für den selbst, daß die Mehrheit des Reichstagsgerade im Sinne und in 18. oder 14. Dezember in Aussicht genommen ist, den Tarif und der Konsequenz ihrer Zustimmung zur Flottenvorlage- bis zur den Etat in erster Vesung zu erledigen, und die Beratung der Besserung der Finanzverhältniffe jede Forderung für Neubauten ab- Seemannsordnung so weit als möglich zu fördern und wenn thunlich, lehnen müßte. Müßte daß sie es nicht thun wird, ist freilich der Erledigung des Branntweingefeges näher zu treten.- ficher.
"
11
Regierung. Aber diese wahuwißige Bolitit des Verschlagens" wirb Diese Centrumsleute überbieten also noch den Zollincher der ihren Zwed nicht erfüllen, nämlich den mittleren" Wucher, mit dem sie sich schließlich begnügen werden, dem Wolfe als bescheiden erscheinen zu laffen.-
ferenz Großindustrieller der Proving Sachsens und Thüringens die Industrie und Brotwucher. In Erfurt beschloß eine Kons Einberufung einer Versammlung sämtlicher deutscher Großindustriellen in Berlin zu Anfang Dezember zwecks gemeinsamer Stellungnahme gegen den Bolltarif.( Die fämtlichen" Großindustriellen, die gegen den Bolltarif auftreten, dürften nicht auffindbar sein.)-
=
Kolonialmörder? Die Kaufleute Saesloop- Bremen, Keltenich Köln und Wittenberg Hamburg find laut Kameruner Privatdepeschen wegen Mißhandlung mehrerer Neger, die deren Tod zur Folge hatte, verhaftet worden.-- Chamberlain Spudnäpfe. Eine Braunschweiger Firma Bringt Spudnäpfe in den Handel, deren Innenseite das Bild des englischen Ministers zeigen.
Uebrigens sind die Stonservativen gegenwärtig sehr bemüht, die englandfreundliche Regierung des Zollwuchers nicht zu verlegen. Die Kreuz Zeitung " fühlt sich deshalb gemäßigt, die Angriffe der deutschen Wigblätter auf Eduard VII . energisch zurückzuweisen. Sie findet, daß folche Verhöhnungen" nicht nur die Empfindung jedes gebildeten Menschen" verlegen, sondern auch allem monarchischen Gefühl" ins Gesicht schlagen.
Ein weiteres Opfer des Justerburger Duells. Die Rückwanderung der Industrie- Arbeiter. Diesmal ist es sogar ein General, der kommandierende Während unsre großstädtischen Agrarier immer, wenn von General eines Armeeeorps, den der Ummut der Krone Arbeitslosigkeit die Rede ist, den von der Industrie nicht mehr ge- über die Schießerei zu Fall gebracht hat. Graf Find v. Finden brauchten Arbeitern den Rat geben, doch in die gesegneten Gefilde stein, der Kommandeur des 1. Armeecorps, beabsichtigt, wie Die geschäftlichen Ausbeuter des Jingotums find überall die Oftelbiens zurückzukehren, wo ja Leutenot herrsche, weigern sich die Königsberger Blätter melden, Mitte Januar nächsten Jahres gleichen. Während des Hummenzuges waren in den Tingeltangels Agrarier in Ostelbien selbst mit aller Entschiedenheit, diese land- sein Abschiedsgesuch einzureichen. Da der General noch die Chinesen beliebt, die von dressierten fletschenden Hunden in der flüchtigen Arbeiter wieder aufzunehmen; denn sie fürchten, sie in den besten Jahren steht und die übliche Erschütterung Mitte des Körpers minutenlang gezerrt und gebissen wurden. Während des spanisch- amerikanischen Krieges brachte ein schlauer könnten in den Gutsbezirken Plattlands- Kultur verbreiten. der Gesundheit" bisher noch niemand alt ihm auf Amerikaner Schuhsohlen in den Handel, denen auf der unteren Seite Dieser Tage beschäftigten sich die landwirtschaftlichen gefallen sein soll, so steht sein Abschiedsgesuch, dessen Einreichung das spanische Wappen eingeprägt war. Vereine des Kreises Thorn mit der Frage der Arbeitsnot. ihm jedenfalls nahegelegt" worden ist, höchst wahrscheinlich mit der Diese gemeine Industrie der Verachtung macht nur die Urheber Der Landrat v. Schwerin teilte mit, daß bereits 1000 Personen Insterburger Affaire in Busammenhang. So wird denn die Duell- und Benutzer verächtlich. arbeitslos geworden seien, da die private Bauthätigkeit ebenso wie fallerei auch den Pensionsfonds nicht unerheblich anschwellen die staatliche und kommunale vollständig ruhe und die großen lassen. Ein strittes Junehalten des durch die Kabinettsorder Ziegeleien ihren Betrieb eingestellt habent. Der Notstand aber werde sich durch die Rückwanderung aus dem Westen vom 1. Januar 1897 eingeschlagenen Kurses würde der Armee eine noch verschärfen, und er frage darum, ob und wie Anzahl von Offizieren erhalten und dem Reiche materielle Opfer viel Arbeiter von den Landwirten in ihre Betriebe eingestellt werden erspart haben. fönnten. Daß der Oberst v. Reißwiß ein Opfer des Duells geworden, In der Debatte wurde bon Rittergutsbesitzern steht jegt außer allem Zweifel. Bereits 48 Stunden nach dem Wir gönnen dem monarchischen Gefühl der Kreuz- Zeitung " b. Parpart Wibsch und Dekonomierat Wegner Ostafchewo Duell wurde ihm das Kommando des Regiments abgenommen und ihren Eduard, und dem Eduard die Huldigung der Kreuz- Zeitung ". hervorgehoben, daß die städtischen Arbeiter", namentlich solche aus einem Oberstlieutenant Pollier übertragen, dem auch in der die Hoffentlich hält das monarchische Gefühl aber auch dann an, wenn Induſtriebezirken, sich für die Landwirtschaft wenig eignen, da sie zu Verabschiedung Reißwig betreffenden Kabinettsorder die Führerschaft die Politik des Brotwuchers doch noch vereitelt werden sollte.- fehr verwöhnt, zu anspruchsvoll, zu vergnügungsfüchtig seien, abgesehen davon, daß solche Leute wenig Lust veripiiren, sich auf des Regiments definitiv übertragen wurde. dem platten Lande anzusiedeln. Solche Arbeitsfräfte, meinte Herr Solche Arbeitsfräfte, meinte Herr Die nationalliberale Fraktion beabsichtigt folgende Inter - geschrieben: Das„ Bayrische Vaterland" Dr. Sigls ist, wie bereits mitgeteilt, Wegner, würden möglicherweise auf die andre ländliche Arbeiter- pellation an den Reichsfanzler zu richten: bevölkerung schädlich einwirken. Denn die jetzt schon unter„ Ist der Herr Reichstanzler bereit, Auskunft zu geben über in andren Besitz übergegangen und ein gewisser Teil der Centrums den Arbeitern bemerkbare Ueberkultur" werde durch die aus Ju- die Vorfälle, welche zu dem am 4. November 1901 in Insterburg preffe fann seine Genugthuung darüber nicht verbergen. Man nimmt duftriebezirken zurückströmenden Elemente sehr gefördert iverden; stattgehabten Zweikampf zwischen dem Lieutenant Blastowig und an, das Blatt stehe und falle mit seinem Begründer. Diese Erauch sei zu befürchten, daß durch solche Fabrikarbeiter die Social- dem Lieutenant Hildebrandt geführt haben, insbesondere darüber wartung dürfte wohl getäuscht werden. Dr. Sigl arbeitet schon seit demokratie aufs platte Land verpflanzt werde. Zahlreiche Aus- Mitteilung zu machen, ob die Bestimmungen vom 1. Januar 1897 vielen Monaten nicht mehr am Blatt mit, ohne daß dieses deswegen stände unter den Landarbeitern, besonders zur Zeit der Ernte, zur Ergänzung der Einführungsordnung zu der Verordnung über eine Einbuße erlitten hätte. Wenn nun angekündigt wird, es sei Vorfönnten eine Folge davon sein, und das wäre für die Landwirtschaft forge getroffen, daß das, Vaterland" im Geiste feines Gründers weiter die Ehrengerichte der Offiziere eingehalten worden sind? eine große Gefahr. geführt werde, so dürfte das vor allem in der Nichtung zutreffen, daß es nach wie vor das Organ der kleinen, demokratisierenden GeistAlso, die Herren wollen die überfultivierten" Arbeiter Westlichkeit bleibt. Die Zahl der Kleriker, die nicht zum Centrumspanier schwören, ist größer, als die ultramontane Presse zugeben will. Und deutschlands nicht getreu dem Spruch, den einer dieser Agrarpolitifer einmal offen verkündigt hat: die dümmsten Arbeiter sind Nach dem Vorgehen der Krone beweist es gerade teinen be diese geistlichen Herren werden dem Vaterland" nach wie vor nicht die besten. Nein, unfre Junker wollen lieber die billigen Kräfte aus fonderen Wagemut, den Reichstanzler dergestalt zu interpellieren. nur trene Abonnenten, sondern auch fleißige Mitarbeiter sein. Auch der neue Besitzer, t. geistl. Rat Sturm, ist ein aktiver Landpfarrer dem äußersten Often, die zwar nicht lesen können, die aber dafür Oder ob die nationalliberalen Redner gleich der nationalliberalen und seit langem Mitarbeiter des Blattes. Er gehört zu den langs Bresse, deren Aeußerungen vom Jahre 1897 wir gestern citierten, jährigen Freunden Sigls und des verstorbenen Dr. Staginger, welch um so gefügigere Werkzeuge schrankenloser Ausbeutung sind. Und dieselbe Gesellschaft, die mit solcher chnischen Schamlosigkeit auf den eigenartigen Widerspruch zwischen der Kabinettsorder vom legterer ihn auch in die Finessen der Journalistik einweihte. Als jede Kulturerhöhung der Arbeit, und wäre sie noch so gering, als 1. Januar 1897 und den Duellbegnadigungen anläßlich der Centenar- über den unglücklichen Dr. Sigl die Katastrophe hereinbrach, vertrat er mit großer Energie dessen Interessen und eine Zeitlang hatte es einen schweren Angriff auf ihre Herrenrechte bekämpft, verlangt von feier nachdrücklich hinweisen werden?
-
-
Welche Maßregeln gebenkt der Herr Reichskanzler zu ergreifen, um den Vorschriften, daß mehr als bisher den Zweikämpfen der Offiziere vorgebeugt werden soll, wirksamere Geltung zu verfchaffen?"
21