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Nr. 280. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 30. November 1901.

Reichstag  .

100. Sigung vom Freitag, den 29. November 1901, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstische: Graf Posadowsth. der laufenden Seffion mit ein iſt als telah ber 100. Gisum. Der Plaz des Präsidenten ist aus Anlaß der 100. Sigung in Präsident Graf Ballestrem spricht den Schriftführern hier­

für seinen Dank aus.

10 Stunden solle eine ununterbrochene sein. Die Stewards in manchen Gebieten noch viel weiter gehen müffen, als bisher. Die werden aber gewöhnlich noch mit andren Arbeiten, wie Messing- Sonntagsruhe ist für den Arbeiter nicht nur eine wirtschaftliche und puzen, Matraßenausklopfen usw. beschäftigt. Wenn das noch hygienische, sondern eine fittliche und Familienfrage. Aber wir teine Arbeit ist, Herr Geheimrat, so versuchen Sie es doch einmal tönnen nicht soweit gehen, um die Interessen der Sonntagsruhe über selbst. Zwar strengen die Stewards ihre Köpfe nicht zu sehr an, die Intereffen der großen internationalen Seeverbindungen zu stellen. aber dafür laufen sie Gefahr, sich die Beine einzurennen. Auch die Deshalb bitte ich Sie dringend, den Antrag Stockmann anzunehmen. 12 Uhr zu Bett und müssen bann igon um 4 Uhr kann auf das ernſteſte versichern, daß die Aufrechterhaltung der Ve Arbeitszeit ist viel zu lang; oft tommen sie erst um Ich spreche hier im Namen der verbündeten Regierungen und ich wieder aufstehen.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) stimmungen im Gesetz für die verbündeten Regierungen die aller­Hiermit ist die Diskussion geschlossen. Nach einem Schlußwort ernstesten, vielleicht unübersteiglichen Schwierigkeiten im Gefolge die Die zweite Lesung der Seemannsordnung wird fortgesetzt. Die des Referenten Abg. Semler( natl.) wird der Antrag Albrecht haben wird.( Hört! hört!) Beratung beginnt bei§ 33, der von der Arbeitszeit bei Schiffen fraten, die Anträge des Dr. Stockmann( Rp.) dagegen sämtlich in des Antrages Stockmann. Heute steht unser Postdampferverkehr zum und Genossen( Soc.) abgelehnt gegen die Stimmen der Socialdemo- Abg. Frese( frs. Bg.) bittet gleichfalls dringend um Annahme handelt, die sich im Hafen oder auf der Neede befinden. Die Kommissionsfassung sieht in Absatz 1 des§ 33 vollem Umfange angenommen, ebenso die hierdurch veränderten Ruhm Deutschlands   und zum Neide andrer Nationen an erster für Schiffsleute eine Arbeitszeit von 10 Stunden vor, die nur Kommissionsbeschlüsse. Stelle; das würde sich in unheilvoller Weise ändern, wenn dieser in dringenden Fällen überschritten werden darf. In den § 34 regelt die Arbeitszeit auf See und besagt in der Kom- Baragraph Gesetz würde. Ich hoffe, daß das hohe Haus nicht in Tropen wird diese Zeit auf acht Stunden bemissionsfaffung, daß die Mannschaft des Ded- und Maschinendienstes bent Maße verkehrsfeindlich sein wird, um nicht zu dem Entschluß zu schränkt. Bache um Wache geht. Die abgelöste Wache darf nur in dringenden kommen, den Paragraphen zu streichen. Fällen zu Schiffsdiensten verwendet werden. Auf Dampfschiffen Abg. Schwartz- Lübeck  ( Soc.): Der Antrag Stodmann ist nur muß die ablösende Maschinenwache das vor der Ablösung erforder annehmbar, wenn Sie sich entschließen könnten, in der Woche nicht für Fahrten von nicht mehr als zehustündiger aber feine Rede ist, werden wir für den Paragraphen stimmen. liche Aschehieven besorgen. Diese Vorschriften gelten einen gefeßlichen Ruhetag einzusetzen! Da davon Dauer. Ein Antrag Albrecht( Soc.) will vor acht" das Wort Ein Antrag Albrecht( Soc.) will den letzten Satz Bugleich bitte ich Sie, unfren Antrag dazu anzunehmen, da eine höchstens" einschieben. " Diese Vorschriften" usiv. streichen. große Anzahl fleinerer Dampfer fast nie Sonntags ausfährt. Weiter bestimmt die Kommissionsfaffung im Abf. 1:" Diese schiffen in transatlantischer Fahrt wird für das was sie erstrebt. Gerade die Vorbereitungen der Ausfahrt, die § 34 Abs. 2 fagt in der Kommissionsfassung: Auf Dampf- Abg. Rettich( f.): Die Kommissionsfoffung erreicht nicht das, Vorschriften finden auf Schiffsoffiziere keine Anwendung." Für diese maschinenpersonal der Dienst in drei Wachen durch ein Auslaufen der Dampfer am Montag oder Dienstag auf wird eine Ruhezeit von mindestens acht Stunden innerhalb jeder eingeteilt." Ein Antrag Albrecht( Soc.) will in trans  - den Sonntag verlegt werden würden, mit ihrer Unruhe, ihren, 24 Stunden vorgesehen. Ein Antrag Dr. Stodmann( np.) will diese Bestimmungen atlantischer Fahrt usw." streichen und nach wird für" hinzufügen: Wagengeraffet usw., würden eine viel erheblichere Störung der als neuen Absatz anfügen und den Anfang ersetzen durch die Worte Die den Dienst auf Deck versehenden Schiffsoffiziere, soweit nicht Sonntagsruhe bewirken, als die Ausfahrt der Dampfer felbft am . ,, die Vorschriften des Abs. 1 usiv." unter besonderen Umständen eine doppelte Besetzung des Wachtdienstes erfordert wird, und Abg. Silbek( natl.): Ich bitte ebenfalls, den Kommissions beschluß abzulehnen. Abg. Bargmann( frs. Bp.) spricht sich ebenfalls gegen die Annahme des§ 35, 2 aus.

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Ein Antrag Dr. Stodmmann( Rp.) will in dem letzten Saße hinter Beit" einschieben soweit es sich nicht ausschließlich um Aufsichtsdienst oder Arbeiten zur Verpflegung und Bedienung der an Aufsichtsdienst oder Arbeiten zur Verpflegung und Bedienung der an Bord befindlichen Personen handelt".

Der zweite Absatz des§ 33 lautet nach den Kommissions­beschlüssen: Arbeit, welche über die im Absatz 1 be stimmte Dauer von 10 oder 8 Stunden geleistet wird, ist als Ueberstundenarbeit zu vergüten."

Ein Antrag Dr. Stodmann( Rp.) will diesem Absatz hin­zufügen: soweit sie nicht zur Verpflegung und Bedienung der an Bord befindlichen Bersonen) zum Seeflarmachen des Schiffes oder zur Sicherung des Schiffes in dringender Gefahr erforderlich ist."

Abg. Metzger( Soc.):

Wir halten die Beschränkung der Arbeitszeit in den Tropen auf 8 Stunden für noch nicht weitgehend genug, daher haben wir unsern Antrag gestellt, sie auf höchstens 8 Stunden zu nor­mieren. Die Arbeit in den Tropen ist eine ganz besonders schwere und ich bitte Sie dringend, unsern Antrag anzunehmen. Die An­träge Stodmann bitte ich Sie abzulehnen. Der erste scheint auf den ersten Blick nicht besonders bedenklich, bedeutet aber doch für die Mannschaft des Verpflegungsdienstes, die in den Tropen ebenfalls teine leichte Arbeit haben, eine Verschlechterung. Der legte Antrag Stodmann ist für uns ganz unannehmbar. Abg. Dr. Stockmann( Rp.): Ich erkenne durchaus an, daß unsre Seeleute einen schweren Dienst haben, wir haben daher auch eine große Reihe von Bestimmungen zu ihrem Schuge in die See­mannsordnung gebracht. In einzelnen Punkten gehen uns aber die Beschlüsse der Kommiffion zu weit, und ich bitte Sie daher, meine einschränkenden Anträge anzunehmen.

Unterstaatssekretär Rothe wendet sich gegen den Antrag Albrecht, der in den Tropen eine Arbeitszeit von höchstens acht Stunden wünscht. Dieser Antrag kann nur meinen, daß durch freie Vereinbarung in dem Schiffahrtsvertrage die Arbeitszeit in den Tropen auch auf weniger als acht Stunden festgesetzt werden kann. Gegen solche freie Vereinbarungen, durch die gesetzliche Bestimmungen umgangen werden, wenden sich sonst die Herren Socialdemokraten stets selbst. Ich bitte Sie daher, diesen Antrag abzulehnen, die An­träge Stockmann jedoch anzunehmen.

Geb. Ober- Regierungsrat v. b. Sagen befürwortet dringend die Anträge Stockmann im Interesse der kleinen Reedereien.

Abg. Schwarz- Lübeck( Soc.):

Ein Antrag Herzfeld, Megger, Schwarz( Soc.) will 3§ 34 hinzufügen:" Die Mannschaft zur Bedienung und Ver­pflegung der an Bord befindlichen Personen ist nur in dringenden Fällen schuldig, länger als 10 Stunden zu arbeiten." Abg. Frese( frs. Vg.) bittet um Aufrechterhaltung der Kom­missionsbeschlüsse.

Abg. Schwart( Soc.) befürwortet die focialdemokratischen Anträge. Abg. Naab( Ant.) wünscht, daß statt in transatlantischer Fahrt" gesetzt werde Dampfer in großer Fahrt". Redner befürwortet weiter die Dreiteilung des Wachtdienstes auch für Deckoffiziere. Der Untergang der Crathie" ist lediglich herbeigeführt worden durch Ueberlastung der Deckoffiziere.

Abg. Schwark( Soc.) bittet, den letzten Antrag Albrecht wenigstens hier anzunehmen, wo es sich um den Dienst der Verpflegungsmann schaften auf See handelt.

Abg. Frese( freis. Bg.) polemisiert gegen die Anträge der Socialdemokraten.

Sonntag.

Abg. Menger( Soc.): Der Abfazz 2 mit unsrem Amendement würde keineswegs die deutsche Seefahrt so sehr fchädigen, wie es behauptet wird. Aus dem Hafen von New York  , der doch wohl auch in Betracht kommt, laufen plan= mäßig überhaupt keine Schiffe am Sonntag aus. Warum soll sich das nicht auch für Deutschland   erreichen laffen. Die Vorbereitungs­arbeiten würden dann auch nicht auf den Sonntag, sondern auf den Sonnabend fallen. Ich bitte also, Absatz 2 mit unserm Amendement anzunehmen.

Abg. Cahendly( C.): In England sind allerdings einzelne Dampfer während des letzten Jahres am Sonntag ausgelaufen, aber dies ist keineswegs planmäßig geschehen. Der Antrag der Socialdemokraten, das Wort planmäßig" zu streichen, geht mir allerdings zu weit.

Damit schließt die Debatte. Die Anträge Albrecht und Unterstaatssekretär Nothe bittet von den Beschlüssen der Kom- Dr. Herzfeld werden abgelehnt, ebenso der Antrag mission, die sehr eingehend auch die Anträge Albrecht diskutiert ahensiy gegen die Stimmen des Centrums und der Kom­habe, nicht abzugehen. In allen Fällen einen dreifachen Wachtdienst missionsantrag gegen das Centrum und die Socialdemo einzuführen, geht zu weit, für einzelne Fälle diese Dreiteilung zu fraten. Der Antrag Stodmann auf Streichung des§ 35 bestimmen, wird ja im Absay 3 dem Bundesrat anheim Abs. 2 wird darauf angenommen. eine bestimmte Ruhezeit festgesetzt werden, eine Herabseßung Löschen und Laden dürfen, so lange das Schiff innerhalb des Reichs­gestellt. Für die Stewards, Köche usw. Könnte höchstens§ 35 Abs. 3 bestimmt nach dem Kommissionsbeschluß: Mit Stommiffion für Arbeiterstatistik hat sich nach ihren Erhebungen über gehörigen Personen an Sonn- und Festtagen nicht beschäftigt werden. der Arbeitszeit für dieses Personal ist nicht angängig. Auch die gebietes im Hafen oder auf der Reede liegt, die zur Schiffsbesatzung die Verhältnisse der in Gastwirtschaften Beschäftigten in diesem Sinne Diese Vorschrift gilt nicht für die Ladung derjenigen Dampfschiffe, ausgesprochen. welche in regelmäßigem Fahrplan die faiserlich deutsche Post be­mit vielen andren Arbeiten beschäftigt als sonst die Kellner; fie dienenden Fahrzeuge, sowie für das Gepäck der Reisenden und Abg. Molkenbuhr( Soc.): Die Stewards auf See werden noch fördern, und für die zum Löschen und Laden dieser Dampfschiffe dienen z. B. zugleich als Scheuerfrau. Die Vorschläge der für Teicht verderbliche Güter. Außerdem können se o mmission für Arbeiterstatistit haben bei fast allen durch die Centralbehörde des Bundesstaates zu bestimmenden Parteien die schärfste Burüdweisung erfahren und ich Behörde in Notfällen Ausnahmen von dieser Vorschrift auf jedes­werden sollten, in diesem Reichstage jemals Annahme finden würden. glaube kaum, daß sie, falls sie als Vorlage wirklich eingebracht maligen Antrag gestattet werden." § 34 wird hierauf unter Ablehnung aller Anträge in der Kommissionsfaffung angenommen.

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Abg. Metzger( Soz.):

von einer

Ein Antrag Albrecht( Soc.) und Genossen will ſtatt inner­halb des Reichsgebietes" fagen im Julande" und statt Behörde" höhere Verwaltungsbehörde". Wir wollen mit unsrem Antrag nur vermeiden, daß die Arbeits- dürfen an Sonn- und Festtagen planmäßig innerhalb des Reichs zu ersetzen durch Schiffsmannschaft". § 35 Abs. 2 lautet: Dampfschiffe in transatlantischer Fahrt Abg. Stodmann( Rp.) beantragt, das Wort Schiffsbesaßung" zeit in den Tropen länger als acht Stunden dauern kann. Was in dem Antrag Stockmann das Wort Aufsichtsdienst gebiets die Ausreise nicht vornehmen. Ausgenommen find die bedeuten soll, ist nicht recht flar.- Die Verpflegung 8- Dampfschiffe, welche die kaiserlich deutsche Post befördern. mannschaften haben auf den großen Dampfern Ein Antrag Albrecht und Genossen( Soc.) will die Worte in oft 16 bis 20 Stunden zu thun, sie werden außer transatlantischer Fahrt" streichen. Ein Antrag Herzfeld( Soc.) ordentlich überanstrengt, daher ist es ganz unangebracht, daß gerade will das Wort planmäßig" streichen. für diefe Kategorie von Arbeitern Ausnahmebedingungen vorgesehen werden. Wenn die Arbeitsteilung in diesem Teile des Schiffsdienstes richtig durchgeführt wird, so läßt sich die Arbeit sehr gut in der vor­gesehenen Zeit bewältigen. Heute ist es häufig so, daß die einen Stewarts fich überſtürzen müssen und nicht wissen, wie sie mit ihrer Arbeit fertig werden sollen, während andre mäßig herausheben müssen. Ich bitte Sie daher nochmals den Antrag Stockmann abzulehnen.

Abg. Raab( Ant.) tvendet sich gegen die Anträge Stodmann und will auch den Antrag Albrecht als überflüssig ablehnen.

Abg. Borgmann( fr. Vp.) wendet sich gleichfalls gegen die An­träge Stockmann, da deren Klassifikation der Schiffsmannschaft in der Praxis zu Unzuträglichkeiten führen würde.

Wir wollen durch unsren Antrag die Sonntagsruhe auch Es muß die für die Kolonien gewahrt wissen. Neger eigentümlich berühren, wenn sie von den Missionaren hören, Du sollst den Sonntag heiligen" und dann sehen, wie die deutschen Seeleute am Sonntag schwer arbeiten. In der ersten Kommission war ein Antrag angenommen, der die Sonntagsarbeit überhaupt verbietet, ich bitte Sie auch jezt, in dieser Richtung soweit wie möglich zu gehen.( Beifall bei den Socialdemokraten.)

Ein Regierungsvertreter wendet sich gegen die An­träge Mbrecht. Unter Ablehnung der Anträge Albrecht und Annahme des Antrages Stodmann wird Abs. 3 des§ 35 in der so ver­änderten Sommissionsfaffung angenommen.

Abg. Dr. Stockmann( Rp.) beantragt Streichung des ganzen Absages. Senator Dr. Klügmann bittet den Antrag Stockmann anzu­nehmen. Die transatlantischen Dampfer werden hier gegenüber allen andren Dampfern erheblich benachteiligt. In der ganzen Welt werden Sie es nicht finden, daß das Auslaufen von Schiffen am Sonntag Konkurrenz des Auslandes zu leiden, daher darf man nicht noch verboten ist. Die Reedereien haben schon ohnehin schwer unter der durch eine solche Bestimmung ihre Leistungsfähigkeit beschränken. Abg. Caheusly( C.): Ich kann die Argumente des Herrn Borredners nicht anerkennen. Wir legen besonderes Gewicht auf Abs. 4 des§ 35 bestimmt in der Kommissionsfaffung: Sonn­das Wort planmäßig. Damit leine Mißverständnisse entstehen. und Feiertagsarbeit ist als Ueberstundenarbeit zu vergüten, soweit beantrage ich, hinter die" einzuschalten vom Deutschen Reich sie nicht zur Verpflegung und Bedienung der an Bord befindlichen subventionierten". Nur diese Dampfer haben wir im Auge, denn Personen oder zunt Seeklarmachen des Schiffes in dringender Gefahr Abg. Menger( Soc.): Der Begriff des Seeflarmachens ist nur sie kommen hier in Betracht. Die Hamburg- Amerika- Linie   ist erforderlich ist." absolut ungeklärt. Die Offiziere sind in dieser Beziehung die einzige in ganz Europa  , die am Sonntag ihre Dampfer aus Abg. Schwark- Lübeck  ( Soc.) begründet einen Antrag Herzfeld, häufig ganz verschiedener Meinung, als die Mehrzahl der Seeleute. laufen laẞt. Die Worte zum Seellarmachen des Schiffes" zu streichen. Es ist vorgekommen, daß Seeleute nur allein zum See­Abg. Stockmann( Np.): Dieser Antrag und der so veränderte Absatz 4 des§ 35 tlar machen den ganzen Sonntag über, in der Die Kommissionsfaffung differenziert die transatlantischen Dampfer, werden angenommen. Desgleichen der ganze§ 35 und§ 36 Nacht einige Stunden und auch noch den halben die nicht das Glück haben, einen Vertrag mit der deutschen Post- Abs. 1. Montag herangezogen wurden. Unser Antrag, die Arbeit verwaltung geschloffen zu haben, zu Gunsten der vom Reiche sub-§ 36 Abs. 2 besagt in der Kommissionsfassung, daß auch auf in den Tropen auf höchstens 8 Stunden festzusetzen, entspringt viel- ventionierten transatlantischen Postdampfer. Diese Differenzierung See den Mannschaften Zeit zum Besuch des Gottesdienstes gewährt fach an uns gelangten Klagen der Mannschaft über die Anstrengung ist unberechtigt und erreicht für die Sonntagsruhe nicht das, was sie werden muß. in den Tropen. Wir halten für so wichtig, daß die Beschlüsse der erstrebt. Die elektrischen Bahnen, die Eisenbahnen, die Reichspost- Abg. Cahensly( C.) beantragt folgenden Zusatz: Auch ist Kommission in diesem Falle aufrechterhalten werden, daß wir bei fie alle arbeiten am Sonntag. Warum also diese unberechtigte Aus- der Schiffsmannschaft auf Wunsch die Teilnahme an gemeinschaft­Annahme der Anträge Stockmann gegen das ganze Gesetz stimmen nahme für die transatlantischen Dampfer? Man verschafft dadurch lichen Andachten ihrer Konfessionen zu gestatten." werden.( Beifall bei den Socialdemokraten.) einer Anzahl von Seeleuten die Sonntagsruhe zu Ungunsten des Ohne weitere Debatte wird der Antrag Cahensly und der deutschen   Erwerbs und verlegt andrerseits alle Vorbereitungs- so veränderte§ 36 angenommen; ebenso§ 36a unverändert. arbeiten für die dann am Montag stattfindende Ausfahrt auf den Sonntag. Ich bitte Sie,§ 35 Absatz 2 abzulehnen. Staatssekretär Graf Posadowsky:

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Abg. Kirsch( C.): Wir lehnen zwar den Antrag Albrecht ab, find aber der Meinung, daß schon die Fassung der Kommission eine § 36 b bestimmt in der Fassung der Kommission, daß die Vors längere als eine achtstündige Arbeitszeit in den Tropen im all schriften, wonach die Arbeit, welche über die festgefetzte Dauer von gemeinen verbietet. Von den Anträgen Stockmann können wir nur zehn resp. acht Stunden geleistet wird, als Ueberstundenarbeit zu dem letzten und auch diesem nur in dem Teile zustimmen, der sich vergüten ist, sowie daß die Sonn- und Festtagsarbeit, soweit sie auf die Rettung aus Seegefahr bezieht. Nach dem neuesten Reichskursbuch laufen verschiedene aus nicht zur Sicherung des Schiffes in dringender Gefahr erforderlich Abg. Frese( frs. Vg.) erklärt sich für den Antrag Stodmann, ländische Dampferlinien regelmäßig am Sonntag aus. Die Autorität ist, ebenfalls als ieberstundenarbeit besonders zu bezahlen ist, auf da der Dienst der in demselben genannten Mannschaften des Verdes Reichsfursbuchs muß ich für unviderleglich halten, bis mir das Schiffsoffiziere teine Anwendung findet, sofern nicht ein andres ver­pflegungsdienstes und des Aufsichtsdienstes ein berhältnismäßig Gegenteil nachgewiefen wird.( Heiterleit.) Das Auslaufen der großen einbart ist. leichter fei. transatlantischen Dampfer hat eine fo große wirtschaftliche und Ein Antrag Albrecht( Soc.) will diesen§ 36b streichen. Abg. Stockmann( Rp.) meint, die Socialdemokraten hätten internationale Bedeutung, daß sich diesen Interessen selbst Abg. Schwart Lübeck( Soc.): Die Bestimmung, daß Offiziere leinen Grund, gegen das ganze Gesetz zu stimmen, wenn seine An- diejenigen der Sonntagsruhe unterordnen müffen. Ich bin in die Ueberstundenarbeit nicht bezahlt erhalten sollen, entspricht keines träge angenommen würden, da im übrigen eine große Reihe von einem fremden Lande gewesen, ich will es nicht nemen wegs dem Interesse der Offiziere, von denen die größte Zahl diese Verbesserungen in der Vorlage enthalten seien. in dem am Sonntag ein von mir am Sonnabend aufgegebener Vergütung bitter notwendig hat. Es ist heute ja Mode geworden, Abg. Schwarz tritt nochmals entschieden für den Schutz der Brief nicht befördert wurde, weil die Bost nicht arbeitete. Solche daß man die Schiffstapitäne und Schiffsoffiziere für eine Art Ueber­besonders mit Arbeit überhäuften Verpflegungsmannschaften ein. Zustände können wir in Deutschland   nicht aufkommen lassen. Wir menschen hält, denen man eine Bezahlung der Extra- Arbeit nicht Geh. Nat v. Jonquières  : Ich bitte Sie, zu beachten, daß würden die fremde Konkurrenz durch ein solches Vorgehen zu Un anbieten darf. Aber fragen Sie doch die Schiffsoffiziere selbst, es sich bei diesem Paragraphen lediglich um den Aufenthalt der gunsten unsrer deutschen Schiffahrt außerordentlich begünstigen. Es ob sie auf diese Bezahlung verzichten wollen! Schiffe im Hafen oder auf einer Reederei handelt. Der Dienst der ist allgemein bekannt, daß gegenwärtig fremde Kapitalisten den Abg. Menger( Soc.): Es tommt vor, daß Offiziere der Manns Stewards ist etwa zu vergleichen dem Dienst der Kellner in einem internationalen Seeverkehr in die eigne Stontrolle über- fchaft Ueberstunden anempfehlen, um selbst an der Bezahlung für Restaurant auf dem Binnenlande. Niemand wird es aber einfallen, nehmen trachten und es stehen diesen fremden Bemühungen so diese Arbeit, an der sie teilnehmen, participieren zu können. Warum zu verlangen, daß wenn ein Kellner zehn Stunden, etwa von morgens außerordentlich große Kapitalfräfte zur Seite, daß darin eine sehr sollen auch die Schiffsoffiziere schlechter gestellt sein als z. B. Höhere 8 Uhr bis nachmittags 6 Uhr, gearbeitet hat, er für die übrige Zeit ernste Bedrohung unsrer heimischen Ueberseefahrt zu erblicken ist. Beamte, die auch besondere Leistungen extra vergütet erhalten? Ich Extrabezahlung erhält. Die fremden Seefahrtsgesellschaften brauchten also einfach nur ihrer bitte um Streichung des§ 36b. Abg. Molkenbuhr( Soc.): Diese Aeußerung des Herrn von feits ihre Schiffe am Sonntag ausfahren zu lassen, um dadurch auch Jonquières ist sehr bezeichnend. Für Kellner wären doch die Schuß den deutschen   Verkehr von Hamburg   und Bremen   aus an sich zu bestimmungen nicht zu verlangen, die für alle andren Menschen zu bringen. Ich stehe durchaus auf dem Standpunkt, daß den Arbeiter verlangen find. Interessant ist, daß er zugiebt, die Arbeitszeit von flassen die Sonntagsruhe möglichst zu erhalten ist. Wir werden dal

Breußischer Bundesratsbevollmächtigter Senator Dr. Pauli: Gerade der§ 36b ist einer der wichtigsten des ganzen Gesetzes, und der Reichstag   würde, wem er diese Bestimmung streichen wollte, der heimischen Schiffahrt die ernstesten Nachteile zufügen. Die Offiziere