109. Sigung vom Dienstag, 10. Dezember 1901, nachmittags 1 Uhr.
2. Welche Stellung nimmt der Herr Reichskanzler dieser Angelegenheit gegenüber ein?" Reichskanzler Graf Bülow erklärt sich bereit, die Interpellation sofort zu beantworten.
Zur Begründung der Interpellation ergreift das Wort
und
vor
Herr Antragsteller doch gar zu milde beurteilt hat, jenen Anstiftern im Centrum und links.) Deshalb haben wir uns an der Intermag ja die Absicht vorgeschwebt haben, durch derartige Kraivalle pellation beteiligt und treten in ihre Besprechung. Von Partikularismus ein Moment der Beunruhigung hineinzutragen zwischen unsre oder Centralismus fann bei dieser Frage gar keine Rede sein. Beziehungen zu Rußland und Oestreich- Ungarn . Wenn aber Es handelt sich bei den Vorgängen in Wreschen nicht um einen irgendwie die Befürchtung bestanden haben sollte, daß speciellen Fall von Roheit eines einzelnen Lehrers, sondern um Um Bundesratstische: Reichsfangler Graf Bülow, Graf Bosas unsre Beziehungen zu diesen beiden Staaten durch jene eine vorher zwischen dem Lehrer und dem Schulinspektor vereinbarte, bowsky, Freiherr v. Richthofen . Vorgänge irgendwie ungünstiger gestaltet ſeien, fann besprochene und beschlossene That, um unter Ausnutzung der beAuf der Tagesordnung steht die folgende Interpellation ich diese Besorgnisse vollkommen zerstreuen.( Bravo ! rechts stehenden Schulgewalt eine formale Massenprügelung von Kindern des Abg. Fürst Radziwill ( Pole) und Gen.: und bei den Natl.) Die Haltung sowohl der russischen wie der zu ermöglichen und zwar durch einen Lehrer, der schon einmal mit 1. Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Vorgänge östreichungrischen Regierung hat unseren berechtigten Erwartungen 100 M. für die Förderung des Deutschtums bezahlt worden war in Wreschen nicht nur bei uns, sondern auch im Auslande ein vollkommen entsprochen und wir haben keinerlei Grund zur Beschwerde und unter der Leitung des Schulinspektors. 14 polnische Kinder Aufsehen erregt haben, welches geeignet ist, dem Ansehen des gehabt. Ich freue mich, besonders darauf hinweisen zu können, daß mußten nach Beendigung des Schulunterrichts in der Klasse in Reih Deutschen Reiches Abbruch zu thun? die kaiserlich russische Regierung anläßlich der am 4. d. M. gegen und Glied eintreten. Das erste Kind wird abgeführt in ein besonderes das kaiserliche Generalkonsulat in Warschau verübten Ausschreitungen Zimmer. Es wird abgeprügelt und die übrigen müssen den Jammer off fofortige und nach jeder Richtung befriedigende Remedur hat ein- mitanhören, das geprügelte Kind kommt zurück, und die in Reihe und treten lassen. Glied stehenden Kinder sehen seine blutgeschwollenen Finger.( Lachen Der russische Minister des Auswärtigen Graf Lambsdorff hat rechts.) Nun kommt das zweite Kind an die Reihe, und so geht es den kaiserlichen Botschafter in Petersburg sofort gebeten, der kaiser fort.( Ruf links: Folter!) Man muß erstaunen über die Energie lichen Regierung sein tiefstes Bedauern über das höchst beklagens der Kinder, daß sie nicht schwach und wankend bei dieser werte Vorkommnis zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig ließ er Scene geworden sind. Was hatten die Kinder denn ver Der Anlaß zu der vorliegenden Anfrage an den Reichskanzler liegt feinen Zweifel darüber, daß die deutsche Regierung zur russischen brochen? Sie wurden nicht gezüchtigt wegen einer Ungezogenfür uns in der Verpflichtung, die nationale Würde derjenigen Bevölke- volles Vertrauen haben könne, daß sie aus freien Stücken alle not- heit, sondern weil sie dem Befehl ihrer Eltern entsprochen rungsklassen zu wahren, die uns als ihre Vertreter in dieses hohe Haus wendigen Maßregeln sofort und in vollem Umfange ergreifen werde. und sich dem deutschen Religionsunterricht gegenüber passiv verhalten geschickt haben, eine Würde, die wir als durch die bekannten Ereignisse Dies ist denn auch bereits geschehen und hat uns allen weiteren diplo- haben. Die Eltern hatten es ihnen verboten, sich den deutschen in Breschen verlegt erachten mußten. Zwar liegen die Wreschener matischen Schritten gegenüber der kaiserlich russischen Regierung in Katechismus anzufchaffen. Charakteristisch ist der Ausruf einer Vorgänge nicht sowohl in der Kompetenz des Reiches, als zunächst dankenswerter Weise enthoben. Der Generalgouverneur von Warschau , die polnischen Mutter, sie wolle ihr Kind lieber tot sehen, als daß es in Preußens. Immerhin bietet aber die elementare Erregung, die sich Spigen der Civil- und Militärbehörden haben dem kaiserlichen General- einer Sprache bete, die sie nicht verstehe, in der sie nicht über Fragen nicht nur der unmittelbar beteiligten Streise, sondern der ganzen Oeffentlich- tonful offizielle Besuche gemacht, um ihnen ihr Bedauern über die des Herzens mit ihm sprechen könne. Das ist doch eine große teit Deutschlands , ja weit über die Grenzen des Reiches hinaus bemächtigt Vorfälle auszusprechen. Ferner hat die russische Regierung Junigkeit des religiösen Gefühls. Ein liberales Blatt hat ge hat, und das Echo, das von diesen Vorgängen in der ganzen Welt wieder strenge Untersuchung nachdrückliche Beschrieben, man solle doch den Polen nicht die religiöse Stütze hallt, uns den Anlaß in diesem hohen Hause, in dem recht eigentlich strafung der Schuldigen angeordnet. Das zerstörte Konjulat nehmen, die es allein ihnen ermögliche, ihr nationales und das Nationalgefühl der deutschen Nation fulminiert, diese wird seitens der russischen Regierung durch ein neues ersetzt und in sociales Elend zu ertragen. Ob es richtig ist, daß durch den Frage zur Besprechung zu bringen. Wir haben natürlich nicht jene be- feierlicher Weise heute wieder angelegt werden. Die Solidarität, deutschen Unterricht den Kindern die Religion entfremdet wird, mag dauerlichen Vorgänge im Auge, die an einigen Stellen des Auslandes welche feit länger als einem Jahrhundert auf Grund der bestehenden dahingestellt bleiben. Jedenfalls haben die Kinder nur dem zum Durchbruch gekommen sind und in allen Kreisen jener Länder Verträge und des gegenwärtigen status quo Preußen und Ruß- willen ihrer Eltern gehorcht und dafür sind sie verurteilt worden sind als geeignet, einer guten Sache Abbruch land verbindet, gegenüber Bestrebungen und Tendenzen, die geprügelt worden. Als in Wreschen sich die Nachricht verzu thun. im legten Ende darauf abzielen, den Gang der Geschichte rückläufig breitete, sind die Eltern nach der Schule gelaufen, Wir erwarten vom Reichskanzler eine Antwort, wie sie dem Voll- zu machen und den status quo ante 1772 wieder herzustellen, diese um zu sehen, ob ihre Kinder unter den Gezüchtigten gefühl der Macht und Kraft und der hohen Stellung, die er in der Solidarität hat sich auch diesmal bewährt und ist schwerer zu feien; ohne daß eine Gewaltthätigkeit gegen eine Person Welt einnimmt, entspricht, und wir wünschen die Auffassung der Ver- erschüttern, als vielleicht dieser oder jener glaubt.( Bravo ! bei den oder eine Sache verübt worden ist, find die Leute dann wegen tretung des deuen Volkes und der Reichsregierung in der Frage Nationalliberalen.) Landfriedensbruchs vom Landgericht verurteilt worden bis zu zu extrahieren: Ist es in der That für die Wohlfahrt des Deutschen Selbstverständlich sind sofort nach dem Lemberger Vorfall vom 2/2 Jahren Gefängnis.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Reiches notwendig, eine nationale Minderheit, welche 29. November Maßnahmen zum Schutz des dortigen kaiserlichen Es liegt mir fern, auf dieses Urteil, das noch die Entwicklung der Geschichte dem Reiche als Reichs Konsulats ergriffen worden. Diese Maßnahmen haben sich indessen der Revisionsinstanz steb, tnäher einzugehen, mir einen charakgenossen zugeteilt hat, in einer Weise, wie wir dies leider nicht als ausreichend erwiesen, um die bei der Enthüllung des teristischen Vorgang will ich erwähnen. Die eine Witwe, jeit einer langen Reihe von Jahren erleben müssen, in Dentmals eines polnischen Schriftstellers vorgestern erneut vor dem die schließlich zu 2/2 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, hat ihrer nationalen Eigentümlichkeit anzufeinden Konsulat stattgehabten umfangreichen Dentonstrationen zu ver- am Bluthuften gelitten, es zeigten sich Spuren, daß das und zu bedrängen, mit dem ausgesprochenen Endziel, in hindern. Wie nach dem November Vorfall der Statt Uebel von neuem auftreten würde, und der Verteidiger früherer oder späterer Zeit die Ausrottung dieser nationalen halter von Galizien gegenüber dem kaiserlichen Konjul in Lemberg , beantragte ihre Entlassung aus der UntersuchungsMinderheit auf dem Boden des Reiches zu bewirken. Liegt so hat nach den vorgestrigen Ausschreitungen der östreichisch- ungrische haft, der anwesende Arzt bestätigte die drohende Gefahr, das es nicht eher im Interesse des Ansehens des Reiches, die Minister des Auswärtigen unsrem Botschafter in Wien sein lebhaftes Gericht aber lehnte auf Antrag des Staatsanwaltes den Wahrung ihrer von den Vätern ererbten Güter nicht zu erschweren? Bedauern ausgesprochen. Graf Goluchowski hat zugesichert, daß die Antrag ab.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Die Frau Wir können von dem hnmanen Sinn des Herrn Reichskanzlers die Ercedenten energisch gestraft und die Behörden zur Verantwortung hat im Gefängnis bleiben müssen.( Rufe rechts: Ist nicht wahr, sie ist Sorge dafür erwarten, daß der Ruhmeskranz der deutschen nationalen zugezogen werden würden, sowie daß er sich betreffs weiterer ja entlassen.) In der alldeutschen Bresse ist das Vorgehen der Altern als Größe und Macht, den er sich vorstellt, von seiner Frische nichts ver- Anordnungen sofort mit dem öftreichischen Ministerpräsidenten ungeheures Verbrechen bezeichnet worden. Ich möchte an die Hauptatteure lieren wird, wenn er nicht von dem Thränenstrom polnischer Mütter, in Verbindung gesezt habe. Endlich habe ich ein Telegramm der Hakatisten die Frage richten, ob sie in dem gleichen Fall nicht welche in ihren Empfindungen für ihre Kinder gekränkt werden, und unfres kaiserlichen Konsuls in Lemberg erhalten, wonach der Statt- dasselbe thun würden. Stellen Sie sich vor, der Krieg von 1870 den Thränen dieser Kinder genezt wird. Redner sfizziert nunmehr halter von Galizien ihm wegen der vorgestrigen Vorfälle sein Be- wäre anders verlaufen, ein deutscher Landesteil wäre unter frandie Wreschener Vorgänge in einzelnen. Er verurteilt es auf das schärfste, dauern ausgedrückt und erklärt hat, daß keine Maßnahmen zum zösische Herrschaft geraten. Wenn dort den deutschen Kindern daß den Lehrern Prämien erteilt wurden, wenn Schutze des Konsulats unterlassen werden würden. Religionsunterricht in französisch erteilt würde, würden Sie da nicht sie die Kinder möglichst rasch im Deutschen Ich kann aber nicht schließen, ohne meinem Erstaunen auch von Barbarei gesprochen haben?( Sehr richtig! im Centrum.) förderten. Dadurch wurde der Quälerei der Kinder Vorschub darüber Ausdruck zu geben, daß der Herr Antragsteller auch nur Ich bin überzeugt, daß die Eltern ihr Verbot nicht zurüc geleistet und der Rohrstock spielte eine große Rolle. einen Augenblic hat annehmen können, wir würden nehmen werden, ich bin aber auch davon überzeugt, daß es Die Eltern, welche in berechtigter Empörung das Recht ihrer uns durch ausländische Beurteilung inländischer mit den Massenprügeleien nicht weiter geht, daß mant Kinder verteidigten, wurden zu überans schweren Gefängnisstrafen, Vorgänge und Verhältnisse irgendwie i'm auf andre Strafen finnen wird. Disciplin muß ja teilweise zu 3/2 Jahren, verurteilt. pressionieren lassen.( Lebhafter Beifall rechts und bei sein. Von hakatistischer Seite ist vorgeschlagen worden, die Kinder In früheren Jahren hat auch die preußische Regierung ihre den Nationalliberalen.) Ausländische Stimmungen, Strömmungen aus den Schulen zu jagen, fie nirgends anzunehmen und sie geistig Pflichten gegenüber der polnischen Bevölkerung erfüllt und das Recht und Dentonstrationen können weder den Gang der inneren verkrüppeln zu lassen, damit sie als Erwachsene nicht gefährliche der Polen auf ihre eigene Nationalität anerkannt. Damals ging Politik noch die Haltung des leitenden Ministers im Reich Gegner der Deutschen werden.( Rufe links: Unerhört!) Auf diesen die Auffassung auch der preußischen Regierung nach ihrem eigenen irgendwie bestimmen.( Erneuter Beifall rechts und bei den ebenso barbarischen wie unvernünftigen Vorschlag kann keine ReAusspruch dahin, daß die Grundlage jeder Bildung die Muttersprache Nationalliberalen.) Für mich kann nichts andres maßgebend sein als gierung eingehen. Es ist weiter erwogen worden, ob es vielleicht fei. Heute aber kann die Regierung kaum den Augenblick erwarten, die Staatsraison dieses Landes und meine Pflicht gegenüber dem möglich ist, auf Grund des Fürsorge Geseze s in allen Schulen den deutschen Religionsunterricht einzuführen. Ja, Deutschtum.( Bravo ! rechts.) Dieser meiner Pflicht werde ich ein- die Kinder zwangsweise den Eltern zu ents selbst die Heiligkeit des Hauses wird von der Regierung gedent bleiben, und ich werde gegenüber der ernst en Gefahr, reißen. Aber auch das ist nicht möglich. Die hatas nicht mehr geachtet, man sucht den polnischen Kindern sogar die nach meiner pflichtmäßigen Ueberzeugung tistische Schulpolitik steht ratlos da, sie ist am Ende ihres zu berbieten, zu Hause sich ihrer Mutter unser Voltstum von polnischer Seite bedroht( Bravo ! Lateins angekommen. Das Wreshener Urteil bedeutet sprache zu bedienen.( hört! hört! bei den Polen .) Auch rechts und bei den Nationalliberalen), ferner thun, was meines den regelrechten Bankrott der hatatistisch eit in den Waisenhäusern dürfen die polnischen Kinder nur deutsch Amtes ist, damit das Deutschtum im Osten nicht unter die Räder Schulpolitit.( Widerspruch rechts und bei den Nationallib.) sprechen. tommt.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationalliberalen, Das einzige ehrliche Mittel ist, den Kindern ihre Muttersprache zu Ich möchte den Reichskanzler fragen, ob er nicht Maßnahmen gischen bei den Polen .) lassen und ihnen ihren Religionsunterricht in polnischer Sprache cra zu ergreifen gedenkt, die auf den Frieden in dem auf das tiefste Auf Antrag des Abg. Graf Hompesch( Ctr.) findet Beteilen zu laffen.( Sehr richtig! im Centrum.) Wir könnten uns hier aufgeregten nationalen Kampf hinwirken. Ich hoffe, daß unsre sprechung der Interpellation statt; dagegen stimmen die Konfer- ein Beispiel an Rußland nehmen, wo in allen VolksschulAnfrage zu Maßnahmen Anlaß giebt, die von der bisherigen vativen und die Reichspartei. tlassen einschließlich der obersten Klasse der Politit, soweit sie als fehlerhaft erkannt sind, abweichen und daß die Antwort des Reichskanzlers von der Auffassung ausgehen Der Reichskanzler und sämtliche Minister verlassen den Religionsunterricht in polnischer Sprache er teilt wird. wird: Homo sum, et nihil humani a me alienum puto.( 3) Saal. bin ein Mensch, und nichts Menschliches erachte ich mir fremd.) Wir werden die Regierung entschieden unterstützen in der energi( Lebhafter Beifall bei den Polen und im Centrum.) Ich bedaure, daß der Herr Reichskanzler nicht auf die Vorgänge, Polen , wie auch in dem Bestreben, unsere polnischen Mitbürger zu schen Abwehr aller hoch und laudesverräterischen Bestrebungen der die zur Interpellation geführt haben, selbst eingegangen ist. Seine Reichstanzler Graf Bülow: Einwendung, daß es sich bei der Juterpellation um einen Einzufriedenen Mitgliedern des deutschen Staates zu machen. Aber ich Der Antragsteller hat bereits anerkannt, daß ich verfassungs- griff in die Rechte der Partitularstaaten handle, ist muß doch konstatieren, daß zu der neuesten Polenpolitik nicht hochrechtlich nicht in der Lage bin, hier auf die Vorgänge in Wreschen durchaus falsch. Wenn die Vorgänge auch zunächst danach gegeben haben können, weil solche feit geranmer Zeit vor dem und landesverräterische Unternehmungen der Polen die Veranlassung einzugehen, es handelt sich um die immere Angelegenheit angethan erscheinen tönnten, im preußischen Landtage be eines Bundesstaates. Das Verhältnis der preußischen Unterthanen sprochen zu werden, so haben sie doch eine Bedeutung Prozeß gegen die polnischen Pennäler und dem Posener Prozeß neuen Kurs überhaupt nicht vorgekommen sind. In dem Thorner preußischer Zunge zur preußischen Staatsregierung ist eine rein erlangt, die weit über die Grenzen des Deutschen preußische Angelegenheit. Wenn diese Angelegenheit im preußi Reiches hinaus reicht.( Lebhafte Zustimmung im Centrum gegen die polnischen Studenten ist die Bestrafung nur erfolgt wegen ichen Landtage zur Sprache gebracht werden sollte, so werde ich und links.) Da muß der Reichstag selbst das Worter- Teilnahme an einer geheimen Verbindung; man hat aber in beiden dort, an zuständiger Stelle, Rede und Antwort stehen. An einer greifen.( Sehr richtig! im Centrum und links.) Daß die deutsche Prozessen kein hoch- oder landesverräterisches Verhalten der AnErörterung jener Vorgänge in diesem hohen Reichsregierung der Sache nicht so gleichgültig gegenübersteht, geht geklagten feststellen können.( Hört, hört! bei den Polen .) Die Sause vermag ich mich jedoch nicht zu beteiligen aus der langen Mitteilung des Reichstanzlers über die diplomatischen hatatistische Bresse hat diese Prozesse in maßloser Weise aufgebauscht. ( Hört! hört! bei den Polen . Bravo! rechts und bei den National- Berhandlungen, die er geführt hat, hervor. Ich überschätze die In der Thorner Pennälerverbindung, die zum Zwecke des gemeinliberalen). Ich muß es ablehnen, die von dem Herrn Antrag Rundgebung des Auslandes nicht, aber im Ausland würde es doch famen Studiums polnischer Litteratur und Geschichte gegründet war, steller vorgebrachten Einzelheiten meinerseits zu diskutieren ein eigentümliches Licht auf den Reichstag werfen, wenn er sich mit ist nichts ungehöriges vorgekommen, trop dem wurden und darauf verzichten, dieselben hier richtig zustellen. dieser Frage nicht beschäftigen wollte.( Sehr richtig! links.) Ich links: wider das Gese!) Ich stimme diesem Zuruf bei, die Gymnasiasten mit Gefängnis bestraft.( Buruf Als Reichstanzler habe ich meinerseits die Pflicht, alle verfassungs- sehe bei den Kundgebungen des Auslandes ganz ab von den Straßen- will aber das Urteil nicht kritisieren, weil es, so viel ich weiß, mäßigen Rechte des Reiches und seiner Organe nach außen, wie trawallen und Tumulten, die keine Bedeutung haben und die jeder noch nicht rechtskräftig geworden ist. nach innen, in ihrem vollen Umfange zu wahren. Ich habe aber verurteilt. ebenso sehr die Aufgabe, das Eingreifen von Institutionen des Ich möchte nur wünschen, daß die gleiche Verurteilung auch die nehmer an Pennälerverbindungen, in denen Sneipereien und noch biel Reiches in die durch die Verfassung den Einzelstaaten vorbehaltene von schlimmere Dinge stattfinden, einfach veranstalteten, biel und können auf einer audren Schule ihr Studium Zuständigkeit zu verhindern. Ich würde genau denselben Stand egzessiveren Tumulte trifft.( Lebhafte Zustimmung im punkt einnehmen, wenn es sich statt um eine preußische etwa Centrum und links.) Von den Kundgebungen in Galizien sehe ich sezen; diesen jungen Leuten haftet die Gefängnisstrafe für ihr um eine bayrische, eine württembergische oder eine anhaltische ab. Die Stammverwandtschaft mit den Polen bringt es mit sich, ganzes Leben an; sie sind nachträglich noch von sämtlichen Gymvon den Bundesmitgliedern die loyale Erfüllung der den Bundes- deutung aber ist, daß in Rußland die sonst strenge jährigen Dienst hatten, dies Zeugnis wieder ge= das Reich das Recht hat, daß dort Sympathiekundgebungen stattfinden. Bon größerer Beajien der Provinz relegiert, und man bat fogar, wie mir berichtet wird, denjenigen, die das Zeugnis zum eins staaten gegenüber dem Reiche obliegenden Verpflichtungen zu Beitungscensur für die Beurteilung der Vorgänge in nommen fordern und sie auch bisher niemals vergebens gefordert hat, jo Breschen durch die polnische Breffe gänzlich suspendiert wegen mangelnder sittlicher Reife. haben die Bundesstaaten Anspruch auf unbedingte Achtung der ihnen worden ist.( hört, hört!) An den Protestversammlungen der Hört! hört! bei den Polen .) zustehenden Befugnisse.( Sehr richtig! bei den National Polen im Auslande beteiligte sich nicht nur die große Menge, son- Was nun die gegenwärtige Art der Germanisierung betrifft, fo liberalen.) Diese Befugnisse darf ich nicht beeinträchtigen dern fehr distinguierte, sehr hochgestellte Staatsbeamte( hört, hört!) müssen wir dieselbe verurteilen aus principiellen Gründen, weil sie Lassen und ich muß gegen jeden Versuch, an dem die sich mit großen Geldsummen auch an der Sammlung für die zu Ungerechtigkeiten führt und das Gegenteil von dem erreicht wird, bundesstaatlichen Charakter des Reiches und dem Rechte der Opfer der Wrefchener Vorgänge beteiligen. Von der größten Be- was sie bezweckt. Das Nationalgefühl der Polen wird dadurch nur Bundesstaaten zu rütteln, entschiedene Verwahrung einlegen. deutung aber ist die Haltung der ausländischen Preffe in Eng - gestärkt und sie werden uns immer mehr entfremdet. Man unters Da aber der Herr Antragsteller, dem ich für seine ruhige Begründung land, Frankreich , Amerika und Holland , wo ohne scheidet nicht zwischen Staats- und Reichsangehörigkeit und Nationalider Interpellation um so dankbarer bin, je größer der Abstand ist Rücksicht auf Parteistellung die Vorgänge einstimmig aufstät.( Sehr richtig! b. d. Polen .) Wir können die Polen nur zu zufriedenen zwischen seiner Mäßigung und der neuerdings von der Bolenpreffe ich är ffte verurteilt werden.( Sehr richtig! im Centrum und deutschen Reichsangehörigen machen, aber ihre polnische Nationalität geführten Spache, da der Herr Antragsteller auch Bezug genommen links.) Die Reichsregierung wird sich durch solche Kundgebungen können wir ihnen nicht nehmen.( Sehr richtig!) Wenn die Polen hat auf die Beziehungen zu unfren beiden gewiß nicht veranlaßt fühlen, dieses oder jenes anders einzurichten. erst so auftreten wie die Aldeutschen in Oestreich( Sehr gut! im Nachbarstaaten, so erkläre ich noch das Nachstehende: Ich halte das Ausland, zumal Rußland , nicht für berechtigt, fich in Centrum), dann werden wir Grund haben, gegen sie vorzugehen. Dafür, daß durch die Vorgänge in Wreschen dem Ander Weise, wie es geschehen, in unsre inneren Angelegenheiten einzu- Von diesen Aldeutschen werden Hunderttausende von Mark vielseben des Deutschen Reiches irgendwie Abbruch mischen. Da aber diese Einmischung thatsächlich erfolgt ist, haben fach unter staatlicher Billigung mit einer Art von mecklenburgischem geschehen wäre, ist mir nicht das mindeste bekannt die Wreschener Vorgänge einen har after angenommen, der es Gotteskaften zur Förderung ihrer Bewegung nach Preußen ge( Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Den Anstiftern nicht zuläßt, fie als specifisch preußische, als interne bracht.( Hört! hört!) Wenn die Polen so bei uns vorgehen, dan jener Excesse in Galizien und Warschau , die, wie ich glaube, der häusliche Angelegenheit anzusehen.( Lebhafte Zustimmung wird es Zeit sein, sie als Landes- und Hochverräter zu verurteilen,
Wie
Abg. Dr. Roeren( C.):
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