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Gericht mit dem Einwand durchzukommen, daß fie unter einem ge- 1 Unternehmer fämpfen. Die christlichen Arbeiter sehen aber hier, daß wiffen Zwang die Lieferungen abschlossen. Das Syndikat ist nämlich mir die Unternehmer feinen Unterschied zivischen den verschiedenen Ge­auf längere Abschlüsse eingegangen, und da im vorigen Jahre ein Mangel werkschaften machen, und das ist gut: auf diese Weise wird ihnen von Eisen eintrat, so mußten die Werke sich den Bedingungen des die Idee des Klassenkampfs eingebläut. Roheisen- Syndikats fügen. Wie das Syndikat die Situation be herrschte, ist aus folgendem Passus des Liefervertrages zu ent­nehmen:

Bei der Gewerbegerichtswahl in Ratingen   siegten die Kandidaten der freien Gewerkschaften mit einer Majorität von 209 Stimmen über die der Christlichen  ". Ratingen   galt bisher als eine Domäne des Centrums.

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Bei den Gewerbegerichtswahlen in Würzburg   siegten nach der Franff. 3tg." die Kandidaten der vereinigten Gewerkschaften. Von den Arbeitgebern wurden die Kandidaten der Innungen ge­wählt.

1. Kreis: Heinrich Schmoll, Kronenstr. 72, Hof 3 Tr. Wilhelm Mews, Gräfestr. 6, Hof 4 Tr. Wilhelm Hinz, Brinzenstr. 66, v. 4 Tr.

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( Süd- Ost): Wilhelm Sedler, Reichenbergerstraße 122,

v. 1 Tr.

( Oft): Oskar Blume, Gubenerstr. 6, part.

( Moabit  ): Robert Garboz, Emdenerstr. 43, v. 3 Tr. ( Oranienburger Vorstadt und Wedding  ): Otto Wegener  , Bohenstr. 4, part.

( Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen  ): Gustav Wizel, Brunnenstr. 164.

( Schönhauser Vorstadt): Otto Rißmann, Dunderstraße Nr. 13, v. 2 Tr.

Betriebsstörungen, Betriebseinschränkungen, Mangel an Brennmaterial sowie alle Arten höherer Gewalt entbinden die liefernden Hütten an der Verpflichtung zur Lieferung bezw. Nach Tieferung pro rata des Erzeugungsausfalles. Dagegen hat das Syndikat das Recht, die ausfallenden Mengen event. durch andre Syndikats- Hochöfenwerte liefern bezw. nachliefern zu lassen. Solche Bestimmung giebt den Käufer natürlich vollständig Teile und herrsche. München  , 15. Dezember.  ( Eig. Ber.) Für Treptow  : Gustav Beer  , Berlin   SO., Staligerstr. 65, v. 3 Tr. der Willkür des Verkäufers anheim. Leider hat der gericht Da die Ortsverwaltung München   des Christlichen Metallarbeiter- Ferner stehen folgende Lokale der Arbeiterschaft unter liche Austrag der Sache eine Aenderung in dieses Verhältnis Verbandes offenbar nicht auf den von einem ultramontanen Ab- den befannten Bedingungen zur Verfügung: Berlin   0: Scherucks nicht hineingebracht. Wie schon erwähnt, hat das Gericht geordneten erteilten Befehl einschwenkt und weiterhin Beiträge nach Festsäle, Rüdersdorferstr. 45; Weißensee: Concordia", Vereins­entschieden, die Verträge bestehen zu Recht. Das Shudikat Duisburg   schickt, so soll hier demnächst ein neuer christlicher Gewerk- haus, Charlottenburgerstr. 150; Tegel  : Trapps Festsäle. fann somit seinen Abnehmern einen schweren Schaden zufügen, der verein gegründet werden. Das hiesige führende Centrumsblatt teilt In Borsigwalde   sind die Lokale von Körner und Mönch ge­auf die gesamte Eisenindustrie von nachhaltiger Wirkung sein muß. dazu mit: Die bayrischen Metallarbeiter, die auf christ- sperrt, alles andre frei. Das Syndikatstreiben offenbart sich hier wieder in seiner brutalsten licher Grundlage organisiert find, beabsichtigen, sich dem sauer- Unter Tempelhof   ist das Lofal von Guntermann früher Holl­und rücksichtslosesten Form. Aber es ist ein Stück interessanter ländischen Gewerkverein für christliche Metallarbeiter ans wig, Berlinerstr. 80, von der Liste zu streichen. tapitalistischer Entwicklung: die Großindustrie dehnt ihr Herrschafts- zuschließen. Dieser Gewerkverein foll in einen Die Lotal- Kommission. gebiet aus und zertrümmert die kleinen und mittleren Betriebe, das Centralverein umgestaltet werden und an Stelle wird die Folge der Syndikatspolitik sein. des von dem bekannten Gewertschaftsführer Wieber Schöneberg. Heute, Dienstagabend, bei Obst, Meininger. Schuckert und Kontinentale Gesellschaft für elektrische geleiteten Gewerkschaftsvereins treten. Den christ- straße 8: Versammlung des Wahlvereins. Unternehmungen. Bekanntlich befizt die Schuckert- Gesellschaft in lichen Metallarbeitern bleibt nach den Seitensprüngen Wiebers nichts ihrem Effektenconto 28 820 000 m. Aktien der Kontinentalen Gesell- andres übrig. Für Süddeutschland   soll zunächst eine eigne Settion Treptow Baumschulenweg. In der morgen abend bei schaft, die zu 66,878 Proz. mit 19 274 380,12 M. zu Buch stehen. gebildet werden. Wer den Vorteil von dieser neuen Spaltung Michler, Ernst- und Marienthalerstraßen- Ede, stattfindenden Ver­Die Aftien waren seit langem nicht mehr notiert, und mit der gewerkschaftlichen Organisationen hat, dürfte sich wohl bald sammlung des Socialdemokratischen Wahlvereins spricht Genosse vollem Recht wurde in der Bourgeoispresse während des zeigen. Max Kiesel. Gäste willkommen. Sonuners darauf hingewiesen, daß der Sag von 66 Proz., mit dem sie in der Bilanz bewertet find, viel zu hoch fei. Die Börse hat diese Annahme voll bestätigt. Am 10. Dezember fand sich im Frankfurter   Kursblatt wieder einmal ein Kurs, seit Juni der erste, mit 50 Proz. Am 11.: 481/2, am 12.: 48. Der Verlust, der auf diesem Engagement der Schuckert- Verwaltung ruht, beträgt zur Zeit gegenüber dem Bilanzwert vom 31. März 1901 Die Errichtung eines Gewerbegerichts wird in Kempten  nicht weniger als 5 440 639,60 M., eine Summe, wie sie ungefähr( Bayern  ) angeregt. Sämtliche Arbeiterorganisationen haben sich nach dem am 9. Juli 1900 herausgegebenen Geschäftsbericht zur dafür ausgesprochen. Berfügung der Generalversammlung stand". Ach wie trügerisch find Bilanzen!

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Ein neues Organ der Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereine hat in Augsburg   zu erscheinen begonnen. Es führt den Titel " Die Wacht" und erscheint wöchentlich. In dem Programm der Redaktion wird den Arbeitern ein ganzer Sad voll Versprechungen gemacht, ob aber auch die Thaten so sein werden, muß man erst abwarten.

Ausland.

Sociales.

Versuche zur Umgehung der Krankenversicherungspflicht. Die Gewerbedeputation des hiesigen Magistrats hatte sich jetzt mit awei Klagen zu beschäftigen, bei denen die Absicht, durch besondere Form des Arbeitsvertrages die Krankenversicherungspflicht zu um gehen, deutlich zu Tage trat.

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Gerichts- Beitung.

Wegen Mißhandlung eines Dienstmädchens hatte sich der Cafetier Robert Rott vor der dritten Straffammer am Landa gericht II zu verantworten. Der Angeklagte betreibt in Char Lottenburg ein Café, welches nur bei Nacht geöffnet ist. In dem Geschäft find verschiedene Dienstboten angestellt, darunter be­fand sich im Sommer d. J. die Dienstmagd tusarz aus Ruß­Der Streik der Arbeiter der Kupferwerke in Növos land. Diese war am 3. August, als sie vom Dienstherrn früh um Ein schweizerischer Unternehmerverband ist in der Bildung( Norwegen  ) ist jetzt endlich nach über neummonatiger Dauer durch sechs Uhr getvedt wurde, nicht sogleich aufgestanden. Als sie dann begriffen. Als Programmpunkte sind vorgesehen: Allgemeine Intereffen einen Vergleich beendet worden. Die Arbeiter sahen sich infolge des später erschien, gab ihr der Dienstherr fünf oder sechs Ohrfeigen und wahrung, einheitliche Stellungnahme gegenüber den Behörden, Fest- Bustromes vieler Streifbrecher genötigt, in einzelnen Buntten nach- fagte dazu: Ich haue Dir, daß das Blut die Wände raufsprigt, Du stellung grundlegender Normen und gemeinsamer Schutz der Meister- zugeben, doch sind auch seitens der Unternehmer zugeständnisse ge- eine Ohrfeige mit den Worten:" So, jezt fannst Du wieder zur dummer Pollack!" Zwei Tage darauf gab ihr der Dienstherr noch schaft bei Streiks, Sperren und Boykotts, gemeinsame Stellungnahme macht worden. Die geplante Lohnreduktion wurde zum Teil rüd­bei Ausdehnung des Fabrik- und Haftpflicht Gesetzes und andrer gängig gemacht. S Polizei gehen!" Das Mädchen hat diesen Rat befolgt und darauf Arbeiterschutzgesetze, Schaffung eines eignen ständigen Sekretariats wurde die Anklage erhoben. Das Charlottenburger   Schöffengericht und gemeinsame Stellungnahme in allen socialpolitischen Fragen. verurteilte den Angeklagten wegen jeder Körperverlegung zu 25 und Sobald vier Berufsverbände der Unternehmer ihren Beitritt erklärt 15 M., wegen der Beleidigung zu insgesamt zu 65 M. haben, soll die Konstituierung des neuen Verbandes erfolgen. Geldstrafe oder 13 Tagen Gefängnis. Berufung ein und begründete diefelbe damit, daß der erste Der Angeklagte legte Richter die§§ 77 und 78 der Gefinde- Ordnung nicht in Anwendung gebracht habe, welche in bestimmten Fällen leichte Büchtigung des Gefindes straffrei laffen. Vor der Straffammer gab der Angeklagte In dem ersten Falle handelte es sich um den Arbeiter G., der Er sei von abends 8 Uhr im Geschäft thätig und früh start, animiert" an, daß er gar nicht wiffe, ob er das Mädchen geschlagen habe. am 18. März in das Transportgeschäft von A. Meier eingetreten zeitung" der Berliner   Tischlermeister und Holzindustriellen. Bei dem war. Er bekam seinen Lohn täglich; Kündigung war durch Verein gewesen. Er wolle die That aber auch gar nicht bestreiten, wenn sie Tischlermeister Weinland haben die Gesellen die Arbeit ein- barung ausgeschlossen. Am 3. April, also nach 2/2 Wochen, ber hier die§§ 77 und 78 der Gefinde- Ordnung Blaz zu greifen hätten. durch die Zeugen bekundet würde. Der Gerichtshof entschied, daß gestellt, weil sie mit den von diesem Herrn geplanten Lohnabzügen unglückte G. und verlangte von der Ortstaffe für den Gewerbebetrieb Es handele sich aber nicht mehr um eine leichte Büchtigung, sondern nicht einverstanden sind. Die Fachzeitung" veröffentlicht nun die der Kaufleüte, Handelsleute 2c. Unterstügung. Die Kasse wies ihn um eine erhebliche lleberschreitung derselben. Immerhin sei die Namen der Streifenden, 14 an der Zahl, und denunziert zwei von ab, weil er nicht angemeldet war. Sie bestritt außerdem vor der inkriminierte Handlung unter dem Lichte der Gesinde- Ordnung zu ihnen noch besonders des Postenstehens. Demagogisch bemerkt das von G. angerufenen Gewerbedeputation die Versicherungspflicht, weil betrachten und deshalb fei die Strafe auf 25 Mark Geldstrafe herab­Blatt dazu:" Sind die Arbeiter so thöricht, lieber eine gute Arbeits.. tageweise entlohnt worden und ohne Kündigung angestellt war, gesetzt worden. stelle aufzugeben, als den traurigen Zeiten entsprechend einige mithin lein dauerndes Arbeitsverhältnis vorliege. Diefelben Gründe machte der Unternehmer geltend. Prozent billiger zu arbeiten, so mögen sie auch die Konsequenzen ziehen. Sie können es ihrem Holzarbeiter- Verband" danken, wenn fie monatelang ohne Arbeit bleiben. Welcher verständige Mensch möchte es wohl dem Meister verdenken, der es ablehnt, Arbeiter einzustellen, welche noch vor einigen Tagen oder Wochen einen andren Meister sperrten?"

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Eine ,, schwarze Lifte" veröffentlicht ganz ungeniert die Fach­

Die Gewerbedeputation verurteilte die Kasse nach den Anträgen des Klägers zur Zahlung der Behandlungskosten und des Krankengeldes. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, das zwar Arbeitsverhältnisse der vorliegenden Art in den meisten Fällen nicht der Versicherungspflicht unterliegen werden, daß es aber immer auf die thatsächlichen Verhältnisse des einzelnen Falles antomme. Der Kläger sei von der Firma, die den Möbeltransport gewerbsmäßig Die Filiale Berlin   des Verbandes der Schneider und ausübt, zur Zeit ihres Hauptgeschäfts beschäftigt worden, wo sie die Schneiderinnen beschloß in ihrer letzten Mitgliederversammlung die brauchbaren Arbeiter behält, solange dieses Geschäft geht. G. sei aur Anstellung eines befoldeten Beitragssammlers. Man hofft dadurch Zeit des Unfalls bereits 2/2 Wochen in dem Betrieb thätig gewesen der großen Fluktuation, welche sich namentlich unter den Heim- und wäre sicher noch länger beschäftigt worden, wenn nicht der arbeitern bemerkbar macht, vorzubeugen. Gewählt wurde für diesen Unfall seine Thätigkeit unterbrochen hätte. Es liege also thatsächlich Boften der Kollege Snoop, welcher unter drei zur Wahl stehenden ein dauerndes Arbeitsverhältnis vor, soweit es der Betrieb eben Bewerbern die höchste Stinimenzahl erhielt. mit sich bringt.

Achtung, Kiftenmacher! Wegen Maßregelung dreier Kollegen haben sämtliche Kollegen der Kistenfabrit von Göte die Arbeit niedergelegt. 8uzug ist fernzuhalten. Die Lohnkommission.

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Firma Brode u. Co. betraf. Auch hier wurde die Kasse zur Bahlung Ganz ähnlich lag der zweite Fall, der dieselbe Kaffe und die verurteilt.

Die Badepuppe vor Gericht. Vor dem Schöffengericht hat sich gestern eine kleine dramatische Scene mit allen Aeußerlichkeiten fomisch- dramatischer Wirkung abgespielt. Der Held war der beliebte Komiter des Thalia Theaters Guido Thielscher  , die drollige Badepuppe, die in der gleichnamigen Ausstattungspoffe in ihrer Harmlosigkeit kein Wässerchen trüben kann. Der kleine Thielscher, dem sonst eine außerordentliche Liebenswürdigkeit nachgerühmt wird, follte eine junge Dante beleidigt haben; die Klägerin, die Choristin Bielke, hatte es behauptet und zwar sollte die Beleidigung in einer Be­wegung und in einem Burufe Thielschers bestanden haben. Das furcht bare Ereignis sollte während einer Vorstellung der vorigen Poſſe des Thalia- Theaters, Ein tolles Geschäft" stattgefunden haben. Im legten Att hatte Guido Thielscher   das bekannte Couplet Mitten in der Nacht" zu singen, welches er auf dem Billard als buckliger Straßenfänger mit allerhand Beinert an Mimit und Gesten vortrug. wendete sich um und rief im Flüsterton, indem er mit dem Zeige Während des Vortrages merkte er hinter sich Unruhe und Lachen, er finger drohte, den um das Billard gruppierten Choriftinnen zu: Wollt Das Urteil entspricht durchaus dem Geseze und es ist sehr zu Ihr wohl ruhig sein!" Fräulein Bielte, welche durch Lachen angeblich Deutsches Reich  . begrüßen, daß sich die Gewerbedeputation nicht hat verleiten laffen, Unruhe erzeugt haben sollte, war wahrscheinlich sehr erschrocken Jene ,, nüglichen Elemente", die mit Vorliebe da sich ein- auf Grund willkürlich geschaffener Aeußerlichkeiten zu entscheiden, und den Mahnruf als Beleidigung aufgefaßt. Diesen Irrtum auf­stellen, wo ehrliche Arbeiter im Kampfe um ihre Lebenshaltung die sondern die thatsächlichen Verhältnisse untersucht und der Entscheidung zuklären, waren die Rechtsanwalte Hugo Marcuse für Thielscher, Arbeit niedergelegt haben, fliegen bekanntlich ebenso rasch wie sie zu Grunde gelegt hat. Baul Michaelis für Frl. Bielte, ferner als Zeugen Direktor gekommen, wieder auf die Straße, wenn die Unternehmer sich mit Dagegen ist es zu verurteilen, daß die Kaffe in ganz unsocialer Schönfeld, Kapellmeister Schmidt, mehrere Solo- und ihren alten Arbeitern geeinigt haben. Drei dieser sogenannten Weise sich auf diese äußeren Formalitäten stigte und es auf eine einige Chormitglieder, der Inspicient und die Souffleuse ,, Arbeitswilligen", die in der Hutfabrik von Rabat   u. Gutmann Entscheidung ankommen ließ. Es ist im Gegenteil eine Aufgabe der aufgeboten. Guido Thielscher wirkte vor Gericht ebenso wie zu Breslau   in Arbeit traten, als die Differenzen, die diese Firma Kaffe  , dem Bestreben der Unternehmer, durch Anwendung fachlich vor der Rampe: seine Darlegungen waren überzeugend und mit ihren alten Arbeitern hatte, zu einem Streit führten, haben jetzt unbegründeter Vertragsformalitäten die Krankenversicherungspflicht da sein Anwalt geltend machen konnte, daß Frl. Bielke die Firma wegen unberechtigter fündigungsloser Entlassung vor dem zu umgehen, entgenzuwirken. als Minderjährige überhaupt nicht selbständig flagen fonnte, Gewerbegericht verklagt. Bei der Annahme der Leute soll den- Aber auch die beteiligten Arbeiter sind von Schuld nicht ganz so wäre die Badepuppe" Sieger geblieben. Jedoch behielt der felben gesagt worden sein, daß sie dauernde Arbeit eine freizusprechen. Sie haben es sich anscheinend gern gefallen laffen, Kavalier in ihm die Oberhand, er verzichtete auf die Abweisung der Lebensstellung" soll der Firmeninhaber gesagt haben in der daß fie von Kaffenbeiträgen verschont geblieben find, nicht bedenkend, Klage und gab der blonden Choristin die Erklärung ab, daß er ihr Fabrik hätten, wenn sie sich in den nächsten acht Tagen eingerichtet in welche Notlage fie geraten fönnen, wenn sie dann frank werden, eine Beleidigung nicht zugedacht hatte. Frl. Bielte ließ sich an dieser haben würden. Auch wurde ihnen nach acht Tagen die Arbeits- oder verunglücken. Sie haben in den vorliegenden Fällen durch Erklärung genügen und zog die Klage zurück. Thielscher verließ ordnung, in der 14 tägige Kündigung ausgesprochen ist, eingehändigt. Das Urteil der Gewerbedeputation ihr Recht gefunden, aber unter lächelnd den Gerichtssaal und versicherte mit den Worten seines Der Buchhalter der Firma erklärt, das letztere sei nur irrtümlich ge- den heutigen Verhältnissen sind auch entgegengesetzte Urteile nicht Couplets in der Badepuppe":" Ich ein Mädchen beleidigen schehen, auch bestreitet er, daß den Leuten gesagt wurde, sie sollien ausgeschlossen und wohl auch schon vorgekommen. Die Arbeiter bin ich denn doch zu gebildet dazu. nach Verlauf der ersten acht Tage mit Kündigung angestellt werden. mögen fich also rechtzeitig um ihre Krankenversicherung fümmern. Den ihm zugeschobenen Eid will der Firmeninhaber nicht leisten,

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weshalb er verurteilt worden wäre, wenn er nicht im Wege des Vergleichs die Ansprüche der Kläger   dadurch befriedigt hätte, daß er jedem derselben einen Wochenlohn von 15 M. auszahlte.

Die Aussperrung der Scherenschleifer in Solingen   hat bisher die erwartete große Ausdehnung nicht angenommen. In einer neuerlichen Ankündigung der Fabrikantenvereine verlangt derfelbe auch von jenen Scherenschleifern die Unterschrift, welche nicht die von der Lohureduktion betroffenen Sorten schleifen. Man beabsichtigt solchergestalt den ganzen Scherenschleiferverein zur Anerkennung des reduzierten Tarifs gu zwingen, um jene von der Unterstützung ihrer ausgesperrten Kollegen abzuhalten, welche andre Sorten als die von der Reduktion betroffenen schleifen.

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Halle, 16. Dezember.( Privatdepesche des Vorwärts".) Die heutige Stadtverordneten- Sigung erklärte die Wieder bezw. Ersatz­wahr der Socialdemokraten, Korrektor Krüger und Reichstags= Abgeordneter Adolf Thiele, wegen Abgabe der Stimmen in teilweis falscher Reihenfolge für ungültig.

Notiz in unfrer Kr. 292 wird uns vom Poftamt 19, das darin ge- Lehte Nachrichten und Depelthen. Auszahlung der Unfall- und Invalidenrenten. Zu dieser nannt war, mitgeteilt, daß die Rentenzahlung an dem dazu be­stimmten Schalter während des ganzen Monats zu allen Dienst stunden stattfindet. Der Schalter befindet sich Stomman dantenstraße 7-9; früher war er zwar in dem in unsrer Notiz bezeichneten Hause, aber nicht bei der Baketannahmestelle im zweiten Hofe, sondern im ersten. Im Schalterraum in der Beuthstraße ist ein großes Platat angebracht, wo das drauf steht. An der Thatsache, daß die Rentenempfänger nur unter unge­wöhnlichen Schwierigkeiten in den Besitz der Renten gelangen tönnen, ändern diese unwesentlichen Irrtümer natürlich nichts.

Aus der Frauenbewegung.

Chriftliche Gewerkschaften und Unternehmer.( Eig. Ber.) Eine Hezze gegen die Mitglieder der christlichen Gewerkschaften wird momentan am Niederrhein   in Scene gefegt. Gemaßregelt wurden Im Verein Schöneberger Frauen und Mädchen sprach am in Barmen, Bedburg  , Herongen, Lobberich   und M.- Gladbach christ- 11. Dezember Frau Dr. Hofmann über Moderne Entwicklung auf liche Gewerkschaftler, welche in Fabrikausschüssen thätig waren. häuslichem Gebiete". Dabei behandelte sie namentlich die Vorteile Interessant ist, daß der Gentrumsmann Trimborn Köln Attionär des gemeinschaftlichen Haushalts. Der Vortrag erfreute sich reichen und Aufsichtsratsmitglied der Fabrik in Bedburg   ist, in welcher drei Beifalls. Arbeiter gemaßregelt wurden.

In Vereinsangelegenheiten machte Fran Bäumler darauf auf­Außerdem find in Cleve bei der Firma Panier u. Hoffmann merkiam, daß es jetzt die höchste Zeit zur Anmeldung der Kinder 24 8wider ausgesperrt worden, welche sämtlich dem christlichen zur Weihnachtsbescherung sei und bat um rege Beteiligung, da alles Lederarbeiter- Verband angehören. Hier handelt es sich um eine aufgeboten wird, einen genußreichen Abend zu schaffen. Kleine Lohndifferenz.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokal- Lifte.

In Würselen   bei Aachen   hat die Direktion der Wurnikohlen­Vereinigungsgesellschaft dem Vinzenz- Verein das alljährlich gestellte Kohlenquantum entzogen, weil der Kaplan Herkenrath im christlich­socialen Bergarbeiterverband eine Thätigkeit entfalte, welche der Direktion mißfalle. Der Vinzenzverein ist eine Korporation, in Auf vielfache Aufragen aus Parteitreisen teilen wir mit, welcher Geschenke angenommen werden, welche man an die Be- daß die Lokal- Listen bei folgenden Parteigenossen zu er dürftigen verteilt. Man sieht, mit welchen kleinlichen Mitteln die halten find:

Beitung" meldet aus Madrid  : Der Ministerrat beschloß, Frankfurt   a. M., 16. Dezember.  ( B. B.) Die Frankfurter den Minister des Auswärtigen zu ermächtigen, Frankreich   mitzuteilen, daß, wenn dort die Vorlage, betreffend Zollerhöhungen auf Liqueurweine votiert werde, Spanien   Repreffalien ausüben werde.

arteitag der ruthenischen Radikalen beschloß, mit Lemberg  , 16. Dezember.  ( B. H.  ) Ein hier abgehaltener Rücksicht auf die Ausweisung von Feldarbeitern durch die Guts­befiger im Frühjahr für die Veranstaltung eines General streits der landwirtschaftlichen Arbeiter einzutreten,

London  , 16. Dezember.  ( B. H.  ) Aus Kanton( China  ) wird gemeldet: Seit vergangener Nacht steht ein großer Teil der Stadt in Flammen. Das Fener hat eine Länge von einer Meile und eine Breite von einer halben Meile. 8000 Säufer follen bereits niedergebrannt und viele Menschen= leben zu beklagen sein.

Rom  , 16. Dezember.  ( W. T. B.) Wie die Blätter melden, erklärte der Kammerpräsident, daß die von ihm in der heutigen Rammersizung über den Deputierten Ferri verfügte Censur sich auf fünf Tage erstrecken werde. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glode in Berlin  . Drud und Berlag von Max Bading in Berlin  .