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gehört einer Partei dem Centrum vertenerungspläne der Regierung eintritt.

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Trunkenheit als Unfallursache.

Bir teilten vor einiger Zeit mit, daß durch die Unfallverhütungs­

vorschriften für die Württembergische Bauberufsgenossenschaft der Genuß geistiger Getränke auf Bauten verboten wird und daß jeder Arbeiter, dem von seinem Vorgesetzten gesagt wird, er sei betrunken, fofort den Bau verlassen müsse. An diese von Bayern übernommene und unterdes noch mehrfach nachgeahmte Vorschrift knüpften wir das mals schon die Bemerkung, daß, so sehr man Trunkenheit bei der Arbeit mißbilligen könne, doch in dem gänzlichen Verbot des Bevormundungssystems zu erbliden ist, das die Arbeiter sich hoffent lich auch noch vom Halse schaffen werden.

an, die für die Brot- 1 hat und mit dem sich die Gewerbebeputation neulich bereits einkommens beträgt in den vier Jahren 19 Prozent. Das will bei einmal beschäftigte, nahm die Deputation in einer neueren Sigung folchen Riesensummen etwas ganz andres besagen, als wenn der Unter folcher Führung und unter den bezeichneten Umständen abermals Stellung. Der Kassenvorstand war inzwischen aufgefordert Stundenlohn eines Arbeiters etwa von 30 Bf. auf 36 Pf. erhöht kann das, was das Festlied in den Worten fagt:" Doch wünschen worden, eine Uebersicht der Mehreinnahmen zu geben, welche man fich wird. Der Arbeiter muß dabei immer noch Hunger leiden, der wir, wie sich's gebührt, daß Mangel bleibt uns fern, reichlich der von der Einführung des Lohnklassensystems verspreche. Der Vorstand hat Lohn bemessen wird: Das ist des Pudels Kern"- nicht in Er- dies abgelehnt, weil er dazu nicht im stande sei. Weiter hat die Kapitalist aber erhöhte sein Einkommen wieder um 50 ganze füllung gehen. Deputation von der großen Allgemeinen Ortstasse gewerblicher Arbeiter- Jahreslöhne. Rund 150 000 Arbeiterfamilien, die nicht wissen, wo sie Brot Gefunden wurde am Mittwoch voriger Woche, abends furz nach Arbeiter in Berlin eine Auskunft eingeholt. Diese Staffe hat das 6 Uhr, Weißenburger und Belforterstraßen- Ede ein Dugend neue Lohntlassensystem feit Februar 1901. Der Rendant gab an, er und hernehmen sollen, könnten notdürftig leben von der Summe, um die ungeplättete Kragen. Dieselben sind bei Oderwaldt, Belforter- fämtliche Beamte der Staffe hätten den Eindruc" gevonnen, fich das Einkommen dieser 3000 ohnehin schwerreichen Leute in dem straße 1, unentgeltlich abzuholen. daß die Kasse bei dem Lohntlassensystem finanziell schlechter turgen Beitraum von 4 Jahren vermehrt hat. Eine Million Fenerbericht. Durch mehrmalige Meldung wurde Dienstag- fahren werde. Der Verwaltung entständen außerdem Schere Arbeiterfamilien hat nicht mehr Einkommen, wie diese 3000 Groß­abend 7 Uhr ein größeres Löschaufgebot nach Winibald Alexisstr. 3 reien und die Gefahr der besonderen Ausnutzung der Staffe tapitalisten haben! gerufen, es fonnte jedoch sofort wieder abrüden, weil es sich lediglich Stadtv. Wach( Soc.) maß dem auf Grund einer zehnmonatlichen durch die weiblichen Mitglieder sei nicht vermindert worden. um einen Gardinenbrand handelte. Zur selben Zeit waren fast ein Braris gewonnenen Eindruck" der Beamten der Berliner Kasse keine Dugend Löschzüge unterwegs, die jedoch nirgends in Thätigkeit Beweiskraft bei und trat dafür ein, daß die Deputation dem Bezirks traten. Dienstagvormittag 9 Uhr wurde die Wehr nach der ausschuß die Genehmigung der Statutenänderung der Rigdorfer All­Rigaerstraße gerufen, wo in ciner Böttcherei Feuer aus­gebrochen war, das aber von der Wehr auf seinen Herd beschränkt gemeinen Orts- Krankenkasse empfehlen möge. Die Deputation be­und in furzer Zeit abgelöscht werden konnte. schloß indessen nach halbstündiger Verhandlung, dem Bezirks­Kurz darauf brannte Weißenburgerstr. 1 der Inhalt eines Schaufensters, während ausschuß zu empfehlen, den neuen Bestimmungen des Statuts die Freienwalderstr. 28 Gardinen und Möbel Feuer gefangen hatten. Genehmigung zu versagen. Hiergegen stimmten nur Wach( Soc.) und Wigke( Soc.) In der Nacht zum Dienstag gingen Kreuzbergstr. 26 Buzlappen, Bretterverschläge und Transmissionsriemen in Flammen auf! Sturz Einen dreiften Schwindel betreibt ein Mann, der in den Vor­87 Genusses geistiger Getränke nichts wie ein Ausfluß des üblichen vorher mußte Wiesenstr. 37 ein Bodenbrand abgelöscht werden. orten seinem Gewerbe nachgeht. Der Schwindler führt sich als Be: Außerdem erfolgte noch ein Ausrücken der Wehr nach Fürbringer- auftragter einer Firma in Nowawes ein, die die Anfertigung von straße 10. Hier brannten im vierten Stock des Seitenflügels man den Frauen die Arbeit als sehr lohnend zu schildern, kommt art Unfallverhütung ebenfalls einer ausführlichen berechtigten Kritif. Unterröcken vergeben will. Zunächst sucht der sehr zungengewandte Möbel, Kleidungsstücke, der Fußboden und die Ballenlage. Im Fachblatt der Töpfer unterzieht nun G. H.( Heinke?) diese Mann dann aber mit dem Verlangen heraus, daß er einen Proberock Besonders wichtig ist es dabei, daß er aus der amtlichen Unfall­den Arbeiterinnen überlaffen müsse, für den die Firma ein Pfand von statistit nachweist, eine wie geringe Rolle thatfächlich die Trunkenheit 4,50 bis 6 Mart beansprucht. Geht jemand auf diese Vereinbarung unter den Unfallursachen spielt. Nach der Statistik von 1897 wurden ein, so erhält er das Versprechen, daß am andren Tage der Arbeits- in diesem Jahre im Gebiet der gesamten berufsgenossenschaftlichen auftrag und Material anlangen wird. Natürlich geschieht das letztere Unfallversicherung für 45 981 Unfälle erste Entschädigungen fest­nicht, und zudem haben die Röde nur einen Wert von höchstens gestellt. Won 44 896 dieser Unfälle wurde die Ursache nachgewiesen zlvei Mark. Obwohl der Schwindel etwas sehr plump ist, sind doch und davon entfallen auf die Rubrik" Leichtsinn, Balgerei und viele hineingefallen; die herrschende Arbeitslosigkeit bietet für die Manipulation ein nur zu günstiges Feld. Es sei deshalb vor diesem Baugewerfs- Berufsgenossenschaften wurden 1897 für 9156 llufälle Neckerei, Trunksucht 2c. 533, also nur etwas über 1 Broz. Bei den Schwindler ausdrüdlich gewarnt. erste Entschädigungen festgestellt. Die Ursachen wurden bei 8960 Fällen nachgewiesen und davon entfallen auf die genannte Rubrif 97, also wiederum nur reichlich 1 Proz. Auf Trunkenheit allein, die in der Statistik nicht selbständig als Unfallursache nachgewiesen wird, entfallen demnach erheblich weniger wie 1 Pro z. der Unfälle.

Aus den Nachbarorten.

Die Stichwahl zur Gemeindevertretung in Wilmersdorf brachte für unsre Parteigenossen den erfreulichen Erfolg, daß der erste Socialdemokrat in das Gemeindekollegium einzieht.

Gewählt wurde Genosse

August Natusch mit 567 Stimmen.

Gustav Henze( lib.) 446 Stimmen. Müller( lib.) 416 Stimmen.

Die Reichstreuen erhielten 298 bis 343 Stimmen.

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werden.

Tempelhof . Die letzte Gemeindevertreter- Sigung hatte sich Der Sieg unsrer Parteigenossen hat eine um so größere Be- abermals auf Beranlaffung des Regierungspräsidenten wegen der Der Sieg unsrer Parteigenossen hat eine um so größere Be- Umgemeindung der Hafenhaide mit Berlin zu beschäftigen. Für deutung, als Wilmersdorf für die Hochburg der Reaktionäre gilt. Tempelhof bedeutet dieser Ortsteil, der jett 2300 Einwohner zählt, Die evangelischen Chriften Rigdorfs sind seit langem in zwei eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle, denn von den 48 000 m. Lager gespalten. Besonders der Pfarrer und Ortsschulinspektor Kommunalabgaben verbleibt der Gemeinde nach Abzug der Ver­Schröder hat sich schon manche Anfeindung seitens des sogenannten waltungskosten und Kreisabgaben ein reiner Ueberschuß von 25 000 M. Parochialvereins gefallen lassen müssen. Dieser Verein hat es sich an­Es wurde deshalb beschlossen, von Berlin als Equivalent eine Summe geblich zum Ziel gefeßt, die kirchlichen Mißstände" in Nigdorf zu be- von 625 000 M. oder auf 6 Jahre eine jährliche Rente von 20 000 m. feitigen und das Rigdorfer firchliche Leben zu reformieren. zu fordern, oder den schon früher abgeschlossenen Vertrag auf uns Sein Vorstand ließ im April 1901 in unsrer Nachbarstabt ein Flug entgeltlichen Anschluß und Benutzung des Berliner Druckrohrs auf blatt in 2000 Exemplaren verbreiten, das sich auch gegen Pfarrer Berlin die 300 Morgen große Rigdorfer Kossäthenmark und 100 000 weitere 20 Jahre zu verlängern. Eine andre Forderung sucht durch Schröder richtete und worin behauptet wurde, Herr Schröder verkehre gesellschaftlich mit einer Frau Neumann, an deren Vorleben fittlicher art zu erlangen. Auf Wunsch der Gemeinde sollen dann noch die Makel hafte. Worin dieser Makel bestehen soll, war in dem Flug= für die Hasenhaide angestellten Beamten nach Berlin mit übernommen blatt näher bezeichnet. Die Herren Glühmann, Schulz und Ferner lag das Projekt eines Erweiterungsbaues der Mirahm vom Vorstande des Parochialvereins wurden daraufhin an der Werder : und Friedrich- Wilhelmstraße gelegenen zweiten Ge­vom Landgericht II wegen Beleidigung der Frau Neumann auf meindeschule, vor. Nach diesem Plan find dann in Zukunft Grund des§ 186 des Strafgesetzbuchs zu Gefängnisstrafen 31 Klaffen vorhanden. Im Voranschlag belaufen sich die Gesamt­von je drei Monaten verurteilt. Sie legten hiergegen tosten, nebst Bau einer Turnhalle, auf rund 200 000 M. Leider ver­Revision ein. Der Straffenat des Sammergerichts missen wir die Einrichtung von Schulbädern. hat nun jetzt die Vorentscheidung aufgehoben und die Auf der neuerbauten Eisenbahn Beeskow- Lübben hat der Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an Güterverkehr eingestellt werden müssen, weil die massive das Landgericht zurückveriviesen. Begründend wurde aus- Spreebrüde bei Briescht schadhaft geworden ist und bis geführt:§ 186 des Strafgesetzbuchs sei allerdings vom auf weiteres nicht mehr befahren werden kann. Die Züge Borderrichter nicht verlegt worden, da die Angeklagten wegen fahren auf beiden Seiten nur bis zur Brücke; der Personenverkehr Verbreitung eines bloßen Gerüchts über das sittliche Vorleben der wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Ein Pfeiler der Brücke Frau Neumann verurteilt worden seien. Es sei aber ein Rechts- hat sich gesenkt, nachdem sich vorher Steine gelöst hatten und irrtum des Vorderrichters, wenn er den Angeklagten den Schutz des ein Riß entstanden war. Die Brückenpfeiler sind auf sehr schlechtem § 193 schon deshalb verweigere, weil sie den Namen der Frau in Baugrund errichtet worden und ist hierin wohl die Ursache der un­dem Flugblatt genannt hätten. Durch eine Namensnennung würde liebsamen Verkehrsstörung zu suchen. berechtigte Jntereffenwahrung noch nicht überschritten. Das Land­gericht müffe nachprüfen, ob den Angeklagten§ 193 nicht doch zur Seite stehe.

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Garnison geschaffen werden, weil das bisher zu diesem Zweck Ein neuer großer Uebungsplan foll für die Spandauer benügte militärfiskalische Gelände nicht mehr ausreichend ist und Die Herrschaft Schweninger . Das Kreis Krankenhaus auch nicht den heutigen taktischen Ansprüchen genügt. Die Militär­Groß- Lichterfelbe hat eine Krise durchzumachen, die fich zu verwaltung hat jezt ein umfangreiches Terrain dazu in Aussicht ge­fast unhaltbaren Zuständen auspißt. Die ärztliche Leitung führt nommen, das in unmittelbarer Umgebung des Außenforts abne­Profeffor Schweninger, mit dem die Aerzte und Krankenschwestern berg belegen ist. Die Militärverwaltung hat nun der Stadt zahlreiche Konflitte haben. Die Schwesternfrage" war das Vor- Spandan das Anerbieten gemacht, daß diefelbe die Ländereien für spiel der Entladung des Konfliktstoffes. Bekanntlich traten am den Ererzierplay ankaufe und sie austausche gegen Terrains der 17. Juni d. J. sämtliche Schwestern aus. Dann legte der Stadtbefestigung, die bekanntlich freigegeben werden soll. Ob die chirurgische Oberarzt Herr Professor Dr. Schleich- Berlin Ende Stadtverwaltung hierauf eingehen wird, ist noch ungewiß, weil die August seine Stellung nieder, gleichfalls infolge persönlicher und Kosten des Landerwerbs den Wert des Festungsgeländes voraus­fachlicher Differenzen mit Professor Schweninger. Sämtliche drei fichtlich übersteigen dürften. Assistenzärzte des Prof. Schleich erklärten sich mit diesem solidarisch und traten gleichfalls aus. Seitdem besteht nun das Faktum, daß ein großes öffentliches Krankenhaus ohne Chirurgen ist. Die natürliche Folge war und ist noch, daß viele Aerzte in der Umgebung, denen der Sachverhalt nicht unbekannt Die Reichsten werden immer reicher. bleiben konnte, davon Abstand nehmen müssen, Kranke, die eines Die Statistische Korrespondenz giebt eine Uebersicht über die operativen Eingriffes bedürfen, weiterhin dem Lichterfelder Kreis- Einkommen von mehr als 100 000 m. in Preußen und Sachsen in Krankenhause zuzuweisen, und die ebenso natürliche Konsequenz ist, ben Jahren 1896 bis 1900. Mit einem Jahreseinkommen von mehr daß sich die Rentabilität der Anlage zunehmend verschlechtert hat. Der Kreistag hätte allen Anlaß, diesen Zuständen ein Ende zu als 100 000 m. waren zur Steuer veranlagt physische und juristische bereiten, mag Dr. Schweninger Batienten, die freiwillig zu ihm Personen: tommen, mit seiner Methode beglücken, nicht aber daß unter seinem Herrischen Wesen ein gemeinnüßiges Institut leidet.

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Sociales.

in Preußen

1896 1900

2038

0

3277

in Sachsen

394

583

Diese Zahlen zeigen, daß Trunkenheit als Unfallursache so ver­einzelt auftritt, daß zu einem allgemeinen Verbot des Genusses geistiger Getränke gar teine Veranlassung vorliegt. Die Arbeiter ben, von ganz vereinzelten Fällen abgesehen, genügend Selbstzucht, so daß zu solcher Bevormundung, die sie Kindern gleichstellt, nicht der geringste Grund vorhanden ist,

Auszahlung der Unfall- und Invalidenrenten. In der gestern von uns veröffentlichten Berichtigung des Poſtamtes 19 wird gesagt, daß die Renten während des ganzen Monats zu allen Dienststunden ausgezahlt werden, während unser Gewährsmann bes hauptet hatte, daß dies nur am 1. des Monats der Fall sei, au allen übrigen Tagen des Monats aber nur in den Frühstunden. Wir sind heute in der Lage, diesen Widerspruch aufklären zu können. Das Postamt 19 zahlt allerdings während des ganzen Monats zu allen Dienststunden Renten aus; es besteht aber eine Verfügung der Ober- Postdirektion Berlin , daß Renten nur am 1. des Monats zu allen Dienſtſtunden ausgezahlt werden, an den übrigen Tagen jedoch nur von 9 bis 12 Uhr vormittags. Diese Auszahlungszeiten werden Rentenempfängern bei gewissen postalischen Zustellungen auch vom Postamt 19 amtlich mitgeteilt, obwohl nicht danach verfahren Unfern Gewährsmann trifft also an diesem, wie gefagt neben. fächlichen Irrtum in seiner Mitteilung keine Schuld. Es bestätigt sich aber, daß die Postbehörde die Rentenempfänger als eine Art Almofenempfänger behandelt, mit denen man nicht viel Geschichten zu machen braucht.

wird.

Vermischtes.

Ein aufsehenerregender Mordversuch ist gegen die ver: vitivete Bauernguts- Besizerin Burisch zu Ragow bei Lübbenau verübt worden. Der Thäter ist nachts in das Haus eingedrungen und hat die Frau erdrosseln wollen, indem er ihr einen Sack über den Kopf zog und damit den Hals zuschnürte. Die Ueberfallene vermochte jedoch ihre Hand zwischen Hals und Schlinge zu drängen und vereitelte das Vorhaben des Mordgesellen. Als der That verdächtig ist der eigne Schwiegersohn der Witwe verhaftet worden.

Ein blutiger Zusammenstoß hat in Eberswalde Sonntag nacht zwischen Studierenden der Forstakademie und städtischen Wächtern stattgefunden. Eine Schar bezechter Akademiker durch 30g gegen 3 Uhr morgens lärmend die Straßen und verhöhnte die Ruhe gebietenden Nachtwächter. Als diese die Tumultuanten behufs Feststellung der Namen zur Wache bringen wollten, zog ein Afa­demiker den Hirschfänger und versezte einem Wächter einen scharfen Hieb über den Kopf. Von der Arretierung der Ruheftörer mußten die Wächter, weil sie der llebermacht gegenüber ohnmächtig waren, nächsten Tage verhaftet worden; da er aber nicht fluchtverdächtig Abstand nehmen. Der schlagfertige Akademiker ist ermittelt und am erscheint, wurde er wieder auf freien Fuß gefegt.

6-14­1,70 1.20

Marktpreise von Berlin am 16. Dezember 1901 nach Ermittlungen des fgl. Polizeipräsidiums. Wetzen, gut D.- Str. 17,20 17,18 Startoffeln, nene, D- Str. Rindfleisch), Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelfleisch Butter

+ Berfte, gitt

Karpfen

milttel

17,16 17,14

"

22 gering

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* Roggen, gut

"

mittel

"

17,12 17,10 14,40 14,38 14,36 14,34

gering

"

14,32 14,30

14,50 13,90

"

mittel

13,80 13,20

"

Fier

gering

"

mittel

"

gering

13,10 12,50 17,10 16,50 Aale 16,40 15,80 Bander 15.70 15,10 Hechte 7,66 7,00 Barsche 8,30 6,00 Schleie 40, 25, Bleie 50, 25,- Krebse

strob

Grüsen

Die füdliche Vorortbahn, deren Aktfon sich zur Hälfte im Besiz der Großen Berliner " befinden, hat mit der Gemeinde Tempel­In 4 Jahren also hat die Zahl dieser Allerreichsten in Preußen Hof einen Vertrag abgeschlossen, die Linie Groß- Lichterfelde - Lankwig um rund 60 Prozent und in Sachsen um rund 50 Prozent zu­durch die Manteuffelstraße( zu Tempelhof gehörig) nach der Link genommen. In ungefähr gleichem Maße hat sich auch der Anteil, straße( Berlin ) zu führen. Mit Lantwig besteht allerdings der Ver- dieser Geldsäde an der Gesamtzahl der Eingeschätzten vermehrt; er trag, diefe Linie nach dem Dönhoffplay- eine Berbindung von betrug gleichmäßig in beiden Staaten 1896 0.02 auf Hundert und Tempelhof nach dort besteht nicht zu führen. Die 1900 0,03 auf Sundert. Dies beweist, daß die riesige Vermehrung Große Berliner fuchte den vont Tempelhof ver langten fahrplanmäßig festzulegenden 6 Minuten vertebr, der Leute mit den größeren Einkommen nicht etwa in einer natür­Tempelhof( Berlinerstraße) Behrenstraße durch Einschiebung lichen Vermehrung der Steuerpflichtigen ihren Grund hat, sondern tonfer, qut der von Lankwik durch die Berlinerstraße nach dem Dönhoffplatz zu die oberen Einkommen werden einfach immer größer, so daß fahrenden Wagen herzustellen. Die Gemeinde Tempelhof ging immer mehr Leute, die mit ihrem Einkommen in der Nähe darauf nicht ein, sondern fordert den 6- Mintenverkehr nur für die von 100 000 m. sind, darüber hinausrücken. Diese Einkommen pen Linie Tempelhof ( Berlinerstraße)-Behrenstraße. Ein andermal ver- stammen ja nicht aus der eignen Arbeit der Besizer, sondern aus langte die Straßenbahn- Gesellschaft von Tempelhof . von dem Vertrag, Grundbesiz, Barvermögen und industriellen oder Handelsunter­die Linie Lankwitz durch die Manteuffelstraße( Tempelhof ) nach der nehmungen in der Weise, daß in den meisten Fällen alle drei ge= Linkstraße zu führen, Abstand zu nehmen. Laut Gemeindevertreter: Beschluß vom 8. November cr. bleibt aber Tempelhof auf dem ab- nannten Einkommensquellen bei jedem einzelnen zusammenwirken geschlossenen Vertrag bestehen und will nötigenfalls den Klageveg dürften. Es ist also die Arbeit andrer, die diese Einkommen schafft. beschreiten. Von einer Entschädigung von 30 000 m., wie vielfach Abgesehen davon, daß das Steigen der Profite in den genannten in der Presse behauptet wurde, war dabei feine Rede. Als Antwort Aufschwungsjahren zur Erhöhung der Zahl dieser Riefeneinkommen auf diesen Beschluß ist aber der bereits eingeführte 6- Minutenverkehr, beigetragen hat, ist diese Erscheinung der Vermehrung des mit Ausnahme der Morgen- und Abendstunden, wieder in den Reichtums dieser Reichsten zuzuschreiben; ihr Reichtum wächst und alten 12- Minutenverkehr umgewandelt. Nun warfen sich die Haus- damit wächst ihr Einkommen. Und dieser Reichtum wächst besizer in Tempelhof ebenfalls ins Mittel wohl im stillen Ein­verständnis mit der Gemeindeverwaltung und verlangen die voll auf Kosten der andren. Dieser Reichtum ist entstanden durch die Arbeit. Er ist aber den Arbeitenden, die ihn schufen, vorenthalten ständige Einführung des 6- Minutenverkehrs. Wenn man sich jedoch die ganze Angelegenheit näher betrachtet, worden und ist zu den großen Haufen gelegt worden, deren Besizer so findet man bald heraus, um was es sich handelt. die Arbeitsmittel beherrschen.

Speifebohnen Linfen

65, 20,

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1,40 1,-

n

1,70 1,30

"

1,80

1,

"

1,60 1,

2.80 2,

60 Stüt

5 80

1 kg

2,80

2,20 1,-

2,50 1,40

2.50 1,20

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2,001,-

1,80 0,80

2,80 1.40

1,40 0,80

per Shot 15,- 3,-

*) ab Bahn. frei Wagen und ab Bahn. Produktenmarkt vom 17. Dezember. Die Tendenz auf dem Getreide­markt war fest auf die zunehmende Kälte und die Aussicht auf baldigen Schiffahrtschluß, wenn auch Breissteigerungen durch die schwachen Meldungen aus Destreich- Ungarn und Amerika verhindert wurden. Weizen und Roggen waren gut behauptet. Hier und in der Provinz macht sich Deckungsbedürfnis geltend. Mehl war ruhiger und ebenfalls nicht schwächer. Futterartikel un­gleichmäßig. Safer auf stärkere Zufuhren nachgebend, Mais fester auf Froſt­wetter. Rüböl ohne Geschäft.

Spiritus 10 Pf. niedriger, 70er Ioce 31,20 m.

Witterungsübersicht vom 17. Dezember 1901, morgens 8 1hr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstärke Wetter Temp

. n. 6

5° 4° R.

Stationen

Die Manteuffelstraße, fast ganz unbebaut, durchschneidet das Es hat sich aber nicht bloß die Zahl der Leute mit mehr als Gebiet der Berlin Tempelhofer Terrain Gesell- 100 000 Mart Jahreseinkommen vermehrt, vielmehr sind auch inner­schaft, welche eine Reihe neuer Straßen zum Bau für Villen an halb dieser Gruppe die einzelnen Leute immer reicher geworden. gelegt hat. Jit erst einmal die Berbindung Lankwig- Manteuffel- Auf jeden mit über 100 000 M. Jahreseinkommen Veranlagten entfiel Straße- Linkstraße hergestellt, dann hofft die Terrain- Gesellschaft, das durchschnittlich: Wiertel bebauen und losschlagen zu fönnen. Die Berliner Straßen­in Breußen in Sachsen bahn soll das Terrain aufschließen, sie hat aber von der so geplanten Linie feinen Vorteil, deshalb ihr Drehen und Wenden. Also givei groß- 1896 257 000 M. Jahreseinkommen 218 400 M. Jahreseinkommen Grants/ M. 760 NNO 2 wolfent- Aberdeen fapitalistische Interessengruppen stehen sich gegenüber. Der Ausgang 1900 306 000 dieses Kampfes dürfte interessant sein.

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Barometer

stand mm

Winds

richtung

Windstärke

Wetter

-8 paparanda 758ONO 2 wolfig 2wolfenl- 7 Betersburg 2wolfent- 7 Cort 7579

Swinembe 761 760 SO Hamburg 762SO

1wolfig

Berlin

München Bien

757NO

Temp. 11. 6.

5° 6.= 4° R.

-11

3 heiter 3

236 600 3 bedeckt-5 Baris 758 NNO 1hvolfent- 4 760 S 1'Regen 2. Jeder der 3277 preußischen Großkapitalisten hatte also im Jahre Wetter- Prognose für Mittwoch, den 18. Dezember 1901. Rigdorf. Zu dem Systemwechsel, den die Allgemeine 1900 durchschnittlich 49 000. mehr Einkommen, als einer der 2038 Etwas gefinder bei zunehmender Bewölkung, leichten Schneefällen und Orts Krantentasse in ihrer Generalversammlung beschlossen Großkapitalisten im Jahre 1896; die Steigerung des Durchschnitts- mäßigen füblichen Winden, später wieder aufklarend. Verantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin

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