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r. 299. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 22. Dezember 1901.

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der Bretterwand

des Wagens herabtropfende Blut der fuchung geführt worden sei, der Gerichtshof unterstellte diese Thatsache Das Eisenbahnunglück bei Altenbeken  , bereits zu Tode Gequetschten machte die Umstehenden er- als wahr und nahm von jeder weiteren Beweisaufnahme Abstand. schaudern, die zumeist rate und thatenlos dem Verderben Der Staatsantvalt wies darauf hin, daß der flüchtig gewordene Aber über das wir gestern im Depeschenteil berichteten, stellt sich nach den zuschen mußten. zu spät tam Hilfe aus Altenbeken   von Dr. Hamburger zweifellos der Hauptschuldige sei. neuen Meldungen noch viel furchtbarer dar, als nach den ersten Männern, die zum Teil ungenügend für die Rettungsarbeit ausgerüstet der Angeklagte mußte wissen, daß er einen schweren Vertrauensbruch Nachrichten sich vermuten ließ. waren. Ein Arzt machte sich um die Verwundeten zu schaffen. Fünf beging, als er die Mitteilungen an Dr. Hamburger machte und ihm Der Kölnischen Zeitung  " geht über Entstehung und Tote waren bereits auf den Schneefeldern aufgebahrt, als der die Druckschriften aushändigte. Bei Versagung von mildernden Um­Verlauf des Altenbekener Bahnunfalls aus Paderborn   folgende Dar- wieder flottgemachte D- 3ug zwei Stunden nach Eintritt des Un- ständen müßte auf Zuchthaus erkannt werden. Trotzdem der stellung zu: Der um 11 Uhr 46 Minuten vormittags fällige glücks gegen Altenbeken   mit den versehrt Gebliebenen und den Angeklagte sich keineswegs in einer Notlage befunden habe, beantrage D- Bug, der Köln   um 8 Uhr 29 Minuten vormittags verläßt, hatte leicht Verletzten davon fuhr. Der verunglückte Wagen war leider er mit Rücksicht auf dessen bisher tadellose Führung unter Zubilligung mit etwa 10 Minuten Verspätung bald nach Mittag die letzte Block- start besetzt gewesen, zumeist waren es Männer, nur wenige Frauen von mildernden Umständen eine Gefängnisstrafe von vier Monaten station vor einer scharfen Kurve, Kleinkrug mit Namen, passiert, und mit einem oder zwei Kindern, die in jenem Unglückswagen gesehen und Einziehung der von Dr. Hamburger gezahlten 400 Mark. der Wärter der Station gab dem um 11 1hr 53 Minuten von wurden. Der Verteidiger plaidierte für eine mildere Strafe, worauf der Gerichtshof auf drei Monate Gefängnis und Einziehung der 400 m, erkannte.

geben.

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Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Columbus" von Wir können daher allen

Paderborn   hinter dem D- Zug abgelassenen Personenzug freie Durch Zur Untersuchung des Unglücks und seiner Ursache ist ein fahrt. Inzwischen war aber gleich hinter der Kurve dem D- 3ug Kommissar vom Eisenbahn- Ministerium bereits in der Unfall begegnet, daß ein Pferd, das seinem Beder vergangenen Nacht nach der Unfallstelle abgereist. figer entlaufen und auf den Schienenstrang geraten war, Auch ein Bericht der Boss. 3tg." beklagt, daß die Hilfe zu spät unter die Räder der Lokomotive kam und dadurch den Zug und ungenügend kam: Nach 11/2 Stunden kam ein Hilfszug mit führer zum Salten veranlaßte. Der D- 3ug hatte wegen meist mit Schaufeln, ausgerüstet waren. Dabei nur ein Arzt. Die das am ersten Feiertag bei Kliem, Hafenheide 13, stattfindende Zweiter Wahlkreis. Die Genossen machen wir hiermit auf der starken Steigung eine Schiebe- Lokomotive am Ende. Diese Schiebe- Lokomotive fette jetzt etwas zurück, um dem D- Bug Berunglückten mußten in den tiefen Schnee in einen Graben an der Winterfest aufmertjam. Der Vorstand des Wahlvereins ist zur Befreiung von dem Pferde Nadaver Spielraum zu Bahnlinie gelegt werden, Deden und Belze waren zuerst gar nicht bemüht getvesen, für ein billiges Eintrittsgeld den Genossen ein Da nunmehr aber auch die Gefahr eintrat, daß der zu ihrem Schuße da, bis sich nach und nach die Passagiere daran Programm zu bieten, wie es besser und reichhaltiger wohl nicht D- 3ug bei der Steigung nach rückwärts ins Rollen tommten erinnerten, ihre eignen Sachen anzubieten. In dem an der Un- verlangt werden kann. Der in weiten Arbeiterkreisen rühmlichst tonnte, legte sich die Schiebe- Lokomotive mit ihren fämt glücksstelle stehenden, von jedem Möbel entblößten Block- bekannte Gesangverein Freiheit Westen" miter der bewährten lichen Bremsflöten. feſt. An die Möglichkeit des Falles, hause mit eingeschlagenen Fenstern wurden die Verunglückten Leitung des Herrn Th. Schönberger wird mit Unterstützung der daß die rückwärts liegende Blodstation das Zeichen auf freie Durch auf herbeigeholtes Stroh gebettet, die Tischwäsche des Speisewagens Opernfänger Herren Nagel und Urich, sowie des Pianisten Herrn fahrt für den folgenden Zug geben könnte, dachte niemand; da nun und Taschentücher der Passagiere wurden zum Abwaschen der Berger unter andern das herrliche Chorwerk: an der Blockstation für den nachfolgenden Personenzug das Zeichen Wunden und zum notdürftigen Verband verwendet. Aber während Brambach zur Aufführung bringen. für freie Fahrt stand, mußte das Unglück cintreten. Durch die 11/2 Stunden keine ärztliche Hilfe, feine Möglichkeit die Unglücklichen Genossen nur empfehlen, für zahlreiche Beteiligung Sorge zu tragen. Kurve und ebenso durch den dichten Nebel war der Ausblick ge- zu wärmen, und nicht genügend Werkzeuge, um den unter den Näheres fiehe Annonce. hindert, und so fuhr der Personenzug, der mit einer schweren Trümmern Liegenden Hilfe zu bringen! Schnellzug- Maschine neuesten Systems bespannt war, um die Kurve Weiter wird von neuem darauf hingewiesen, daß die Wagen der Jm sechsten Wahlkreise, Schönhauser Vorstadt, verteilen auf die Schiebe- Lokomotive. Die Wirkung des Aufstoßes D- 3ige mit Seitenthüren versehen werden müßten, eine For- fich die Vertrauensämter auf folgende Personen: Bertrauens. mann: Karl Wünsch, Schönhauser Allee 103. Mitglied der warfurchtbar. Die Schiebemaschine, ebenfalls eine der schwersten derung, die ebenso dringend für die Wagen vierter Klasse zu Breßlommission: Baum, Kastanien- Allee 33, vorn 2 Tr., Maschinen, welche wie angemauert auf den Schienen lag, flog ohne erheben ist. bei Sander. Mitglied der Agitationstommission: Tender in die Luft und setzte sich dann ganz wie sie war, auf den Die Köln  . 8tg." berichtet, daß bisher 13 Reichen geborgen W. Schmidt, Chorinerstraße 30. Mitglied der Lokal= letzten Wagen des D- Zuges, als ob sie genau auf ihu paßte. Die find. 30 Personen. wurden verwundet, davon über die Hälfte sehr tommission: Rißmann, Dunderſir. 13. Vorsitzender des Seitenwände des Wagens, der nur dritte Klasse führte, teilten schwer. Unter ihnen befinden sich fechs Eisenbahnbeamte. Der fich glatt nach rechts und links ab, und die Decke und der Präsident der Eisenbahndirektion Kaffel und Gerichtsbeamte sind auf 23ahlvereins: Karl Mars, Kastanien- Allee 96. ganze Juhalt wurden in ein wüstes Chaos gedrückt und nach vorn der Unglücksstätte eingetroffen. Heute wird der Eisenbahnminister gepreßt. Der Boden brach nicht durch, sondern trug die erwartet. schwere Last. Doch fing unter dem Aschenkasten die Diele des Wagens zu brennen an. Die übrigen Wagen des D- Buges int blieben beinahe, die des Personenznges völlig unbeschädigt. Sämtliche ges völlig unbedste bes D- Bugs Ein Opfer der Hintertreppen- Politik. Lokomotivführer und Heizer vermochten sich durch Abspringen zu retten. Von den 38 Insassen des zerstörten Wagens hielten viele sich im Seitengange auf und wurden dadurch auf den Bahndamm geschleudert oder nur an Händen oder Füßen verletzt, die übrigen wurden er­drückt, und zum Teil außerdem verbrannt. Acht Tote sind ge­borgen, fünf weitere Tote unter den Trümmern sichtbar; wahrscheinlich liegen noch mehr Tote unter den Trümmern. Von den Verletzten ist einer gestorben. Die Ber­fonen der Verbrannten werden schwer festzustellen sein. Von den Toten wurden außer denen, deren Namen bereits gemeldet sind, meher aus Thüringen  .

Das Komitee.

Die Parteigenoffen der Schönhauser Vorstadt( 6. Wahl­freis) veranstalten am zweiten Feiertage mittags 12 Uhr in Puhl­manns Vaudeville- Theater, Schönhauser Silce 148, und im Ber Liner Prater, Kastanien- Allee 7-9, eine Matinee, an der 11. a. das durch hervorragende Kräfte verstärkte Berliner   It- Trio Unter der Auflage, in der Zeit vom Jahre 1894 bis zum 27. Juli 1901 mitwirken wird. Es wird den Parteigen offen eine gute und ab­als Beamter für Verlegung seiner Amtspflicht Geschenke angenommen zu wechslungsreiche Unterhaltung geboten und daher rechnen wir auf haben, stand gestern der ehemalige Geh. Kanzleidiener Franz zahlreiche Beteiligung. Voigt vor der achten Straffammer des Landgerichts I  . Die dem Angeklagten zur Last gelegten Strafthaten sind mit denjenigen Handlungen verknüpft, wegen deren der Journalist Dr. Hamburger es vorgezogen hat, nach Loudon zu gehen. Den Vorsitz führte Landgerichts Direktor v. Winterfeldt, die Anklage­behörde vertrat Staatsanwalt Bahr, die Verteidigung lag in den Händen des Rechtsanwalts Abramczyt. Als im d. J. die vorzeitige Veröffentlichung des Bolltarifs

Lokales.

Die juristische Sprechstunde fällt am Dienstag aus.

Am letzten Sonntag vor Weihnachten  . Heute ist der vierte Adventssonntag, der legte vor Weihnachten  . aber heißt er der goldene Sonntag".

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noch erkannt: Friz Waldowski aus Schlebus und Schüler Sha Aufsehen erregte, geriet Dr. Hamburger in den Verdacht, Adventssonntag" nennt ihn die christliche Kirche im Voltsmumde

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ändern.

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Wie das Westfälische Voltsblatt" meldet, wurden an der der Urheber dieser Veröffentlichung zu sein. Er konnte das Material Unglücksstelle bei Altenbeken   Sonnabend weitere vier Leichen nur durch den Vertrauensbruch eines Beamten erhalten haben. Es Der Gegensatz zwischen diesen beiden Bezeichnungen wirkt wie ( bis jetzt also im ganzen neun) gefunden. Anscheinend liegen wurde in seiner Wohnung eine Haussuchung vorgenommen und dabei ein Sohn, der jeden gläubigen Christen schmerzlich berühren muß. noch einige Leichen unter den Trümmern. in seinem Papierkorbe ein Briefumschlag gefunden, der dem Anscheine Adventssonntag", Adventszeit" wie wenige denken sich noch Bisher find die Namen folgender Reisenden festgestellt: Todt: nach von der Hand des Angeklagten, der damals noch Geh. Kanzlei etwas bei diesen Worten! Wie wenige erfüllt noch die Vorstellung Agent Pithau Berlin, stud. chem. 23 eiß- Barfenstein, Alex diener im Kultusministerium war, herrührte. Es war außerdem der Ankunft des Heilands", auf deren Feier die Adventszeit vor­3immerman, Musikschule Köln  . Verlegt: Schnittert aus beobachtet worden, daß zwischen Dr. Hamburger und dem An- bereiten soll, mit frommem Empfinden! Aber goldener Sonntag", Waldschlingen, Jacobsohn Berlin  , Sonnen Berlin  , Ma- geklagten Beziehungen bestanden. Als der Angeklagte von Berlin  , Weißner Berlin  , Rüben strunt- Sagen, ampelseinem Vorgesetzten vernommen wurde, stellte er entschieden das klingt gleich ganz anders. Das begegnet allüberall verſtändnis Dresden  , Gerhard, Levisohn- Berlin, Fauerbach Köln. in Abrede, sich in betreff des Zolltarifs eines Vertrauensbruchs voller Beachtung, das weckt bei Tausenden und Abertausenden frohe Nach weiteren Erkundigungen, welche die" Deister und schuldig gemacht zu haben, räumte dagegen ein, daß er dem Erwartung. Weser Zeitung" über das gestrige Eisenbahmmglid bei Alten- Dr. Hamburger gegen Entgelt Mitteilungen andrer Art Frounne Herzen werden daran Anstoß nehmen, daß wir das so befen eingezogen hat, war der Personenzug, welcher bei starkem gemacht habe. Boigt wurde in Haft genommen, als sich dann aber lieblos heraussagen. Doch was hilfe cs, die Wahrheit zu ver­Nebel auf den D- Bug aufgefahren ist, mit zwei Lokomotiven be: nicht feststellen ließ, daß er bei der Zolltarifs- Angelegenheit feine fchleiern? Die Adventszeit ist die Zeit der wilden Jagd nach spannt. Durch den Zusammenstoß wurde der letzte Wagen des D- Buges, Hand im Spiele gehabt, wurde er gegen eine Kaution von 5000 M. Gewinn, und am vierten Advents Somitag erreicht diese Jagd ein stark besetzter Wagen III. Klasse, völlig in den vorhergehenden auf freien Fuß gefegt. Gestern gelangten nun die Mitteilungen ihren Höhepunkt. Auf diesen Tag setzen alle, die in der Weihnachts­Wagen II. Selaffe hineingeschoben und dabei vollkommen zertrümmert. andrer Art" zur gerichtlichen Erörterung. Da dereits das Gas angezündet war, weil die Stelle wegen eines daß er feit dem Jahre 1884 als Geheimer Stanzleidiener im Rulius- zeit ein Geschäft machen wollen, ihre größte und manchmal ihre Tunnels nur mit beleuchteten Wagen paffiert wird, geriet das aus- ministerium angestellt sei. Bor etwa 7 bis 8 Jahren habe Dr. Ham- letzte Hoffning: vom großmächtigen Warenhausbesizer herab bis strömende Gas in Brand und hierdurch fam es, daß drei Neisende, burger fich ihm genähert und ihn ersucht, ihm mitzuteilen, wann zum armseligen Straßenhändler. Daran kann kein noch so zorniger welche die Wagen nicht rechtzeitig verlassen fonnten, vor den eine Staatsministerial- Sigung stattfinde. Er habe dies anfangs Brotest eines vor Iceren Bänken sprechenden Adventspredigers etwas Augen der zur Rettung herbeigeeilten Personen abgelehnt, Dr. Hamburger habe ihn schließlich aber doch zu über verbrannten. Das schreckliche Unglüc ereignete fich bei der reden gewißt. Nachdem er einmal gefehlt, sei er dem Versucher über- Der goldene" Sonntag! Ob er seinen der Kirche und ihren Bude 31 zwischen Baderborn und Altenbeken  . Demi Lokomotivführer liefert gewesen, denn er wußte, daß er sein Amt verlieren würde, Dienern so gar nicht sympathischen Namen in diesem Jahre wirklich des Personenzuges ist keine Schuld beizumessen. wenn Dr. H. ihn verriet. Er habe ihm von der Zeit ab jedesmal verdienen wird? Das Weihnachtsgeschäft soll bisher ziemlich Der Kölner   D- Zug, den das Unglück betroffen hat, war um abends vorher anzeigen müssen, wenn am folgenden Tage eine 6 Uhr 1 Minute abends in Berlin   auf dem Potsdamer Sigung des Staatsministeriums anberaumt war. Zumeist habe er miserabel gewesen sein. Ueberall wird geklagt, in den Laden­Bahnhof fällig; er fam jedoch erst um Mitternacht an. die Mitteilung an Dr. H. brieflich gemacht, bisweilen mündlich in geschäften, auf dem Weihnachtsmarkt, bei den Weihnachtsbaum­Lange vor Eintreffen des Zuges hatten sich auf dem dessen Wohnung, wobei verabredet worden sei, daß er händlern und zwar anscheinend diesmal nicht bloß aus Gewohn Potsdamer Bahnhof etwa 100 Angehörige der Fahrgäste, die sich als den Abgesandten eines Herrn von Neumann an heit. Da wird am Ende auch der" goldene" Sonntag manche mit den Zug erwartet worden waren, eingefunden, das melden solle. Dr. H. habe ihm gelegentlich für diese Hoffnung, manche Erwartung zu nichte machen. Gerücht, daß ein großes Eisenbahnunglück stattgefunden habe, hielt Dienstleistungen ein Zehn oder zwanzigmartstid in Woher diese Verschlechterung des Weihnachtsgeschäftes kommt? alle in banger Furcht gefesselt. Schließlich erlöfte die Ankunft des die hand gedrückt, er schäße, daß er in einem Zeitraume Die Geschäftsleute sagen: von dem Daniederliegen zahl= Zuges die Beteiligten aus der Ungewißheit über das Schicksal ihrer von sieben Jahren etwa 400 M. von Dr. H. bezogen habe. Vor Lieben. Man sah einzelne Reisende mit verbundenen etwa sechs Jahren habe Dr. H. ein schwereres Anfinnen an ihn reicher Gewerbszweige, von der gegenwärtig herrschenden Köpfen, andre humpelnd aus den Wagen steigen. Nach den gerichtet, indem er verlangt habe, daß er ihm gewisse Drud- Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit soll zwar nach den Schilderungen der Augenzeugen ist das Unglück nicht ohne einzelne fchriften, die vom Bundesrat an den Kultusminister gefchidt Versicherungen, die in der legten Stadtverordneten- Sigung der entfeßliche Scenen abgegangen. waren, für eine Nacht überlassen solle. Der Angeklagte Magistratsvertreter unter dem Beifall der freisinnigen Mehrheit ge­Wir waren fo erzählten eine Reihe Fahrgäste, die im vor- sei zurückgeschreckt, aber Dr. H. sei durch seine glänzende geben hat, gegenwärtig in Berlin   noch nicht ungewöhnlich groß sein. letzten, vom Unglück verschont gebliebenen Wagen dritter Klaffeeberredungskunst wieder Sieger geblieben. Derselbe habe Sie scheint aber doch bereits so groß zu sein, daß sie die Kauftraft bis Altenbeken   gefahren, als etwa, zehn Minuten vom Bahnhof betont, daß er selbst gewissermaßen auch Beamter sei, da der Arbeiterbevölkerung erheblich beeinträchtigt und infolge dessen Altenbeken  , mitten auf steil ansteigendem Gelände unser D- Bug er bei der Kreuz- Zeitung  ", der Norddeutschen All- auch den Umfaß der Handeltreibenden fühlbar plöglich anhielt. Eine Weile hatten wir schon still gelegen, als wir gemeinen" und der National- Zeitung" angestellt sei und plöglich einen heftigen Ruck spürten; ein Dröhnen, Surren, einem Beamten deshalb nichts Unrechtes zumuten würde. Dr. H. habe verringert hat.

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Wenn selbst der letzte Sonntag vor Weihnachten, der goldene". diesmal nicht viel" Gold" in die Kassen der Geschäftslente führen sollte, dann wird vielleicht auch manchem von ihnen ein Licht darüber aufgehen, was von den magistratlichen Erklärungen über die Arbeitslosigkeit sowie von dem zustimmenden Beifall des Freifinns

Krachen entstand die Menschen um uns lagen auf dem ihm auch Karten vom früheren Kanzler v. Caprivi gezeigt und Boden, die Gepäckstücke aus den Netzen auf sie geworfen. Im der Angeklagte sich dadurch schließlich überreden lassen. Er habe die nächsten Augenblick rafften wir uns auf, 21117 den Aus- Druckschrift aus der unverschlossenen Mappe des Herrn Kultus­gang teils durch die Thür, teils durch die Fenster zu gewinnen. Vor ministers genommen und sie abends zu Dr. H. getragen. Am Entfeßen war uns die Sprache gelähmt; der unfrem Wagen an- folgenden Morgen habe Frau Dr. H. die Druckschrift zurückgebracht. gehängte legte Wagen des Buges- ebenfalls dritter Klasse war Der Angeklagte blieb dabei, daß er gewußt habe, daß er etwas zu halten ist. in Trümmer geborsten, aus denen Flammen und dunkle Unrechtes gethan, er habe aber nicht geglaubt, daß er dafür straf­Rauchwolten emporschlugen und vorerst die in diesen rechtlich verantwortlich gemacht werden könne. Er habe seit Jahr Eine Arbeitslosenzählung wird von der Gewerkschafts­Wagen hineingerafte Lokomotive nicht erkennen ließen. Gellende und Tag unter einem furchtbaren Druck gestanden und stets sich mit fommission in die Wege geleitet. Sie soll erfolgen am 2. Februar Hilferufe, Entfezen erregendes Webschreien, furchtbare Klagen dem Gedanken herumgetragen, wie er sich von dem Menschen befreien nächsten Jahres und sich über Berlin   und die nächsten Vororte er drangen die Maschine tönne. Er habe sich keineswegs in einer Rotlage befunden, da er streden. Die Fragebogen, welche am Sonntag, 26. Januar in jede aus dem in seiner Mitte durch geteilten Wagen an unser Ohr. Aus den engen Luken der vielfach ein auskömmliches Gehalt bezog und keine Kinder habe. gespaltenen Holzwände des Wagens streckten sich Köpfe, Arme und Als einziger Zeuge und Sachverständiger wurde der Geheim Wohnung gebracht werden, verlangen die Beantwortung folgender Vor- und Zuname? Wohnung? Alter? Verheiratet? Beine hervor, vergebens einen Ausweg aus der totbringenden Lage rat von Frunsberg vernommen. Die Frage, ob die Re- Fragen: suchend. Alle Reisenden, die dem Verderben entrounen waren, gierung ein Interesse daran haben könne, daß die Sitzungen des Wie viel Kinder? In welchem Gewerbe sind oder waren Sie bes machten sich unverdrossen ans Rettungswerk. Man suchte den Staatsministeriums nicht bekannt gegeben würden, wurde vom schäftigt? Haben Sie zur Zeit Beschäftigung? Sind Sie arbeits­Brand, der den letzten Wagen alsbald in allen Teilen er- Beugen dahin beantwortet, daß es wohl nicht von Nachteil fein los wie viel Wochen? Arbeiten Sie infolge Arbeitsmangel vers griffen hatte- der Wagen konnte rechtzeitig von dem könne, wenn nur die nackte Thatsache mitgeteilt würde, wenn aber übrigen Zuge losgekuppelt werden durch das Wasser, soweit gerade Sachen in der Luft schwebten, deren Erledigung zu fürzte Zeit wie viel Stunden wöchentlich weniger? es in den Maschinen vorhanden war, so und durch Bewerfen mit erwarten fei, fo würden leicht an die Mitteilung von den Zählungen fich auf 600 000 erwerbsfähige Personen erstrecken können. Die Fragebogen werden in so großer Zahl angefertigt, daß die

gefnüpft, Kombinationen gefnüpft,

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Schnee, der auf den Feldern ziemlich hoch lag, zu löschen; man Stattfinden einer Ministerialsizung fuchte die Bretterwände, die die Unglücklichen einschlossen, auseinander: die unter Umständen der Regierung sehr nachteilig sein Selbstverständlich bedarf es sorgfältiger Vorbereitungen, um eine aureißen, um diese zu befreien allein der Alerte und Beile waren tönnten. Ob dies im vorliegenden Fall geschehen sei, fönne er nicht solche Riefenaufgabe zu bewältigen. Wir dürfen wohl in die zu wenige da, um mit Erfolg zu arbeiten. Nur einige wenige Berfonen fagen. Eine einmalige Mitteilung des Angeklagten an Dr. Ham organisierten Parteigenossen und Genosfinnen das Vertrauen setzen, waren mit leichten Verlegungen der Trümmer- und Brandstätte ent- burger würde nicht so schlimm sein, aber die fortlaufenden Mit daß sie sich mit ganzer Kraft dem bedeutsamen Werk zur Verfügung ronnen, andre wurden mit zerschmetterten und grauenhaft verteilungen an eine und dieselbe Person mit dem Bewußtsein, daß stellen. Nähere Mitteilungen wird die Gewerkschaftskommission recht­ftümmelten Gliedmaßen, halbaufgerissenen Leibern bewußtlos aus dem diefelbe fie für die Presse ververten wolle, mußte dem Angeklagten Wagen herausgezerrt und auf das weiße Schneefeld auf Decken und die Ueberzeugung beibringen, daß er gegen die ihm im allgemeinen Beitig veröffentlichen. Die Einführung des Delverschlusses für die öffentlichen Belge gebettet. Und noch immer hörte man schwächer werdende auferlegte Amtsverschwiegenheit verstoße. Der Angeklagte hatte Weherufe von mit dem Tode ringenden Personen aus dem sich noch auf das Zeugnis des Kriminalschumannes Bamberg Bedürfnisanstalten hat der Stadtgemeinde in den letzten Jahren Wageninnern gedämpft hervorbringen. Dies und das von darüber berufen, daß auch dieser vom Dr. Hamburger in arge Ver- und besonders im Rechnungsjahr 1900/1901, obwohl auch in diesem