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Dienstag, den 24. Dezember 1901.
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Maßnahmen veranstaltet, doch darüber hinaus sind sie noch des vakanten Lehrstuhls auch in diesem Sinne und schlägt
Senat der Akademie, nicht unterschätzen. Auch in ihrer Mitte be Man soll jedoch eine töniglich preußische Körperschaft, wie den, finden sich Männer, welche die Faust in der Majorität sich befindende Brachtpartei" soll sogar daran' in der Tasche ballen. Diei gedacht haben, zu demissionieren! Schließlich hielt fie aber die Vorsicht für den besseren Teil der Tapferkeit, und alles blieb beim alten. Das preußische Unteroffiziers- Reglement hat wieder einmal einen glänzenden Sieg davongetragen, die Berliner Kunst aber eine Schlappe, von der sie sich so bald nicht erholen wird.
Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit. nicht gekommen. Im sächsischen Landtag hat die Regierung dem zuständigen Minister Profeffor Bracht als Nach auf Interpellation Hochbauten, darunter Straßenbauten und folger Gudes vor. Der Minister tann sich aber mit. Die wirtschaftliche Krise schreitet mit unbarmherzigem Tritte Eisenbahn - Bauten genannt, bei denen eine größere Arbeiter der Professur Bracht nicht recht befreunden, da, wie es in Künstlerweiter ihre verwüstende Bahn. Sie seht die Maschinen stille und zahl beschäftigt werden würde, doch scheint es, als ob die freisen heißt, der Landschaftsmaler Profeffor Albert Hertel schließt die Fabrikthore, ste treibt die Arbeiter zu Tausenden auf das Regierungen, und speciell die sächsische, Sorge hätten, ihre eignen vatante Stelle zu bewerben. Das Ende vom Liede ist: von höchster Seite" aufgefordert sei, sich um die Pflaster und verbreitet Hunger und Elend in den Arbeiterfamilien. Arbeiter zu beschäftigen. Ein Erlaß der sächsischen Staatsbahn- Sertel kriegt die mit einem Jahreseinkommen von 10 000 m. und Noch befinden wir uns im ersten Stadium der Krise Verwaltung hat nämlich bestimmt, daß bei den mit der Bahn zu- freiem Atelier verbundene Professur, während Bracht, der weit über und bereits find ihre Wirkungen so furchtbar, daß sie selbst fammenhängenden Bauten zuerst die überzähligen Eisenbahn- Deutschlands Grenzen hinaus anerkannte Landschaftsmaler, sich die große Arbeitslosigkeit am Beginne der neunziger Jahre arbeiter" und dann erst die erst die der Industrie Verwendung mit der untergeordneten Stellung eines Akademieprofessors zu be übertreffen. Die Behauptungen der der Börsen- und Unter- finden sollten. Hiernach merten also die Staatsbetriebe scheiden hat. nehmer- Blätter, die von einem baldigen Ende dieser Krise die Strife ganz empfindlich. Auch sie können die vorhandene sprechen, sind ganz offenbar leeres Gerede. Man muß sich er- Arbeiterzahl kaum noch beschäftigen. Es ist aber ein wesentliches innern, wie diese Preffe von Anfang an die Strife als eine vorüber- Moment in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, daß die Staats gehende Depression bezeichnete, wie sie die Absagstockungen in ganz betriebe teine Arbeiterentlassungen vornehmen, sondern durch Vere fonfuser Weise mit der Preisteuerung des Rohmaterials zu fürzung der Arbeitszeit eher Platz zu schaffen suchen für neue Arbeitserklären suchte und bon einer Preisherabjegung die so- fräfte, die der Rückgang der Industrie ausgeschaltet hat. fortige allgemeine Besserung erwartete, wie sie vor etwa Wenn von seiten der Gemeinden so gut wie gar nichts geschieht, Jahresfrist den ersten Betriebseinschränkungen und Arbeiter der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, so hat vor allen Dingen das entlassungen jegliche allgemeine allgemeine Bedeutung absprach, um Reich daran die meiste Schuld. Es sollte die Initiative ergreifen und Professor Bracht hat inzivischen einen ehrenvollen Ruf nach die Redensarten von der baldigen Wiederkehr besserer Zustände in auf die Staatsregierungen und durch diese wieder auf die Gemeinden Dresden erhalten, viele seiner tüchtigsten Schüler werden ihm dahin ihrer ganzen Hohlheit zu erkennen. Es sprechen alle Anzeichen dafür, einzuwirken versuchen, damit mehr als bisher geschehe. Die Stadt gereicht, wird ihrer Auflösung entgegen gehen. Dafür wird aber folgen, und die Bracht- Schule, die der Berliner Kunst zur Zierde daß diese Krise eine der langwierigsten werden wird, die wir in Mannheim hat vor einiger Zeit, um aus dem Verhalten andrer nunmehr die den letzten Jahrzehnten durchlebt haben. Anfangs dieses Jahres war Städte zu lernen, eine Umfrage an 80 Städte gemacht, wie sie sich winnen. Kitsch" Malerei entschieden an Boden ge Bei dieser Gelegenheit sei die Frage aufgeworfen: Wer die Krisis in erster Linie eine solche des Baugewerbes und der Hypotheken- im vergangenen Winter in der Praxis zu den Notstandsarbeiten ver- ist Professor Albert Hertel , der neu ernannte Vorsteher banken, sie erweiterte sich während des Sommers zu einer Krise auf dem halten hätten. Das Resultat ergab, daß etwa 44 Städte von Ge- des Meisterateliers? Unser Kunstpublikum fennt ihn Markte der gesamten industriellen Erzeugnisse und es scheint uns, meinde wegen etwas zur Beschäftigung Arbeitsloser gethan hatten taum dem Namen nach, geschweige denn feine Werke, als sollten wir mit dem Beginn des neuen Jahres eine große und hier auch bloß in ganz beschränktem Umfange. Ein die böse Berliner Kritik hat sich nie ernstlich mit ihm Bankentrise erleben, die von furchtbarer Wirkung auf die Ge- Teil der Städte unterstützte bloß die Unterstützungswohnftz- Be- beschäftigt, die Künstler nennen ihn höchft despektierlich einen„ Kitsch"- famtindustrie sein wird. Die Absatzstockung hat Industrie und rechtigten, ein anderer, die ein Jahr am Orte Wohnenden, ein dritter Brofessor Hertel- zur Frühstückstafel des Kaisers hinzugezogen fei.. Maler. Nur die Tageszeitungen wissen mitunter zu berichten, daßi Handel zu umfassenden Wechselprolongationen genötigt, wobei der Teil die Würdigen"; in allen Fällen aber handelte es sich um ge- wenn er wenigstens noch ein Stillleben als fünstlerische Ausbeute Ausblick auf ein gutes Weihnachtsgeschäft eine große Rolle spielte. ringe Summen und um unzulängliche Maßnahmen. von der kaiserlichen Frühstückstafel mitgebracht hätte! Aber auch das Diese Aussichten scheinen aber infolge der geringen Kauffähigkeit Daran erkennt man die Schuld des Neiches. Es ist schließlich nicht einmal. Als Professor des Meisterateliers mag er vollends auf der Arbeitermassen gründlich zu Schanden geworden zu sein, nicht verwunderlich, daß von den einzelnen Gemeinden, die die Ge- dem vorgeschobenen Lorbeer ausruhen.- denn die Klagen der Geschäftswelt find allgemein. Können aber staltung der wirtschaftlichen Lage nicht zu überblicken vermögen, Am allerwenigsten ist die jüngere Künstlerschaft von dem die bei den Banken hinausgeschobenen Verbindlichkeiten nicht beizeiten Maßregeln getroffen werden gegen die plöglich herein- Wechsel an der Berliner Hochschule erbaut. Die Bracht Schüler nicht durch Zahlung beglichen werden, so haben wir Februar- März brechenden Krisen, sofern vom Reiche jede Initiative fehlt. Die hatten jogar eine Betition an den Minister fein fäuberlich zu Papier eine große Bankentrise, die die deutsche Industrie schwer in Mit Folgen der kapitalistischen Wirtschaftskrisen lassen sich nur- soweit dies gebracht. Soweit klappte die Sache. Dann tam aber die größere leidenschaft ziehen wird. Dabei mangeln alle Aussichten auf einen unter dem fapitalistischen Wirtschaftssystem überhaupt möglich ist werden. Ein Delegierter wurde abgeschickt, um die Leuchten des Aufgabe. Es mußten auch Unterzeichner für dieselbe geworben gesteigerten Absatz unsrer Industrieprodukte im neuen Jahre. Statt beseitigen durch weit ausholende gesetzgeberische Maßnahmen. Der Künstlervereins zu feilen". Er kant zu Prof. La n'g hammer. Der dessen ziehen sich von Amerika her stärkere Wolfen zusammen. Man Arbeiterschutz in allen seinen Formen ist das wirksamste Mittel Künstler war entzückt von dem Plan. Meine Herren, ich bin ganz befürchtet dort einen durch tolle Ueberproduktion und Ueber- gegen die Arbeitslosigkeit. Aber das Reich hat versäumt, zu einer Ihrer Meinung, es muß endlich mal was geschehen, nur schade, daß spekulation hervorgerufenen wirtschaftlichen Krach, der dem tapi- durchgreifenden gesetzlichen Verkürzung der Arbeitszeit überzugehen, die ich nicht mitmachen kann." Langhammer mochte an die Staatstalistischen Gebäude vielleicht die empfindlichsten Stöße geben wird, Ausdehnung des Frauen- und Kinderschutzes ist versäumt, und die pfründe gedacht haben, die nur für brave und polizeifcomme Kinder die es bisher erlitten hat. da ist. Arbeiterorganisationen find in ihrem Kampfe für Verkürzung der So fehlt jegliche Aussicht auf Besserung. Die Arbeitslosen Arbeitszeit und für bessere Arbeitsbedingungen noch vom Staat felbe Antwort. Der Delegierte wandte sich an Professor Schlichting. Diewerden sich mit Beginn des neuen Jahres stark vermehren, denn und dem mit ihm verbündeten Unternehmertum behindert worden. " Meine Herren, ich bin ganz Ihrer Meinung, nach Weihnachten sendet das Handelsgewerbe Scharen über- So fonnte in der Prosperitätsperiode das Stapital die schrankenloseste flüffiger Arbeitskräfte auf die Straße. Damit schwillt die Herrschende Ausbeutung der Arbeitskraft treiben, es konnte durch die höchste An Arbeitslosigkeit aufs neue bedrohlich an. strengung seiner Arbeiter, die Ausdehnung der Arbeitszeit bis in die Es macht sich jetzt als eine der schlimmsten Unterlassungssünden tiefe Nacht, in wenig Jahren diese Ueberproduktion schaffen, welche der letzten Jahre der Mangel einer vom Reich eingerichteten zuver- eine der Ursachen der Krise ist. Warum sind die Notstandslässigen Arbeitslosenstatistit bemerklich. Man sieht die Scharen der arbeiten, so groß die Hilfe ist, ste im Arbeitslosen, man sieht die Produktionseinschränkungen und Ent- einzelnen den Hungernden gewährt wird und so dringlich immer noch die Behandlung, die er sich gefallen läßt."- lassungen in den Fabriken, das ganze öffentliche Elend, und dennoch wir sie fordern, auch nicht im stande, das der Krise folgende fehlt es an einem ziffernmäßigen Nachweis über den Umfang der Arbeiterelend an sich zu beseitigen und der Wiederholung der Arbeitslosigkeit. Die Berliner Centralstelle für Arbeitsmarktberichte schrecklichen Zustände vorzubeugen, das ist vielmehr die Aufgabe der schätzte bereits für Monat November auf je 100 offene Sttellen an Gesetzgebung, des reichsgesetzlichen Arbeiterschußes. den Arbeitsnachweisen 223,9 Arbeitsuchende, und, die Arbeiterinnen Je weiter die Krise vorschreitet, das Produktionsleben lähmt dann aber, seine Schlußrede habe berunruhigend wirken ausgeschieden, sogar schon 272,4 Arbeitsuchende auf je 100 offene und Scharen von Arbeitern auf die Straße treibt, muß die Rat- müffen, weil er die Möglichkeit in Betracht gezogen habe, Stellen. Die im November veröffentlichte Untersuchung der Berliner lofigkeit der tapitalistischen Gesellschaft wachsen, die nicht weiß, daß die Minimalſäge, wenn der Neichstag sie er= Gewerkschaften ergab eine bereits starte Beschäftigungslosigkeit wohin mit diesen Massen. Damit aber wird auch die Erkenntnis höhen und der Bundesrat der Erhöhung zustimmen würde, unter den organisierten Arbeitern. Veröffentlichte Berichte von Ver- steigen, daß der Reichs- Socialpolitit die Haupt- och wieder durch Verträge ermäßigt waltungen der Verpflegungsstationen, der Herbergen zur Heimat in aufgabe bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit tönnten. Damit, fagt das führende Centrumsblatt, sei dem Minimal den verschiedenen Landesteilen zeigen eine plögliche erschreckende Zu- zufällt und das Arbeiterelend der Wirtschaftskrisen nur dann wirk- tarif der beste Teil seines Nimbus genommen und die Sentenz nahme der Zuwandernden, die Verurteilungen wegen Bettelei und sam gemidert wird, wenn das Reich sich gegen diese seine dringend: Minimaltarifist Unsinn" gerechtfertigt worden"; es scheine, Obdachlosigkeit mehren sich, allgemein zeigt sich, daß die Arbeits- sten Aufgaben nicht länger sträubt. als sei die Regierung sich noch gar nicht klar über diese wichtigste Tofigkeit weit größer ist als öffentlich zugegeben ivird, und gewiß ist die Zahl einer halben Million, die kürzlich genannt wurde, bereits bedeutend überschritten.
die durch
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aber Dann fam Hans Herrmann an die Reihe. Meine Herren, Sie wissen schon..." Wie oft sich der Delegierte noch denselben Bescheid holte, kann ich nicht angeben, Jedenfalls ist die Petition ohne Unterschriften geblieben. Auch ein Dokument der Gesinnungstüchtigkeit!- Ein jedes Volf, ein jeder Stand, ein jeder Mensch verdient
Ueber die Aussichten der Zolltarisvorlage veröffentlicht die Germania " eine auffällige Betrachtung. Sie rühmt die Ver tretung der Vorlage durch den Grafen v. Posadowsky, erklärt
"
"
werden
Frage des Tarifs und, wenn dies der Fall sei, so sei es begreiflich, wenn jetzt schon bei manchen Reichstags- Abgeordneten die Lust, ihre Zeit und Kraft der Vorlage zu widmen, im Schwinden begriffen ist". Noch seltsamer ist der Schluß des Artikels:
Es ist ein lächerliches Versteckspiel, welches der kapitalistische Staat treibt, indem er sich gegen die reichsgesegliche Arbeitslosenstatistik sträubt; Vogelstraußpolitik, die es ihm ermöglicht, achselzuckend zu be streiten, daß die Not so schlimm sei wie angegeben wird, die aber In der Welt am Montag" veröffentlicht Johannes Gaulte auch jegliche Hilfe unmöglich macht. Will man wirklich ernsthaft nähere Mitteilungen über die Vorgänge, die zum Ausscheiden des be etwas für die Opfer der Produktionsweise thun und der deutenden Landschaftsmalers Professor Bracht aus der Berliner Wiederkehr der augenblicklichen Zustände nach Möglichkeit in Stunstakademie geführt haben. Diese Mitteilungen befunden nicht nur höchst eindringlich die Wirkung höfischen Mäcenatentums auf die feit den kommenden Jahren begegnen, so ist die Arbeitslosen Stunstpflege, sondern auch die slavische Fesselung, der in unserer Zeit statistik dazu der erste Schritt. Der zahlenmäßige Nachweis die Vertreter der Kunst sich mutlos unterwerfen. der jeweils vorhandenen Arbeitslosen schärft dem Staate bas Gewissen und zwingt ihn gegen solche Zustände großer Not, die er nicht mehr ableugnen kann, Hilfsmaßregeln zu unternehmen. Die Forderung einer durchgreifenden Arbeitslosenstatistik muß deshalb mit allem Nachdruck erhoben werden.
Gaulte schreibt unter dem Motto! Des Königs Wille soll das oberste Gesez fein!":
„ Einstweilen muß man unter dem Eindruck stehen, als ob an den maßgebenden Stellen keine völlige Uebereinstimmung mehr darüber herrscht, ob und wie weit die ZolltarifVorlage noch aufrecht zu erhalten sei."
Es ist nicht anzunehmen, daß ein Blatt von der Verantwortlichder„ Germania " derartige Andeutungen ohne hinreichenden Grund und ohne Absicht in die Oeffentlichleit entfendet.-
Die Niederlage der Brotwucherer Jüngst hatten die Bürger der Gelehrtenrepublik ihren Fall bei der Reichstagswahl in Wittenberg Schweinig ist Spahn". Was dem einen recht ist, ist dem andern billig. Fast gleich noch viel größer, als man bisher annahm. Infolge des zeitig ist der Künstlerschaft ein Fall Bracht" beschert worden. Unter Schreibfehlers einer Wahlkorrespondenz war nämlich in der ganzen den deutschen Gelehrten finden sich immer noch Männer, welche die Was bis jetzt von praktischen Maßregeln zur Bekämpfung der Bevornumdung als eine Degradierung empfinden. Ob sich die Künstler- Bresse die Stimmenzahl, die der verstorbene Abgeordnete Siemens Arbeitslosigkeit bekannt geworden ist, erscheint kaum mehr als ein schaft gleichfalls zu einem, wenn auch nur schüchternen Protest 1898 erhielt, um 900 zu hoch angegeben worden, auf 6594, während Tropfen auf einen heißen Stein. Zunächst fehlt es völlig an hervorlagen wird? Ich zweifele start daran. Der Altmeister der er thatfächlich nur 5694 erhalien hat. allgemein durchgeführten Maßregeln. Nur in Berliner Landschaftsmalerei, Prof. Eugen Bracht , ist gewisser- Damit aber haben die Freisinnigen nicht nur 500, sondern beieinzelnen Gegenden, in denen die Not der hungernden maßen cum infamia( mit Schinach) aus seiner Stellung verdrängt nahe 1000 Stimmen gewonnen, während die Konservativen 800, die Arbeitermassen bereits Es haben besonders hoch gestiegen ist, find worden, und eine faulige Ruhe breitet sich über den deutschen Socialdemokraten etwas über 800 Stimmen zunahmen. aue Hilfsmaßregeln getroffen worden: Brotverteilung, Kohlen- Künstlerwald aus. trotz des ungeheuerlichen Wahldruckes der Konservativen in diesem Der„ Fall Bracht" spielte fich folgendermaßen ab. Profeffor fast rein ländlichen Wahlkreis die Gegner des Brodwuchers verteilung, Beschleunigung ausgeschriebener öffentlicher Bauten. Gude fündigt seinen Austritt aus dem Lehrkörper der Akademie Das ist aber auch bereits alles. Das Reich und die Einzelstaaten, 1800 Stimmen gegen 1898 gewonnen. die in den guten Jahren der Industrie die Steuerkraft der Arbeiter an und legt zugleich sein Amt als Vorsteher des Meisterateliers für Einem alten Herkommen gemäß hätte Landschaftsmalerei nieder. Besorgt spricht denn auch bereits die Kreuzzeitung " davon, daß massen so wohl zu schäzen wußten, thun, als gingen fie die Dinge Eugen Bracht , der bisherige Leiter des Schülerateliers für Land- hier bis zur Stichwahl, die am 30. Dezember stattfindet, eine möglichst gar nichts an. Sie haben Erhebungen über den Umfang der Arbeits- schaftsmalerei, in die Stellung Gudes einrücken müssen. Der rege Arbeit, namentlich auch unter den irregeleiteten losigkeit und die gegen sie von den Gemeinden getroffenen Senat der Akademie entscheidet über die Neubefehung Landwählern zu thun fei. Ein wertvolles Bugeständnis, wie