Litterarische Rundschau.
Brandenburgisch- preußische Hiftoriographie.
Spahns, Großer Kurfürst".
Die Frauenfrage,
C.
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Eignet er sich sonach zum Geschichtsschreiber nicht viel beffer, als an die Staatsentwidlung gewinnen zu können, wie es seitdem mur der Efel zum Lautefchlagen, so möchte er doch einen brauchbaren in Preußen Tradition geworden ist." In diesem Punkte ist Herr Kärrner der Wissenschaft abgeben, der nach Schäßen gräbt und froh Spahn von so unbestreitbarer Sachverständigkeit, daß man es nur Bor Zeiten waren die Hohenzollern bei der Auswahl der ist, wenn er Negenwürmer findet, könnte also etwa als tüftelnder mit zaghaftem Widerstreben wagt, einige seinen Behauptungen anAutoren, denen sie die historische Würdigung ihrer Großthaten an- Quellenkritiker, anspruchsloser Verfasser von Lehrbüchern oder lebens- scheinend entgegenstehende Thatsachen zu erwähnen. Einer der vertrauten, nicht eben vom Glücke begünstigt. Wenigstens liest man länglicher Vorleser von Kollegheften Nützliches leisten, wenn es ihm höchstgestellten Leute im damaligen Preußen, v. Manteuffel, läßt sich über die brandenburgisch- preußischen Geschichtsschreiber des Beit- nicht mangelte an den dafür nach Humboldt unerläßlichen Voraus- einmal so aus: Jeder Unterthan in diesem Lande, wes Standes raumes zwischen 1640 und 1740 in Friedrichs des Großen fegungen, nämlich an einem dergestalt auf den Gegenstand gerichteten er immer sei, wird als ein geborener Sklave betrachtet, über den Abhandlung über die Sitten und Gebräuche: Dies Jahr- Gemüt..., daß sich die Ansichten, Gefühle und Ansprüche der Persönlich der Herr nach Gutdünken verfügen kann. Alle Welt ist hundert brachte feinen guten Historiker hervor. Man beauftragte feit darin verlieren und auflösen". Der Sinn für die geschichtliche Wahr überzeugt, daß man alle Gelehrten verjagen und alle Teissier, die Geschichte von Brandenburg zu schreiben; er verfertigte heit aber ist bei Spahn, wenn überhaupt, so nur ganz rudimentär vor- Universitäten zerstören würde, wenn man fich davon Profit eine Lobrede. Pufendorff schrieb das Leben Friedrich Wilhelms, und handen. Die behördlich genehmigten Universitätshistoriker freilich, die jetzt verspräche. Man liebt die Gelehrten nur soweit, als sie zur Ber um nichts wegzulassen, vergaß er weder seine Kanzleischreiber, noch wider ihn mit zu Felde ziehen und sich auf einmal für freie, voraus- mehrung der Accifeneinkünfte dienen können." Die Stelle findet sich feine Kammerdiener, deren Namen er ermitteln fonnte. Unsere segungslose Wissenschaft begeistern, thäten durchweg wohl daran, in einem Briefe Manteuffels an Leibnizens Popularisator Wolff, Schriftsteller haben, wie mir scheint, in Ermangelung der Fähigkeit, flüglich zu schweigen. Ist doch Herr Spahn in seiner Auffassung der der durch Kabinettsorder vom 8. November 1728 seiner Profeffur das Wesentliche vom Nebensächlichen zu unterscheiden, es immer Vergangenheit der Hauptsache nach Bein von ihrem Bein, Fleisch von entsegt und bei Androhung des Stranges aus Halle ausgewiesen daran fehlen lassen, die Thatsachen zu beleuchten, ihre schleppende ihrem Fleisch. wurde, weil König Friedrich Wilhelm I. fich hatte einblasen lassen, und übermäßig mit Inversionen und zahllosen Beiwörtern beladene Seine Voreingenommenheit besteht durchaus nicht in waschechtem nach Wolffs Grundsägen dürften Deserteure nicht bestraft werden. Brosa tnapper zu fassen; sie haben als Pedanten geschrieben anstatt Ratholizismus. Das einzige Beugnis für das Glaubensbekenntnis des Bur nämlichen Zeit war Leibnizens Nachfolger als Präsident als Leute von Geist." So stellt er auch in der Einleitung seiner Herrn Spahn in vorliegendem Buch ist die Datierung der Vorrede der Akademie jener Baul Gundling, mit dem das Tabakslleberblicke über die brandenburgische Geschichte den Pufendorff, am Tage der hl. Elisabeth von Thüringen ". Im übrigen ist seine follegium seinen Schabernad zu treiben pflegte: man nahni Hartknoch, Lockelins als, Handwerkern, die ängstlich und wahllos ein Auffassung durchaus nicht rechtgläubig katholisch. Dafür zeugt aus- ihn da nicht ernst, und so pflegt auch die Nachwelt massenhaftes Material anhäufen, das muglos bleibt, bis reichend schon sein Urteil über den schwedischen Flibustier: Gustav in ihm einen luftigen Rat zu sehen. Die Bedeutung dieses Mannes, ihm ein Baumeister die Form gegeben hat", gegenüber Adolf zog in der That im Dienste einer für ihn heiligen Sache in dem das Hofnarrenamt mit der Würde eines Hof- Historiographen jenen Teiffier, den den man sich zu Friedrichs I. geit aus über Meer: die die Begeisterung für den Glauben und die vereinigt war, für die Blüte von Kunst und Wissenschaft" unter den Holland verschrieb, um die brandenburgische Geschichte ge- Absicht politischer Erfolge waren untrennbar in seinem Denken ersten Hohenzollern - Königen sollte Spahn einmal vom Standpunkte nießbar zuzurichten, und ergänzt das frühere Urteil über verbunden". Damit befindet Spahn sich im Widerspruch positiven Christentums, jedoch in unbeirrter Forscherredlichkeit". diesen Banegyrifer dahin: Er hat anscheinend nicht gewußt, zur geltenden katholischen Meinung wie zur historischen würdigen: an der nötigen Historiker- Rongenialität", um eines feiner, daß die Wahrheit für die Geschichte ebenso wesentlich ist, wie die Wahrheit, aber durchaus im Einklange mit seinen protestan- Lieblingsworte zu gebrauchen, könnte es ihm in diesem Falle ficher Seele für den menschlichen Körper." Was man auch sonst von des tischen Kollegen. Wenn er ein treuer Sohn der allein selig- nicht fehlen, alten Frig eignen Geschichtswerken halten mag, in dem Fall seines machenden Kirche wäre, so könnte er auch nicht mit seinen SymUrteils über die brandenburgischen Historiographen hat er sich jeden pathien, wie es ganz offensichtlich der Fall ist, auf der Seite der falls im Befit der Eigenschaft des Geschichtsschreibers gezeigt, apostolischen, d. H. auf eine Versöhnung und Verschmelzung von ein rüdwärts gewandter Prophet zu sein. Denn die beiden Katholizismus und Protestantismus gerichteten Bestrebungen stehen, von dem königlichen Autor angedeuteten Reihen gehen auch wie sie in der von ihm behandelten Epoche hier und da auftauchen im weiteren Verlauf der Dinge nebeneinander her. Er muß sie und ihm augenscheinlich auch heute, unter dem Zeichen der Sammelgeahnt haben, den bändereichen Nante, dessen„ Zehn Bücher preußischer politit, als zeitgemäß erscheinen. Er weiß eben, woher der Geschichte" uns ein intereffantes faftum mit hundert Seiten ödester Wind weht, und seine Meinung, daß die Vorsehung Preußen die Trotz des ganz internationalen Charakters und der stetig Langeweile bezahlen laffen, und gleichzeitig den elegant geledten Hegemonie in Deutschland bestimmt habe, ist also nur ein andrer, wachsenden Bedeutung der modernen Frauenfrage, fehlte es mert Erzpriester der Hohenzollernlegende, Treitschke , bei dem man den veränderten Umständen gemäß religiös herausgeputzter Aus- würdigerweise bisher abgesehen von Bebels Frau" gänzlich nur mühsam aus dem Wust der Verdrehungen ein Körnchen drud für die herkömmliche Redensart von der historischen Mission an einem guten zusammenfassenden Buch über alle einschlägigen Wahrheit herausschält. Der neueste Darsteller eines Stückes aus Preußens. Probleme. Wenigstens konnte man bei aller verschwenderischen Beder brandenburgisch- preußischen Vergangenheit, Martin Spahn , Das ist seine wichtigste Voraussetzung". Man vermag wirklich nuzung von Tinte und Druckerschwärze, auch seitens der Frauen hat nun den Beweis geliefert, daß jene beiden Richtungen teine nicht recht einzusehen, was der ganze Lärm unter den gelehrten selbst, sehr in Verlegenheit geraten, wenn jemand nach einem unvereinbaren Gegensäge bilden; sie haben ihre Synthese gefunden Berrücken soll, wenn man sich aus Spahns Buch überzeugt hat, daß empfehlenswerten Gesamtwert über die Entwicklung und den in dem erfindungsreichen Genius des Bahnbrechers, der neuerdings er nur die Hohenzollern - Legende wiederfäut, wie er sie von jenen heutigen Stand der Bewegung fragte. Das bisher Vorhandene so viel von sich reden macht: dieser jüngste Biograph des fo- fundigen Auguren gelernt hat, bloß mit einer ihm eignen Sauce ober- berührte entweder nur Teilerscheinungen der ganzen Frage oder es genannten Großen Kurfürsten") vereinigt in fich harmonisch den flächlich begoffen. Er geht freilich bei seinen Lobhudeleien, feinen behandelte sie vom rein psychologischen, ethischen oder geistigen gelehrten Bedanten und den kotaugewandten Lobredner, welch' lieb- Bertuschungen, seinen Beschönigungen äußerst naiv zu Werke, was Gesichtspunkt, aus der individuellen Auffassung des Schrifts liche Mischung er noch zeitgemäß veesezt mit einer starken Dosis ja bei dem Grade seiner geistigen Kapazitäten nicht anders zu erstellers oder der Schriftstellerin heraus. Das trifft z. B. salbungsvoller Gottseligkeit. warten ist. Aeußerst amüsant ist z. B., mit welcher bärenhaften Un- in sehr hohem Maße auch für das Buch von Frau In dem steeple- chase feiner Karriere hat Herr Spahn wahr beholfenheit er sich dreht und windet, um an seinem Großen Kur- Perkins- Stetson: Mann und Weib" zu, das im vorigen Jahre era scheinlich noch nicht die Zeit gefunden, Wilhelm von Humboldts fürsten das tiefe und rege Nationalbewußtsein zu retten, das er ihm, schien und in Frauenkreisen überall besonderes Aufsehen erregte. fchöne Abhandlung über die Aufgabe des Geschichtsschreibers zu wie„ köstlichen Zeiten" unter König Friedrich I. andichtet. Dies Meiner Anschauung nach nicht unbedingt mit Recht. Denn was es studieren. Sonft möchten ihm doch vielleicht einige Zweifel auf- Nationalbewußtsein war bekanntlich so rege, daß es dem Kurfürsten bietet, sind wohl ganz geistreiche und zum Teil recht originelle geftiegen sein, ob er denn diese Aufgaben zu lösen befähigt sei. Da wiederholt vaterlands verräterische Bündnisse mit dem Sonnenkönig Ideen über das geschichtliche Werden des weiblichen Charakters; Heißt es nämlich u. a., die Bearbeitung der Geschichte sei wider das Reich als etwas durchaus Erlaubtes, rein Selbst- aber solche rein persönlichen Betrachtungen befizen wir übergenug, nicht weniger, als Philosophie und Dichtung, eine freie, verständliches erscheinen ließ. Das letzte, jahrelang bestehende dieser und ihr Wert bleibt schließlich so lange sie nicht auf historische in sich vollendete Kunst. Zur Ausübung freier Künfte aber Bündnisse verschuldete in erster Linie den Verlust Straßburgs durch Untersuchungen gegründet sind doch immer mehr oder weniger befähigen bekanntlich Protektion und Sizfleisch nicht allein, die Reunionen. Das thut Spahn, der für die Verrätereien andrer problematisch. sondern es gehört auch ein bißchen Kopp" dazu, um mit einem von deutscher Fürstenhäuser die schärfsten Worte findet, also mit einem Das vor kurzem erschienene Buch von Lily Braun ") dürfte Spahns Hohenzollern zu reden. Sein Opus ist ein sprechender stillen Trommelichlage ab: Jn seinem Grimme( gegen Oestreich) warf nun die vorhandene Lücke ausfüllen, wenigstens wenn der in der Beweis dafür. Er krankt an der alten, deutschen Manie, alles zu er sich Ludwig XIV. fast vor die Füße mit Beteuerungen seiner Unter- Borrede angekündigte zweite Teil, der neben der civilrechtlichen fagen. Sein Thema lautet:„ Der Große Kurfürst"; er giebt seinem thänigkeit, deren Wiederholung der vaterländische Geschichtsschreiber und öffentlichrechtlichen Stellung des Weibes auch die psychologische Buch aber noch den vielverheißenden Untertitel: Die Wiedergeburt gern vermeidet, unter dem gerechtfertigten Vorwande der dem Kurfürsten und ethische Seite des Problems erörtern soll, dem vorliegenden Deuschlands", und beabsichtigt, seinen Lesern einerseits eine um- ftets eigen gewesenen Maßlosigkeit des Ausdrucks bei Aufwallungen seiner ersten an Wert nicht nachsteht. Denn allerdings zu einer guten faffende Uebersicht über das Leben und die Entwicklung der deutschen Leidenschaft". Das ist gewiß ein dreistes Taschenspielerkunststückchen, Darstellung der Gesamtbewegung gehört neben ihrer ökonomischNation von 1555 bis 1713 zu geben, andrerseits die Persönlichkeit des das sich aber nur durch den ungewöhnlichen Grad seiner Ungeschicklich historischen Begründung unbedingt auch die Entwicklung der mensch Großen Kurfürsten als die kräftigste und erfolgreichste innerhalb dieses teit, nicht in der Art von der üblichen Beseitigung derartiger Steine lich intereffanteren psychologischen und socialgeschichtlichen Bedeutung Zeitraums deutlich zu machen". Dieser merkwürdigen Doppelaufgabe des Auftoßes unterscheidet. der Frauenfrage. Nur muß diese Entwicklung sich an die realen fucht Spahn in seinem Büchlein, das nach Abzug der zahlreichen Ganz Herrn Spahns geistiges Eigen ist nur seine neue Auf- Thatsachen des Frauendaseins in Vergangenheit und Gegenwart anAbbildungen kaum 120 Seiten umfaßt, gerecht zu werden, nicht faffung von dem Wesen der deutschen Entwicklung im Zeitalter des lehnen, statt wie in der Mehrzahl der bisher vorhandenen Schriften etwa, indem er in weiser Selbstbeschränkung eine bestimmte Seite dreißigjährigen Strieges und des Sonnentönigs, womit in der That die frei in der Luft zu schweben. Lily Brauns Buch entrollt der Entwicklung in den Vordergrund rückt und im übrigen von Hohenzollernlegende einen bisher nicht bestiegenen Gipfel erklimmt. in dem vorliegenden Bande diese geschichtlichen und wirtschaftjedem überflüssigen Detail abfieht. Anstatt dessen find wir bald Seine wissenschaftliche Entdeckung fündigt sich stolz an durch den lichen Grundlagen des heutigen Frauenproblems in anschaulicher in Oestreich und bald in Brandenburg , bald in Bayern und bald in Untertitel„ Die Wiedergeburt Deutschlands im 17. Jahrhundert". Darstellung. Der geschichtliche Abriß ist verhältnismäßig furz; er Sachsen . Ja, das ganze europäische Theater wird uns vorgeführt Die Wiederaufrichtung der Nation beginnt nämlich mit dem giebt in gedrängter Uebersicht einen Auszug aus dem, was durch mit einem zahllosen Personal, das uns durchweg bloßer Name bleibt. Jahre 1617, als Kaiser Ferdinand II. zur Regierung gelangte, also Morgan, Bachofen und die bekanntesten Historiker der sogenannten Dafür wird man freilich hin und wieder mit langatmigen Charakter- unmittelbar vor dem Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, geschichtlichen Zeit über die Stellung des Weibes in den Hauptbildern entschädigt von der Art jenes kürzlich in diesen Spalten den man gemeinhin als die Vollendung von Deutschlands fulturepochen mehr oder weniger geläufig war. Es hätte den Wert mitgeteilten von Kaiser Ferdinand II. Man lernt da wirklich den Unglück anzusehen pflegt. In Wirklichkeit war er- immer nach der Braunschen Arbeit fraglos noch erhöht, wenn sie auch den oft Menschen in seinem Widerspruch kennen, d. h. Herrn Spahn, Herrn Spahn eine Erziehungsschule für das deutsche Volk, die empfundenen Mangel einer eingehenderen Untersuchung des nicht sein jeweiliges Opfer. Und wie er die Weltpolitik nur in seinem zweiten Teile so hart wurde, daß sie den Erneuerungs- Frauenlebens in den verschiedenen Geschichtsperioden vor unsrer Zeit in den Kreis seiner Betrachtung zieht, den ganzen Krims- prozeß vorübergehend aufzuhalten vermochte. Davon aber erholte mehr Rechnung getragen hätte. Das aber ist allerdings bei der trams ber diplomatischen Geschichtsschreibung zu einem fich unser Land unter seinen genialen Fürsten bald, und es brach Dürftigkeit und Berstreutheit der historischen Quellen eine äußerst trüben Extraft zusammenziehend, so sucht er die wirtschaft- dann im Zeitalter des hochgegriefenen Absolutismus, also jener schwierige Aufgabe, die für sich allein einmal der Arbeit fünftiger liche und technische Entwicklung innerhalb der ereignisreichen Ludwig XIV. nachäffenden Sonnenfürsten, das man als die Epoche Historiker, vielleicht auch Historiferinnen, vorbehalten bleibt. Epoche von beinahe 160 Jahren in einzelnen zu verfolgen, zeichnet von Deutschlands tiefster Erniedrigung zu betrachten pflegt, inauguriert Der besondere Wert des Braunschen Werkes liegt jedenfalls in er das ganze geistige Leben und behandelt auch die bildenden und von dem Schöpfer des preußischen Musterstaats, dem Großen Kur- der Behandlung der Arbeiterinnen frage und speciell in der zeichnenden Künste. Das Ergebnis ist natürlich, daß man nicht einen fürsten, und auf die Höhe gelangend unter dem ersten preußischen ausgedehnten Benutzung und reichhaltigen Zusammenstellung des Begriff bekommt, sondern es wie ein Mühlrad im Kopf herumgehen König, eine Blütezeit der deutschen Nation im Innern wie nach Außen vorliegenden Quellenmaterials. Frau Braun schildert eingehend die fühlt. Was für ein Kehrichtfaß und eine Rumpelfammer bei solchem on. Das sind teine schlechten Wize, sondern es ist die erhebende technischen Umwälzungen der modernen Juduſtrie, die dahin führen Mangel jeglicher Raumökonomie und jeglichen Sinnes für das Wesent- Geschichtsphilosophie des neuesten preußischen Historikers, den dann mußten, auf der einen Seite die Handfertigkeitserzeugnisse der liche und Unwesentliche herauskommt, davon ist eine ergögliche Probe z. B. die scheußlichen Metzeleien des Krieges um die spanische Erb- Frauen durch Maschinenarbeit zu verdrängen, auf der andern aber was folgt: Bayerns Länderbesit war stetig mit ihm gewachsen. folge zu folgendem Hymnus begeistern:" Ruhm und freudenreiche an Stelle der gelernten Arbeit des Mannes die ungelernte und Als der Erfolg des Werkes sich überschauen ließ, faßen bayrische Kriegestage in der Geschichte unfres Voltes, nach einem halben deshalb billigere der Frau zu seßen. Die Zahlen, die die Verfasserin Prinzen in der Abtei Berchtesgaden und auf den Bischofstühlen von Jahrtausend die ersten wieder, an denen es sich schrankenlos er- aus den statistischen Erhebungen der verschiedenen Länder für das Freysing( 1566-1612, 1639-1694, 1723-1763), borzüglich aber freuen konnte, Vorläufer der Tage von 1813 und 1870 find in Wachstum der proletarischen Frauenarbeit und ihre Verteilung auf die von Köln ( 1588-1761, Lüttich ( 1581-1688, 1694-1723, 1744-1763), unfrer Erinnerung aufgelebt. Nicht aber ein spielendes Glück hatte einzelnen Industrien zusammenstellt, bilden eine übersichtliche und Hildesheim ( 1573-1688, 1714-1763), Münster ( 1585-1650, 1683 bis fie uns zugetragen, sondern wir hatten sie uns in Harter wertvolle Quelle für jeden, der sich über diese Verhältnisse unterrichten 1688, 1719-1761) und Paderborn ( 1618-1650, 1719-1761)...." Borbereitung aus eigner Kraft verdient." Es muß in der oder auf einschlägigen Gebieten arbeiten will. Frau Braun hat fast durcha Wie er hier hilflos in interesselosen, raumtaubenden Einzelheiten That ein erhebendes Bewußtsein für die Sachsen und Breußen gängig neben den deutschen statistischen Arbeiten amtlichen wie ertrinkt, so fertigt er uns anderswo mit einer dürren, stilisierten gewesen sein, die von ihren biederen Landesvätern an die Alliierten privaten auch östreichische, englische, französische und amerikanische Zeittafel dieser Art ab:" Der 1678 begonnene Strieg erwuchs verkauft wurden, daß sie zum Besten einer würdigen Hofhaltung benutzt und dadurch einen sehr klaren Einblick in die allgemeinen mit der Zeit ebenso zu einem fast endlosen Weltkriege, wie der, der ihres angestammten Fürsten bluten durften, um Auguft den Starken Entivicklungstendenzen der Frauenarbeit gegeben. Sie kommt dabei von 1618-1648 im Reiche, bis 1660 im Westen und Rordoften feine nimmersatte Wollust, Friedrich I. seine grenzenlose Eitelkeit und in mehrfacher Hinsicht zu interessanten Resultaten: Europas gewährt hatte. Oestreich, Brandenburg , das Reich und Prachtliebe befriedigen zu lassen. " Die starte Zunahme der proletarischen Frauenarbeit wird fast die Staaten führten ihn gegen Frankreich ; auch Spanien focht auf Herr Spahn scheint ja nun selber die unangenehme Empfindun immer mit einer Berdrängung der Männerarbeit in Zusammenhang ihrer Seite, doch kam es nur noch wenig in Betracht. 1675 griffen zu haben, daß mit Friedrich I. nicht alles in bester Ordnung ist. gebracht. Zum Beweise dafür beruft man sich auf die oft beobachtete, die Schweden und Dänemark ein, 1676 die Ungarn und die Drum stürmt er eilends alfo in die Saiten:" Die Bedeutung im vorigen Abschnitt auch von uns angeführte Thatsache, daß durch Pforte, 1689 England, 1700 Rußland und Polen . Die Friedrichs I. für die geistige Kultur des Staates wird so gern über die Einführung neuer, leichter zu handhabender Maschinen in gewiffen wichtigsten Friedensschlüsse, die sein Ende nach und nach sehen, und doch vermag gerade sie ihn... ebenbürtig zwischen Fabrikationszweigen Frauen an Stelle der Männer treten. Ganz abherbeiführten, waren der von Karlowig 1697, der Ungarn und feinen Vater und seinen Sohn zu stellen." Er hat die Berliner gefehen davon, daß es auch Maschinen giebt, z. B. die Seta Siebenbürgen an Oestreich brachte( 26. Januar 1699), die von Utrecht Akademie der Wissenschaften begründet; Spahn vergißt frei maschine, die ihrerseits wieder die Frauenarbeit verdrängen, zeigt es und Baden, welche Frankreich gegenüber die Grenze herstellten lich wohlweislich, das Motiv anzugeben: Man überredete sich an der Hand der Statistit, daß im allgemeinen von ( 13. April 1713 und 8. Sepember 1714), sowie die Frieden zu Stock- Friedrich I.", sagt sein Enkel,„ daß es zu seiner töniglichen Würde einem Erfaz der Arbeiter durch Arbeiterinnen kaum die Rede sein holm zwischen Schweden , Hannover und Breußen( 20. November 1719 gehöre, eine Akademie zu haben, wie man einem neugebackenen fann, es sich vielmehr um Verschiebungen handelt. Die gegenteilige und 1. Februar 1720) und zu Nystädt zwischen Schweden und Ruß- Adeligen glauben macht, daß es wohlanständig sei, eine Meute Hunde Behauptung ist auch eines jener auf ungenügender Kenntnis der land( 10. September 1721). Man sieht ohne weiteres: Spahn geht zu unterhalten." Das kümmert Herrn Spahn aber nicht, der sich Thatsachen beruhenden Schlagworte der Frauenbewegung." durchaus ab die Herrschaft des Geistes über den Stoff, und wie diese vielmehr mit Wohlbehagen über die Begründung der Universität Dagegen bestätigen auch Frau Brauns Tabellen die allgemein erfte Boraussetzung zu fünstlerischer Behandlung der Historic, fehlen Halle verbreitet:, 1692-1694 entstand durch Friedrichs I. Gründung angenommene und wirtschaftlich sehr bedeutsame Thatsache, daß im ihm auch die übrigen. die Universität Halle, und die Berufungen erfolgten mit einem Ge- Verhältnis zu der Zunahme der Frauenarbeit in Handel und fühl für die wirklich überlegenen Talente, mit einer geistigen Furcht Industrie- einer starten Zunahme auch im Vergleich zum Wachs*) Martin Spahn , Die Wiedergeburt Deutschlands im 17. Jahr- lofigkeit und doch dem wohlerwogenen Bewußtsein, auch die freiesten Humbert. Der Große Kurfürst. Mainz . Franz Kirchheim. 1902. Geister durch die dem Staatswesen innewohnende Straft in Hingabe*) Verlag von Hirzel, Leipzig .
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