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Nr. 4. 19. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

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geeignet, die Reservelieutenants Würde in den Augen derer von Besitz und Bildung" start zu entwerten?

Sonntag, 5. Jannar 1902.

feit den russischen Studenten freundschaftlicher gegenübertreten, sobald diese erst durch Anrempelung einer anständigen Frau auf offener Straße den Beweis geliefert haben, daß auch sie sich gewissen deutschen  " Sitten zu nähern verstehen.

Die Pädagogische Zeitung", der die Nachricht von dem ersten Der Wahlverein für den vierten Berliner   Reichstags- Reservelieutenant unter den Berliner   Gemeindeschullehrern ent­Wahlkreis( Often) hält am Dienstagabend 8 Uhr Gr. Frank­Neue deutsche Postkarte. Die Form der Postkarten wird eine furterstraße 117 seine Versammlung ab. Tages- Ordnung: 1. Vor- nommen ist, begrüßt Herrn U. als, Bahnbrecher". Bir glauben trag des Abgeordneten E. Rosenow über die allgemeine Arbeits- indes, daß ihm doch nicht viele auf dieser Bahn folgen werden; jedenfalls abermalige lenderung erfahren. Bei den neuerdings in größerer losigkeit, ihre Ursachen und ihre Beseitigung. 2. Diskussion. 3. Ver- dürfte es schwerlich so bald dahin kommen, daß die Reserve: Bahl eingeführten Stempelniaschinen tommt der Ortsstempel nahezu schiedenes. lieutenants- Würde anfängt, als standesgemäß" für einen in die Mitte des oberen Randes der Briefe und Karten zu stehen. Reinickendorf  . Die Listen zu der im März stattfindenden Volksschullehrer zu gelten. Offen gestanden: wir wünschen sogar Er trifft dort auf den Postkarten den Vordruck Deutsche Reichspost Gemeindewahl liegen vom 15. Januar bis 1. Februar im Rathause und hoffen es, daß dieser erste Reservelieutenant an den Berliner   Postkarte", wodurch seine Deutlichkeit sehr beeinträchtigt wird. Um die Lesbarkeit des Ortsstempels unter allen Umständen zu gewähr­aus. Ausführlichere Bekanntmachung erfolgt. Gemeindeschulen möglichst der einzige bleibt. Es ist wirklich nicht leisten, wurde vor kurzem vom Reichs- Postamt angeordnet, daß der Die Mitglieder des Wahlvereins für West halten ihren Diskutier- nötig, daß der Reservelieutenantston, der sich unter den Vordruck in die linke obere Ede der Karte zu stehen kommt. abend jeden Dienstag 9 Uhr bei Engel, Eichbornstr. 68, ab. höheren Kollegen" manchmal in recht eigenartiger Weise bemerkbar Diese Maßregel gelangt zur Ausführung, fobald der jezige Wilmersdorf  . Mittwochabend 81/2 Uhr findet die General- macht, am Ende auch noch bei den Volksschullehrern Eingang findet; Borrat an Karten abgesezt oder außer Kurs gesetzt sein wird. bersammlung des Wahlvereins in Wittes Volksgarten, Berliner  - womit wir übrigens nichts gegen Herrn U., den ersten Berliner   Sie muß also spätestens mit der Einführung der Einheitsmarken und Karten am 1. April in Geltung kommen. Der Vordruck straße 40, statt. Genossen, welche Parteitagsprotokolle haben wollen, Bollsschullehrer- Reservelieutenant, gesagt haben wollen. fönnen solche in dieser Versammlung zum Preise von 25 Pf. in Deutsche Reichspost" wird bei den gemeinsamen Marken für das Straßenpflasterungen. Die Baudeputation II Hat beschlossen, Reichspostgebiet und Württemberg   bekanntlich in die Worte Deutsches Empfang nehmen. eine große Zahl von Straßen in diesem Jahre umpflastern zu lassen. Meich" abgeändert. Bei den Postkarten wird die Aenderung nach Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 31/2 Millionen Mark, die, einer neuen Anordnung der Postverwaltung ganz vermieden. Die vorbehaltlich der Zustimmung des Magistrats und der Stadt- Starten sollen lediglich den Vordruck" Postkarte" in der oberen linken verordneten- Versammlung, in dem kommenden Etat eingestellt worden Ecke erhalten. Die Bezeichnung Deutsche Reichspost" oder Deutsches sind. Unter den Straßen, die neues Pflaster und zwar Asphalt- Reich" fällt ganz weg. pflaster erhalten sollen, befinden sich folgende: Unter den Der Verband des technischen Bühnenpersonale teilt uns Linden, für die 767 000 m. in zwei Raten von 385 000 m. und 382 000 m. verlangt werden, Alexander- Ufer, Königgrägerstraße, durch seinen Vorsitzenden Paul Rook mit: Die Direktion des Mauerstraße, Stegligerstraße, Cuvrystraße, Alte Jakobstraße zwischen Schiller- Theaters brachte ihren Angestellten im neuen Jahre eine Hollmann und Neuenburgerstraße, Neuenburgerstraße zwischen freudige leberraschung, indem sie 5000 m. vom Neingewinn unter Linden- und Alexandrinenstraße, ein Teil der Wrangelstraße, ein Teil diejenigen verteilte, welche 5 Jahre und länger dem Institut an­der Cotheniusstraße, der Pappel- Allee, der Kastanien- Allee( wo- gehören. Es bekamen Logenschließer und Garderobenfrauen 30 bis 50 M., Leute vom technischen Bühnenpersonal 80-150 M. und Dar­Streligerstraße, für 134 000 Mart verlangt werden), der der Scharnhorststraße, der Schwedterstraße( wofür 112 000 Mart ſteller bis 300 M. Diese Einrichtung steht wohl einzig in der eingestellt find), der Templinerstraße, der Wollinerstraße( wofür Theaterwelt da. 105 000 M. erforderlich sind), der Zionskirchstraße, wofür 104 000 m. Aus der außerordentlichen Magistratsfihung vom Sonn­verlangt werden, der Lehrterstraße, Lübeckerstraße, des Nettelbeck- abend. Die Verwaltung der fiskalischen Kaltbergwerfe Rüdersdorf  , Plages   usw. Steinpflafter auf Ries sollen u. a. erhalten: der an der auch die Stadtgemeinde Berlin   beteiligt ist, hat den Bau von Mariendorf  , Tempelhof  , Marienfelde  . Dienstagabend Blücherplatz, die Görligerstraße, Neu Kölln a. W., die Choriner Arbeiterwohnungen in Rüdersdorf   beschlossen. Der Magistrat hat 81/2 11hr findet bei Adet, Germaniaftr. 1, eine Versammlung des straße, die Fehrbellinerstraße, Hochstraße, Rügenerstraße, die Wiesen- den Beschluß gefaßt, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverord Wahlvereins statt. In derselben wird Genoffe H. Wetter einen straße, die Wriezenerstraße, die Behdenickerstraße, Altonaerstraße u. a. neten- Versammlung, den auf die Gemeinde Berlin   entfallenden Anteil Vortrag über Die Landtagswahlen und ihre Be- Die Warschauer Brücke foll mit Holz und Bimsteinbetonbettung der Kosten zu übernehmen. deutung für die Arbeiterschaft" halten. gepflastert werden und Steinpflaster auf Schotter sollen u. a. folgende Straßen erhalten: der Marheinede Platz, Warschauerstraße, Memelerstraße, Feldstraße, Swinemünderstraße, Wiesenstraße, Haide­straße, Waldstraße usw.

Schöneberg  . In den Auguste Victoria- Sälen, Lutherstr. 31/32, wurden in lezter Zeit häufig Festlichkeiten veranstaltet, wozu man unter der Behauptung, daß das Lokal frei sei, Billets in Arbeiter freisen abzusetzen suchte. Es ist aus diesem Anlaß mit dem Juhaber Der genannten Säle wegen Hergabe derselben zu Versammlungen Rücksprache genommen worden. Der Wirt verhielt sich aber unsren Wünschen gegenüber durchaus ablehnend und wir erwarten fomit, daß die den Arbeitern für diese Lokalitäten angebotenen Billets in allen Fällen zurückgewiesen werden. Die Lokalkommission von Schöneberg  . Wahlverein Steglig. Mittwoch findet die nächste Vereins bersammlung statt. Genosse Rapp referiert über Die Arbeits­not und die Stellung unsrer Gemeinde dazu." Wir weisen ferner darauf hin, daß laut Beschluß der Generalversammlung die regelmäßigen Vereinsversammlungen in diesem Jahre jeden ersten Mittwoch im Monat stattfinden. Der Vorstand.

Köpenick  . In der Mittwochabend 71/2 Uhr im Hotel Kaiserhof statifindenden Boltsversammlung erfolgt u. a. die Auf­stellung der Kandidaten zur Stadtverordnetenwahl.

Lokales.

Das Wohnungssuchen

gehörte noch nie zu den Annehmlichkeiten im Leben der Berliner  

Baumanpflanzungen find in folgenden Straßen vom Magistrat in Aussicht genommen worden: Görligerstraße, in der Pappel­Allee, in der Warschauerstraße, Memelerstraße, Feldstraße, Kastanien Allee, Strelitzerstraße, Scharnhorststraße, Swinemünderstraße, Wiesen­straße, Waldstraße und einigen andern, darunter die Linden. Die ,, Freien Stunden", jene von der Buchhandlung Vor: Arbeiter und kleinen Leute. War das Suchen nach einer passenden wärts herausgegebenen Wochenhefte zu zehn Pfennig, haben sich bei Wohnung für den Proletarier selbst zu jener Zeit, wo man noch nicht von einer eigentlichen Wohnungsnot reden fonnte, mit den den Freunden einer guten Romanlitteratur stetig wachsende mannigfachsten Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten verknüpft, so Sympathien erworben, und so ist wohl anzunehmen, daß auch der befinden sich die Wohnungsuchenden gegenwärtig in einer umso neue, jetzt beginnende Jahrgang dieser Zeitschrift, auf den in schlimmeren Lage, als den Hausbesigern mit wenig Ausnahmen dem heute unfrem Blatte beigefügten Prospekt hingewiesen wird, infolge des Mangels an kleinen Wohnungen der Stamm gewaltig sich in der Arbeiterschaft viele neue Leser erobert. geschwollen ist. Kleine Wohnungen sind so start begehrt,

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entgegen.

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Die mehrfach verschobene Milchkonferenz im preußischen Landwirtschafts- Ministerium soll nunmehr unter Teilnahme von Vertretern des Milchhandels amt 6. Januar stattfinden.

durchgegoffen und angezündet hat, denn in beiden Räumen ließ sich der Brandherd unmittelbar an der Thür feststellen. Der darüber­Feuerwehr mußte einen Hakenleitergang bis zur Dachhöhe herstellen liegende Lagerraum der Firma Bölzig ist total ausgebrannt. Die und mit zwei Nohren eine Stunde Wasser geben, um die Gefahr zu beseitigen. Der Materialschaden ist erheblich, doch findet eine Betriebs­störung nicht statt.

Einen Selbstmordversuch im Eisenbahnzuge verübte der 19jährige Kaufmann Erich Sommer aus Striegau  , welcher den Schnellzug Best- Berlin benuzte. Nach Ankunft desselben auf der Endstation Charlottenburg am borgestrigen Vormittag gegen 111/2 Uhr fanden revidierende Beamte den jungen Mann mit einer Schuß­

Brandstifter treiben Simeonstraße 11 ihr Univefen. Mehrfache Brände, die in den letzten zwei Jahren dort zum Ausbruch kamen, wiesen unzweideutig auf Brandstiftung hin. Im vergangenen Früh jahre wurde der Dachstuhl des Seitenflügels eingeäschert, und kaum var er neu aufgeführt, als er wiederum niederbrannte. In beiden Fällen wurde mit ziemlicher Sicherheit Brandstiftung festgestellt. Diese Brände waren hier um so gefährlicher, als die drei unteren Etagen mit Möbeltischlereien besetzt sind, während im Dachgeschoß durchweg Heine Mieter wohnen, die naturgemäß jedesmal in größter Gefahr schweben. So war es auch gestern früh, als um 31½ hr Fenerlärm auf dem Grundstück laut wurde. Da die Dach­wohnungen bereits start verqualmt waren so fonnten sich die Mieter, notdürftig bekleidet, bekleidet, nur nur durch schleunigste Flucht retten. Im neuen Jahrgang 1902, dessen erstes Heft soeben vorliegt, berde feft, die in über einander liegenden Räumen des zweiten und Die alarmierte Feuerwehr stellte sofort 3ivei Brand­daß der glückliche Befizer von solchen den Preis be- dürfte der Verlag mit den angekündigten Romanen: Der Bastard britten Stodes sich vorfanden. Im zweiten Stock brannte es in dem trächtlich in die Höhe schrauben fann gu einer geit, von Spindler, dem Verfasser des berühmten, auch im Vor- Fournier- und Lagerraum der Möbeltischlerei von Scherkowski und auf dem Warenmarkt die Verkäufer froh sind, wenn sie nur den bisherigen Preis halten können, und wo die Ar- wärts" früher abgedruckten Romans" Der Jude", Im Banne unmittelbar darüber im dritten Stock in dem Fournier- und Lager­beiter, soweit sie überhaupt Beschäftigung haben, in vielen Fällen der Dämonen von Gorki, dem neuen Stern am russischen raum in der Möbeltischlerei von Pölzig  . Das Feuer ist offenbar in Lohnherabseßungen schweigend über sich ergehen lassen Litteraturhimmel, und Ein Seemann von Loti, dem sinnigen, der Weise angelegt, daß man unter den eisernen Thüren Petroleum müssen. Die Hausbefizer find nicht nur in der Lage, die Mieten zu gemütvollen Erzähler, eine gute Auswahl getroffen haben. Spannende steigern, sondern sie können auch unter den Nachfragenden Auslese Schilderungen auf historischen Untergrunde, lebenswahre Bilder halten. Das muß denn auch so mancher von denen erfahren, die aus dem Dasein der Armen und Elenden, und gemütvolle, das Herz gegenwärtig auf der Suche nach einer neuen Wohnung die Straßen packende Erzählungen wir können dem Arbeiter für seine Frau durchziehen. Man sollte es kaum für möglich halten, und doch ist es so, daß jezt, in den ersten Tagen des Januar, die zum 1. Aprit und Kinder diese Behnpfennig- Hefte, die zudem von Staffen, dem frei werdenden Wohnungen zum großen Teil schon vermietet bekannten, sogar jüngst von der Polizei durch Konfistation seiner find. Am Neujahrsmorgen, zu einer Zeit, wo manche Leute von den den Lex Heinze- Männern gefährlichen Bilder ausgezeichneten Künstler Freuden der Silvesterfeier noch lange nicht ausgeschlafen hatten, sah mit prächtigen Zeichnungen geschmückt sind, bestens empfehlen. Be­man in den Proletariervierteln bereits Männer und Frauen auf der stellungen auf die Freien Stunden" nehmen alle Parteikolporteure Jagd nach einer neuen Wohnung die Straßen durchwandern; und wer nur eine halbwegs passende Wohnstätte fand, der beeilte sich, sogleich den Mietsvertrag abzuschließen, sofern der Hauswirt es nicht Die Landesversicherungs- Anstalt Berlin   macht darauf auf­für ratsam hielt, erſt über die Verhältnisse des neuen Mieters Er- mertiam, daß alle im Jahre 1900 ausgestellten Quittungsfarten für wunde im Klosettraum eines Wagens II. Selaffe vor. S. wurde kundigungen einzuziehen oder ihn gar, weil er mit Kindern zu reich die Invaliden- und Altersrenten- Versicherung ohne Rücksicht darauf, nach dem städtischen Krankenhause in Charlottenburg   gebracht, wo­gesegnet" war, zurückzuweisen. So mancher kleine Mieter, der seine ob sie vollgeklebt sind oder nicht, innerhalb des Jahres 1902 selbst er hoffnungslos daniederliegt. Die Motive zu der That find bisherige Wohnung aufgab, weil ihm die Mietssteigerung gar zu dem zuständigen Polizei- Revier zur Aufrechnung und zum Umtausch hoch erschien, hat mit der neuen Wohnung einen Tausch gemacht, vorzulegen sind, z. B. eine am 4. Januar 1900 ausgestellte Karte Wegen schwerer Kuppelei und Diebstahls sind ein gewisser der ihm nicht den geringsten Vorteil brachte. Er ist dem einen spätestens am 4. Januar 1902. Kosten entstehen den Inhabern der Hermann Rothenhagen und seine Geliebte, die 28jährige Luise Ausbeuter entgangen, um sich, der Not gehorchend, dem Karten durch den Umtausch nicht. Höfs, festgenommen worden. Rothenhagen, ein Wann in den andren, nicht minder ausbeuterischen Hauswirt zu über­antworten. Der frommen Germania  " paßt es zur Zeit in den Kram, vierziger Jahren, wohnte früher mit seiner ebenso alten Ehefrau in Während alle Erwerbszweige daniederliegen, steht besonders inbrünstig Kaifertreue hervorzukehren. Sie schreibt: Eine oder aus- und eingingen, gehörte auch Luise Höfs. Rothenhagen der Novalisstraße. Zu den Mädchen, die bei den Leuten wohnten das Geschäft der Hausbefizer in höchster Blüte. Was Rüge für den Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Langerhans enthält jezt noch an fleinen Wohnungen für den nächsten Umzugstermin zu folgende Bemerkung der Kreuz- Zeitung  " in ihrer gestrigen ging mit ihr nach Amerika   durch. Seine Frau zeigte ihn wegen haben ist, das sind meist Räume, die wohl kaum vermietet werden Abenduummer: Wenn in früheren Jahren der Vorsteher der und der Steckbrief, der hinter ihm erlassen wurde, blieb vorläufig schwerer Kuppelei an. Der Mann war aber bereits in Sicherheit würden, wenn die Mieter in der Lage wären, eine ihren Anforde- Berliner   Stadtverordneten- Versammlung die Geschäfte beim Jahres- ohne Wirkung. Nach zwei Jahren fehrten Rothenhagen und die rungen entsprechende Auswahl zu treffen. Aber wie die Ver- beginn mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König er­hältnisse leider liegen, werden auch die erbärmlichsten Wohnungen öffnete, pflegten die socialdemokratischen Stadtverord- Höfs nach Berlin   zurück. Borsichtshalber aber ließen fie fich nicht noch ihren Mieter finden. Kaum auf einem andren Gebiet kann neten vorher den Saal zu verlassen. Da sie sich aber jetzt nieder. in der Hauptstadt selbst, sondern im benachbarten Briz man mit größerem Recht von der Ausbeutung der Notlage als die Herren der Stadt betrachten, üben sie diese Rücksicht auf Sie find festgenommen worden. Inzwischen andrer reden, als in Bezug auf das Berliner   Wohnungswesen, und Anstand und Gesetz nicht mehr, sondern bleiben bei dem Kaiser  - der Tiedstr. 11 gezogen. Hier setzte sie ihre Stuppelgeschäfte fort. war Frau Rothenhagen als Witive Rothenhagen" nach die Bezeichnung ohnungswucher" ist deshalb durchaus hoch einfach auf ihren Plägen sigen, wie in dem gestrigen Ein neuer Hausverwalter, der am 1. Oktober die Wirtschaft in dem zutreffend. Das find Bustände, unter denen die Pro Versammlungsbericht zu lesen ist. Wir wundern uns keineswegs Hause Ziedstr. 11 übernahm, merkte bald, mit wem er zu thun hatte, fetarier schwer leiden. Staat und Gemeinde aber denken über diese Frechheit, sondern nur darüber, daß der Vor- und als es ihm im November zu arg wurde, paßte er jeden Tag gar nicht daran, durchgreifende Maßnahmen zur Beseitigung steher kein Wort der Rüge fand." dieser schreienden Mißstände zu treffen. Wie sollten sie auch! Haben doch in den Parlamenten die Vertreter der befizenden Klasse zum Geschäft und auch das führende Centrumsblatt entdeckt jetzt von und Ferdinand Rothenhagen und Markus David, über den Bei der Kreuz- Zeitung  " gehört das Denunzieren feit alters an der Thür auf, um das Haus rein zu halten. Eines Abends fielen drei junge Männer, Verwandte der angeblichen Witwe, Hermann die Mehrheit, während von Gesetzes wegen dafür gesorgt ist, daß die neuem, daß zur gegenwärtigen Zeit dies schmußige Handwert ein Verwalter her und verlegten ihn erheblich durch Schläge über den Hauseigentümer in der Gemeindeverwaltung das träglich sein könnte. Ehedem, zur Kulturkampfzeit, war es anders. Kopf. Während in dieser Angelegenheit die Untersuchung noch Seft in der Hand behalten. schwebt, strengte der Verwalter Sea a p die Näumungsflage au. Vors gestern mußte daraufhin die Kupplerin die Wohnung verlassen. Gin Theaterarbeiter, der seine eigne Frau eines Abends bei der Rothenhagen getroffen hatte, hatte sie turz vorher wegen der Kuppelei angezeigt.

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So ändern sich die Zeiten.

unbekannt.

Der Reservelientenant als Volksschullehrer. Die Berliner  Russische und deutsche   Studenten. Uns wird aus den Kreisen der an der hiesigen Universität studierenden Russen geschrieben: In Gemeindeschullehrer haben jegt einen Reserve der von den alten Herren des V. D. St. am 18. v. M. einberufenen Lieutenant den ersten in ihren Reihen aufzuweisen. Der Akademikerversammlung tam eine Resolution zur Annahme, deren dem Lehrerkollegium der 35. Gemeindeschule angehörende Lehrer U. zweiter Teil folgenden Wortlaut hat: ,, Die Berliner   deutsche  hat als Einjährig- Freiwilliger in dem Jufanterie- Regiment v. Grol- Studentenschaft richtet an den Stultusminister die ergebene Bitte, aus Groß- Lichterfelde  , über das vor einiger Zeit berichtet wurde, Das rätselhafte Verschwinden des Rentiers Benno Bollad man( 1. Bosensches) Nr. 18 zu Osterode   in Ostpreußen   gedient und Vorkehrungen gegen die Beeinträchtigung des Studiums durch Ausländer wird nummehr die hiesige striminalpolizei beschäftigen, welche ge­ist nach Leistung der vorschriftsmäßigen Uebungen usw. vom Offizier zu treffen, soweit deren minderwertige wissenschaftliche Leistungen beten worden ist, zum Zweck der Aufklärung des eigenartigen Vor­corps des Landwehrbezirks Berlin   zum Reserve- Offizier gewählt oder gesellschaftliche Gewohnheiten die notwendigen falles Recherchen einzuleiten. Auf die Ermittelung des übrigens worden. Seine Ernennung zum Reserve- Offizier des genannten Voraussetzungen für den Zuschnitt mifres akademischen Lebens ver- reichen Mannes ist seitens des Vormundes, Herrn Kaufmann Seine Ernennung zum Reserve- Offizier des genannten miffen lassen."- Wir, ruffische Studenten und Studentinnen, sehen Todtmann, Friedenau  , Lauterstraße 33 wohnhaft, eine Belohnung Regiments ist vor kurzem durch das" Militär- Wochenblatt" vom uns dieser Thatsache gegenüber zur folgenden Erflärung genötigt: von 300 m. ausgesetzt. Bu bemerken ist noch, daß P., als er das 21. Dezember 1901 bekannt gentacht worden. Indem wir annehmen, daß die hier studierenden Ausländer andrer Herr 11. hat allerdings nicht den bei den Boltsschullehrern meist Nationalitäten diese Kundgebung der deutschen   Kommilitonen este Mal gesehen wurde, noch dieselbe Kleidung trug, die er bei üblichen Bildungsgang durchgemacht. Er hat ein Realgymnasium ihrerseits auch nicht unbeantwortet laffen werden und indem wir seiner Entfernung anbatte, daß dieselbe aber, wie bereits erwähnt, besucht, hat hier die Abiturientenprüfung abgelegt und sich dann uns die eingehendere Erörterung der Angelegenheit für spätere Ver- start reduciert war. Es wird mit der Möglichkeit gerechnet, daß privatim zum Volksschullehrer ausgebildet. Immerhin ist er, nur" öffentlichungen in der Prefse vorbehalten, beschränken wir uns jetzt Benno Bollack, vielleicht veranlaßt durch Drohungen, den Versuch ein Boltsschullehrer und war bereits seit längerer Zeit als auf nachstehende furze Bemerkung: Wie auch unfre gesellschaftlichen gemacht hat, nach Italien   zu wandern, woselbst er schon früher vier folcher thätig und definitiv angestellt, als er seine Ernennung zum Gepflogenheiten sein mögen, jedenfalls sind sie derart, daß wir uns in Jahre gewesen ist. In diesem Fall mußte er, wie er das bereits in Zehlendorf   und Kel.- Machnow gethan, feinen Lebensunterhalt durch Reserveoffizier erhielt. Daß er trozdem der Ernennung würdig be- unserem Heimatlande niemals erlauben würden Betteln erwerben, da er keinen Versuch gemacht hat, von seinem funden worden ist, das wird die Berliner   Gemeindeschullehrer ebenso fchaft unseres Landes in Anspruch zu nehmen genötigt find, vor Vermögen oder dessen Zinsen etwas abzuheben. mit Befriedigung erfüllen, wie es in gewissen anderen Kreisen der Oeffentlichkeit ohne jedweden Versuch einer Begründung einen Spielet nicht mit Schießgewehren. Ein Leser schreibt uns: Beunruhigung hervorrufen wird. Ein Reservelieutenant so schweren, für sie in hohem Grade beleidigenden Vorwurf Am Nachmittag des Neujahrstages hielten fich zwischen 3 und 4 Uhr an einem Pantinen Gymnasium"! Ist das nicht zu erheben. Vielleicht wird die moderne Universitätsschneidig in der Laube gegenüber der Pianofortefabrik von Jeschinski in

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