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Der Redacteur des Kleinen Witblattes", Hermann Seyffert, stand gestern unter der Anklage der Verbreitung einer unzüchtigen Abbildung vor der siebenten Straffammer des Land­ gerichts I . Es handelt sich um ein im KI. Wigbl." erschienenes Bild und dazu gehöriges Verschen unter dem Titel Schönröschen" Der Staatsanwalt hielt diese Abbildung für eine unsittliche und beantragte 50 M. Geldstrafe. Der Gerichtshof erkannte auf 150 m. Geldstrafe.

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zur Besorgung von Ausstattungs Gegenständen für eine Wohnung, den Bassus, wonach die Vertrauensleute gleichzeitig Vorstands haben, das Recht ab, sich in die inneren Angelegenheiten dieses die er hier mieten sollte, und der Verlobung folgte in nicht fanger mitglieder des Vereins sein sollten. Dieser Entwurf erhielt dann in reises einzumischen." Beit die Hochzeit. Vei der Verehelichung hatte das Mädchen der Bezirksführer- Zusammenkunft eine Mehrheit von 13 Stimmen, Inter Verschiedenes" wurden folgende Angelegenheiten er dem Angeklagten auch auch den ganzen Rest ihres Vermögens die in den späteren Zusammenkünften noch größer wurde. Ledigt: anvertraut und war dann mit ihm nach Berlin gereist. Die erste Da eine lebereinstimmung der Bezirksführer nicht zu erzielen Klose ersuchte die Genossen der Schönhauser Vorstadt, sich bei Nacht nahmen beide Quartier in einem hiesigen Hotel, da der Bezug war, so sollte die Entscheidung den Mitgliedern überlassen bleiben, der bevorstehenden Arbeitslosenzählung ihren alten der neuen Wohnung erst in einigen Tagen stattfinden sollte. Schon ohne daß vorher auf dieselben eingewirkt werde. Aber kurz vor dem Bezirtsführern zur Verfügung zu stellen. Von mehreren am Tage nach der Hochzeit schüßte der Angeklagte eine dringende Stattfinden der entscheidenden Generalversammlung beriefen die Seiten wurde dagegen Widerspruch erhoben. Klose bemerkie darauf: Geschäftsreise vor, verließ die ihm eben erst angetraute Frau und Bezirksführer der Schönhauser Vorstadt die Mitglieder derselben zu Die Vorbereitungen für die Arbeitslosenzählung feien längst getroffen, kam nicht mehr zurück. Diese sah bald ein, daß es dem sauberen einer besonderen Versammlung zusammen, ohne dem Vorstand davon deshalb möge man noch diesmal und zivar zum legtenmal mit Chemann nur darum zu thun gewesen, sich in den Besitz ihres Mitteilung zu machen. In dieser Versammlung wurde mun be- den alten Bezirksführern der Schönhauser Vorstadt zusammenarbeiten. Geldes zu setzen und sie dann ihrem Schicksal zu überlassen. schlossen: Wenn die Generalversammlung den Entwurf annimmt, Knorr beantragte, für die Schönhauser Vorstadt eine neue Sie hat inzwischen die Ehescheidungsklage eingereicht und nach außer- würde sich die Schönhauser Vorstadt weitere Schritte vorbehalten. Parteispedition einzurichten, weil der Parteispediteur Mars der neuen halb einen Dienst annehmen müssen. Gegen den Angeklagten lagen Auf eine Anfrage, was für Schritte das sein sollen, wurde gesagt, Organisation angehört. Klose und andre führten dagegen aus: noch andre Strafthaten vor, Betrügereien mit Hilfe von Keller- darüber werde man später beraten, die Genossen der Schönhauser die Speditionen seien nicht eine Angelegenheit der einzelnen Vors wechseln 2c. Diese mußten ausgeschieden werden und einer späteren Vorstadt sollten aber Mann für Mann in der Generalversammlung städte, sondern des ganzen Kreises, und so lange Mars als Spediteur Aburteilung vorbehalten bleiben. Gestern wurde Herr Baer vor erscheinen. seine Pflicht thue, dürfe man in dieser Hinsicht nicht gegen ihn vor­läufig zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt Darauf fanden mehrere Generalversammlungen statt, in denen gehen. Der Antrag wurde dem Vorstand überwiesen. und sofort in Haft genommen. der Entwurf beraten wurde. In einer derselben fragte Genosse Eine heftige Debatte rief ein andrer von Knorr gestellter An­Kröhn den Genossen Borgmann: Ob unter dem Beschluß. betreffs trag hervor, welcher verlangt, daß Waschowski, der den Transport der weiteren Schritte etwa zu verstehen sei, daß die Genossen der der Zeitungen für die Parteispedition des Kreises besorgt, diese Schönhauser Vorstadt im Fall der Annahme des Entwurfs eine Arbeit abgenommen werde. Der Antrag wurde durch Uebergang Sonderorganisation gründen wollen? Genosse Borgmann sagte zur Tagesordnung erledigt. die Erklärung ab, daß niemand an die Gründung einer Sonder- Monat als Bahlabend in Aussicht genommen, aber noch nicht fest­Sarauf Er gebe im Namen der Genossen der Schönhauser Vorstadt Der Vorsitzende gab noch bekannt, daß der zweite Mittwoch im organisation denke. Ueber derartige Kindereien wären fie himveg!" gefegt sei. Als der Entwurf in der Generalversammlung am 18. September Damit war die Versammlung beendet. 1901 angenommen wurde, da glaubte jeder, daß sich die Minderheit Der feltene Fall, daß ein Staatsanwalt zu Gunsten eines der Mehrheit fügen und nun wieder Friede und Einigkeit im berurteilten Presverbrechers Revision erfolgreich einlegte, hat sich Streise herrschen werde. Aber die Bezirksführer der Schönhauser Lichtenberg . Der socialdemokratische Wahlverein für den Bezirk vorgestern ereignet. Vom Reichsgericht ist nämlich der Redacteur Vorstadt beriefen, während der Parteitag tagte, nochmals ihre Mit Lichtenberg hielt am Dienstag eine außerordentliche General­Albert Klinger auf die Revision des Staatsanwalts hin frei- glieder zusammen, und hier machte sich bereits das Verlangen nach versammlung ab. Genosse Grau er besprach in längerer Ausführung gesprochen worden, nachdem die Kölner Strafkammer ihn wegen Gründung einer Sonderorganisation bemerkbar. die ungültigkeitserklärung von 4 Mandaten socialdemokratischer Breßvergehens zu 10 M. Geldstrafe verurteilt hatte. 9. 12 Gemeindeverordneten durch den Kreisausschuß des Nieder­Auf Veranlassung des Genossen Fahrow kam dann eine Be­der Bergisch- Gladbacher Zeitung" vom vorigen Jahre erschien ein sprechung aller Genossen zu stande, die im Kreise ein Amt bekleiden. Barnimer Kreiſes. Redner empfahl der Versammlung, dem abre erſchien ein fpreching after Genossen zu ſtande, die im Streife ein Amt bekleiden. Inserat des Lotteriekollekteurs A. in Branschweig, in welchem Es sollte nochmals der Versuch einer gütlichen Einigung gemacht Bestreben des Lichtenberger Bürgervereins, die Socialdemokratie zum Spielen in der Braunschweigischen Lotterie aufgefordert wurde. werden. Man kam den Genossen der Schönhauser Vorstadt dadurch aus der Gemeindevertretung zu verdrängen, den äußersten Wider­Der Angeklagte war nicht anwesend, als das Juferat aufgenommen entgegen, daß man vorschlug, wenn vielleicht einzelne Personen stand entgegenzusetzen. Da gegen das erstinstanzliche Urteil seitens wurde. As er von einer Reiſe zurückkam und das Inserat während des Anstoß erregten, so sollten diese vorläufig nicht mit einem Amt im der davon Betroffenen Einspruch rechtzeitig erhoben ist, könne der Druces bemerkte, ließ er fofort die Maschine anhalten und das Inserat Kreiie betraut werden. Nach längerer Debatte wurde dann ein- Prozeß durch alle Instanzen geführt werden, un am Ende zu er­herausnehmen, so daß es im Rest der Auflage nicht mehr zu finden war. ftimmig, also auch mit Zustimmung der Genossen der Schönhauser fahren, ob der Verwaltungs- Richter.thatsächlich thatsächlich an die Die vorher gedruckten Exemplare der Zeitung waren bereits versandt und Vorstadt, beschlossen: Da die letzteren glauben, die Neuorganisation Stelle des Gesetzgebers trete, legterer, wie in der konnten nicht mehr zurückgeholt werden. Das Landgericht hat den verstoße gegen das Programm und Organisationsstatut der Partei, Landgemeinde- Ordnung geschehen, im Gesetz eine Lücke laſſe. Die Angeklagten als verantwortlichen Redacteur verurteilt, weil er so sollten dem Parteivorstand und den Controleuren die Fragen Versammlung stimmte dem Referenten zu und beschloß nach eingehender fahrlässig gehandelt habe, indem er für die Zeit seiner Ab- vorgelegt werden: 1. Verstößt der Entwurf gegen Programm und Debatte, den Vorstand in Gemeinschaft mit den Gemeinde- Verordneten wejenheit nicht eine fähige Person als Vertreter bestellte, sondern es Statut der Partei, und wenn, in welchen Punkten? 2. Ist irgend zu beauftragen, bei ergangener Endentſcheidung die einleitenden dem Druckereifaktor überließ, den Juhalt der Zeitung zu bestimmen. jemand berechtigt, im 6. Wahlkreise eine Sonderorganisation zu all aber erst bei der im März 1903 stattfindenden Ersatzwahl Schritte zur Beteiligung an der event. Ersazwahl zu thun, im andern Auf die nun vom Staatsanwalte eingelegte Revision hob gründen? das Reichsgericht das Urteil auf und sprach den Angeklagten frei. Die Genossen der Schönhauser Vorstadt waren mit dieser Frage- Beteiligung zu empfehlen. Die Einsichtnahme in die vom 15. Januar Gleichzeitig wurde auf die Revision des Staatsanwalts auf Unbrauchstellung einverstanden, mir wünschten sie, daß auch die Berliner bis zum 30. Januar im Rathause ausliegende Wählerliste ist für barmachung der mit dem fraglichen Inserate versehenen Nummern Vertrauensleute bei der Entscheidung hinzugezogen werden sollten. alle Fälle zu empfehlen. Da diese aber bereits in einseitiger Weise gegen die Mehrheit des Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: Die Arbeitslosenzählung" 6. Kreises Stellung genommen hatten, so konnte sie die Mehrheit gab wiederum Grauer die Einleitung. Auch hier entspann sich eine dieser Zusammenkunft nicht als objektiver Beurteiler der Sachlage längere Debatte, in der einer möglichst weitgehendsten Bekanntgabe anerkennen. Man kam nun dahin überein, daß der Entscheid des der Bedeutung der Arbeitslosenzählung, etiva durch Flugblätter oder Die Versammlung beschloß: · Der Wahlverein für den sechsten Reichstags- Wahlkreis Parteivorstandes und der Controleure für alle Genossen des Kreises Plakate, das Wort geredet wurde. Bielt am Donnerstag eine Generalversammlung, die sehr stark besucht bindend sein solle. Falle der Entscheid für die Neuorganisation aus, Am Sonntag, den 26. Januar werden in den 12 Bezirks­eine dann sollten die Genossen der Schönhauser Borstadt ihre Sonder- lokalen des Wahlvereins die Zählkarten an die Zähler übergeben. war, im Giskeller" ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte ftellung aufgeben und sich der Mehrheit des Kreiſes wieder an- Jedem Haushaltungsvorstande wird eine Zählfarte überreicht und am man das Andenken der verstorbenen Mitglieder Landgraf, Müller, schließen; werbe aber gegen die Renorganisation entschieden, dann 2. Februar werden die Zähler das ausgefüllte Material wieder ein­Schulze, Vieleke und Sießermann in der üblichen Weise. erfolgten die Neuwahlen, bei denen die von den Bezirksführern folle sie nicht durchgeführt werden. Beide Teile verpflichteten sich, holen und dabei einige Ersakkarten bei sich führen. Als Pflicht eines jeden Arbeiters wurde es erklärt, fich für diese Beiden Sonns vorgeschlagenen Kandidaten meist einstimmig gewählt wurden. Die nach diesen Abmachungen zu handeln. Wahlresultate sind folgende:

und Platten erkannt.

Jan Derlammlungen.

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Sodanu

Borstand: 1. Vorsigender Freythaler, 2. Vorsitzender Arendsee , 1. Schriftführer Wedekind, 2. Schriftführer Geisler, 1. Staffierer Tauschel, 2. Staffierer Bachgänger; Beisiger: Eugen Erust, Baul Schulz, Wichmann.

Revisoren: Augustin, Gaßmann, Seidel. Abteilungsführer: Achilles ( Moabit ), Trapp( Gesund­ brunnen ), Brand( Rosenthaler Vorstadt). Gabron( Wedding ), Dola ( Oranienburger Vorstadt), Lugscheider( Schönhauser Vorstadt). Abteilungstaffierer: Anders( Moabit ), Krause( Wedding ), Hans Kaiser( Oranienburger Vorstadt), Abendroth( Gesundbrunnen ), Wegehaupt( Rosenthaler Vorstadt), Kühne( Schönhauser Vorstadt). Agitations Rommission: Lautant, Stiefel.

Lotal: Rommission: Garboz, Otto Wegner, Wigel,

Denzer.

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Die Entscheidung der angerufenen Juftanzen ist bekannt. Der tage den Bezirksführern zur Verfügung zu stellen. Die Erörterung Parteivorstand beantwortete beide Fragen mit Mein". Er meinte einiger Vereinsangelegenheiten bildete den Schluß der Versammlung. aber, der vom Mainzer Parteitag angenommene Antrag 72 spreche, Waidmannsluft. Am Sonntag tagte hier bei A. Kuhn eine gegen die Nenorganisation. Dieser Antrag besagt, daß die Ber- Boltsversammlung. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. frauensleute in öffentlichen Versammlungen gewählt werden sollen, Dr. Karl Liebknecht sprach über die politische Lage". Der damit den Frauen die Teilnahme an den Parteiarbeiten ermöglicht Redner erledigte seinen Vortrag in anregender und interessanter werde. Nun wählt aber der 6. Wahlkreis auch auf Grund der Neu- Weise. Stürmischer Beifall lohnte dem Redner am Ende seines Vor­organisation die Vertrauensleute öffentlich, so daß also dieser Eintrages. Obgleich der Vorsitzende die Anwesenden mehrfach auf­wand hinfällig ist. Die Controleure haben klipp und Klar beide forderte, sich zum Worte zu melden, meldete sich niemand zum Worte; es wurde im übrigen von einer Distuision Abstand ge= Fragen mit" Rein" beantwortet. pflichtet, ihr Ehrenwort einzulösen und sich der Mehrheit des Kreises eine Resolution Adam an, durch die beschlossen wurde, sich an den Hiernach waren die Genossen der Schönhauser Vorstadt vernommen. Unter Verschiedenem nahm die Versammlung einstimmig anzuschließen. Statt dessen aber traten nunmehr die meisten der Gemeindevertreter- Wahlen zu beteiligen. Die impofante Versamm ( ienigen, die fich zur Unterwerfung unter die Entscheidung der an- lung wurde mit einem dreifachen Hoch auf die Socialdemokratie gerufenen Instanzen verpflichtet hatten, für die Sonderorganisation geschlossen. 16 neue Mitglieder traten dem Wahlverein bei. ein. Auch in einer späteren Bezirksführer Konferenz erklärte der Genosse Wünsch: Der Sachlage entsprechend, werde er die Beschlüsse

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Eine bald hierauf abgehaltene Zusammenkunft der Bezirksführer der Schönhauser Vorstadt beschloß auf Antrag loses einstimmig, den Kampf gegen die Mehrheit des Kreises einzustellen.

Vermischtes.

berichtet: Bon dem Schnellzug 103 Frankfurt- Köln, der um 8 Uhr Ueber einen Eisenbahn- lufall wird aus Frankfurt a. M. 25 Minuten früh hier abgeht, ist Freitag in Raunheim bei Mainz infolge Achsenbruchs der Tender der Lokomotive entgleift. Ein Teil der Reisenden wurde mit dem kurz darauf folgenden fette nach kurzem Aufenthalt seine Fahrt fort. Verletzt wurde niemand; der Materialschaden ist kaum nennenswert.

Partiprelfe von Berlin am 9. Jaunar 1902 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, nene, D- Ctr. 6,- 4. Welzen, aut D.- Str. 17,45| 17,42 Rindfleisch, Keule 1 kg 1,60 1,20 do. Bauch

mittel gering

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Roggen, gut mittel gering

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17,39 17,36 17,33 17,80 14,45

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Geiste, gut

mittel gering

14,50 13,90

Schweinefleisch

Kalbfleisch

Hammetsletsch Butter

1 kg 2,20 1,20

2,80 1,40

2,60 1,20

1,40

1-

"

1,70

"

1,30

1,80 1,

"

1,60 1,

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2,80 2,-

"

13,80 13,30

13,20 12,70

Gier Karpfen

60 St

6,00 2.80

17,- 16,40 Nale

mittel

16,80 15,80

gering

15,70 15,20

Bander Hechte

Michistroh

Hell

Barsche Schleie

slui

40,-

25, 50, 25, 65

Bleie Krebse

* pafer, gut

Erbsen

Speisebohnen

Binien

11

20,- ab Bahn .* frei Wagen und ab Bahn.

2,20 1,-

1,80 0,80

1,40

1,40 0,80

per Sjot 15-3,-

Breß Kommission: Guttmann, Hans Kaiser. Zeitungsspeditions- Kommission: Rapp, Tönns, der Mehrheit des Kreises vertreten. Wagner, Mirr, Herrforth. Wittkopp, Sillier, Halfter. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung Absonderung der Genossen der Schönhauser Vorstadt erstattete Freythaler das Referat: Schon seit Jahren wurde Als die legte öffentliche Parteiverfamnilung des Streifes statt unter den Parteigenossen des Kreiſes der Wunsch geäußert, die fand, kam die Trennung endgültig zum Ausdrud, indem die Genossen Partei- Arbeiten, welche sonst ausschließlich den Vertrauensmännern der Schönhauser Vorstadt zu derselben Zeit eine besondere Ver­oblagen, dem Wahlverein zu übertragen. Wenn das Berlangen fammlung abhielten und eigne Barteifunktionäre für ihre Vorstadt Amsterdamer Luruszuge weiter befördert. Auch der Schnellzug 103 eines großen Teils der Genossen und der Bezirksführer des Kreises wählten. Damit ist unsern Gegnern das traurige Schauspiel einer verwirklicht wurde, so lag das nur allein daran, daß der§ 8 des Spaltung der Organisation des Kreises geboten. Wenn die Genossen Vereinsgesetzes den politischen Organisationen Fesseln in Gestalt des der Schönhauser Vorstadt sagen, sie hätten keine Sonderorganisation Berbindungsverbots anlegte. Nur dies eine Bedenken wurde gegen gegründet, sondern sie führten die alte Organisation weiter, so ist eine Nenorganisation des Wahlvereins geltend gemacht. das nichts als eine inhaltlose Wortspielerei. In unsrer Partei gilt Nachdem das Verbindungsverbot aufgehoben war, mehrten sich überall die Organisation des Wahlkreises als die Grundlage, und die Stimmen, welche eine Reorganisation forderten. Ein dahin wenn die Mehrheit des Wahlkreises ein neues Statut für ihre gehender Antrag wurde im Sommer 1900 aus den Reihen der Organisation beschließt, so bleibt doch immer diese Organisation die Bezirksführer gestellt. Derselbe wurde vorläufig abgelehnt, weil für den Wahlkreis maßgebende. Sie kam doch nicht anfhören, die nran erst abwarten wollte, wie sich der Mainzer Parteitag zur Frage maßgebende Organisation des Kreises zu sein, weil ein Teil der der Organisation stellen würde. Nach dem Parteitag fand im Parteigenoffen mit ihrem Statut nicht einverstanden ist. Die Oftober 1900 eine Zusammenfunst der Bezirksführer statt, in welcher Genossen, welche sich den Beschlüssen der Mehrheit nicht fügen, ver­beantragt wurde, die Organisation des Kreises in dem Sinne zu stoßen gegen eine der sichersten Grundlagen unfrer Partei, nämlich ändern, daß die Parteiarbeiten dem Wahlverein übertragen werden. gegen die demokratischen Grundsätze. Die Genossen, welche sich von Dieser Antrag wurde einstimmig gebilligt. der Mehrheit und von der maßgebenden Organisation des Jm November desselben Jahres wurde in einer Bezirtsführer- Streises abgesondert haben, haben den Kampf begonnen, und wir Zusammenkunft der Antrag gestellt, die Reorganisation am fönnen nicht anders, als den uns aufgezwungenen Kampf aufnehmen. 1. April 1901 einzuführen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch über( Lebhafter Beifall.) In der hierauf folgenden Diskussion sprach sich Kluge, ein die neue Form der Organisation gesprochen, und hervorgehoben, daß in Zufünft die Wahl der Vertrauensleute durch den Wahlverein Genosse der Schönhauser Vorstadt, dahin aus, daß er den Vorstoß erfolgen sollte. Riemand hat hiergegen einen Protest erhoben, auch gegen den Beschluß der Mehrheit für ein kleineres Uebel halte als der vom Mainzer Parteitag angenommene Antrag 72, der jetzt gegen die Fernhaltung der Frauen von den Parteiarbeiten, und daß er die Nenorganisation ins Feld geführt wird, wurde gar nicht erwähnt, deshalb auf dem Standpunkt der Schönhauser Vorstadt stehe.- Ge­Produktenmarkt vom 10. Januar. Der Getreidemarti war obgleich er doch damals schon bestand. noffe Klose führte unter anderm aus: Das bedauerlichste bei dem schwach auf das Ausland. Auch in Oestreich Ungarn ist auf die intensive Am 20. November 1900 wurde in der Generalversammlung des ganzen Streit sei, daß sich außerhalb des 6. Kreises stehende Genossen Hausse der letzten Tage ein ziemlich empfindlicher Rückschlag gefolgt, der in Wahlvereins der Antrag gestellt: Abschaffung des Vertrauensmänner- in die inneren Angelegenheiten des Kreises gemischt, und den Zwist einer Ermäßigung der dortigen Weizenpreise un 7-8 Heller zum Ausdruck Systems und Uebertragung der Parteiarbeiten auf den Wahlverein. dadurch geschürt haben. Solange der§ 8 des Vereinsgesetzes noch fommit. Bei uns gab Weizen 4-1 M. nach; es wurden noch Realisierungen Mit Rücksicht darauf, daß so einschneidende Aenderungen nicht furzer bestand, habe die Gesamtheit der kurzer- bestand, Berliner Vertrauensleute auf die jüngsten, gestern erwähnten Abschlüsse ausgeführt; außerdem waren Hand eingeführt werden können, beschloß die Generalversammlung wohl die Befugnis gehabt, darauf zu achten, daß kein Ver- neue Offerten, besonders aus Rußland am Markte. Roggen blieb dagegen einstimmig" Die Bertrauensleute, der Wahlvereins- Vorstand und trauensmann innerhalb des Vereins gewählt werde, weil sonst napp und stellte sich im Preise höchstens 1 M. niedriger als gestern. Ju die Bezirtsführer ſollen gemeinsam die Organisationsfrage beraten". Den betreffender Organiſationen Schwierigteiten hätten bereitet ganzen blieb das Geschäft ſehr ruhig, Meht war schwach behauptet, Hafer und Mais still, Rüböl gut behauptet. Spiritus ermäßigte seinen Auch in dieser Versammlung wurde der Antrag 72 nicht erwähnt. werden können. Nachdem das Verbindungsverbot aufgehoben ist, Cocopreis um 20 Pf.; 70er wurde in bedeutenden Posten mit 31,80 ge= In einer im Dezember abgehaltenen Bezirtsführer- Zusammen fönnte es den Berliner Vertrauensleuten ganz gleichgültig sein, auf handelt. funft wurde wieder die Meinung vertreten, daß alle Barteifunktionen welche Weise die einzelnen Streise ihre Vertrauensleute und sonstigen dem Wahlverein zu übertragen find. Durch einstimmigen Beschluß Beauftragten wählen. Die Berliner Vertrauensleute hätten lediglich wurden die Vertrauensleute beauftragt, einen Organisations- Entwurf die gemeinsamen Angelegenheiten der Berliner Wahlkreise zu er in diesem Simme auszuarbeiten. Das geschah denn auch. ledigen und zu diesem Zweck mit denen zusammen zu arbeiten, Ende Januar 1901 fand eine Zusammenkunft statt, in der welche die Kreise dazu ausersehen. Die Berliner Vertrauensleute 120 Bezirksführer, darunter 53 von der Schönhauser Vorstadt, au- hätten aber nicht das Recht, zu fragen, wie ein Streis seine Ver­wefend waren. Diese hatten sich schon vorher in einer Vorstadt- trauensleute wähle, und ebenso wenig hätten sie ein Recht, die er­Zusammenfumft gegen den genannten Entwurf ausgesprochen. Genosse wählten Vertreter eines Streifes als solche anzuerkennen oder ab­Klose beantragte nun: Das Vertrauensmännersystem in der alten zulehnen. Form zu belassen und nur über die Organisierung des Wahlvereins Nachdem noch einige Gesossen gegen das Berhalten der Schön­und zwar nur mit 2 Stimmen hauser Borstadt gesprochen hatten, beantragte Budach, den Ge­zu sprechen. Angenommen wurde Majorität ein von Borgmann gestellter Antrag: Den vorgelegten noffen Wünsch wegen feines Verhaltens aus dem Wahlverein des Entivurf abzulehnen und eine Kommission einzusetzen, welche über 6. Kreijes auszuschließen. Der Antrag wurde, nachdem Buda ch die Organisation des Kreises überhaupt beraten soll. Dadurch war ihn empfohlen, Ernst und Fahrow dagegen gesprochen hatten, die Kommission verpflichtet, auch über das Vertrauensmänner abgelehnt. Gegen wenige Stimmen wurde folgende Rejo­Wetter- Prognose für Sonnabend, den 11. Januar 1902. system zu beraten. Iution angenommen: Ein wenig fühler, zeitweise aufflarend, vorwiegend trübe mit Nieder­ Die Generalversammlung spricht den Vertrauensleuten, welche schlägen und ziemlich starten westlichen Winden. über die Organisationsfrage des sechsten Kreises zu Gericht gefeffen i Berliner Wetterbureau.

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Die Kommission nahm den Entwurf zur Grundlage ihrer Be­ratungen und änderte außer einigen uinvesentlichen Bestimmungen

Witterungsübersicht vom 10. Januar 1902. morgens S thr.

Stationen

Berlin

Barometer

stand mm

Wind

richtung

Windstärte

Wetter

Temp, n. 6.

5° 4° R.

Stationen

Barometer=

stand mm

Wind:

Windstärke richtung

6 paparanda 742 Still

Wetter

wolfent

Hamburg

Granff/ M.

Swinembe 761 22 5 Regen 763 WSW 6 Regen 765 WSW 3 bedeckt 2 bedeckt 772 SW

6 Petersburg 749 SO 6 Cort 2 Aberdeen

1Schnee

München Wien

773S0

2 Nebel

4 Baris

763 W SW 5 Dunst 7725 26edect

772W

3 wolfig

Temp. n. C.

1607=" Dos 1

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