Während Kegel lief, schoß Reiß aus einem Revolver, welcher mit fünf Schüssen geladen war, 3-4 Schuß hinter Regel her und traf den Verletzten in die untere Wade des linken Beines.
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unwahr
Parlamentarisches.
Ein mildes Urteil. Der radikale Abgeordnete Guieysse, einer der wenigen Mit- 120 Jahren befolgten Rolonialpolitit aus; er beklagt sich als Unserem Magdeburger Bruderorgan wird aus Halberstadt geglieder seiner Partei, die nicht das Heil des Ministeriums über dann über die englische Diplomatie, welche noch Streitigkeiten über fchrieben: alles andre stellen, interpellierte über die Wiedereinreihung verschiedene Punkte aufwerfe und unterwirft die Umtriebe der Eng" Heute fand vor dem hiesigen Landgericht eine interessante in die Armee des Generals Geslin de Bourgogne, der länder einer Kritik, welche die Hand auf die französische Eisenbahn Gerichtsverhandlung statt. Der frühere Polizeifergeant Johann Reiß aus der Verherrlichung der landesverräterischen adligen Emigration zur vor etwa einem Jahre zur Disposition" gestellt worden war wegen in Dschibuti zu legen suchten. Bochum , ein junger Mann von 26 Jahren, war am 23. Novemberj 1900 in Dschersleben als Polizist auf Probezeit an Zeit der großen Revolution. Und zwar leistete er diese Verherr- Die columbischen Aufständischen haben nach einem See. genommen und am 1. Februar 1901 als Polizeisergeant an- lichung auf dem Fest ciner Jesuitenschule, zugleich die Verdienste ter gefecht im Hafen von Panama die Landung er gestellt worden. Am 13. Januar 1901 hielt der Athleten- Klub zu Jesuiten um die Erziehung von Offizieren belobigend. Der zwungen. Tas Gefecht wird folgendermaßen geschildert: Der Oschersleben ein Tanzvergnügen ab. In der Nähe des Lokals hielt General ist nicht das erste unter dem Kabinett Waldeck- Kampf begann um 6 1hr. Die Flotte der Aufständischen, fich Reiß, als das Vergnügen vorbei war, in Civilkleidung, durch einen Rousseau wieder Gnaden gekommenen„ Opfer" der welche aus drei Schiffen bestand, versuchte eine Landung. Die falschen Vollbart verkleidet, auf. Mehrere junge Leute, unter ihnen ministeriellen Maßregelingen, aber dieser Gang nach Canossa Regierungsflotte, welche aus zwei Schiffen besteht, und die Geschüße der Arbeiter Heinrich Kegel, tamen aus dem Lokal und unter mußte wegen der hielten sich etwas laut. Da trat Reiß auf Segel zu erscheinen. Zudem eröffnet das neue Amt dem General die besten erwähnten Umstände eines Forts beschossen die Schiffe der Aufständischen. Die Streit besonders skandalös Träfte der Regierung errichteten Verschanzungen. und hieb demselben mit dem Stock über die Nase. Aussichten auf eine nahe Beförderung... Was antwortete nun General Alben, Schließlich mußten die Regierungstruppen, nachdem ihr Führer, Mit dem Nufe„ Otto" das ist der Bruder des Geschlagenen gefallen war, tomm, sie schlagen mich!" lief Kegel davon und Reiß der Kriegsminister, General André, auf die Juterpellation? Nichts amerikanische Striegsschiff Philadelphia " befand sich in der sich zurückziehen. Das binter ihm her. An der Wredeschen Zuckerfabrik in der Berliner- andres, als daß der General die Maßregelung schweigsam ertragen Nähe des Kampfplages. Eine amerikanische Intervention ist nicht straße holte Reiß den laufenden Kegel wieder ein, verhaftete ihn und ferner feine Verschuldung zu leugnen nicht versucht habe! Daher ausgeschlossen.. und nahm in mit zur Wache. darf er nach wie vor die Armee der Republik kommandieren, sie für feinen Teil mit jesuitisch - prätorianischem Geist erfüllen und die republikanisch gesinnten Offiziere schuhriegeln. Die Budgetkommission des Reichstages setzte die Beratung Unnütz zu sagen, daß die Bedauerns"-Resolution des Inter - des Militärctats bei Kap. 14 Tit. 2( Offiziere des KriegsBeim Schießen rief er: Stehen Sie, oder ich schieße pellanten beiseite geschoben wurde, während die vom Kriegsminister ministeriums) fort. Sie nieder!" Reiß ist deshalb tegen vorsäglicher acceptierte einfache Tagesordnung" mit 388 gegen bloß Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Müller Sagan( fri. Vp.), in Sörperverlegung angeflagt. 83 Stimmen votiert wurde. welchem Verhältnis das Militärtabinett zum KriegsDer Angeklagte giebt an, die Instruktion über sein Ver- Die zweite Juterpellation fam von rechts, von bonapartistisch- dieser Behörde, der es doch eigentlich untergeordnet fein sollte, einministerium stehe, und ob dasselbe nicht in die Kompetenzen halten als Bolizeibeamter jei ihm noch nicht mitgeteilt ge nationalistisch- mélinistischer Seite. Es handelte sich um die Ab- greife, erklärte Kriegsminister v. Gofler, das Verhältnis sei ein wesen. Es sei ihm einmal nebenbei gesagt worden, er solle schaffung der gegen die Vagabunden scharf auftreten. Er habe in systematisch die klerikal- monarchistischen Elemente des Offizier feine Kompetenzen niemals erfolgt. Maßgebend sei nach wie vor militärischen Beförderungs- Kommissionen, die durchaus erfreuliches, unter seiner Amtsführung feien Eingriffe in gutem Glauben gehandelt. Durch die Zeugenaussagen wird letteres als forps begünstigten. Schon der Vorgänger des Generals André , General die Kabinettsorder von 1861. widerlegt. Der Staatsanwalt führt aus, daß der Angeklagte Galliffet , hatte übrigens die Befugnisse dieser Kommission Graf v. Roon befürwortete die Forderung eines Stabsoffiziers weder fahrlässig gehandelt, noch sich in Not- dem Kriegsminister im wesentlichen wieder zurückgegeben. für das Militärkabinett. wehr befunden habe. Er habe abfichtlich auf einen Die Sicherung des Einflusses des lerikalen Militärklingels war Abg. Dr. Haffe( natl.) beanstandete ste, weil er nicht wolle, Menschen geschossen. Er beautrage, den Angeklagten der nämlich das Werk des„ civilen" Kriegsministers Freycinet. daß die Selbständigkeit des Militärkabinetts noch mehr vermehrt und vorfählichen Körperverlegung für schuldig zu er Gegen die schamlose Vetternwirtschaft der Kommissionen protestierte gewissermaßen ein zweites Kriegsministerium geschaffen werde. klären und mit Rücksicht darauf, daß Reiß am 13. Januar noch nicht schließlich selbst das militärfromme Organ der republikanischen Militärkabinett hätten zwei verschiedene Gebiete zu behandeln, VerKriegsminister v. Goßler betonte, Kriegsministerium und bestätigter Beamter war, denselben zu 2 Monaten Gefängnis Bourgeoisie, der„ Temps". zu verurteilen. Ja, auch einige gewerbsmäßig waltungsangelegenheiten und Personalangelegenheiten. Sie glichen Das Gericht hat aus der Beweisaufnahme die Ueberzeugung patriotische Deputierten erkannten die„ Mißbräuche" der Kom- zwei großen Strömien, deren jeder sein eignes Bett haben wolle. gevonnen, daß der Angeklagte der vorsäglichen Körperverletzung missionen an. Trotz alledem rückten die Interpellanten frohgemut Im Kriegsministerium seien schon 700-800 Personen beschäftigt. fchuldig sei. Am allerwenigsten hatte er das Recht, von dem mit ihren Anklagen gegen die Willkür" des Kriegsministers heraus. Eine selbständige Gliederung des Militärkabinetts zur Bearbeitung Revolver Gebrauch zu machen. Reiß habe die Absicht ge= und habt, Kegel zu verlegen. Von Notwehr könne teine militaristische Interpellation bietet in dieser Kammer stets Fußangeln Die Forderung für einen Stabsoffizier im Militärkabinett es fehlte wenig, um den Minister zu Falle zu bringen. Eine der Personalien sei deshalb unerläßlich. Sie bedeute aber feine Stärkung des Militärkabinetts. Rede sein. Mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte noch nicht genug, um die Regierung straucheln lassen zu können. als Beamter bestätigt war, auch noch nicht vorbestraft ist, wird Reiß zu 100 Mark Geldstrafe, im Unvermögensfall für je 4 M. 1 Tag wenn auch eine Aeußerung seiner Rede, wonach fortan die Be wurde mit allen gegen 6 Stimmen der Konservativen abDem Kriegsminister war es leicht, den Hauptangriff abzuschlagen, gelehnt. Gefängnis, verurteilt. Bei Kap. 24 Tit. 7 erklärte ein Vertreter der Kriegsverwaltung, Für die Milde dieses Urteils fehlt uns jedes Verständnis. förderung von Offizieren in den Händen des daß Unteroffiziere jest zur Genüge vorhanden Daß Reiß noch nicht vorbestraft war, war ein nicht abzuweisender Parlaments liege, da dieses den über die Beförderung ent- feien. Milderungsgrund. Aber daß Reiß deshalb, weil er noch nicht definitiv scheidenden Kriegsminister zur Verantwortung ziehen könne, einen Der Titel wurde unverändert angenommen, ebenso angestellt war, für seine unverantwortliche Schießerei eine fo minutenlangen Tumult rechts und in Centrum entfeffelte und selbst Sap. 2 Tit. 1-11 mit den durch die Ablehnung früherer Titel milde Strafe erhielt, übersteigt unser Fassungsvermögen. Daß einem Teil der Regierungsmehrheit kezerisch erschien. Das patriotische bedingten Veränderungen. Reiß, falls er bereits als Beamter bestätigt gewesen wäre, für Dogma, das die Armee den reaktionären Klingel ausgeliefert hat, der te monten vertrauliche Mitteilungen. Bei Kapitel 32 macht v. Gokler betreffs Vermehrung seinen außergewöhnlichen Erceß eine besonders lautet ja:„ Die Armee steht über und außerhalb der Politik". Dieser exemplarische Strafe verdient hätte, unterliegt keinem Zweifel; konventionellen Lüge hat der im Reden unerfahrene General André fälle im Pferdebestand der Armee sich fortgesetzt erheblich verGeneral v. Einem betont, daß die Zahl der Seuchen= andrerseits aber war doch Reiß thatsächlich als stellvertreten lintisch ins Gesicht geschlagen. Immerhin fand sich eine Mehrheit mehrt habe. der Polizist zur Zeit der That bereits angenommen, und außerdem mußte als strafverschärfend ins Gewicht fallen, von 94 Stimmen, die die Erklärungen des Kriegsministers billigte. Abg. Dr. Müller Sagan bedauert, daß die Civilverwaltung daß der Revolverheld früher bereits anderwärts Polizeisergeant Hierauf aber stellte ihm die Opposition eine Fußangel in der Form in der Seuchenbekämpfung troz aller gesetzlichen Vorschriften nicht war und deshalb seine amtlichen Befugnisse ganz genau einer Einladung, die Armee vor Angeberei zu schüßen". Die ebenso energisch vorgehe wie die Heeresverwaltung. Das werde tennen mußte. Nationalisten beschuldigen nämlich den Kriegsminister, der Angeberei nicht cher besser werden, bis die beamteten TierDas Urteil ist daher geeignet, allgemeinstes Aufsehen zu er gegen flerifal- monarchistische Offiziere ein williges Ohr zu leihen, o ärzte durch höhere Besoldung wirtschaftlich regen. gestellt würden, und der bonapartistische Abgeordnete Lasies führte im letzten auf daß fie nicht mehr die Privatpragis angewiesen bleiben. Eine Programmrede des badischen Ministerpräsidenten. Augenblick eine bezügliche Thatsache au. Der Kriegsminister pro- Bei einem Gesamtdiensteinkommen von 600 M. muß der KreisAus Karlsruhe wird uns vom 19. Januar geschrieben: Die testierte, aber die Mehrheit sant nun auf 22 Stimmen. Eine Ver- Tierärzt seine Existenz finden, wenn er dem Großzgrundbefizer gestern in der zweiten Kammer fortgesezte Zoll- und Finanzdebatte schiebung von 12 Stimmen und der Minister, für den der unliebfam bei der Senchenbekämpfung entgegentritt. gab dem Staatsminister v. Brauer Gelegenheit zur Aufrollung Ministerpräsident eingesprungen war, wäre mit dem ganzen die Bekämpfung der Wiehsenche im Innern irgend etwas zu wünschen feines Regierungsprogramms. Er wandte sich vor allem gegen die Ministerium gestürzt. Auffassung, als sei mit der Personalveränderung im Ministerium auch Die beiden Interpellationen vervollständigen und erklären übrig laſſe. ein Systemwechsel eingetreten. Das neue Ministerium sei organisch einander. In militärischen Dingen befolgt die Regierung im Interaus dem alten herausgewachsen und der Kurs bleibe der alte. esse der Selbsterhaltung mit besonderer Vorsicht die Taktik Von Interesse ist auch, was der Staatsminister über die politischen Schritte nach rechts und ein Schritt nach links. Dabei aber besteht zwei Aufgaben der einzelstaatlichen Regierungen jagte. Der letztere nur zu oft in Worten und Entwürfen, während die Er habe so sagte er die etwas kezerische Auffassung, daß es für ein Ministerium in den einzelnen deutschen Bundesstaaten viel ersteren vollendete Thaten sind.- weniger darauf ankomme, große Politit zu machen, als wie darauf, auf allen Gebieten des Staatslebens für eine gesunde, gerechte und gute Verwaltung zu sorgen. Er habe es immer für einen großen Vorzug des Reiches angesehen, daß heutzutage alle politischen Fragen, der äußeren wie der inneren Politik, alle grundlegenden Brincipien des gesamten öffentlichen Lebens im Reichstag durch gekämpft, beraten und entschieden werden. Dadurch hätten die Einzelftaaten viel mehr Zeit, sich ausschließlich wirtschaftlichen und socialpolitischen Aufgaben zu widmen
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Die Abgg. v. Tiedemann und Graf v. Roon bestreiten, daß
thue, un die Pferdesenchen zu bekämpfen. Eine unmittelbare EinGeneral v. Einem weist nach, daß die Herresverwaltung alles wirkung auf die Civilverwaltung stehe ihr nicht zu.
Forderung nach besserer Besoldung der beamteten Tierärzte. Eine Abg. Müller- Sagan begründet an einem einzelnen Fall seine wirksame Seuchenbekämpfung im Innern bestärke nicht mir den Wohlstand, sondern auch die Wehrhaftigkeit der Armee.. Da nun nach der Aeußerung des Generals v. Einem die Seuchenfälle zu genommen hätten, sei zu erwarten, daß die Heeresverivaltung auf eine Reform des Veterinärwesens dringen werde.
Die Steuerreform, wie sie von der Regierung vorgeschlagen wird, hat nicht allein den schärfsten Widerspruch der Socialdemofraten hervorgerufen, sondern auch das Mißfallen der unabhängig Die Abgg. Graf Noon( t.) und Dr. Tiedemann( Np.) erkennent demokratischen Elemente des Bürgertumis erweckt. Das bedenklichste nunmehr an, daß die Tierärzte wirtschaftlich unabhängig gemacht an dieser Reform ist die Beschränkung, die den Kommunen in Bezug werden müßten von jeglicher Privatpraxis. auf das Recht der Steuererhebung auferlegt werden soll, wodurch es Bei Kap. 35 Tit. 10a ergeben sich weitschichtige Erörterungen den Kommunen unmöglich gemacht werden würde, eine ge= über die Frage der Grrichtung einer militär- technischen Hochschule. rechtere Verteilung der Steuern nach steigender Stala Die Abgg. Haffe( natl.), Freese( frs. Vp.) und Büsing( natl.) beCentrums- Widersprüche. Aus Baden wird uns geschrieben: herbeizuführen. Die Stener Kommissionen sämtlicher fämpfen die Errichtung einer selbständigen Hochschule, weil sie es Die allgemeine Finanzdebatte in der badischen Kammer brachte auch auf städte haben am Sonnabend der Regierung und nicht für wünschenswert erachten, eine neue militärische Exklusivität eine bemerkenswerte Auflage gegen die Centrumspolitik im Reichs- dem Reichstag einen Protest gegen das geplante kommunale zu schaffen. tage. Der Vorsitzende der Budgetkommission, Abg. Gißler, hielt Besteuerungsgesetz eingereicht. Die Repräsentanten der Vereinigung Kriegsminister v. Gokler weist auf die Notwendigkeit hin, der zunächst eine Jeremiade über die gesteigerten Ansprüche des Reiches der dänischen Kaufstädte" wollen am 3. Februar in Kopenhagen eine Militärtechnik weiteren Ausbau zu geben. Im Brückenbau in der an vie Einzelstaaten und empfahl der badischen Vertretung im Brotestversammlung gegen die Regierungsvorschläge abhalten. Neben Telegraphie usw. müßten die Offiziere beffer ausgebildet werden. Bundesrat, ihren Einfluß für eine Umkehr zur weisen diesen und andren Protestäußerungen verhält sich die Gemeinde- Der Lehrplan sei genau figiert, neue Laboratorien sollten nicht er Sparsamkeit geltend all machen. Dentlicher sprach fich verwaltung Kopenhagens , der Stadt, die am schwersten unter der richtet werden, sondern im Anschluß an die vorhandenen Hochschulen, der Reichs- und Landtags- Abgeordnete Hug aus. Hug sogenannten Reform zu leiden hätte, vollkommen ruhig. Hier den Offizieren Gelegenheit gegeben werden, sich auch technisch weiter zeichnete ein getreues Bild von der Ueberwucherung der dominieren nämlich die unentwegten Anhänger der liberalen zu bilden. Militäransprüche seit 1872 und übte an der Milliarden- Regierungspartei. Verschuldung Deutschlands eine Kritik, die für einen Centrumsmann überaus scharf genannt werden kann.
So macht es die schwarze Partei. In Karlsruhe ereifert man fich vollstümlich gegen den Militärmoloch und in Berlin bewilligt
man ihm alles, was er fordert!
demokraten.
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Eine reinliche Scheidung zwischen den bürgerlichen Parteien liberale Regierung fomute im Foltething in legter Zeit fast regelmäßig und der Socialdemokratie tritt jetzt immer deutlicher hervor. Die über eine lompafte Majorität von genau 100 Mann verfügen. zufammengesetzt aus Liberalen, Moderaten und Konservativen. Es giebt nur noch eine Oppositionspartei und das sind die 14 Social Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse. Keine Verwechselung? Auf sehr schwachen Stützen scheint Am Freitag fand eine lebhafte Debatte über das ein Majestätsbeleidigungs- Prozeß zu ruhen, der vor Militärbudget statt. Der Wortführer der Socialdemokraten Genosse dem Landgericht Fürth verhandelt wurde. Wegen Beleidigung des Klausen verlangte in einem durch gründliche Berechnungen gestützten Kaisers hatte sich der Maschinenbauer Konrad Stügel zu verant- Bortrag mehrere Streichungen. Nur einer von den bürgerlichen Abworten. Der Angeklagte erklärte, er sei finnlos betrunken geordneten stimmte gegen die für die Administration der Befestigung gewesen, die ihm zur Last gelegte Aeußerung habe er nicht Stopenhagens angefeßte Summe, außer den Socialdemokraten. Für gethau. Bäckermeister Lades fagte aus, ein Mann habe am das Militärwesen wurden in diesem Jahr 22½ Millionen Kronen fraglichen Tage neben ihm geseffen und mit Bezug auf den deutschen bewilligt, das ist etwa 1/3 der ca. 681/2 Millionen betragenden StaatsKaiser die Aeußerung gebraucht:„ Der erhält 172 Millionen einnahmen.
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Der Zenge fonnte aber nicht mehr
bestimmt sagen, ob der Majestätsbeleidiger mit dem Angeklagten Die Konsulat8frage. Der Wunsch der Norweger nach einem identisch sei. Zeuge Gendarm Steinlein gab an, er habe befonderen, vom schwedischen getrennten Koufulatswesen, hat mun den Angeklagten vier Wochen später im Arbeitshause in Neb - zur Bildung einer schwedisch norwegischen Konsulat dorf festgenommen, weil ihm gesagt wurde, daß der Mann, der Sommission geführt. Dieser Kommission, die von dem zu die Majestätsbeleidigung am 17. August begangen habe, sehr schöne sammengefeßten Staatsrat( bestehend aus der norwegischen StaatsSchriften usw. auf den Tisch gezeichnet habe, und das treffe auf den rats- Abteilung in Stockholm und 3 schwedischen Ministern) ernannt Angeklagten zu, der könne sehr schön schreiben. Der Staatsanwalt wurde, besteht aus 2 schwedischen und 2 norwegischen Vertretern, erachtete den Angeklagten für überführt und beantragte, ihm eine Ge- unter legteren befindet sich Sigurd Ibsen. fängnisstrafe von 10 Monaten zuzudiktieren. Urteil: fünf Monate Gefängnis.
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Das Ueberführungsmaterial ist mehr wie dürftig.
Ausland. Zweiachsel- Politik.
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Erst nach sehr langen Verhandlungen zwischen dem schwedischen Minister des Aeußern und der norwegischen Regierung hat man sich zu diesem Schritt entschlossen.
Diesem Zwed stimmt Abg. Dr. Haffe( natl.) zu. Derselbe lasse und übrigen Hochschulen im Reiche. sich aber auch erreichen in Angliederung an die Charlottenburger
Charlottenburg feien übrigens die Kollegien schon überfüllt. Die Offiziere müßten auch unter militärischer Aufsicht stehen. Kriegsminister v. Gokler warnt vor einer Bersplitterung. In
Fachschule, um Gelegenheit zu militärtechnischen Erfindungen zu Abg. Prinz Arenberg( C.) fordert eine neue militärtechnische schaffen. Wir feien zweifellos hinter den Franzosen auf dem Gebiete militärischer Technik weit zurück.
Abg. Graf Stolberg( t.) erachtet die Forderung für so dringlich. daß sie sofort bewilligt werden müsse. Wenn man die Offiziere auf die Hochschule in Charlottenburg verweise, ohne sie in einer milie tärischen Organisation zusammenzufassen, würden sie sich mur in Berlin amüsieren.
Nachdem noch Abg. Büfing( natt.) bemängelt hat, daß die Bes gründung im Etat mit den Ansführungen des Kriegsministers in der Kommission in Widerspruch stände, wird die Forderung mit allen gegen 10 Stimmen der Konservativen, sowie der beiden National liberalen Graf Oriola und Bassermann abgelehnt. Bei Kapitel 35, Titel 19-22 wird einstimmig abgelehnt, dem Chef der Kadettenanstalt in Groß- Lichter felde den Rang eines Corpskommandeurs anstatt jetzt eines Generalmajors zu gewähren. Nächste Sigung Mittwoch.
dem Vorsiz des Abg. v. Erffa ( f.) am Montagabend eine Sigung Die Budgetkommission des Abgeordnetenhauses hielt unter ab. Bur Beratung stand der Domänen- Etat. Die Pachterträguisse aus den Domänen haben gegen das vorige Jahr einen Rückgang ergeben. Der Referent Abg. v. Tappenheim knüpft.daran Be trachtungen über die grundschlechten Verhältnisse in der Landwirtmit, daß er eine von ihm angefertigte Uebersicht der Entwicklung schaft. Der Landwirtschaftsminister stimmt dem Referenten bei. Er teilt der Domänen- Erträgniffe vom Jahre 1870 an der Zollkommiffion des Reichstags vorlegen werde. Die Mitglieder der Kommission würden aus dieser Uebersicht über die wahren Berhältnisse der Landwirtschaft einmal ein grelles Licht auf die Zweiachsel- Politik der Regierung Paris , 21. Januar. Deputiertentammer. In der belehrt werden. Die Abgg. Ehlers( frs. Bg.). Dr. Hirsch( frs. Bp.) geworfen haben. Nachmittags- Sigung spricht Etienne seine Zustimmung zu der seit bestreiten bei aller Anerkenntnis einer gewissen Notlage der Land
Zum Fall Millerand. Das Generalfomitee veröffentlicht das genaue Resultat der Abstimmung über den Antrag, Millerand aus Paris , 19. Januar. ( Eig. Ber.) In den letzten zwei Kammer- der Partei auszuschließen. Danach wurde die einfache Tages Sigungen wurden zwei Interpellationen über mili- ordnung mit 26 gegen 20 Stimmen und 6 Stimmenthaltungen aus tärische Beförderungsfragen verhandelt, die wieder genommen.