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Freitag,

Nr. 20. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. cites, 24. Januar 1902.

Parteigenossen in den Vororten! Seht die bereits beängstigend auf gewisse Leute. In der Deutschen Zeitung" Die drohende Beeinflussung des Wahlresultates durch uns wirkt Aus der Frauenbewegung. Wählerliste zur Gemeindewahl nach und wendet des Herrn Dr. Friedrich Lange plädiert schon ein Herr Sch. für Ab­Zum Vereinsrecht der Frauen. Euch im Behinderungsfalle an die am Sonntag gierung auf, das seit 50 Jahren versprochene Wahlgefes endlich zu Korrespondenz" gegen die Reichsverfaffung. Sie schreibt über den änderung des elendesten aller Wahlsysteme". Er fordert die Re Grundfäßlich und entschieden wehrt sich die Konservative in der 4. Beilage des ,, Vorwärts" bekannt gegeben. Das gegenwärtige Wahlsystem ist nach ihm derartig absurd Antrag freifinniger und nationalliberaler Reichstagsabgeordneter, gebenen Parteigenossen. Die Liste liegt nur noch dieser Mißgeburt ein baldiges Ende vorauszusagen. und unvernünftig, daß nicht viel Sehergabe dazu gehöre, um den Frauen für socialpolitische Bestrebungen" das Vereinsrecht zu Dieser eine Woche öffentlich aus! Herr Sch. wünscht deshalb ein Wahlrecht, durch das die Pforte des preußischen Parlaments in Zukunft den socialdemo­kratischen Voltsverhegern verschlossen bleibt! Diesen Schluß wird nicht jedermann erwartet haben, da die all­gemeine Meinung die sein dürfte, daß man dieses elende Wahlsystem gar nicht weiter verelenden könne. Der alldeutsche Herr sieht aber in der That die Absurdität und Unvernunft des gegenwärtigen

Partei- Nachrichten.

erteilen:

Man mag über die Teilnahme der Frauen an socialpoli tischen Bestrebungen denfen, wie man will, so wird man doch grundsätzlich und entschieden sich dagegen wehren müssen, daß hier wieder die Neichsgesetzgebung in Anspruch genommen werden soll, um in die Gesetzgebung der Bundesstaaten einzugreifen." Bekanntlich ist das Gebiet des Vereins- und Versammlungs

Ein Wahlegempel. Im Landtagswahlkreise Sorau  - Guben   Forst ist am preußischen Wahlsystems in der Möglichkeit des Einbringens der rechtes schon durch die Reichsverfassung der Reichsgesetzgebung über­Donnerstag die Wahl des Abgeordneten vorgenommen worden. Da Socialdemokraten in das preußische Barlament. Deshalb will er wiefen, und es ist nur der reaktionären Trägheit der Reichsregierung es sich um eine Ersatzwahl handelte, waren nur diejenigen Wahl- bas Elend der Dreiklaffenteilung nach dem Gelbfade verstärken durch zu danken, daß die bundesstaatlichen Vereinsgesetze jetzt nach dreißig männer nachzuwählen, die seit der Hauptwahl aus dem Wahlmänner- das Elend der Qualitätswähler. Alle Abiturienten der Gelehrten- jähriger Reichsherrlichkeit noch ruhig weiter blühen. förper ausgeschieden waren. Es handelte sich nur um wenige Ber- schulen sollen Wähler erster Klasse und alle Einjährigfreiwillig Be- er von der Gesellschaft für sociale Reform" aufgestellt wurde. Zu dem Antrage selbst haben wir uns schon ausgesprochen, als sonen. Troydem beteiligten sich unsre Parteigenossen in der Stadt glaubigten Wähler zweiter Klasse werden. Forst au der Urwahl zu dem ausgesprochenen Zwecke, sich mit der Diese alldeutsche absurde unvernünftige Mißgeburt" ist vorläufig Er ist schon deshalb völlig ungeniigend, weil er in das Vereinsrecht Bahltechnik vertraut zu machen. Sie erlangten 9 Wahlmänner- wohl nicht ernst zu nehmen; sie ist nur ein Anzeichen dafür, mit einen ganz nenen, außerordentlich schwankenden und auslegungs­Mandate. Es wurde dann weiter im Einverständnis welcher Sorge die Reaktionäre den kommenden Landtagswahlen fähigen Begriff bringen würde. Es handelt sich bei Auf­mit unsren Wahlmännern beschlossen, an der Wahl entgegensehen. des Abgeordneten nicht teilzunehmen.

Der Beschluß wird mit folgenden Erwägungen begründet: Bei einer Gesamtzahl von 718 Wahlmännern ist die Bahr von neun socialdemokratischen Wahlmännern geringfügig. Gs liegt zivar die Möglichkeit vor, daß die Abstimmung dieser Rein ausschlaggebend würde, doch kann es gegenwärtig nicht von politischer Bedeutung sein, ob der freifonservative Schön- Brestau oder nationalliberale König- Guben gewählt würde.

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hebung der bestehenden Beschränkungen in dem im Au trage genannten Umfange nicht um die einfache Aufhebung Mit der Angelegenheit der Erfurter Tribüne" befaßten bestehender Verbots vorschriften. Die meisten der bestehenden sich auch die Genossen in Mühlhausen   in Thüringen   in einer Bartei- Bereinsgefege verbieten nicht die Teilnahme von Frauen an social­versammlung. Mühlhausen   ist bekanntlich der Wahlkreis, in dem politischen Bereinen, sondern an politischen Vereinen schlechthin. Grunwald kandidieren soll. Die Versammlung nahm eine Resolution dürfen, die sich mit socialpolitischen Dingen beschäftigen, dann hätte Wollte man jetzt bestimmen, daß Frauen an Vereinen teilnehmen an, in der sie gegen das Vorgehen der Erfurter   Breßkommission bas vermutlich nur den Effekt, daß alles, was socialdemokratische protestiert. Frauen in ihren Vereinen thäten, von der Polizei als die auch Ueber die im Augenblicke wichtigste Frage, die zwar den Totenliste der Partei. In Dresden   starb der Gastwirt fernerhin verbotene allgemeine politische Thätigkeit behandelt würde, Landtag nur indirekt angeht, nämlich über den Zolltarif, hat Gustav Becker  . Der Verstorbene ist mit der Parteigeschichte wärend man einigen zahmen bürgerlichen Frauen gestatten würde, Herr König jede öffentliche Erklärung vermieden; soweit eine( in Dresdens   und Sachsens   eng verknüpft. Als Opfer des Socialisten- ruhig in ihren Vereinen ihre harmlosen Petitionen zu beschließen. einer Sigung der Handelstammer gethane) Erklärung vorliegt, gesetzes wurde er 1881 aus Leipzig   ausgewiesen. Mit einer großen Anzahl Es wäre nichts erreicht, als daß man polizeilicher Willtür eine neue geht diese lediglich dahin, daß Herr Stönig fich feine Meinung über Genossen verließ er damals, demonstrativ das im französischen   Kriege Handhabe für Auslegungstünfte böte. Bolle Gleichstellung der den Zolltarif habe bilden können. Ein solcher Kandidat, der weder erworbene eiserne Krenz tragend, Leipzig   und wandte sich Frauen im Vereinsrechte mit den Männern ist das einzige, was Fisch noch Fleisch, kann für die Socialdemokratie auch nicht als nach Dresden  . In Dresden   eröffnete er dann eine kleine wirtschaft, ernsthaft diskutabel ist. leineres Uebel" in Betracht kommen. die bald der Mittelpunkt des dortigen Parteilebens in der schweren Es kommt hinzu, daß Herr König laut den in bürgerlichen Beit des Ausnahmegefezes wurde. Becker gehörte zu den zu­herr Blättern erschienenen Berichten in seiner Kandidatenrede auch mit verläffigsten und tüchtigsten Barteizenoffen; feiner Thätigkeit ist es teiner Silbe auf Arbeiterfragen eingegangen ist und die Arbeiter mit zu danken, daß die Partei in Dresden   zu dem geworden ist, überhaupt nicht erwähnte; daß er kandidat der Wahl- was sie ist. In den letzten Jahren hat ihn zunehmende Kränklich rechtsverschlechterer von Forst ist, kann erst recht feit gezwungen, auf intensivere Thätigkeit zu verzichten. Die Partei­nicht für ihn einnehmen. genossen werden ihn stets in gutem Andenken behalten.

Krachs

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Herr Schön- Brestau als Anhänger der agrarisch- großindustriellen Sammelpolitik der Fraktion weiland Stumm ist erst recht zurück- Krise und Arbeiterklasse von Gg. Bernhard. Diese 8 Bogen starte Im Verlage der Buchhandlung Vorwärts ist erschienen: Krach, zuweisen, doch unterscheidet fer sich von Herrn König in dem Maße, Broschüre( Breis 30 Bi) fommt jest, im unmittelbaren Anschluß an Daß die Aufbietung des Einflusses der Partei gerechtfertigt wäre. Die Notstands- Interpellation im Reichstag und zur Illustration der Die Wahl hat nun folgendes Ergebnis gehabt: Es stimmten ablehnenden Haltung der Regierung und bürgerlichen Barteien sehr 647 Wahlmänner ab; davon 328 für den Konservativen zeitgemäß. In 7 Hauptkapiteln: Aufschwung und 319 für den Nationalliberalen. Die Vermutung, Strifis Vorboten der Lehren der Krachs Wirkung der Krisis daß unire 9 Wahlmänner leicht den Ausschlag geben konnten, hat Brattische Maßnahmen gegen den Krisen- Motstand Socialdemokratie sich also bewährt. Noch 9 Stimmen für den Nationalliberalen hätte und Krisis Stimmengleichheit ergeben und wenn nach der erforderlichen zweiten durch die fritische Schilderung der Banttrachs und Banterotte im erörtert der Verfasser eingehend diese Fragen und Abstimmung dasselbe Reſultat herauskam, dann mußte das Los ent- legten Sommer bietet die Broschüre zugleich eine Materialien- Samm scheiden. Wären sämtliche Wahlmänner neu zu wählen gewesen, so lung. Die Korruption der Börsenpresse und der enge Zusammen hätten wir ohne Zweifel die Entscheidung sicher in der Hand gehabt. hang der frömmelnden patriotischen Börsenschwindler mit gewissen Für das Ergebnis dieser einen Wahl ist das bei der Person Softreifen und der bürgerlichen Ordnungspartei machen die Broschüre der in Frage kommenden Kandidaten ziemlich belanglos. Als besonders zeitgemäß. Experiment für die Hauptwahl im nächsten Jahre ist es jedoch von außerordentlicher Wichtigkeit. Unfre allgemeine Wahl­beteiligung wird in einer ganzen Reihe von Wahlkreisen ähnliche Situationen schaffen, und dann haben wir es in der Hand, den Kandidaten und den Parteien Bedingungen zu stellen, und wir werden unsre Bedingungen stellen. Die Partei konstellation in Preußen ist noch etwas anders wie in Sachsen  , und wenn wir auch unsre Wahlmänner in der Hauptsache in der dritten Klaffe finden werden, so wird doch unsre allgemeine und ernsthafte Beteiligung an der Wahl vielfach Situationen schaffen, die die Ent scheidung in unsre Hand legen. Daß die dann in möglichst vorteil hafter Weise für unsre Partei ausgenügt wird, dafür ist gesorgt durch die Bestimmung, daß für ganz Preußen der Partei borstand als Wahlfomitee fungiert, von dessen Ent­scheidung es abhängen wird, was unsre Wahlmänner thun.

Die Massenertränkungen bei Blagowestschensk.

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Polizeiliches, Gerichtliches niv.

Gegen das Versammlungsrecht der Frauen wird in Bayern  gegenwärtig mit der beliebten Nadelstichpolitit gekämpft. Bekanntlich dürfen dort Frauen zwar an öffentlichen politischen Versammlungen, nicht aber an den Versammlungen politischer Vereine teilnehmen. Da sucht man um die Teilnahme von Frauen ant social­demokratischen Bersammlungen dadurch zu verhindern, daß man die focialdemokratische Partei zu einem Verein zu stempeln sucht. Aus Bergriffe Verein und Partei durcheinanderwirft, identifiziert und die ähnlicher Veranlassung schwebt in Nürnberg   noch ein Prozes von der vorjährigen Maifeier.

anhängig gemacht worden. In einer öffentlichen socialdemokratischen Auch beim Amtsgericht Altdorf ist jetzt ein solcher Prozeß Versammlung im Bezirke dieses Gerichts war eine Frau erschienen,

deren Entfernung der überwachende Beamte mit der Begründung bes Bereinsgefeges gegen den Einberufer und gegen die Besucherin der verlangte, daß es sich um eine Vereinsversammlung handle. Da dem Verlangen nicht stattgegeben wurde, erfolgte Anklage wegen Uebertretung Versammlung.

mit der Begründung, daß nicht festgestellt fei, ob der Einberufer im Das Amtsgericht lehnte die Eröffnung des Hauptverfahrens ab Auftrage eines Vereins handelte. Die Begriffe Verein und Partei hielt aber das Gericht auch nicht streng auseinander, wendet sie viel­mehr vielfach im gleichen Sinne an. Zur Klärung der Sachlage -Wegen Beleidigung eines Referendars wurde der ver- trägt die Entscheidung noch nichts bei. antwortliche Redacteur der Erfurter Tribüne", Genosse Hennig, Das Frauenwahlrecht in Belgien  . Wie der R. P. 2." zu zwei Monaten Gefängnis" verurteilt. Hennig ist schon im November berichtet, beschlossen die Abgeordneten und Senatoren der beiden zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden, weil der erwähnte Linten am Donnerstag in gemeinschaftlicher Sizung, die Forderung Referendar in dem Blatte als Simplicissimustarikatur" bezeichnet des Wahlrechts der Frauen in der gegenwärtigen Campagne für ein worden war. Die neue Beleidigung wurde in dem Bericht über allgemeines, direktes und geheimes Wahlrecht nicht zu unterstützen. diese Verhandlung gefunden. Die beiden bürgerlichen Linken( gemäßigt Liberale und Radikale) bes schlossen ferner, das allgemeine Wahlrecht schlechthin, d. h. ohne jede Einschränkung ebenso abzulehnen, falls die Socialdemokraten sich nicht verpflichten, gegen das Frauenrecht zu stimmen.

Außerdem wirde Hennig zu 30 M. Geldstrafe verurteilt, weil er eine Tabatarbeiterin durch den Ausdruck Streifbrecher beleidigt haben soll. In diesem Falle war auch Genoffe Grunwald als Chefredacteur" mitangeklagt; er wurde jedoch freigesprochen mit der Die socialdemokratischen Frauen haben bekanntlich in Erwägung Begründung, daß durch die Eigenschaft als" Chefredacteur" noch dieser vorauszusehenden Sachlage für diesmal selbst auf ihre Forde teine Verantwortlichkeit begründet werde. rung berzichtet.

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Dreißig Werft von Blagoweftichenst entfernt, den Amur hinunter, befindet sich die kleine chinesische   Stadt Aigun. Alls am 12. Juli das russische Militär an diesem Städtchen vorbeifuhr, hinderten dies die Chinesen in teiner Wiese, ließen die Schiffe rubig passieren, eröffneten aber Feuer auf den lebten Dampfer, auf dem sich die Munition befand, und nötigten ihn nach Blagowest­schenst zurückzukehren.

aber, als ein angesehener Mann nicht gewohnt, daß Erst nach dem Ausbruch der Erhebung in Peking   und der Ers man ihn stieß. Alle in der Stadt achteten ihn und er hatte einen mordung Kettelers begann sich eine gewisse Spannung geltend zu gewaltigen Geldumsaz. Es war aber an diesem Tage eine große machen. In Ssachaljan wurden täglich militärische Uebungen vor­Hiße und mein Chinese konnte nicht ordentlich gehen. Wie er mich genommen, die verrieten, daß man sich auf den Ausbruch des Grenz­Eine der grauenhaftesten Bestialitäten des Chinakrieges bildet fah, wollte er mich umarmen und umfaßte meine Knie. Swan, frieges vorbereitete. Das in Blagowestschenst garnisonierende die Erfäufung von 10-12 000 wehrlosen Chinesen Männern, Jwan!" rief er, rette mich!" Er zog sein Taschenbuch heraus. Militär wurde trotz dieser bedenklichen Anzeichen auf Anordnung des Greisen, Frauen und Kindern durch Kosaken bei Sieh." rief er, hier find 40 000, nimm sie für Dich, mir rette Generalgouverneurs Grodekoffs zum Zwecke der Mobilmachung fast Blagowestschenst, die sich gleich nach Ausbruch der Feindseligkeiten mich!" Numm fagte ich ihm: Ich bin ein kleiner Mann, sämtlich nach Chabarowst transportiert, les blieben nur eine Com­zwischen den Chinesen und den Russen am 17. Juli 1901 und den was kann ich machen?" Da aber schlug ihn ein Kosat pagnie Soldaten und 100 Kosaten zurück. Bei der Einschiffung der folgenden Tagen zutrug. mit der Peitsche( pletj) über den Rücken und Truppen nach Chabarowst tam es zum ersten Zusammenstoß. Ueber diese ungeheure Barbarei war mancherlei in die trieb ihn vorwärts. Und so habe ich ihn weiter nicht gesehen." russische   Presse durchgefickert, doch wurde sie von den offiziösen Der Kassierer erzählte das alles so aufrichtig und mitleidig, daß Blättern natürlich so energisch dementiert, wie die Khatimächte ja ich nicht den geringsten Zweifel an der Wahrheit hegen konnte. Mir jede in China   begangene Gewaltthat zu dementieren sich veranlaßt war es, als sähe ich diesen dicken, von der Size geröteten, schwitzenden fühlten. Chinesen, in seinem blauen Seidengewande, den die Kojaten mit Nummehr hat jedoch auch der bekannte russische maler Kantschuhieben mit dem großen Haufen forttreiben." Wereichtsch a gin, der kurze Zeit nach den Erfäufungen Blago- Wereschtschagin befigt jedoch jeltamerweise noch den Mut, diesen westschenst bei seiner Reise nach Chuntschun passierte, die Thatsache an Tausenden von Unschuldigen verübten Mord zu entschuldigen. Die Nachricht von diesem Vorfall rief in Blagowestschenst bes dieser hunnischen Massenmorde friedlicher Chinesen in einem Reise- Es meint: greiflicherweise große Erregung hervor. Auf Anordnung des seriegs­bericht bestätigt, den er socben im Januarheft der Zeitschrift Gewiß das ist ein arges Greuel so eine friedliche Be- gouverneurs Generallieutenant Gribsfy wurde " Westnit Jewropy"( Europäischer Bote") veröffentlicht.völkerung von einigen tausend Menschen umzubringen. Denn man am 14. Juli eine außerordentliche Sigung des Stadtrats ein Er erzählt: sagt ja nur, daß es 3000 gewesen seien. Andere haben mir die berufen, die über die zu ergreifenden Sicherungs- Maß Wir figen an dem gemeinsamen Tische und frühstücken. Ein Versicherung gegeben, daß beinahe 10 000 umgekommen seien 1 Wird regeln der Stadt beriet. In dieser Sitzung teilte der Offizier in Polizei Uniform tritt ein. Ich denke: Mit dem über die Wahrheit je zu Tage tommen? Gott   weiß es. Aber man muß Gouverneur den Anivesenden mit, daß bei ihm bereits die die Katastrophe zu reden, wäre gut, ich will ihn kennen lernen." sich auch in unsre Lage verseßen. Die halbe Bevölkerung der Stadt Vertreter der am Orte aufäffigen Chinesen erschienen seien, die So gehe ich auf ihn zu und stelle mich vor. Wir machen Bekannt- bestand ous Chinesen. Und plöglich fängt man vom andren Ufer an ihn ebenfans gefragt hätten, ob es für die chinesischen   Unter­schaft. Ich führe ihn auf mein Zimmer und wir plandern. zu schießen. Und wer schießt? Ihre Brüder und Glaubens- thanen nicht besser wäre, sich beizeiten aus dem rufsschen Bitte, sagen Sie, wer hat denn befohlen, sie zu er genossen! Eine begreifliche Erbittering entsteht. Die ganze Gebiet zu entfernen? Darauf nach der eignen Mitteilung fäufen?" Stadt glaubt, sie hätten sich mit den andern Chinesen des Generallieutenants Gribskyließ er diese chinesischer Siezu erfäufen hat niemand befohlen- antwortet verschworen die tussen umzubringen. Es waren Vertreter ihren Stammgenossen mitteilen, daß er ruhig und leert sein Glas Limonade Vom Vorsitzenden der außer einem Bataillon Reserve fast teine Truppen vorhanden, auch sie ohne Sorge auf dem ruffischen Gebiet verbleiben dürften, Heeresverwaltung war der Befehl gekommen, alle Chinesen zu keine Waffen. Wie nun das Schießen beginnt, stürzen alle Russen da sie sich in dem Großen Russischen   Reiche befänden, sammeln und sie zum Ufer nach Werchne Blagowestschenst zu zur Obrigkeit und verlangen Waffen und zugleich bitten sie, daß deffen Regierung niemand erlauben werde, friedliche Aus­treiben, wo der Amur   schmäler ist, und sie dort in Böten auf das man die Chinesen auf das andre Ufer schaffe. Wie länder zu belästigen. andre Ufer zu befördern. Ich befahl dem Pristaw das auszuführen, man sie dann ans Ufer treibt und nichts zur Ueberfahrt Am Nachmittag des 14. Juli und der hat die Chinesen hingejagt, aber es zeigte sich, daß gar vorhanden ist, so entstand naturgemäß jene Katastrophe, keine Böte vorhanden waren. Nun, da hat man sie direkt ins Wasser getrieben, denn es war eine Panit über alle ge­tommen."

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die Sitzung hatte am Bormittag stattgefunden begannen die Chinesen Siachaljan aus das Feuer aus Gewehren und Ge­schützen auf die Stadt zu eröffnen, das große Ves stürzung hervorrief, obgleich diese Wirkung, wie sich im Laufe der Beschießung zeigte, eine recht minimale war.

Ueber die weitere Entwicklung der Dinge lassen wir nunmehr den Augenzeugen selbst berichten:

die erfolgen mußte." Wereichtschagin hätte sich hüten sollen, den Waffenmord als eine Notwendigkeit, einen Aft wenigstens vermeintlich berechtigter Not ,, Wie viele sind denn Ihrer Meinung nach ertrunken?" wehr darzustellen. Liegt doch die ausführliche Darstellung " Ja, viele werden es sein, denn es ist dreimal ge- eines Augenzeugen vor, nach der der Mord eine durch nichts zu trieben worden," erklärte mein neuer Bekannter. Dies war entschuldigende Bestialität war. Aus dieser Darstellung, die im alles, was ich von ihm herausbekommen fonnte. Aber abends ging eft 15 der Neuen Beit" erschienen ist. seien zur In der Stadt und ihrer Umgebung wohnten seit jeher ich an den Hafen, um zu erfahren, wann der erste Dampfer nach lustrierung des russischen   Humentums die charakteristischten Stellen Chinesen und Mandschuren als Großlaufleute, Chabarowska   abgeht, und unterhielt mich dort, auf einer Bank wiedergegeben. Kleinhändler, Handwerker, Bedienstete, Tage­fizend, mit dem Staffierer, einem lieben und ehrwürdigen Vorausgeschickt sei eine kurze Darstellung der Ereignisse, die sich löhner. An der Peripherie von Blagowestschenst war ihnen Greise." vor der schauerlichen Tragödie abspielten und ihre Veranlassung ein besonderes Stadtviertel angewiesen, in dem alle Sehen Sie jenes große Steinhaus," sagte der. Die ganze bildeten. Bauten vollkommen den eigenartigen nationalen Charakter erste Etage war von einem chinesischen Magazin eingenommen. Der Blagorestschenst, die Hauptstadt des ruffifchen Amur  - trugen und das deshalb auch das chinesische Viertel" Besitzer, ein dicker Alter, hat wohl 30 Jahre dort Handel gebiets, liegt am linken Ufer des Amur  . Vor dem Kriege zählte es hieß. Viele dieser Chinesen und Mandschuren lebten jahrzehntelang getrieben. Er war ein sehr reicher Millionär, eine gute 38 000 Ginivohner. Ihm gegenüber am rechten Ufer des Amur friedlich in unsrer Mitte und erwiesen der Bevölkerung durch ihre Seele, und hat unsren Russen viele Schulden erlassen. Wir liegt die chinesische   Ortschaft Ssachaljan. Die benachbarten Arbeit einen großen Nutzen. Fleißig bis in das Unglaubliche, be­Ivaren als Nachbarn gute Freunde. Als mant die Grenzstädte standen vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten in lebhaftem, scheiden in ihren Bedürfnissen, hatten sich diese chinesischen Unter­Chinesen austrieb, hat man auch ihn fortgejagt. Er war durchaus freundschaftlichem Handelsverkehr. thanen durchaus durch keine größeren Vergehungen und nicht einmal