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Genosse Singer fnüpfte an die Ausführungen des Magistrats- 1 vertreters die leider sehr notwendige Mahnung, die in Lehr­stellen untergebrachten ehemaligen Waisenzöglinge fünftig strenger überwachen zu lassen. Genosse Tolksdorf gänzte diese Mahnung durch die an den Magistrat gerichtete Auf­forderung, Herrn Wagner überhaupt keine Waisenzöglinge mehr in die Lehre zu geben. Für die Stadtverordneten- Versammlung war die Angelegenheit hiermit erledigt; für die Waisenverwaltung ist sie es hoffentlich noch nicht.

Der größte Teil der übrigen Sigung wurde durch eine Reihe von Bauvorlagen in Anspruch genommen. Die lleber schreitung der Kostenanschläge, die bei mehreren bereits fertig­gestellten Bauten vorgekommen ist, führte zu einer sehr langen und Lebhaften Debatte über die Thätigkeit des Stadtbaurats Hoffmann. Man äußerte fich fast allgemein sehr anerkennend über die künstlerischen Intentionen des Baurats, es wurde ihm aber von verschiedenen Seiten nahegelegt, sparsamer zu sein. Dabei wurde auf seinen Vorgänger Stadtbaurat Blankenstein hingewiesen, mit dem man in dieser Beziehung recht zufrieden habe sein können. Für Stadtbaurat Hoffmann wurde am entschiedensten von social demokratischer Seite gesprochen. Unfre Genossen Borgmann und Singer und nachher bei einer der andren Bauvorlagen noch Genosse Bruns wiesen die Angriffe auf die Thätigkeit Hoffmanns mit nach­drücklicher Schärfe zurück.

In der geheimen Sigung wurde im Anschluß an die Berichterstattung des Ausschusses zur Vorbereitung der Wahlen für die ständigen Ausschüsse der Versammlung vom Genossen Singer Einspruch erhoben gegen die Absicht, die socialdemokratischen Mitglieder von der Schuldeputation aus zuschließen. Die Versammlung habe in dieser Hinsicht das Recht der socialdemokratischen Fraktion früher stets anerkannt. Singer geißelte die Angstmeierei der Mehrheit, die die Wahl eines Socialdemokraten unter dem Vorwande, daß das eine nuglose Demonstration" sei, zu verhindern suchen wolle. Die Wahl wird in der nächsten öffent lichen Sigung erfolgen.

2. Jn Krankheitsfällen ist der Lohn stets nur) nach Abzug des Krankengeldes und in der Regel nicht länger als 4 Wochen zu gewähren.

Dem hiesigen Königlichen Zoologischen Museum haben die Erben des am 7. November 1901 in Jena gestorbenen Rentners Karl Arend Friedrich Wiegmann über 500 anatomische Präparate der 13. Jn Fällen der militärischen Einziehung zu den 12-14 Tage 3ungen, Stiefern und Geschlechtsapparat von Land- und Süßwasser­währenden Landwehrübungen ist der Lohn nach Abzug der schnecken geschenkt, ferner ungefähr 100 beschalte Mollusken in reichsgesetzlichen Unterstügungen fortzuzahlen. Bei der Ein- Spiritus und eine fleine Sammlung subfossiler Schnecken aus den berufung zu den Reserve- oder andren längeren llebungen ist Süßwasserkalten bei Jena . Außerdem sind von den Veröffent­das Arbeitsverhältnis aufzulösen. lichungen des Verstorbenen über seine zootomischen Untersuchungen 4. In allen andren Fällen bleibt es den zuständigen Ver- von Landmollusken eine Anzahl Sonderabdrücke für die Bibliothek waltungsabteilungen überlassen, für eine nicht erhebliche Zeit des Zoologischen Museums mit überwiesen, sowie mehrere noch nicht der Dienstversäunis den Lohn oder das Entgelt fortzuzahlen. druckfertige Manuskripte und viele Briefe, die von Zoologen an ihn 5. Bei denjenigen Bediensteten, welche neben dem Lohn gerichtet wurden. Die zootomischen Präparate sind num systematisch noch Kost oder Wohnung erhalten, wie Wärter und Wärterinnen geordnet und die Spirituspräparate in die Hauptsammlung eingereiht. in Kranken- und andren Anstalten, Hausdiener, Köchiumen 2c., Die Schnecken aus dem Süßwasserkalt von Jena sind dem Paläonto= bewendet es in Krankheits- und Urlaubsfällen bei den zur Zeit logischen Museumi überwiesen. Die Präparate und Sammlungen des in lebung befindlichen Grundsätzen. Verstorbenen bilden eine äußerst dankenswerte Bereicherung des Zoologischen Museums und haben in demselben eine bleibende würdige Stätte gefunden. Sein Name wird auf der Donatorentafel des Museums verewigt werden.

Berlin , den 25. Oftober 1901.

Kirschner.

So sieht es um das socialpolitische Verständnis des Magistrats der deutschen Reichshauptstadt aus.

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in der Gartenstr. 49

Durch einen Sturz von der Treppe ist der 74 Jahre alte Wegen der am 1. April d. J. in Kraft tretenden neuen Schneidermeister Christian Stühler tödlich verunglückt, der bei seinem Polizeiverordnung über die Anbringung von Bremsen Neffen, dem Gastwirt Stühler, in der Nenen Grünftr. 38 wohnte. und festen Kutschersigen an den in Berlin verkehrenden Der Greis war am Sonntagabend bis 11 1hr in der Gastwirtschaft Fuhrwerten hatte der Verein Berliner Möbelspediteure an den Polizei- seines Neffen und wollte dann in seine Wohnung hinaufgehen, un präsidenten eine Petition gerichtet, darin wurden gegen die An- sich zur Ruhe zu legen. Auf der dritten Treppe muß er einen bringung solcher Kutschersize an Möbeltransportwagen Bedenken Schwindelanfall bekommen haben oder ausgeglitten sein. Er stürzte geäußert und zugleich wurde um eine Verlängerung der An- acht Stufen hinab und blieb mit gebrochenem Schädel besinnungs­bringungsfrist gebeten. In dem jetzt erfolgten Bescheid erklärt der los auf dem nächsten Absatz liegen. In der Wohnung erholte er Polizeipräsident, daß er die Möbelwagen als Specialwagen" sich wieder etwas, am Montagmorgen aber mußte man ihn mit anerkenne und gegen die zusammenlegbaren festen Seutscherfige sowie einem Krankenwagen nach Bethanien bringen. Hier starb er gestern auch gegen das Fahren vom Sattel nichts einzuwenden habe. Da au einer Gehirnerschütterung. Die Leiche wurde beschlagnahmt. gegen könne eine Hinausschiebung des Zeitpunktes, an dem die neue Das Beckmannsche Ehepaar, das im Herbst v. J. nach Ver Polizeiverordnung in Kraft treten soll, nicht stattfinden.. übung umfangreicher Betrügereien, Urkundenfälschungen und Ver­Zur Haftpflicht der Lehrer. Auf Grund der Haftpflicht - steckbrieflich verfolgt war, ist in Paris festgenommen worden. Die leitungen zum Meineide von hier flüchtig geworden und seitdem Von der Neu- Organisation der Berliner Gemeindeschule. für seine Mitglieder mit einer Versicherungsgesellschaft abgeschlossen behörde stattgefunden hatte, über Metz nach Berlin transportiert und Versicherung, die der Deutsche Lehrer- Verein" im vorigen Jahre Ghelente sind, nachdem ihre Auslieferung an die preußische Staats­Die Beratungen der Schuldeputation über die jetzt ab- hat, sind in den ersten sechs Monaten bis zum Schluß des Jahres geschlossen vorliegenden Ergebnisse der Konferenz zur Aufstellung 1901 in 34 Fällen Ansprüche bei der Gesellschaft angemeldet hier ins Moabiter Untersuchungsgefängnis übergeführt worden. des neuen Gemeindeschul- Lehrplans habent begonnen. worden. Darunter war fein Fall aus Berlin , aber 5 Fälle aus Der 50 Jahre alte Emil Beckmann betrieb mit seiner Frau, Zunächst war die principielle Frage zu entscheiden, ob die Berliner Bororten( Charlottenburg , Schöneberg , Rigdorf, Behlen- geb. Dubinsky, zu Berlin und in die, Pankow Buttergeschäfte, nach der Höhe des Umfazes Gemeindeschule fortan 8 lassenstufen haben dorf, Rummelsburg ). 32 mal kamen Schulkinder in Frage, 2 mal zu urteilen, bedeutende Erträgnisse gehabt haben müssen. Im joll oder ob an dem jetzigen System von 7 Klassen mit einer andre Personen. Die Schulkinder hatten in 1 Fall in der Schule, 3 urteilen, bedeutende Erträgniffe gehabt haben müssen. Im Sommer vorigen Jahres geriet Beckmann mit seinen Lieferanten in Oberstufe festgehalten werden soll. Nach sehr langer Erörterung hat in 2 Fällen auf Ausflügen Sachbeschädigung verübt oder durch einen Streit, als diese ihre Forderungen aufstellten. B. suchte durch ihr Verhalten veranlaßt( zum Beispiel durch Trommeln ein die Schuldeputation in ihrer Mehrheit sich für 7 Klaffen Pferd schen gemacht und dadurch einen Wagen beschädigt). In Quittungen, die er, wie sich nachträglich herausstellte, sehr geschickt mit einer Oberstufe entschieden. Wie ein hiesiges 29 Fällen handelte es sich um Schädigung der Kinder selber und gefälscht hatte, den Nachweis zu führen, daß er die Forderungen Blatt mitteilt, sei für diesen Beschluß der Umstand maßgebend zwar 28 mal um Schädigung an ihrer Gesundheit und 1 mal um eines Teiles der Lieferanten durch Barzahlungen bereits beglichen gewesen, daß von der großen Zahl derjenigen Kinder, die nicht Schädigung an ihren Eigentum( Kleidung). 15 mal hatte eine hätte, während er die Forderungen der übrigen Lieferanten einfach alle 8 Klassen durchlaufen, so das Odium genommen werde, die körperliche Züchtigung den Anlaß der erwiesenen oder nur behaupteten sendungen nicht erhalten zu haben. Als es hierüber zum Prozeß zurückies unter dem Vorgeben, die entsprechenden Waren Gemeindeschule nicht völlig absolviert zu haben. Diese Vegründung Gesundheitsschädigung der Kinder gebildet, 4 mal ein Unfall beim fam, beeinflußte er durch Bestechungen mehrere Zeugen, in feinem dürfte unzutreffend sein. Den Ausschlag hat vermutlich die Er- Turnen, 4 mal ein Unfall beim Spielen unter Aussicht, 2 mal ein fam, beeinflußte er durch Bestechungen mehrere Zeugen, in seinem Sinne auszusagen. Beckmann mochte alsbald fühlen, daß ihm wägung gegeben, daß die oberste klasse, wenn sie eine nur Unfall auf Ausflügen, 1 mal ein Unfall bei einer für den Lehrer der Boden unter den Füßen zu wägung gegeben, daß die oberste klasse, wenn sie eine nur ausgeführten Arbeit( Holzhacken), 2 mal Unfälle andrer Art. Geschäfte unter abermaliger Schädigung von Lieferanten auf und heiß wurde, löste seine fakultative Einrichtung bleibt, bei einer ganzen Reihe von Schulen Erledigt ist erst die Hälfte der angemeldeten Ansprüche und begab sich mit seiner in der Meineidsaffaire start beteiligten Fran Geschäfte unter abermaliger Schädigung von Lieferanten auf und gespart werden kann. Der Bertramsche Lehrplan- Entwurf war zwar in 12 Fällen durch Zahlung, in 5 Fällen durch Ablehnung auf die Flucht. Da sich das Paar von der Kriminalpolizei verfolgt von dem Gedanken ausgegangen, daß die oberste Klasse nur nach In einem der noch nicht erledigten Fälle, 100 cin Schüler Bedarf aufgesetzt werden solle, d. H. nur dann, wenn an der be- über den Fuß des Lehrers gestolpert ist und den Arm gebrochen Männertracht angelegt, in der sie mit ihrem Mann nach mancherlei glaubte, hatte die 48 Jahre alte Frau bei der Abreise in Bankow treffenden Schule für die oberste Klasse so viel Kinder vorhanden hat, so daß er dauernd invalide bleiben wird, sind 15 946 M. Abenteuern in London anfan. Hier wurde das Paar um den find, daß die Klasse nach dem für die Berliner Gemeindeschule Schadensersatz beansprucht worden. Die Klage, zu der es hier ge größten Teil seiner Gelder durch Diebe beraubt, und nun ging die gültigen Maßstab als gefüllt angesehen werden kann. Wir fürchten tommen ist, schwebt noch. Reise nach Paris , wo beide ihr Schicksal ereilte. In der an­sehr, daß sich hinter dem jetzt gefaßten Beschluß der Schuldeputation gedeuteten Meineidssache sind bereits mehrere Verhaftungen mit­der Wunsch verbirgt, jenen Bertramschen Gedanken wieder aufleben schuldiger Personen erfolgt. zu lassen und seiner Verwirklichung die Wege zu bahnen.

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48 Jahre alte Arbeiter Heinrich Henkel aus der Friedrichsberger­Ju geistiger Umnachtung erschoß sich gestern abend der Jahre 1883 auf einem Bau in der Leipzigerstraße ein Nezriegel auf straße 27, das Opfer eines Unfalls. Henkel fiel int den Kopf. Acht Wochen lag er damals in der Charité. Nach zehn Jahren stellten sich Kopfträmpfe ein. Der Verunglückte war seitdem viermal in Dalldorf und Herzberge, seit dem 1. Oktober 1900 wieder nachmittag ging er zur Polizei, um feine Einwilligung zu geben, zu Hause, wo er feiner Frau beim Zeitungaustragen half. Gestern daß sein ältester Sohn eine Hausdienerstelle antrete. Erst gegen 10 1hr abends kehrte er zurück und tötete sich, ohne die Wohnung wieder betreten zu haben, in dem Klosettraum am Treppenflur durch einen Revolverfchuß in die rechte Schläfe. Er hinterläßt seine Frau und sechs Kinder.

Ueber Rudolf Virchows Befinden waren in diefen Tagen beunruhigende Gerüchte in Umlauf. Die Folgen jenes Unfalls, den Virchow am 4. Jannar beim Verlassen der Straßenbahn erlitten hat, sollten sich neuerdings bedenklicher gestaltet haben, als anfänglich zu In den Armen liegen sich beide. Bei den letzten Stadt befürchten war. verordneten Wahlen war im 9. Bezirk der zweiten Ab- den greifen Gelehrten behandelt, jedoch mitgeteilt, daß das körper: Auf eine Anfrage wird von Professor Koerte, der teilung unter den liberalen Wählern ein Bruderliche Befinden des Patienten im ganzen ein zufriedenstellendes ist. 3 wist ausgebrochen. In diesen Bezirk hatte sich, um seine Wieder- Der Patient nimmt leidlich gut Nahrung zu sich und sigt tagsüber wahl zu ermöglichen, der Stadtverordnete Karl Goldim Bett auf. Auch hat er ihm nahestehende Personen empfangen. schmidt hineingeflüchtet, aber die sonst zum Freisinn haltenden Die Nächte verbringt der Patient noch oft unruhig und machen sich Hausagrarier hatten ihm die Unterstützung versagt und ihm dann Depressionen bemerkbar. Man hofft, daß der Patient den Fall einen eignen Kandidaten gegenübergestellt. Sie waren mit diesem überwinden wird. am Wahltage zwar in der Minderheit geblieben, hatten aber doch eine so beträchtliche Stimmenzahl für ihn aufgebracht, daß Herr Oeffentliche Sygienische Vorträge der Centralkommiffion Goldschmidt sich schon jetzt die bange Frage vorlegen mußte, wo er der Krankenkassen Berline. Das Thema von heute abend lautet das nächste Mal bleiben werde. Hinterher hatte freilich der Ansteckende Krankheiten". Es wird das ganze Gebiet Zorn der feindlichen Brüder sich rasch wieder der Ansteckung, Seuchenverbreitung und der Schutzmaßregeln des abgekühlt. 11m eine völlige Aussöhnung herbeizu Staates und der einzelnen Personen zur Sprache kommen. Der führen, hat Der Totschlag an der früheren Kellnerin Hedwig Weber, Dienstag ein großer Kommers liberaler Vortrag findet ſtatt in den Aulen der Gemeindeschulen Paukstr. 8, über den schon wiederholt berichtet wurde, ist noch nicht aufgeklärt. Wähler der äußeren Luisenstadt" stattgefunden, über dessen Verlauf Wrangelstr. 128, Winterfeldstr. 16, Charlottenburg , Goethestr. 22. Nur so viel steht fest, daß das Mädchen vor dem Stettiner Bahnhof die Voff. 8tg." berichtet. Aus beiden Lagern waren die Kampf- Beginn 81/2 Uhr. Eintritt für jedermann unentgeltlich ohne nachts mit vier Männern in einen Wortwechsel geriet und von einem hähne erschienen, an der Spitze auf der einen Seite Herr Goldschmidt Legitimation. Vortragende die Herren Doktoren Gebert, Swarsensky, der Männer den tödlichen Schlag auf den Kopf mit einem Stock mit selber, auf der anderen der Führer der luisenstädtischen Hausagrarier, Engel, Bloch.jolins: Hirschhorntrücke erhielt. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei Stadtverordnete Jden. Man hielt die üblichen Reden, betonte die Telephon und Große Berliner Straßenbahn. Seit einer nach dem Thäter hatten noch keinen Erfolg. Etwaige Mitteilungen Bedeutung der Einigkeit aller liberalen Männer für Woche etwa macht sich in einem ganzen Bezirk der Königgräger- zur Aufklärung der Angelegenheit werden im Zimmer Nr. 337 des die Bekämpfung der Feinde des Liberalismus, bedauerte den Bruderkampf, wünschte die alte Waffenbrüderschaft straßengegend in den Telephonen ein andauerndes startes Geräusch Polizeipräsidiums entgegengenommen. wiederhergestellt, hochte sich gegenseitig an und fant einander gerührt bemerkbar, das den Verkehr fast bis zur Unmöglichkeit erschwert. in die Arme. Hoffentlich wird mun ber, raditale" Herr Karl Gold- Auf eine erste Anfrage bei dem Unit erhielt unser Gewährsmann den schmidt auch in Zukunft hübsch artig sein, damit er sich die Gunst Bescheid, daß die Störung durch die Straßenbahn herbeigeführt seiner haus agrarischen Brüder nicht wieder verscherzt. sei und in einigen Tagen beseitigt sein würde. Eine wiederholte in einigen Die Stadtgemeinde Berlin befigt nur 5 Gemeinde- Beschwerde wurde dahin beantwortet, daß bereits Schritte zur Be Friedhöfe und eine Leichensammelstelle in der Diestelmeyerstraße. hebung des Uebelstandes getroffen seien, daß die Beseitigung selbst Es sind dies der Central- Friedhof bei Friedrichsfelde , der Gemeinde- aber noch Wochen in Anspruch nehmen könne. Wir halten Friedhof an der Gerichts- und Ruheplatzstraße, der Alte Jakobs- es für im öffentlichen Interesse liegend, daß die Postverwaltung sich Kirchhof" oder Walded- Bark" an der Oranienstraße, der Friedhof über die Verhältnisse ausspricht, die vermutlich auch in andren Stadt­der Märzgefallenen im Friedrichshain und der Charité- Friedhof in gegenden bestehen oder eintreten können, der Seestraße. Der Friedhof im Friedrichshain und der Waldeck- Part

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dieses Jahres als diejenigen Tage festgesetzt, wo in Bäckereien und Konditoreien Gehilfen und Lehrlinge über die vorgeschriebene Zeit hinaus beschäftigt werden dürfen.

Allee 133 theift uns. der Ehemann mit, daß der That keine ebe­lichen Zwiftigkeiten zu Grunde liegen. Der Vergiftungsversuch sei vielmehr in einem Anfalle von Schivermut ausgeübt worden.

Fenerbericht. Bei einer Benzinerplosion, die Donnerstags mittag in der Köpenickerstr. 43 erfolgte, erlitt der Arbeiter Schulz schwere Brandwunden. Er war bei dem Kaufmann Stephani damit beschäftigt, eine große Flasche Benzin abzuwiegen, als die Flasche umfiel und explodierte, wobei die ausgelaufene Flüssigkeit Fener fing. Die Flammen erfaßten den Arbeiter, konnten aber von andren Arbeitern bald erstickt werden. Doch hatte Schulz so schwere Brand­wunden erlitten, daß er nach Anlegung eines Notverbandes durch die Samariter der herbeigerufenen Feuerwehr das Krankenhaus

dienen nicht mehr Beerdigungszwecken. Den Charité- Friedhof hat Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom vertragsmäßig die Charité- Direktion in nießbräuchlicher Benutzung 4. März 1896 über den Betrieb der Bäckereien und als Begräbnisplay. Der Etat für 1902 für die übrigen Friedhöfe Konditoreien zu I 3a werden nach polizeilicher Bekannt- Bethanien aufsuchen mußte. Mittwochabend 8 Uhr wurde die schließt in Ausgabe mit rund 50 000 m. und in Einnahme mit 24 000 M. machung vorläufig der 25. Jannar , 1., 11. und 22. Februar, 1., 8., Wehr nach der Schulstraße 26 gerufen, wo durch Umfallen ab, so daß ein Zuschuß von rund 26 000 M. erforderlich ist. Bei 15. und 27. März, 12., 19. und 26. April, 3., 10., 15. und 16. Mai einer Petroleumlampe ein Wohnungsbrand entstanden war, der den Kirchhöfen der Kirchengemeinden ist das Verhältnis umgekehrt, indes schnell abgelöscht werden konnte. Zur selben Zeit war Trep­weil diese nach bekannten christlichen Grundsägen aus dem Verkauf tower Chaussee 1 der Fußboden und die Balkenlage in Brand der Begräbnisstellen höhere Einnahmen erzielen. geraten, während in der Utrechterstraße 1 Wäsche und Teppiche in Flammen aufgingen. Nachmittags wurde in der Gontardstraße 5 ein Waren- Automat durch Fener beschädigt. Kurz vorher hatte sich in der Blumenthalstraße 18 Spiritus entzündet und dabei Gardinen und Kleidungsstücke ergriffen. Außerdem waren noch Alarmierungen von Heiligegeiststraße 15, Rostockerstraße 25 und Rüdersdorferstr. 41 zu verzeichnen, die jedoch auf unbedeutende Anlässe zurückzuführen

Ivaren.

Die Rechte der städtischen Arbeiter. Man schreibt uns aus Die Einbrüche in den Koufumgenossenschaften mehren sich ben Kreisen der organisierten städtischen Arbeiter: Der Anregung unheimlich. Nachdem erst vor kurzem die Verkaufsstelle des Vereins der socialdemokratischen Stadtverordneten folgend, beschloß das Nord heimgesucht worden ist, wird uns jetzt mitgeteilt, daß in der Berliner Stadtverodneten- Kollegium im Sommer des vorigen Jahres Nacht zu gestern im Laden des Vereins Berlin - Süd in der Gräfe­eine Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse straße 40 ein Einbruch verübt und ein Schaden von etwa hundert der städtischen Arbeiter, nach welchen den annähernd 12.000 Mark verursacht worden ist. in städtischen Betrieben beschäftigten Bersonen in mancher Beziehung Gymnasialzirkel für zwölfjährige Mädchen. Wir werden Vorteile geboten werden jollten. Der Magistrat schien die Berechtigung Durch unbegreifliche Leichtgläubigkeit haben drei bisher un­dieses Beschlusses einzusehen, wie aus einer unterm 25. Oftober 1901 bescholtene Männer fich und ihre Familien in schweres Unglück ge- Erfahrungen, die man mit der von Frau Dr. phil . Wegscheider­um Aufnahme folgender Mitteilung ersucht: Infolge der guten erlassenen Verfügung hervorgeht. Leider hat er oder die zuständigen stürzt. Als sie eines Tages auf dem Ban beschäftigt waren, ließen Ziegler geleiteten Gymnasialschule für Mädchen gemacht hat, werden Berwaltungsabteilungen es unteriaffen, die direkt davon Betroffenen. fie fich während der Frückstückspanse in eine Unterhaltung mit einem fich zu Ostern d. J. neue Kurse bilden. Fri. Dr. phil . Helene nämlich die städtischen Arbeiter, gehörig in Kenntnis zu setzen. Um ihnen bis dahin völlig unbekannten Manne ein. Dieser erzählte Stöcker hat sich bereit erklärt, die Leitung eines solchen Eirkels zu mun diese hochherzige That des Magistrats in das richtige Licht zu ihnen unter andrem, daß in einem von ihm genau beschriebenen übernehmen. Bei dem großen Andrang und der durch die Form der setzen, andrerseits aber auch die Arbeiter über die ihnen zustehenden Grbbegräbnis einer reichen Familie auf dem Jakobi- Kirchhofe ein Rechte recht gründlich zu informieren, bringen wir die uns freund Schatz von 15 000 M. in Gold verborgen sei. Der Erzähler ver- Familienschule bedingten kleinen Anzahl von Schülerinnen werden Eltern, die ihren Töchtern diesen Unterricht zu sichern wünschen, ge= lichst zur Verfügung gestellte Verfügung des Herrn Oberbürger - sicherte, daß er seine Kenntnis aus sicherster Quelle habe. beten, sich möglichst bald mit der Leiterin Dr. phil . Helene Stöcker , meisters Kirschner hiermit zur allgemeinen Kenntnis: Den drei Zuhörern ging die Sache im Kopf herum, Berlin- Wilmersdorf , Pfalzburgerstraße 70, in Verbindung zu setzen. Bezüglich der Zuwendungen der Arbeiter und Bediensteten nach längeren Beratungen beschlossen sie, sich mit einigen der Stadtgemeinde in Krankheits- und Beurlaubungsfällen find schweren Jungen in Verbindung zu setzen, um gemeinsam mit ihnen Jut Verein für volkstümliche Kurse von Berliner Hoch­bisher, soweit nicht die Urlaubsordnung einen Anhalt bot, bei den den Schatz zu heben. Der Plan wurde ausgeführt; in einer Nacht schullehrern beginnt am Freitag, den 24. d. Mts., abends 81/2 11hr, einzelnen Verwaltungen einheitliche Grundsäße nicht beobachtet das Erbbegräbnis erbrochen und alles umgewühlt, ohne aber den in der Aulaß des Andreas- Realgymnasiums, O., Langestr. 31, Herr worden. Wir haben deshalb die nachstehenden Normen aufgestellt, Schatz zu finden. Die Thäter wurden sämtlich ermittelt und hinter Professor Dr. Alfred G. Meyer, feinen Vortragskursus über welche fortan unbeichadet der Bestimmungen der Urlaubs- Schloß und Riegel gebracht. Zum Unglück für die drei Familien- das moderne Kunstgewerbe". Am gleichen Abend um dieselbe Zeit ordnung vom 1. Juni 1900- allen Stellen der städtischen Ver- väter stellte sich bei der Boruntersuchung heraus, daß die mit beginnt im Bürgersaal des Rathauses Herr Professor Dr. Richard waltung zur Nichtschnur dienen sollen: beteiligten schweren Jungen noch verschiedene andre Strafthaten auf M. Meyer seinen Vortragskursus Lessings Leben und Werke". 1. Die Rechtswirkung des§ 616 Bürgerlichen Gesetzbuchs, dem Kerbholze hatten, so daß sämtliche Angeklagten sich bereits viele Eintrittsfarten à 1 W. find für beide Kurse- jeder umfaßt 6 Abende der kein zwingendes, sondern nachgiebiges Recht Monate in Untersuchungshaft befinden. Im nächsten Monat dürfte von je 11/2 Stunden zu haben bei: Georg Belling, W. Leipzigers bildet, ist durch die Arbeitsordnung oder den sonstigen Dienst die Verhandlung stattfinden, die drei Familienväter werden vom straße 136; A. Schüß, O. Holzmarktstr. 60; Tischendörfer, C. Sophien­vertrag auszuschließen. Rechtsanivalt Heine verteidigt. straße 20; F. E. Lederer, W. Kurfürstenstr. 70; Bernhard Staar,

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