Einzelbild herunterladen
 
  

=

Genosse Stolle brachte die Nachgiebigkeit der sächsischen Regierung gegen die Agrarier in Sachen der Schweinesperre und ihre gehorsamste Erkundigung nach der Ansicht des Reichskanzlers zur Sprache.

Herrn Dr. Fischer ist es nachträglich eingefallen, daß er zuerst zut offenherzig getvesen fei, er ergänzte deshalb seine Mitteilungen durch die Behauptung, daß seine Regierung fchon vor der Anfrage an den Reichskanzler entschloffen gewesen sei aus veterinär- polizei­lichen Gründen die Schweinesperre gegen Oestreich nicht aufzuheben. Ganz unklar wird nun freilich, weshalb dann die Anfrage an den Reichskanzler überhaupt erfolgt ist.

Eine größere Rolle in der Debatte spielte die weitere Be­Hauptung dieses sächsischen Geheimrats, daß die Socialdemokratie gegen die Gewerbe- Inspektoren hege. Stolle und Sachse wehrten sich energisch gegen diese Beschuldigung. Herr Dr. Fischer aber fette allem die Strone auf, indem er diesen Vorwurf nunmehr gegen die socialdemokratische Fraktion richtete. Der Präsident be­zeichnete diese Ausschreitung als unangemessen.

Ausland.

von Arbeiterkammern, Bezirks Arbeitsämtern und eines Reichs-! theiligt waren, sei es im Verwaltungsdienst oder gelegentlich der k Arbeitsamtes hinauslaufen. Im Gegensatz zu den bürgerlichen Re- Ausrüstung. Viele der Leute haben auch nicht im mindesten Frankreich  . formern verlangte er ein internationales staatliches Arbeitsamt, das an die Möglichkeit einer solchen Ehrung gedacht und waren Deputierte hat, wie der Telegraph schon kurz gemeldet, der Wahl­Vivianis Anträge zum Wahlgesch. Der socialistische mehr Autorität besigt als die private Gründung. Als naheliegendes daher aufs höchste überrascht, als ihnen die Medaillen über- rechts- Kommission der Kammer einige Anträge unterbreitet. Ju Ziel der Socialreform bezeichnete er schließlich die energische Bereicht wurden. Frankreich   ist es bei den Wahlen üblich, daß der Kandidat je nach kämpfung der Nachtarbeit in allen Betrieben, die sie nicht unbedingt feinen Mitteln möglichst viele Eden, Häuser, Blatatfäulen usw. mit brauchen. feinen Ankündigungen, Aufrufen an die Wähler usw. belegt. Dieses Ferri und Turati über Kooperativ- Genoffenschaften. Privileg der reichen Kandidaten will Viviani beseitigen durch Regelung des Plakatwesens; jedem Kandidaten soll ein bestimmter Rom  , 27. Januar.  ( Eig. Ber.) gleichgroßer Raum für seine Ankündigung zugewiesen werden. Der Wie ich Ihnen schon in einer meiner letzten Korrespondenzen zweite Antrag geht dahin, der Kammer das Recht einzuräumen, mitteilte, haben sich die beiden nach Enrico Ferri   in der socialistischen solchen Abgeordneten, denen Stimmentauf oder versuchte Partei vorhandenen Strömungen- reformistisch die eine, vertreten Rorruption der Wähler nachgewiesen und deren Mandat aus diesem durch Turati, revolutionär die andre, mit Ferri an der Spize, ein Grunde tassiert ist, für die Dauer der laufenden Legislaturperiode Analogon zu den ausländischen Strömungen, wie z. B. den durch die Wiederkandidatur zu verbieten bezw. den Eintritt als Ab­Jaurès und Guesde, Bernstein   und Kautsky  , Adler und Ellenbogen geordneter in die Kammer zu versagen.- vertretenen nach einer kurzen positiven Diskussion und nach der Ver- Nationalistische Rüftungen. Die hervorragendsten Mitglieder öffentlichung eines diesbezüglichen Artikels durch Ferri selbst sozusagen der Patriotenliga haben beschlossen, bei den bevorstehenden Kammer­verflüchtigt. In diesem Sinne hat sich auch die Majorität der socialistischen wahlen eine große Agitation ins Werk zu setzen. Sie haben das von dem Vorhandensein der beiden Strömungen aufrecht erhält, gewandelt werden soll. Wie verlautet, hat eine Finanzgruppe cine Wochenblätter ausgesprochen, und Ferri, trotzdem er seine Ansicht Blatt" La France  " angekauft, welches in ein großes Tagesblatt um­schreibt im Avanti", daß beide Tendenzen in gleicher Weise zu Summe von 3 Mill. Francs zur Verfügung gestellt, um das Ge­respektieren und im gleichen Maße niglich seien, daß es gut sei, lingen des Unternehmens zu sichern. Der frühere Kriegsminister daß sie in der parlamentarischen Fraktion sowohl wie in der Ge- Cavaignac ist zum politischen Leiter des Blattes ausersehen. famtpartei vorhanden seien, daß sie nicht zwei verschiedene Schulen oder Doktrinen verträten, in welchem Falle sie schädlich für die England. kompakte Einheit der Partei wären, sondern daß sie nichts andres Antisemitische Strömungen. London  , 29. Januar.  ( Eig. hervorgerufen durch das Temperament, die Kampffreudigkeit und schiedenen politischen Kreisen Londons   bemerkbar. In der laufenden feien, als zwei Schattierungen ein und derfelben Dottrin, Ber.) Eine antisemitische Strömung macht sich gegenwärtig in ver­durch lokale Verhältnisse; eine Erscheinung, die untrennbar von jeder Nummer der National Review" hat Eduard Drumont  , der Partei sei, in der sich Praktiker und Theoretiker befinden; aus fhren Redacteur der Pariser Libre Parole", einen antisemitischen Artikel. Stefultaten ergebe fich dann der fortschrittliche Lauf der socialistischen Gleichzeitig erschien von einem Engländer, Namens Bannister, Bartei. eine Broschüre unter dem Titel" England unter jüdischer Herr schaft". Gestern hielt der konservative Abgeordnete Gibson Bowles im Parlament eine antisemitische Rede, in Mailänder   Socialisten aufgefordert worden, eine Reihe von Vor- anklagte. Der aus Belgien   zurückgekehrte Genosse Ferri war von den der er die Juden als Getreide- Auffäufer und Brotwucherer Er begann mit dem biblischen Joseph und belgischen Voltshäuser zu halten. Ferri beleuchtete Chicago  ( dem Schwager des Vicekönigs von Indien  ). Im Ostende  trägen zur Erklärung des Betriebes und des Wertes der feiner ägyptischen Agrarpolitik und endete mit Joseph Leiter aus den" socialistischen Charakter diefer Institutionen und betonte von London   ist die Stimmung der Arbeiter gegen die jüdische Ein­die Notwendigkeit, Socialistenhäuser den von den wanderung eine bittere, hauptsächlich weil lettere die Wohnungsnot Arbeiterkammern eingerichteten Boltshäusern gegenüber zu noch steigere. Der Abg. John Burns und Mr. Steadman, Präfident stellen( die Arbeiterkammern sind neutrale Vertretungen der des Parlamentarijchen Komitees des Trades Unions- Kongresses, organisierten Arbeiter), weil, wie er fagte, die von focialistischem haben mir auf Grund ihrer Erfahrungen das Wachsen des Anti­Krämergeist keineswege begünstigten und durchaus nicht den Geiste beseelten Kooperativ Genossenschaften den semitismus bestätigt. revolutionären Geist der socialistischen Partei Belgiens   gefährdeten. Turati hingegen erklärte demgegenüber:

Genosse orn fritisierte eingehend die Auflösung von 8ahl­stellen des Glasarbeiter- Verbandes als politische Vereine, und Ge­noffe Sachse nahm sich der Bergarbeiter an. Er forderte beffere Berginspektion, schärfere Ahndung von Uebertretung bergpolizeilicher Vorschriften und sanitäre Maßnahmen gegen die ansteckende Wurm­frankheit der Bergleute.

Unfre Genossen Thiele und Moltenbuhr schließlich brachten die Verordnung über Arbeitsverhältnisse im Gastwirts gewerbe zur Sprache und unterzogen sie einer tadelnden Kritik.

Deutsches Reich  .

"

9

Nun hat sich neuerdings zwischen Ferri und Turati eine inter­effante Distuffion entsponnen.

und

W

Die Sprachenfrage in Malta  . Mr. Chamberlain hat nach langem Sträuben den Protesten Italiens   in der Sprachen- und Er ziehungsfrage in Malta   nachgegeben und hat seine Verfügung auf­gehoben. Dieselbe ging dahin, daß auf der Insel Malta  , beren Bewohner fast durchweg italienischer Herkunft sind, die Amts- und Schulsprache in Zukunft die englische sein sollte.-

Parlamentarisches.

Graf Posadows! y fuchte die Verordnung, so gut es ging, zu verteidigen. Sie mußte nach ihm milde sein, weil sie sonst von den Wirten übertreten wird. Dieses flägliche Eingestängnis zeigte die Hinfälligkeit dieser Art Socialreform, die die Unternehmer nur mit Sammethandschuhen anzufaffen wagt. Bum Schluß mußte über acht Resolutionen abgestimmt werden, die diese siebentägige Debatte gezeitigt hat. Abgelehnt wurden unsre Resolutionen in Sachen der Binkhütten und auf vorbereitende Schritte zur Errichtung eines internationalen staatlichen Arbeitsamtes. Ebenso fiel die Resolution Pachnicke auf Errichtung kommunaler und ge- Die belgischen Kooperativ Genoffenfchaften befizen an fich meinnügiger paritätischer Arbeitsnachweise, weil sich mit ihrer Halbheit feinerlei revolutionäre Kraft. Die belgischen Streifs sind zum unsre Genossen nicht befreunden konnten. Angenommen wurden die größten Teil verloren gegangen. Der revolutionäre Geist in Belgien  übrigen fünf Resolutionen, zum Teil sogar einstimmig. Außer der Enquete drang in die Kooperativ- Genossenschaft ein, aber war nicht ihre über die Innungsverhältnisse werden vom Reichskanzler also ver- irtung. In Italien   besteht die revolutionäre Kraft im Widerstand: Die bevorstehende Erfahwahl in East Down( fter, langt: eine Kommiffion zur Untersuchung der Arbeitslosen Ver- er etwas andres behauptet, bestärkt den Krämergeist der Irland) ist dadurch bemerkenswert, daß dort Protestanten und sicherung, eine Uebersicht über die Arbeitsverhältnisse in den Reichs: Sooperativ Genossenschaften, die Partei reformistisch entarten Statholiken, Homeruler und Regierungstreue zusammengehen werden. zu lassen. betrieben, eine finanzielle Unterstützung für das Arbeitsamt in Landarbeiter- Gewerkschaften hätte, so würde es nicht zum zweiten der Grundherren. Die irische Opposition beschloß gestern, Wenn Belgien   unsre Arbeitskammern unfre Das einigende Programm ist: 8 angsweiser Austauf Basel   und schließlich die Gewährung der Fristverlängerung nur für Male den Weg einschlagen, den es mit Begründung der Kooperative von einem besondern Kandidaten abzusehen, und fordert die Wähler die großen Zinkhütten. Genossenschaften beschritten hat. Turati schloß mit dem Wunsch, daß auf, für den unionistischen Kandidaten Mr. James Wood zu Morgen kommen die einzelnen Kapitel des Etats des Innern die Idee Fiasco mache, denn sonst würde die Partei ein stimmen. Hier zeigt sich ein Sieg der Wirtschaft über Religion, zur Verhandlung.  - Fiasko machen, weil sie ihren Klassencharakter dadurch verlieren Raffe und traditionelle Politit. würde, daß man die Socialisten in Wohlhabende( die Mitglieder der Koop. Gen.) und in eine Klasse von Lumpenproletariern( die von der Aften. Koop. Gen. Ausgeschlossenen) teile. Vom Philippinenkrieg. Ein Telegramm aus Manila   be­In Italien würden Kooperativ- Genossenschaften nach belgischem richtet, daß eine Abteilung amerikanischer Marinesoldaten im Bezirke Der Katser und die Tagesfragen. Eine Korrespondenz Muster, die Kräfte und besten Fähigkeiten der Partei von einer von Lanangue überrascht wurde. Zehn Amerikaner wurden getöötet. meldet: Es ist bekannt, daß der Kaiser bei dem großen Jutereffe an Arbeit abziehen, die im gegenwärtigen Moment viel wichtiger allem, was sich nur denken läßt, sich vornehmlich über die Tages- fei und von Tag zu Tag schwieriger und komplizierter fragen informiert, set es durch Vorträge der Ressortminister oder werde, nämlich von dem politischen Kampf der Streitbewegung, den durch eigne Zeitungsleftfire. Auch die neuesten Tagesfragen find Schiedsgerichten, der socialen Gesetzgebung, der immer wachsenden dem Monarchen nicht bekannt geblieben. So ist dem Kaiser sofort Teilnahme der Arbeiter an der städtischen und staatlichen Gewalt; mitgeteilt worden, daß der Vorwärts" wahrscheinlich durch die kooperativen Genossenschaften würden den antitapitalistischen einen Vertrauensbruch in der Lage war, den Erlaß des Socialismus in eine fleinbürgerliche Partei verwandeln. Staatssekretärs Des Reich& Marine Amts von So allein könne der italienische Socialismus auf den breiten Tirpit zu veröffentlichen. Dem Monarchen ist diese In- und sicheren Wegen des revolutionären Socialismus fortschreiten. biskretion als solche nicht gerade angenehm ge= Die Frage wurde dem Referendum der Mailänder   Socialisten wesen, und er hat zu verstehen gegeben, daß man unterbreitet und hat sich folgendes Resultat ergeben: unter allen Umständen versuchen müsse, die scha bhafte Für das socialistische Volkshaus( Ferri) wurden 356, für das Stelle am Staatsverwaltungskörper ausfindig durch die Arbeiterkammer errichtete Boltshaus( Turati) 311, für die au machen. Wie wir erfahren, ist inzwischen gegen die Redaktion fofortige Errichtung des Volkshauses und später des socialistischen des Vorwärts" resp. gegen Unbekannt" das Ermittelungs- Volkshauses 42 Stimmen abgegeben. Abg. Graf Roon( t.) plädierte für eine dauernde Bewilligung. vorberfahren eingeleitet worden. Auch über den Wahlsieg Abg. Dr. Müller- Sagan( frs. Bp.) erklärte es für unerhört, der Socialdemokratie im 10. sächsischen Reichs= einer Privatgesellschaft eine Zuwendung zu machen für Zwede, die tagswahlkreise ist dem Monarchen Vortrag gehalten worden. Der Achtstundentag der franzöfifchen Berg lente. sie bisher noch gar nicht befolgt habe. Das Mindeste sei doch, daß Der Herrscher ist wohl unterrichtet über die Verhältnisse in dem Wahlkreise, Döbeln  - Roßwein   und hat das Anwachsen der über die Festfehung eines Normal- Arbeitstages für die Gruben- rung eingebracht sei, fennzeichne sie sich als eine Liebesgabe für die Die Kammer verhandelte, wie bereits mitgeteilt, am Mittwoch Auskunftswesen für die Auswanderung bethätige. So wie die Forde­fich die Deutsche Kolonial- Gesellschaft erst aus eignen Mitteln im socialdemokratischen Partei daselbst lebhaft arbeiter. Der Antrag des socialistischen Deputierten Basly, den Deutsche   Solonial- Gesellschaft. Hoffentlich hat man dem Kaiser auch Gelegenheit gegeben, von Achtstundentag fofort einzuführen, wurde mit 369 gegen 196 Stimmen In seinem Schlußwort verteidigte Abg. Prinz Arenberg( E.) den Bemerkungen des Vorwärts" zu dem Erlaß bollinhaltlich abgelehnt. Hierauf stimmte Basly und auch der Minister Baudin   die Deutsche Kolonial- Gesellschaft. Nachdem Prinz Arenberg die Kenntnis zu nehmen, den Vorschlägen der Arbeitskommission zu. Somit scheint die An- Forderung einer dauernden Ausgabe in längerem Vortrage ein­Weltpolitische Propaganda vor Gymnafiaften. Daß die nahme des Entwurfs der Kommission gesichert; die Weiterberatung gehend begründet hat, wird diese mit allen gegen 9 Stimmen von Konservativen, Nationalliberalen und einzelnen Mitgliedern des bekannten Flottentafeln heute zu den Requisiten unsrer Schulen, ist auf Weittwoch vertagt. namentlich der höheren Schulen, gehören, ist bekannt. Aber man Dieser Entwurf bestimmt bekanntlich, daß die Arbeitszeit in den 11 Stimmen der gleichen Parteien sowie weiterer Mitglieder des Centrums abgelehnt, dagegen als einmalige Ausgabe mit scheint sich neuerdings nicht mit diesem weltpolitischen Anschauungs: Kohlenbergwerken sofort auf 9 Stunden festgesetzt werden foll; Centrums angenommen. unterricht begnügen zu wollen, sondern es für nötig zu halten, die nach 2 Jahren soll der Arbeitstag 8/2  , nach Ablauf von weiteren Agitation des berüchtigten Flottenvereins direkt in den Schulfaal 2 Jahren 8 Stunden betragen. In allen Fällen soll die Arbeitszeit zu verlegen. So ersehen wir aus einer uns vorliegenden Nummer von dem Moment an gerechnet werden, an dem der letzte Mann des Weglarer Kreisblattes", daß bei der offiziellen Kaisers geburtstags- Feier des dortigen Gymnasiums ein einfährt, bis zu dem Augenblick, wo der erste Mann ausfährt. Oberlehrer der Weltpolitik Wilhelm 11. einen begeisterten Wie beurteilen mun die Bergleute den Kommissionsentwurf? Hymnus gesungen hat. In demselben Vortrag zieh der Herr Ober- Darüber giebt ein Schreiben Aufschluß, das der Generalsekretär lehrer mit erstaunlicher Infonsequenz das franzöfifche Bolt eitler des Bergarbeiterbundes Cotte foeben an die socialistische Gruppe Gloiresucht! der Kammer gelangen läßt. In demselben stellt Gotte Berechnungen an über die gegenwärtig übliche Arbeitszeit in den französischen  Bergwerken und stellt sie in Vergleich mit dem Zustande nach In­trafttreten der Reformen. Danach haben Beschäftigungsdauer( immer einschließlich der Ein- und der Ausfahrt) die Berglente von Calais  9.12 Stunden, im Nord Departement 9,14 Stunden, im ganzen den 9,20-10 Stunden.

bedauert.

-

Social wiffenschaftliche Studentenvereine werden aufgelöst, aber den Herren Segtanern läßt man hoch politische Vorträge halten!

-

Die Budgetkommiffion des Reichstage fete Freitag die Beratung über die Anforderung von 30 000 m. für die Schaffung einer Auskunftsstelle in Sachen der And. wanderung ført. Abg. Cahensly( C.) sprach sich für Bewilligung der For Abg. Müller- Fulda( C.) bekämpfte die Forderung, indem er darauf hinwies, daß die Deutsche Kolonial- Gesellschaft noch keinerlei Erfahrung im Auswanderungswesen gemacht, noch keinerlei Be­fähigung für die ihr zugedachte Aufgabe erwiesen habe.

derung aus.

kauf der Grundstücke Wilhelmstr. 62 und Mauerstr. 45/46 als Die Kommission geht über zur Verhandlung betreffend den An­Dienstgebäude der Kolonialverwaltung.

Müller- Sagan( frs. Vp.) tritt mit der Einwendung entgegen, daß das Grundstück viel zu teuer und gänzlich ungeeignet fei. die Gestalt des Grundstückes wenig den Zwecken des Kolonialamtes Der Direktor des Kolonialamtes Stübel erkannte zwar an, daß entipreche, betonte aber, daß in der Nähe des Auswärtigen Amtes tein befferes Grundstück zu haben sei.

furchtbar hineinfallen. Abg. Müller- Fulda( C.): Mit dem Grundstück werde das Reich

Es entipann sich eine längere Erörterung, die vertagt wurde, um den Mitgliedern der Kommission zu ermöglichen, eine Lokal­inspektion vorzunehmen.

Die nächste Sitzung der Budgettommission findet Sonnabend Lokalinspektion der Grundstücke für das Kolonialamt foll Dienstag 10 Uhr statt mit der Tagesordnung: Reichsamt des Junern. Die um 11 Uhr erfolgen.

Der Boeren- Krieg.

Die Germanifierung in Nordschleswig. Den dänischen Beitungen wird unterm 27. Januar aus Flensburg   gemeldet:" Im ganzen Amt Hadersleben   wird der Versuch gemacht, Leute, die vor 1870 für Dänemark   optiert haben, aber die Optionserklärung zurück­41 000 Bergleute bleiben demnach weniger als 9 Stunden in gezogen haben, oder nicht( wie es die Gültigkeit der Optionserklärung der Grube, 40 000 9-9,30 Stunden, 14 000 9,30-10 Stunden, erfordert) verzogen waren, als dänische Unterthanen zu stempeln Zahlreiche Männer find vor die Amtsvorsteher geladen worden. 14 000 10-12 Stunden. Der Durchschnitt im ganzen Lande beträgt Man nimmt an, daß sie mit ihren Söhnen eine Anzahl von 9,27 Stunden. Cotte stellt fest, daß selbst nach 4 Jahren, wenn das mehreren hundert Personen ausmachen. Die Deutschen   hoffen, daß Gefeß in voller Kraft ist, wenn der Achistundentag gilt, es mit der es ihnen gelingen wird, fie aus den Wahllisten zu streich en, Ein- und Ausfahrt doch bei 9 Stunden bliebe. Diese Arbeitszeit Ueber   die holländische Friedensintervention so daß die dänische Stimmenzahl bei der nächsten Wahl einen Rück- aber haben nach ihm fa on jegt 91 000, während andre 40 000 naheliegen auch heute nähere Mitteilungen nicht vor. Dagegen melden die gang aufweist." Weiter wird aus Hadersleben   gemeldet, daß der daran seien. hotelbefizer inneman, ein Führer der dänischen Opposition, Stunde; die Unternehmer würden aber bald die gegenwärtigen Den Abe und Aufstieg berechnet Totte mit einer Londoner   Blätter, daß der holländischen Regierung demnächst die Antwort des englischen Kabinetts überreicht werden dürfte: ausgewiesen wurde, nachdem die preußischen Behörden erklärt hatten, daß er tein preußischer Unterthan sei. Finneman hat Beförderungsmittel wesentlich verbessern. Die Beförderung der einem Ausschuß des Kabinetts gebilligt und eine Abschrift des Der Entwurf einer Antwort auf die niederländische Note ist von 35 Jahre als preußischer Staatsangehöriger ge- Bergleute in die und aus der Grube werbe damit abgekürzt, die selben an den englischen Gesandten im Haag abgefandt golten.­effettive Arbeitszeit aber verlängert werden, weil Arbeits- und worden. Dieser wird die Abschrift jedoch erst dann fiberreichen, Bei der Landtags- Erfahwahl in Frankfurt   a. M. ist der Beförderungszeit nicht von einander getrennt sind. Unter diefen wenn er telegraphisch dazu ermächtigt ist, nachdem die Note die demokratische Kandidat, Redacteur Defer, mit 471 gegen 353 national- Umständen feien die Verbesserungsvorschläge der Kommission formelle Genehmigung des Ministerrats, der sich am liberale Stimmen gewählt worden. Die Mehrheit betrug also äußerst beschränkender und sehr zweifelhafter Natur. Cotte Freitag mit der Sache beschäftigen werde, erhalten haben wird, 118 Stimmen. Von den Centrumsmännern, die 1898 von den ver- schließt, die Bergleute halten ihre Forderungen aufrecht, fie welchem alle zwanzig Kabinetteminister beiwohnten. einigten Oppofitionsparteien gewählt wurden, stimmten dieses Mal feien berechtigt und könnten nur von einer voreingenommenen Ber torrespondenten gegenüber wie folgt geäußert: Der Boerengesandte Dr. Leyds hat sich einem Zeitungs­6 für den Nationalliberalen, während sich etwa die gleiche Zahl von sammlung abgelehnt werden. Das Parlament habe zu entscheiden, der Wahl fernhielt. ob es den Frieden haben woffe oder den socialen Krieg. Die Berg­Verschleiß der China  - Medaillen. Durch Ordensverleihungen leute feien entschlossen, alle Mittel zu erschöpfen, um ihre Wünsche überrascht wurden jegt viele Unteroffiziere und Mannschaften der durchzudrücken. Sie hätten lange genug der Republit ihr Vertrauen Garde Truppenteile. Der Kaiser hat nämlich die China Medailfe geschenkt, es sei geit, daß diefe ihre Versprechungen einlöse.- in Stahl in größerer Zahl verliehen und zwar an solche Leute, die

M

bei der Ausrüstung der China  - Expedition auch nur ganz gering be­

selbstverständlich angenommen werden, daß die Buren von ihrer " Die Ansicht, im Falle der Vermittlung Hollands   müffe als Forderung absoluter Unabhängigkeit abgekommen seien, ist durchaus unbegründet. Die Berzichtleistung auf unsere absolute Un­abhängigkeit darf teinesfalls als Vorbedingung, als eine conditio sine qua non der Einleitung eventueller Verhand lungen aufgestellt werden. Diese Forderung würde die Aussicht auf