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Br. 27. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 1. Februar 1902.

Reichstag  .

131. Sigung vom Freitag, 31. Januar 1902, nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: Graf v. Posadowsky.

D

Abg. Dr. Pachnicke( frs. Vg.):

beiwohnt, als wenn sie von privater Seite erfolgt. Die Vorschläge, die von Ihrer Seite gemacht werden, sind eben immer nur halb. Sie wollen Socialreform treiben, aber Sie wollen dabei nicht dem Kapital auf den Fuß treten!

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Wenn fommt,

amtes waren nicht stichhaltig. Herr Rösicke meinte, wir stellten Hausmann zu entkleiden; eine Arbeiterin ist bis zum häufig unerfüllbare Forderungen. In der That sind Sie nur durch Knie befühlt worden.( Hört! hört!) Dem Werkführer ist nutr unfre fortgesetzte Thätigkeit gezwungen worden, das Wenige gesagt worden, sein Vorgehen sei ungehörig und verletze das Scham­auf dem Gebiete der Socialreform zu geben, gefühl. Weiter ist ihm nichts passiert. Weiter ist erwiesen, daß der was Sie gegeben haben.( Sehr richtig! bei den Social- Werfführer in einer Strohhutfabrik die Arbeiterinnen mit unsitt demokraten.) Es ist klar, daß einer Anregung der Regierung auf lichen Anträgen verfolgt und mit einer verheirateten Arbeiterin Die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Gründung eines internationalen Arbeitsamts viel mehr Autorität in einem unfittlichen Verhältnis gestanden habe. Solche Zustände müssen Innern wird fortgesezt( Titel: Staatssekretär). aus Tageslicht gezogen werden, und die Fabrikinspektions­berichte bestätigen, daß die Angaben der Arbeiterpresse in diesem Falle Im Verein mit den Herren Bassermann, Dr. Hize und auf Wahrheit beruht haben. Wir sind das Sprachrohr für die armen Nösicke Dessau   habe ich eine Resolution eingebracht, die Leute, die selbst nicht Klage zu führen wagen, und wenn Herr Dertel eine überaus wichtige Frage behandelt. Es soll eine Kom- Ich komme zu dem Thema der gewerblichen Nacht auch behauptet, daß ich bei jeder Gelegenheit hier die sächsischen Zu­mission bestehend aus Vertretern der verbündeten Regierungen, arbeit. Die Zahl der Industrien, die ihrer Natur nach der stände angreife, so halte ich es doch für meine Pflicht als Mensch und Mitgliedern des Reichstags und sonstigen Sachverständigen, von Nachtarbeit bedürfen, ist lange nicht so zahlreich, als wie sie gemein- Abgeordneter, folche Dinge zur Sprache zu bringen. Der sächsische Bundesratsbevollmächtigte Dr. Fischer hat uns seiten des Herrn Reichstanzlers gebildet werden, welche die Aufgabe hin dargestellt wird. Geradezu verwüstende Folgen übt hat, die bisher seitens der Berufsvereine, einzelner Unternehmer und die gewerbliche Nachtarbeit auf die Gesundheit der Arbeiter mitgeteilt, daß die sächsische Regierung angesichts der teuren Gemeinden gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit getroffenen Ver: aus. Der menschliche Körper verträgt eben nicht dauernd die Ent- Schweinefleischpreise in Sachsen   geneigt war, die Grenze ficherungs- Einrichtungen zu prüfen und Vorschläge über eine zweckmäßige ziehung der Nachtruhe. der Arbeiter dann übermüdet nach Destreich für die Schweine einfuhr zu öffnen. Man Ausgestaltung dieses Zweiges der Versicherung zu machen. morgens nach Hause kann in seiner Kleinen hat sich aber erst beim Reichskanzler erkundigt, und dieser Träger einer solchen Versicherung können außer den Arbeiterberufs- Wohnung, in die der Lärm der Straße, der Arbeit und der hat sanitäre Gründe vorgeschützt und sich gegen die Vereinen, den Gewerkschaften und Gewerkvereinen vor allem die Kinder dringt, meistens von einem wirklichen Nachholen der Ruhe nicht Oeffnung der Grenze erklärt. Der Reichskanzler hat neulich auf Gemeinden sein. Die Mitwirkung des Staates kann nur soweit in mehr die Rede sein. Die kapitalistische Nachtarbeit untergräbt eine Anfrage aus dem Hause erklärt, der Bundesrat sei kein Barla­Frage kommen, als er den betreffenden Zweckverbänden aber auch das Familienleben, daß Sie( nach rechts) doch ment, die einzelnen Mitglieder des Bundesrats stimmten nur ab den Sie macht den Arbeiter übermüdet nach Anordnungen ihrer Regierungen. zur Durchführung dieser Versicherung giebt. immer zu schützen vorgeben. die Befugnis zur Durchführung dieser Selbstverständlich fann mur bei unverschuldeter Arbeits- und mißmutig, und dann reden Sie über die Zerrüttung des In diesem Falle aber, wo eine Bevölkerung von losigkeit Unterstützung gezahlt werden, ob int einzelnen Familienlebens der Arbeiter! Oft ist das ist ärztlich fest 4 Millionen Seelen unter einer Teuerung leidet, da er Falle verschuldete oder unverschuldete Arbeitslosigkeit vorliegt, fönnte gestellt der Arbeiter gezwungen, seinen überarbeiteten Körper kundigt sich die Regierung eines Einzelstaates erst beim schließlich dem Entscheide der Gewerbegerichte anheimgestellt werden. Burch Alkoholgenuß aufrecht zu erhalten; der Alkohol ist der Reichskanzler, dessen Informationen natürlich dahin gingen, daß Ich hoffe, daß der Reichstag   unsre Anregung aufnimmt. Ge- Peitschenhieb, der den Körper zu immer neuer Thätigkeit anstachelt. eine Aufhebung der Grenzsperre eine Seuchengefahr für das König­schieht das, dann wäre es unverständlich, wenn die Regierung sich zu anregender Lektüre wird ein so erschöpfter Geist auch keine reich Sachsen   bedeute. Trotzdem der Hunger infolge der schlechten ablehnend verhielte.( Sehr richtig! links.) Straft mehr haben und ebensowenig kann der Nachtarbeiter ein wirksames Arbeiterlöhne vor der Thür steht, darf sich die sächsische Re­Mitglied feiner Arbeiterorganisation sein, deren Hauptthätigkeit in die gierung nicht zu einer Maßregel herbeilassen, die Abendstunden fällt. Die Arbeiterorganisation aber bietet der Bevölkerung billigeres Fleisch schaffen Ich bitte Sie, meinen Antrag, im nächsten Etat eine finanzielle dem Arbeiter alles: Lettüre, Vorträge, Anregungen würde, weil der Bund der Landwirte nicht will, daß das Unterstützung für das Internationale Arbeitsamt in Basel   vorzusehen, aller Art, sie frischt ihn auf und unterstützt ihn in dem Schweinefleisch billiger wird. Worin besteht denn die anzunehmen. Nachdem diese private Gründung einmal erfolgt ist, socialen Kampfe um seine Existenz Ferner ist der angebliche Gefahr? Wir haben im Königreich Sachsen die erscheint uns der Antrag Bebel, die Regierung aufzufordern, ihrerseits nachtarbeiter der Unfallmöglichkeit in weit höherem Grade strengste Aufsicht, obligatorische Trichinenschau, wir haben eine Schritte zur Gründung eines internationalen Arbeitsamts zu thun, über­flüffig. Der Herr Staatssekretär hat ja erklärt, daß das Amt in Basel   be- ausgesetzt, als der Tagesarbeiter; er ist nicht im stande, auf Fleischschau, jeder Schlachthof hat Bahngleise, so daß ein östreichisches reits aus dem Fonds des Reichsamts des Innern subventioniert die Gefahren des Betriebes, der Maschinen in genügender Weise zu Schwein nicht mit einem Fuße den deutschen Boden betritt, es wird wird, wir halten aber die regelmäßige Einsegung einer achten. Bei alledem ist die Nachtarbeit weniger verursacht durch eine nur mit der Eisenbahn transportiert. Glaubt man denn, das be­innere Notwendigkeit, als durch die Ausbeutungssucht des Kapitals. freundete Oestreich werde uns verseuchtes Vieh liefern? Das müßten Summe zu diesem Zwecke in den Etat für richtiger. Es liegt In einer großen Anzahl von Betrieben könnte man die Nachtarbeit ohne sehr schlechte Kaufleute, sehr schlechte Händler in unsrem Interesse, daß die ausländischen Staaten der Entwicklung unfrer Socialreform pari passu folgen und diesem Zweck soll die irgend welche Schädigung entbehren. Aber die Kapitalisten wünschen sein! Daran glauben wir nicht! Nur wenn der Bund der Land­eben durch ununterbrochenen Betrieb der Maschine eine noch größere wirte es will, werden die Grenzen aufgemacht, wenn er nicht will, Unterstützung des Internationalen Arbeitsamts dienen. Ausnutzung des ganzen Materials zu erzielen. Sie behalten die bleiben sie geschlossen. Die königlich sächsische Regierung hätte doch Nachtarbeit bei, troßdem sie selbst ihre Minderwertigkeit einsehen. die Pflicht gehabt, für billigeres Schweinefleisch in Sachsen   zu Die Ausführungen des Abg. Dr. Bachnicke über unsern Antrag Dabei ist gerade der gegenwärtige Moment, die ungünstige sorgen! Nun, wir werden ja sehen, wie sich die sächsische betreffend die Versicherungseinrichtungen gegen Lage des Arbeitsmarktes und die enorm gesteigerte Arbeitslosigkeit Bevölkerung abfindet mit der Erklärung Dr. Fischer! Die um eine energische Be- Geheimrats Arbeitslosigkeit kann ich nur ihrem vollen Umfange nach am allergeeignetstent, " Deutsche Tages­die Verteuerung des Schweinefleisches unterstützen. Auch den Ausführungen des Abg. Bassermann über fämpfung der Nachtarbeit in allen Betrieben, die ihrer zeitung" behauptet, Wir werden rühre einzig und allein von einem Händlerring her, der den Metzgern den ebenfalls von uns unterstützten Antrag, der einen regel- nicht unbedingt bedürfen, durchzuführen. ivo bleibt da die Ne­mäßigen Zuschuß des Reiches zum Internationalen unsre ganzen Kräfte diesem Kampf widmen!( Beifall die Preise vorschreibe. Wenn das wahr ist gierung? Versuchen Sie doch vorzugehen gegen solche Ring­Arbeitsamt in Basel   fordert, schließe ich mich durchaus an. bei den Socialdemokraten.) bestrebungen, wie sie sich auch beim Kohlensyndikat zeigen! Dagegen kann ich die Auffassung des Abg. Schlumberger, heute habe ein solches Arbeitsamt keine Bedeutung mehr, nicht teilen. Nach­dem dies Arbeitsamt in Basel   einmal geschaffen ist, sollen wir uns dessen freuen, und die Schaffung eines den Regierungen zu gründenden Arbeitsamtes, wie die Socialdemokraten

Abg. Baffermann( natl.):

Abg. Dr. Hitze( C.):

in

Abg. Sittart( C.):

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des

Das nennen

Mehrere Redner sind auf die Innungs- Gefeßgebung Wenn schon die geringen socialpolitischen Forde eingegangen. Ist denn das Inmungsgesetz wirklich zu Gunsten der von rungen des Centrums beim Bundesrat und der Reichstags- Handwerker ausgeführt? Jm Königreich Sachsen besteht für es mehrheit oft so großen Widerstand finden, wie vielmehr gilt dies die Wahlen zu den Handwerkskammern ein Census, der 75 Proz. ihrem Antrag verlangen, von den weitgehenden Forderungen der Social- aller Handwerker das Wahlrecht nimmt. Und auch der geringe erscheint überflüssig. Das Deutsche Reich kann ja auch demokratie. Die Socialdemokraten wollen alles und dabei Teil der Uebrigbleibenden lehnt vielfach ab, von einent dem bestehenden Baseler Arbeitsamt sein gedrucktes Material, die stimmt Ihre( zu den Socialdemokraten) Partei selbst gegen das solchem Klassen- Wahlrecht Gebrauch zu machen. Ergebnisse seiner Statistiken usw. zur Verfügung stellen. Vor allem Geringe, das wir Ihnen bieten fönnen.( hört! hört! rechts. Lachen Sie hat ein privates Arbeitsamt vor einem staatlichen den Vorzug der bei den Soc.) Neuerdings freilich schlagen Sie eine andre Tattit noch Unabhängigkeit. Ich wundere mich hier gewissermaßen über die ein. Die Socialdemokratie scheint jetzt einzusehen, daß die Taktik optimistische Auffassung der Socialdemokraten einem staatlichen des Centrums doch nicht so übel ist. In den letzten Jahren haben Arbeitsamt gegenüber. Ich möchte das Baseler Arbeitsamt nicht Sie( zu den Socialdemokraten) auch diesen Kleinigkeiten zu vertauschen mit einem solchen Arbeitsamt der Zukunft, das übrigens gestimunt.( Abg. Bebel: Weil es Verbesserungen waren.) Aber auch absolut feine Aussicht auf Berivirtlichung hat. unfre früheren Forderungen waren Verbesserungen und Sie Meine Partei wird jedenfalls für den vom Abg. Dr. Crüger haben damals dagegen gestimmt. Jetzt aber haben Sie erkannt, gestellten Antrag stimmen, wonach der Reichskanzler ersucht wird, daß Sie mehr erreichen mit der Centrumstaktit, Sie sind jetzt Sem Reichstag eine Uebersicht über den gegenwärtigen auf die Centrumstattit eingegangen, und wir freuen Bestand der Innungen, Innungsausschüsse und uns darüber, daß Sie das Wenige annehmen. Dies wenige in den Handwerkerkammern vorzulegen, unter besonderer Berück- lezten Jahren Erreichte bildet doch schon ein stattliches Ganzes, fichtigung der Mitgliederzahl, Beitragsleistungen und Aufwendungen wenn es auch noch sehr dürftig ist. in den einzelnen Innungen.

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worden. bezeichnet

Abg. Stolle( Soc.):

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( nach rechts) Mittelstands- Politik! Ich muß auf die Angriffe des Herrn Sittard zurück­fommen. Wir sollen uns gegenüber Anträgen zum Wohle der Ar­beiter ablehnend verhalten haben. Wo ist das geschehen? Wir haben stets, wenn uns die Anträge der andren Parteien nicht weit genutg gingen, Verbesserungsanträge gestellt und gerade durch unser fortwährendes Drängen ist wenigstens etwas für die Arbeiter erreicht worden. Wir haben bereits 1868 Arbeiterschutz verlangt. Das Centrum hat sich aber unsren Anträgen gegen­über immer ablehnend verhalten und sich auf Refolutionen beschränkt. Wie haben wir kämpfen müssen, um das Wenige von Kinderschutz zu erreichen, was wir jetzt haben. Damals schrien die Unternehmer: die Industrie geht zu Grunde, und das Centrum Wir können uns mit dem Hätten wir Ihrer Taktik zugestimmt, so hätten die Arbeiter begnügte sich wieder mit Resolutionen. Sehr dankenswert ist die Erklärung des Staatssekretärs Grafen   heute gar nichts. Jetzt haben Sie ja auch den Achtstundentag einst- Zeugnis des Fürsten Bismarck zufrieden erklären, der selbst betont Posadowsky  , daß Erhebungen über den zehnstündigen weilen aufgegeben und begnügen sich mit der Forderung des Zehn hat: Ohne Socialdemokratie fein Arbeiterschutz.( Beifall bei den Maximalarbeitstag für weibliche Arbeiter ver- stundentages für die Arbeiterinnen.( Burufe bei den Socialdemo- Socialdemokraten.) anstaltet werden sollen. Diese Frage ist schon ausgiebig erörtert und traten.) Sächsischer Bundesbevollmächtigter Dr. Fischer: zur gesetzlichen Inangriffnahme reif. Ich möchte empfehlen, die Erfreulich war es mir aus den Berichten der Gewerbe­Ich habe nur von den Angriffen der socialdemokratischen Preffe Kommission für Arbeiterstatistik mit der Vorbereitung dieser Er- Inspektoren zu ersehen, daß in sehr vielen Fällen die nach­Im hebungen zu beauftragen. Besonders muß festgestellt werden, wie gesuchte Erlaubnis zur Nachtarbeit versagt ist. Von Erfurt   wird ge- gegen die sächsische Fabrik Inspektion gesprochen. Bortvärts", den ich mit Eifer heißem Bemühen weit die Fabrikinspektoren den Zehnstundentag für weibliche Arbeiter gemeldet, daß für die Wöchnerinnen sehr viel geschehen sei. In Köln   studiere( Bravo  ! bei den Socialdemokraten) den Socialdemokraten), nicht meinem für möglich halten. Ich begrüße diesen Fortschritt auf socialpoliti- ist in vielen großen Fabriken der Textilbranche der zehnſtündige innersten Triebe folgend, sondern der Not gehorchend( Heiterkeit) schem Gebiete mit Freuden.( Beifall im Centrum.) Arbeitstag eingeführt worden. Das ist sehr zu begrüßen. stand, sofort nach Erscheinen der Fabrikinspektoren- Berichte ein Abg. Roeficke- Dessau( wildt.) spricht sich für eine regelmäßige Die Löhne find von den betreffenden Unternehmern nicht herunter- fulminanter Artikel, überschrieben Die sächsische Fabrikinspektion". Reichsunterstützung des Baseler Arbeitsamtes aus. Es würde nicht gefekt worden. Dieser Erfolg ist wesentlich dem Er: Es war schon auffallend, daß der" Vorwärts" sich gerade mit der zwvedmäßig sein, durch Annahme des socialdemokratischen Antrages starten der Organisationen der Arbeiter etwaigen weiteren Entschließungen der Regierungen vorzugreifen. verdanten. Ich hoffe, daß die Regierung die Anträge auf fächsischen Fabrikinspektion besonders beschäftigte. Nachdem darauf Die Einrichtung einer Arbeitslosen- Versicherung, Erteilung der Rechtsfähigkeit für die Berufsvereine, die von so vielen hingewiesen war, daß die sächsische Fabrikinspektion vollkommen Redner umgestaltet sei, hieß es dort: Die neue Form bringt den alten zu deren bisheriger Anwendungsart unser Antrag das Material er Seiten des Hauses gestellt sind, endlich annehmen wird. bringen will, ist in der bisherigen Debatte vielfach als unmöglich regt schließlich eine Alters- und Invalidenversorgung für private von der geringen socialpolitischen Einsicht."( Sehr wahr! bei den Soc.) Geist in noch schlechterer Fassung. Der Bericht zeugt wieder bezeichnet worden. Ich kann diese Meinung nicht teilen; Beamte an. Jett fagen Sie: sehr wahr! vorher haben sie aber ausdrücklich es ist ja auch seiner Zeit die Invalidenversicherung als bestritten, Gegner der sächsischen Fabrikinspektoren zu sein. Weiter ein Sprung ins Dunkle" Der sächsische Bundesbevollmächtigte, Herr heißt es: Wir stoßen taum auf einen ernsthaften Versuch, die Allerdings muß die Arbeitslosen- Versicherung zwangsweise Geheimrat Fischer, hat neulich behauptet, die Socialdemokraten seien Existenzverhältnisse der Arbeiter zu beffern. Was wir finden das eingeführt werden, wenn sie leistungsfähig sein soll. Ich komme zu einde der Fabrikinspektoren und in Versammlungen scheint Ihnen besonders unangenehm zu sein find breite Schilde= der Frauenbewegung. Wenn die Polizei allen Bereinen sowie in der Arbeiterpreffe werde gegen diese Inspektoren geheßt. rungen über Fabriksparkassen und Fabrikfestlichkeiten. Die Woh­gegenüber gleiches Recht gelten ließe, so müßten unter Umständen Das ist durchaus unrichtig. Wir haben im Gegenteil An- mungsverhältnisse werden anscheinend mur erwähnt, um Lobhudeleien auch solche Vereinsversammlungen, die unter Leitung der höchsten träge auf Erweiterung der Fabrikinspektion gestellt, und das können auf die Unternehmer anzubringen. Wie die Arbeiter wohnen, ist einem Frauen tagen, der Auflösung verfallen. Auch auf patriotische Frauen- wir nur, wenn wir Vertrauen zu den Fabrikinspektoren haben. sächsischen Fabrikinspektor gleichgültig. Danach bin ich doch gewiß vereine müßte diese Pragis eventuell angewandt werden. Die Das erkennt auch der Bericht der Gewerbeinspektorin in berechtigt zu sagen, daß Sie gegen die sächsischen Fabrikinspektoren Frauen ganz gleich zu stellen mit den Männern, wie es die Social- Dresden an. Sie fonstatiert, daß das Verhältnis zwischen hetzen.( Widerspruch bei den Socialdemokraten.) demokraten wollen, geht natürlich nicht an. Davon sind ja auch die ihr und den Arbeiterinnen durchaus auf Vertrauen beruhe und daß Socialdemokraten selbst überzeugt.( Widerspruch des Abg. ihr Verkehr mit den Arbeiterinnen erfreuliche Fortschritte gezeigt Vicepräsident Graf Stolberg: Ich bitte, den Herrn Redner Bebel.) Das Koalitionsrecht aber muß den Frauen unbedingt ein- habe. Von böswilligen Denunziationen fönne, mit nicht zu unterbrechen. geräumt werden.( Bravo  ! links.) Ausnahme vielleicht eines Falles, überhaupt nicht Geheimrat Fischer( fortfahrend): Abg. Rosenow( Soc.): gesprochen werden. Die Arbeiterinnen seien ängstlich und Dieser Bitte schließe ich mich an. Herr Stolle ist dann auch Die Forderung der staatlichen Arbeitslosen Verunsicher in ihren Angaben. Die Inspektorin zeigt, indem sie diese auf das Verbot der Oeffnung sicherung und der staatlichen Arbeitsnachweise haben wir stets Thatsache angiebt, daß sich die Arbeiter und Arbeiterinnen in Schweine nach Destreich- Ungarn   zurückgekommen. Die sächsische vertreten. Ich behaupte, es giebt keine populärere Ver- folcher Abhängigkeit befinden, daß sie felbft einer amtlichen Regierung hat sich bereits entschlossen, dieses Verbot sicherung als die Arbeitslosen- Versicherung, denn Vertrauensperson gegenüber mit ihren Angaben zurückhalten. nicht aufzuheben, bevor das Schreiben des Herrn Reichs­unter und Krankheit die Arbeitslosigkeit haben Arbeiter Möge Herr Fischer doch einmal den Beweis führen, daß in der kanzlers an sie gekommen ist, weil zuverlässige Nachrichten vor­wird deshalb Arbeiterpreffe und in Arbeiterversammlungen gehegt wird. Aus den liegen, daß inzwischen in Oestreich- Ungarn   die Maul- und Klauen am allermeisten zu leiden und jeder Arbeiter gern für eine solche Unterstützung Beiträge leisten. Man behauptet, Berichten der Fabritiuspektoren geht das Gegenteil hervor. So wird feuche größere Verbreitung gewonnen hätte. Uebrigens war die eine solche Versicherung nüße den Faulen auf Kosten der darin mitgeteilt, daß in einer Glasarbeiter Versammlung sich die fächsische Regierung nach Art. 4 der preußischen Ver­zunächst beim Fleißigen. Diese Behauptung ist aber ganz hinfällig, denn noch nie Arbeiter lebhaft, aber in maßvoller weise an der Diskussion faffung verpflichtet, Herrn Reichs hat das Unternehmertum zu Zeiten der Krisis bei Arbeiter beteiligt hätten. Es gehört doch ein bestimmter Mut dazu, angesichts zangler anzufragen, ehe sie eine solche Maßregel verfügt hätte. entlassungen einen Unterschied gemacht zwischen Fleißigen und solcher Thatsachen uns zuzurufen: Ihr hezt.( Sehr richtig! bei den Worüber die Arbeiter sich beschweren, ist, Faulen, es hat sie einfach planlos aufs Pflaster ge- Socialdemokraten.) Es ist unbegreiflich, daß der sächsischen Amitshauptmerror= worfen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Das Reich daß die Fabrikinspektoren, bevor sie in die Fabrik gehen, sich wird sich der Regelung dieser Frage nicht entziehen können. erst ins Comptoir begeben; so fommit es, daß Uebel- fchaft die Bestimmung über das Streitposten stehen so unklar Je mehr sich die Wirkung der anarchistisch- kapitalistischen Produktion stände, die jahrelang bestanden haben, von ihnen nicht gemerkt werden. waren, daß sie im Gegensatz zu den Erkenntnissen des zeigt je größer die Bahl der Arbeitslosen anschwillt, desto mehr Sind sie im Comptoir, so wird nach der Fabrik telephoniert, und Reichsgerichts zu dieser Verfügung werden diese Arbeitslosen eine Gefahr auch von Ihrem Standpunkte fommt der Inspektor dann in die Fabrik, so findet er alles in schönster konnten. Der bayrische Regierungsvertreter hat die Behauptung Auf diese Uebelstände müssen die Arbeiter und die aufrecht erhalten, daß die zwei aufgelösten Zahlstellen des Glass aus für die Gesellschaft, und schon deshalb hat das Reich ein Inter- Ordnung. Der Erlaß Arbeiterpresse aufmerksam machen und die Behörden thäten gut, arbeiter- Verbandes politische Vereine feien. der esse daran, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. er bayrischen Regierung beruft sich einfach zur Begründung auf Ebenso wichtig ist natürlich auch die staatliche Regelung entsprechende allgemeine Anweisungen zu sogenannte Feststellung des preußischen Landrats des Arbeitsnachweises. Das beste Mittel hierzu ist die lassen. Die Arbeiterpresse thut nur ihre Pflicht, wenn sie Miß die Annahme unsres Antrages mit Bezirks Arbeits- stände, besonders auf fittlichem Gebiete, im Arbeiterverhältnis zur Nieder- Barnim, der erklärt, der Centralverband der Glasarbeiter ämtern und Arbeiterkammern. Die Einwendungen Sprache bringt. So sind in einer Fabrik die Arbeiterinnen, weil im verfolge öffentliche Angelegenheiten. Das zeugt von wenig selbst­gegen unsren Antrag auf Errichtung eines internationalen Arbeits- Arbeitssaale fich Blutflecke zeigten, gezwungen worden, sich beim ständigem Urteil der bayrischen Regierung. Man möchte wohl

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Abg. Horn( Soc.):

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